Band: Midnite Sky
Album: Blood, Sweat And A Little More
Spielzeit: 53:22 min.
Stilrichtung: Melodic Rock, Hardrock
Plattenfirma: Eigenvertrieb
Veröffentlichung: 13.12.2013
Homepage: www.midnitesky.de
Sehr lange war es ruhig um die Stuttgarter Melodic Rock Band MIDNITE SKY. Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich erstmals von den Jungs gehört habe. Es war einer dieser denkwürdigen „Rockabende“ in der Kellerbar eines guten Freundes. Dort hat man sich immer die neusten Eroberungen vorgespielt – darunter war eines Tages auch ein Song namens „Web Of Desire“ – und natürlich dem bayrischen Gerstensaft gehuldigt. Auf dem Cover prangte ein cooles Logo und eine Gitarre, die schnurstracks auf einen Planeten (die Erde?) zuflog. Das Cover war aussagekräftig wenngleich auch nicht sonderlich außergewöhnlich – gleiches galt auch für die Musik. Dass die Schwaben aber gar nicht unbedingt die Welt verändern wollen sondern einfach nur gute Rockmusik machen wollen, dürfte klar sein. Das ist ihnen auch gelungen…
Jetzt jährt sich diese Erinnerung bald zum zehnten Mal und unlängst haben MIDNITE SKY ein neues Album veröffentlicht. Das erste seit besagtem Langspieler in 2004. Ein kurzer Blick auf die Liste der Protagonisten lässt feststellen, dass sich das Line-Up praktisch nicht geändert hat. Aus der klassischen Quintett ist ein Quartett geworden, der zweite Gitarrenposten wurde komplett gestrichen – ansonsten bestehen MIDNITE SKY immer noch aus Holger Blickle (vocals), Stefan Kreutz (guitars), Frank Hafner (bass) und Markus Schuebel (drums).
Was hat sich musikalisch getan? Eines lässt sich nach wenigen Minuten sagen: „Blood, Sweat And A Little More“ ist runder und mundet noch besser als der ohnehin schon starke Vorgänger. Dieser war schroffer und etwas härter, jetzt hat man sich Bügelkurs verschrieben und den Sound etwas glatter gestaltet. Aber auch kraftvollere Chöre und noch mehr Gewicht auf Melodie und Eingängigkeit steht beim neuen Longplayer auf dem Zettel. Der Opener „Hellfire“ hat mich erstmal komplett weggeblasen. Mit mächtigem Refrain, großartiger Gitarrenarbeit und stampfendem Beat beginnt der Tanz unerwartet stark, um nicht zu sagen – ein Meisterwerk! Bei „Feels Like Heaven“ wird es etwas kuscheliger und MIDNITE SKY tendieren etwas in die Richtung FIREHOUSE. Der Grat zwischen Kunst und Kitsch ist ein schmaler aber die Schwaben bleiben auf der richtigen Seite. „Change Your Mind“ präsentiert sich wieder etwas rockiger, das suggeriert schon das schneidige Eröffnungsriff. Klassischer Melodic-Stoff wird bei „Where Are The Angels“ zelebriert. Hooks bis zum Abwinken.
“All I Ever Want” ist eine weitere erstklassige Nummer mit viel Raum für tolle Melodien. So könnte ich jetzt weitermachen, denn einen schwachen Song sucht man hier vergebens. Aber ich beschränke mich auf ein paar weitere Anspieltipps, die ich unbedingt noch herausheben muss: das lässige „Sex Bomb Love Machine“ darf auf keiner Party fehlen während „Now You´re Gone“ eine Melodic-Granate erster Güte ist. Auch ein Stück wie das flotte „Lay Down Your Fear“ sollte Erwähnung finden.
Blut, Schweiß und ein bisschen mehr haben die Jungs von MIDNITE SKY in ihr zweites Album gesteckt. Warum es so lange gedauert hat, bis ein Nachfolger zu „Rock The Planet“ in trockenen Tüchern war, weiß ich nicht. Dass es sich gelohnt hat zu warten steht außer Frage, denn „Blood, Sweat And A Little More“ ist ein großartiges Hardrockalbum geworden, das allen Fans der 80er die Freudentränen in die Augen und beim Abrocken den Schweiß auf die Stirn treiben wird. Ganz starkes Ding und eine große Überraschung noch dazu.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Hellfire
02. Feels Like Heaven
03. Change Your Mind
04. Where Are The Angels
05. All I Ever Want
06. Tell Me Why
07. Lay Down Your Fear
08. Sex Bomb Love Machine
09. Waiting For Your Love
10. Love Is A Stranger
11. Now You´re Gone
12. Rock With You Tonite
Stefan