MORNING DWELL – Morning Dwell

Band: Morning Dwell
Album: Morning Dwell
Spielzeit: 50:43 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Doolittle Group
Veröffentlichung: 02.04.2014
Homepage: www.facebook.com/morningdwell

Die schwedische Power Metalband MORNING DWELL ist das Baby des jungen Gitarristen Petter Hierpe. In jungen Jahren entdeckte er so Bands wie HAMMERFALL und HELLOWEEN und es war um ihn geschehen!
In der Folge entdecke er noch weitere Bands wie zum Beispiel GAMMA RAY, EDGUY oder FREEDOM CALL so das er zu einem richtigen Metal Maniac wurde.
Diese Begeisterung brachte ihn dazu sich der Gitarre zu widmen und sich nach kurzer Zeit auch an eigenen Songs zu versuchen.
Die Jahre vergingen und er schrieb in seinem Kämmerchen vor sich hin und als die Zeit reif dafür war nahm er einige der besten Songs auf und schickte sie als Demotape an einige Labels. Die Doolittle Group rund um NARNIA Mastermind Christian Liljegeren schlug zu und so können wir uns heute etwas näher dem selbstbetitelten Debüt der Jungs von MORNING DWELL widmen.
Geboten wird uns hier natürlich Melodic Power Metal welcher an die schon genannten Bands angelehnt ist.
Fans des Genres sollten jetzt also mal die Ohren spitzen, wenn wir uns den ersten Songs widmen. Wie üblich gibt es zu Beginn ein instrumentales Intro namens „Introduction“ was ganz ordentlich gemacht ist. Interessanter wird es dann mit dem ersten richtigen Track „Unlock all the Doors“. Mastermind Petter hat die typische Metalstimme, die auch schon viele der Einflussbands zu bieten haben, wobei er nicht über den Druck eines Joachim Cans oder Michael Kiske verfügt, aber was nicht ist kann ja noch werden. Der Song an sich ist eine schöne, schnelle Melodic Power Metalnummer die eigentlich jedem Fan gefallen sollte. Der Anfang ist also schon mal recht gut geglückt, wie geht es jetzt weiter?
Mit dem schnellen „Orange Moped“. Welches zwar ein absoluter Hochgeschwindigkeitstrack ist, aber ansonsten nicht großartig auffällt…hier fehlt mir irgendwie die Linie, es wird einfach nur schnur stracks runtergeholzt.
Das folgende „Strongest of them all“ ist dann schon wieder wesentlich besser, hier hat man wieder die richtige Mischung am Start. Auch wenn es wieder nicht DER überragende Track geworden ist, schlecht ist er auf jeden Fall nicht.
Zum ersten Mal richtig aufhorchen kann man dann beim flotten „Predator“ welches richtig satt aus den Boxen tönt und einem sofort in Fleisch und Blut übergeht. Na bitte, es geht doch! In die gleich hochwertige Kerbe schlägt dann „The Pirate Song“ welcher natürlich direkt auf einem alten RUNNING WILD Diskus hätte stehen können. Coole Nummer!
Verschweigen will ich aber auch nicht das es immer wieder den ein oder anderen schwächeren Song zu verkraften gibt, die Songqualität springt doch ganz schön. Da fällt es schwer am Ball zu bleiben.
Das bleibt auch bei den restlichen Songs so, hervor tut sich hier nur noch „The Gatekeeper“ die anderen beiden Nummern sind dann wieder zu gewöhnlich um großartig aufzufallen.

Anspieltipps:

Hier kann ich euch dieses Mal “Unlock all the Doors”, “Predator”, The Pirate Song” und “The Gatekeeper” ans Herz legen.

Fazit :

Ja das Debütalbum von MORNING DWELL hat seine starken Momente, aber reichen diese aus um die Scheibe besonders hervorzuheben oder im Power Metalbereich unter die Top 10 zu kommen? Ein definitives nein von mir!
Dafür sind viele der Songs einfach nicht packend genug und die Produktion ist mir dafür auch nicht gut genug, es fehlt einfach irgendwie der Biss.
Für Power Metal Alleshörer ist die Scheibe mit sicherlich eine gute Ergänzung für den CD Ständer, aber ein Meileinstein ist das Ganze hier mit Sicherheit nicht.
Eine solide Leistung, nicht mehr aber auch nicht weniger!

WERTUNG: 


Trackliste:

01. Introduction
02. Unlock all the Doors
03. Orange Moped
04. Strongest of them all
05. Forever and Ever
06. Predator
07. Spread your Wings
08. The Pirate Song
09. The Gatekeeper
10. World Inside
11. The Story never ends

Julian

STIER – Geisterschiff/Hart am Wind

Band: Stier
Album: Geisterschiff/Hart am Wind
Spielzeit: 49:54 min./45:34 min.
Stilrichtung: Deutschrock
Plattenfirma: SPV
Veröffentlichung: 28.03.2014
Homepage: www.stierrocks.de

Wer hinter STIER eine weitere unnütze Combo aus dem Bereich der Neuen Deutschen Härte vermutet, liegt komplett falsch. Viel mehr handelt es sich hier um eine Band, die viele Einflüsse in ihrem Sound verarbeitet, die nicht unbedingt kompatibel mit den gewöhnlichen Themen sind, die üblicherweise hier bei Rock Garage beackert werden. Das fängt schon mit der theatralischen und eigenwilligen Performance des Bandleaders und Namensgebers Hans-Martin Stier an und gipfelt in einzelnen Songs, die Soul, Funk, Fusion, Rock und sogar Tangoanleihen in Einklang bringen. Hier einfach von Deutschrock zu sprechen, wäre grob fahrlässig. Man muss also als tendenzieller Hardrock-Hörer schon eine ordentliche Portion Weitsicht mitbringen, um in den Sound von STIER einzutauchen.

Aber die Musik der Nordlichter ist durchaus eine Entdeckung wert. Zumal STIER gleich mit einem Doppelschlag aufwarten. Neben dem akustisch gehaltenen Album „Geisterschiff“ gibt es auch eine „elektrische“ Version, die auf den Namen „Hart am Wind“ getauft wurde. Dabei ist H-M Stier schon lange als Musiker unterwegs, lange bevor er als Schauspieler – u.a. in Filmen wie „Himmel über Berlin“ oder „Duell – Enemy At The Gates“ – durchgestartet ist. Zurück bis ins Jahr 1978 reicht die musikalische Vita des ehemaligen Seemanns, der mit der TÖRNER STIER CREW für Aufsehen sorgte.

Doch nicht nur der Frontmann sollte hier Erwähnung finden, denn mit Bassist Walter Stoever und Keyboarder Charlie Steinberg sind nicht nur zwei Weggefährten aus der alten Zeit mit an Bord sondern damit auch herausragende Musiker, die genreübergreifend agieren können. Frischen Wind in die Kaschemme bringen Drummer Tom Günzel und Gitarrist Peter Koller, die für den Rockanteil verantwortlich sind. Und dass der Sänger und Frontmann rocken kann, hat er unlängst in seinem Kinofilm „King Ping“ bewiesen, in dem er an der Seite von Bela B. (DIE ÄRZTE) und Christoph Maria Herbst als schwuler Sänger einer Heavy Metal Band agierte.

Doch beschäftigen wir uns zuerst mit der soften Variante „Geisterschiff“. Die Trackliste ist mit „Hart am Wind“ fast identisch, beinhaltet aber auch fünf Liveversionen von „Wonderworld“, „Die Gier“, „Der Fenstergucker“, „Nachtschicht“, „Übers Meer“ und „Der Morgen“, bei denen das ganze Spektrum des musikalischen Könnens zum Tragen kommt. Schon beim Hören dieser Live-Songs muss man STIER eine großartige Live-Performance bescheinigen.
Allerdings beginnt „Geisterschiff“ mit der hitverdächtigen Nummer „Jeden Tag hinaus. Eine melancholische Reise eines Fischers – als ehemaliger Seemann weiß H-M Stier, worüber er da singt. Toll. Experimenteller kommen da schon Stücke wie „Mein Gott“ wo die Herren ziemlich funkig unterwegs sind oder beim verstörenden „Mein Schatz“. Nachdenklich werden STIER bei „Der Frost“ – das für das Münsteraner Straßenmagazin „draußen“ verfilmt wurde und dessen Einnahmen komplett an die Obdachlosenhilfe gespendet wurde – oder bei „Leinen los“, das erneut die Sehnsucht eines Seefahrers durchblicken lässt.

“Geisterschiff“ ist ein nachdenkliches und eindringliches Stück Musik, das von der außergewöhnlichen Stimme des Sängers und von der tollen Instrumentalisierung der Songs lebt.

Aber auch die rockigere Version „Hart am Wind“ wollen wir nicht vernachlässigen. Dieser Silberling beginnt ebenfalls mit „Jeden Tag hinaus“ (Video HIER). Schleppend bewegt sich „Wonderworld“ fort, bevor es mit einem furiosen Finale begeistern kann. Aber auch ein Song wie „Nachtschicht“ – der Hymne für alle Schichtarbeiter – rockt gewaltig und erinnert fast schon ein wenig an RAMMSTEIN. In die gleiche Kerbe schlägt das elektronisch und stoisch vor sich hinwalzende „Rauhaar“, während H-M Stier hier zwischen Till Lindemann in den Strophen und Max Raabe im Refrain wechselt. Ebenfalls nicht auf „Geisterschiff“ enthalten sind die Stücke „Keine Zeit“ (mit prallen Doublebass-Salven), „Schwarz“ und „Vampire“.

STIER liefern mit diesem Doppelpack für praktisch jeden Geschmack die richtige Platte. Allerdings macht auch die Kombination der beiden Silbertaler den Reiz aus, den der Fünfer aus dem hohen Norden bietet. Für alle, die gerne über den Tellerrand schauen oder eher zufällig bei unserem Magazin gelandet sind (solche soll es ja auch geben :-)) sind STIER eine Entdeckung wert.

WERTUNG:

(beide Alben)

Trackliste:

”Geisterschiff“
01. Jeden Tag hinaus
02. Der Frost
03. Mein Gott
04. Leinen los
05. Mein Schatz
06. Geisterschiff
07. Johnny
08. Schwarz
09. Wonderworld (Live)
10. Die Gier (Live)
11. Der Fenstergucker (Live)
12. Nachtschicht (Live)
13. Übers Meer (Live)
14. Der Morgen (Live)

“Hart am Wind”
01. Jeden Tag hinaus
02. Wonderworld
03. Geisterschiff
04. Mein Gott
05. Der Frost
06. Rauhaar
07. Mein Schatz
08. Der Fenstergucker
09. Keine Zeit
10. Schwarz
11. Vampire
12. Nachtschicht
13. Der Morgen

Stefan

GOTTHARD – Bang!

Band: Gotthard
Album: Bang!
Spielzeit: 62:33 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: PIAS
Veröffentlichung: 04.04.2014
Homepage: www.gotthard.com

Nach dem schweren Schicksalsschlag, den die Schweizer Vorzeigerocker GOTTHARD 2010 ereilte, war nicht abzusehen, ob und wie es mit der Band weitergehen soll. Doch nach einer Pause meldeten sich Leo Leoni (guitars), Marc Lynn (bass), Freddy Scherer (guitars) und Hena Habegger (drums) mit ihrem neuen Mann am Mikrofon zurück. Die Wahl fiel auf den in der Schweiz geborenen Wahlaustralier Nic Maeder, der schon auf dem bockstarken Comeback „Firebirth“ zeigen konnte, was in ihm steckt. Und natürlich auf der folgenden Konzertreise, wo er mit der Band zusammenwachsen konnte und sich das Publikum auch gleich ein Bild vom neuen Frontmann machen konnte. Steve Lee wird unvergessen sein, nicht nur in den Herzen der Fans – Nic Maeder konnte aber nach jedem Gig mehr Selbstvertrauen tanken und hat eine gute Figur gemacht.

Jetzt sind die Tessiner zurück mit einem 13 Songs umfassenden neuen Longplayer. Ziemlich plakativ ist dabei nicht nur das äußerst gelungene Cover Artwork sondern auch der Name „Bang!“. Der Titeltrack wurde gleich an den Anfang gesetzt und überrascht gleich mal mit einer flotten Boogie-Nummer, die so wahrscheinlich niemand erwartet hatte. Der Song ist keiner der Sorte, die schon nach dem ersten Hören in die Gehörgänge kriecht und sich dort festbeißt, dafür ist die Halbwertzeit enorm. Wer in diesen ersten knapp vier Minuten zu wenig GOTTHARD für sich entdeckt hat, wird sofort mit dem ersten Riff zu „Get Up´n Move“ versöhnt sein – das ist Leo Leoni in Reinkultur. Das Stück würde sich auch gut auf Alben wie „Lipservice“ oder „Domino Effect“ machen. Und tatsächlich besteht ein weiterer Zusammenhang zwischen diesen beiden Longplayern und dem neuen Werk: alle drei wurden von Soundtüftler Ronald Prent in den holländischen Wisseloord Studios veredelt.

Die erste Singleauskopplung „Feel What I Feel“ könnte ein weiterer Hit in der langen Historie der Schweizer werden. Für manche vielleicht etwas zu sehr auf Nummer sicher komponiert entwickelt der Song aber dennoch enorme Kräfte und fesselt nicht nur mit seinem coolen Videoclip (weiter unten zu sehen). Auch das folgende „C´est La Vie“ kann mit neuen Einflüssen punkten. Mit dezenten Akkordeonklängen, akustischer Gitarre und einem tollen Gesangsvortrag von Mr. Maeder eines der Highlights des Albums. Apropos: es gibt nicht nur reichlich Abwechslung auf „Bang!“ sondern jede Menge an Höhepunkten. Der nächste folgt auf den Fuß und nennt sich „Spread Your Wings“, ein Song, der das nicht unbedingt angenehme Thema „Tod“ in den Textzeilen verarbeitet, aber durchaus als aufmunterndes Schulterklopfen verstanden werden soll. Musikalisch orientiert sich die Nummer an Ikonen wie LED ZEPPELIN oder WHITESNAKE.

Das epische „I Won´t Look Down“ setzt weitere Akzente im neuen GOTTHARD Sound während Stücke wie „My Belief“, „Mr. Ticket Man“, „Red On A Sleeve“ oder „What You Get“ dann doch noch „die“ GOTTHARD repräsentieren, die man bisher kannte. Und speziell letztgenanntes groovt und rockt dermaßen geil, dass sich der Schreiber dieser Zeilen kaum noch einkriegen kann. „What You Get“ ist definitiv der beste Geradeaus-Rocker der Jungs seit Ewigkeiten!

Dass im Programm des Fünfers Balladen natürlich nicht fehlen dürfen, ist klar. Diesen wichtigen Teil deckt neben dem schon erwähnten „C´est La Vie“ auch das Duett „Maybe“ mit der bis dato recht unbekannten amerikanischen Sängerin Melody Tibbits ab und das abschließende Epos „Thank You“ setzt nach über einer Stunde Musik ein dickes Ausrufezeichen. Der Song ist allen Müttern dieser Welt gewidmet und speziell Leo Leoni´s Mutter, die leider kürzlich verstorben ist. Pomp ist vielleicht der falsche Ausdruck – aber irgendwie trifft es den Nagel schon auf den Kopf. „Thank You“ ist eine würdige Hommage, sprengt mit seinen knapp 11 Minuten alle gängigen Normen und ist nebenbei der längste Song im Repertoire von GOTTHARD.

Puh, das war ganz schön viel Information oder? Eines lässt sich aber zusammenfassend ganz leicht sagen: „Bang!“ ist nicht nur das bis dato abwechslungsreichste Werk der Schweizer, es lehnt sich dabei aber nicht zu weit aus dem Fenster. Dass mit dem neuen Sänger Nic Maeder eine neue Ära anbrechen würde, hat schon der Vorgänger „Firebirth“ gezeigt, dass ein bisschen jungen Blut aber so viele Sinnesexplosionen auslösen würde, hätte wohl niemand gedacht. GOTTHARD schaffen es auf „Bang!“ viel Neues auszuprobieren, sich aber dennoch treu zu bleiben und auch die alten Fans nicht zu enttäuschen. Und das alles auf dem gewohnten hohen Level, wobei die Band dieses Album selbst als eines der vier besten ihrer Karriere bezeichnet. Dem bleibt nichts mehr hinzuzufügen…

WERTUNG: 


Trackliste:

01. Bang!
02. Get Up´n Move
03. Feel What I Feel
04. C´est La Vie
05. Jump The Gun
06. Spread Your Wings
07. I Won´t Look Down
08. My Belief
09. Maybe
10. Red On A Sleeve
11. What You Get
12. Mr. Ticket Man
13. Thank You

Stefan

Checkt außerdem unser Feature mit Gitarrist Leo Leoni und Bassist Marc Lynn…

JOHN WESLEY – Disconnect

Band: John Wesley
Album: Disconnect
Spielzeit: 51:39 min
Stilrichtung: Progressive Rock
Plattenfirma: Inside/Out
Veröffentlichung: 28.03.2014
Homepage: www.john-wesley.com

Wer bei der Erwähnung des Namens JOHN WESLEY jetzt nicht sofort „oha!“ ruft muss sich nicht schämen. Der Mann hat den Grossteil seiner nun schon über 20 jährigen Karriere zumeist als Live-Gitarrist im Schatten, bzw. an der Seite so nahmhafter Künstler wie Mike Tramp (ehemals White Lion), Fish und vor allem Porcupine Tree verbracht. Parallel zu diesen prestigeträchtigen Engagements, die ihn auf unzählige Konzertreisen rund um den Globus führten, hat WESLEY in unregelmäsigen Abständen immer wieder spanndende Alben unter eigenem Namen herausgebracht. Nachdem Porcupoine Tree, denen er seit  2002 angehört(e), wohl bis auf Weiteres auf Eis liegen dürfte, wurde es mal wieder Zeit für einen Ausflug in Solo-Gewässer. Seine mittlerweile 6. Studio-Scheibe trägt den Titel „Disconnect“, wurde zusammen mit dem Gitarristen Dean Tidey, Bassist Patrick Bettison sowie dem Schlagzeuger Mark Prator eingespielt und wird über das feine Prog Label INSIDE/OUT als limitiertes Digipack und Digitaler Download unters Volk gebracht.

Die Songs auf „Disconnect“ changieren zwischen experimentell angehauchtem, mit typisch britischem Flair versehenem „leichtem“ Prog („Disconnect“), mit dezenten Querverweisen auf Porcupine Tree angereicherten Trips („Take What You Need“) und mit reichlich Pop-Appeal ausstaffiertem Rock, der ziemlich nahe dran ist an den (guten, alten) Goo Goo Dolls („Window“, „How Goes The War“). Ein wenig hineinhören muss man sich schon in die vielschichtigen Kompositionen, dann wird man aber mit einem abwechslungsreichen, mit viel Liebe zum Detail herausgearbeiteten Album belohnt auf dem der Gitarrist WESLEY sich so richtig austoben kann. Gut, die Gitarrensoli des Meisters muss man mögen und in dem ein oder anderen Solo/Outro übertreibt er es etwas. Ist halt ein Gitarristenalbum, dessen Hauptaugenmerk aber immer auf den sehr geschmackvollen Sounds, den einfallsreichen Riffs und den Melodien liegen. Und dann ist da ja noch dieser unglaublich perfekte, kleine Überhit „Mary Will“ der eigentlich bei jeder Radio-Station in die Heavy-Rotation gehört. Ob das im Sinne des Erfinders wäre sei mal dahingestellt. Tatsache ist aber, dass der Track süchtig machen kann und auf so wunderbare Weise auf den Punkt kommt wie es John Rzeznik und Co. seit 12 Jahren nicht mehr hinbekommen. Andere landen mit solch einem Kleinod den Hit Ihres Lebens, ob WESLEY dies vergönnt sein mag, ist zu bezweifeln. Die charismatische Stimme zum Hit hat der Gute auf jeden Fall. Schaun mer mal, sagt der Kaiser.

Als eher unbekannter Sidekick hat JOHN WESLEY einen Großteil seiner bisherigen Musikerkarriere im Hintergrund bekannter Namen zugebracht, weshalb es wohl schwierig sein dürfte mit „Disconnect“ neue Hörerschichten zu erreichen. Fans seiner Arbeitgeber wie z.B. Porcupine Tree sollten aber unbedingt ein Ohr riskieren, denn WESLEY geht sein Sololabum so geschmackssicher und kompetent an wie es von einem Musiker seines Kalibers zu erwarten bzw. erhoffen ist. Dass er sich dabei nicht konsequent für eine Richtung entscheiden mag und der Fluss des Albums durch die verschiedenen Stile ein wenig leidet kann man als Manko betrachten, Langeweile kommt allerdings so gut wie nie auf. Und dass mir ausgerechnet dieser unscheinbare Gitarrensidekick den ersten waschechten Ohrwurm des Jahres bescheren würde, hätte ich in der tat nicht erwartet- Chapeau, Mr. Wesley, ein starkes Album.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Disconnect
02. Any Old Saint
03. Once A Warrior
04. Window
05. Gets You Everytime
06. Mary Will
07. Take What You Need
08. How Goes The War
09. New Life Old Sweat
10. Satellite

Mario

DONNIE VIE – Goodbye Enuff Z´Nuff

Band: Donnie Vie
Album: Goodbye Enuff Z’Nuff
Spielzeit: 49:11 min.
Stilrichtung: Rock/Songwriter
Plattenfirma: Livewire/Cargo Records
Veröffentlichung: 07.03.2014
Homepage: www.donnievie.com

Ein Herr mittleren Alters sitzt auf einem Schemel in einer verrauchten Bar mit seiner Gitarre auf dem Schoß. Mit auf der kleinen Bühne ist einer seiner Kumpels aus alten Zeiten, der ihn bei dem ein oder anderen Song begleitet. Man bekommt den Eindruck, als singe er seine Lebensgeschichte, in der es um Herzschmerz, Parties, gute Zeiten und schlechte Zeiten geht. Die Leute im Publikum verbringen einen netten Abend mit Freunden, hören der Musik manchmal zu, manchmal nicht, manchmal jubeln sie den Musikanten zu, manchmal unterhalten sie sich einfach mit ihrem Gegenüber. Beim näheren Hingucken kommt einem der Gedanke, dass Sänger mal ein Rockstar gewesen sein könnte, der nun nach dem Ende seiner Karriere auf den Bühnen kleiner Clubs in Erinnerungen schwelgt.
Dieses Bild kam als erstes in meinen Kopf, als ich das im März erschienene Album „Goodbye Enuff Z’Nuff“ von DONNIE VIE zum ersten Mal angehört habe. Es handelt sich hierbei um ein Live-Album bei dem DONNIE VIE einige alte ENUFF Z’NUFF- Songs in einer Akustik-Version spielt, z.B. ,,Fly High Michelle“, ,,For Now“ und ,,There Goes My Heart“, welcher auch mein persönlicher Liebling ist, weil er einfach super ins Ohr geht. Die Songs sind auch gar nicht der Punkt über den man groß diskutieren muss, sonder eher dass es an irgendetwas anderem fehlt. Teilweise hört sich der ehemalige Sänger von ENUFF Z’NUFF einfach etwas einsam an. Vielleicht hätte ihm ein bisschen mehr Begleitung neben BAZ FRANCIS (Hintergrundgesang) gut getan, aber trotzdem wird man gut unterhalten. Fans von DONNIE VIEs Stimme kommen hier voll auf ihre Kosten, ob sich andere darüber freuen sie so nackt hingeknallt zu bekommen sei dahingestellt.
Negativ finde ich die immer gleiche Leier alte ENUFF Z’NUFF Songs zu spielen ( das tat er nämlich schon bei seinem Akustik-Album ,,Extra Strength“ in Anlehnung an das ENUFF Z’NUFF-Album ,,Strength“). Auch wenn er sie wohl alle selbst geschrieben hat und es dadurch natürlich sein gutes Recht ist sie zu spielen, wäre es doch aufregender etwas Neues zu hören. Man kann nur hoffen, dass der Albumname ,,Goodbye ENUFF Z’NUFF“ Programm ist und sein nächstes Album mehr sein eigenes Ding ist.

FAZIT: Ganz nett, auf jeden Fall etwas für Liebhaber, aber nichts was nicht schon da gewesen wäre. An sich nicht viel falsch gemacht, aber ein bisschen mehr Mut zum Neuen und ein bisschen weniger in der Vergangenheit hängen würde in mir mehr Anerkennung hervorrufen.

WERTUNG:


Trackliste:

01. For Now
02. Holly Wood Ya
03. These Daze
04. You Got a Hold of Me (feat. Baz Francis)
05. The Beast
06. Rainy Day
07. You and I
08. Fly High Michelle
09. If I Can’t Have You
10. There Goes My Heart
11. New Thing (feat. Baz Francis)
12. Time to Let You Go
13. Someday (feat. Baz Francis)
14. Goodbye (feat. Baz Francis)Band

Lotta Craze

MÄRVEL – Hadal Zone Express

Band: Märvel
Album: Hadal Zone Express
Spielzeit: 38:27 min
Stilrichtung: Hard Rock / Rock & Roll
Plattenfirma: Killer Cobra Records
Veröffentlichung: 28.03.2014
Homepage: www.marveltheband.com

Auffallen um jeden Preis – in dem unüberblickbaren Wust an neuen Veröffentlichungen die den Markt überschwemmen ist das heutzutage einer der wenigen Wege überhaupt noch irgendjemanden auf sich aufmerksam zu machen. Die Schweden MÄRVEL (natürlich nur echt mit dem Ümläüt) versuchen es daher einfach mal mit irre witzigen Superhelden-Masken (die leider so was von gar nicht zur Musik des Trios passen wollen), abstrusen Künstlernamen und dem Verweis auf den länderübergreifenden Fanclub MÄRVEL ARMY (das kennen wir doch auch schon von irgendwo). Das neue Album, No. 4 in der Diskographie, setzt wie die Vorgänger auf einen eingängigen Mix aus Glam, Rock & Roll und Hardrock irgendwo zwischen Kiss und den Hellacopters. Finanziert wurde die Scheibe der drei Spiessgesellen „The King“ (Gitarre und Gesang), „The Vicar“ (Schlagzeug) und Neuzugang „The Burgher“ (Bass) durch eine recht erfolgreiche Pledge Kampagne.

Als Könige des „High Energy Rock & Roll“ (Promotext) würde ich die Jungs jetzt zwar nicht bezeichnen, ein höherer Rang im Hofstaat ist mit solch grandiosen Granaten wie „Dead Rock n Roller“, „Hadal Zone Express“, „My Reward“ oder „Until The Sun Comes To Wake “ aber auf jeden Fall drin. Die Texte sind in der Tat unterhaltsam, die Instrumente wreden fachmännisch bearbeitet und aus jeder Note springt den Hörer eine ansteckende Spielfreude an. Ausserdem können die Herren richtig gute Hooklines und abwechslungsreiche Songs schreiben, was recht gut davon ablenkt, dass man das alles schon mehr als einmal gehört hat. Die Qualität macht halt den Unterschied und auf „Hadal Zone Express“ gibt es eigentlich keinen wirklichen Ausfall zu vermerken.

In einer gerechten Welt würden die Radio-Sender dieser Welt jeden neuen Morgen mit dem Titeltrack des neuen MÄRVEL Albums begrüssen und Justin Bieber dürfte, wenn er denn brav war, dem Uli H. die Zelle sauberlecken. Die Realität sieht leider etwas anders aus, so dass wir froh sein können überhaupt noch ein paar Verrückte unter uns zu haben die einfach nur gute, zeitlose Musik zocken wollen anstatt sich vor dem gleichgeschalteten Mainstream zu bücken. Wenn wir das eher lächerliche Drumherum mal weglassen, so überzeugen MÄRVEL mit einem starken neuen Album, dass zwar keinen Originalitätspreis gewinnen wird aber dafür, so wie das stilistisch recht ähnliche letzte Album von Robert Pehrsson’s Humbucker oder auch die 2012er Scheibe des Night Flight Orchestra, von vorne bis hinten hochwertigen, melodischen Gute-Laune Rock serviert. Was braucht der geschmackssicherer Rocker mehr um den Tag zu bereichern? Eben.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Baptism
02. Dead Rock ‘n’ Roller
03. Hadal Zone Express
04. Black Money
05. Long Overdue
06. Until The Sun Comes To Wake
07. Danish Rush
08. Remember
09. Yesterday (Is Just Another Day)
10. My Reward
11. Forgettable

Mario

CRYSTAL TEARS – Hellmade

Band: Crystal Tears
Album: Hellmade
Spielzeit: 40:50 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 28.03.2014
Homepage: www.crystaltearsofficial.webs.com

Bei den griechischen Heavy Metallern von CRYSTAL TEARS steht nun auch schon das dritte Album in den Startlöchern, getauft hat man den Diskus auf den wohl klingenden Namen „Hellmade“. Die Band ist vermutlich eine der bekanntesten und erfolgreichsten Metalacts Griechenlands und hat sich seit ihrem Debütalbum „Choirs of Immortal“ aus dem Jahre 2006 ständig weiterentwickelt.
2010 erschien mit „Generation X“ nach langer Wartezeit Album Nummer Zwo, welches den Jungs rund um Gründer und Schlagzeuger Chrisafis Tantanzois die erste größere Tour durch die Clubs Griechenlands einbrachte. Das Album wurde auch von der hiesigen Presse und den Fans ordentlich aufgenommen.
Nun also, nach erneut vierjähriger Wartezeit, nun Album Nummer drei auf dem zum ersten Mal der neue Sänger Soren Adamsen (Ex ARTILLERY, Ex CRYSTAL EYES) zu hören ist. Der Gute ist ja bekannt für sein kraftvolles Organ, ich war daher gespannt wie dieses mit dem kräftigen, melodischen Heavy Metalsound von CRYSTAL TEARS zusammenpasst.
Den ersten Beweis dafür bekommen wir direkt mit dem Openertrack „Destination Zero“. Hier zeigen die Jungs mal direkt, im Vorfeld wurde schon gesagt, das mit „Hellmade“ das kraftvollste Album der Bandgeschichte aufgenommen wurde! Neusänger Soren passt perfekt zum Bandsound und die harte Bridge sowie der Chorus lassen einen wunderschön mitgehen. Hier ist Bangen angesagt, liebe Leute!
Die anschließenden Songs „The Skies are bleeding“ und „Out of the Shadows“ schlagen dann in eine ähnliche Kerbe, wo bei erster mehr dem Thrash und letzterer eher dem Melodic Metal zugeordnet werden kann. Die breiten Einflüsse sind hier ganz klar erkennbar.
Über das treibende, im Midtempobereich angesiedelte, „The Devil inside“ und dem wieder mehr in die Thrashrichtung tendierenden „Resurrection Suicide“ geht es in den Mittelteil, der dann aber im Vergleich zu den bisherigen Songs ein wenig abfällt. Hier kann man nicht mehr die Qualität bieten die man bisher von CRYSTAL TEARS gewohnt war.
Erst bei „Ever alone“ wird das Niveau wieder besser und mit „Rock N Growl“ hat man sogar noch einen richtigen Ohrwumtrack in der Hinterhand.
Das abschließende MIDNIGHT OIL Cover „Beds are Burning“ ist zwar ganz nett, hätte für mich aber nicht unbedingt sein müssen, da doch lieber noch ein melodisches Geschoss ala „Out of the Shadows“!

Anspieltipps:

Auf jeden Fall solltet ihr “Destination Zero”, “Out of the Shadows”, “The Devil inside” sowie “Rock N Growl” mal näher anchecken.

Fazit :

Eins ist klar, mit dem neuen Album “Hellmade” legen die Jungs von CRYSTAL TEARS härte mäßig definitiv ein paar Schippen drauf! Mir geht das Ganze aber teilweise zu sehr in den Thrash Metalbereich, was ich als nicht so ganz passend für die Band finde!
Das die Jungs besser im reinen Power Metalbereich angesiedelt sind, zeigen sie ja auch relativ eindeutig bei meinen Anspieltipps. Vor allem Sänger Soren fühlt sich doch merklich bei den melodischen Sachen wohler als bei den Thrash Ausflügen.
Eine starke Gesamtleistung kann man CRYSTAL TEARS aber auf jeden Fall bescheinigen und Power Metal Freaks mit den Hang zu noch härteren Klängen können “Hellmade” bestimmt noch den ein oder anderen Punkt mehr abgewinnen.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Destination Zero
02. The Skies are bleeding
03. Out of the Shadows
04. The Devil inside
05. Resurrection Suicide
06. Psycho Pollution
07. Under your Skin
08. Violent new me
09. Ever alone
10. Rock N Growl
11.Beds are Burning (Midnight Oil Cover)

Julian

MOS GENERATOR – Electric Mountain Majesty

Band: Mos Generator
Album: Electric Mountain Majesty
Spielzeit: 42:05 min
Stilrichtung: Doom Metal / Hardrock
Plattenfirma: Listenable Records
Veröffentlichung: 28.03.2014
Homepage: www.facebook.com/MosGenerator

Das amerikanische Dreigespann von MOS GENERATOR ist hierzulande noch recht unbekannt, obwohl die Band bereits auf eine vierzehnjährige Geschichte zurückblicken kann. In dieser Zeit erschienen fünf Studio- und ein Livealbum, auf der Bühne stand man u.a. im Vorprogramm von SAINT VITUS. Nun versucht man mit „Electric Mountain Majesty“ auch bei uns mehr Aufmerksamkeit zu erlangen.

Musikalisch geht es sehr traditionell zur Sache, neben groovendem Hard- und Stonerrock findet sich auch eine ordentliche Brise Doom Metal im Sound der Washingtoner. Die Geschwindigkeit variiert zwischen treibenden Rockern wie etwa dem Opener „Beyond The Whip“ oder „Breaker“, schweren Groove-Monstern der Marke „Neon Nightmare“ oder schleppend-düsteren Stücken wie dem starken „Early Mourning“.

Fans von BLACK SABBATH, MONSTER MAGNET, KYUSS oder QUEENS OF THE STONE AGE sollten sich auf jeden Fall mal eingehender mit „Electric Mountain Majesty“ beschäftigen. MOS GENERATOR ist Heavy Rock der einfach Laune macht.

WERTUNG: 


Trackliste:

01. Beyond The Whip
02. Nothing Left But Right
03. Enter The Fire
04. Spectres
05. Neon Nightmare
06. Breaker
07. Early Mourning
08. Electric Mountain Majesty
09. Black Magic Horror
10. Heavy Ritual

Chris

SINBREED – Shadows

Band: Sinbreed
Album: Shadows
Spielzeit: 50:15 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 28.03.2014
Homepage: www.sinbreed.com

Juhu meine Gebete und Wünsche der letzten Jahren und der letzten Jahrespolls wurden erhört! Endlich, nach ihrem 2010er Debütalbum „When Worlds Collide“ stehen die deutschen Power Metaller von SINBREED mit einem zweiten Album parat!
Das gute Teil hört auf den Namen „Shadows“ und wenn der Diskus genau so ballert wie das Debüt, was mich damals förmlich vom Sessel gefegt hat, dann steht uns hier etwas ganz großes ins Haus!
Aber der Reihe nach, SINBREED das sind Mastermind Flo Laurin (Gitarre), Herbie Langhans (Gesang, SEVENTH AVENUE), Frederik Ehmke (Schlagzeug, BLIND GUARDIAN), Marcus Siepen (Gitarre, ebenfalls BLIND GUARDIAN) und Alexander Schulz (Bass).
Ich denke man die Namen an sich sprechen schon für Qualität und wer auf eine gehörige Portion Power/Speed Metal steht, der ist hier absolut goldrichtig und sollte auf jeden Fall weiterlesen!
Denn mit dem neuen Label AFM Records im Rücken und Neuzugang Marcus Siepen bin ich mir sicher das die Jungs nochmal eine ordentlich Schippe im Vergleich zum Debütalbum drauflegen werden.
Also anschnallen Leute und ab geht die wilde Fahrt mit dem Openertrack „Bleed“, zu dem es übrigens schon ein cooles Video im Netz zu bestaunen gibt. Die Nummer könnte eigentlich direkt auf dem Vorgängeralbum gestanden haben, schnell und hart rifft man sich durch den Track, vergisst aber auch die melodische Komponente nicht, die dann im Chorus voll einschlägt. Was ein geiler, starker Beginn!
Dem nicht genug legt man beim etwas komplexeren Titeltrack „Shadows“, dem Stampfer „Call to arms“ und dem Nackenbrecher „Reborn“ direkt nach. Alle Songs fressen sich definitiv in die Gehörgänge und bleiben dort auf Dauerrotation haften, das kann ich euch versprechen.
Wer jetzt aber glaubt die Jungs hätten schon all ihr Pulver verschossen sieht sich getäuscht, man macht ohne großartige Verschnaufpause direkt weiter und ballert uns „Leaving the Road“, „Far too long“ und „Black Death“ um die Ohren! Also wer hier nicht mit Fuß, Kopf und Armen mitgeht, den kann ich auch nicht mehr helfen, Power Metal erster Klasse wird hier geboten und das ohne Wenn und Aber!
Und was soll ich noch groß sagen auch die restlichen drei Songs sprengen absolut die Wertungsskala, geile Riffs, melodische Refrains und ein krachende Produktion. Power Metalherz was willst du mehr?

Anspieltipps:

Hier stimmt der Leitspruch “No Fillers all Killers” zu 100 %!

Fazit :

Es tut mir leid liebe Leute aber ihr werdet hier nicht den Ansatz einer negativen Kritik lesen, mit dem neuen Album haben SINBREED den schon bockstarken Vorgänger überflügelt und so mit gibt es von mir auch ganz klar und völlig verdient die absolute Höchstnote!
Wer dann auch noch einen so genialen Sänger wie Herbie Langhans in der Hinterhand hat, dem kann man wirklich nur gratulieren.
Hier sollte sich wirklich jeder Power Metalliebhaber zu Hause fühlen, SINBREED stoßen mit “Shadows” ganz klar in den Kreis der besten deutschen Power Metalbands vor!

WERTUNG: 


Trackliste:

01. Bleed
02. Shadows
03. Call to arms
04. Reborn
05. Leaving the Road
06. Far too long
07. Black Death
08. Standing Tall
09. London Moon
10. Broken Wings

Julian

ONWARD – Evermoving

Band: Onward
Album: Evermoving
Spielzeit: 38:01 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Pure Steel Records
Veröffentlichung: 28.03.2014
Homepage: www.tobyknappmusic.com

Uih, wieder einmal greifen die Jungs von Pure Steel ganz tief in die Power Metal Mottenkiste und zaubern eine längst vergessene Perle ans Tageslicht. Das Debütalbum „Evermoving“ der Amerikaner von ONWARD. Die Band existiert meines Wissens nach nicht mehr, denn 2012 verstarb deren Sänger Michael Grant.
Nun kommt also das im Jahr 2001 etwas unbeachtete Debütalbum der Band nochmal zu neuen Ehren. Diese Unachtsamkeit lag aber bei weitem nicht an der Qualität der Songs sondern eher an dem damals vollkommen uncoolen Genre des Power Metals. Die Songs an sich wussten auf jeden Fall mit ihrer epischen, kraftvollen und ausladenden Songstruktur durch aus zu gefallen, nur gab es damals nicht die Metalheads die das gebührend zu schätzen wussten!
Nun im Jahre 2014, ist das natürlich ganz anders und daher widmen wir uns nun erneut dem Openersong „The Kindness of Strangers“. Was direkt hier auffällt, die Produktion klingt schön rough und dermaßen nach oldschool Metal das es eine wahre Freude ist dem Song zu lauschen. Das nennt man wohl Nostalgie : – ).
An sich bietet der Song eine recht schöne Mischung zwischen US und Power Metal und brennt sich auch mit seinem gelungen Chorus ohne Probleme in den Gehörgängen fest.
Ähnliches kann man eigentlich auch über den folgenden Bandtrack „Onward“ sagen. Hier passt die schon angesprochene Mischung auch wieder zu 100 %, deswegen gibt es hier von mir auch direkt wieder den Stempel Ohrwum aufgedrückt.
Mit dem nun folgenden „The Waterfall Enchantress“ hat man einen etwas schwächeren Track im Gepäck, der sich irgendwie so gar nicht richtig festsetzen kann.
Bei nur 8 Songs sind wir jetzt ja schon quasi im Mittelteil angelangt, der durch „The Last Sunset“ und „Absolution Mine“ recht gut ausgefüllt wird, ganz an die starken ersten Tracks kommt man hier aber nicht ran.
Aber bei den nächsten Songs „Witches Winter Eternal“ und „Storm coming soon“ lassen mich die Jungs wieder aufhorchen, es geht also doch noch! Die beiden Nummern atmen wieder den Geist der ersten Tracks und lassen den schwächeren Mittelteil schnell vergessen.
Jetzt nur noch den Abschluss mit „The Lost Side of the World“ einigermaßen hinbekommen und dann bin ich zufrieden….joa aus den Socken haut mich die Nummer jetzt nicht, aber ein guter Track ist es alle Male.
Ähnliches kann man eigentlich auch über das gesamte Album sagen, gut gemacht ja, ein Überflieger aber leider nein.

Anspieltipps:

Dieses Mal gebe ich euch “The Kindness of Strangers”, “Onward” und “Witches Winter Eternal” mit auf den Weg.

Fazit :

Ich habe ja quasi mein Fazit schon vor weg genommen. Für die damalige Zeit war “Evermoving” mit Sicherheit ein gutes Album. Heutzutage ist diese Nostalgie natürlich sehr schön und man schwärmt ja gerne von der alten Zeit, aber im Großen und Ganzen fehlen hier einfach die Hooks und die kraftvolle Produktion an die man sich heutzutage einfach gewöhnt hat.
Aber ich denke Power Metalheads mit einem Hang zum Oldschool Metal sollten hier schon gefallen dran finden und eine solide Leistung ist ONWARD hier auf jeden Fall zu bescheinigen!

WERTUNG: 



Trackliste:

01. The Kindness of Strangers
02. Onward
03. The Waterfall Enchantress
04. The Last Sunset
05. Absolution Mine
06. Witches Winter Eternal
07. Storm coming soon
08. The Lost Side of the World

Julian