MAGNUM – Escape From The Shadow Garden

Band: Magnum
Album: Escape from the Shadow Garden
Spielzeit: 62:41 min
Stilrichtung: Melodic Rock
Plattenfirma: Steamhammer/SPV
Veröffentlichung: 21.03.2014
Homepage: www.magnumonline.co.uk

Ich weiß gar nicht wie viele Jahre die Melodic Rocker von MAGNUM rund um die beiden Masterminds Bob Catley und Tony Clarkin schon auf den Buckel haben? Gefühlt sind es 50! Gegründet in den siebzigern, kommt das auch fast hin und so ist es nicht verwunderlich das man mittlerweile eine gewisse Routine beim Songwriting hat. Denn nur knapp zwei Jahre nach dem letzen Megawerk „On the 13th Day“ kommt man schon wieder mit einem neuen Diskus um die Ecke. „Escape from the Shadow Garden“ heißt das gute Stück.
Musikalisch wird natürlich nichts am bekannten Bandstil geändert, laut Aussage der Verantwortlichen soll das neue Werk aber eher in die Anfangszeit der Karriere der Band zurückkehren. Als besondere Randnotiz sei noch erwähnt, das MAGNUM im Zuge des neuen Albums auf eine große Deutschlandtournee gehen. Das alleine ist nichts besonderes, aber wenn man sich den zweiten Act auf der Tour anschaut, dann ist das ein geiles Package für alle Melodic Rockfans! Die zweite wird SAGA sein, die einen ähnlichen Kultstatus unter den Fans besitzen.
So, nun aber direkt rein gehört in den ersten Track von „Escape from the Shadow Garden“ mit dem Namen „Live ‚Til You Die“. Der Song geht langsam los, wird aber recht schnell mit den Mörderriffs von Gitarrist Tony ergänzt und nimmt dann so richtig Fahrt auf! Diese Nummer hätte auch ohne Probleme von der Stilrichtung her auf dem Vorgängeralbum stehen können. Ein starker Anfang, mal schauen ob es so weiter geht?
Oh ja! „Unwritten Sacrifice“ wartet mit einem absoluten Ohrwurmchorus auf und „Falling for the big Plan“ entwickelt sich wieder von einem langsamen Beginn hin zu einem waschechten Groovemonster.
Der bisherige Höhepunkt wird dann beim, im Mittelteil platzierten, „Too many Clowns“ erreicht, welches mit Sicherheit eines der härtesten Riffs der jüngeren MAGNUM Geschichte enthält und so mit ordentlich Schmackes aus den Boxen tönt. Bis auf den Chorus natürlich, der ist wieder ein absolutes Vorzeigewerk im Melodic Rockbereich geworden!
So und dann muss ich leider sagen, hat die Platte einen kleinen Bruch, die nächsten Nummern „Midnight Angel“ und „The Art of Compromise“ können mich irgendwie überhaupt nicht packen und rauschen ziemlich an einem vorbei. Da habe ich die Jungs definitiv schon stärker erlebt.
Insgesamt kommen auch die folgenden Nummern einfach zu sanft aus den Boxen und haben nicht mehr den notwendigen Drive den die Anfangstracks hatten.
Ein bisschen hervorstechen tun mit Sicherheit noch „Wisdom’s had its Day“ sowie „Burning River“ aber ansonsten bleiben MAGNUM im zweiten Teil der Scheibe doch ziemlich blass….so was ist man ja gar nicht gewohnt von den Jungs!

Anspieltipps:

Auf jeden Fall muss ich euch hier “Live‘ Til You Die”, “Unwritten Sacrifice”, “Too many Clowns” sowie “Burning River” nennen.

Fazit :

Nun ich muss sagen, ein bisschen enttäuscht bin ich schon von “Escape from the Shadow Garden”, das liegt aber vor allem an den doch recht schwachen zweiten Teil der Scheibe! Bis zur Mitte machen die Jungs von MAGNUM nämlich fast alles richtig und man befand sich auf dem besten Wege den Vorgänger “On the 13th Day” zu toppen. Dann schleichen sich aber ungewohnte Songschwächen ein und die Platte fällt merklich ab.
So muss ich dann leider abschließend sagen das ich mir etwas mehr erhofft hatte, wir es natürlich aber trotzdem noch mit einer ordentlichen MAGNUM Veröffentlichung zu tun haben, ich aber den Vorgänger ganz klar vorziehe und diesen auch insgesamt stärker finde!

WERTUNG: 


Trackliste:

01. Live‘ Til You Die
02. Unwritten Sacrifice
03. Falling for the big Plan
04. Crying in the Rain
05. Too many Clowns
06. Midnight Angel
07. The Art of Compromise
08. Don’t fall aslepp
09. Wisdom’s had its Day
10. Burning River
11. The Valley of Tears

Julian

WOSLOM – Time To Rise

Band: Woslom
Album: Time to rise
Spielzeit: 49:30 min
Stilrichtung: Thrash Metal
Plattenfirma: Punishment 18 Records
Veröffentlichung: 31.03.2014
Homepage: www.woslom.net

Ende Februar lieferten die Brasilianer von WOSLOM bereits ihren starken zweiten Silberling „Evolustruction“ ab, nun schiebt Punishment 18 Records noch einen Re-Release des 2010er Debütalbums „Time to Rise“ nach, welches seinerzeit in Eigenregie veröffentlich worden ist.

Auch „Time to rise“ bietet klassischen Thrash Metal der alten Schule. Dabei gelingt es WOSLOM nicht nach einer aufgesetzten Kopie zu klingen, man hat mehr das Gefühl eine vergessene Perle aus den goldenen Tagen im Player zu haben. Die Brasilianer machen die Musik, weil sie diesen Sound lieben und nicht um irgendwelchen Trends nachzurennen und das hört man einfach. Natürlich schimmert der Sound der alten Helden immer mal wieder durch, besonders METALLICA, TESTAMENT und EXODUS sind auszumachen.

Der eröffnende Titeltrack kracht gleich rasend schnell durchs Gebälk und bringt die Nackenmuskulatur umgehend auf Betriebstemperatur. „Soulless (S.O.T.D.)“ könnte glatt als Überbleibsel von METALLICAs „Kill ‚em All“ Aufnahmesessions durchgehen, mehr Thrash Metal Nostalgie geht nicht. Und so geht es weiter. Im Vergleich zum aktuellen Output ist „Time to Rise“ ungezähmter und wilder, die technischen Fähigkeiten werden seltener in den Vordergrund geschoben und die Songs gehen mehr nach vorne los. Um beim METALLICA Vergleich zu bleiben, etwa die Veränderung von „Kill ‚em all“ zu „Ride the Lightning“.

Die Produktion erreicht nicht ganz das Level von „Evolustruction“, versprüht dafür einen etwas rauen, oldschooligen Charme. Thrash Maniacs machen auch mit dem Erstling von WOSLOM nichts verkehrt.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Time to Rise
02. Soulless (S.O.T.D.)
03. Power & Misery
04. The Deep Null
05. Mortal Effect
06. Despise Your Pain
07. Downfall
08. Checkmate
09. Beyond Inferno

Chris

SECRET ILLUSION – Change Of Time

Band: Secret Illusion
Album: Change of Time
Spielzeit: 41:05 min
Stilrichtung: Melodic/Progressiv Metal
Plattenfirma: Eigenproduktion
Veröffentlichung: 17.03.2014
Homepage: www.secret-illusion.com

Aha, wieder einmal etwas Neues von den griechischen Melodic/Progressive Metallern von SECRET ILLUSION. Nach ihrem ersten Album „Illusions“ von 2011 ist man nun also zurück mit dem zweiten Werk „Change of Time“.
Hatte man bei der ersten Scheibe noch ein Label im Rücken, versucht man es nun komplett auf eigene Faust mit der Veröffentlichung. Das kann natürlich gut gehen, ob es aber der richtige Weg ist, wird die Zeit zeigen!
Die Jungs sind schließlich keine absoluten Anfänger im Business mehr, existieren sie doch schon seit 2007. Seitdem hatte die Band aber auch schon einige personelle Rückschläge zu verkraften und präsentieren sich dieser Tage mit einem runderneuerten Line Up.
Viel mehr gibt es bislang über die Band noch nicht zu berichten, man hat sich ziemlich im Verborgenen gehalten. Mal schauen ob die Jungs mit ihrem neuen Album „Change of Time“ aus dem Schatten hervortreten können!
Gestartet wird dieser Versuch mit dem ersten Track „Northern Lights“. Ein recht Keyboardgeschwängertes Intro, welche mir zu handzahm rüber kommt. Die Produktion lässt ebenfalls zu wünschen übrig und entwickelt kaum Druck!
Mir schwant da irgendwie schon böses, nun ja wollen wir nicht voreilig sein und starten mal den ersten richtigen Track „Born once Again“.
Uh, leider bestätigt sich der Eindruck den ich schon beim Intro hatte, viele Keyboards (was ich ja an sich noch verschmerzen könnte), die Produktion ist total drucklos und auch sonst bietet der Track kaum Höhepunkte. Außer dem Chorus, der hier durchaus gelungen ist, kann ich dem Ganzen leider wenig Gutes abgewinnen.
Beim folgenden „Point of no return“ wird das gesamte Niveau Gott sei Dank wesentlich besser, die Nummer ist richtig gut gelungen!
Danach flacht das Ganze aber leider wieder ziemlich ab….die nächsten Songs können leider wieder nicht überzeugen. Man gibt sich zwar alle Mühe, aber Freunde das ist leider trotzdem zu wenig bei der heutigen Anzahl von anderen Bands die sich in diesem Sektor tummeln!
Der Titeltrack „Change of Time“, der „nur“ ein Instrumental ist, ist hier nochmal erwähnenswert, ansonsten gibt es leider nicht mehr viel Außergewöhnliches zu nennen.

Anspieltipps:

Mit beiden Augen zu drücken kann ich hier noch “Born once Again” und “Point of no return” nennen.

Fazit :

Also ich schätze ja wirklich so gut wie jede Veröffentlichung und würdige immer die Arbeit die sich eine Band oder ein Künstler macht. Bei der neuen Veröffentlichung von SECRET ILLUSION fällt mir das aber alles wirklich sehr schwer!
Die neue Scheibe hat überhaupt kein Biss! Weder ist die Produktion richtig schön druckvoll noch können die Songs richtig überzeugen!
Ein, zwei Lichtblicke gibt es zwar, aber sorry Jungs das ist in der heutigen Zeit einfach zu wenig um am übervollen Markt zu bestehen. Die Mission „Aus den Schatten treten“ ist hier auf jeden Fall missglückt.
Vielleicht ist es aktuell auch einfach ein starker Monat und man ist zu verwöhnt, aber ich kann die Scheibe wirklich nur echten Genrefanatikern empfehlen!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Northern Lights
02. Born once Again
03. Point of no return
04. Perfect Fantasy
05. Beauty Queen
06. Winter Poem
07. Change of Time
08. Love Lies
09. Words left forgotten

Julian

ASIA – Gravitas

Band: Asia
Album: Gravitas
Spielzeit: 49:55 min
Stilrichtung: AOR / Melodic Rock
Plattenfirma:  Frontiers Records
Veröffentlichung: 21.03.2014
Homepage: www.originalasia.com

Das Wort Supergroup wird ja mittlerweile auf so ziemlich jede Zusammenrottung von selbst drittklassigen Nebendarstellern angewandt, gerne in Form von nur äußerst kurzlebigen Projekten. Völlig zu Recht dürfen sich aber die Briten ASIA dieses Prädikat auf die Stirn pappen. Schon mit Ihrem selbstbetitelten Debüt (1982) und der daraus ausgekoppelten Mega-Single „Heat Of The Moment“ legten die distinguierten Herren einen Einstand nach Maß hin und konnten unerwartete Erfolge einfahren. Bereits damals war es die klare Vorgabe der Band, die aus verdienten Recken des Progressive-Rock bestand (Gitarrist Steve Howe von YES, Bassist / Sänger John Wetton von King Crimson und UK, Schlagzeuger Carl Palmer von Emerson, Lake and Palmer, Keyboarder Geoff Downes von YES), massenkompatiblen AOR Rock zu spielen und den todgeglaubten Prog Rock hinter sich zu lassen. Nach unzähligen Line-Up Wechseln, Reunions in verschiedensten Konstellationen und diversen gesundheitlichen Rückschlägen legen die Herren nun, in beinahe Originalbesetzung (!), ein brandneues Album vor.  Lediglich an der Gitarre ist ein neues Gesicht zu vermelden: der bisher recht unbekannte Engländer Sam Coulson versucht die übergroßen Fußtapfen seiner Vorgänger zu füllen. Dazu später mehr.

Erst legen ASIA aber mit der Single „Valkyrie“ einen verhaltenen Start hin – der Song verfügt über einen eingängigen Refrain, der gegen Ende leider über Gebühr strapaziert wird, rockt aber noch etwas hüftsteif los. Der anschließende Titeltrack macht da mit schön knurrender Orgel und treibendem Rhythmus schon deutlich mehr Laune bevor mit der verdächtig nach Take That klingenden Ballade „The Closer I Get To You“ wieder das Gas rausgenommen wird.  Weitere Highlights sind das leichtfüssig swingende „Nyctophobia“ und das opulent pompöse „Heaven Help Me Now” die zwar wenig rockig, aber spannend und melodiös arrangiert sind. Als Ausfall ist eigentlich nur das einfallslose „Russian Dolls” zu vermerken, das plan- und ziellos vor sich hin plätschert. Der Rest des Songmaterials ist richtig stark ausgefallen. Leider kann Neuzugang Coulson keine wirklichen Akzente setzen, die Gitarrenarbeit auf „Gravitas“ ist äußerst langweilig ausgefallen und die ein, zwei richtig guten Soli („The Closer I Get To You“) verkümmern aufgrund des miesen Gitarrensounds auf halber Strecke. Schade eigentlich.

Es mag dem neuen Output von ASIA ein Hauch von Sonntagnachmittag-Altherren-Schunkelrock anhaften – da kann man drüber diskutieren. Über die Tatsache, dass Wetton und Co. es aber nicht verlernt haben catchy Melodien zu schreiben und dabei Ihr Handwerk immer noch 1A beherrschen allerdings nicht. Die neue Scheibe „Gravitas“ ist klangtechnisch (von den billigen Gitarrensounds mal abgesehen) top produziert (diese Chöre!), hat das unausweichliche Fantasy-Cover und bietet den Fans der Band genügend gehaltvolles Futter um den Kauf zu rechtfertigen. Eine starke Scheibe, die als CD und Collector’s Edition CD/DVD (mit 2 Bonus sowie dem Videoclip zu “Valkyrie”, Behind the scenes footage und anderen Goodies) erhältlich ist.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Valkyrie
02. Gravitas
03. The Closer I Get To You
04. Nyctophobia
05. Russian Dolls
06. Heaven Help Me Now
07. I Would Die For You
08. Joe Di Maggio’s Glove
09. Till We Meet Again

Mario

SMASH INTO PIECES – Unbreakable

Band: Smash Into Pieces
Album: Unbreakable
Spielzeit: 45:27 min
Stilrichtung: Melodic Metal
Plattenfirma: Gain Music
Veröffentlichung: 17.03.2014
Homepage: www.smashintopieces.com

Da schau her, die schwedische Band SMASH INTO PIECES nennt Ihr erstes Album also „Unbreakable“ – das nenn ich mal konsequent … Ein Blick auf das Promopic des Labels (Milchbubies Marke 3-Tage Flaum auf der Oberlippe, Sänger mit grimmigem, obercoolem Blick und BASEBALL  SCHLÄGER (!) in der Hand) lässt die Warnleuchten angehen. Doch, gemach, allem vor Kitsch triefenden Promotion Gedöhns zum Trotz handelt es sich bei dem bereits im April 2013 in Schweden veröffentlichten Album um ein erstaunlich starkes Stück (Pop) Metal, das nun berechtigterweise auch dem Rest der Welt zugängig gemacht wird.

Der Opener „Colder“ (bereits im Heimatland der Jungs ein ziemlicher Chart-Smasher) hat mich dann auch mal gleich kalt (öhem) erwischt – ich könnte schwören den Song bereits auf der letzten Slash Scheibe („Apocalyptic Love“) gehört zu haben. Dem ist dann zwar tatsächlich nicht so, aber der Track hätte locker auf besagtem Album stehen können. Phrasierungen, Hookline, Groove,  das alles klingt so sehr nach Myles Kennedy, dass es schon verwunderlich ist. Ein Ohrwurm wie er im Buche steht, mit ziemlicher Ansteckungsgefahr. Das wir uns nicht falsch verstehen: die dank eines Jens Bogren Mix doch arg glatt gebügelten SMASH INTO PIECES haben relativ wenig mit dem Riff-Rock des Zylindertragenden Schlangenfanatikers zu tun, sondern zielen mit Ihrem Pop-Metal der Marke The Rasmus auf ein junges, trendiges Publikum. Die Myles Kenedy Parallelen kommen aber im Laufe der Scheibe noch des Öfteren zum Vorschein, ebenso wie das inflationäre Verwursten von Ohrwurm-Hooks. Man kann dem strikt kommerziell ausgerichteten Stil der Band gegenüber stehen wie man will – dass die Melodien sitzen wie ein Maßanzug ist allerdings unbestreitbar. „Heroes (As We Are)”, “Crash And Burn”, “Fading” – Hits wo man auch hinschaut. Erfreulicherweise ist der Härtegrad nicht völlig auf der Strecke geblieben, so dass auch Freunde von kernigen Klängen und einem Hang zu Bubblegum mal ein Ohr riskieren können. In dem fürchterlich klebrigen, am Plattenfirma-Reißbrett entworfenen „Here To Stay” übertritt man zwar gnadenlos die Grenze zu (obacht!) Boygroups wie den Backstreet Boys –  aber wozu gibt es die Skip-Taste? Von diesem Ausfall mal abgesehen ist das Songmaterial auf „Unbreakable” aber nicht von schlechten Eltern und dürfte der Zielgruppe bestens gefallen.

Originalität? Eigenständigkeit? Dreckig? Keine Spur. Aber es muss ja auch nicht immer das trveste vom trven sein. Die Ansprüche von SMASH INTO PIECES sind klar definiert und die bisherigen (Erfolgs)stationen der noch jungen Truppe („Breakthrough Of The Year 2013“ in Schweden, Tour durch Skandinavien mit insgesamt 80 Konzerten, Konzerte mit Alter Bridge und Halestorm, Neuer Deal mit einem Japanischen Label) scheinen den Jungs recht zu geben. Wer auf zuckerüberzogenen Alibi-Metal steht, macht mit „Unbreakable” definitiv nichts falsch.

WERTUNG: 


Trackliste:

01. Colder
02. Heroes (As We Are)
03. A Friend Like You
04. Crash And Burn
05. Here To Stay
06. Unbreakable
07. Rockstar
08. Come Along
09. I Want You To Know
10. My Enemy
11. Fading

Mario

RATT – Out Of The Cellar/Dancing Undercover (Re-Releases)

Band: Ratt
Album: Out Of The Cellar/Dancing Undercover (Re-Releases)
Spielzeit: siehe unten
Stilrichtung: Hard Rock / Sleaze Metal
Plattenfirma: Rock Candy Records
Veröffentlichung: 19.02.2014
Homepage: www.rockcandyrecords.com

RATT waren für eine kurze Zeit der heißeste Scheiss aus L.A. und zogen in Sachen Plattenverkäufen gar an den großen Vorbildern Mötley Crüe vorbei – objektiv betrachtet muss man sich in der Rückschau allerdings schon fragen warum? Fronter und Bandgründer Stephen Pearcy kann eigentlich keinen einzigen Ton wirklich singen und ist eine Beleidigung für alle richtigen Sänger der Konkurrenz. Originelle Gitarrenriffs sucht man mit der Lupe – und wird doch nicht fündig. Und die Songs bestanden im Kern aus den immer wieder neu zusammengesetzten Klischees die auch andere Bands bis zum abwinken aneinander klatschten. Warum also ging das Debüt der Band alleine in den USA mehr als 3 Millionen mal über die Ladentische? Wie gesagt, an der Musikalität der Band kann es nicht gelegen haben, denn abgesehen von dem sympathischen, fantastischen Gitarrist Warren De Martini hatte die Band lediglich Durchschnitt zu bieten. Es war wohl die glückliche Kombination von besonderen Umständen die der Band (zu der in letzter Minute der abtrünnige Dokken Bassist Juan Croucier und Gitarrist De Martni als Ersatz für den zu Ozzy Osbourne abgewanderten Jake E. Lee gestoßen waren) und vor allem dem Debüt einen ungeahnten Schwung verliehen …

„Out Of The Cellar“ (1984)
Spielzeit: 37:13 min.

Mit dem Model Tawny Kitaen (die damals mit Gitarrist Robbin Crosby liiert war und später David Coverdale ehelichte) auf dem Cover, was kann da schon schiefgehen? Nicht viel wie sich herausstellen sollte. Der aufstrebende Produzent Beau Hill verpasste der jungen Truppe einen schlagkräftigen, schön rauhen Sound der perfekt zwischen Glam und Hard Rock passte und die fehlende Originalität der Band erfolgreich kaschierte. „Out Of The Cellar“ ist nicht nur das erfolgreichste RATT Album sondern hat auch inmitten der opulenten L.A. Hair-Metal Diskographie einen hohen Stellenwert. Die Band zog in ihren Anfangsjahren noch an einem Strang (was sich aber in kürzester Zeit grundlegend ändern sollte) und knallt Genre-Hits wie „Wanted Man“, „Lack Of Communication“ oder den Band-Klassiker „Round And Round“ mit Chuzpe und Rotz vor die Füße. Sowohl Band als auch Produzent wussten scheinbar ganz genau was ging und was nicht – so fehlt die damals eigentlich obligatorische Ballade, bei der Sänger Pearcy wohl einen Offenbarungseid hätte ablegen müssen. Stattdessen wird konsequent das immer gleiche Muster durchgezogen – mit einem Rotzlöffel-Charme den nicht viele andere Bands hatten und der RATT sofort aus der Bedeutungslosigkeit in die Stratosphäre katapultierte. Während das weibliche Publikum ob der schrillen und offensiven Art der Truppe ausrasteten und die simplen Mitsing-Refrains gleich im Ohr der MTV Generation hängen blieben, wunderten sich die Gitarristen woher ein so unbekannter Nobody wie De Martini derart souveräne Soli aus dem Arm schütteln konnte. Das Spiel des Jungspunds ist cool und lässig, dabei aber technisch immer auf der Höhe der Zeit – ganz großes Kino. „Out Of The Cellar“ überzeugt(e) in erster Linie durch seine Attitüde und die Songs profitierten von der noch ungespielten, zügellosen alles-oder-gar-nichts Einstellung der Band. Das Debüt ist zu Recht auch heute noch ein immer wieder gerne gehörter Klassiker des Genres.

„Dancing Under Cover“ (1986)
Spielzeit: 35:06 min.

Leider fehlt das nur unwesentlich schwächere Album Numero Zwo („Invasion Of Your Privacy“, 1985) in dieser Rock Candy Re-Release Reihe, womit wir auch schon bei der dritten von insgesamt 6 RATT Platten (vor der Auflösung und diversen Reunions) angekommen sind. Als die Band 1986, wieder in Zusammenarbeit mit Beau Hill, Ihr drittes Werk angeht, hängt der Haussegen schon gewaltig schief bei den Shootingstars, die unter der enormen Belastung von unaufhaltsamen Tourneen und der Gesundheit nicht zuträglichen Gewohnheiten in die Knie zu gehen droht. Sänger Pearcy und der Rest der Truppe haben sich nicht mehr viel zu sagen, verschiedene Bandmitglieder hängen mehr an der Nadel als am Instrument und der kometenhafte Aufstieg hat die Egos bis zum Platzen aufgebläht. Da ist entspanntes, kreatives Arbeiten natürlich so gut wie unmöglich. Zudem hatte das zuvor veröffentlichte Album nicht die astronomischen (und unerwarteten) Verkausfzahlen der ersten Scheibe einfahren können und somit wächst auch der Druck auf die Band das Ruder herumzureißen. Nicht die besten Voraussetzungen also, auch wenn laut De Martini, der in den Liner Notes mit nüchternem Blick die negativen Begleitumstände zur Entstehung der Platte beschreibt, das Ergebnis alles in allem besser ist als sein Ruf. Produzent Beau Hill leistete wieder ganz Arbeit und schneiderte der Band einen etwas polierteren Sound als auf dem ungestümen Debüt, was typischen 80er Hardrock Tracks  wie “Slip Of The Lip“,  „Body Talk“ oder „Enough Is Enough“ gut zu Gesicht stand. Die auf Druck der Plattenfirma zielgerecht auf Mainstream komponierte Single „Dance“ konnte zwar nicht die Erwartungen erfüllen, geht aber ebenfalls als starker Track über die Ziellinie. Es war allerdings nicht zu übersehen (und überhören), dass die Band bereits ihren Zenith überschritten hatte und sich auf dem absteigenden Ast befand. „Dancing Under Cover” ist sicherlich nicht so stark wie die beiden Vorgänger, kann aber dank der guten Produktion und einigen gelungenen Songs auch heute noch durchaus Freude bereiten.

Die beiden vorliegenden Re-Releases sind wie bei Rock Candy gewohnt superb aufgemacht, liefern eine Menge Hintergrundinfos (die in erster Linie auf ein Interview mit Warren De Martini zurückgehen) und klingen dank modernem Remaster zeitgemäß (nicht dass die original Aufnahmen schlecht geklungen hätten). Ein Wehrmutstrophen ist definitiv das Fehlen der essentiellen 2. Platte, ohne die diese Re-releases ein wenig unfertig im Regal stehen.

WERTUNG: 

(„Out Of The Cellar“)

(„Dancing Under Cover“)

Trackliste:

„Out Of The Cellar“

01. Wanted Man
02. You’re In Trouble
03. Round And Round
04. In Your Direction
05. She Wants Money
06. Lack Of Communication
07. Back For More
08. The Morning After
09. I’m Insane
10. Scene Of The Crime

„Dancing Undercover“

01. Dance
02. One Good Lover
03. Drive Me Crazy
04. Slip Of The Lip
05. Body Talk
06. Looking For Love
07. 7th Avenue
08. It Doesn’t Matter
09. Take A Chance
10. Enough Is Enough

Mario

KING´S X – Out Of The Silent Planet (Re-Release)

Band: King’s X
Album: Out Of The Silent Planet (Re-Release)
Spielzeit:  42:29 min
Stilrichtung: Progressive Metal / Hard Rock
Plattenfirma: Rock Candy Records
Veröffentlichung: 19.02.2014
Homepage: www.rockcandyrecords.com

Falls es tatsächlich Rock-Liebhaber dort draußen gibt, die noch nie einen KING’S X Song gehört haben, denen sei ans Herz gelegt, dass es keine, wirklich absolut gar keine Band auf diesem Planeten gibt, die auch nur annähernd wie das unfassbare Power-Trio aus dem staubigen Texas klingt. Nur wenige Bands haben es im Laufe Ihrer Karriere überhaupt geschafft Ihren ganz eigenen Sound zu erschaffen, viele brauchten dazu einige Anläufe – KING’S X haben Ihren Klangkosmos bereits auf Ihrer Debüt Scheibe „Out Of The Silent Planet“ aus dem Jahr 1988 zur Gänze definiert und sind sich und Ihrem Stil seitdem treu geblieben. Es ist wohl anzunehmen, dass die drei auch gar nicht anders klingen könnten als sie es im Verbund tun. Tiefergelegte, ungemein spannend angelegte Gitarrenriffs, ausladende Soli, geniale Hooklines mit allerlei Windungen sowie ein gnadenlos groovendes Fundament aus knurrendem Bass und auf den Punkt gespieltes Schlagzeug, dazu wunderbar einzigartiger Dreistimmiger Chor/Gesang und als i-Tüpfelchen die beseelte Stimme von Bassist Doug Pinnick. Aus diesen Zutaten bestand und besteht das musikalische Wunder KING’S X damals wie heute. Die Neuauflage des Debüt-Albums über Rock Candy Records ist der perfekte Anlass diese Band (wieder) zu entdecken, denn neben dem makellosen musikalischen Inhalt gibt es ein sehr informatives Essay, einige nette Fotos und ein gutes Remaster als Dreingabe.

Von der Band und Produzent Sam Taylor soundtechnisch beeindruckend in Szene gesetzt, machen Songs wie „Goldilox“, „Shot Of Love“ oder das traumhafte „King“ klar, dass zeitlose Musik immer und überall funktioniert. Es ist ein ums andere Mal erstaunlich festzustellen, dass die Band sich schon mit ihrem Einstand gefunden hatte und genau so klingt wie sie unmissverständlich klingen muss. Dass die durch und durch ungewöhnliche Musik von KING’S X nicht jedem Geschmack entspricht ist klar. Leider trafen KING’S X immer wieder auf Unverständnis beim Publikum, trotz jubelnder Kritiken, absolut devoter Fans und durchweg starken Alben – unvergessen wird der Band wohl die lautstarke Ablehnung der AC/DC Fans in Erinnerung bleiben, die ihnen als Opener auf deren 1991er Tour entgegen schlug. Verehrer der Band haben in dem eigentümlichen Sound allerdings einen einmaligen Zufluchtsort gefunden, der zum Abtauchen und Entdecken einlädt.

„Out Of The Silent Planet” war ein bärenstarkes Debüt dem noch eine ganze Reihe mindestens ebenso guter Alben folgen sollten (empfehlenswert sind besonders das Zweitwerk „Gretchen Goes To Nebraska“, „Faith Hope Love“ mit seinem moderaten Single-Hit „It’s Love“, das im Grunge Hype veröffentlichte, ruppige „Dogman“ oder die vorletzte Scheibe „Ogre Tones“). Schlechte Platten haben KING’S X nie abgeliefert, und so kann der scheuklappenfreie Rockfan den Einstieg in die eigenwillige Klangwelt der Amerikaner mit der vorliegenden gelungenen Neuauflage des Debüt Albums in Angriff nehmen.

WERTUNG:  


Trackliste:

01. In The New Age
02. Goldilox
03. Power Of Love
04. Wonder
05. Sometimes
06. King
07. What Is This
08. Far, Far Away
09. Shot Of Love
10. Visions

Mario

THE OATH – The Oath

Band: The Oath
Album: The Oath
Spielzeit: 44:52 min
Stilrichtung: Occult Rock / Heavy / Doom Metal
Plattenfirma: Rise Above Records
Veröffentlichung: 21.03.2014
Homepage: www.facebook.com/THEOATHOFFICIAL

Die Welle an Retro-Bands reißt nicht ab. Die heutige Kapelle nennt sich THE OATH und wird von den beiden das Artwork zierenden Damen Linnéa Olsson (Gitarre) und Johanna Sadonis (Vocals) angeführt. Den Bass hat Simon Bouteloup (KADAVER) eingespielt, die Drums stammen von Andy Prestridge (ANGEL WTCH). Gegründet wurde die schwedisch/deutsche Koproduktion 2012, im Folgejahr wurde eine Single namens „Night Child / Black Rainbow“ veröffentlicht. Die beiden Songs haben es nun auch auf das selbstbetitelte Debütalbum geschafft.

Musikalisch bekommt man was man von einer Retroband erwartet: 70er Jahre Okkult-Rock kombiniert mit Heavy/Doom Metal der späten 70er bzw. frühen 80er Jahre. Die entsprechenden Szenegrößen klingen immer wieder durch, besonders BLACK SABBATH, MERCYFUL FATE, TROUBLE, ANGEL WITCH oder DANZIG. Die Musiker verstehen ihr Handwerk, Sängerin Johanna macht ebenfalls einen guten Job, auch wenn mir persönlich Jessica Bowen von JEX THOTH oder Jennie-Ann Smith von AVATARIUM ein wenig vielseitiger erscheinen.

Soweit, so gut. Wie schneiden THE OATH also im Vergleich mit der mittlerweile riesigen Konkurrenz (etwa WITCHCRAFT, IN SOLITUDE, PORTRAIT) im Retro-Rock/Metal Sektor ab? Nach meiner Einschätzung: besser als der Durchschnitt aber schwächer als die Szenespitze. Daher können Fans der alten Schule, die von diesem Sound einfach nicht genug bekommen können direkt in den nächsten Plattenladen gehen und zuschlagen. Wer etwas strengere Maßstäbe anlegt, sollte auf jeden Fall mal reinhören und dann selbst entscheiden ob es für THE OATH reicht.

WERTUNG:


Trackliste:

01. All Must Die
02. Silk Road
03. Night Child
04. Leaving Together
05. Black Rainbow
06. Silver & Dust
07. Death Delight
08. In Dream
09. Psalm 7

Chris

MOONBAND – Atlantis

Band: Moonband
Album: Atlantis
Spielzeit: 47:35 min.
Stilrichtung: Americana, Folk, Country
Plattenfirma: Rockville Records
Veröffentlichung: 21.03.2014
Homepage: www.themoonband.de

Wenn ich in der beiliegenden Info etwas von Folk-Musik aus Bayern lese, denke ich sofort an zünftige Blasmusik, die ist immerhin der Folk des (deutschen) Südens. Dass das bei einem Bandnamen wie MOONBAND nebst dazugehörigem Albumtitel „Atlantis“ natürlich nicht sein kann, liegt auf der Hand. Also ein wenig weiter gelesen und siehe da – von einer Mischung aus Americana, Folk und Country ist die Rede. Und das unterschreibe ich schon nach dem ersten Durchgang der 12 Songs blind. Natürlich sind wir hier ein Rock- und Metalmagazin, aber hin und wieder schauen wir auch über den Tellerrand, wenn es sich lohnt. Und die Münchner Formation MOONBAND ist durchaus einen Ausflug wert.

Dabei erzählen Eugen Mondbasis (vocals, guitar, bouzoiki), Chris Houston (vocals, guitar), Katerina Kirková (vocals, mandolin, banjo, glockenspiel), Andy Armstrong (bass) und Elena Rakete (percussion) gerne komplexe Geschichten, die sich gut und gerne mal über das komplette Album erstrecken. Und sogar vom Abschluss einer Trilogie ist die Rede, hat der gemischte Fünfer zuvor mit „Open Space“ 2010 (voller Titel „Songs We Like To Listen To While Travelling Through Open Space“ unter dem Zusatz „The Sensational MOONBAND“) sowie „The Significance Of Denavigation“ 2011 (The Incredible MOONBAND“) bereits zwei hochgelobte Vorgänger produziert. Der dritte Streich „Atlantis“ trägt den Beinamen „The Daredevil MOONBAND“.

Die textlichen Hintergründe zu den 12 Stücken lassen wir die MOONBAND wohl am Besten selbst erklären:

„No Bargain“:
Vom Tod im Sonderangebot.

„Set the Fire“:
Über einen Guru mit Gitarre und das Ignorieren von Grenzen.

„Ivy in Your Garden“:
Entweder ist es schön oder man hat Zeit.

„Foghorn“:
Ein Tagtraum von Dingen, die erst im Nebel sichtbar werden.

„Joe Stack“:
Irgendwie geht’s weiter.

„Marta Says“:
Hör auf zu jammern – Kohle hat hier keiner.

„Oh Brother“:
Der rote Faden im Labyrinth.

„Coral Strand Lane“:
Über die Erkenntnis auch ohne Sorgen leben zu können.

„Heaven and Hell“:
Wer noch steht, der schläft noch nicht. Wer nicht schläft, der lebt noch.
Wer noch am Leben ist, der kann noch einen trinken.

„A Sparrow‘s Wings“:
Die Welt ist alles, was der Fall ist.

„10.000 Voices“:
Obwohl die Welt nur ein Kreis ist, so ist sie doch sehr verwirrend.

“Atlantis – The Ballad of Profit”:
Auf der Suche nach dem Glück – immerhin eine Schnapsflasche gefunden.

Im „Moonbook“ betitelten Booklet findet man außerdem viele Infos über die Entstehung der Platte und – haltet Euch fest – sogar Tabulatoren und Infos zur Tonlage der Songs sowie natürlich alle Texte. Ihr seht, diese Band ist etwas Besonderes, die weitab von Normen und dem Einheitsbrei ihre ganz eigene Welt vertont. Musikalisch ist das alles natürlich nicht ganz neu, immer wieder ist die Rede von Leuten wie BOB DYLAN, der natürlich einen großen Anteil am Sound der Münchner hat, aber die MOONBAND hievt eine vermeintlich altmodische Musik ins Hier und Jetzt und entwickelt sich dabei immer weiter.

Die MOONBAND macht keine Fast-Food-Musik sondern ausgeklügelten Folk mit wahnsinnig vielen Details und Facetten, angereichert mit ein wenig Country und tiefen Wurzeln im Americana Sound a´la CALEXICO und Kollegen. Ein Album wie „Atlantis“ muss man entdecken, dazu sollte man die Welt um sich herum einfach mal abschalten und sich direkt in diese Scheibe verkriechen.

WERTUNG:


Trackliste:

01. No Bargain
02. Set The Fire
03. The Ivy In Your Garden
04. Foghorn
05. Joe Stack
06. Marta Says
07. Oh Brother
08. Coral Strand Lane
09. Heaven & Hell
10. A Sparrow´s Wings
11. 10.000 Voices
12. Atlantis

Stefan

L.R.S. – Down To The Core

Band: L.R.S.
Album: Down To The Core
Spielzeit: 58:02 min.
Stilrichtung: AOR, Melodic Rock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 21.03.2014
Homepage: www.frontiers.it

Hinter dem Kürzel L.R.S. verbergen sich – ähnlich wie bei W.E.T. – drei verdiente Herren der Rockmusik. Sänger Tommy La Verdi (21 GUNS), Gitarrist Josh Ramos (THE STORM etc.) und Drummer Michael Shotton (VON GROOVE) eifern den Herren Soto/Säll/Martenson nach und erschaffen auf “Down To The Core” ein dichtes AOR Geflecht mit gefälligen Songs. Diese stammen aus der Feder der drei Hauptdarsteller, die zusammen mit Alessandro Del Vecchio das Grundgerüst für diesen Longplayer geliefert haben. Mit der Unterstützung von einigen Gastmusikern – z.B. Anna Portapuli – am Bass wurden die zwölf Songs dann eingespielt und von Herrn Del Vecchio (der natürlich auch die Keyboards beigesteuert hat) soundtechnisch veredelt.

Eigentlich könnte auf der Verpackung auch JOURNEY stehen, wäre da nicht Mr. La Verdi, der manchmal eher an Mikael Erlandsson von LAST AUTUMN´S DREAM erinnert. Musikalisch allerdings orientiert sich der prominente Zusammenschluss sehr an den Reisenden und bringen hier und da noch einen Schuss THE STORM mit ein. Das Cover hätte auch der jüngsten HOUSE OF LORDS Veröffentlichung gut zu Gesicht gestanden.

Und so startet die Platte mit „Our Love To Stay“ standesgemäß gutklassig. Perfekt konstruierter AOR mit großen Hooks. Aber mal im Ernst: das hier klingt fast mehr nach JOURNEY als die Amis selbst. Und auch „Livin´4 A Dream“ tönt in erster Linie nach der Hauptspielwiese von Neal Schon. Eigentlich ist hiermit schon alles gesagt, denn auch die weiteren Stücke auf „Down To The Core“ bieten sehr solide AOR Kost auf der einen Seite, großer Minuspunkt ist aber auch hier, dass man sich zu offensichtlich an schon da gewesenem orientiert. Highlights sind neben den beiden ersten Songs „I Can Take You There“, „Universal Cry“ und der Titeltrack.

Genrefreaks wird das aber sicher nicht stören und so bleibt ein gut produziertes und kompetent vorgetragenes Einstandswerk von tollen Musikern, die sich so anhören, als hätten sie sich sehr dick angefreundet und als möchten das Projekt gerne weiterführen. Live erleben kann man L.R.S. übrigens auf dem im Mai stattfindenden Frontiers Rock Festival (News HIER).

WERTUNG:


Trackliste:

01. Our Love To Stay
02. Livin´ 4 A Dream
03. I Can Take You There
04. Never Surrender
05. Almost Over You
06. Shadow Of A Man
07. Universal Cry
08. To Be Your Man
09. Down To The Core
10. I Will Find My Way
11. Waiting For Love
12. Not One Way To Give

Stefan