Band: Angel King
Album: World Of Pain
Plattenfirma: Yesterrock
Veröffentlichung: 18.05..2012
Homepage: www.angelking.se
Sleaze Rock aus Schweden…das ist heute an der Tagesordnung. Skandinavien hat den USA schon lange den Rang als Mekka für Hair Bands abgelaufen. Seit dem Aufstieg eines gewissen Kurt Cobain ist dort nicht mehr viel zu holen und die Szene dümpelt bis auf ein paar Ausnahmen vor sich hin. In Skandinavien hingegen wächst die Anzahl an neuen Sleaze/Glam Bands spätestens seit der Jahrtausendwende stetig. ANGEL KING aus Stockholm sind die neueste Errungenschaft von Meantime Music, dem Sublabel von Yesterrock. Ende 2010 gegründet kommen sie jetzt mit ihrem Debüt „World Of Pain“ um die Ecke. Die Bandmitglieder hören auf solch prägnante Namen wie Jack Vegas (g.), Rock Boston (b.), Snake Denver (d.) oder Lazzy G. (v.). Allerdings hat Jack Vegas ganz ohne seine Mitstreiter angefangen, einige Songs dieses Silberlings zu schreiben, erst nach und nach fand sich die Band zusammen, die in Lazzy G. einen tollen Shouter in ihren Reihen hat. Sowohl der cleane Gesang als auch der Ausflug in kratzige Gefilde steht ihm gut zu Gesicht.
Mit „Dangerous“ beginnt das Album sehr vielversprechend, anfangs hat mich der Song etwas Zeit gekostet, aber nach mehrmaligem Hören kann man seine ganze Kraft und Schönheit erahnen. Der Titeltrack passe mit seinem eher düsteren Anstrich auf den ersten Blick so gar nicht in die Sleaze-Ecke, aber die coole Gitarrenarbeit und der etwas freundlichere Refrain lassen die Regenwolken gleich wieder verschwinden. Das Anfangsriff von „She Wants To Be Loved“ erinnert sehr an die vergangene Nummer und auch insgesamt kann der Song nicht an die ersten beiden heranreichen. „Living In The Wild Life“ steigert sich wieder etwas, bevor es mit „Enemy“ wieder ordentlich geilen Stoff auf die Lauscher gibt. Hier musizieren die Jungs einfach frei von der Leber weg, und diese Spontanität tut gut – ein Highlight. „Fahrenheit 541“ hätte man sich getrost sparen können, aber „Rock And Roll Doctor“ ist eine Gute-Laune-Nummer vom Feinsten und der wohl stärkste Song der Platte. „Get Up“ ist ein erneuter Zuwachs auf der Haben-Seite und mit „Wasteland“ verzetteln sich ANGEL KING dann doch etwas. Das abschließende „Last Generation“ hat noch einmal schön Dreck unter den Fingernägeln und zeigt, was für diese Band spricht. Der Song ist schon fast hymnisch und ist mit Streichern und Chören unterlegt.
ANGEL KING liefern auf ihrem Debüt einige äußerst starke Stücke ab, haben aber auch zwischendurch tiefe Löcher, die es zu überwinden gibt. Der Sound ist ziemlich düster gehalten für eine Sleaze-Combo und kommt leider etwas dünn rüber. Dass der Vierer aus Stockholm aber Spaß an der Sache hat und genügend Potential vorhanden ist, das kann ich nur bezeugen. Guter Einstieg ins Musikbiz – und wenn das Quartett weiter an sich arbeitet, haben wir eine ernstzunehmende Konkurrenz zu den WIG WAM´s, BAI BANG´s oder POODLES´ dieser Welt. „World Of Pain“ lässt schon einmal erahnen, was die Jungs auf dem Kasten haben.
WERTUNG:
Trackliste:
1. Dangerous
2. World Of Pain
3. She Wants To Be Loved
4. Living In The Wild Life
5. Enemy
6. Fahrenheit 541
7. Rock And Roll Doctor
8. Get Up
9. Wasteland
10. Last Generation
Stefan