ANIMAL DRIVE – Bite!

Band: Animal Drive
Album: Bite!
Spielzeit: 53:00 min
Stilrichtung: Melodic Power Metal
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 23.02.2018
Homepage: www.animal-drive.com

Mit ANIMAL DRIVE steht eine Band aus Kroatien in den Startlöchern und nun bei Frontiers unter Vertrag. Die Band, deren Aushängeschild unzweifelhaft der kräftige Gesang des Fronters und Hauptsongwriters Dino Jelusic ist, existiert seit 2012 und legt nun, nach tatkräftiger Fürsprache von niemand geringerem als Jeff Scott Soto, ihr Debüt Album vor. Die beiden Sänger haben sich bei Ihrem gemeinsamen Engagement beim Trans-Siberian Orchestra kennen gelernt – in diesem Geschäft braucht’s halt Beziehungen, sonst wird’s ganz schwer mit dem Weiterkommen. Vom Label werden Parallelen zu Skid Row, Whitesnake und Dream Theater als Orientierungshilfe an die Hand gegeben. Schauen wir mal in wie fern die Musik auf „Bite!“ mit diesen Größen mithalten kann.

Vorab muss ich sagen, dass mir die Produktion der Platte ein wenig im Magen liegt – es ballert aus allen Rohren und vor allem die Drums lassen das Ohr bereits nach kürzester Zeit ermüden. Ich verstehe nicht, warum es bei Frontiers soundtechnisch immer nur „ab durch die Mitte“ geben muss. Da ist schon so manche richtig gute Scheibe klangtechnisch dem Erdboden gleichgemacht worden. Sei’s drum – in Zeiten von Streaming, Spotify und Handy-Hörgenuss scheint ein ausgewogener Klang wohl nur noch zu unnötigem Ballast geworden zu sein. Nach einem vielversprechenden, mit klassischer Orgel in Deep Purple Manier eingeleiteten Intro gibt die Band sofort Vollgas und knallt dem Hörer mit „Goddamn Marathon“ und „Tower Of Lies (I Walk Alone)“ ein starkes Doppelpack um die Ohren. Es regieren fette, modern-metallische Gitarrenriffs (Zakk Wylde lässt grüßen), das schon erwähnte Plastik-Drumkit sowie ein Dino Jelusic, der die Klaviatur des Powermetal-Gesangs perfekt beherrscht. Dynamik und Abwechslung sucht man auch in seiner Performance allerdings weitestgehend mit der Lupe (er gibt konstant Gummi), das passt aber gut zum Rest der Band. Mit dem betont schwülstigen „Father“ und der Halb-Ballade „Hands of Time“ nehmen die Jungs glücklicherweise auch ein wenig das Tempo raus und geben Jelusic die Gelegenheit seine variable Stimme doch ein wenig zu zeigen. Der Rest des Materials geht aber ordentlich nach vorne. Die Platte braucht ein paar Umdrehungen bis die Hooks sitzen, dann aber sollten Freunde gepflegten, hochmodischen Metals Ihre Freude haben. Als Anspieltipps seien das an Whitesnake (neueren Datums, ergo aus der Frontiers Phase) erinnernde „Lights Of The Damned“ und das groovige „Fade Away“ genannt sein.

Mit „Bite!“ erfinden ANIMAL DRIVE das Rad nicht neu, einen Stinker haben die Jungs aber auch nicht abgeliefert. Wer eine neue Dröhnung Power-Metal ohne Originalitätsanspruch braucht, kann hier gerne mal reinhören. Spieltechnisch ist die Band auf einem guten Niveau, auch wenn, außer dem Sänger, keiner wirklich hervorsticht. Das Songwriting ist solides Mittelmaß, da ist auf jeden Fall noch Luft nach oben und bei den gegebenen Vorraussetzungen ist da gewiss noch eine Menge mehr drin. Für Genre-Fans zum Anchecken absolut empfohlen, aber mit den genannten Vorbildern (mit Dream Theater hat das z.B. nicht im Entferntesten etwas zu tun) hat das alles (noch) wenig gemeinsam.

WERTUNG :

 

 

Trackliste:

01. Goddamn Marathon
02. Tower Of Lies (I Walk Alone)
03. Had Enough
04. Hands of Time
05. Lights Of The Damned
06. Time Machine
07. Father
08. Fade Away
09. Carry On
10. Devil Took My Beer Again
11. Deliver Me

Mario

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