DROWN INCUS – Latter Days

Band: Drown Incus
Album: Latter Days
Spielzeit:  42:14 min
Stilrichtung: Alternative Rock / Metal
Plattenfirma: Mike Sky Productions
Veröffentlichung: 31.02.2014
Homepage: www.facebook.com/DrownIncus

DROWN INCUS sind laut eigener Aussage eine von Nirvana, Led Zeppelin und Tool beeinflusste Alternative Rock Band aus dem schweizerischen Luzern. Das ist zwar wenig originell, aber ein in letzter Zeit doch etwas vernachlässigtes Betätigungsfeld. Gegründet wurde das Quintett bereits im Jahre 2006, das vorliegende Debüt „Latter Days“ wurde in den Soma Recording Studios eingespielt und bereits im Februar in die Läden gebracht.

Von den genannten Einflüssen ist beim quasi Opener (das harmlose Intro klammern wir mal aus), bzw. der ersten Single „Narrow Path“ nicht unbedingt viel zu hören, von dezenten Tool-Anleihen abgesehen. Vielmehr werden hier, sowie bei fortdauernder Spieldauer, immer wieder Erinnerungen an Nickelback oder Shinedown, sowie diverse 90er Groove-Metal Combos („Leading Nowhere“) wach. Der Haken an dem Ganzen ist leider der Gesang von Fronter Marino Tschirren, der eine angenehme Stimme hat und auch ordentlich singen kann, aber irgendwie immer nur nebenbei mitläuft, sklavisch an den Akkordwechseln klebt und so gut wie keine eigenen Spannungsbögen einbringt. Mit dem interessant arrangierten, auf akustischen Gitarren basierenden  „Pawns“ und dem anschließenden „Let Go“ sind zwar auch gelungene Lichtblicke vorhanden, die aber unverständlicherweise viel zu weit hinten auf dem Album geparkt sind. Das trifft ebenfalls auf das Creed-lastige „Away From My Place” zu, dass die Stimmung hinten raus nochmals etwas aufbessert.

Vieles auf „Latter Days“ ist gut gemeint und größtenteils auch gut gemacht (Artwork, Produktion, etc. hinterlassen einen erstklassigen Eindruck, die Gitarrenarbeit ist durchweg stark) – woran es leider mangelt sind brauchbare Hooklines die die Songs auch im Langzeitgedächtnis verankern. So wuchtet die Band zwar eine Handvoll eindrucksvoll in Szene gesetzter Songs in die Speaker, hängen bleibt aber nur wenig. Nirvana oder Led Zeppelin, um mal bei den genannten Einflüssen zu bleiben, haben da Kompositionen von ganz anderem Kaliber abgeliefert. Das ist angesichts der immensen Arbeit, die die Band in das Album gesteckt hat zwar schade, immerhin bleibt so aber nur eine wirkliche Baustelle übrig die für die nächste Scheibe in Angriff genommen werden sollte. Unterm Strich ist das Debüt der Newcomer DROWN INNCUS ein ordentliches erstes Lebenszeichen einer jungen Band mit viel Potential aber auch starkem Nachholbedarf in Sachen Songwriting und Eingängigkeit.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Intro
02. Narrow Path
03. Out Of Distress
04. Drive
05. Leading Nowhere
06. Pawns
07. Let Go
08. Disdain
09. Too Late
10. Still Waiting
11. Away From My Place

Mario

RAQUEL – Raquel

(Metal Mayhem, ca. 2000)

Es ist doch interessant zu wissen, dass mancher Nu-Metaller tatsächlich eine „haarige“ Vergangenheit vorzuweisen hat. So auch Producer Toby Wright, der einige Jahre vor seiner Arbeit mit Alice In Chains oder Korn wirklich exzellente Hair Metal Arbeit abgeliefert hat.

Genau so wie im hier vorliegenden Fall der Band Raquel, die Anfangs der 90er im Osten der USA – hoffentlich – für Furore sorgten. Der Opener des selbstbetitelten Albums jedenfalls wurde ausgiebig in einem MTV Werbespot verwendet: „Pop Goes The Music“ hat definitiv alles, was der geneigte Fan von einer Midtempo Nummer im Winger-, und Warrant-Stil zu erwarten vermag.

Etwas schneller geht es mit „Love Don’t Go“ weiter, einem Rocksong mit dezenten Country- und Americanaeinflüssen, der durchaus auch Jimmy Barnes oder einem etwas härter gesinnten Eddie Money stehen würde.

Das folgende „Dark City“ klingt wie ein zu Unrecht unveröffentlichter Song auf Thunder’s ‚Laughing On Judgement Day’ Album, „Everywhere I Go“ passt nahezu in die gleiche Ecke, trägt mit seinen Akustikgitarren aber noch einen dezenten Roxy Blue Einfluss zur Schau.

Einen echten Hair-Cocktail an Einflüssen verarbeiten Raquel im etwas poppigeren Song „Angel“, der nach einer an Extreme erinnernden Strophenmelodie in einen Nelson-esquen Refrain mündet, flankiert von zwei sich ergänzenden Rhythmusgitarren – wie man es von einer Band mit zwei Gitarristen erwarten darf, Ihr Scandi-Sleaze-Kids da draußen…

„Darlin’“ ist wieder ein melodisches mit Akustikgitarren versehenes Stück, das man sich einerseits von den Little Angels vorstellen, zum anderen aber auch dem heutigen Ted Poley zuordnen könnte. Mit „Kiss Her Goodbye“ haben wir wieder einen schnelleren Song aus der Eddie Money Ecke vorliegen, der allerdings in sehr roh klingender Demofassung vorliegt und den Leadgesang des sonst sehr guten Ron English gelegentlich leicht daneben erscheinen lässt.

Ähnlich ungeschliffen klingt das etwas behäbige „Take Me Down“, ehe das Album mit „J.G.W.“ (oder „1.G.W.“ für ‚One Good Woman’?) seinen Abschluss findet. Hier präsentieren Raquel noch einmal ihre rockige Seite mit Riffs im AC/DC Stil.

Zusammenfassend würde ich den vorliegenden Longplayer als sehr melodisches Album bezeichnen, das sich fernab heutiger Shouter-Songs aufhält, hier und da einen dezenten Countryeinfluss offenbart, gelegentlich etwas ungeschliffen klingt und durchgehend handwerklich einwandfreie Leistung vorweist, wobei hier insbesondere die Gitarrenarbeit und der Chorgesang hervorstechen.

Für Freunde von Eddie Money, Little Angels und Thunder sicherlich ein interessantes Futter, und auch Fans von Warrant und Winger werden besondere Freude am Opener haben, der, zugegeben, etwas aus der Reihe fällt.

Julian Angel

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Julian Angel ist Mastermind der deutschen Hair Metal Band Beautiful Beast, deren drittes Album ‚Kick Down The Barricades’ am 24. Januar 2014 erschienen ist.
www.beautifulbeastrock.com
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HEAVY TIGER – Saigon Kiss

Band: Heavy Tiger
Album: Saigon Kiss
Spielzeit: 26:53 min
Stilrichtung: 70ies Hardrock
Plattenfirma: High Roller Records
Veröffentlichung: 28.02.2014
Homepage: www.heavytiger.com

Mit HEAVY TIGER machen drei junge Mädchen aus Stockholm auf sich aufmerksam. Bestehend aus Maja Linn (Gitarre, Gesang), Sara Frendin (Bass) und Astrid Carsbring (Schlagzeug) ist HEAVY TIGER eine reine Frauenband, die man durchaus in ihren Ansätzen mit THE RUNAWAYS vergleichen kann. Nach der 7“ EP „Rock ’n Roll“, die bei einem kleinen spanischen Label erschien, kam jetzt ihr erstes Album namens „Saigon Kiss“ heraus.
Der erste der neun Tracks auf dem Album ist auch gleich der Titelsong, der einen auf den 70er Sound einstimmt und Lust auf mehr macht. Solide geht es auch mit „Chinatown“ weiter, jedoch nach dem dritten Lied „I’m Alive“ und auch bei den restlichen Tracks hört man dann nicht mehr so recht einen Unterschied. Ein kleines Highlight für alle Feministinnen und Feministen ist wohl „Girls Got Balls“, eine ziemlich coole Ansage an alle Machos, die sich für etwas besseres halten.
Ansonsten plätschert es so punkig und rockig dahin, ohne wirkliche Höhepunkte in den Songs und wenig eingängigen Melodien. Einen Ohrwurm bekommt man bei diesem Album wohl weniger, dennoch als Hintergrundmusik an einer lauen Sommernacht oder einem gemütlichen Grillabend durchaus einsetzbar.
Fazit: Dieses Album fährt noch mit angezogener Handbremse, jedoch kann man Hoffnung in HEAVY TIGER setzen und wenn hinter dem nächsten Album mehr Bums steckt, wird diese auch sicherlich nicht enttäuscht. Für dieses Mal fällt das Urteil aber erst einmal durchschnittlich aus.

WERTUNG: 

Trackliste:

01. Saigon Kiss
02. Chinatown
03. I´m Alive
04. Seven Days Fool
05. Mover
06. Robber of Love
07. Girls Got Balls
08. Little Sister
09. Talk Of The Town

Lotta Craze

WITCHFYNDE – The Lost Tapes

Band: Witchfynde
Album: The Lost Tapes
Spielzeit: 53:03 min
Stilrichtung: Hardrock/NWOBHM
Plattenfirma: Bad Omen Records
Veröffentlichung: 10.03.2014
Homepage: www.witchfynde.com

Ein echtes Stück Geschichte bekommt man selten auf den Tisch. Bad Omen Records machen es möglich. Die Englander von WITCHFYNDE haben in den Jahren 1980 bis 1984 Musikgeschichte geschrieben. Besonders das Debüt „Give ‚em Hell“ zählt zu den absoluten Klassikern der NWOBHM Bewegung.
Doch die Band war bereits seit 1973 aktiv und aus diesen Anfangstagen gibt es ein paar Demotracks. Diese wurden nun in erstaunlicher Qualität neu gemastert und unter dem passenden Titel „The Lost Tapes“ veröffentlicht.

An diesen Aufnahmen waren Steve Bridges (Vocals), Montalo (Gitarre), Andro Coulton (Bass) und Gra Scoresby (Drums) beteiligt. Die ersten 5 Songs wurden im Dezember 1975 in den Drumbeat Studios, Melton Road, Leicester aufgenommen. Song 6 und 7 an einem nicht mehr zuzuordnendem Ort in Coventry, im Jahre 1977. Für die Generalüberholung sorgte Jamie Gomez Arellano in 2013, und er macht einen verdammt guten Job. Die klangliche Qualität steht einer aktuellen Produktion in nichts nach, trotzdem durchdringt der Geist der Geburtsjahre der Hard & Heavy Musik jede Note auf „The Lost Tapes“. Gut, das gilt für die ersten fünf Songs, die letzten beiden muss man eher als nette Dreingabe sehen, hier war wohl nicht mehr viel aus dem vorliegenden Material rauszuholen, diese Aufnahmen haben bestenfalls Demo-Tape Charakter. Aber auch das hat sicher für den ein oder anderen älterern Metalhead seinen ganz eigenen Reiz.

Wer schon immer auf der Suche nach dem vertonten Bindeglied zwischen LED ZEPPELIN, DEEP PURPLE, BLACK SABBATH und RUSH auf der einen und den ersten Heavy Metal Bands auf der anderen Seite gesucht hat, wird bei der „neuen“ WITCHFYNDE fündig. Eine genauere Einordnung wäre in meinen Augen vergebene Mühe, mit wem soll man die Wegbereiter einer Szene vergleichen, die noch gar nicht existiert hat? Psychodelic, Hardrock, Progressiv, Jazz, Blues und härtere Klänge vermischen sich zu einem neuen, intensiven Gebräu dem wir noch heute verbunden sind.

Und selbstredend gibt es diese Perle nur auf Vinyl. Oldschooler kommen an diesem Werk nicht vorbei, holt euch „The Lost Tapes“ und freut euch auf eine wunderbare Zeitreise.

WERTUNG: 


Trackliste:

01. Grimoire
02. Madam Noname‘
03. Halfway
04. Pastiche
05. Slow Down
06. Valkyrian Ride
07. Tetelestai

Chris

SPARTA – Welcome To Hell

Band: Sparta
Album: Welcome to Hell
Spielzeit: 45:41 min
Stilrichtung: NWOBHM
Plattenfirma: High Roller Records
Veröffentlichung: 28.02.2014
Homepage: www.myspace.com/spartaheavymetal

1979 wurden die Briten von SPARTA gegründet und haben gerade ihr Debütalbum „Welcome to hell“ veröffentlicht. Nein, kein Tippfehler. Auch kein Scherz. Die Herrschaften haben es zwischen 1980 und 1981 auf zwei Singles und eine Split-Veröffentlichung mit MANITU, SAVAGAE, TYRANT und PANZA DIVISION gebracht. Dann wurde es still, 1990 folgte die Auflösung. 2006 und 2011 kamen dann zwei Compilations auf den Markt, besonders „Use Your Weapons Well“ zog in Szenekreisen einige Aufmerksamkeit auf sich.

Das positive Feedback und die Unterstützung durch High Roller Records brachte das Original-Lineup nach 35 Jahren dann tatsächlich noch zum ersten Langspieler. Bis auf „Angel of Death“ handelt es sich dabei auch wirklich um neue Stücke. Kaum zu glauben, fühlt man sich doch direkt in die Anfangszeiten des NWOBHM zurückkatapultiert. Erstklassige Melodien, tolle Gitarrenläufe und eingängige Refrains lassen das Herz eines jeden Oldschool-Fans höher schlagen. Musikalisch liegt man irgendwo zwischen ANGEL WITCH, BLITZKRIEG, MOTÖRHEAD und alten IRON MAIDEN. Nachdem SPARTA aber bereits damals Teil dieser Szene waren, eben nicht als billiger Abklatsch sondern als eigenständige Variante dieses Metal Ursounds.

Karl Reders (Vocals), Tony Foster (Lead Gitarre), Tony Warren (Bass), Steve Reders (Gitarre) und Paul Reders (Drums) liefern nach all den Jahren ein wirklich feines Stück traditionellen Schwermetals ab, welches allen Nostalgikern hiermit ans Herz gelegt sei.

Oder um den Film 300, frei interpretiert, zu bemühen: Oldschool? THIS IS SPARTA!

WERTUNG: 


Trackliste:

01. Welcome to Hell
02. Angel of Death
03. Time
04. Soldier of Fortune
05. Wild Night
06. Dreaming of Evil
07. Arrow
08. Rock ’n‘ Roll Rebel
09. Kingdom of the Sky

Chris

KING JAMES – Maximus

Band: King James
Album: Maximus
Spielzeit: 53:15 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Music Buy Mail
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Homepage: www.kingjamesband.com

Christlicher Hardrock aus den USA, da müssen doch alte Bekannte ihre Finger im Spiel haben. Und tatsächlich, hinter KING JAMES verbirgt sich niemand Geringeres als WHITECROSS Saitenhexer Rex Carroll, der die Band zusammen mit Jimi Bernett (SACRED FIRE, VIKTOR) bereits 1993 gegründet hat. Nach einer langen Auszeit nehmen die Jungs mit neuer Rhytmusfraktion – bestehend aus Benny Ramos (bass) und Michael Feighan (drums) – einen neuen Anlauf und präsentieren ihr neues Album „Maximus“. In den Staaten ist die Platte schon Mitte letzten Jahres über ihr neues Label Madison Line Records auf den Markt gekommen, in Europa ist „Maximus“ jetzt als aufgestockte Version über Music Buy Mail erhältlich.

Dabei ist dieser Langspieler nicht der erste seiner Art, denn bereits 1994 veröffentlichten KING JAMES auf dem altbekannten White Metal Label StarSong ihr selbstbetiteltes Debüt mit den beiden STRYPER Musikern Timothy Gaines (bass) und Robert Sweet (drums). Für ihr zweites, dem Zeitgeist entsprechend düsterer ausgefallenes Werk „The Fall“ (bei Viva Records) rekrutierten KING JAMES im Jahre 1997 Scott Banks (bass) und Dave Geer (drums). Aber auch Michael Feighan wurde schon erwähnt. Danach legten die Amis eine lange Pause ein, um sich 2012 erneut zu formieren.

Für Album Nummer drei greifen die Herrschaften aber auch auf altes Material zurück, denn vier Songs (mit * gekennzeichnet) waren bereits auf dem Debüt zu finden. Aber „Maximus“ beginnt mit einem furiosen Intro, das auf den Namen „The Void“ getauft wurde, bevor die Neueinspielung von „Hard Road To Go“ erstmal durch Spielfreude und tolle Arrangements glänzen kann. Was für ein Start in diese Platte. Etwas andächtiger wird es bei „Black Stone Woman“ und „Mississippi Kidd“ (samt wummernder Hammondorgel), beide Stücke leben von Southern Rock- und Blues Einflüssen und zeigen ganz andere Seiten an KING JAMES auf. Einen furiosen Alleingang indes leistet sich Mr. Carroll im Shredding-Instrumental „X Maximus“, das für gut eineinhalb Minuten beste Unterhaltung bietet.

„Waiting For The King“ beginnt mit einem langen Akustikintro und steigert sich im weiteren Verlauf mit seinen progressiven Elementen und dem schleppenden Beat zu einem wahren Meisterwerk. Definitiv ein Highlight. Nach einem weiteren Instrumentalteil („A New Beginning“) kommt mit der Powerballade „Mircales“ ein weiterer bekannter Song zu neuen Ehren. „The Highlander – In Exile“ ist ein Instrumentalintro zu „The Prisoner“, das zur Abwechslung straight nach vorne rockt. In „Just As I Am (Lamb Of God)“ beweisen die Amis, dass sie auch den Blues können. Angereichert mit Soul-Elementen ist dieser Song der Ruhepol auf „Maximus“. Zum Ende hin rockt „Desperate“ noch einmal, dass die Socken qualmen bevor eine Akustikversion von „Miracles“ diese äußerst kurzweilige Angelegenheit beendet.

KING JAMES haben es geschafft, alte „Hits“ und neue Songs mit vielen Querverweisen in andere Musikrichtungen kompakt und mit viel Herzblut zu interpretieren. „Maximus“ ist ein starkes Comeback, das nicht nur Freunden von WHITECROSS und Kollegen gefallen sollte, sondern fern von aktuellen Trendanbiederungen – ich sage nur Retrowelle und Classic Rock – eine richtig gute Figur abgibt. Tipp!

WERTUNG: 


Trackliste:

01. The Void
02. Hard Road To Go *
03. Black Stone Woman
04. Mississippi Kidd
05. X Maximus
06. Waiting For The King
07. A New Beginning
08. Miracles *
09. The Highlander – In Exile
10. The Prisoner *
11. Just As I Am (Lamb Of God)
12. Desperate *
13. Miracles (Accoustic Version)

Stefan

DAWN OF DESTINY – F.E.A.R.

Band: Dawn of Destiny
Album: F.E.A.R
Spielzeit: 64:13 min
Stilrichtung: Power/Symphonic Metal
Plattenfirma: Phonotraxx
Veröffentlichung: 07.03.2014
Homepage: www.dawnofdestiny.de

Die Bochumer Power Metaller von DAWN OF DESTINY warten auch wieder mit einem neuen Album auf. Auf „F.E.A.R“ was für Forgotten, Enslaved, Admired, Released steht, geht es um eine tragische Geschichte eines Mädchens welches durch einen von der Mutter verschuldeten Autounfall an den Rollstuhl gefesselt ist und darüber hinaus eine tragische Lebensgeschichte hat.
Ziemlich harter Stoff also der uns hier serviert wird, aber manchmal ist das halt auch einfach die nackte Wahrheit, der man sich einfach stellen muss.
Aber wir wollen hier nicht ethisch wertend werden!
Diese Konzeptgeschichte wird sowohl textlich als auch musikalisch erzählt, das Album ist quasi in vier Abschnitte eingeteilt, die jeweils eine andere musikalische Grundstimmung haben.
Die Band präsentiert uns somit also ihr ausgereifteste und tiefgründigste Werk bislang und hat auch zwei erstklassige Gastsänger mit an Bord! Niemand geringeres als Mats Leven (THERION, CANDLEMASS, YNGWIE MALMSTEEN) und Jon Olivia (SAVATAGE) sind hier zu hören.
Klingt ja alles schon mal sehr viel versprechend, hören wir also direkt mal in den Openersong „And With Silence comes the Fear“ mit Gastsänger Mats Leven rein.
Nach etwas atmosphärischen Vorgeplänkel legt der Track ziemlich episch und progressive los. Gastsänger Mats liefert sich ein schönes Gesangsduell mit der Bandfrontfrau Jeanette Scherff und der Chorus ist richtig schön melodisch geraten. Direkt zu Beginn also mal ein absoluter Volltreffer, das lässt hoffen!
Das anschließende „Waiting for a Sign“ lebt auf jeden Fall von seinem fetten Groove, das Bassspiel ist hier eine Ohrenweide, die Melodien kommen ebenfalls messerscharf aus den Boxen und der Chorus ist hier wesentlich mehr ans Symphonic Metalgenre angelehnt als beim Track zuvor.
Den nächsten Volltreffer erwartet uns dann nun mit dem folgenden „My Memories“! Wieder mit einem schönen Wechselgesang und einem packenden Chorus ausgestattet frisst sich die Nummer gerade zu in unsere Gehörgänge und bleibt dort ohne Probleme haften.
In der Folge schwankt man immer mal wieder zwischen Symphonic und Powermetal hin und her. „Innocence Killed“ ist ein waschechter Vertreter des ersten Genres, „End this Nightmare“ und „No Hope for the Healing“, mit Jon Olivia, sind da eher bärenstarke Mischungen aus beiden Genre.
Aber die Platte ist natürlich noch lange nicht zu Ende, die Truppe hat genug Luft für die gesamte Spielzeit und das beweisen sie uns ganz klar bei „Finally“, dem Ohrwurm „Then i found you“ oder „Dying in your Arms“.
Zwischendrin gibt es zwar auch den ein oder anderen etwas schwächeren Song zu verdauen, aber im Großen und Ganzen überwiegen hier ganz klar die starken Momente!

Anspieltipps:

Mit “And with Silence comes the Fear”, “My Memories”, “End this Nightmare”, “No Hope for the Healing” sowie “Then I found you” seit ihr hier am Besten bedient.

Fazit :

Das neue Album von DAWN OF DESTINY ist ein Musterbeispiel geworden wie man heutzutage klassischen Power Metal mit Symphonic Einflüssen kreuzt.
Die Scheibe bietet eine ordentliche Spielzeit, hat dabei nur ein paar etwas schwächere Momente zu verkraften und hat auch zwei absolut sinnvolle und starke Gastbeiträge vorzuweisen.
Also soweit so gut, man kann der Truppe auf jeden Fall nur zu “F.E.A.R” gratulieren, Fans der Band und der genannten Genres sollten hier auf jeden Fall mal rein hören!

WERTUNG:


Trackliste:

01. And With Silence comes the Fear (with Mats Leven)
02. Waiting for a Sign
03. My Memories
04. Innocence Killed
05. End this Nightmare
06. No Hope for the Healing (with Jon Olivia)
07. Rising Angel
08. Finally
09. Prayers
10. Then i found you
11. One last Time
12. Dying in your Arms
13. To Live is to Suffer

Julian

MIRACLE MASTER – Tattooed Woman

Band: Miracle Master
Album: Tattooed Woman
Spielzeit: 43:46 min
Stilrichtung: Heavy Rock
Plattenfirma: Golden Core Records/ZYX Music
Veröffentlichung: 07.03.2014
Homepage: www.miracle-master.com

Aus der Asche der deutschen Heavy Rocker PUMP entstanden MIRACLE MASTER.
Nachdem der Sänger, Gitarrist und Mastermind Marcus Jürgens nach über 10 Jahren seinen Ausstieg bei PUMP verkündete, machten die verbliebenen Mitglieder kurzen Prozess und trugen die Band zu Grabe. Aber die Jungs, allen voran Basser Michael Vetter, Gitarrist Aki Reißmann und Schlagzeuger Andreas Minich schlugen nicht lange Wurzeln sondern gründeten mit Marcel Bernhardt (Gitarre, ebenfalls Ex PUMP) eine neue Band, MIRACLE MASTER. Nur wer sollte den Gesang übernehmen?
Dafür holte man sich Oliver Weers ins Boot der mit seinen 2008 und 2010 veröffentlichten Soloalben sowie der Mitwirkung an der dänischen X Factor Ausgabe schon ordentlich Staub aufgewirbelt hatte.
Ich muss ehrlicherweise zugeben, das ich PUMP nie wirklich verfolgt habe, von daher konnte ich ganz unbedarft an das Debütalbum „Tattooed Woman“ von MIRACLE MASTER ran gehen.
Und was mir da in den ersten Tracks zu Ohren kommt ist richtig guter Heavy Rock, der wirklich direkt von einem alten PUMP Album stammen könnte. Sänger Oliver ist fantastisch bei Stimme und der Rest der Mannschaft erzeugt ordentlich Druck!
Gewinner des ersten Teils sind mit Sicherheit das melodische „Fly Away“ und der Midtempogroover „Stay with me“.
Beim Bandtrack „Miracle Master“ drehen die Jungs ordentlich an der Geschwindigkeitsschraube und es tönt uns ein Nackenbrecher sowie Ohrwurmtrack erster Güte entgegen.
Aber keine Sorge liebe Freunde des gepflegten Heavy Rock’s, die Jungs haben ihr Pulver noch lange nicht verschossen, sondern knallen uns mit „Will to Survive“, Why Religion“ und dem Titeltrack „Tattooted Woman“ weiteren bärenstarke Geschosse um die Ohren!
Irgendwie scheinen sich die Jungs jetzt so richtig warm gespielt zu haben, denn gab es zu Beginn der Scheibe noch den ein oder anderen schwächeren Song, gehen die Nummern jetzt so richtig durch die Decke!
„Highway to Heaven“, das kraftvolle „Tear down the Walls“ oder das abschließende „We all touch Evil“, alles Tracks die man liebend gerne hört und die einem direkt in die Blutbahn gehen.

Anspieltipps:

Das ganze Album ist auf einem richtig hohen Level, hier muss man schlechte Songs mit der Lupe suchen!

Fazit :

MIRACLE MASTER sind definitiv die Erben von PUMP und können sich zu Recht als PUMP 2.0 bezeichnen! Aber, MIRACLE MASTER sind MIRACLE MASTER und haben ihren eigenen Sound sowie mit Oliver Weers einen Frontmann der mit seiner rockigen, kraftvollen Stimme perfekt zur Mucke der Band passt.
Heavy Rock Fans sollten, nein DÜRFEN sich das Debütalbum der Jungs auf jeden Fall nicht entgehen lassen, ein geiler Diskus den man immer wieder laufen lassen kann!
Ich glaube wir erleben hier gerade die Geburt von etwas ganz Großem!

WERTUNG: 


Trackliste:

01. Come Alive
02. Fly Away
03. Stay with me
04. Forgive Yourself
05. Miracle Master
06. Will to survive
07. Why Religion
08. Tatooed Woman
09. Highway to Heaven
10. Tear down the Walls
11. We all touch Evil

Julian

KIRK – Masquerade

Band: Kirk
Album: Masquerade
Spielzeit: 56:05 min
Stilrichtung: Melodic Metal
Plattenfirma: Mausoleum Records
Veröffentlichung: 07.03.2014
Homepage: www.facebook.com/kirkswissmetal

Mit den Schweizer Melodic Metallern von KIRK hatte sicherlich keiner mehr so richtig gerechnet! Das letzte und auch erste Album der Band liegt nämlich schon geschlagene 11 Jahre zurück! Danach wurde es recht still um die Band.
Diese lange Pause wird mit gesundheitlichen Problemen sowie anderen Bandverpflichtungen begründet. Ist ja auch eigentlich egal warum man pausiert hat, Hauptsache man ist wieder zurück auf der Metalbühne.
2010 fand man wieder zusammen um der Band wieder Leben einzuhauchen
Bis auf den Schlagzeuger sind auch wieder alle alten Bandmitglieder an Bord, allen voran Sänger Thomi Rauch sowie Gitarrist Sammy Lasagni die die Band auch damals gegründet hatten.
Das neue Album hört auf dem Namen „Masquerade“ und soll uns abermals den progressive angehauchten Melodic Metal der Marke KIRK vor den Latz knallen. Na dann schauen wir mal was uns hier erwartet.
Mit dem düsteren „Devil’s Claw“ legt man auf jeden Fall schon mal gekonnt los. Man merkt direkt das die Jungs hier auch dem progressiven Genre zu getan sind, keine Spur von Trala Lala und Hoppsasa, knallharte Riffs sowie ein schweinegeiler Chorus lassen die Herzen eines jeden Fan hier höher schlagen!
Das flotte „Supersonic Speed“ spinnt den Bogen dann gekonnt weiter zum Titeltrack „Masquerade“ der mit allerlei Tempowechseln und anderer interessanten Klangelementen aufwartet. Auch hier wird die progressive, epische Seite der Band wieder ganz deutlich.
Auch das flotte, rockige „Fight or die Music“ weiß absolut zu gefallen! Man muss spätestens jetzt zugestehen, das die Jungs wirklich absolut vielseitig sind.
Und dann an sechster Position des Albums kommt ein Song, den ich schon seit Tagen nicht mehr aus dem Kopf bekomme! Das gediegene „Nothing else but lies“ schraubt sich gerade zu in die Gehörgänge und bleibt auch aufgrund des gewaltigen, einfach nur geilen Chorus ewig in ihnen haften! Was ein Song, genial!!
Nun heißt es aber wieder die Handbremse raus und flott und fröhlich mit „Time“ weiter gerockt bevor es dann mit großen Schritten auf das Ende der Scheibe zu geht.
Zuvor kann man uns aber noch mit so erstklassigen Tracks wie „Face in the Crowd“ oder „Fallen Angel“ gut bei Laune halten und somit wird ein bärenstarkes Album ebenfalls stark und überzeugend abgeschlossen.
Nach verklingen des letzten Tons drücke ich sehr gerne die Repeat Taste um mir diesen Hörgenuss nochmal zu geben!

Anspieltipps:

Schlechte Songs muss man hier mit der Lupe suchen, das ganze Album ist ein einziger Genuss!

Fazit :

Also was die Jung’s von KIRK hier nach ihrer langen Pause auf die Disc gebracht haben, ist wirklich aller Ehren wert!! Ich hätte ja mit so einem bärenstarken Comeback nicht gerechnet! Aber die Band hat es allen gezeigt und ihren Melodic Metal mit progressiven und epischen Elementen erfolgreich in die Neuzeit transportiert.
Ich kann nur meinen Hut vor dieser Leistung ziehen und deswegen gibt es auch völlig verdient eine Wertung in hohem Bereich! Schön das die Band wieder zurück ist.
Fans von Melodic Metal/Rock mit eingängigen Melodien und epischen/progressiven Anteilen sollten, nein DÜRFEN sich dieses Album nicht entgehen lassen!!
Bombenscheibe!

WERTUNG: 


Trackliste:

01. Devil’s Claw
02. Supersonic Speed
03. Masquerade
04. Eternity
05. Fight or die Music
06. Nothing else but lies
07. Time
08. Tragedy
09. Face in the Crowd
10. The End of Universe
11. Fallen Angel

Julian

SUNCROWN – You´re Not Alone

Band: Suncrown
Album: You’re not alone
Spielzeit: 51:07 min
Stilrichtung: Symphonic Metal
Plattenfirma: Crisp Recording
Veröffentlichung: 10.01.2014
Homepage: www.suncrownband.com

SUNCROWN ist so eine Band die bei uns in Deutschland noch nicht sehr bekannt sind, zumindestens hatte ich noch nie etwas gehört von diesem Projekt, als mir das neue Album „You’re not alone“ auf den Tisch flatterte.
Dabei ist das Bandprojekt doch ein sehr internationales, denn angeführt von den beiden Gesangstalenten Darren Crisp und Juliana Furlani sowie ergänzt durch den Mastermind Oleg Biblyi der hier die Tasten bedient, kommen die Bandmitglieder aus allen Herren Länder. Zu nennen sind hier nur Amerika, Brasilien, Türkei oder die Ukraine.
Ein Beweis dafür was in der Musik mit der heutigen Technologie so alles möglich ist, früher wären solche Distanzen undenkbar gewesen.
Und die Truppe war in den letzten Jahren sehr fleißig, denn 2012 erschien das erste Album „Follow your Dream“ und keine zwei Jahre später erscheint, das mir nun vorliegende, zweite Album „You’re not alone“.
Und man fährt hier ganz dick auf, Symphonic Metal der Oberklasse wird uns hier geboten und wie sich das anhört finden wir jetzt zusammen heraus.
Der erste Song „The Beginning is Near“ steigt gleich mal perfekt mit dem schönen Wechselgesang von Darren und Juliana ein und entwickelt sich nach und nach zu einem Symphonic Midtemposong der Extraklasse. Chorus, Orchestrierung, alles passt hier perfekt! Gleich mal das erste Highlight, so kann es gerne weiter gehen!
Den Gefallen tut uns die Multikultitruppe auch gleich bei den nächsten Songs, egal ob es das gefühlvolle „You are not alone“, das epische „Grandfather’s Song“ oder das atmosphärische „Primordial Call“ ist. Jeder Song geht hier relativ gut ins Ohr und macht einfach Laune!
Über das gut passende Zwischenstück „Victory inside you“ geht es über die Ballade „Just like you“ in den letzten Teil der Scheibe der mit „Sometimes this Life“ und dem abschließenden „Gates of Babylon“ auch nochmal mehr als ordentlich besetzt ist.
Somit kann man hier abschließend von einem rund rum gelungen zweiten Album sprechen!

Anspieltipps:

Die gesamte Platte hat ein recht ordentliches Niveau,ein wenig hervorstechen tun aber auf jeden Fall “The Beginning is Near”, “Grandfather’s Song”, „Primordial Call“ sowie „Gates of Babylon“.

Fazit :

SUNCROWN haben sich im Vergleich zu ihrem ersten Album hier nochmal ein ganzes Stückchen gesteigert! Die Songs kommen einfach zwingender und kompakter aus den Boxen und ich denke auch mit der Vergrößerung der Bandmitglieder ist man nochmal etwas variabler geworden.
Gesanglich ist hier natürlich alles im grünen Bereich, mich wundert das man von den beiden Sängern noch nichts großartig gehört hat?
Wie auch immer, Symphonic Metalfans sollten hier auf jeden Fall mal mehr als zwei Ohren riskieren, klasse Scheibe!

WERTUNG:


Trackliste:

01. The Beginning is Near
02. Who are you
03. Your are not alone
04. Grandfather’s Song
05. Primordial Call
06. Open the Winds
07. Victory Inside You
08. Just like you
09. Sometimes this Life
10. Push
11. Gates of Babylon

Julian