Band: Abstraction
Album: End Of Hope
Spielzeit: 48:38 min
Stilrichtung: Progressive/Power Metal
Plattenfirma: Eigenproduktion
Veröffentlichung: 17.03.2014
Homepage: www.abstractionband.com
ABSTRACTION sind die erste Bulgarische Band die auf meinem (virtuellen) Plattenteller gelandet sind und auch wenn die Jungs mit ihrem vielleicht in den Grundzügen etwas biederen Prog-Metal keine neue Zeitrechnung im Progressive Universum einläuten, so gibt es auf „End Of Hope“, dem ersten Studio-Werk der Band, doch genügend tolle Momente zu bestaunen. Handwerklich macht das Quintett schon mal alles richtig und für ein in Eigenregie produziertes Album klingt „End Of Hope“ erstaunlich erwachsen und professionell.
Aufgrund des durchweg gelungenen, abwechslungsreichen Songwritings und dem spürbaren Enthusiasmus der Band macht die Platte von vorne bis hinten durchweg Spaß. ABSTRACTION, die 2009 noch unter dem Namen „Chronology“ als reine Coverband gestartet sind, halten sich ziemlich nah an die seit Jahrzehnten in Stein gemeißelten Vorgaben von Dream Theater und Co. und scheren sich wenig um moderne Trends oder zu ausgeflippte Kabinettstückchen. Wenn dabei aber so schmissige Tracks wie das mit neoklassischen Speedmetal-Vesatzstücken angereicherte „The Last Man On Earth“, der durch und durch genretypische Prog-Metal Kracher „Shattered Pieces“, das bereits im Mai 2013 als Single vorab veröffentlichte „Wolf“ oder die Melodie-Granate „The Game“ rauskommen, mag man aber gerne auf Hauruck-Originalität verzichten. Die Zutaten mit denen die Bulgaren ihre leckeren Gerichte anrühren sind altbekannt (das Hauptriff in „Wondering“ ist 80er Metal pur), aber es kommt ja immer noch auf die Mischung an. Lob verdient das geschmackvolle Drumming, die gelungenen Background-Vocals und die astreinen Gitarrensoli. Die Stimme von Fronter Mladen Medarov ist leider nur durchschnittlich und er kann dem Material keinen eigenen Stempel aufdrücken. Das gibt zwar Abzüge in der B-Note, vermag das Endergebnis aber nur wenig abzuschwächen.
Neu oder atemberaubend Anders ist an der Musik von ABSTRACTION zwar nichts, was aber nicht bedeuten soll, dass „End Of Hope“ keine entdeckenswerten Songs auffahren kann. Wer auf klassischen Power/Prog Metal der alten Schule steht und mit genretypischen Songstrukuren keine Probleme hat, sollte der Band eine Chance geben und sich auf youtube oder soundcloud einige Beispiele anhören. Unterstützung und Zuspruch hätten ABSTRACTION mit Ihrem Debüt auf jeden Fall verdient.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Wolf
02. Wondering
03. The Game
04. Last Man On Earth
05. Piece Of Life
06. Shattered Pieces
07. The Righteous Path
08. Requiem For A Dead Planet
09. Same Again
Mario