TOMMY SHAW – Ambition (Re-Release)

Band : Tommy Shaw
Album : Ambition (Re-Release)
Spielzeit : 44:19 min
Genre : AOR / Melodic Rock
Plattenfirma : Rock Candy Records
Veröffentlichung : 02.01.2014
Homepage : www.tommyshaw.com

Das Goldkehlchen TOMMY SHAW hat eine lange und beachtenswerte Karriere hinter sich. Als Sänger und Gitarrist der Pomp/Prog Rock Formation Styx verhalf er der Band zu Erfolg und Ruhm, an der Seite von Ted Nugent und Jack Blades (Night Ranger) spielte er mit den Damn Yankees 2 starke Hardrock Scheiben ein (wovon zumindest das Debüt ein kleiner Genre-Klassiker ist) und zu einigen Soloalben hat die Zeit ebenfalls noch gereicht. Über die Güte der insgesamt 5 unter eigenem Namen veröffentlichten Scheiben gehen die Meinungen durchaus auseinander – daß das vorliegende Werk No. 3 das stärkste, bzw. homogenste im Bunde ist scheint aber vielerorts Konsens zu sein (auch wenn lediglich die Debüt Scheibe „Girls with Guns“ mit dem Titeltrack einen kleinen Hit abwarf). Seit 1996 steht Shaw, der die Band zwischenzeitlich aufgrund der üblichen kreativen Differenzen verlassen hatte, wieder STYX vor und beackert in regelmäßigen Abständen die Bühnen dieser Welt, wenn er nicht gerade mit Jack Blades unter dem Banner Shaw/Blades CDs aufnimmt oder Konzerte gibt. Als SHAW sich 1987 an die Arbeit zu seiner dritten Soloscheibe „Ambition“ machte, wandelte er bereits seit einigen Jahren auf Solopfaden und setzte zum grossen Sprung an …

Rock Garage Leser dürften vielleicht am ehesten mit Shaw’s Arbeit bei den Damn Yankees vertraut sein und wer Songs wie „Coming Of Age“ oder „High Enough“ kennt bzw. mag, der fühlt sich bei der charakteristischen Stimme im rockigen Opener „No Such Thing“ gleich wie zuhause. Allerdings ist „Ambition“ härtetechnisch doch eine Stufe niedriger angesiedelt als die Damn Yankees Scheiben wie der zweite Track „Dangerous Game“ sogleich unter Beweis stellt – Parallelen zu Journey zu Zeiten von „Raised On Radio“ oder Toto sind unüberhörbar. „The Weight of the World“ oder „Somewhere in the Night“ sind zwar Pop pur, unterscheiden sich aber im Grunde nicht wirklich von nach ganz ähnlichem Muster gestrickten Songs der Marke W.E.T. und werden, ebenso wie bei den schwedischen Hitgaranten, durch die über alle Zweifel erhabene Stimme vor dem Durchschnitt gerettet. Zur Seite stand SHAW bei der Arbeit an der Platte der Produzent Terry Thomas von der Band Charlie, der auch einige der sehr geschmackvollen Gitarrenparts einspielte und die gesamte Produktion betreute. SHAW schwärmt in den Linernotes in höchsten Tönen von Thomas und soundtechnisch gibt es wirklich nicht das Geringste an „Ambition“ auszusetzen – über die recht seichte Ausrichtung muss man nicht streiten – das ist Geschmackssache. Aber der Sound der Platte ist wirklich allererste Sahne und ein Fest für die Ohren!

Essentiell ist TOMMY SHAWS „Ambition“ nicht wirklich, Freunden von Hochglanz Pop-Rock im Journey Fahrwasser dürfte die Platte aber die ein oder andere vergnügliche Stunde bereiten. Das Rock Candy typische Gesamtpaket kann, dank der gewohnt ausführlichen Hintergrundinfo im Booklet, überzeugen. Wobei es mir mangels Original CD zum Vergleich aber nicht möglich ist zu beurteilen, ob das Remastering wirklich nötig war.

WERTUNG:

Trackliste:

01. No Such Thing
02. Dangerous Game
03. The Weight of the World
04. Ambition
05. Ever Since the World Began
06. Are You Ready for Me
07. Somewhere in the Night
08. Love You Too Much
09. The Outsider
10. Lay Them Down

Mario

DOKKEN – Breaking The Chains / Tooth And Nail / Under Lock And Key (Re-Releases)

Band: Dokken
Album: Re-Releases
Spielzeit: siehe unten
Genre: Melodic Metal
Plattenfirma: Rock Candy Records
Veröffentlichung: 02.01.2014
Homepage: www.dokkencentral.com

Die (immer noch aktiven) DOKKEN gehörten für die Dauer von einigen Jahren zur Speerspitze des US Melodic Metal, denn neben einer Handvoll mehr als brauchbarer Songs (und mehreren Kisten Spandex und Lipgloss) hatten Sie auch und vor allem die so begehrten 2 Zauber-Zutaten im Pudertäschen: einen charismatischen Sänger mit Widererkennungswert und einen Gitarrenhelden der Heerscharen von Nachwuchsgitarristen in seinen Bann zog (so was war damals, vor Guitar Hero und YouTube noch ne ganz große Sache). Dass es dann auch noch von Anfang an medienwirksam zwischen diesen beiden Extrempolen aufs Heftigste knirschte, brachte das Quartett um den Sänger Don Dokken nicht nur auf die Titelblätter der Musik- und Gitarrenmagazine, sondern auch in die Klatschspalten (was dem Absatz von Tonträgern ja nicht unbedingt abträglich ist). Rock Candy hat nun die ersten drei Scheiben der Band neu aufgelegt (es fehlt das erfolgreichste und wohl auch ausgereifteste Album „Back for the Attack“, 1987), einem Remaster unterzogen und das Ganze, wie immer, mit ausführlichen Linernotes zur Entstehung der Alben versehen. Leider basieren die O-Töne in den Booklets ausschließlich auf aktuellen Interviews mit Don Dokken und dessen Kumpel/Produzent Michael Wagener, so dass es hier naturgemäß etwas einseitig zugeht. Interessant, bzw. lesenswert sind die Geschichten aber auf jeden Fall, nicht nur für Fans.

Breaking The Chains (1981)
Spielzeit: 36:32 min.

Auf dem 1981 in den Kölner Dierks Studios Studios (!) eingespielten Debüt agieren alle Beteiligten noch etwas gehemmt bzw. hüftsteif. Sowohl die Band als auch der (Deutsche) Produzent Michael Wagener mussten sich wohl erst einmal an die neuen Umstände gewöhnen, denn nicht nur für die Musiker war diese Produktion ein relatives Novum, auch für Wagener war es die erste Platte an der er als ausführender Produzent und nicht nur als Knöpfchendreher beteiligt war. Der Sound ist noch recht bieder und die Gitarrensounds und -Soli, die auf zukünftigen Platten zum Trademark werden sollten, noch weit von der Genialität späterer Heldentaten Lynch’s entfernt. Nichtsdestotrotz bieten Tracks wie „Breaking The Chains“ oder „Paris Is Burning“ bereits eine Vorahnung auf das, wozu sich die Band nur wenig später aufschwingen sollte. Da das Debüt, ursprünglich nur in Europe und dann zeitversetzt auch in den USA veröffentlicht, ernüchternde Verkaufszahlen einfuhr, brauchte es schon einige Überzeugungskraft um das Label zu einer weiteren Zusammenarbeit zu überreden. Eine nette Randnotiz: da sich Bassist Juan Croucier vor Beginn der Aufnahmen in Richtung Ratt abgesetzt hatte, spielte Peter Baltes (Accept) kurzerhand die Bassspuren ein (und sollte einige Jahre später auch in die Dienste der Don Dokken Soloband treten) . Unterm Strich bietet „Breaking The Chains“ einige nette Songs und zeigt eine Band in der Selbstfindung. Wer sich eingehend mit 80er Hairmetal auseinander setzen möchte braucht die Scheibe natürlich in der Sammlung.

Tooth And Nail (1984)
Spielzeit: 48:04 min.

Zwingender wird es dann schon auf Album No. Zwo: wie entfesselt legen DOKKEN (die nun mit Jeff Pilson einen festen Bassisten in Ihren Reihen haben) auf dem Nachfolger los – bereits der instrumentale Opener „Without Warning“ und der anschließende Titeltrack mit seinen dezenten Eddie van Halen Verbeugungen machen unmissverständlich klar, dass George Lynch seine eigene Stimme gefunden hat und seinen Platz  in der Mannschaft ausbauen will. Seine Soli sind Gourmethappen die eine Heerschar an Kopisten auf den Plan gerufen haben und den hervorragenden Ruf des Saitenhexers begründeten. Auch der Rest der Band hat spürbar an Selbstvertrauen und Fähigkeiten zugelegt. Neben dem bereits erwähnten Titelsong und Tracks wie „Into The Fire“, „Just Got Lucky“ oder „When Heaven Comes Down“ ist es natürlich die Ballade „Alone Again“, die das Album zum Wendepunkt in der Karriere der Band werden lässt. Als dritte Single ausgekoppelt steigt es bis auf Platz 2 der Charts, rettet die Band vor dem Abrutschen ins Nirvana und ist bis heute der erfolgreichste DOKKEN Song geblieben.
Leider ist „Tooth And Nail“, trotz des hörbar gereifteren Songwritings, am wenigsten gut gealtert. Dies liegt in erster Linie an dem undifferenzierten, mit den damals typischen Hallfahnen verhangenen Sound. Zuviele Köche verderben den Brei, was hier eindrucksvoll unter Beweis gestellt wird: Da der Rest der Band (allen voran George Lynch) Don Dokken’s Wunschproduzent Michael Wagener skeptisch gegenüber steht, wird ein der Großteil der Scheibe von Roy Thomas Baker und Tom Werman produziert, den Rest (oder besser gesagt, den Gesang) erledigen der Sänger und sein Kumpel separat von den anderen. Es ist schon lustig zu erfahren, dass Dokken und Lynch bei keinem Ihrer gemeinsamen Alben jemals zusammen im Studio gearbeitet haben. Als einzigem der von Rock Candy neu aufgelegten Alben wurden „Tooth And Nail“ 2 Bonustracks spendiert: ein recht verzichtbarer Single-Edit von „Just Got Lucky“ und eine interessante, um ein Intro erweiterte, Liveaufnahme von „Alone Again“ (die allerdings auch auf der Live Scheibe „Beast From The East“ vertreten ist und den meisten Fans daher wohl schon bekannt sein dürfte).

Under Lock And Key (1985)
Spielzeit: 42:27 min.

„Under Lock And Key“ ist das rundeste Werk der drei hier vorgestellten und geht als Blaupause für das (sehr starke) Don Dokken Sololalbum „Up from the Ashes“ durch. Als erstes springt einen der, auch für heutige Verhältnisse, fantastische Sound an – nie wieder haben Lynch’s Gitarren so fett und geil geklungen wie auf der dritten Platte der Band. Hauptverantwortlicher hierfür ist neben dem wieder engagierten Michael Wagener auch Produzent Neil Kernon (Queensryche, Streets, Britny Fox) der der Scheibe einen deftigen Klang verpasst hat. Das Eröffnungstrippel, bestehend aus „Unchain the Night“, „The Hunter“ und „In My Dreams“ bietet hochmelodische Rocker, garniert mit Lynch’s messerscharfen und herrlich eigenständigen Soli. Zwar gibt es mit dem furchtbar cheesigen „Slippin‘ Away“ auch einen regelrechten Totalausfall zu vermelden – aber so etwas passiert halt, wenn man seinen Sound gnadenlos auf Mainstream poliert. Diese Herangehensweise bescherte der Band eine weitere Etappe auf der Erfolgsspur und der erhöhte Zuckergrad machte sich keineswegs negativ bemerkbar, denn da waren ja immer noch die kernigen, härteren Tracks wie „Lightnin‘ Strikes Again“ oder „Til The Livin‘ End“ die die Rock-Credibility bewahrten und die Fans an die Kasse und vor den MTV-Fernseher lockten. Und über allem thront Lynch’s sagenhaftes Gitarrenspiel, das sich einmal mehr als perfekter Gegenpart zu Dokken’s charismatischer Stimme etablierte.

Nach einem weiteren starken Dokken Album („Back For The Attack“, 1987) war dann zwar leider die Luft raus und die klassische DOKKEN Besetzung implodierte aufgrund der Bandinternen Zwistigkeiten. Die nun von Rock Candy neu aufgelegten ersten drei Alben sind, mit Ausnahme des Debüts, aber Pflichtveranstaltungen für jeden Melodic Metal Fan, gelten sie doch auch heute noch als Paradebeispiele für typischen 80er Hair/Melodic Metal mit all seinen Klischees.  Über die Remaster-Ergebnisse kann man streiten, verschlimmert wurde jedenfalls nichts, aber aus einem an der Basis schon bescheidenen Mix wie „Tooth And Nail“ kann auch moderne Techik nichts rumreissen.

WERTUNG:

(Breaking The Chains)

(Tooth And Nail)

(Under Lock And Key)

Trackliste:

01. Breaking The Chains
02. In The Middle
03. Felony
04. I Can’t See You
05. Live To Rock (Rock To Live)
06. Nightrider
07. Seven Thunders
08. Young Girls
09. Stick To Your Guns
10. Paris Is Burning (Recorded Live In Berlin, December, 1982)

01. Without Warning (Instrumental)
02. Tooth and Nail
03. Just Got Lucky
04. Heartless Heart
05. Don’t Close Your Eyes
06. When Heaven Comes Down
07. Into the Fire
08. Bullets to Spare
09. Alone Again
10. Turn On the Action
11. Just Got Lucky (Single Edit)
12. Alone Again (Live In Japan)

01. Unchain the Night
02. The Hunter
03. In My Dreams
04. Slippin‘ Away
05. Lightnin‘ Strikes Again
06. It’s Not Love
07. Jaded Heart
08. Don’t Lie To Me
09. Will The Sun Rise
10. Til The Livin‘ End

Mario

DEVIL´S HEAVEN – Heaven On Earth

Band: Devil´s Heaven
Album: Heaven On Earth
Spielzeit: 56:12 min.
Stilrichtung: Hardrock, Heavy Metal, Progressive
Plattenfirma: Helldiver Records
Veröffentlichung: 25.02.2014
Homepage: www.devils-heaven.se

Wem der Name DEVIL´S HEAVEN noch nichts sagt, muss nicht befürchten, bisher etwas verpasst zu haben. Nicht, weil die Band bisher nichts brauchbares herausgebracht hat, sondern weil es sich hier um einen neuen Zusammenschluss schwedischer Musiker handelt. Die einzelnen Mitwirkenden allerdings könnten schon mal in Eurem Universum in Erscheinung getreten sein, wenn Ihr auf Hardrock sowie Progressive Rock bzw. Metal steht.

Sänger Jonas Nygren hat seine Stimmbänder schon bei STATE OF SALAZAR oder EIGHT POINT ROSE strapaziert, während Bassist Jonas Reingold wohl noch etwas bekannter sein dürfte. Durch seine Arbeit mit Mike Portnoy (DREAM THEATER) und Neal Morse (SPOCK´S BEARD) sowie seinem Posten bei den FLOWER KINGS wird er wohl schon durch das eine oder andere Wohnzimmer gerockt haben. Desweiteren haben wir Gitarrist Jake Sandberg (ACES HIGH, EYES), Drummer Jaime Salazar (ALLEN/LANDE, STATE OF SALAZAR), Keyboarder Richard Andersson (TIME REQUIEM, SPACE ODYSSEY) und Gitarrist Michael Mansson (MANSSON).

Wenn man sich die Protagonisten so ansieht, könnte man eine ungefähre Ahnung von dem bekommen, was man unter dem Banner DEVIL´S HEAVEN so ausgeheckt hat. Und was soll ich sagen: „Heaven On Earth“ ist genau das, was man erwartet, wenn auch die Mischung aus straightem Hardrock und Progressive Rock nicht in einen Topf geworfen wurde sondern eher Stück für Stück auf den Hörer zu rauscht. Will heißen, dass die 13 Songs auf diesem Debüt mal eher in die Hardrock Ecke passen und mal perfekt durchdachter Prog-Rock sind.

Los geht´s eher kopflastig, denn „Welcome II The Show“ ist ein 7-minütiger Melodic-Prog-Metal Song, der durch seinen ruhigen Mittelteil auffällt. Drum herum gibt es flott dahinpolternden Metal mit durchdachten Passagen und der wirklich hervorragenden Stimme von Mr. Nygren. Der Sound könnte etwas mehr Druck auf der Brust vertragen, beim Songwriting allerdings merkt man, dass hier keine Anfänger am Werk waren. Viel gradliniger geht es bei der ersten Single „Demerital Action“ zu. Hochmelodischer Hardrock/Heavy Metal mit ganz klarer US-Prägung, der ziemlich in die glorreichen 80er tendiert. Nichts Neues, aber dafür mit einer gnadenlosen Ohrwurmmelodie ausgestattet. Gleiches gilt auch für das folgende „Devil Woman“. Knackiges Riffing, tighte Rhythmen und die wunderbar kratzige Stimme von Jonas Nygren machen daraus einen Song, den man mögen MUSS. Die Ballade „Touched By An Angel“ bietet einen kurzen Moment um inne zu halten, bevor mit „Mean Street City“ wieder ein lupenreiner Hardrocker auf dem Programm steht. Etwas flotter unterwegs präsentiert sich „Day Of Doom“ während „Riders In The Sky“ sehr episch dahergaloppiert. „Let It All Hang Out“ zeigt noch einmal komplett andere Seiten der Schweden auf, denn hier wird wild gerockt und gerollt. Ein perfekter Gute-Laune-Song der im Refrain sogar mit hämmerndem Piano glänzt. Etwas deplatziert sind weitere Keyboards, die so gar nicht Rock´n Roll sind.

Im Fahrwasser des Openers wird das Instrumental „Festung Europa“ allen Prog-Freunden gefallen. „Cold“ nimmt noch einmal etwas Fahrt heraus und das anschließende „Stillborn“ (welches nur 39 Sekunden dauert) ist eine Art Re-Prise des Vorgängerstücks. Rotzig und klischeehaft wird es dann noch mal bei „Hot Sex“, einem weiteren Rocksong, der für gute Laune sorgt. Mit „Wine Me“ beschließen die Schweden ein kurzweiliges Album gewohnt hochwertig.

Das Programm auf „Heaven On Earth“ ist genau so bunt wie Mannschaft hinter DEVIL´S HEAVEN. Wen das nicht stört, der wird eine knappe Stunde gut gespielten Hardrock/Heavy Metal erleben, der zwar nicht innovativ aber ziemlich gefällig aus den Boxen quillt. Alles schon mal da gewesen, aber das wissen die Schweden sicher. Dieses Album ist sehr interessant für Traditionalisten und Freunde melodischen Schwermetalls. Well done…

WERTUNG: 


Trackliste:

01. Welcome II The Show
02. Demerital Action
03. Devil Woman
04. Touched By An Angel
05. Mean Street City
06. Day Of Doom
07. Riders In The Sky
08. Let It All Hang Out
09. Festung Europa
10. Cold
11. Stillborn
12. Hot Sex
13. Wine Me

Stefan

FREE SPIRIT – All The Shades Of Darkened Light

Band: Free Spirit
Album: All The Shades Of Darkened Light
Spielzeit: 44:11 min.
Stilrichtung: AOR, Melodic Rock
Plattenfirma: Carpel Music OY
Veröffentlichung: 28.02.2014
Homepage: www.facebook.com/freespiritrock

Was passiert wenn man BROTHER FIRETRIBE mit DEF LEPPARD und H.E.A.T. in einen Topf wirft? Alle, die jetzt schon abwinken und wieder einmal die vollmundigen Versprechen eines Mailorders oder Promotion Menschen hinter dieser Aussage vermuten, dürfen sich weiter das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen, denn das hier ist keine leere Versprechung und auch keine Übertreibung. FREE SPIRIT aus Finnland haben sich genau diesen Sound auf die Fahnen geschrieben und gewinnen damit bei Leibe keinen Innovationspreis. ABER: der Sechser aus dem hohen Norden atmet – wie die Landsmänner BROTHER FIRETRIBE – die glorreichen 80er mit jeder Note und versuchen erst gar nicht, etwas Neues zu erfinden, sondern konzentrieren sich lieber auf ihre Stärken und hauen mit ihrem zweiten Album „All The Shades Of Darkened Light“ ein ordentliches Pfund raus.

Zwar könnte der Sound ein wenig mehr Druck vertragen, die AOR Freunde unter Euch wird das aber sicher nicht stören, sind die Chöre doch enorm catchy, die Songs nicht plump sondern wohl durchdacht und das Hitpotenzial enorm hoch. Schon das Debüt „Pale Sister Of Light“ konnte mit eingängigen Songs punkten, war soundtechnisch aber noch viel schwächer auf der Brust. Die Band besteht im Übrigen aus Sami Alho (vocals), Vesa Yli-Mäenpää (guitars), Marko Haapamäki (guitars), Sami Hämäläinen (bass), Pasi Koivumäki (drums) und Timo Alho (keyboards). Auch in Sachen Professionalität haben FREE SPIRIT einen riesigen Satz nach vorne gemacht.

Das spiegelt sich bereits beim Opener „Nights Of Paradise“ wieder. Bei herausragenden Keyboard-Einsätzen, großen Riffs und noch größeren Chören bleibt kein Auge trocken. Der Refrain alleine ist schon feuchte Träume wert. Mit stoischem Rhythmus walzt „Living Tattoo“ dahin, nur um spätestens bei der Bridge die Gewissheit zu erzeugen, dass wir es hier mit einem außerordentlichen Tonträger zu tun haben. Die Krone setzt indes „Hysteria“ (übrigens keine Coverversion) auf: hier bündeln die Finnen alles was den 80er Melodic Rock ausgemacht hat. Zu dieser Zeit wäre das ein todsicherer Hit gewesen.

Nach einem solchen Einstieg stehen aber noch mehr großartige Songs an: schon das folgende „Ever Come True“ kann erneut überzeugen und Stücke wie das eindringliche „The Dew Of The Rose“, das ruhigere „Carry On“, das quirllige „Fever“ oder abschließend das knackige „Storyline“ stehen dem in Nichts nach. Mit seinen 11 Songs ist „All The Shades Of Darkened Light“ ein rundum gelungenes Projekt. Es gibt praktisch keine Schwachstellen – hier bekommt der Begriff Hitalbum endlich wieder eine reelle Bedeutung.

Wie gesagt: FREE SPIRIT machen absolut nichts Neues (wer macht das heutzutage schon?), aber etablierte Kapellen wie H.E.A.T. oder auch  BROTHER FIRETRIBE – zu deren größten Fans ich mich selber zähle – müssen sich warm anziehen, wenn sie demnächst ihre neuen Langrillen präsentieren. Diese Finnen haben äußerst stark vorgelegt und liefern ein Hitalbum ab, das so wohl keiner erwartet hätte. Over and out!

WERTUNG: 


Trackliste:

01. Nights Of Paradise
02. Living Tattoo
03. Hysteria
04. Ever Come True
05. The Dew Of The Rose
06. Turn On The Night
07. Burning Love
08. Carry On
09. Fever
10. Silence
11. Storyline

Stefan

DYNAZTY – Renatus

Band: Dynazty
Album: Renatus
Spielzeit: 44:50 min.
Stilrichtung: Melodic Metal
Plattenfirma: Spinefarm Records
Veröffentlichung: 28.02.2014
Homepage: www.dynazty.com

Schon der erste Anblick des Covers zu „Renatus“ hat mich stutzig gemacht! Erstens ist das Artwork so anders als sonst, der Albumtitel ist so gar nicht Hair Metal und die aus dem riesigen Ei a´la Alien herausragenden Arme tragen Aufschriften wie „Rebirth“, „Change“ oder „Resistance“. Zwischen 2009 und 2012 haben die Schweden DYNAZTY drei formidable Alben herausgebracht, die weitestgehend im Hair Metal Bereich angesiedelt waren. Und sie konnten bei jeder Platte noch einen drauf setzen. So war das bis dato finale Werk „Sultans Of Sin“ das reifste und in Teilen auch härteste. Eine Entwicklung zum Sound auf dem neuen Dreher „Renatus“ konnte allerdings niemand voraussehen. Denn bis auf den Bandnamen und die Besetzung mit Nils Molin (vocals), Love Magnusson (guitar), George Egg (drums) und Mike Lavér (guitar) – lediglich Bassist Joe Fox Applegren wurde durch Jonathan Olsson ersetzt – ist nichts mehr so wie es einmal war.

Mit dem neuen Label Spinefarm Records im Rücken frönen die Schweden jetzt teils brachialem Melodic/Power Metal der Marke FIREWIND, HAMMERFALL oder DREAM EVIL. Zusätzlich würzen die Herren ihren neuen Sound noch mit jeder Menge progressiven (Stakkatto-) Riffs und Spielereien. Aber trotzdem bleiben die neuen Songs immer melodiös und eingängig, nur eben anders. Die Röhre von Nils Molin wurde kurzerhand zum richtigen Instrument für diesen Sound umfunktioniert und der Sound ist glasklar und druckvoll. Aufgenommen wurde auch dieses Mal wieder in den Abyss Studios in Pärlby/Schweden. Neu an den Drehknöpfen war Jonas Kjellgren (SCAR SYMMETRY, RAUBTIER), produziert haben DYNAZTY die neue Platte selbst.

Dass sich die Jungs in eine komplett neue Richtung entwickelt haben, spürt man ab der ersten Sekunde des Openers „Cross The Line“. Denn hier dominieren Stakkatto-Riffs, schnelle Keyboard-Läufe und Double Bass Salven. Zumindest, wenn man die bisherige Musik der Band kannte ist man etwas vor den Kopf gestoßen. Wenn nicht, streicht diesen Satz und freut Euch auf kompetent umgesetzten Melodic/ Power Metal voller Spielfreude. Auch die erste geplante Single „Starlight“ haut in diese Kerbe. Tiefergestimmte Gitarren, leichte Prog-Elemente und ein Ohrwurm-Refrain machen daraus einen Power Metal Kracher. Dieses Rezept ist spätestens bei „Dawn Of Your Creation“ bekannt und lässt alte Fans vielleicht etwas entspannter lauschen (wenn sie nicht schon ausgeschaltet haben).

Auch im weiteren Verlauf gibt es gut gespielten Heavy Metal mit vielen Flitzefinger-Einlagen, der mal an DREAM EVIL („The Northern End“), mal an FIREWIND („Unholy Deterrent“) erinnert. Etwas Neues haben die Schweden in der Vergangenheit nicht gemacht, und zumindest das bleibt auch so: DYNAZTY stehen anno 2014 für anspruchsvollen Power Metal, der irgendwo zwischen Melodie und Härte ein gutes Gleichgewicht gefunden hat. Das Ei des Kolumbus ist „Renatus“ nicht, ein starkes Power Metal Album aber allemal!

WERTUNG:

Trackliste:

01. Cross The Line
02. Starlight
03. Dawn Of Your Creation
04. The Northern End
05. Incarnation
06. Run Amok
07. Unholy Deterrent
08. Sunrise In Hell
09. Salvation
10. A Divine Comedy

Stefan

THE CLASH – The Rise And The Fall Of The Clash (DVD)

Band: The Clash
Album: The Rise And The Fall Of The Clash (DVD / Dokumentation)
Spielzeit: 90 min
Genre: Punk Rock
Plattenfirma: UDR
Veröffentlichung: 07.03.2014
Homepage: www.theclash.com

Die britische Punk Band schlechthin (wenn es um internationalen Erfolg geht und von den Sex Pistols mal abgesehen) waren The Clash, die es in den äußerst turbulenten 8 Jahren Ihres Bestehens auf 6 Studio-Scheiben und unzählige Fans dies- und jenseits des großen Teichs gebracht haben. Mit anfangs hemdsärmeligem Auftreten, klug ausgearbeiteten Songs und politisch engagierten Texten bildete das Quartett die Speerspitze der jugendlichen Revolte gegen das Establishment die ebenso schnell ihren Drive verlor wie sie in gefunden hatte. Was davon geblieben ist sind eine Handvoll Songs für die Ewigkeit (wie z.B. „Should I Stay or Should I Go?“, „I Fought the Law“oder „London Calling“), die auch heute noch weder musikalisch noch inhaltlich etwas von ihrer Relevanz eingebüßt haben und eine Geschichte die es wert ist erzählt zu werden. Das können beileibe nicht alle Punk Bands von sich behaupten.  Wie bei den meisten großen, visionären Bands implodierte das Experiment aufgrund der üblichen Kombination aus Drogen, undurchsichtigen Management Rochaden und einer Vielzahl von einfach miesen Entscheidungen. Die neue Dokumentation “ The Rise And The Fall Of The Clash“ von Regisseur Danny Garcia wirft einen Blick hinter die Kulissen dieser faszinierenden Band, Ihrer Entstehung, dem Aufstieg und selbstverständlich dem harten und steilen Fall der Legenden um den leider 2002 zu früh verstorbenen Sänger Joe Strummer und den extrovertierten Gitarrist Mick Jones. Die große Stärke des Films ist die enge Einbindung vieler direkt Beteiligter aus den damaligen Zeit, mit Ausnahme von Strummer und Manager Bernie Rhodes, die konsequenterweise dann auch für einen Großteil der großen und kleinen Katastrophen verantwortlich gemacht werden, die THE CLASH ultimativ das Genick brachen.

Der Film bietet eine Menge Hintergrundinformationen, tiefe Einblicke (auch dank der vielen Originalstimmen) in den Wahnwitz des Musikgeschäfts und viele sympathische Überlebende einer verrückten Zeit. Wenn ein sichtlich mit seinem Leben strauchelnder, alkoholisierter Ex-Gitarrist vor der Kamera die Fassung verliert und mit den Worten kämpft, bleibt dem Zuschauer der Klos im Hals stecken. Eine Szene wie diese sagt wohl mehr über die Unbarmherzigkeit des Musikgeschäfts als die x-te aufgewärmte Klatschgeschichte.  Wer in erster Linie auf Live-Szenen der Band hofft wird enttäuscht werden, denn diese Dokumentation gibt sich Mühe die Ereignisse hinter und weniger auf der Bühne zu beleuchten, zeigt zwar viele Konzertbilder – als Musikfilm ist sie aber nicht angelegt. Nachdem man 90 Minuten abgetaucht ist in die Welt von THE CLASH hat man allerdings den unbedingten Wunsch sich nochmals Grosstaten wie „London Calling“ oder „Combat Rock“ anzuhören – Scheiben die auch heute noch in jede gut sortierte Plattensammlung gehören. „The Rise And The Fall Of The Clash“ erscheint auf DVD und liegt im Format 16:9 HD vor.

WERTUNG:

Mario

FREEDOM CALL – Beyond

Band: Freedom Call
Album: Beyond
Spielzeit: 59:47 min
Stilrichtung: Melodic Metal
Plattenfirma: Steamhammer/SPV
Veröffentlichung: 21.02.2014
Homepage: www.freedom-call.net

Ich weiß, ich weiß. FREEDOM CALL die Happy Metaller der Nation sind nicht jedermanns Geschmack! Ich für meinen Teil gehöre aber seit den Anfangstagen zu den Fans der Band und finde ihre Art zu musizieren einfach sau cool. Man braucht halt auch ein bisschen Fröhlichkeit im düsteren Metalalltag!
Und der Erfolg scheint den Jungs recht zu geben, das letzte Studioalbum „Land of the Crimson Dawn“ wurde von der Presse und den Fans hervorragend angenommen und mittlerweile feiert man ja auch sein fünfzehnjähriges Bandjubiläum. Das schaffen nicht so viele Bands in der heutigen Zeit!
Die Jungs rund um Mastermind Chris Bay haben sich mal wieder etwas runderneuert auf ihrem neuen Album „Beyond“. Am Bass kehrt der Urbasser Ilker Ersin zurück und hinter dem Drumkit nimmt Ramy Ali (IRON MASK, EVIDENCE ONE) Platz der den terminlich ausgelasteten Klaus Sperling ersetzt.
Auch mit „Beyond“ geht man wieder ein bisschen zurück zu den Anfängen ala „Crystal Empire“ oder „Eternity“ zu mindestens wird uns das vollmundig versprochen. Mich als Fan der ersten Stunde freut das natürlich.
So, wie klingt es denn nun wirklich das neue Werk? Der ersten Tracks „Union of the Strong“, „Knights of Taragon“ und „Heart of Warrior“ atmen auf jeden Fall schon mal ganz klar den Geist der Anfangstage. Das Versprechen zu den Anfängen der Band zurück zu kehren, wird also direkt gleich mal in die Tat umgesetzt.
Man merkt auch direkt das das neue Album wieder wesentlich fröhlicher rüber kommt also zum Beispiel das eher düstere „Legend of the Shadowking“ Album.
Über das flotte, melodische „Come On Home“ und dem epischen Titeltrack „Beyond“ geht es dann in den Mittelteil der Scheibe
Und hier lassen die Mannen rund um Chris Bay keinen Deut nach, sei es „Among the Shadows“ oder der genial groovende Doppelpack „Journey into Wonderland“ und „In the Rythm of Light“, alle Songs sind hier erstklassig und fallen beim geneigten Fan auf absolut fruchtbaren Boden!
Und im Anschluss schaffen es die Callers auch noch dieses erstklassige Niveau bis zum Ende der Scheibe zu halten, als glänzende Beispiele seien hier nur „Dance off the Devil“, „Follow your Heart“ oder „Colours of Freedom“ genannt.

Anspieltipps:

Schlechte Tracks muss man hier definitiv mit der Lupe suchen, das ganze Album ist ein einziger Hörgenuss!

Fazit :

JA ich kann den Happy Metallern von FREEDOM CALL einiges abgewinnen und JA ich freue mich auf jedes neue Album der Jungs! Mit der Ankündigung das “Beyond” sich aber eher an den Anfangstagen der Band orientiert haben die Jungs meine Freude und Erwartung ins uferlose steigen lassen.
Nach verklingen des letzten Tons kann ich nur resultieren, das die Mission „Back to the roots“ auf jeden Fall ein voller Erfolg war!
FREEDOM CALL bleiben im fünfzehnten Jahr ihres Bestehens konstant gut und liefern dem geneigten Fan das was sie erwarten.
Punktlandung meine Herren! Geile Scheibe!

WERTUNG: 


Trackliste:

01. Union of the Strong
02. Knights of Taragon
03. Heart of a Warrior
04. Come On Home
05. Beyond
06. Among the Shadows
07. Edge of the Ocean
08. Journey into Wonderland
09. In the Rythm of Light
10. Dance off the Devil
11. Paladin
12. Follow your Heart
13. Colours of Freedom
14. Beyond Eternity

Julian

ANCILLOTTI – The Chain Goes On

Band: Ancillotti
Album: The Chain goes on
Spielzeit: 46:02 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Pure Steel Records
Veröffentlichung: 28.02.2014
Homepage: www.facebook.com/ancillottiband

Da hat Pure Steel aber mal wieder ganz tief in der italienischen Heavy Metalmottenkiste gewühlt! STRANA OFFICINA oder BUD TRIBE sind vielleicht zwei der bedeutendsten 80iger und 90iger Metalbands aus dem Stiefelland. Und der Hauptprotagonist hinter den beiden Bands Daniele „Bud“ Ancillotti kehrt nun mit einem Paukenschlag wieder zurück auf die Metalbühne.
Dieser Paukenschlag nennt sich schlicht ANCILLOTTI und im Gepäck haben die Jungs noch das Debütalbum „The Chain goes on“.
Geboten wird uns hier straighten, knackigen Heavy Metal der den Geist von ACCEPT atmet, sowie vom rauen Gesang von Daniele veredelt wird.
Ein wahres Fest also für Freunde der 80iger und 90iger!
Steigen wir somit also geschwind mal mit dem Opener „Bang your Head“ in die Scheibe ein. Nach einer coolen Einleitung nimmt der Song so richtig Fahrt auf, das röhrende Organ von Daniele nimmt das Ruder fest in die Hand und der knackige 80iger Metal unterstützt ihn tatkräftig. Der Chorus ist absolut mitsing tauglich und wird sich garantiert in eure Gehörgänge fressen, so viel ist mal klar!
Das folgende „Cyberland“ drückt ebenfalls mächtig aufs Gaspedal und man lässt ordentlich die Axt kreisen. Bei „Victims of the Future“ gönnt man sich eine kurze Verschnaufpause bevor es mit „Monkey“ wieder zurück auf die wilde 80iger Metalfahrt geht.
So, und wer nun beim anstehenden „Legacy of Rock“ nicht mit den Fäusten und den Füßen mitgeht, der hört definitiv die falsche CD! Was ein geiler Track der einen in eine gute, alte Metalzeit zurück katapultiert, wo die Haare noch lang und die Falten weniger waren. Hammertrack!
Und auch danach lassen die Jungs noch so einige Metalperlen auf uns los, zu nennen sind hier auf jeden Fall „Liar“ und „Warrior“. Aber auch die anderen Tracks reihen sich ziemlich gut ins Gesamtgefüge der Platte ein.
Bemerkenswert ist das abschließende „Sunrise“ welches die Band und vor allem Daniele auch mal für einer ganz anderen, gefühlvollen Seite zeigen, die sich auch absolut beherrschen.

Anspieltipps:

“Bang your Head”, “Victims of the Future”, “Legacy of Rock”, “Warrior” und “Sunrise” solltet ihr euch hier nicht entgehen lassen!

Fazit :

Hach ja was war das schön von ANCILLOTTI in die seligen 80iger und 90iger zurück katapultiert zu werden! Die Truppe hat hier ein blitzsauberes Heavy Metalalbum der damaligen Zeit aufgenommen welches jedem Fan des Genres vorzüglich bekommen sollte.
Es gibt zwar auch den ein oder anderen Füllersong auf der Scheibe, aber im Großen und Ganzen überwiegen hier ganz klar die Ohrwurmtracks, die sich ohne Probleme in die Gehörgänge graben und definitiv auf keiner 80iger/90iger Metalparty fehlen sollten!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Bang your Head
02. Cyberland
03. Victims of the Future
04. Monkey
05. Legacy of Rock
06. Liar
07. I don’t wanna know
08. Devil inside
09. Warrior
10. Sunrise
11. Living for the Time (Bonus Track)

Julian

AIRBORN – Dark Future Rising

Band: Airborn
Album: Dark Future Rising
Spielzeit: 74:44 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Remedy Records
Veröffentlichung: 28.02.2014
Homepage: www.airbornband.com

1995 begann die Karriere der Power Metalband AIRBORN, von denen ich bislang leider noch nichts gehört hatte. Das änderte sich aber schlagartig als ich Ausschnitte vom neuen fünften Album „Dark Future Rising“ hörte. Was mir da entgegen schallte war Power Metal der alten europäischer Schule und mir war klar dies musste ich auf jeden Fall rezensieren. Tja gesagt getan und hier sitze ich nun!
Noch ein, zwei Infos bevor wir uns auf die Mucke stürzen. Das Album wurde mit Hilfe von Piet Sielck (IRON SAVIOR) produziert und der gute Piet ließ es sich auch nicht nehmen einen Gastbeitrag bei zusteuern.
Das aktuelle Lineup der Truppe liest sich wie folgt, Alessio Perardi (Gitarre, Gesang), Roberto Capucchio (Gitarre), Domenico Buratti (Bass) sowie Roberto Gaia (Schlagzeug).
So, nun widmen wir uns aber geschwind dem ersten Song „They Arise“. Der Song braucht ein bisschen bis er in Fahrt kommt, aber spätestens beim Chorus ist alles in bester Ordnung und die Powermetalgemeinde kann die Fäuste in die Höhe recken!
In eine ähnliche Kerbe schlagen dann das folgende „Mess we’re in“, „Reign of the Human Race“ sowie „Sword of Justice“. Hier wird ordentliche Powermetalstahl geboten, der bei der geneigten Fanscharr gut ankommen sollte.
In der Mitte des Albums finden wir dann mit „Nitehawk“, „King of Fear“ und „Dark Future“ mal endlich ein paar Songs die etwas aus der ewig gleichen Powermetalschiene ausbrechen und daher besonders hervorzuheben ist. Ein bisschen Abwechslung tut ja gut.
Danach gibt es mit „Solar Messiah“, „Forces of Nature“ und „Jack of all Trades“ ein bisschen durchschnittliche Metalware zu überstehen, bevor es mit dem treibenden „Bonecrusher“ wieder ganz klar in das oberste Qualitätslevel geht. Hier wird euch wieder so richtig schön der Staub aus den Boxen geblasen!
Schön flott kommt dann auch das folgende „Wild and Free“ aus den Boxen geballert und reiht sich somit ohne Probleme in die bisherigen Powermetalgranaten ein.
Als „normalen“ Abschlusstrack gibt es dann das epische „Resurrection“ auf die Ohren, welches die Platte recht gut abrundet und die Band auch mal von einer anderen Seite zeigt, die ihr aber auch recht gut steht.
Die beiden anschließenden Bonustracks sind zwar ebenfalls ganz ordentlich gemacht, können aber mit den absoluten Überfliegern der Scheibe nicht ganz mithalten.

Anspieltipps:

“They Arise”, “Sword of Justice”, “Nitehawk” sowie “Bonecrusher” solltet ihr auf jeden Fall einmal an checken.

Fazit :

Man bekommt auf der neuen Platte von AIRBORN auf jeden Fall einiges geboten! Die Spielzeit ist schon fast zu lang, so das sich auch einge Füllersongs auf der Scheibe eingeschlichen haben. Aber es gibt auch einige wirklich starke Songs zu bestaunen und man merkt das die Jungs schon lange im Geschäft sind. Hoffen wir das das Album nicht in der Veröffentlichung untergeht, denn die Band hat es definitiv verdient etwas mehr Beachtung zu finden!
Eine schöne Ergänzung für das Plattenregal eines jeden Powermetalfans ist “Dark Future Rising” auf jeden Fall geworden!

WERTUNG:


Trackliste:

01. They Arise
02. Mess we’re in
03. Reign of the Human Race
04. Sword of Justice
05. Nitehawk
06. King of Fear
07. Dark Future
08. Solar Messiah
09. Forces of Nature
10. Jack of all Trades
11. Bonecrusher
12. Wild and Free
13. Resurrection
14. Metal Nation (Digi Pack Bonus Track)
15. Things of the Past (Digi Pack Bonus Track)

Julian

LOTHLÖRYEN – Some Ways Back Some More

Band: Lothlöryen
Album: Some Ways back some more
Spielzeit: 48:38 min
Stilrichtung: Folk/Heavy Metal
Plattenfirma: Power Prog
Veröffentlichung: 28.02.2014
Homepage: www.lothloryen.com

Bei der Begutachtung des Bandnamens von LOTHLÖYREN erkennt der gewiefte Hörer direkt das die Jungs aus Brasilien beinharte Herr der Ringe Fans sein müssen.
Und so ist es auch kaum verwunderlich das die Truppe auch ihre Lieder und Texte um das Fantasythema handeln lässt.
Das mir vorliegende Album „Some Ways back some more“ ist die zweite Zusammenarbeit mit dem aufstrebenden deutschen Label Power Prog nach dem letzten Album „Raving Souls Society“. Dabei ist das neue Album ein Re-Release des
2008 veröffentlichten „Some Ways back no more“, welches nur in der Heimat der Band veröffentlicht wurde.
Darauf sind 9 Songs enthalten, die mal mehr, mal weniger in den Folkbereich abdriften, aber stets eine metalische Komponente beinhalten.
Garniert wird das Ganze dann noch mit dem kräftigen, rauen Gesang von Fronter Daniel Felipe, der manchmal an den guten Hansi Kürsch der Tolkien Jünger Nummer 1 BLIND GUARDIAN erinnert.
Ach ja die Scheibe erscheint erneut nur in digitaler Form und ist somit ein weiterer Zuwachs der Digital Serie des Labels. Man geht halt mit der Zeit, was nicht jeder immer gut heißen muss.
Sei es wie es ist, widmen wir uns mal der Scheibe, die mit dem Openersong „My Mind in Mordor“ standesgemäß startet. Eine flotte Midtemponummer erwartet uns hier die auf jeden Fall von ihrem starken Chorus lebt. Sehr angenehm fällt hier der Gesang auf, der eine schöne Klangfarbe hat und sich schön zu den üblichen „Verdächtigen“ abhebt.
Das anschließende „We will never be the same“ schlägt eigentlich in eine ähnliche, starke, Kerbe auch wenn beim Vorgängersong das Ganze ein wenig zwingender aus den Boxen kommt.
Das Zwischenstück „One Ring“ schenken wir uns mal, hätte bei neun Songs nicht unbedingt sein müssen. Aber die Jungs machen diesen kleinen Aussrutscher schnell wieder gut, denn mit dem folgenden „Hobbits Song“ haben sie eine absolute Live und Partygranate in Petto, die ich so von ihnen nicht erwartet hätte! Den Song kann man auch nach 5 Bier noch einwandfrei mitsingen. Coole Nummer, zu der es übrigens auch ein passendes Video gibt, sollte man sich nicht entgehen lassen!
Das knackige „White Lies“ und der abwechslungsreiche Titeltrack „Some Ways Back No More“ helfen uns dann recht gekonnt über den Mittelteil und es geht schnurstracks in das Schlussdrittel.
Dieses ist mit dem atmosphärischen „Secret Time“, dem epischen „My Grimoire“ mit ordentlich BLIND GUARDIAN Anleihen, und dem überlangen Abschlusstrack „Unfinished Fairytale“ ähnlich stark besetzt wie der Rest der Scheibe.
Man hält also das Qualitätslevel bis zum Schluss schön in der Waage.

Anspieltipps:

Mit “My Mind in Mordor”, “We will never be the same”, “Hobbits Song” sowie “My Grimoire” solltet ihr auf jeden Fall auf der sicheren Seite sein.

Fazit :

LOTHLÖYREN machen das was ich von ihnen nach dem lesen des Infosheets erwartet habe. Sie mischen gekonnt Heavy Metal mit ihren landestypischen Folkelementen und haben sogar noch die ein oder andere Überraschung im Gepäck!
Wer hätte zum Beispiel einen waschechten Partysong wie “Hobbits Song” auf so einem Album erwartet?
Dazu kommt das man bis zum Schluss auf einem ähnlichen Qualitätslevel ist und der Gesang von Fronter Daniel Felipe mal etwas ganz anderes ist und schön hervorsticht.
Genrefans machen mit dieser Wiederveröffentlichung auf jeden Fall nicht viel falsch und das wir noch in den Genuss dieser Scheibe kommen hat sich auf jeden Fall gelohnt!

WERTUNG:


Trackliste:

01. My Mind in Mordor
02. We will never be the same
03. One Ring
04. Hobbits Song
05. White Lies
06. Some Ways Back no more
07. Secret Time
08. My Grimoire
09. Unfinished Fairytale

Julian