ADRAMELCH – Opus

Band: Adramelch
Album: Opus
Spielzeit: 66:41 min.
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: Pure Prog Records
Veröffentlichung: 22.05.2015
Homepage: www.adramelch.com

Das 1988er Debüt der italienischen Progger ADRAMELCH geniesst heute unter Eingeweihten einen nahezu legendären Ruf. Die Rede ist natürlich von „Irae Melanox“, einer Scheibe, die zwar unter einer recht basischen Produktion litt, den unzulänglichen Sound aber dank herrausragender Songs und fantastischer musikalischer Finesse mehr als wett machte. Nach diesem starken ersten Ausrufzeichen war aber schon bald wieder Schluss im Hause ADRAMELCH – die Schotten wurden leider dicht gemacht und die Fans mussten  sage und schreibe bis ins Jahr 2005 auf ein neues Album warten: für „Broken History“ hatten ADRAMELCH bei dem kleinem, aber feinen Trüffelnasen Label Pure Prog Records ein neues Zuhause gefunden und ernteten wiedermal überschwänglichen Beifall. Mit „Opus“ steht nun das leider vorerst letzte Album der Ausnahmeband in den Startlöchern.

Auf über einer Stunde und 12 Songs spielen die Jungs sich eigentlich wie immer völlig ausser Konkurrenz durch Ihren ganz eigenen Klang-Kosmos. Wer die ein oder andere Duftnote von frühen Fates Warning ausmachen möchte darf das gerne tun, damit wird man der Sache aber keineswegs gerecht. Bereits der gnadenlos gute Opener „Black Mirror“ geht, trotz ungewöhnlicher, sprich nicht typischer 08/15 Mitsingmelodie, gleich in Herz und Hirn über, und dies gilt eigentlich für den ganzen Rest des Albums. Dank ausgefeilter Gitarrenarrangements, die nie aufdringlich oder verkopft klingen, dem gewohnt erstklassigen Gesang von Fronter Vittorio Ballerio und der herrlich luftigen, plastischen Produktion erstrahlen Perlen wie „Long Live The Son“, „Only By Pain“, das geniale Instrumental „Ostinato“ oder die von Gastsängerin Simona Aileen Pala (Thought Machine, Holy Shire) veredelte Ballade „Northern lights“ ganz hell am Prog Himmel. Hier stimmt eigentlich so gut wie alles, von der etwas zu lang geratenen Spielzeit mal abgesehen. Aber wer will es der Band übel nehmen, dass sie Ihr wohl leider letztes Album bis zum letzten Quentchen ausnutzen wollen?

Dass ADRAMELCH mit Ihrer neuen Scheibe enttäuschen würden, damit hat wohl kaum jemand gerechnet. Dass „Opus“ aber dermassen gelungen ist erfreut dann doch. Wenn es das wirklich nun gewesen sein soll, so kann die Band auf Ihr drittes und abschliessendes Werk mehr als Stolz und die Prog Gemeinde froh und dankbar sein.  Beide Daumen hoch und eine Träne zum Abschied.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Black Mirror
02. Long live the son
03. Pride
04. Northern lights
05. Only by pain
06. A neverending rise
07. Fate
08. Ostinato
09. As the shadows fall
10. Forgotten words
11. Trodden doll
12. Where do I belong

Mario

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