Konzertbericht: ORDEN OGAN + ALMANAC + MANIMAL

Konzertbericht Book of Ogan Tour ORDEN OGAN, ALMANAC und MANIMAL am 21.03.16 Alte Seilerei Mannheim

Nach etlichen privaten Verpflichtungen ergab sich endlich mal wieder die Möglichkeit ein ordentliches Konzert hier bei uns in der Nähe zu besuchen. ORDEN OGAN gaben sich die Ehre auf ihrer ersten Headliner Tour zusammen mit dem kürzlichen für MYSTIC PROPHECY aufgesprungenen ALMANAC und MANIMAL in der Alten Seilerei in Mannheim

Zusätzlich gab es die Möglichkeit mit den Jungs von ORDEN OGAN kurz vor ihrer Show ein Interview zu führen, dies findet ihr an anderer Stelle. Kommen wir nun zum eigentlich Konzertbericht. Pünktlich um kurz vor 19 Uhr traf die Rock-Garage Fraktion bestehend aus Julian (zuständig für Interview und Bericht) sowie Christina (zuständig für die Fotos) am Veranstaltungsort ein. Vom Tourmanager Markus wurden wir in Empfang genommen und konnten dann unser geplantes Interview durchziehen, welches ihr wie gesagt an anderer Stelle hier bei uns findet. Kurz noch zum Club selbst, die Alte Seilerei ist wie der Name schon sagt, eine alte Fabrik, die in eine Großdisco mit mehreren Räumen umgebaut wurde. Ein Raum davon ist für Metal und Rockkonzerte vorgesehen. Die Ausstattung könnte man als rustikal bezeichnen : – ). Aber wir Metaller sind ja ein anspruchsloses Völkchen!

Die Parkplatzsituation vor dem Club ist übrigens sehr gut, da sich ein großer Fitnessstudioparkplatz anschließt, der mitgenutzt werden kann. Wir von Rock-Garage bezogen wieder unseren „Stammtisch“ rechts neben der Bühne und es konnte losgehen! Ab 19 Uhr war Einlass für die zahlende Menge und die kam auch in großer Zahl. Ich schätze mal das es so schlussendlich ca. 200 bis 250 Besucher waren die den Weg an einem Montagabend nach Mannheim gefunden haben. Das ist, wenn man den Tag beachtet, schon eine ganz ordentlich Zahl.

Direkt zu Beginn wurde dann schon mal der Merchstand in Beschlag genommen, wo von alle drei Bands Sachen zu erstehen waren, auch Julian sichert sich gleich mal die neueste ORDEN OGAN Veröffentlichung „The Book of Ogan“, die es übrigens vor dem offiziellen Release hier zu kaufen gab, und das ALAMANC Debütalbum : )

 

 

Die vier Schweden von MANMAL begannen dann den Abend gegen 19:45 mit einem ca. halbstündigen Set. Es wurden insgesamt sechs Songs gespielt die fast alle vom letzten Album „Trapped in the Shadows“ stammten. Die Truppe war super aufgelegt und man merkte ihnen zu jederzeit an das sie richtig Bock hatten zu spielen. Der Sound war für eine Vorband wirklich gut und man verstand sowohl die Instrumente als auch den Gesang sehr gut! Die Interaktion mit dem Publikum klappte für diesen frühen Zeitpunkt schon sehr gut und die Band wurde gut angenommen.

Man kann also von einem äußerst runden Auftakt sprechen die sowohl den Fans als auch der Band selbst Spaß gemacht haben und den Jungs bestimmt den einen oder anderen neuen Fan gebracht haben. Zumindestens konnte man beobachten das sich einige Metalheads in der folgenden Umbauphase auf dem Weg zum Merch Stand machten, wo auch bald die Band selbst eintraf.

 

Setliste Manimal:

Shadows

The Dark

Trapped in the Shadows

Psychobomb

Invincible

Irresistible

 

Nach einer sehr kurzem Umbauphase enterten gegen 20:30 ALMANAC die Bühne die schon fast zu klein wirkte für 3 Musiker und 3 Sänger(innen). Victor Smolski, David Readman, Andy B. Frank, Jeanette Marchewka und Co hatten die Menge auch direkt fest im Griff und vor allem die beiden männlichen Sänger schmetterten den Fans die ein oder andere Gassenhaueransage entgegen!

Aber auch Victor ließ es sich nicht nehmen das ein oder andere Wort an die Fans zu richten und man sah ihm einfach an das er es genoss aus dem RAGE Schatten herausgetreten zu sein um endlich das zu machen was ihn musikalisch erfüllt!

Die Band spielte eigentlich bis auf ein, zwei Tracks das komplette Debütalbum und zum Schluss gab es auch noch zwei Songs aus Victors RAGE Schaffensphase auf die Ohren, die ich aber leider nicht genau erkennen konnte.

Leider hatten man hier aber auch mit der ein oder anderen Soundproblematik zu kämpfen, der Gesang kam stellenweise sehr dünn und unverständlich aus den Boxen, der Soundmann hatte hier also vielleicht nicht seinen besten Tag. Aber auch dies konnte ein tolles Konzert und einen guten ersten Eindruck von ALMANAC nicht dämpfen, den die Fans auch honorierten.

Nach ca. 45 Minuten war Schluss und es begann die doch recht lange Umbauphase und das Warten auf den Hauptact des heutigen Abends ORDEN OGAN. Das Publikum nutze die Pause natürlich um sich die Beine zu vertreten, Flüssigkeitsnachschub zu besorgen oder den Merchstand zu plündern!

 

Setliste:

Tsar

Self Blinded Eyes

Hands are Tied

Children of the Future

Nevermore

No More Shadows

Flames of Hate

Rage Song

Rage Song

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Pünktlich um 21:35, so wurde es uns auch im Interview mitgeteilt, ging das Licht erneut aus und ORDEN OGAN betraten die Bühne. Was nun folgte kann man nicht anders als einen perfekten Siegeszug bezeichnen. Die Menge fraß Fronter Seeb Levermann und Co von der ersten Note aus der Hand und auch wenn nicht alle Spielchen mit dem Publikum gelangen (Hallo Publikum wurde nicht wie üblich mit Fuck you Pussys beantwortet, sondern stilgerecht und artig wie man ist mit Hallo Seeb : ) ) waren Band und Fans sofort auf einer Wellenlänge und man feierte sich beidseitig tierisch ab! Die zuvor herrschenden Tonprobleme waren nun kein Thema mehr und man verstand alles perfekt!

Lichtechnisch wurde immer passend zum Song gut Stimmung erzeugt und bei der obligatorischen Halbballade „The Ice Kings“ gab es auch etwas Schnee vom Himmel!

 

Als die Band dann ankündigte nun einen Song zu spielen der vorher noch nie live gespielt wurde und die ersten Klänge von „Black Heart“ erklungen rastete die Menge das erste Mal richtig aus.

Ein weiteres Mal sprach Seeb von Currywurst sprach und er meinte das nicht alle in der Band diese vertrugen und Fieber davon bekämen, wusste die Menge sofort das nun der jüngste Hit F.E.V.E.R folgte, wo die Stimmung dann wohl ihren Siedepunkt erreichte!

Das Programm beinhaltete natürlich noch weitere Perlen der Band, zu nennen wären hier exemplarisch „We are Pirates“, „Deaf among the Blind“ und „The Things we belive in“.

So verging die Zeit wie im Flug und rasch nahte das Ende gegen 23 Uhr. Die Band verabschiedete sich das erste Mal von der Bühne, wurde aber natürlich wieder zurückgeholt und das Publikum bekam die Zugabe in Form von „Evil lies in every man“ und „The Mystic Symphony“ bevor es dann endgültig hieß Lebewohl zu sagen!

Das Publikum ging glücklich heim, wir packten ebenfalls unsere Sachen und auch die Band konnte denke ich mal zufrieden auf ihren Auftritt zurückblicken mit der Gewissheit die bestehenden Fans glücklich zurück gelassen zu haben und bestimmt auch neue Anhänger gefunden zu haben.

Ein tolles Tourpackage gibt es hier zu bestaunen und wer noch die Chance hat an Tickets zu kommen sollte sich diese Gelegenheit definitiv nicht entgehen lassen!

Setliste Orden Ogan

Ravenhead

Land of the Dead

We are Pirates

The Black Heart

The Ice Kings

Deaf among the Blind

To new shores of sadness

To the End

Fever

At the End of the World

The Things we believe in

Evil lies in every man

The Mystic Symphony

 

 

Text Julian, Fotos Christina

GLORYFUL Interview

Nachdem ich schon bei den letzten Alben mit Gitarrist und Mastermind Jens Basten Vorlieb nehmen durfte und ihm ein paar Fragen gestellt habe, gibt es nun in guter alter Tradition erneut ein kleines Interview zum neuen Album "End of the Night".


J.P: Hallo Jens, vielen Dank das du mir erneut ein paar Fragen zu eurem neuen Album und zur Zukunft von GLORYFUL selbst beantwortest. Wir hatten ja nun schon bei euren beiden letzten Alben das Vergnügen zusammen. Blick doch vielleicht mal kurz auf die letzten beiden Alben zurück. Wie zufrieden seid ihr mit denen rückblickend und wie haben sich die Scheiben voneinander unterschieden?

J.B: Hi, Julian! Sehr gerne. Unser Debut Album „The Warrior´s Code“ kann man erstmal als eine längst überfällige Homage am Metal von uns als Musiker generell ansehen. Speziell Johnny und ich hatten vor GLORYFUL in vielen Bands gespielt, die alles waren, aber niemals reiner Heavy Metal, haha. So kam das ganze GLORYFUL Ding auch eigentlich erst zustande: Wir fühlten uns schuldig, dem wahren Metal seit 20 Jahren bisher keinen Tribut gezollt zu haben. Dieses erste Album war also auch etwas mehr an Maiden und Priest als am Power Metal orientiert. Ich höre es nur noch selten aber spiele die Songs noch sehr gerne live. Auf dem zweiten Album „Ocean Blade“ entwickelten wir dann weiter unseren eigenen Stil, es ging aber etwas mehr in die epische Richtung mit mehr Double Bass und hymnischer angelegten Chorus-Lines wie bei „Cradle Of Heroes“. Zufrieden sind wir auf jeden Fall, die Alben sind (vor allem auch live) sehr gut angekommen und lassen sich super mit den neuen Stücken von „End Of The Night“ kombinieren.

J.P: Mit dem neuen Album „End Of The Night“ spinnt ihr die bisherige Geschichte über die Göttin Sedna und Captain McGuerkin weiter. Magst du uns darüber einen kurzen Abriss geben, ich finde die nämlich total spannend und habe jetzt nicht so viel darüber gefunden : )

J.B: Diese Story basiert im Kern auf der Sedna-Sage, welche in der Inuit-Mythologie angesiedelt ist. Hier mal ein Auszug aus der Story laut Wikipedia: Sedna wurde in der traditionellen Religion der Inuit als „Alte der Meere“, „Königin der Tiefe und der Stürme“ und „Mutter aller Meeresgeschöpfe“ verehrt. Sedna bestimmte darüber, welche und wie viele Meerestiere gefangen und gegessen werden durften. Verstießen die Menschen gegen ihr Gebot, dann schickte sie einen Sturm oder zog den Jäger und seine Familie in die Tiefe. Ihr Haus befand sich am Meeresgrund. Dort wohnte sie in Gemeinschaft mit Fischen und anderen Seetieren, aber auch mit den Seevögeln. Bewacht wurde ihr Heim von Seehunden, die jeden bissen, der unbefugt eintrat. Die Mythen berichten, dass Sedna ein wunderschönes, aber eitles Mädchen war, das alle Bewerber abwies. Schließlich gab Sednas Vater sie gegen ihren Willen einem Jäger zur Frau, obwohl dieser sein Gesicht verhüllt trug. Als der Ehemann Sedna mit dem Kajak in sein Zuhause gebracht hatte, stellte sich heraus, dass er ein Rabe war und ihr Heim harte Klippen sein sollten. Sie weinte und schrie in den Wind, bis ihr Vater es hörte, ein schlechtes Gewissen bekam und sie zurückholte. Auf dem Rückweg wurde das Kajak von Sednas Ehemann angegriffen, der mit seinen Flügelschlägen heftige Seestürme verursachte. Sednas Vater bekam Angst und warf seine Tochter über Bord. Sedna versuchte sich am Kajak festzuklammern, aber der Vater schlug ihr mit dem Paddel auf die gefrorenen Finger und die Hände, bis sie zersprangen und im Ozean versanken. Sednas Finger verwandelten sich durch den Zauber des Raben in Robben und ihre Hände in Wale und andere Meeressäugetiere. Sedna versank schließlich selbst in der See und sitzt noch heute dort auf dem Meeresgrund. Ihr Zorn auf die Menschen peitscht das Meer von Zeit zu Zeit in gewaltigen Stürmen und Wellen auf. Im Groll über den Verrat wurde sie zu einer mächtigen, zornigen Göttin.

Johnny nahm also diese Thematik auf und entwarf mit Cpt. Mc Guerkin einen Wiedersacher Sednas, einen Kapitän, der es sich zum Ziele gesetzt hatte das Sedna-Monster zur Strecke zu bringen. Die Story auf „Ocean Blade“ hat daher auch durchaus etwas von der Moby Dick Geschichte. Mc Guerkin stirbt am Ende der „Ocean Blade“-Reise, als die „Ocean Blade“ im finalen Battle mit Sedna sinkt. Auf „End Of The Night“ kehrt er jedoch schließlich durch die Kraft des Raben aus dem Totenreich zurück und formiert ein neues Heer um seinen Tod zu rächen.

J.P:  Apropos Geschichte, geht die Konzeptstory jetzt endlos weiter oder schließt ihr das Thema irgendwann einmal ab? Könnte man sich bei euch auch mal ein Album mit Texten zu aktuellen Themen vorstellen oder ist das einfach nicht euer Stil?

J.B: Ich denke in dem Thema steckt noch genügend Potenzial für weitere Alben. Letztendlich ist es aber Johnny, der die Lyrics verfasst. Ich denke nicht, dass wir eines Tages triviale Alltagsthemen oder politisch/-sozialkritischen Kram machen werden. Ich finde das passt auch überhaupt gar nicht zur Musik. Das überlassen wir gerne der Hardcore- und Punk Fraktion – die können das echt besser.

J.P: Von wann bis wann ist denn das Album genau entstanden? Wie lief denn der Aufnahmeprozess so ab? Habt ihr klassisch alle zusammen im Studio aufgenommen oder nutzt ihr da viel die neuen digitalen Medien?

J.B: Unsere Art zu produzieren ist vielleicht etwas ungewöhnlich, hat sich für uns aber bewährt. Wir zäumen gewissermaßen das Pferd von hinten auf. Es fängt damit an, dass Johnny und ich unsere Ideen bei mir zu Hause vor Rechner mit ner Kanne Bier zusammentragen und zu Demoversionen mit Cubase ausarbeiten. Wenn wir dann so ca. 15 Songs zusammen haben, machen wir eine Auswahl der besten ca. 10 und geben diesen nochmals den finalen Schliff und ändern meist noch ein paar Parts und Akkorde ab, damit es richtig kracht und Spaß macht. Dann gehen wir mit dem Demo als Backingtrack in ein Studio und nehmen die kompletten Vocals professionell auf. Danach spielen Adrian und ich die Gitarren bei mir am Rechner in Cubase auf die programmierten Drumspuren ein und es folgt dann der Bass. Zuletzt spielt Hartmut dann zu den vorhandenen Instrumentenspuren das Schlagzeug ein. Die Spuren werden dann alle zum Abmischen an das Studio (in diesem Falle Studio Greywolf) geschickt und dort gemischt und gemastert. Fertig ist die Produktion! Die Gesangsaufnahmen fanden schon im Frühjahr 2015 statt, während der Rest der Spuren innerhalb eines recht engen Zeitraums im Spätsommer 2015 recorded wurden.

J.P: Für Mix und Mastering konntet ihr ja wieder Charles Greywolf gewinnen. Wie ist denn das Arbeiten mit ihm denn so? Ich denke ihr könnt viel auch von ihm und seiner Erfahrung profitieren oder?

J.B: Klar. Greywolf ist ausgesprochen professionell und routiniert, und kommt so schnell auch zu sehr guten Ergebnissen. Persönlich ist er wirklich freundlich und „Down To Earth“. Da er auch nicht gerade „um die Ecke“ von uns wohnt, waren wir im Mixprozess allerdings nicht physisch vor Ort und mussten alles telefonisch besprechen, was nicht gerade einfach ist, bei der Masse an Informationen, die da fließen. Zumal ich während des gesamten Mix-Prozesses auf Malle im Urlaub war, haha. War echt auf der Terasse abends nach einem Strandtag die ersten abgemischten Tracks auf dem Kopfhörer zu checken. „For Victory“ war die erste Nummer beim letzten Album, die für den Grundsound gemischt wurde. Das Ergebnis kann sich auch echt hören lassen. Wir sind happy damit. Es ist insgesamt etwas rauer und klassischer gehalten als die Vorgänger-Alben.

J.P: Gehen wir mal auf ein paar Songs von „End Of The Night“ ein. Für mich sind “The Glorriors”, “For Victory”, „End of the Night“ und “Rise Of The Sacred Star” die hervorstechenden Songs. Willst du uns über diese ein bisschen was erzählen? Hast du eigentlich auch irgendwelche Favoriten auf dem Album?

J.B: Das sind mitunter auch die Songs mit den eingängigsten Chorusparts, die sicherlich auch unseren Stil mit definieren. Es kamen hierbei auch weitere Sänger(innen) aus unserem Umfeld zusammen und nahmen mit Johnny die Backings als Chor auf (Einigen bekannt sein dürfte der Schally von IGNITION). „The Glorriors“ kann man als unsere neue Bandhymne betrachten. Der Song ist ganz bescheiden einfach mal uns gewidmet und macht tierisch Spass. „For Victory“ ist von der Art her gewissermaßen ähnlich. Eher atmosphärisch und schleppend, aber voller Spannung, die in einen melodischen Chorus mündet. „Rise Of The Sacred Star“ hat viel mehr Grundspeed und hat in der Strophe das schnellste Gitarrenriff, das wir je eingebaut haben. Bin mal gespannt wie wir das live hinbekommen werden, haha. Mein persönlicher Favorit ist momentan „Hail To The King“, für den gerade auch das nächste Musik Video produziert wird. Das ist eine krasse Nummer, die voll aufs Maul geht und der härteste GF-Track „To Date“ ist.

J.P: „End Of The Night“ steht ja in guter Tradition zu „Black Legacy“ von eurem letzten Album. Gehört dass bei euch mittlerweile zur Tradition so eine, ich nenne es jetzt mal Halbballade mit Akustikgitarren und Lagerfeuerromantik ala BLIND GUARDIAN zu machen?

J.B: Tradition ist beim dritten Album vielleicht etwas hoch gegriffen, aber Johnny hat da wie von selbst irgendwie immer solche Song-Ideen mit Akustikgitarre in Petto. Es liegt ihm einfach, solche Lagerfeuer-Balladen zu schreiben und sie funktionieren halt. Ich denke, er wird auch immer wieder als „Barde“ in Erscheinung treten ;).

J.P: Bei unserem letzten Interview hatten wir ja über eure „richtige“ Homepage gesprochen. Dazu mal so die Frage, weil ihr ja quasi auch wieder den „normalen Weg“ im Inet beschritten seid, ist Facebook so ein bisschen vielleicht auf dem absteigenden Ast, was man ab und ja immer so hört?

J.B: So allgemeine Äußerungen für ein so großes Netzwerk wie Facebook sollte man – denke ich – mit Vorsicht genießen. Es ist sicherlich als Musikpromotionstool nach wie vor sehr wichtig. Als Band sollte man aber eben auch eine eigene Homepage haben, auf der sich Fans jederzeit umfassend über eine Band informieren können, ohne durch hunderte von Beiträgen in der Chronik scrollen zu müssen und vor allem, OHNE vorherige Preisgabe seiner pers. Informationen / Registrierung etc.

J.P: Mit Massacre Records habt ihr ein Label was gut zu eurer Mucke passt und ihr habt darauf jetzt drei Alben veröffentlicht. Wie schaut es denn aus mit der weiteren Zusammenarbeit? Sind noch mehr Alben dort geplant oder lief der Vertrag nur über drei Alben?

J.B: Genau, das hat sehr gut gepasst und es war auch echt alles zu unserer Zufriedenheit. Ich denke auch für Massacre Records war es eine gute Zusammenarbeit. Über eine weitere Zusammenarbeit mit Massacre ist bisher noch nicht gesprochen worden, da sich aktuell alle Energie auf das bevorstehende Release konzentriert. Wie es weitergeht ist also zu diesem Zeitpunkt noch nicht absehbar, aber wir wollen definitiv auch weiterhin gute Alben schreiben und veröffentlichen und vor allem Live performen.


J.P: Jens wie geht es denn jetzt genau bei GLORYFUL weiter? Ist eine Tour in Planung? Bislang war ihr ja live glaube ich nicht so präsent oder, zumindestens habe ich euch nicht so wahrgenommen : )

J.B: Doch doch, wir haben vor allem in den Jahren 2013-2015 viele Konzerte gespielt und waren 2014 und 2015 auf zahlreichen größeren Festivals vertreten, u. a. Out And Loud, Metalfest Loreley, Dong Open Air. Im Herbst 2015 haben wir zwei Minitouren in Rumänien und Italien absolviert und haben im Dezember letzten Jahres noch auf dem Ruhrpott-Metal-Meeting in Oberhausen und waren auf dem Christmas-Metal-Bash in Geiselwind (u. a. mit Hammerfall und Accept) vertreten. Auch dieses Jahr haben wir schon einige Festivals absolviert, u.a. das Metaldays in Slowenien und es stehen auch noch einige Gigs an. Eine Tour im Frühjahr 2016 ist in vager Planung und wäre ein wichtiger, großer Schritt für die Band. Wir sind seit diesem Jahr bei Continental Concerts unter Vertrag und sind sicher, dass da auch was Gutes in Sachen Tour für uns bei rumkommt.

J.P: Vielen Dank Jens für deine Zeit und die interessanten Antworten im Zuge dieses Interview! Ich wünsche euch alles Gute für die Zukunft, die letzten Worte gehören natürlich dir.

J.B: Sehr gerne und auch gerne immer wieder, Julian. Danke für das Interesse an unserer Musik und für den guten Support!

Leute, checkt unser neues Album „End Of The Night“ an, wenn ihr auf puren Metal steht. Ihr werdet bedient. Das verspreche ich und dafür stehe ich mit meinem Namen!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Julian

 

KROSSFIRE Interview

Das Debütalbum der Bulgaren von KROSSFIRE aus dem Jahre 2012 hatte es mir damals echt angetan und schon damals hatte ich die Möglichkeit der Band ein paar Informationen zu entlocken. Nun steht uns das zweite Album „Shades of Darkness“ ins Haus, daher war es wieder an der Zeit für mich mich nochmal genauer bei Bandchef und Sänger Dimo nach dem Album und KROSSFIRE zu erkundigen.


J.P: Hallo Dimo, vielen Dank das du mir ein paar Fragen zu eurem neuen Album und zu euch selbst als Band beantwortest. Wir haben ja schon 2012 im Zuge eures Debütalbums miteinander gesprochen. Erzähl doch mal wie ist es euch denn in den letzten Jahren so ergangen, was habt ihr gemacht?


D.P: Die letzten Jahren waren sehr ereignisreich und arbeitsam zu gleich. Nach dem wir “Learning to Fly” veröffentlicht hatte stieg unser Fan Anzahl gewaltig an. Wir spielten einige Konzerte,nicht nur in Bulgarien, sondern auch auch in Griechenland und Polen. Das Größte bis heute für uns war das wir für DEEP PURPLE in unserer Heimatstadt Plovdiv vor 15.000 Fans eröffnen durften. Zwischenzeitlich hatten wir mit den Arbeiten an unseren zweiten Album “Shades of Darkness” begonnen.


J.P: Zurückblickend wie zufrieden seit ihr mit „Learning to Fly“ und hat es euch als Band bekannter gemacht?


D.P: Wir sind auf jeden Fall sehr zufrieden mit “Learning to Fly”! Es war unser Startschuss. Wir bekamen viele tolle Rückmeldungen dazu aus der ganzen Welt und viele Metalfans wurden auf uns aufmerksam. Mit unserem ersten Album fanden wir unseren Musikstil den wir nun mit dem zweiten Album noch weiter ausbauen und verfeinern wollen.


J.P: Habt ihr eigentlich auch viel live gespielt im Zuge der Veröffentlichung eures Debütalbums? Spielt ihr gerne live?


D.P: Selbstverständlich spielen wir gerne live, es ist das Größte für uns! Jedes Jahr haben wir ca. 30 Konzerte überall auf der Welt. Letztes Jahr sind wir zum ersten Mal eingeladen worden auf einem großen Biker Event in Polen zu spielen.

J.P: Gehen wir nun mal etwas näher auf euer neues Album „Shade of Darkness“ ein. Kannst du uns etwas über den Aufnahmeprozess sagen? Von wann bis wann habt ihr daran gearbeitet? Warum hat das Ganze so lange gedauert? : – )


D.P: Also der gesamte Prozess, von den ersten Ideen ab, benötige so ca. 2 ½ Jahre. Direkt nach dem Release von “Learning to Fly” 2012 sammelten wir schon Ideen für das neue Album. Dieses sammeln war im Sommer 2014 beendet. Dann begannen wir die Pre Produktion des Albums, welche sehr wichtig für uns war, da wir erstmal selbst hören wollten wie die Songs klingen und was wir noch verbessern können. Danach nahmen wir ein erstes Demo auf und analysierten nochmal jeden Song. Ende September waren wir dann soweit ins Studio zu gehen. Erneut waren wir im F.1 Sound Studio und nahmen das Album mit Vasil Valchev auf. Die Aufnahmen nahmen dann auch nochmal 5 Monate in Anspruch. Der letzten Schritt war dann das Mastering welches wir bei Imperial Mastering in Kalifornien in Auftrag gaben. Danach wurde das Ganze zum Label geschickt die dann auch nochmal ein, zwei Sachen geändert haben wollten und so mussten wir es dann leider noch einmal mixen.


J.P: Wir hatten beim letzten Mal schon über euren Stil gesprochen. Damals meintest du es ist einfach der KROSSFIRE Stil. Das kann ich nun noch mehr bestätigen, das neue Album klingt komplett nach euch und ihr habt es auch geschafft nochmal ein paar neue Elemente reinzubringen, war das Absicht?


D.P: Wie schon erwähnt fanden wir bei “Learning to Fly” unseren Stil. Mit “Shades of Darkness” wollen wir alles nochmal verbessern. Angefangen vom Sound, über die Lyrics bis hin zu den Melodien. Der Sound ist etwas heavier und düsterer geworden, was aber absolut unsere Absicht war. Unsere Welt ist halt leider nicht nur sonnig und schön, es gibt auch viel Dunkelheit. Ein gutes Beispiel dafür ist “Annabelle”. Wir wollten auch mehr Double Bass Drumming, schnellere Songs und mehr orchestrale Sachen und Chöre. Ich denke wir haben das ganze gut hinbekommen.


J.P: Gehen wir mal auf ein paar Songs ein. Für mich sind „The Last Ride”, “King will Come”, “Destiny's Calling”, “Glory to Heavens” und “Heaven Halls” die hervorstechenden Songs. Willst du uns über diese ein bisschen was erzählen? Hast du eigentlich auch irgendwelche Favoriten auf dem Album?


D.P: Die ersten drei Songs haben ein gemeinsames Thema, nämlich die Geschichte der Spanischen Neunten Legion. Dies war Peter's Idee. “The Last Ride” enthält außerdem einige lateinische Chöre um dem ganzen noch mehr Atmosphäre zu verleihen. “King will Come” handelt von der Arthus Saga. “Destiny's Calling” basiert auf dem Film “Seven Pounds” mit Will Smith. “Glory to Heavens”handelt von dem Kampf zwischen Gut und Böse und dem Tag des jüngsten Gerichts. Und schließlich beschließt “Heaven Halls” unser Album mit einer schönen Liebesgeschicht der Welt von Mittelerde.

J.P: Im Vergleich zu eurem Debütalbum worin unterscheidet sich euer neues Album?


D.P: “Learing to Fly” hatte den typischen Heavy Metal sound mit progressiven Elementen. Mit dem zweiten Album wollten wir einen erdigeren, kraftvolleren Sound. Mehr Double Bass, die Gitarren klingen auch anders, ein bisschen rougher. Auch unsere Lyrics haben sich etwas geändert im Vergleich zum ersten Album. Die Leute werden es verstehen wenn sie unser neues Album hören. “Shades of Darkness” ist ein Power Metalalbum mit progressiven und symphonischen Elementen. Ein großer Schritt für uns als Band!


J.P: Ihr seid ja bei dem deutschen Label Pure Steel Records unter Vertrag. Seid ihr immer noch zufrieden mit eurer Wahl? Wollt ihr dort noch weitere Alben veröffentlichen?


D.P: Mit dem damals unterzeichneten Vertrag haben wir die Option zwei weitere Alben nach unserem Debütalbum “Learning to Fly” zu veröffentlichen. Wir sind nach wie vor sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit mit Pure Steel Records und sie froh bei ihnen zu sein.


J.P: Du hast letztes Mal erzählt das es schon hart ist in Bulgarien eine Band zu haben. Hat sich daran in den letzten Jahren etwas geändert? Hat sich die Szene geändert?


D.P: Ich würde sagen ein bisschen hat sich die Metal Scene hier schon verändert. Zum Besseren auf jeden Fall! Es gibt mehr Festivals und Möglichkeiten live zu spielen. Ich denke die Zukunft der Metal Musik hier sieht glänzend aus.


J.P: Dimo wie geht es denn jetzt genau bei KROSSFIRE weiter? Was steht bei dir selbst als nächstes an?


D.P: Eine Tour ist schon geplant und aktuell sind wir auch auf Tour. Aktuell haben wir fünfzehn Konzerte geplant und es gibt weitere Anfragen. Dieses Jahr werden wir auch wieder versuchen außerhalb Bulgariens zu spielen. Polen und Griechenland hoffentlich. Jeden Tag entwickeln wir uns eigentlich als Band und auch persönlich weiter.


J.P: Vielen Dank Dimo für deine Zeit und die interessanten Antworten im Zuge dieses Interview! Ich wünsche euch alles Gute für die Zukunft, die letzten Worte gehören natürlich dir.

D.P: Vielen Dank Julian für dieses interessante Interview und für eure Unterstützung. Alles Gute für Rock-Garage, eure Leser, euch und euren Familien von KROSSFIRE. Let's there be Rock!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

English Version


J.P: Hi Dimo it’s me Julian from Rock-Garage.com is speaking. Thank you that you answer me again a few questions about your new album and KROSSFIRE itself.
We have already 2012 the pleasure doing an interview, so tell us how was the last years for your band and yourself? What have you done?

D.P: The last years for us were very busy and interesting as well. After “Learning To Fly” we started to gather more and more fans and our fan base increased significantly. We started to have more and more concerts, not only in Bulgaria, but in Greece and Poland as well. We also had the biggest event to date, when we were invited to be open act for DEEP PURPLE concert in our home town Plovdiv. To play in front of 15000 people was amazing and exciting. Meanwhile, we started to work on ideas for our second album, which became “Shades of Darkness”.

J.P: When you looking back at “Learning to Fly” how satisfied are you with the record? Did you increase your fame?

D.P: Definitely. “Learning To Fly” was starting point and very good one. We received many good reviews from Bulgarian and international media, and a lot of fans joined us along the way after that. We found our musical “style” with our first album and we wanted to build on top for our second one, to expand our musical possibilities.

J.P: Did you play live in the last years after the release of your debut? Is it for you the greatest thing to play live?

D.P: Yes, of course. We didn’t stop to play at all. Every year we have around thirty concerts in our tour schedule. Last year we were invited for the first time in Poland to play on big biker’s event. For us is exciting and great pleasure to be on stage and perform.

J.P: Let us look now closer at your new album “Shades of Darkness”. Can you tell us something about the recording process? From when to when you've worked? Why did it take so much time? : ) I heard that you must mix two times?

D.P: The process from initial ideas to actual recording took two and a half years.
Right after the release of “Learning To Fly” in 2012, we started to work on new ideas and until summer of 2014 we were ready. Then we did pre-production of the album. That was necessary, because we wanted to hear from aside how the songs sound. What we might change or improve. We just recorded a demo of the album and spent a while to analyze every song. At the end of September we were ready to enter the studio “F.1Sound” in Plovdiv with sound engineer Vasil Valchev to record it. The recording process took five months to complete. The last stage was mastering the material and we did it in “Imperial Mastering” – California, with engineer Colin Davis.
Then the album was send to label for the final approve. They wanted to change some minor details and that is why we re-mixed it twice.  

J.P: We had talked the last time about your style. At that time you tell me that you have your own KROSSFIRE style. Now when i look back and in fact that i listend to the new record i can confirm that 100 %! The new record is KROSSFIRE pure, but there are a few new elements. Was this purpose?

D.P: After “Learning To Fly” we did found our “style”. For the “Shades of Darkness” we wanted to go further with the sound and lyrics, to become a bit heavier and explore dark themes. It was done on purpose, of course. The world around us is not only white and colourful. There is darkness as well.  And we wanted to explore this side of human nature and supernatural. “Annabelle” is the perfect example of that.  Also, we wanted to have more double bass drumming, fast songs, orchestral and choir. And we did it perfectly.

J.P: Let us look at the songs. For me “The Last Ride”, “King will Come”, “Destiny's Calling”, “Glory to Heavens” and “Heaven Halls”  are the best songs. Can you tell us something about these songs? Are these also your favorite songs on the album?

D.P:  The first three songs in the album are connected with common theme, the story of Legio IX Hispana (Spanish Ninth Legion). This was Peter’s (keyboards) idea. We put also Latin choir to add more pathos in the song “The Last Ride”. “King Will Come” is a natural continuation of the story and appearing of King Arthur. “Destiny’s Calling” is based on the movie “Seven Pounds” with Will Smith. “Glory to Heavens” is about battle between Good and Evil, God and Devil, Armageddon on Earth. “Heaven Halls” ends the album with a beautiful love story from Middle Earth and is a natural extension to the next album.

J.P: What is the difference in your opinion between the last and the new record, what did you think?

D.P: "Learning to Fly" is an album with typical heavy metal sound, with slight progressive elements. With the second album we wanted to achieve much more solid and powerful sound. There are double bass in all, the sound of the guitar is different, a bit hard. That is why we describe the album as gloomy. This applies exclusively to the lyrics. People will understand music when they hear the album. "Shades of Darkness" is a power metal album with progressive and symphonic elements. It is a big step ahead for the band.

J.P: A question to the label situation. You are still under contract by Pure Steel Records an established label in Germany. How satisfied are you with your label choice? How did the contact works and did you plan more releases there?

D.P: According to the contract we have option to release two more albums after “Learning To Fly”. We are very pleased and happy to cooperate with Pure Steel Records and we are proud to be in their portfolio.

J.P: At the last time when we talk you tell me that is hard to play in a metal band in your home country Bulgaria. Did something change in the last year? Did the metal scene change in Bulgaria?

D.P: I would say, yes. The metal scene has changed here a bit. More and more festivals are organizing across Bulgaria and it gives more and more opportunities for underground bands to play. There is a bright future for metal music in our country.

J.P: Dimo what comes next for KROSSFIRE? Is a tour planend? What’s next for yourself?

D.P: The tour is already planned and ongoing. We have more than fifteen concerts already in our tour schedule and more to add. This year also will be concerts outside Bulgaria, in Poland and hopefully in Greece again. We are sorting out the final details now. We all are developing everyday and our personal lives.

J.P: Thank you Dimo for your time, and for the interesting answers! I wish you all the best for the future, the last words, of course are yours.

D.P:  Thanks Julian for this interesting interview and for your great support. From me and the boys all the best to Rock-Garage.com, you and your family. Let’s there be Rock.

Julian

 

 

 

MERCURY FALLING Interview

 


 

Die deutsche Melodic Power Metal Band MERCURY FALLING kommen dieser Tage mit ihrem vierten Werk „Introspection“ um die Ecke. Nachdem die Band vielleicht noch nicht den Bekanntheitsgrad hat den sich verdient, war es an der Zeit dies zu ändern und Bandkopf Daniel Galmarini ein paar Fragen zur Band selbst und zum neuen Diskus zu stellen!


J.P: Hallo Daniel, vielen Dank das du mir ein paar Fragen zu eurem neuen Album, zu eurer Band und zu eurer Zukunft selbst beantwortest. Für diejenigen denen die Band jetzt nicht so viel sagt, stell dich und die Band vielleicht einmal kurz vor damit wir alle auf dem gleichen Stand sind?


D.G: Hey Julian, total gerne!! Da verlangst Du aber schon zu Beginn des Interviews schwierige Dinge von mir (lacht). Ich glaube, es gibt kaum was komplexeres, als seine eigene Musik in eine Sparte zu packen. Egal was ich jetzt sage, 100 andere Leute würden anschließend behaupten, dass diese Kategorie nicht wirklich unsere Musik charakterisiert.Weitgehend würde ich persönlich sagen, wir spielen Metal. Gute Songs, die ins Ohr gehen und manchmal, in Solopassagen, sich gerne ein klein wenig vom Songgerüst lösen. Was ich bevorzuge sind auch gerne etwas dunkle Klänge. Ich glaube das unterstreicht die Textlichen Aussagen ganz gut bei uns. Deshalb läuft die Band unter der Flagge des DARK-MELODIC-METAL. Unser Line-up besteht mittlerweile schon recht lange Zeit. Ich glaube seit 2002 oder so. Ganz sicher bin ich mir aber gerade leider nicht. Das müsste ich mal nachrechnen…Michael Pabst an den Vocals, mein Bruder Tobias an der Gitarre, Maicel Panitz an den Drums, Paul Viertel am Bass und ich an den Keys.


J.P: Ihr habt mit „Introspection“ ein neues Album am Start. Vier Jahre hat es nach dem letzten Album gedauert, in der heutigen Zeit ist das ja schon recht lange, warum so lange? Wie lief denn der Aufnahmeprozess ab? Von wann bis wann ist denn das Album entstanden?


D.G: Da hast Du absolut Recht, das ist in der heutigen, schnell lebenden Musikbranche eigentlich eine Ewigkeit. Es gab einige Faktoren, die für die Verzögerung verantwortlich waren. Fast alle Songs waren eigentlich 1 Jahr nach dem letzten Album „INTO THE VOID“ geschrieben. Die meistens Songs sind im Zeitraum zwischen 2013 und 2014 entstanden. „ALL THINGS FALL APART“ zum Beispiel war aber bereits 2011 fertig. Das war quasi ein Überbleibsel der letzten SongwritingSession gewesen. Wir hatten auschließend mit zeitlichen Engpässen diesmal zu kämpfen. Die Produktion beziehungsweise die Recordings dauerten letztendlich auch länger als uns recht war. Angefangen mit dem ersten Artwork, was wir wegen Unzuverlässigkeit des Künstlers cancelten, über Erkrankungen der Musiker, zeitlichen Engpässen der Produktionscrew bis hin zu technischen Problemen beim Mixing. Dazu kam natürlich die Vorlaufzeit, die ein solches Produkt braucht, bis es letztendlich in den Läden steht. Insgesamt war es eine sehr aufreibende Produktion. Aber im Endeffekt sind wir, innerhalb der Band, sehr froh ein schönes Album aufgenommen zu haben und es platzieren zu können. Und wenn es in der Presse so tolle Resonazen bekommt, freut uns das riesig! Unsere Aufnahmeprozesse beziehungsweise SongwritingProzesse laufen oft ähnlich ab. Man hat eine Idee, produziert dies vor, zeigt es der Band. Wenn es für gut erachten wird, wird der Song im Proberaum arrangiert und geprobt. Wenn das läuft, gehen wir ins Studio und nehmen das Songgerippe auf und es wird weiter arrangiert. Ganz zum Schluss, wenn alle Instrumente eingespielt sind, bekomme ich die gesamten Spuren und arrangiere die letzten Keys. So lief es bei dieser Produktion diesmal ab. Diese Kette funktioniert eigentlich, meines Erachtens recht gut, auch wenn sie sehr zeitintensiv ist.

J.P: Wenn du eure neue Platten mit der letzten miteinander vergleichst, worin siehst du die größten Unterschiede?


D.G: Ja, da gibt es definitiv Unterschiede. Ich finde allerdings, dass beide Alben eindeutig nach MERCURY FALLING klingen. Das Vorgängeralbum „INTO THE VOID“ (2012) war in musikalischer Hinsicht nicht ganz so „Akkordreich“ wie der aktuelle Output. Bei „INTO THE VOID“ sitzen die Akzente ganz eindeutig auf dem Gitarrenriffing. Das war alles recht rhythmisch aufgebaut. „INTROSPECTION“ hingegen basiert in vielen Parts auf Chords und „mehr“ Melodien. Auch wenn beispielsweise „ART OF WAR“ sicherlich auch auf dem Vorgängeralbum hätte drauf sein können, stelle ich mir eine Nummer wie „SAVE ME“ oder „WHAT REMAINS“ etwas befremdlich auf dem 2012 Output vor. „INTROSPECTION“ ist meiner Meinung nach etwas durcharrangierter und die Keyboards haben eine zentralere Rolle innerhalb der Songs, auch wenn man dies vielleicht nicht beim ersten Durchhören merken würde.


J.P: Gehen wir mal auf ein paar Songs ein. Für mich sind die stärksten Songs ganz klar am Anfang mit “Skinwalker”, “Of Sinners & Saints”, “Art of War” “Save me” sowie euer fünfteiliges Epos am Ende. Kannst du uns zu diesen Songs etwas erzählen?


D.G: Na klar- Wird aber lang! Ich versuch mich kurz zu fassen – mal sehen wie es ausgeht. Inhaltlich beschäftigt sich „SKINWALKER“ mit der Legende des Gestaltenwandlers. Ein Mensch kann, dieser Legende der Navajo nach, die Gestalt eines Tieres annehmen. In diesem Mythos gibt es starke Parallelen zu der europäischen Sage des Werwolfes. Obwohl diese beiden Kulturen in der damaligen Zeit keinerlei Berührungspunkte besaßen, beschreiben sie eindeutig dasselbe Muster. Das Animalische im Menschen. Es Gibt zu diesem Thema einige Abhandlungen des Psychaters C.G. Jung. Er nennt dieses Phänomen „Archetypen“. Diese Archetypen sind „Universell vorhandene Strukturen in der Seele aller Menschen, unabhängig von ihrer Geschichte und Kultur“. „OF SINNERS & SAINTS“ beschäftigt sich textlich mit dem Thema Moral und wer selbige wie definiert. „Wer sagt in unserer Welt, was verwerflich ist oder moralisch genannt wird? Letztendlich wird Moral in irgendeiner Weise konstruiert. Beschäftigt man sich mit Zeitgeschichte, stellt sich heraus, dass Moral sich immer wieder im Begriff ist wandeln. Sie ist quasi abhängig von Kultur, Wirtschaftsinteressen, Fortschritt, Bildung und vielen Faktoren mehr. „ART OF WAR“ behandelt das fortschreitende Kriegstreiben diverser Nationen. Viele unserer „ach-so-gebildeten“ Bürger glauben tatsächlich jeden Scheiß in der Presse. Leider werden wir tagtäglich medial betrogen und manipuliert. Man glaubt doch nicht tatsächlich, dass ein Bundespräsident Wulff beispielsweise gehen MUSSTE, weil er 2-3 Mal auf Kosten von Lobbyisten Urlaub gemacht hat? Ich bin davon überzeugt, dass die Bürger eines Landes nur gefilterte Infos bekommen. Selbst in der Bundesrepublik Deutschland! So beginnt Hetze und Kriegstreiben. Kriege werden aktiv gesteuert und passieren nicht einfach. In Kriegen geht es eigentlich auch nie um ideologische Überzeugungen, sondern einzig und alleine um wirtschaftliche und finanzielle Interessen. Religion zum Beispiel wird dann letztendlich ebenfalls als Waffe eingesetzt. Aber im Grunde geht es nicht darum. Die Kriege, die im Namen von irgendwelchen Göttern geführt werden, sind totaler Unsinn. Der Arbeitstitel des Liedes war auch zunächst „ARCHITECTS OF WAR“. Eigentlich beschreibt dieser Titel das Thema auch am besten. Die restliche Band meinte allerdings das Wort „ARCHITECTS“ könne ja kein Nicht-Muttersprachler aussprechen… „SAVE ME“ ist recht schnell erklärt: Liebe… Ich glaube, wenn ich über der  musikalische Aspekt reden würde, würde das den Rahmen hier sprengen. Am geschicktesten ist es sich dazu mal einfach die Songs anzuhören.

J.P: Im Detail müssen wir auch nochmal über euer fünfteiliges Titelstück „Introspection“ sprechen. Welche Geschichte liegt dahinter, wie gingen euch die Arbeiten speziell bei diesem Stück von der Hand und wer hatte die Idee zu so etwas?


D.G:  Inspiriert wurde der Track durch das Buch “Jeden Tag ein bisschen näher” von dem Psychoanalytiker, Psychotherapeut, Psychiater und Schriftsteller IRVIN YALOM. Allerdings wurde der Titeltrack lediglich nur davon inspiriert. Nicht vertont! Textlich beschäftigt sich dieser mit Selbstwahrnehmung einer borderline erkrankten Frau. Das Buch besteht aus der schriftlich fixierten Sicht der Patientin und schriftlichen Dokumentation des Therapeuten über die Sitzung bis hin zur Verbesserung des Zustandes der erkranken Protagonistin. Es ist quasi eine Gegenüberstellung der subjektiven Wahrnehmung von Patient und Arzt. Die Idee stammt von mir. Ich hatte das Buch in der Zeit des letzten Releases „INTO THE VOID“ gelesen und es hat mich nicht mehr los gelassen und immer weiter beschäftigt. Ursprünglich war es gar nicht als 20 Minütiges Stück geplant. Das hatte sich musikalisch im Laufe des Komponierens einfach in Eigendynamik entwickelt. Jeder Part des Stückes steht für ein Entwicklungsprozess. METAMORPHOSIS I zeigt die Gefangenheit in Dunkelheit der Protagonistin. Von ECHOES bis GHOST OF ME entwickelt sich die Person immens weiter bis hin zu WHOLE AGAIN. In diesem Lied findet man etwas Versöhnliches, die Auseinandersetzung mit sich selbst und einen Weg sich selbst in Einklang zu bringen -Obwohl ich das Ende musikalisch offen gehalten habe. Es enden nicht mit einer Schluss Sequenz, sondern bleibt tonal offen. Ich möchte Dinge für den Hörer oder Leser offen lassen und nicht alles wie in einem Restaurant servieren. Es ist viel spannender den Hörer auf eine Reise einzuladen, bei der er sich seine eigenen Gedanken machen kann. Wenn man das Stück aufmerksam verfolgt hat die Protagonistin, wie in klassischen Stücken, ein eigenes Motiv, welches in jedem Part erneut erklingt und variiert wird. Dieses Motiv hält alle 5 Parts zusammen und gibt dem Song Einheit. Das spielen mit diesem Motiv und das hereinarbeiten in die Parts war eine tolle Herausforderung.

J.P: Gibt es ein Konzept hinter dem Album? Wovon handeln eure Songs meistens?


D.G: Ein komplettes Konzept was das gesamte Album bestimmt, gibt es nicht wirklich. Vielmehr ist das Album in zwei Parts geteilt. Zum einen haben wir die ersten 9, voneinander getrennten, Songs. Und zum anderen das 20 Minütige Titelstück INTROSPECTION, was durch 5 unterschiedliche Songs unterteilt ist. Ich glaube, lyrisch geht es meistens um psychologische Aspekte des Menschseins und des sozialen Zusammenlebens. Es gibt aber natürlich einen engen Zusammenhang zwischen Coverartwork und Titel des Albums. Das empfinden wir immer wieder sehr wichtig. Das muss schon eine runde Sache sein. Die Bilder eines Albums sind schließlich Identifikations- und Assoziationspunkte für den Hörer.


J.P: Wir müssen noch eine Personalie abarbeiten, ich kannte euch ja vorher auch noch nicht so, was ich zu meiner Schande gestehen muss! Mich hat euer Sänger Michael Papst mächtig beeindruckt! Wo habt ihr den Kerl denn aufgetrieben? 🙂 Eine geile, variable Stimme hat der Gute da am Start!

D.G: Michael war mit mir zusammen in einer Schülerband. Kurz nachdem unser erster Sänger aus der Band schied, sah ich diesen coolen Typen auf der Schulbühne wie er eine Lied, begleitet von einem Lehrer, sang. Ich fand die Stimme damals schon toll und fragte ihn, ob er Lust hätte in einer Band zu singen. Michael hat sich in den letzten Jahren gesanglich auch immer wieder verbessert. Seine Leistung auf dem Album hat uns selbst ziemlich umgehauen. Micha ist eben wie ein guter Wein! Ich finde es auch gerade stark, dass wir nicht so einen Kastratensänger haben. So klingt die Band unique und nicht nach einem HELLOWEEN-ANGRA-STRATOVARIUS-Klon. Obwohl ich diese Bands natürlich absolut verehre. Aber keiner braucht eine Kopie!

J.P: Ihr seid vermutlich keine Berufsmusiker, oder? Wenn nein, wie schwierig ist es das Bandleben und das normale Leben oder eure Jobs unter einen Hut zu bekommen?


D.G: Ich lebe von der Musik und bin Berufsmusiker. Aber das heißt nicht, dass ich von dieser Band leben kann. Das ist in den Zeiten von SPOTIFY & Co kaum noch möglich. Eigene Musik zählt im Grunde nicht mehr viel. CDs werden ja leider kaum noch verkauft. Ich habe gerade letzte Woche gelesen, dass RHIANNA mit nur 17000 Einheiten auf Platz 1 der amerikanischen Charts eingestiegen ist. Das ist ein Witz, wenn man daran denkt, wieviel Geld eine gute Produktion kostet, welches Wissen man mitbringen muss und wieviel Jahre es benötigt ein Instrument zu beherrschen. Und dann bekommt man von SPOTIFY 0,00000000001 Cent!!! Ich spiele in einigen Coverbands, Tributshows und gebe Unterricht. Sonst wäre ein Leben von Musik nicht möglich. Die Jobs und das Familienleben der Anderen unter einen Hut zu bringen, gestalten sich manchmal tatsächlich etwas schwierig. Aber in unserem Fall ist es ziemlich ok. Wir respektieren uns gegenseitig und sind relativ geerdet. Man kann über die meisten Sachen sprechen, ohne dass ein Bandmitglied gleich einen cholerischen Anfall bekommt.

J.P: Daniel wie geht es denn jetzt genau bei MERCURY FALLING weiter? Seid ihr in naher Zukunft live zu sehen? Was steht bei dir selbst als nächstes an?


D.G: Wir haben vor 2 Wochen das Album veröffentlicht. Da steht zunächst mal die Promoarbeit des neuen Outputs an. Wir werden gegen Ende des Jahres einige vereinzelte Auftritte spielen. Seit Anfang des Jahres arbeiten wir mit Frank Wilkens von Nauntown Records zusammen. Wir hoffen, dass wir durch Frank nächsten Jahres live etwas präsenter sein können. Wir sind durch ihn bei einigen Acts als Support im Gespräch. Aber das ist noch nicht ganz spruchreif. Der Livemarkt ist leider sehr schwer geworden. Viele Bands oder Künstler benutzen den Livesektor um das Geld zu generieren, was ihnen durch die geringen Verkaufszahlen der Alben und Singles verloren geht. Deshalb sind Liveslots mittlerweile rar gesät.


J.P: Vielen Dank Daniel für deine Zeit und die interessanten Antworten im Zuge dieses Interview! Ich wünsche euch alles Gute für die Zukunft, die letzten Worte gehören natürlich dir.

D.G: Vermehret Euch, habt vor allem eine gute Zeit, das Leben ist zu viel zu kurz!! Und kauft unser Album! – Ganz wichtig – kauft dieses unglaublich tolle Album!! Hört mal in unserer YOUTUBECHANNEL rein: https://www.youtube.com/watch?v=m3znTi5sZRA

…. Und wenn`s Euch gefällt, kauft das Album oder hinterlasst mal `nen Kommentar. Danke Julian für diese Möglichkeit!


Julian

ELMSFIRE Interview

 

Elmsfire logo

 

ELMSFIRE aus Düsseldorf kamen 2012 mit ihrem Labeldebüt „Thieves of the Sun“ um die Ecke. Nun folgt aus heiterem Himmel und in Eigenregie das neue Album „Hour of the Wolf“. Dies und die letzten, bewegten Jahre waren Grund genug mit der Bandchefin Doro erneut ein kleines Pläuschchen zu halten. Die Fragen und Antworten daraus, lest ihr nun in voller Länge und Breite.


J.P: Hallo Doro, schön das man sich mal wieder „hört“. Facebook sei Dank ging die „Interviewverabredung“ ja ganz schnell : ). Bevor wir zu eurer aktuellen Situation kommen, erzähl doch mal rückblickend, wie zufrieden seit ihr mit eurem Debütalbum und wie war die Zeit danach so?


D: Hehe, ja FB macht sich doch manchmal sehr nützlich^^ was mich in diesem Falle besonders freut! Mit unserem Debüt waren und sind wir sehr zufrieden. Wir haben damals sehr viel Geld, Arbeit, Zeit und vor allem Herzblut da hineingesteckt und ich denke, man kann mit Fug und Recht sagen, dass uns das Ergebnis viele Türen geöffnet und eine Menge Fans und Hörer gebracht hat. Es war eine irre Erfahrung zu sehen, wie die eigene Musik plötzlich auch in anderen Ländern auftaucht und sich von irgendwo Menschen melden, und sagen: 'Hey, ich finde Euch klasse!' Das ist schon irgendwie das beste, wenn Begeisterung so direkt zum Ausdruck kommt! Oder auch, den Namen der eigenen Band und Druck des Covers in Printmedien zu finden oder Rezensionen in Online-Mags-das war schon echt fesselnd. Nichts geht allerdings über die Energie, die frei wird, wenn man seine Sachen live präsentiert. Das war und ist glaube ich das intensivste.


J.P: Erneut hattet ihr mit einigen Besetzungswechseln zu kämpfen zum Beispiel ist euer erste Sänger Lukas wieder mit an Bord! Erzähl doch mal ein bisschen über das neue Lineup, wer ist dabei und warum gab es schon wieder Wechsel? Euer letzter Sänger Erdmann war ja zum Beispiel gar nicht auf eurem Debüt zu hören und ist nun schon wieder weg.


D: Wie das mit dem Line-Up-Karussel so ist kommen da viele Ereignisse nicht gewollt daher. Erdmann ist ein verdammt guter Sänger und ein unheimlich lieber, grossartiger Kerl-er hätte den Job auch gern weiter gemacht, allerdings hatte er noch mit anderen Dingen in seinem Leben zu kämpfen, die ihn sehr beschäftigt haben und ihm ist nichts übrig geblieben, als da Prioritäten zu setzen, sodass er schweren Herzens den Posten bei uns niederlegen musste, was für uns alle bitter war. Man könnte jetzt sagen, der Zeitpunkt war blöd gewählt, da ja das neue Album angestanden hat, aber er meinte, es sähe noch dämlicher aus, wenn er das nun einsingen würde und dann gleich danach weg ist. Als Lukas unser neuer alter^^das spitz gekriegt hat, hat er sich praktisch sofort angeboten erstmal das Album einzusingen, aber auch überhaupt wieder bei uns einzusteigen, was totales Glück im Unglück für uns war. Leider war Erdmann nicht der letzte, der sich in den vergangenen Monaten von uns verabschiedet hat. Unser Keyboarder Nathan war schon seit Oktober 'verschollen' nenne ich das jetzt mal, und zuletzt nun im März hat unser langjähriger Basser Fritz bei uns aufgehört, schweren Herzens. Da dies aber ein geplanter Abgang war, stand der Ersatz schon fest. Das Line-Up, wie es nun aktuell steht, sieht so aus: Marcel von Liverlesse/Ferromanic ersetzt Fritz am Bass, Paul-Drums, Lukas-Gesang, und Germano und ich sind an den Gitarren geblieben 🙂

J.P: Zur schon angesprochenen Labelsituation, die mich auch im ersten Moment erstmal ziemlich verwirrt hat. Euer Debüt erschien bei Massacre Records, ihr seid nun nicht mehr dort. Klär uns doch mal auf warum seit ihr dort nicht mehr unter Vertrag und wie ist die Situation jetzt, wo und wie kommt das neue Album denn nun raus?


D: Ja….das mit dem Label 🙂 Ok. Also nein, wir sind jetzt nicht bei Massacre. Dass das so ist liegt leider einfach daran, dass wir das Geld nicht haben/hatten. 5000€ Eigenbeteiligung für einen Vertrag mit dem Label waren diesmal einfach nicht drin. Wir haben versucht, das, was wir nun ausgeben konnten so gut wie möglich zu investieren, damit wir die neue Platte rausbringen können, weshalb ich schon mal sagen kann, dass in 'Hour of the Wolf' nochmal ein ganz anderes Kaliber an Mühe steckt als es ohnehin schon bei 'Thieves' der Fall war. Das neue Album kommt nun 'selbstverlegt' über RecordJet aber komplett mit Label-Code und allem, die Downloads gibt es ebenfalls in allen einschlägigen Portalen, die 'physikalische' Fassung/CDs gibt es selbstverständlich bei uns, entweder direkt auf den Konzerten oder aus unserem Online-Shop auf der Website (www.elmsfire.de)

J.P: Kommen wir mal zu eurem neuen Album „Hour of the Wolf“. Vorab gab es ein Video zum Song „Dance with the Dead“, dieser und der Albumtitel lassen von eine Art Konzeptalbum ausgehen. Worum geht es auf dem neuen Diskus?


D: Zunächst mal muss ich sagen: der Schein trügt. 'Hour of the Wolf' ist kein Konzeptalbum, allerdings ist es um einiges düsterer in der Stimmung geraten, als 'Thieves', was wohl daran lag, dass die persönlichen Erfahrungen, die immer der Kern für unsere Songtexte sind, eben diesmal in negativere Richtungen gingen. Mehrere Bandmitglieder haben da sehr persönliche Tiefen erlebt, die mit in die Songs eingeflossen sind, Ängste, Verluste, verratenes Vertrauen-bitte verstehe aber, dass ich da nicht ins Detail gehen möchte. In Prinzip ist die Platte ein Wechselbad all dieser Gefühle gewürzt mit der Aufmüpfigkeit und Hoffnung zu sagen: was mich nicht umbringt, macht mich härter. Lustig zu erwähnen, dass 'Dance with the the Dead' eigentlich der humorvolle und ein kleines bisschen zynischste unter den Songs ist 😉


J.P: Von wann bis wann wurde denn aufgenommen, kannst du etwas zum Aufnahmeprozess und zur Entstehung des Albums erzählen?


D: Im Prinzip waren wir das ganze letzte Jahr mit den Aufnahmen beschäftigt. Ich bin stolz zu sagen, dass davon alles handgemacht ist-und ich meine die 'Blut auf den Saiten'-Art von handgemacht. Unser Gitarrist Germano hat sich in 'kurzer' Zeit unheimlich viel Wissen angeeignet und bei Freunden und Bekannten mit mehr Erfahrung auf die Finger geschaut, sich Tutorials reingezogen, um die Aufnahmen selber bewerkstelligen zu können, denn es sah nun mal so aus, dass wir uns einen klassischen 'Studio-Aufenthalt' schlicht bei unseren Finanzen nicht leisten konnten. Wir haben dann halt das Hinterzimmer in ein Studio verwandelt, mit Freunden eine provisorische Gesangskabine gezimmert, von mehr Freunden Mikros und Equipment geliehen und dann im 'Couch-Potato-Studio' alles selbst gemacht. Es war ein totales Abenteuer, oftmals ging es drunter und drüber, ein paar Mal wurde es auch echt bitter, frustrierend und grenzwertig, wenn z.B. etwas komplett unbrauchbar war und wir wieder von vorn anfangen mussten-aber am Ende haben wir's durchgezogen. Ich glaube nur beim Gesang kann ich das 'wann' etwas eingrenzen, Lukas hat zwischen September und Dezember die Songs eingesungen. Auf einem Song hat Ross außerdem ein Intro beigesteuert und auf einem anderen Songs hat Marrek von DPP Lukas mit ein paar Additional Vokals unterstützt-ist echt fett geworden. Alles in allem sind wir sehr stolz, dass wir es zu so einem Ergebnis gebracht haben, und wir hoffen sehr, dass es auch anderen gefällt, auch wenn es keine 'High-End'-Produktion ist.


J.P: Wie soll es denn jetzt eigentlich bei euch weitergehen? Also welche Ziele habt ihr euch gesteckt mit dem neuen Album und für die Zeit danach?


D: An dieser Stelle muss und kann ich nur das sagen, was ich auf diese Frage und an dieser Stelle IMMER sage: jetzt soll es vor allem LIVE weitergehen, also her mit den Gigs, denn nichts wollen wir nun lieber, als die neuen (und klar, die alten Songs auch) vor Publikum unter Beweis stellen. Natürlich hoffen wir, dass die neue Platte gefallen wird, auch wenn sie eben etwas anders ist als 'Thieves of the Sun' und sich andere dafür genauso begeistern können wie wir.

J.P: Gibt es denn die Möglichkeit euch mal live zu sehen bzw. was ist denn an der Livefront so geplant?


D: Wir sind gerade immer noch dabei, uns breit und dreist überall zu bewerben und möchten doch sehr hoffen, dass sich da bald etwas tut und wir die Möglichkeit bekommen, die neuen Songs zu bewerben und neue und alte Fans glücklich zu machen! Ich hoffe sehr, dass ich bald ein paar Termine nennen kann. An dieser Stelle daher nochmal: man kann uns gerade super buchen!!! TUT DAS!


J.P: Habt ihr denn vor in Zukunft weiterhin in Eigenvertrieb zu arbeiten oder seid ihr schon auf der Suche nach einem neuen Label?


D: Dazu haben wir momentan keine Pläne. Das mit dem Eigenvertrieb läuft bislang gut und problemlos, und wir möchten erstmal schauen, wie sich diese ganze Sache entwickelt, bevor ich da jetzt ein Urteil fällen kann, dazu ist das ganze noch zu frisch. Ich schließe nicht aus, dass wir uns ggf. nochmal einem Label anschließen, wenn irgendwann einmal die Bedienungen stimmen und alles zusammen passt, momentan geniessen wir aber die Freiheiten, die wir durch die Unabhängigkeit gewonnen haben. Zudem ist es auch sehr belohnend und interessant, zu beobachten, was man alleine durch die eigene Kraft erreichen kann. Ich denke Du verstehst, was ich meine 🙂


J.P: Vielen Dank Doro für deine Zeit und die interessanten Antworten im Zuge dieses Interviews! Ich wünsche euch alles Gute für die Zukunft, die letzten Worte gehören natürlich dir. 

D: Ich bedanke mich ganz herzlich für das Interview, die super Fragen, und dass Du uns als relativ 'kleiner' Band die Möglichkeit gibst, uns hier zu artikulieren und hoffentlich noch ein paar mehr Leute mit unserer Musik zu erreichen. Ich glaube mit 'Hour of the Wolf' ist uns ein starkes Album gelungen, das ganz sicher ein bisschen Aufmerksamkeit verdient hat-auch wenn es ein bisschen dunkler und unkonventioneller ist, es bleibt episch und METAL!

 

 

Julian

ORDEN OGAN Interview

Schon im Zuge ihres letzten Albums „Ravehead“ hatte ich Frontman Seeb Levermann von ORDEN OGAN vor dem Interviewmikro, nun ergab sich erneut die Chance zu einem kurzem Interview auf der ersten Headlinertour der Band direkt vor der Show in Mannheim. Direkt vor der Show stand mir dieses Mal Gitarrist Tobias Kersting Rede und Antwort zu den letzten Monaten. Mit im Raum waren noch Bassist Nils Löffler sowie noch ein, zwei Techniker der Band.


J.P: Hallo Tobi. vielen Dank das du mir nochmal ein Interview gibst, wir hatten ja schon das Vergnügen zusammen beim Release eure letzten Albums „Ravenhead“. Kurz auf dasselbige zurückzukommen, wie zufrieden seit ihr bislang mit den Kritiken zur Scheibe und wie sind die Verkaufszahlen?

 
T.K: Also was konkretes habe ich dazu jetzt nicht vorliegen, aber ich glaube man kann schon sagen das es nochmal ein gehöriger Schritt vorwärts war. Man sieht das ja auch an der Chartplatzierung, welche ja auch definitiv eine Verbesserung darstellte.


J.P: Ich finde ja nach wie vor das die letzte Scheibe eure bisher beste ist! Wie seht ihr das rückblickend, gäbe es etwas was ihr vielleicht anders gemacht hättet im nach hinein?


T.K: Das ist jetzt natürlich sehr schwer zu sagen. Ich denke es ist aber schon eine sehr gute und kompakte Platte geworden. Vielleicht kann man bei der nächsten Scheibe dann rückblickend sagen „Ok das hätten wir vielleicht anders gemacht“ Kleinigkeiten gibt es ja immer, aber so ganz spontan würde ich nichts ändern wollen.

Frage in den Raum von meiner Seite was denn die anderen dazu meinen. Soundmann Stefan möchte am Liebsten immer alles ändern : ) der Rest enthielt sich diplomatisch.


J.P: Bevor wir zu eurer aktuellen Tour kommen, gehen wir mal zu eurer neusten VÖ, es gibt ja schon wieder was Neues zu vermelden! Mit „The Book of Ogan“ habt ihr ein fettes Package für eure Fans zusammen geschnürt, welches eine Dokumentation, einen Live CD sowie DVD sowie eure erste Demoscheiben „Testimonium A.D“ enthält. Erzähl uns doch mal ein bisschen darüber? Zum Beispiel warum jetzt zu diesem Zeitpunkt und wie habt ihr den Inhalt ausgewählt?


T.K: Also das Ganze ist eigentlich komplett auf Seeb‘s Mist gewachsen : ). Das Material hat er größtenteils ausgesucht und ich denke es war jetzt einfach mal an der Zeit so etwas zu veröffentlichen. Darüber gesprochen haben wir schon häufiger und nach den letzten sehr erfolgreichen Touren und weil wir eh eigentlich fast immer eine Kamera mit dabei haben und alles dokumentieren war die Zeit jetzt einfach reif und wir hatten genug Stoff dafür! Alleine für die Dokumentation waren es über 30 Stunden Videomaterial. Natürlich passt es auch gut zur aktuellen, ersten Headliner Tour um etwas Neues für die Fans dabei zu haben.


J.P: Ich habe gehört die enthaltene Demoscheibe „Testimonium A.D“ war komplett ausverkauft und wurde zu Mondpreisen über Ebay angeboten. Ist das richtig? War das auch ein Grund das gute Stück wieder neu aufzulegen?


T.K: Also auch das stand schon immer mal wieder im Raum und es wurde auch häufiger nach einer Neuauflage gefragt, eben weil sie halt schon lange nicht mehr erhältlich ist und natürlich spielten da auch die verrückte Preispolitik der privaten Anbieter eine Rolle. Wir wollten einfach ein fettes Package für die Fans anbieten und da bot sich die Wiederveröffentlichung im Rahmen von „The Book of Ogan“ einfach an.  

Die Nachfrage meinerseits in die Runde ob das gute Stück denn nachbearbeitet wurde, beantworteten Bassist Nils und Tobi im Einklang das sie zu 90 bis 100 % sicher sind das die Scheibe im Urzustand belassen wurde und von der damals erhältlich Kassette übernommen wurde : )


J.P: Kommen wir mal zur aktuellen Tour. Wie läuft es denn bislang, seit ihr mit der Zuschauerzahl zufrieden? So lange seit ihr ja noch nicht unterwegs, was erwartet ihr denn von der Tour?


T.K: Also die ersten beiden Shows und auch die gestrige auf einem Sonntag haben wirklich die Erwartungen übertroffen und es war richtig voll! Bis jetzt läuft also wirklich alles perfekt und wir hätten wirklich nicht gedacht das das Ganze so gut läuft. Wir hoffen natürlich das es weiterhin so gut läuft!

J.P: Gefällt dir die Location hier in Mannheim bzw. was erwartest du von dem Auftritt heute? Eine sehr wichtige Frage da wir natürlich aus Ludwigshafen kommen, daher könnt ihr nun voll vom Leder ziehen : )

T.K: Ach so na dann :). Ne also das Essen hier ist wirklich super, da sind wir teilweise wirklich anderes gewohnt! Ansonsten, nun gut es hier natürlich schon etwas rustikaler und so richtig warm ist es hier Backstage auch nicht, aber wir haben ja Jacken 🙂 ansonsten ist hier aber alles in Ordnung. Am Wichtigsten ist eh wie es später wird und wie das Konzert wird, der Rest ist doch egal!

Es entbrannte im Anschluss noch eine Diskussion über die Vor und Nachteile von Mannheim die alle Beteiligten weiterführten, das Ganze erspare ich euch aber lieber an dieser Stelle : )


J.P: Abschließend die Frage nach euren Supportbands. Wie habt ihr sie ausgewählt, wie zufrieden seit ihr mit dem Package und es gab ja im Vorfeld einen Wechsel von MYSTIC PROPHECY zu ALMANAC? Ich finde ja ein mehr als gleichwertiger und interessanter Ersatz! Wie kam es denn zu dem Wechsel, darfst du über die Gründe sprechen?

T.K: Wir sind auf jeden Fall sehr zufrieden mit unseren Supportbands! Zum Ausstieg von MYSTIC PROPHECY kann ich gar nicht so viel sagen, es hatte auf jeden Fall keine finanziellen Gründe oder so. ALMANAC lagen da dann natürlich als Ersatz schon etwas auf der Hand da Seeb ja auch deren Platte produziert hat und da eh dann schon Kontakt bestand. Es war also definitiv schon eine Art Wunschwahl. Bassist Nils ergänzt noch das ALMANAC gar nicht geplant hatten so schnell auf Tour zu gehen und schon etwas überrascht wurden. Die Bandmitglieder sind ja auch noch in anderen Projekte aktiv was zum Beispiel auch ein Grund dafür ist das Sänger Andy B. Frank nicht bei jedem Tourhalt dabei sein kann, heute aber, aufgrund der relativ nahen Entfernung von Stuttgart (der Heimat des Sängers) und Mannheim, ist er aber dabei. ALMANAC bereichern das Package auf jeden Fall und werten es nochmal richtig auf. Ich finde einfach es passt sehr gut. Konkurrenzdenken gibt es unter uns so wie so nicht, wir kannten uns alle vorher schon und auch die Jungs von MANIMAL sind cool drauf und alles ist gut.


J.P: Vielen Dank euch allen für eure Zeit kurz vor eurem Auftritt und die interessanten Antworten im Zuge dieses Interviews! Ich wünsche euch alles Gute für die Zukunft, die letzten Worte gehören natürlich euch? 

T.K: Wir danken dir natürlich auch und Leute kommt zu unserer Tour wir haben noch einige Konzerte vor uns, 17 an der Zahl genau. Wir sehen uns!

Anschließend gab es noch eine kleine Diskussion über die Tour an sich wo Nils noch erzählte das die Tour schon recht anstrengend wird, da es eigentlich keinen Day Off gibt sondern es tagtäglich in eine andere Stadt geht wo natürlich schon einige Entfernungen zu bewältigen sind. Aber dafür spielt man dieses Mal weniger im Ausland was ja auch schon mal mehr gewesen ist.

 

Julian

THORNBRIDGE Interview

 

thornbridge logo

Mit den Jungs von THORNBRIDGE kommt eine neue deutsche Power Metalband aus der Versenkung gekrochen um den guten Oldschool Power Metal zu frönen und dem Genre etwas frischen Wind einzuhauchen. Um die Band mal etwas näher kennenzulernen stellte ich Bassist Patrick Burghard mal ein paar Fragen.

J.P: Hallo Patrick, vielen Dank, dass du mir ein paar Fragen zu eurem Debütalbum und zu THORNBRIDGE selbst beantwortest.
Für die Leute, die euch noch nicht so kennen, stell dich und die Band vielleicht doch kurz mal vor, gib uns einen kurzen Rückblick auf die Bandhistory?

P.B: Hi Julian! Wir wollen mal nicht so förmlich sein, darfst mich Burghi nennen

*lacht* THORNBRIDGE ist eine Power Metal Band aus Südhessen, bei der ich seit ein paar Jahren am Bass für den Tiefgang zuständig sein darf. Außerdem dabei: Mo (Vocals/Guitars), Pat (Guitars) und Lucky (Drums). Seit 2012 spielen wir in dieser Besetzung zusammen und seitdem geht es auch wirklich vorwärts. Gerade haben wir unter der Leitung von Seeb Levermann, Frontmann von ORDEN OGAN unser erstes Studioalbum eingespielt, das am 19. Februar weltweit erscheinen wird.

J.P: So, das erstes Album wie fühlt man sich denn so? Wie lange habt ihr darauf hingearbeitet und wie stellt ihr euch die erste Zeit mit eurem „Baby“ vor?

P.B: Natürlich sind wir stolz wie Oskar. Was die erste Zeit bringen wird, das werden die ersten Rezensionen zeigen aber viel wichtiger ist, die Meinung unserer Fans. Daher können wir den 19.02. auch kaum noch erwarten. Die letzten Wochen waren wirklich anstrengend und ereignisreich, denn zu einem Album gehören ja nicht “nur“ die Studioaufnahmen, sondern auch alles was folgt, Artwork, Promotexte, Fotos, Videodreh und natürlich Interviews, das ist schon anstrengend, zumal man meistens dabei nüchtern sein muss. Nein, frag ruhig weiter : – )

J.P: Wann habt ihr denn mit denn Aufnahmen zu „What will Prevail“ begonnen und wie verliefen sie so? Bzw. wie geht ihr generell beim Songwriting vor?

P.B: Eigentlich hat alles ganz unverfänglich angefangen, wir haben 2014 ein paar Demos an Seeb geschickt, eigentlich in der Hoffnung, mal einen Gig mit ORDEN OGAN spielen zu können. Das konnte er uns zwar nicht versprechen, fand das Material aber so interessant, dass er uns eine Albumproduktion in seinem Greenman Studio Arnsberg vorgeschlagen hat. Kann man da nein sagen? Seeb ist echt n durfte Typ. Immer direkt frei raus und doch aufm Punkt. Das läuft, nur zu empfehlen! Das Songwriting der aktuellen Songs war bisher Sache der Gitarrenfraktion ­während die anderen ihre Zeit mit Freizeit verschwenden, sitzen die beiden daheim im stillen Keller und komponieren die Songs im Grunde komplett durch. Das war auch super für das Studio, denn die Songs waren komplett fertig im Sack, wir mussten nicht mehr am Großen und Ganzen, nur noch an Kleinigkeiten feilen.

J.P: Laut Labelinfo geht es auf eurem Debütalbum um viele mystische Sachen aus einem dunklen Zeitalter des Mittelalters. Klingt interessant, erzähl doch mal ein bisschen was darüber?

P.B: Man kann sich jeden Song vielleicht wie ein mystisches Gemälde vorstellen. Jeder Text beschreibt eine eigene Szene aus einer fernen, mystischen Welt oder nutzt Metaphern daraus. Der Titelsong “What Will Prevail“ z. B. ist eine kleine Würdigung all derer, die ihre eigene Meinung bis zum Ende durchgezogen haben…die müssen heute noch oft dafür bezahlen, vielleicht nicht mehr ganz so martialisch, wie auf unserem Cover. Zumindest hierzulande…

J.P: Gehen wir mal auf ein paar Songs von „What will Prevail“ ein. Für mich war es sehr schwierig einzelne Songs herauszusuchen, aber ich denke der Opener “Blow Up the Gates of Hell”, “The Dragon's Reborn”, „What will Prevail“, „Neverwinter Nights“ und “Under the Ice” sind die etwas hervorstechenden Songs. Willst du uns über diese ein bisschen was erzählen? Hast du eigentlich auch irgendwelche Favoriten auf dem Album?

P.B: *lacht* Wenn gleich die Hälfte aller Songs hervorstechen, dann ist‘s ja schon mal super. Andere nennen “Tower of Lies“ das Highlight, andere den “Coachman’s Curse“. Ich denke, das zeigt ganz gut, dass hoffentlich jeder auf dem Album seine Songs für sich finden kann . Also haben wir alles richtig gemacht, oder? *lacht* Mein persönlicher Favorit war schon vor dem Studio “Eternal Life“ der macht mir am Bass live am meisten Spaß. Und ihn jetzt auf Album mit der fetten Gaststimme von Sly (Van Canto) zu hören, hat meine Zuneigung zu diesem Song nicht geschmälert. Ist sogar mein Weckton morgens zurzeit *lacht*

J.P: Beim Song „Tower of Lies“ gibt es tieferen Gesang, klingt irgendwie verdammt nach Chris Boltendahl von GRAVE DIGGER…vertue ich mich da oder ist er es wirklich? In der Promoinfo steht davon auf jeden Fall mal nix : – )

P.B: Das wird wohl ein ewiges Mysterium bleiben *lacht* Nein, tatsächlich war das unser Mo ganz ohne Hilfe. Sowas hat er durchaus auch im Repertoire. Kleiner Mann ganz tief. Darfst du dich gerne auch mal live davon überzeugen kommen ; – )

J.P: Euer Album wurde von ORDEN OGAN Mastermind Seeb produziert, ist es trotzdem eher Zufall das eure Songs teilweise stark an die Frühphase von ORDEN OGAN erinnern, oder ist das so gewollt bzw. ist dies die Mucke die ihr einfach machen wollt? Ich find's ja geil, schön oldschool wie es ja auch angekündigt wurde : – )

P.B: Die meisten Songs des Albums entstanden zu einer Zeit, als ORDEN OGAN noch nicht so bekannt waren, wie sie es heute sind. Von daher ist das sicher Zufall, dass es dich nun daran erinnert. Aber es ist natürlich kein Zufall, dass es sofort mit Seeb gepasst hat menschlich wie musikalisch. Es ist jetzt unser Debütalbum, in welche Richtung sich das Ganze in Zukunft entwickeln wird, kann ich dir selbst noch nicht sagen, wir sind dran. Aber auf jeden Fall bleibt der Power Metal unsere Welt ­ geht einfach ab wie Zäpfchen live.

J.P: Mit Massacre Records habt ihr ein sehr passendes Label am Start! Erzähl doch mal ein bisschen darüber? Wie kam denn der Kontakt zustanden und wie zufrieden seid ihr bisher mit der Zusammenarbeit?

P.B: Sobald das Album fertig war, der klassische Weg: Briefumschlag auf, Album rein, warten. Und dann hat das Telefon geklingelt. Eigentlich total unspektakulär aber der Anruf war uns trotzdem ein paar Kisten Bier wert. *lacht* Bislang läuft das alles total super unkompliziert mit Massacre, kurze Wege, lockere Leute. Wir sind da zuversichtlich, dass es ein Volltreffer ist ­ für beide Seiten.

J.P: Patrick wie geht es denn jetzt genau bei THORNBRIDGE weiter? Sind Konzerte oder eine Tour in Planung?

P.B: Wie gesagt, stecken wir gerade noch ziemlich in der Planung der Veröffentlichung des Albums, haben vor kurzem ein Video zu “The Dragon’s Reborn“ gedreht, das zeitgleich zum Album (19.02.) erscheinen wird, und auch ein paar neue Songs sind schon im Proberaum am Start. Die Gigplanung für dieses Jahr laufen ebenfalls, am besten einfach regelmäßig auf unserer Facebookseite vorbeischauen!

J.P: Vielen Dank Burghi​ für deine Zeit und die interessanten Antworten im Zuge dieses Interview! Ich wünsche euch alles Gute für die Zukunft, die letzten Worte gehören natürlich dir.

Burghi: Danke dir ebenso Julian, und hoffentlich bis bald! Prost

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Julian

RUNNING WILD – Rapid Foray

Running Wild_Rapid Foray_1500x1500pxBand: Running Wild
Album: Rapid Foray
Spielzeit: 57:27 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Steamhammer/SPV
Veröffentlichung: 26.08.2016
Homepage: www.running-wild.net

Nachdem ich ja schon bei der Rezi zum letzten RUNNING WILD Album „Resilient“ REZI (http://rock-garage-magazine.blogspot.de/2013/10/running-wild-resilient.html) meine Meinung zu der ganzen RUNNING WILD Geschichte und der ewigen Nörgelei zum Besten gegeben habe, erspare ich euch das jetzt mal : )
Widmen wir uns lieber dem neuen Machwerk von Rock N Rolf mit dem kraftvollen Namen „Rapid Foray“. Der etwas kriegerische Titel macht Hoffnung das man nach den rockigen Ausflügen vom vorletzten Diskus „Shadowmaker“ und der gesunden Mischung bei „Resilient“ wieder mehr Metal zu hören bekommt! Und mag man den wie immer sehr markigen Promoworten glaube schenken können wir uns auch genau auf das einstellen bzw. auf ein weiteres Highlight der langen Bandkarriere.
Nun ja, schauen wir mal was der Opener „Black Skies, Red Flag“ denn so drauf hat? Flott und metallisch geht es auf jeden Fall schon mal direkt los und die Nummer verströmt wirklich gute, alte RUNNING WILD Atmosphäre! Aber was ist denn das für eine Produktion? Gut die war bei den letzten Alben noch nie überragend aber die mir vorliegen MP3's klingen nicht wirklich rund! Alles klingt sehr blechern, der Gesang sehr leise und richtig Schmackes beim Bass und dem Schlagzeug geht auch anders…also ne ne das ist nix, kann man glaube ich direkt mal so festhalten.
Noch mehr altes RUNNING WILD Feeling kommt dann beim anschließenden „Warmongers“ durch, hier versteckt sich dann auch gleich der erste Anspieltipp. Schlechte Produktion hin oder her!
Rockig wie zu „Shadowmaker“ Zeiten geht es dann bei „Stick to your Guns“ zu und auch hier kann man was die Songwriterqualität angeht auch wieder beide Daumen nach oben gleiten lassen.
Der Titeltrack „Rapid Foray“ ist dann leider nur gewöhnlich und haut mich jetzt nicht wirklich vom Hocker, ähnlich geht es mir dann auch leider beim anschließenden „By the Blood in your Heart“ was zwar gute Ansätze hat und auch mit dem Stadionfeeling gut punkten kann, aber insgesamt trotzdem irgendwie lahm aus den Boxen kommt!
Es folgt mit „The Depth of the Sea – Nautilus“ ein instrumentales Stück was ok ist, aber als „richtiger“ Song nicht gewertet werden kann.
Puuh bislang also ein ganz schönes auf und ab also, jetzt muss aber noch ein bisschen was kommen, will man das starke Vorgängeralbum „Resilent“ erreichen!
Es kommen auch Gott Sei Dank noch ein paar Kracher, aber leider nicht durchgehend. Am Ehesten überzeugen können noch die letzten beiden Songs „Into the West“ und der monumentale 11 minütige Abschlusstrack „Last of the Mohicans.

Anspieltipps:

Mit “Warmongers”, “Stick to your Guns”, “Into the West” sowie “Last of the Mohicans” solltet ihr auf jeden Fall etwas anfangen können.

Fazit :

Oh je, selten viel mir eine abschließende Bewertung so schwer! Vermutlich scheiden sich an der neuen RUNNING WILD Platte wieder so richtig schön die Geister und natürlich ist das Ganze eher als Soloprojekt von Rock N Rolf zu sehen, aber trotzdem schwimmt hier immer mal wieder die gute alte Songstärke der Band durch!
Dann kommt aber die echt nicht mehr zeitgemäße Produktion, hört euch da im Vergleich nur mal die Quasi Nachfolger von GLORYFUL an, das ist eine druckvolle Produktion, und die doch recht stattliche Anzahl an eher durchschnittlichen Nummern dazu. Somit ist man denke ich weit entfernt von einem weiteren Bandhighlight und auch vom Vorgängeralbum!
Sorry liebe Leute aber mehr als ein gutes solide kann ich hier nicht geben….

WERTUNG:

6,5

 

 

Trackliste:

01. Black Skies, Red Flag
02. Warmongers
03. Stick to Your Guns
04. Rapid Foray
05. By the Blood in your Heart
06. The Depth of the Sea – Nautilus
07. Black Bart
08. Hellestrified
09. Blood Moon Rising
10. Into the West
11. Last of the Mohicans

Julian
 

GLORYFUL – End of the Night

Gloryful_EndOfTheNight_CoverBand: Gloryful
Album: End of the Night
Spielzeit: 45:21 min
Stilrichtung: Heavy/Power Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 26.08.2016
Homepage: www.gloryful.net

„End of the Night“ heißt das 3. Album der deutschen Metalhoffnungsträger von GLORYFUL welches die Legende von Sedna und die Geschichte Captain McGuerkin weiterführt. Stilistisch hat sich natürlich gar nichts im Vergleich zu den beiden ersten Alben geändert und das ist auch gut so! Schließlich begeisterten uns die Jungs rund um Sänger Johnny La Bomba und Gitarrist Jens Basten speziell auf dem letzten Album „Ocean Blade“ mit ihrer erdigen Spielweise.
Für den Mix und das Mastering konnte erneut Charles Greywolf von POWERWOLF gewonnen werden.
Da wir hier ja von einer Art Konzeptalbum sprechen steht zu Beginn der Scheibe das Intro, passend betitelt mit „Intro: Dawn of the Raven King“ welches stimmungsvoll in die Scheibe einleitet. Anschließend gibt es den schon bekannten Videotrack „This Means War“ auf die Ohren wo man als Fan direkt die Vollbedienung GLORYFUL bekommt! Knallharte Riffs, Power und ein mehrstimmiger Gesang mit geilen Ahu Schreien ala 300. Perfekt für die nächste Livesetliste der Jungs!
„The Glorriors“ geht dann ebenfalls absolut in Ordnung und bietet dem geneigten Fan was er braucht.
Der Midtemposong „Hail to the King“ im Anschluss sowie das schnelle Doublebassgewitter „Heart of Evil“ können dann nicht komplett überzeugen, vor allem erst genannter Song ist eher Durchschnittsware.
Besser macht man es dann wieder bei „For Victory“, obwohl auch hier eher Midtempo angesagt ist bietet die Nummer genug Abwechslung um den geneigten Hörer gut bei der Stange zu halten und zu begeistern.
In bester Tradition von „Black Legacy“ ertönt dann der Titeltrack „End of the Night“ wo der gute  Johnny auch mal zeigt das er nicht nur mächtig losbrüllen sondern auch gefühlvoll unterwegs sein kann. Tolle Lagerfeuerromantik mit Akustikgitarren!
Die letzten drei Tracks bieten dann keine große Überraschungen mehr und bieten gewohnte Qualität ala GLORYFUL die mal mehr mal weniger zündet.
Gewinner dieses letzten Abschnitts ist ganz klar das abschließende „Rise of the Sacred Star“ welches wieder traditionell wie auch abwechslungsreich aus den Boxen kommt.

Anspieltipps:

Für mich sind “This Means War”, “The Glorriors”, “For Victory”, „End of the Night“ und “Rise of the Sacred Star” ganz klar die hier hervorstechenden Songs.

Fazit :

GLORYFUL bleiben ihrem Stil absolut treu und das ist auch gut so! Zwar hat man auf dem neusten Langspielern im Vergleich zu den letzten Platten vielleicht den ein oder anderen etwas schwächeren Track mehr im Angebot, aber insgesamt bekommen Fans der Band und des Genre absolut starken Stoff geboten der die Jungs definitiv weiter bringen wird! Zugreifen lohnt sich also auf jeden Fall!

WERTUNG:

7,5

 

 

Trackliste:

01. Intro: Dawn of the Raven King
02. This Means War
03. The Glorriors
04. Hail to the King
05. Heart of Evil
06. End of the Night
07. For Victory
08. God against Man
09. On Fire
10. Rise of the Sacred Star

Julian