AMORAL – Falles Leaves & Dead Sparrows

Band: Amoral
Album: Fallen Leaves & Dead Sparrows
Spielzeit: 54:53 min
Stilrichtung: Proressive Heavy Metal
Plattenfirma: ROUGH TRADE
Veröffentlichung: 28.03.2014
Homepage: www.amoralweb.com

Die Finnen AMORAL haben bereits eine sehr interessante Wandlung von einer waschechten Death-Metal Combo hin zu einer unberechenbaren Prog-Metal Hydra durchgemacht. Dank der hervorragenden Kritiken zum letzten Album (Beneath, 2011) fühlte sich die Band wohl bestärkt den eingeschlagenen Weg fortzusetzen – herausgekommen ist dabei eines der spannendsten (Prog) Alben der letzten Monate.

Das mit einem tollen Spannungsbigen perfekt angelegte Album startet mit 2 Midtempo-Tracks die noch geradezu klassisch gestrickt daherkommen – „On The Other Side pt. I“ und „No Familiar Faces” schinden mit arschtight sitzende Rythmusarbeit, Klasse Gitarrensoli und einem Sänger dem man alles zutraut und der große Melodien tragen kann gleich ordentlich Eindruck. Werden in „Prolong A Stay“ dann mit vereinzelten Blastbeat-Attacken die Experimente noch dezent betrieben, so lassen die Finnen in dem fast 10-minütigen „If Not Here, When“ alle Scheu fallen und kombinieren munter folkige Akustik-Passagen (mit leichtem Opeth-Touch), anspruchsvolle Frickel-Passagen und Death-Metal Growls zu einer herausfordernden Abenteuerfahrt durchs Prog-Universum. Im Gegensatz zu vielen ganz ähnlich agierenden Bands klingt es bei AMORAL aber nie kitschig oder aufgesetzt. Die Band hat auf Ihrem mittlerweile 6. Werk den Spagat zwischen Eingängigkeit und Verspieltheit, großen Gesten und kleinen Kabinettstückchen bestens hinbekommen. Auf „Fallen Leaves & Dead Sparrows” ist all das vertreten, was ein starkes Prog Album ausmacht: originelle Melodien, Stilvielfalt („Blueprints“ atmet Led Zeppelin aus jeder Note), ein ausgefuchstes Instrumental („The Strom Arrives“), gewagte Stilbrüche und handwerkliches Geschick auf höchstem Niveau. Besonderes Lob verdient an dieser Stelle auch Sänger Ari Koivunen, der den Zuhörer souverän durch die gute Stunde Unterhaltung leitet und eine fantastische Performance irgendwo zwischen Robert Plant und Eric Martin hinlegt.

Mit „Fallen Leaves & Dead Sparrows“ ist AMORAL ein abenteuerliches, mutiges, phantatsievolles und äußerst abwechslungsreiches Album gelungen. Wer auf Prog-Metal im weitesten Sinne steht und die letzten Dream Theater Scheiben eher als pflichtbewusste 08/15-Vertragserfüllung empfunden hat,  sollte unbedingt zugreifen, denn hier stimmt so ziemlich alles. Ganz dolles Ding.

WERTUNG:


Trackliste:

01. On The Other Side pt. I
02. No Familiar Faces
03. Prolong A Stay
04. Blueprints
05. If Not Here, Where
06. The Strom Arrives
07. See This Through
08. On The Other Side pt. II

Mario

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