VEONITY – The Final Element

Trackliste:

01. Premonition
02. Chains Of Tyranny
03. Horsemen Of The Dark
04. Carry On
05. Riders Of The Revolution
06. Warriors Code
07. Powerstone
08. Heart Of A Warrior
09. Kings Of Dreamland
10. The Fifth Element

 

Spielzeit: 43:48 min – Genre: Power Metal – Label: Scarlet Records – VÖ: 18.10.2024 – Page: www.facebook.com/veonity

 

Gäbe es den Studiengang „Power Metal“, wäre VEONITYs „The Final Element“ einer der Grundkurse. Nicht zum Thema Symphonic Power Metal, nicht zu den moderneren Synth-lastigeren Auswüchsen oder zuFolksachen oder irgendwas mit Piraten – nein, „The Final Element“ ist schlicht eine liebe- und respektvolle Verbeugung vor klassischem 2000er Power Metal der Marke GAMMA RAY, HELLOWEEN und HAMMERFALL mit einer Prise DRAGONFORCE, STRATOVARIUS und MANOWAR. Und man kann es nicht anders sagen: Album gewordene Nostalgie.
Das wird getragen von einem neuen Sänger, ISAK STENVALL, den man zuvor bereits bei LANCER einen stabilen Job machen hören konnte, und einer Instrumentalfraktion, für die Tempo nicht nur ein Taschentuch sondern auch eine Leidenschaft ist.
Soundtechnisch könnte man anmerken, dass eine letzte Politur wohl nicht geschadet hätte. Dann wiederum ist eine nicht ganz zeitgemäße Produktion aber auch ganz passend für ein bewusst nicht ganz zeitgemäßes Album, also will ich nicht meckern. Wenn beim Endtrack der eskalierende Prechorus abgeht, wirkt das vielleicht etwas chaotisch, aber auch sehr authentisch.
Und musikalisch so? Die oben genannten Einflüsse sind für Eingeweihte unüberhörbar, wobei sie sich schwerpunktmäßig auf die einzelnen Songs verteilen. „Chains Of Tyranny“ ist 1A-GAMMA-RAY-Fanbedienung, „Heart Of A Warrior“ ist in Sachen Vocals und Text in MANOWAR-Sphären unterwegs, dabei aber musikalisch natürlich besser als MANOWAR, „Riders Of The Revolution“ geht in Richtung HAMMERFALL. Mal so als Beispiele.
Erfreulicherweise verkommt die Platte aber nicht zu einer inoffiziellen Tribute-Geschichte, dafür haben VEONITY genug Händchen, was Melodieführungen und Arrangements angeht. Für Fans von: Ja. Kopie von: Nein.
Natürlich, der ein oder andere Chorus mag dann mal klassisch und etwas mehr standard ausfallen, was ja immer ein Risiko ist, wenn man Innovation explizit nicht möchte, aber ein wirklich guter Teil der Songs packt doch genug eigenen Input in sich rein, um „The Final Element“ zu einem wirklich spaßigen Album zu machen. Und nachdem ich in der letzten Zeit viel Symphonic und Modern Power Metal gehört habe, ist dieses Album einfach nochmal ein frischer Wind der alten Sorte.

Fazit:
Fan der oben genannten Bands? Dann darf hier der „Für Fans von“-Angabe blind vertraut werden. Dann machen VEONITY mit „The Final Element“ genau das, was Ihr mögt, und zwar in richtig edel!

Anspieltipps:
„Chains Of Tyranny“, „Heart Of A Warrior“, „The Fifth Element“ und „Carry On“

Jannis

ANDY TAYLOR – Thunder (RG-Zeitmaschine)

Trackliste:

01. I Might Lie
02. Don’t Let Me Die Young
03. Life Goes On
04. Thunder
05. Night Train
06. Tremblin‘
07. Bringin‘ Me Down
08. Broken Window
09. French Guitar

 

 

Spielzeit: 41:37 min – Genre: Melodic / Hard Rock – Label: MCA – VÖ: 1987 – Page: www.facebook.com/andytaylorofficial

Die 1980er brachten sehr, sehr viel Gutes hervor, genau eines davon ist der Musiker ANDY TAYLOR. TAYLOR seines Zeichens Gitarrist der Popper DURAN DURAN und als Kongenialer Partner von ROBERT PALMER bei THE POWER STATION kam genau in diesem Jahrzehnt 1986 mit dem Superhit „Take It Easy“ zu finden auf dem Semioffiziellen Release dieses Albums als DD Fan Club Edition, auf dem Soundtrack zum Sportlerdrama „American Anthem“, auf einigen wenigen Samplern und als 12“ Maxi Single veröffentlicht. Ja genau dieser Engländer ANDY TAYLOR veröffentlichte 1987 mit „Thunder“ ein Machtwerk des melodischen Hard Rock das nur Hits und keine Füller enthält. Neben Gitarre übernahm er auch die Vocals, mit gewirkt haben auch noch Steve Jones an Gitarre, Brett Tuggle an den Keyboards, Patrick O’Hearn am Bass und Mickey Currey an den Drums. Es folgten im Jahr 1990 dann das Album „Dangerous“ mit Corversongs, 2020 ebenfalls ein semioffizieller Doppeldecker als DD Fan Club Edition „Nobody’s Business“ und 2023 das Album „Man’s A Wolf To Man“.

„Thunder“ wurde von ANDY TAYLOR gemeinsam mit Steve Jones geschrieben und produziert, und was für ein Dingens die Beiden eingetütet haben spürt man selbst noch 37 Jahre nach Veröffentlichung des Albums. ANDY TAYLOR bewies das er nicht nur ein hervorragender Gitarrist sondern auch ein sehr guter Sänger ist und den Job am Mikro ohne Probleme händeln kann. Seine Stimme befindet sich in einer Range die mehr als nur angenehm oder ein Ohrenschmeichler ist, sondern auf ganzer Linie überzeugt ohne dabei auch nur einen kleinen Anfall von Schwäche zu zeigen. Die Gitarren fahren volles Brett und zeigen um ein bis zwei Welten mehr Freilauf und Biss als bei DURAN DURAN oder THE POWER STATION, somit befand sich der Sound des Albums irgendwo zwischen AOR bis Melodic Hard Rock ohne dabei irgendwie in einen Stil abzudriften. Neben der Stimme und den Gitarren macht das Keyboard den nächsten Teil von „Thunder“ aus, entweder im typischen 1980er Jahre Keyboard Stil oder auch mal als Saxophon ausgeführt prägen das Bild des Albums. Der Bass macht alles andere, nur nicht den leisen Statist spielen, der haut von Anfang an volle Breitseite sein gewummer raus. Die Drums sind fast als Spektakulär zu bezeichnen, die setzen sehr viel Akzente und Highlights auf dem Album.

Dann kommt das Wichtigste, der Sound von „Thunder“ ist wunderbarer 1980er Rock der härteren Art, ohne dabei eine Spielerei dieser Zeitspanne auszulassen. Dies ist nicht Negativ zu sehen, sondern vielmehr als Kompliment ausgelegt, da diese Musik damals auf seinem Höhepunkt bei den Video Musiksendern und selbst bei den Öfftis ganz Groß in Mode und Angesagt waren. Das Album wurde mit einer Produktion auf Majorlabel Niveau versehen die das ohne hin schon perfekte Gesamtbild noch um ein Vielfaches anhob. Die Songs bestechen mit einer Melodieführung die durch ANDYs Gesang und der Instrumentierung voll zur Geltung kommen und auch Heute noch ein Highlight darstellen und weder angestaubt noch antiquiert klingen. Das Album zeigt genau das wofür die 1980er standen/stehen/stehen werden, perfekt ausgeführt und aufgenommene grandiose Rockmusik die ihres Gleichen sucht. Egal welchen Song man sich herauspickt es ist jeder ein Treffer ins Schwarze und sollte in jeder vernünftigen Sammlung stehen und nicht nur gelegentlich sondern regelmäßig angehört werden um sich vor Augen zu führen was damals in den noch zahlreich existenten Discos gespielt wurde. Einige Songs von „Thunder“ sollten für den gepflegten Mr. Rock DJ zum Pflichtprogramm gehören, den „I Might Lie“, „Don*t Let Me Die Young“, „Bringin‘ Me Down“ haben auch heute noch das gewisse etwas um jede Tanzfläche in einer Rock Disco zu füllen.

Das Album besticht außerdem mit einer Laufzeit von 41,5 Minuten bei nur neun Songs, das ist übervorbildlich und sonst eher selten oder im Prog Bereich zu finden. Wer sich selber etwas Gutes (an)tun möchte besorgt sich eine Kopie des Albums auf Vinyl oder als CD sofern man Glück hat und ein Exemplar zu einem vernünftigen Tarif ergattern kann, ansonsten den aufgerufenen Betrag in einen Evergreen und für mich jetzt schon nach 37 Jahren Oldie akzeptieren und investieren, denn das wird mit geiler Mucke im Gegenzug belohnt. Bei einem Streaming Anbieter konnte ich das Album finden, mit einem faden Beigeschmack, das Album ist dort nur in einer MP3 Version zu finden und wenn ich eins Hasse dann herunterkomprimierte und somit im Sound heruntervergewaltigte Klassiker die dies nicht im Geringsten verdient haben, nur Wave oder Tonträger ist das wahre für so ein Album.

„I Might Lie“ legt gleich mal ein Punktlandung hin, bei uns waren damals in den Discos bei dem Teil die Tanzflächen überfüllt, „Don’t Let Me Die Young“ die nächste Melodic Perle die damals alle Tanzflächen zum platzen brachte. „Life Goes On“ eine schwermütige Ballade mit Potential, „Thunder“ hier trifft AOR auf Hard Rock Riffs, ein Hit. „Night Train“ mit viel Drama geht der Song sofort ins Ohr, „Tremblin‘“ der Song sollte bei den Öfftis rauf und runter laufen, was für ein Song das Duo TAYLOR und Jones hier auf die Menschheit losgelassen haben ist der helle Wahnsinn. „Bringin‘ Me Down“ der nächste ultimative Pflichtsong für jeden Rocker besser geht es wirklich nicht man waren das damals Zeiten als die Tanzflächen dazu voll waren, „Broken Window“ besticht mit lässigem Gitarrenspiel und geht wie alle Songs voll ins Ohr, mit „French Guitar“ kommt ein Instrumental zum Licht ausmachen, erinnert an Filmmusik der 1980er Jahre. Kacke das Album ist schon durch, gleich nochmal Repeat am Player gedrückt, zurückgelehnt, Augen zu und einfach nur genießen.

Balle

ASTRAL DOORS – The End of it All

Trackliste:

01. Temple of Lies
02. Iron Dome
03. Vikings Rise
04. Heaven`s Gate
05. Masters of the Sky
06. The End of it All
07. Father Evil
08. When the Clock Strikes Midnight
09. A Night in Berlin
10. A Game of Terror

 

Spielzeit: 49:11 min – Genre: Heavy Metal – Label: Metalville – VÖ: 18.10.2024 – Page: www.astraldoors.com

 

5 Jahre ist das letzte ASTRAL DOORS Album „Worship or Die“ schon alt! Ich hatte gehofft das die Band nochmal zurückkommt denn schließlich steht jetzt das 10. Jubiläumsalbum an und ja man rafft sich nochmal auf und liefert uns mit „The End Of It All“ endlich ein neues Album dessen Titel aber den Spielraum offenlässt ob es nicht vielleicht sogar das Letzte Album der 2003 gegründeten Band rund um Fronter Nils Patrik Johansson ist?
Nun ,das werden wir sehen, jetzt erfreuen wir uns erst mal an neuen klassischen Heavy Metal Kompositionen der schwedischen Band, die ihren ganz eigenen Sound kreiert haben!

Gestartet wird das neue Werk mit dem Opener „Temple of Lies“. Satte Gitarrenriffs erwarten uns direkt zu Beginn und als würde es kein Morgen mehr geben stürmen die Jungs los. Untermalt von den typischen und nach wie vor sehr markanten Keys und Orgeleinsätzen bahnt sich die Nummer direkt den Weg in die Gehörgänge und bleibt da gut haften!
Ein absoluter Ohrwurm ist dann auch das folgende „Iron Dome“. Obwohl dieser zu Beginn noch nicht danach klingt, geiler Einstieg übrigens, wandelt sich die Nummer in einen waschechten Stampfer vor dem Herren der nicht nur einmal alte ACCEPT Zeiten wieder auferstehen lässt.
Etwas epischer aber musikalisch nicht wirklich schlechter geht dann „Vikings Rise“ zur Sache bevor wir im Mittelteil ein geiles Hittrio bestehend aus „Heaven`s Gate“, „Masters of the Sky“ und dem Titelstück „The End of it All“ haben.
ASTRAL DOORS bleiben einfach eine Hitmaschine und das beweisen sie bei den letzten drei Stücken sehr eindrucksvoll!
Über das erdig epische „Father Evil“ geht es dann schon in das letzte Drittel der Scheibe wo wir den Ohrwurm „When the Clock Strikes Midnight“, das schon ASTRAL DOORS klassische „A Night in Berlin“ sowie das abschließende und überlange „A Game of Terror“ haben wo die Jungs nochmal alles aus ihrem charakteristische Sound herausholen.

Es kam mir wie eine Ewigkeit vor die 5 Jahre Wartezeit! Aber nun sind eine meiner Lieblingsbands endlich wieder zurück und ich hoffe nicht das wir sie wirklich zum letzten Mal gehört haben! Denn, auch die neue Songs sind wahre Hitgaranten die nicht nur beinharte Fans der Band zu Jubelstürme bringen sollten. Ein bockstarkes neues Album der Jungs aus Schweden was mit der gleichen hohen Punktzahl wie auch das Vorgängeralbum durch die Ziellinie geht!

Julian

 

 

D-A-D – Speed Of Light

Trackliste:

01. God Prays To Man
02. 1st, 2nd & 3rd
03. The Ghost
04. Speed Of Darkness
05. Head Over Heels
06. Live By Fire
07. Crazy Wings
08. Keep That MF Down
09. Strange Terrain
10. In My Hands
11. Everything Is Gone Now
12. Automatic Survival
13. Waiting Is The Way
14. I’m Still Here

Spielzeit: 54:01 min – Genre: Hard Rock – Label: AFM Records – VÖ: 04.10.2024 – Page: www.facebook.com/d.landafterdark/

 

Zum 40. Bestehen der Dänischen Hard Rock Dampfwalze kommt mit ein wenig Verspätung das 13. Album „Speed Of Darkness“ in den Handel. Wow das ist eine Hausnummer die erst mal getoppt werden will, was die Riffakrobaten ablassen ist reines dänisches Dynamit. Zu den Sprengstoffexperten gehören Aushängeschild und Sänger Jesper Binzer am Mikrofon und Gitarre, Jacob Binzer ebenfalls Gitarre, Stig Pedersen am Bass und Laust Sonne an den Drums.

Hat sich was an D-A-D geändert, oder gar was Negatives im Sound verändert? Ich antworte mit einem klaren NEIN, es hat sich nichts geändert. Die Dänen hauen immer noch mit den Gitarren um sich, mal intensiver, mal zurückhaltender geht die Stromaxt um. Die Stimme von Jesper ist das Aushängeschild mit einem sehr hohen Widererkennungsfaktor die man unter tausenden Stimmen heraushören kann. Der Bass geht auffällig um und die Drums machen das was sie sollen einem den Hintern versohlen.

Genau das macht einen Teil des Sounds von D-A-D aus, ein weiterer ist das rotzfreche kokettieren mit den Gitarren die in manchen Momenten an AC DC, JOHNNY CRASH oder auch an BEGGARS & THIEVES oder mal an die Versautheit von HARDCORE SUPERSTAR und schieß mich Tot erinnern. Nur wird diese Ähnlichkeit zu AC DC mit einer sehr großen frechen Portion Skandi auf die Zwölf Rock angereichert und genau das ist es was den Sound von D-A-D ausmacht. Einfach nur Krawallrock der eingängig und sehr gut hörbar ist ohne dabei einen Deut von seinem Weg abzuweichen. Mal auf Stänker Tour ein anderes Mal mit Gefühl und zurückhaltend gehen D-A-D ihre vor 40 Jahren eingeschlagene Richtung bis zum Ende und beweisen einmal mehr das mit ihnen jederzeit zu rechnen sein MUSS. Nur steht dieses MUSS für Qualität Made bei D-A-D, hier wird das nächste starke Album für die Vita abgeliefert. Wer schon immer auf D-A-D konnte wird nicht enttäuscht, wer noch nie mit der Band warm wurde schafft es mit „Speed Of Darkness“ auch auf keinen Fall.

Mir waren D-A-D über viele Jahre suspekt und ich konnte nie viel mit den Jungs aus dem Nachbarland im Norden anfangen. Irgendwann besorgte ich mir aus reiner Neugier eine Best Of Zusammenstellung und hörte mal genauer hin, und ich entdeckte sehr viel Gutes. Ich sah dann mehr als nur den Disco Hit „Sleeping My Day Away“ der damals in meiner wilden Zeit in den Discos rauf und runter gespielt wurde. Auf einmal machte es Boom und ich erkannte was für ein Potential in der dänischen Hard Rock Band mit dem Kürzel D-A-D steckt. Man muss sich nur die Zeit nehmen um alles auf sich wirken zu lassen, dann klappt es auch mal mit eine(r)m Künstler / Band mit der man vorher nichts anfangen konnte. Für mich stellte D-A-D solch eine Band dar, aber nur bis ich mal genauer hingehört habe, seitdem sind wir fast schon Buddys in Crime.

„God Prays To Man“ ein typischer Rotz hau in Weg Rocker der Dänen, „1st, 2nd & 3rd“ richtig schön dänisch hingerotzt wie eine Bande Pubertiere beim Klingelputzen. „The Ghost“ Gefühl trifft auf bluesiges Riffing mit der Stimme von Jesper, einmalig und ein Highlight, „Speed Of Darkness“ frei nach FALCO „drah di net um da Kommissar gäht um“!!! „Head Over Heels“ der nächste Gefühlsrocker ohne Schnörkel aus dem Ärmel gezaubert, „Live By Fire“ ein unbeschwerter Rocker der sich während des ersten Hörens zum Killersong entwickelt. „Crazy Wings“ Jesper trifft auf Drama trifft auf Gefühl und D-A-D Gitarrenspiel, „Keep That MF Down“ kommt mit einem geilen Riff am Anfang und entwickelt sich zu einem Hit. „Strange Terrain“ erinnert mich an BEGGARS & THIEVES ab deren zweitem Album, „In My Hands“ es rotzt wieder mit Blues um die Ecke. „Everything Is Gone Now“ hier wildern D-A-D bei GUN meets THE OFFSPRING, „Automatic Survival“ ein melodisches Schmankerl und Highlight. „Waiting Is The Way“ Dänen Chaos trifft auf Skandi Hard Rock, „I’m Still Here“ eine gefühlvolle Ballade mit viel Drama.

Balle

VERN DAYSEL & THE BURNING BREEZE – Round Up The Wagons

Trackliste:

01. Big John Ashley
02. How Long
03. Feel So Right
04. Round Up The Wagons
05. Lucie
06. Keep It In The Red
07. Beer Today
08. Firewater
09. On Fire
10. Married To The Road

 

Spielzeit: 41:39 min – Genre: Southern Rock – Label: Willow Creek Records – VÖ: 30.09.2024 – Page: www.facebook.com/verndaysel

 

VERN DAYSEL der 2019 von Südafrika in die USA übergesiedelt ist hat bis jetzt drei sehr gute Alben im Südstaaten Gewand veröffentlicht. Das dritte Album mit den Titel „Call Of The Wild“ wurde von mir letztes Jahr im Juni durch die Mangel gedreht und schnitt überdurchschnittlich und saugut ab. Jetzt eineinviertel Jahre später hat VERN eine Band Gesetzloser die sich THE BURNING BREEZE nennt um sich gescharrt und macht da weiter wo er letztes Jahr stehen geblieben ist. Neben VERN an den Vocals und Gitarre sind als THE BURNING BREEZE Coby Dante an Gitarre, Nico Swarley an Bass und Paige Cantrill an der Schießbude dabei.

Was der junge Musiker mit einem untypischen Geburtsland für den Südstaaten Sound abliefert ist sehr gutes Futter für diesen Stil der leider nicht soviel Beachtung bekommt wie er eigentlich verdient hätte. Machen sich Bands wie MOLLY HATCHET doch in den letzten Jahren sehr rar mit Veröffentlichungen, DOC HOLLIDAY haben den Colt in die Ecke gehängt und sich in irgendeinem Westenstädtchen im Süden der USA in den Ruhestand begeben. ALLIGATOR STEW haben nach einem Studio und einem Live Album das Handtuch geschmissen, deren Sänger GARY JEFFRIES hat drei Soloalben und mit THE STITCHPIG REVIVAL ein Southern Rock Album am Start. Die Alben von ALLIGATOR JACKSON sind physikalisch in Deutschland kaum zu bekommen genau wie der Rest der Südstaaten Helden die mehr als zahlreich existieren aber in Deutschland nur über einen Händler über den Importweg zu beziehen sind. Also ist dieses Genre eher unbeachtet aber es gibt zwei neue hoffnungsvolle Sterne am nächtlichen Südhimmel, und das sind VERN DAYSEL & THE BURNING BREEZE und THE GEORGIA THUNDERBOLTS die diesem Stil neues Leben einhauchen wollen und die Rebellenflagge dabei hochhalten.

Macht VERN mit seiner Rasselbande irgendeinen Fehler oder etwas Falsch, nicht das ich hören könnte. Die Stimme ist Top, das Riffing geht voll in Ordnung, der Bass hält sich vornehm im Hintergrund auf und kommt bei Bedarf nach vorne. Die Drums spielen unbekümmert auf und treiben wie die Kriegstrommeln zur Zeit des Bürgerkrieges. Also alles da wo, wann und wie es sein soll nämlich genau auf dem Album mit dem Titel „Round Up The Wagons“.

Wer auf Südstaaten Mucke, oder auch gepflegten Biker Rock, steht wird mit VERNs Solo Alben und auch mit diesem Album wo eine ganze Outlaw Bande zum Mexican Standoff angetreten ist um für ein High Noon in Doge City zu sorgen, mehr als glücklich und zufrieden sein. Und wer weiß vielleicht entsteht eine unheilige Allianz mit den Outlaws, mich hat das Sumpffiber des Südens gepackt und draußen vor meiner Tür rauchen die Colts vor sich hin. Den hier spielt der Doc Holliday sein gezinktes Blatt unter dem wachsamen Auge von Wyatt Earp im Saloon von Tombstone vor der Schießerei beim Pokern aus. So macht Southern Rock mehr als nur Spaß und haut einen Killer nach dem Anderen raus. Die Zeit ist reif das VERN DAYSEL & THE BURNING BREEZE gemeinsam mit THE GEORGIA THUNDERBOLTS deutsche Städte unsicher machen und überfallen.

„Big John Ashley“ macht am Anfang gleich mal keine Gefangenen und legt in bester Southern Rocker Manier einen vor der sich gewaschen hat, „How Long“ macht von Hinten bis Vorne Laune ohne Ende. „Feel So Right“ hier kommt sofort DOC HOLLIDAY Stimmung auf und hätte auch DOC nicht besser hinbekommen, „Round Up The Wagons“ eine Ballade die Potential zum Hit hat. „Lucie“ geht sofort ohne Umwege ins Ohr, „Keep It In The Red“ was für ein Highlight hauen das Mädel und die Jungs da raus, besser, höher, geiler VERN und seine Outlawbande gehen in die Vollen. „Beer Today“ und hier der nächste Killer Song und nicht Füller, „Firewater“ kräftig und intensiv geht das Dingens voll auf die Glocke. „On Fire“ viel Gefühl trifft auf Südstaaten Charme der besten Sorte, „Married To The Road“ Drama trifft auf Ballade um sich zu verbünden, auch mit sehr viel Potential.

Balle

DEVIN TOWNSEND – PowerNerd

Trackliste:

01. PowerNerd
02. Falling Apart
03. Knuckledragger
04. Gratitude
05. Dreams Of Light
06. Ubelia
07. Jainism
08. Younger Lover
09. Glacier
10. Goodbye
11. Ruby Quaker

Spielzeit: 44:07 min – Genre: Progressive Metal – Label: InsideOut Music – VÖ: 25.10.2024 – Page: www.facebook.com/dvntownsend

 

Ein Blick auf aktuelle Hollywoodstars belegt: Schön und blöd schließt sich nicht automatisch aus. Ein Blick auf die Musik von DEVIN TOWNSEND belegt ebendies ebenfalls regelmäßig. Welcher Musiker schafft es sonst noch, seine Musik so kraftvoll, majestätisch schön zu gestalten, und zwischendurch harmonisch in humorvolles Gedönse überzugehen?
„PowerNerd“ ist da nicht die Ausnahme, aber meist eher schön. Über den Sound muss man bei Alben des Herrn ohne die Haare eh kein Wort verlieren, der ist wie gewohnt ein massives Brett, das jeder Soundanlage zu mehr Selbstbewusstsein verhilft. Mit 45 Minuten Spieldauer und gerade mal einem Song, der an den sechs Minuten kratzt, ist das Ding zudem äußerst kurzweilig und hätte sich an Längen maximal die anderthalb Minuten Atmosounds am Ende genau dieses Tracks sparen können.
Und insgesamt ist die Platte: ein Best Of von all den Dingen, die Devins Musik seit längerer Zeit ausmachen. „PowerNerd“ selbst fällt als Opener dabei ziemlich heavy-metallig aus, natürlich auf höchst Devin’sche Weise, aber nichtsdestotrotz mit einigen Features, die man eher von klassischem Heavy Metal kennt. „Falling Apart“ dreht das Tempo ganz nach unten und erfreut mit den klassischen Kontrasten zwischen ganz sanfter Strophe und mächtigem Druckchorus mit schöner Melodie.
Und dann darf es bei „Knuckledragger“ erstmals auf positive Weise kalkuliert chaotisch doof werden. Dinge passieren, witzige Ideen geben sich die Hand, dazu geil drivender Refrain. Bescheuerter wird es nur bei „Ruby Quaker“ (das ist eine Mottenart), in dem es darum geht, dass Kaffee gut ist. Außerdem gibt es neben Akustik-Projekt-Vibes fröhlichen Südstaaten-Townhall-Rock und natürlich Blastbeats plus weitere Eskalationsstufen.
„Gratitude“ und „Younger Lover“ fallen in die Kategorie „schönere Songs“, sind etwas poppig und ganz hervorragend, insbesondere „Gratitude“, und mit „Jainism“, „Ubelia“ und „Glacier“ gibt es dann noch gut große Melodien, Schwere, Schönheit und Feierlichkeit. Dazu einen stabilen Endtrack mit „Goodbye“, bevor „Ruby Quaker“ dann aufräumen darf.
Kritisierenswert ist hier eigentlich gar nichts. „PowerNerd“ ist ein weiteres Beispiel für die meisterlichen Fähigkeiten des Kanadiers, und schwache Songs zu schreiben gehört da einfach nicht zu.

Fazit:
Erwartungsgemäß Pflichtprogramm für DEVIN-Fans. Und letztendlich für alle, die mit seinem Schaffen noch nicht vertraut sind, denn das sollte man möglichst zeitnah ändern.

Anspieltipps
„Gratitude“, „Knuckledragger“, „Jainism“ und und irgendwie auch „Ruby Quaker“

Jannis

THE LAZYS und JUNKYARD DRIVE am 06.09.2024 in München

Am 06.09.2024 kamen die Australier THE LAZYS nach München um mit ihrem punkigen Hard Rock ein Fass auf zu machen. Mit im Gepäck waren die dänischen Ass Kickin‘ Hard Rocker von JUNKYARD DRIVE. Von der Stilrichtung ist es die ideale Verbindung um die Bühne abzufackeln, ob dies für den Abend zutraf erklärt sich in diesem Live Bericht.

JUNKYARD DRIVE starteten als Vorband in den Abend der im Motto Great Fuckin‘ Ass Kickin‘ Rock N Roll stand. Und wie real diese Beschreibung werden sollte bewiesen schon die Dänen mit ihrem Gig der als perfekt bezeichnet werden kann. Die Fünf hatten mit ihren zwei Gitarristen einen bombastisch druckvollen Sound der den Arsch Tritt Rock N Roll bestens zur Geltung brachte. Egal ob man jetzt den Sänger, Gitarren, Bass oder Schlagzeug betrachtete, jeder gab sein Bestes und die jungen Musiker zauberten ein Set das sich sehen und hören lassen konnte. JUNKYARD DRIVE konnte ihre Leistung von vom mir reviewten Album „Look At Me Now“ spielerisch Live auf die Bühne bringen und so einen unvergesslichen Abend mit einfach nur Great Fuckin‘ Ass Kickin‘ Rock N Roll der besseren Art präsentieren. Die Songauswahl passte zum Auftritt der Truppe und war genial. Die Zuschauer hatten genauso gute Laune wie die Band, als dann noch einer der Gitarristen während eines Songs von der Bühne hüpfte und sich unter die Zuschauer mischte merkte man erst welchen Spaß die Band während des Gigs in München hatte. JUNKYARD DRIVE sind wohl zu mehr als nur einen Geheimtipp herangewachsen, mehr gibt es nächste Woche in einem Interview das ich mit der Band führen durfte. In diesem Interview merkte man erst wie sympathisch die Band auch abseits der Bühne ist. Wer sich einen unvergesslichen Abend mit geiler rotzfrechen Rockmucke gönnen möchte sollte unbedingt eine Show von JUNKYARD DRIVE ansehen den die hat es in sich.

www.facebook.com/junkyarddriveofficial

Setlist JUNKYARD DRIVE:

Pauline
Pipe Down
Shoot From The Hip
Beauty Fool
Where I Belong
Mama
Black Wolf
Electric Love
Tide Is High
Tearaway
Mr. Rock N‘ Roll

Nach dem Umbau war die Zeit reif für die australischen Chaos-Rocker von THE LAZYS. Auch THE LAZYS hatten mit zwei Gitarren einen brutalen Druck im Sound der an diesem Abend generell sehr gut für beide Bands war. Die Stimmung wurde von JUNKYARD DRIVE schon auf ein Höchstmaß aufgeheizt und wer nicht schon bei den Dänen total durchgeschwitzt war holte das jetzt mit den Australiern nach. In bester AC DC und AIRBOURNE Manier rockten sich THE LAZYS souverän durch ihren Set, nur eben mit einer guten Portion Punk im Sound. Die Songauswahl war auch bei THE LAZYS perfekt und zeigte die Band in einem sehr guten Form. Auch hier war die Stimmung des Publikums sehr gut und steckte die Band mit einem Glücksgefühl an, an dem Abend gab es kein Deutschland, Dänemark oder Australien sondern ein Treffen das aus Gleichgesinnten bestand nur eben mit verschiedenen Muttersprachen. Und so fand ein sehr schöner Abend mit 10 Krawallbrüdern auf der Bühne ein großartiges Ende mit einem Zusatz, für jeden Biker sollte sowohl Vorband wie auch THE LAZYS ein Muss sein und zu den Highlights gehören die mal unbedingt Live gesehen haben sollte.

www.facebook.com/thelazysofficial

Setlist THE LAZYS:

Picture Thieves
Howling Woman
Half Mast Blues
Rattle Them Bones
Snake in the Grass
Love Your Gun
Little Miss Crazy
All Fired Up
Ripper of a Night
Black Rebel
Punk Come ‚N Get Me
Can’t Kill The Truth
Nothing But Trouble
If You Want Blood

Text und Bilder: Balle

AUTUMN BRIDE – Bedtime Stories

Trackliste:

01. Lilith
02. Underworld
03. The Wolf
04. Bedtime Stories
05. Ashes to Ashes
06. Sparks
07. H.eart.H
08. Your Hand
09. Foreign Flames
10. Northwind

 

Spielzeit: 42:18 min – Genre: Symphonic Metal – Label: FFS – VÖ: 27.09.2024 – Page: www.facebook.com/AutumnBrideBand

 

Was mich 2021 bei ihrem Debütalbum dazu bewogen hat, die Symphonic Metaller von AUTUMN BRIDE nach Deutschland zu stecken anstatt in ihr Geburtsland Österreich das verstehe wer will!
Dieser Lapsus ist mir jetzt erst in der Nachbetrachtung aufgefallen, dafür noch ein großes Sorry!
Grund für die Nachbetrachtung ist das anstehende zweite Album „Bedtime Stories“ der Band rund um Fronterin Suzy welches dieser Tage auf die Symphonic Metalgemeinde losgelassen wird.
Nachdem die Band mit ihrem Debütalbum ordentlich Liveerfahrung mit vielen Supportslots und Festivalauftritten sammeln konnte, machte man sich zeitnahe daran neue Songs zu komponieren.
Diese sind auf dem neuen Diskus in eine Geschichte durch die menschliche Seele mit ihren dunklen Träumen und den Dämonen darin eingebettet. Hymnen des (düsteren) Lebens also.

Schauen wir doch mal, wie das klingt, indem wir uns dem Opener „Lilith“ widmen. Hier finden wir erstmal noch nicht so viel musikalisch heraus, da es sich hier um ein kleines Intro handelt. Wesentlich aussagekräftiger ist dann schon das anschließende „Underworld“. Tief gestimmte Gitarre und ein düsterndes Setting erwartet uns hier bevor der angenehm rockige Gesang von Suzy erklingt. Weit entfernt vom sonst so beherrschenden Operngesang, was ich sehr angenehm finde, ist Suzy sehr zurückhaltend hier unterwegs. Symphonic Rock/Metal der langsameren Sorte würde ich hier zusammenfassen natürlich inklusive tollem Chorus.
„The Wolf“ hat dann etwas mehr Schmackes zu bieten und gesanglich geht es hier rotziger zur Sache. Garniert erneut von einem druckvollen Chorus.
Im Mittelteil der Scheibe haben wir dann mit dem hitverdächtigen Titeltrack „Bedtime Stories“, der Folkpowerballade „Ashes to Ashes“ sowie der Videosingle „H.eart.H die bislang stärksten Tracks der Scheibe zu verzeichnen.
Vor allem letzt genannte Nummer regt mit seinem Video und den Lyrics klar zum Nachdenken über die heutige Gesellschaft an. Geiler Track mit einer starken Message!
Und auch im letzten Drittel haben wir mit den beiden letzten Nummern „Foreign Flames“ sowie „Northwind“ zwei weitere Hits, die sich erneut durch ihre tolle Mischung aus Symphonic und erdigen Metal mit dem entsprechenden düsternden Einschlag auszeichnen.

Jo da haben wir es hier doch mal wieder mit toll gemachten Symphonc Metal zu tun der abseits von den ganzen Mainstream Veröffentlichungen in dem Genre mit einer tollen düsternde Hintergrundstory aufwarten kann.
Die Produktion ist ebenfalls hervorragend gelungen und auch beim Songwriting hat man im Vergleich zum Vorgänger einen guten Sprung nach vorne gemacht!
Das hievt den neuen Output der Truppe gleich mal einen Punkt bei uns nach oben inklusive der klaren Kaufempfehlung für die geneigte Zielgruppe!

Julian

 

 

 

SKOR – Mess You Up

Trackliste:

01. Blood
02. Mess You Up
03. I’m Your Man
04. Goodbye Lockdown
05. Sing Like Dan McCafferty
06. Gimme High
07. Carousel
08. Stop
09. Keep On
10. Shooting Star

 

Spielzeit: 42:53 min – Genre: Hard Rock – Label: GMR Music Group – VÖ: 18.09.2024 – Page: www.facebook.com/SKoRtherockband/

 

Puhh, SKOR noch nie gehört, geschweige den vorher gekannt. Also kurz die Redaktionsliste gecheckt und zwei Faktoren waren Schuld das ich dieses Album übernommen habe. Der erste Grund es wurde Hard Rock als Genre angegeben, genau meine Kragenweite, zweitens das Label wurde mit GMR Music Group eingetragen. Das ist doch schon mal etwas, wurden die beiden hervorragenden Melodic Rock Alben der schwedischen Gentlemen von EYES SE über GMR Music veröffentlicht genauso wie das zweite Album von JANINA JADE „Heart Of Rock N‘ Roll“. Also hatte dieses Album schon mal zwei Pluspunkte, in der Info vom Label steht geschrieben das es sich um das dritte Album handelt, da habe ich ja mal wieder zwei Alben verschlafen. Höchste Zeit das ich mir die Schweden von SKOR mal zur Brust nehme und auf Herz und Nieren dem Garagen Test unterziehe. Here we go, und los geht’s.

Zur Band gehören Emil Gammeltoft am Mikrofon, Pasi Oksa und Ken Sundberg an den Gitarren, Rickard Jernberg an Bass und Mats Mally Hoxell am Schlagzeug. Für mich leider völlig unbekannte Namen von denen ich nichts weiß oder kenne.

Viel Infos gibt es außer dem Infosheet und auf der Facebook Seite der Band nicht, dass Cover Artwork von „Mess You Up“ hat was von einem chaotischen Psychedelic Thrash mit einem Schuss verzweifelter RAINBOW und sollte nicht für Rückschlüsse über die Mucke herangezogen werden. Also von Psychedelic Thrash ist das Dingens soweit weg wie von mir bis nach Japan oder Amerika. Bedeutet im Klartext es kommt einfach nur klassischer Hard Rock der alten Schule, wie er in den 80ern vorbildlich zelebriert wurde auf den Teller. Die Stimme von Emil ist sehr speziell, sehr rau aber geht auch weit hoch und erinnert dabei irgendwie an das genetische Kind aus dem Krautrock Helden Lothar Antoni der Gewaltrocker von TRANCE und TRANCEMISSION, Porty Portner von SIN CITY, Joel O’Keeffe von AIRBOURNE und Roland Pierrehumbert von SIDEURN. Eigendlich die ideale Stimme für Hard Rock der alten Schule allerdings wenn er die Tonlage sehr weit nach oben verlegt klingt das ganze irgendwie komisch, und das ist einer von zwei kleinen Kritikpunkten, zum zweiten komme ich später noch. Der Bass macht alles andere als den Leisetreter zu spielen und kommt aus der zweiten Reihe ins Spotlight um dort zu glänzen. Die Drums hören sich weder künstlich noch dezent an und machen Druck von Anfang an.

Die Mucke ist grooviger Hard Rock der in den 1980ern verwurzelt ist und durch seine Ausführung an viele Bands und Einflüsse dieser Epoche erinnert. Man meint es mit einem Mix aus TRANCE, SCORPIONS, AC DC, KROKUS, ein wenig RAINBOW Groove und neueren Vertretern dieses Genres wie SIN CITY, SIDEBURN, SHAKRA, STINGER, AIRBOURNE oder auch SKIP ROCK zu tun zu haben. Das soll nicht nachteilig gemeint sein sondern genau auf dieser Schiene fahren die Schweden durch den Hard Rock Dschungel und können sich behaupten. Nun kommt der zweite Kritikpunkt, das gehörte ist nicht wirklich innovativ man meint dies so oder so mal vor sehr langer Zeit schon mal gehört zu haben. Abgesehen von den beiden Kritikpunkten macht die Mucke für traditionelle Hard Rocker schon Sinn und könnte mehr als nur eine Hörprobe wert sein. Warum? Weil die Heroes von damals sich sehr lange Pausen zwischen den Alben gönnen falls überhaupt noch mal etwas in Richtung neues Album kommt, und deshalb hat auch so eine Band wie SKOR eine Daseinsberechtigung um die Lücke zu füllen die andere hinterlassen haben. Zwar keine neue Mucke oder Spielart aber alte Schule mit Schmackes und Charme vorgetragen.

Ein cooles Album im Fahrwasser von AC DC und Co das für Biker ein Muss sein könnte und für Fans der Wechsel- Gleichstromakrobaten einen Tipp darstellt.

„Blood“ fängt mit einer coolen Bassline an und mit einsetzen der Gitarren wird im Classic Hard Rock gewildert bis kein Rotwild mehr im Wald steht, „Mess You Up“ hat leichte AC DC Vibes und geht voll auf die Nuschel. „I’m Your Man“ ein sehr guter und eingängiger Song der Potential für die Tanzfläche hätte, „Goodbye Lockdown“ der hat aber sowas von zu lange gedauert. „Sing Like Dan McCafferty“ schräger als Schräg hier hauen die Fünf Protagonisten doch wirklich einen frechen Country Song raus, „Gimme High“ macht richtig Laune mit einer geil schräg klingenden zweiten Gitarre. „Carousel“ fällt in seiner chaotischen Machweise aus dem Rahmen aber ohne als Fremdkörper zu wirken, „Stop“ erinnert mich an CROSSON mit sehr viel Augenzwinkern. „Keep On“ hier muss ich an australische TRANCE denken, „Shooting Star“ hier packen SKOR die Dramaklatsche aus.

Balle

TURBOKILL – Champion

Trackliste:

01. Inner Calling
02. A Million Ways
03. Time To Wake
04. Champion
05. Wings Of The Thunder Hawk
06. Tear It Down
07. Go Your Way
08. Mirage Mirror
09. Power Punch
10. Sons Of The Storm
11. Shine On
12. Overcome

Spielzeit: 53:54 min – Genre: Heavy / Power Metal – Label: Steamhammer/SPV – VÖ: 27.09.2024 – Page: www.facebook.com/TURBOKILLBand/

 

Das Debütalbum von TURBOKILL mit dem Titel „Vice World“ war eines der ersten Alben die ich für die Garage reviewt habe nachdem mich der Garagencheffe dazu überredet hatte als Redakteur einzusteigen. Im doch schon fortgeschrittenen Alter traute ich mich mal wieder ein neues Abenteuer im Lebenslauf anzugehen und stieg als Schreiber in der Garage ein. Seitdem kamen sehr, sehr viele sehr gute, gute aber auch einige mittelmäßige Alben in meinen Player und das Debüt von TURBOKILL das praktisch meinen Einstieg ins Schreiberdasein darstellt wird mir immer besonders positiv in Erinnerung bleiben, also ist es fast schon mehr als selbstredend das ich das zweite Album knapp fünf Jahre später auch durch den Fleischwolf drehe.

Das Besetzungskarussell drehte sich erfreulicher Weise nur auf einer Position, weiterhin dabei sind Stephan Dietrich der Mann am Mikrofon, Ronny Schuster und Daniel Kanzler an den mit Strom angetriebenen Saitenäxten, Marco Grünwald an Bass und der neue Mann an den Drums Kevin Käferstein. Hat sich etwas im Gegensatz zum Debütalbum und im Laufe der letzten knappen fünf Jahre geändert. Nöö nicht wirklich TURBOKILL hauen immer noch den Putz von jeder noch so gut verputzen Wand und sorgen dafür das die Kakerlaken, Ameisen und Spinnen in der Bude mit dem Langmattigen Metalfan um die Wette Bangen wem es am schnellsten schwindelig wird und wer länger aushält. Den genau das muss man unweigerlich beim Genuss von „Champion“, das Album animiert beim hören sofort die Matte zu schütteln egal ob bewachsen oder kahl wie ein Babypopes, der Kopf wird hin und her geschleudert bis der Arzt kommt.

Der Gesang hat was und überzeugt wie auf dem Debüt, die Gitarren geizen weder mit Riffsalven noch mit Griffbrettakrobaterei, der Bass haut einem eine Watschn nach der anderen um die Ohren und die Drums machen alles nass was nicht bei 0,0001 auf der Palme ist.

Tja vergleichen kann man nach wie vor immer noch mit na mit wem wohl, mit the one and only HELLOWEEN, THE UNITY, SERIOUS BLACK, FREEDOM CALL, JUDAS PRIEST, den unvergleichlichen IRON MAIDEN und von den Gitarren mit RUNNING WILD. Wie man sieht fest in europäischer Hand und wird nicht aus der Hand gegeben, welche deutsche Band muss sich nicht mit HELLOWEEN vergleichen lassen, die gibt es im Heavy / Power Metal nicht die das nicht durchhat. Egal ob TURBOKILL Vollgas geben oder das Tempo reduzieren es knallt, böllert, rifft und schlägt immer und man meint Silvester wurde um knappe drei Monate vorverlegt.

TURBOKILL bestätigen die Leistung auf dem Debütalbum, weder schlechter noch besser sondern auf dem gleich hohen Niveau wie vor fünf Jahren hauen einem die Metaller die Grütze zur Fütze und der Mensch moscht mit den Ungeziefer Untermietern in der Wohnung um die Wetter wer die Pommesgabel länger hochhalten kann bevor der Arm abfällt um danach die Friedenspfeife gemeinsam bei einem Glas Witzky schwingend in den Armen Bruderschaft trinken mit anschließenden Schmatzer.

„Inner Calling“ ein stimmiges Intro wie von RUNNING WILD nur ohne Piratengemetzel des Axtschwingers, „A Million Ways“ geht gleich mal mit einer Power los das einem die Luft wegbleibt. „Time To Wake“ ist eine Spur eingängiger als der Vorgänger Song, „Champion“ ein eingängiger Banger mit geiler Melodie. „Wings Of The Thunder Hawk“ hier kommen wieder Rock N Rolf Gesangslinien mit Epic Flair zum Vorschein, „Tear It Down“ kommt mit geiler Melodie und Gesang um die Ecke gerauscht. „Go Your Way“ macht mit seiner Melodie keine Gefangenen im Refrain gibt’s voll auf die Glocke, „Mirage Mirror“ das rausgenommene Tempo tut gut und lässt dem Hörer Zeit sich vom matteschaukeln zu erholen. „Power Punch“ der Titel ist Programm das Ding schickt einen mit einem KO Punch auf die Bretter „frei nach Monty Python: Schwanzus Longus aus Rübennasenhausen, VFVJ, JVF, werft ihn zu Poden und peschmeizt in mit Wattepällchen bis er plutet“, „Sons Of The Storm“ weckt selbst das am tiefsten schlafende und taubste Murmelgetier. „Shine On“ das Balladenrad dreht sich auch bei TURBOKILL mit sehr feinem Riffing, „Overcome“ macht dann das Licht aus.

Balle