Band: 5 Star Grave
Album: Drugstore Hell
Spielzeit: 38:51 min
Plattenfirma: Massacre
Veröffentlichung: 25. Mai 2012
Homepage: www.5stargrave.com
Italien steht für Pasta, Pizza, Rotwein und romantische Geiger? Weit gefehlt. 5 STAR GRAVE sind eine richtige Hardcore-Band aus dem Stiefel, die es der Musikwelt zeigt. Seit 2005 gibt es sie und nun wird ihr zweites Album veröffentlicht. Die Combo besteht aus Claudio Ravinale (Gesang), Andrea Minolfi (Bass und Gesang), Thierry Bertone (Lead Gitarre), Hervè De Zulian (Syntheziser), Alessandro Blengino (Rhythus Gitarre) und Gabriele Lingue (Schlagzeug). Laut eigenen Aussagen ist es ihr Ziel, aufzuwiegeln, beleidigend und politisch inkorrekt zu sein.
Das Cover sieht gut aus! Der Satan, der den Hörer einlädt, mit in den „Drugstore Hell“ zu kommen, der chic beleuchtet und beschildert ist. Der Titel des Albums ist natürlich auch ganz witzig.
Musik und Gesang sind, wie die härteren Klänge nun mal (fast) immer sind, polarisierend. Claudio Ravinale rotzt die Passagen zum Teil richtig heraus. Allerdings ist nicht das ganze Album durchgehend nur hart, sondern es kommen auch melodiöse Abschnitte zum Vorschein.
Mit dem Opener „Terminal Bedroom“ beginnt es im harten Stil. Zuerst spielen Synthis, danach geht die Post ab und es wird hart. „Death Put A Smile On Your Face“ beginnt etwas melodischer, danach driftet es in hart gebrüllte Gesänge ab. Hier auch ein paar Solo-Takte der Lead-Gitarre, die schon gar nicht schlecht klingen. Aber nur für Sekunden. Bei „Love Affair With The Beast“ liefern sich Ravinale und Minolfi ein Gesangsduell. Duett kann man es nicht unbedingt nennen, Duell trifft es wirklich eher. Ein gutes Zusammenspiel von Bass und Drums ist zu hören. „Daddy“ startet mit Synthi und Gitarre, danach setzen Bass und Schlagzeug ein. Auch hier sind wieder beide Sänger zu hören. Ein nettes Gitarrensolo wird gespielt. „Daddy“ ist etwas eingängiger als die anderen Songs. Zwischendurch könnte man meinen, es würden Mädchenstimmen simuliert, aber schnell stellt sich heraus, dass es Claudio Ravinale ist, der in dem Song eben teilweise wie ein Teenie-Girl klingt. Mit seiner Stimme spielen kann er also. Bei „Death Times Eleven“ wird wieder mehr Wert auf Gitarren gelegt. „No Devil Lived On“ hat einen interessanten Anfang mit einer schönen rauen Stimme, die zwischendurch auch immer wieder zu hören ist. Das klingt ganz nett. „Dead Girls Don’t Say No“ ist natürlich, wie man am Titel schon erkennen kann, ein absichtlich sehr provokanter Text. „When The Lights Go Out“ eignet sich eher nicht als Schlaflied für kleine Kinder, aber das soll es ja auch nicht. Dafür ein recht netter, an 5 STAR GRAVES’ Maßstäben gemessen, eingängig.
Richtig warm werde ich weder mit 5 STAR GRAVE noch mit „Drugstore Hell“. Zwischendurch entdecke ich immer wieder etwas, das mir gefällt.
Anspieltipps: “Love Affair With The Beast”, “Daddy”, “No Devil Lived On”
Fazit : Fans der härteren Kost werden diese Scheibe wohl mögen. Alle, die diese Musik nicht schätzen, sollten sie nicht kaufen oder sich Aspirin bereit legen.
WERTUNG:
Trackliste:
1. Terminal Bedroom 3:50
2. Death Put A Smile On My Face 3:27
3. Love Affair With The Beast 3:30
4. Daddy 4.32
5. Death Times Eleven 3:10
6. No Devil Lived On 3:16
7. Dead Girls Don’t Say No 3:30
8. Boy A 4:00
9. If 3:40
10. When The Lights Go Out 3:15
11. Lemmings 4:01
Sandra