Band: Adimiron
Album: Timelapse
Spielzeit: 42:44 min
Stilrichtung:Progressive Metal
Plattenfirma: Scarlet Records
Veröffentlichung: 04.11.2014
Homepage: www.facebook.com/adimironofficial
Schwierig, schwierig. Auf „Timelapse“, Ihrem vierten Album, knallen uns die italienischen Extrem-Metaller ADIMIRON einen ganz schön schwer verdaubaren Brocken vor die Füße. Die Band vermengt dabei typische Fear Factory Trademarks (siehe der Opener „Collateral“) mit Phil Anselmo/Pantera Zitaten, Death-Metal Versatzstücken sowie tief gestimmte Gitarren mit heftig verdrehten Prog-Rhythmen und gehen von der Grundstimmung (siehe das stimmige Albumartwork) recht kompromisslos düster zu Werke. Die Selbstverortung unter Avantgarde-Metal ist daher nicht ganz von der Hand zu weisen.
Spieltechnisch gibt es an den 9 Nummern nicht das Geringste auszusetzen und wer starke Nerven mitbringt, kann in den tiefschwarzen Tracks unzählige spieltechnische Details entdecken die auch auf Dauer Neues bieten. Problematisch ist hingegen die Gleichförmigkeit der Kompositionen und das Fehlen zündender Hooks. Damit meiner ich nicht zuckersüße Melodien die man gleich mitsingen kann, sondern eher Passagen die auch mal nach dem 5ten Duchlauf hängen bleiben und das Gehörte in einen Kontext bringen. So walzt die Band den Hörer in einem Abwasch nieder und hinterlässt mehr Fragen als Antworten. Als Anspieltipps möchte ich das verrückte „The Giant And The Cow“ und das leider sehr weit hinten platzierte, abwechslungsreiche „Ayahuasca“ nennen, die Interessierten eine Idee des Bandsounds geben.
Also, von schlechten Eltern ist das, ADIMIRON auf ihrer neuen Langrille fabrizieren, beileibe nicht. Easy-Listening für nebenbei geht allerdings auch anders. Wem Fear Factory schon immer eine Ecke zu nett und wer eine Affinität zu ton-gewordener Düsternis à la H.R. Giger hat, sollte sich das fordernde „Timelapse“ mal auf den Einkaufszettel schreiben. Aufgrund der doch recht sperrigen Songs und dem Mangel an echten Highlights gibt es aber keine uneingeschränkte Kaufempfehlung meinerseits.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Collateral
02. State Of Persistence
03. The Giant And The Cow
04. Timelapse
05. Liar’s Paradox
06. The Burning Of Methuselah
07. Redemption
08. The Furnace Creek
09. Ayahuasca
Mario