Band: Drown Incus
Album: Latter Days
Spielzeit: 42:14 min
Stilrichtung: Alternative Rock / Metal
Plattenfirma: Mike Sky Productions
Veröffentlichung: 31.02.2014
Homepage: www.facebook.com/DrownIncus
DROWN INCUS sind laut eigener Aussage eine von Nirvana, Led Zeppelin und Tool beeinflusste Alternative Rock Band aus dem schweizerischen Luzern. Das ist zwar wenig originell, aber ein in letzter Zeit doch etwas vernachlässigtes Betätigungsfeld. Gegründet wurde das Quintett bereits im Jahre 2006, das vorliegende Debüt „Latter Days“ wurde in den Soma Recording Studios eingespielt und bereits im Februar in die Läden gebracht.
Von den genannten Einflüssen ist beim quasi Opener (das harmlose Intro klammern wir mal aus), bzw. der ersten Single „Narrow Path“ nicht unbedingt viel zu hören, von dezenten Tool-Anleihen abgesehen. Vielmehr werden hier, sowie bei fortdauernder Spieldauer, immer wieder Erinnerungen an Nickelback oder Shinedown, sowie diverse 90er Groove-Metal Combos („Leading Nowhere“) wach. Der Haken an dem Ganzen ist leider der Gesang von Fronter Marino Tschirren, der eine angenehme Stimme hat und auch ordentlich singen kann, aber irgendwie immer nur nebenbei mitläuft, sklavisch an den Akkordwechseln klebt und so gut wie keine eigenen Spannungsbögen einbringt. Mit dem interessant arrangierten, auf akustischen Gitarren basierenden „Pawns“ und dem anschließenden „Let Go“ sind zwar auch gelungene Lichtblicke vorhanden, die aber unverständlicherweise viel zu weit hinten auf dem Album geparkt sind. Das trifft ebenfalls auf das Creed-lastige „Away From My Place” zu, dass die Stimmung hinten raus nochmals etwas aufbessert.
Vieles auf „Latter Days“ ist gut gemeint und größtenteils auch gut gemacht (Artwork, Produktion, etc. hinterlassen einen erstklassigen Eindruck, die Gitarrenarbeit ist durchweg stark) – woran es leider mangelt sind brauchbare Hooklines die die Songs auch im Langzeitgedächtnis verankern. So wuchtet die Band zwar eine Handvoll eindrucksvoll in Szene gesetzter Songs in die Speaker, hängen bleibt aber nur wenig. Nirvana oder Led Zeppelin, um mal bei den genannten Einflüssen zu bleiben, haben da Kompositionen von ganz anderem Kaliber abgeliefert. Das ist angesichts der immensen Arbeit, die die Band in das Album gesteckt hat zwar schade, immerhin bleibt so aber nur eine wirkliche Baustelle übrig die für die nächste Scheibe in Angriff genommen werden sollte. Unterm Strich ist das Debüt der Newcomer DROWN INNCUS ein ordentliches erstes Lebenszeichen einer jungen Band mit viel Potential aber auch starkem Nachholbedarf in Sachen Songwriting und Eingängigkeit.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Intro
02. Narrow Path
03. Out Of Distress
04. Drive
05. Leading Nowhere
06. Pawns
07. Let Go
08. Disdain
09. Too Late
10. Still Waiting
11. Away From My Place
Mario