Band: Atrocity
Album: Occult
Spielzeit: 55:27 min.
Plattenfirma: Napalm Records
Veröffentlichung: 26.04.2013
Homepage: www.atrocity.de
Zugegebenermaßen habe ich ATROCITY nach ihrem 1997er „Werk 80“ ein wenig aus den Augen verloren. Speziell die Platten aus der Anfangsphase der Band wie „Hallucinations“ und „Todessehnsucht“ zählen in meinen Augen allerdings zu den wichtigsten deutschen Death Metal Scheiben der frühen 90er. Das besagte „Werk 80“ war (für mich) jedoch zu viel des Guten, obschon die enthaltenen Coverversionen allesamt gut umgesetzt wurden.
In diesem Frühjahr melden sich ATROCITY nun mit „Occult“ zurück und beginnen damit den ersten Teil einer Albumtrilogie. Und dieses hat sich durchaus gewaschen.
Nach einem kurzen Horrorfilm-Intro zeigt „Pandaemonium“ direkt, in welche Richtung die Reise geht. Brutale Old School Death Metal Riffs und Blastbeats. Das alles auf technisch höchstem Niveau. Doch damit nicht genug. Das bekannte LINGUA MORTIS ORCHESTER unter der Leitung von RAGE-Gitarrist Victor Smolski sorgt für allerlei Bombast und verleiht dem Sound zusätzliche Tiefe, wie auch der Einsatz von fetten Chören, die mich ein bisschen an THERION erinnern. Das anschließende „Death by Metal“ entpuppt sich dann als schnörkelloser Death Metal Song mit einprägsamen Refrain, der Live mit Sicherheit gut ankommen wird. Stilistisch geht die straighte Nummer ganz klar in Richtung Debütalbum.
Doch es wird natürlich nicht nur geknüppelt. „March of the Undying“ liegt von der Stimmung her irgendwo zwischen Cradle of Filth, Moonspell und Dimmu Borgir, während „Haunted by Demons“ massig Zitate von Thin Lizzy und Iron Maiden aufweisen kann. „Satan’s Braut“ weist sogar leichte Einflüsse von Rammstein auf.
Für die soundtechnischen Specialeffects konnte man die erfolgreiche kanadische Sounddesignerin Katie Halliday gewinnen, die bereits an den Soundtracks für SAW 5-7 mitgearbeitet hat. Diese Effekte in Kombination mit dem LINGUA MORTIS ORCHESTER sorgen für eine bedrückende Horroratmosphäre während der gesamten Spielzeit.
Produziert wurde die Scheibe im Mastersound Studio von Sänger Alex Krull persönlich. Der trockene Bandsound ergänzt sich hervorragend mit den Orchesterpassagen. Hier gibt es nichts auszusetzen.
Als besonderes Schmankerl werden ATROCITY eine Art Schatzsuche auf Ihrer Webseite anbieten. Über einen aufzufindenden Code ist man in der Lage, zusätzliche Bonustracks frei zu schalten, die dann zum Download verfügbar sein werden. Coole Idee.
Fazit: Freunde von düsterem Metal im Stil von Dimmu Borgir, Cradle of Filth und natürlich alten ATROCITY dürfen hier bedenkenlos zugreifen. Das Lingua Mortis Orchester sorgt in Kombination mit den roh-brutalen Songs für eine stellenweise bedrückende Atmosphäre. Coole Platte.
WERTUNG:
Trackliste:
1. Pandaemonium (6:20)
2. Death by Metal (3:32)
3. March of the Undying (3:56)
4. Haunted by Demons (3:54)
5. Murder Blood Assassination (5:49)
6. Necromancy Divine (6:59)
7. Satans Braut (3:21)
8. Todesstimmen (2:06)
9. Masaya (3:06)
10. When Empires Fall to Dust (4:22)
11. Beyond Perpetual Ice (3:44)
12. La Voisine (8:18)
Frank