ORDEN OGAN – The Book of Ogan

Band: Orden Ogan

Album: The Book of Ogan

Spielzeit: 600 min insgesamt

Stilrichtung: Power Metal

Plattenfirma: AFM Records

Veröffentlichung: 18.03.2016


Die Jungs von ORDEN OGAN schwimmen momentan definitiv auf der Erfolgswelle! Mit dem letzten Album „Ravenhead“ stieg man bis auf Position 16 in den Charts ein, man spielt aktuell seine erste Headliner Tour (zu dieser findet ihr übrigens einen ausführlichen Bericht hier bei uns an anderer Stelle) und nun hat man auch noch ein extra fettes Package für die Fans zusammen geschnürt! Denn mit „The Book of Ogan“ erscheint nicht nur das erste offizielle Livedokument der Band, NEIN hier wird richtig fett aufgefahren kann ich euch sagen! Denn das Package besteht aus 2 DVDs sowie 2 CDs randvoll mit Konzerten, Dokumentationen, Interviews, Best Of Tracks und den offiziellen Videclips der Band. Aber das ist noch nicht alles, denn als besonderes Goodie packen die Jungs um Fronter Seeb Levermann noch das erste Demo „Testimonium A.D“ mit bei, welches nicht mehr erhältlich war und teilweise zu Mondpreis von bis zu 500 € bei Ebay und Co gehandelt wurde. Also wenn das mal kein fettes Gesamtpaket ist dann weiß ich es auch nicht! Alle Details was wo genau enthalten ist, findet ihr weiter unten.

Alle hier einzeln durchzusprechen würde den Platz definitiv sprengen, deswegen führe ich euch jetzt mal kurz durch die einzelnen Inhalte.

Auf DVD 1 findet ihr eine tolle 90 minütige Dokumentation über die Bandgeschichte von den Anfängen bis heute. Viele ehemalige und aktuelle Bandmitglieder kommen hier zu Wort und erzählen ihre Geschichten. Es gibt viel zu entdecken und allerhand Interessantes zu erfahren was man so noch nicht über die Band wusste. Das Videomaterial ist wirklich erste Sahne und man findet auch sehr amüsantes Zeug aus den Kindertagen und der Anfangszeit der Band inklusive verwackelten Material.

Wenn mich jemand nach der Referenz einer Banddoku heutzutage fragt, hier ist sie!

Als Zweites sind hier alle jemals produzierten Musikvideos der Band enthalten und obendrein gibt es noch Making Of Videos sowie einen Tourbericht.

Das war aber nur der erste visuelle Streich, der zweite folgt nun mit DVD Nummer 2 mit zwei kompletten Konzerten aus dem Jahres 2015 aus Bamberg und vom Rock Harz Festival. Dazu gibt es noch zwei, drei ausgewählte Songs von anderen Konzerten, weitere Interviews und einen Festivalbericht.

Also wer hier nicht genug Anschauungsmaterial der Band hat, dem ist glaube ich echt nicht mehr zu helfen!

Nun wenden wir uns den Audio CDs zu. Hier haben wir Auf CD Nummer 1 eine Best Of die alle Bandklassiker enthält die man als Neueinsteiger kennen muss und als Fan eh schon aus dem Schlaf beherrscht. Ein toller Abriss über das bisherige Bandschaffen!

Auf CD Nummer 2 haben wir dann das schon angesprochene „Testimonium A.D“ Demo der Band welches damals unglaubliche Kritiken einfuhr und zurecht, auch heute noch, als eines der besten Demos einer Band angesehen wird.

Hier findet man noch einen etwas anderen Bandsound vor mit vielen Folkelementen und den dazugehörigen Instrumenten, in der Banddoku wird auch sehr ausführlich darauf eingegangen, aber schon damals konnte man erahnen was alles in der Band steckt!


Anspieltipps:


Erübrigen sich zu 1000 %, egal was, alles erste Sahne!


Fazit :


Ich glaube ich brauch nicht mehr allzu viel hier zu schreiben. Hier bekommt der geneigte Konsument alles was er über die Band ORDEN OGAN wissen muss und zusätzlich ist das Ganze DAS ultimative Zeitzeugnis der Band geworden und vielleicht auch DAS aktuelle Referenzwerk wenn es um eine Banddokumentation plus Live Eindrücke und Best Of geht! Das muss man hier glaube ich mal so ganz klar sagen.

Dieses fette Package darf sowohl bei Fans der Band als auch Neueinsteigern nicht im Plattenschrank fehlen! Ein absolutes Muss und mehr Bandgeschichte bekommt ihr nirgends für euer Geld (ca. 30 Euro)!


WERTUNG:




DVD 1:


1. Introduction

2. Part I: 1996-2008 – Becoming A Band

3. Part II: 2008 – Vale

4. Part III: 2010 – Easton Hope

5. Part IV: 2012 – To The End

6. Part V: 2015 – Ravenhead

7. Part VI: 2015 – ? – Conclusion

8. Angels War (Music Video)

9. The Lords Of The Flies (Music Video)

10. We Are Pirates! ((Music Video)

11. Easton Hope (Music Video)

12. The Things We Believe In (Music Video)

13. Land Of The Dead (Music Video)

14. Masks (Music Video)

15. F.E.V.E.R (Music Video)

16. The Making Of To The End“

17. „Rhapsody“-Tour Report

18. The Making Of „The Things We Believe In“


DVD 2:


1. Orden Ogan (Live At Rock Harz Open Air 2015)

2. F.E.V.E.R (Live At Rock Harz Open Air 2015)

3. Deaf Among The Blind (Live At Rock Harz Open Air 2015)

4. We Are Pirates! (Live At Rock Harz Open Air 2015)

5. Farewell (Live At Rock Harz Open Air 2015)

6. Ravenhead (Live At Rock Harz Open Air 2015)

7. Here At The End Of The World (Live At Rock Harz Open Air 2015)

8. Sorrow Is Your Tale (Live At Rock Harz Open Air 2015)

9. Announcement (Live At Rock Harz Open Air 2015)

10. The Things We Believe In (Live At Rock Harz Open Air 2015)

11. Orden Ogan (Live At Brose Arena Bamberg 2015)

12. F.E.V.E.R (Live At Brose Arena Bamberg 2015)

13. To New Shores Of Sadness (Live At Brose Arena Bamberg 2015)

14. The Lords Of The Flies (Live At Brose Arena Bamberg 2015)

15. To The End (Live At Brose Arena Bamberg 2015)

16. Ravenhead (Live At Brose Arena Bamberg 2015)

17. We Are Pirates! (Live At Brose Arena Bamberg 2015)

18. Deaf Among The Blind (Live At Brose Arena Bamberg 2015)

19. The Things We Believe In (Live At Brose Arena Bamberg 2015)

20. „Angels War“ (Live At Summer Breeze 2013)

21. Easton Hope“ (Live At Wacken 2010)

22. „Rites Of Vale“ Animated Comic

23. „Masks“ Alternative Clip

24. Festival Report 2013

25. EMP/Rockinvasion Interview At Summer Breeze 2013

26. Rock Hard Interview At Bang Your Head 2015

27. Sons Of Metal Interview In Paris 2014 / 2015


CD 1:


1. To The End

2. F.E.V.E.R

3. All These Dark Years

4. The Things We Believe In

5. To New Shores Of Sadness

6. A Reason To Give

7. Farewell

8. We Are Pirates!

9. The Lords Of The Flies

10. The Ice Kings

11. Deaf Among The Blind

12. Masks

13. Ravenhead

14. Requiem


CD 2:


1. Testimonium a.d.

2. Ethereal Ocean

3. Angels War

4. Moods

5. Y, U, Id Ant My

6. Golden

7. The Step Away


Julian

DISTANT PAST – Rise of the Fallen

Band: Distant Past

Album: Rise of the Fallen

Spielzeit: 48:47 min

Stilrichtung: Heavy Metal

Plattenfirma: Pure Steel Records

Veröffentlichung: 08.04.2016


Zwei Jahre nach ihrem letzten Studiowerk „Utopian Void“ REZIsind die Schweizer Metaller von DISTANT PAST zurück auf der Bildfläche und haben ihr neues Album „Rise of the Fallen“ mit im Gepäck. Auf diesem präsentieren uns die Jungs eine epische Geschichte rund um den ewigen Kampf von Gut und Böse, hier dargestellt von Luzifer persönlich und den Sohn Gottes. Dabei schlüpft DISTANT PAST Sänger Jvo Julmy in die Rolle des Bösen und für die Rolle des Guten konnte man GLORYHAMMER und Ex EMERALD Sänger Thomas L. Winkler gewinnen! Das klingt doch schon mal nach einem ordentlich Package. Und dem nicht genug wer herausfordernden Metal sucht bei dem mal viele Facetten entdecken kann, dürfte hier genau richtig sein. Also kein Stoff zum mal eben nebenbei hören, so viel dürfte klar sein, wenn man auch das Vorgängeralbum der Band kennt.

Gestartet wird der Diskus mit „Master of Duality“. Dieser beginnt mit sanften Gitarrenklängen, diese weichen aber bald kraftvollen Drums sowie härteren Riffs und schon kurz danach erklingen die Stimmen der beiden Sänger die hier sehr gut harmonieren. Der Song an sich ist als Opener recht schmissig geworden, was auf jeden Fall schon mal sehr gut ist. Der Anfang ist also schon mal gemacht und gelungen!

Die beiden folgenden Songs „Die as One“ und „End of the World“ sind dann schon von einem ganz anderen Kaliber. Hier sind die Jungs noch eine ganz Spur melodischer und songdienlicher unterwegs, was das Ganze nicht sperrig werden lässt und es somit wunderbar in den Gehörgängen kleben bleibt.

Leider kann mich von den nächsten Songs nichts so richtig fesseln, irgendwie kommen die Stücke nicht so wirklich auf den Punkt, was das Ganze sehr schwer eingängig macht. Erst mit „The Road to Golgotah“ wird es wieder wesentlich besser und bleibt dann auch auf einem konstant hohen Level!

Am Ehesten hervor tut sich hier noch das knackige „Heroes Die“ welches mal ohne Gastsängerunterstützung durch Thomas L Winkler auskommt. Aber auch der Abschlusstrack „By the Light of the Morning Star“ kann stellenweise absolut überzeugen. Insgesamt bleibt aber trotzdem und aufgrund des doch schwächeren Mittelteils ein fader Beigeschmack am Ende übrig. Sehr schade!


Anspieltipps:


Hier kann ich euch auf jeden Fall “Die as One”, “End of the World”, “The Road to Golgotah” sowie “Heroes Die” ans Herz legen.


Fazit :


Hmm schwierig dieses Mal hier eine Benotung zu finden! Sicherlich haben DISTANT PAST viel Arbeit in ihr neues Album gesteckt, das merkt man bei jeder Note. Aber leider zünden halt nicht alle Songs bzw. es dauert einfach zu lange bis man alles erfasst hat. Das macht es natürlich sehr schwierig einen Zugang zu finden! Auch bei mir hat es mehrere Durchläufe gebraucht das man mich einigermaßen überzeugen konnte.

Im Endeffekt sind es die ähnliche Kritikpunkte die ich auch beim Vorgängeralbum schon angeführt habe, eine starke 7 ist es dann aber doch noch geworden!


WERTUNG:




Trackliste:


01. Master of Duality

02. Die as One

03. End of the World

04. Ark of the Saviour

05. Scriptural Truth

06. Redemption

07. The Road to Golgotah

08. Heroes Die

09. The Ascension

10. By the Light of the Morning Star


Julian

CIRCUS MAXIMUS – Havok

Band: Circus Maximus
Album: Havok
Spielzeit: 54:27 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 18.03.2016
„Havok“ is CIRCUS MAXIMUS‘ mittlerweile 4. Album und die Norweger befinden sich auch weiterhin auf einer Reise zur eigenen Identität. Das bedeutet zwar einerseits, dass jedes neue Album der Diskographie der Band weitere, oft auch unerwartete, Facetten hinzufügt. Dass man es damit den bereits erspielten Fans nicht immer leicht macht liegt natürlich auch auf der Hand. Und so dürfte „Havok“ ein wenig polarisieren, trotz der Tatsache dass die Band vordergründig immer mehr in die Richtung des massenkompatiblen Mainstreams schielt. Auch wenn das Rhythmusgespann um Drummer Truls Haugen und Bassist Glen Møllen sowie Gitarrist Mats Haugen mehr als kompetent aufspielt, so ist doch Sänger Michael Eriksen Dreh- und Angelpunkt der Band, denn er drückt mit seiner klaren, kraftvollen Stimme (die in Songs wie „Highest Bitter“ manchmal an Ari Koivunen von Amoral erinnert) seinen unverwechselbaren Stempel auf.
Los geht’s mit dem Opener „The Weight“, der zwar gelungene Gesangslinien präsentiert, mit seinem weitestgehend durchgezogenen Stakkato-Beat aber mit der Zeit ganz schön nerven kann. Besser wirds da schon mit dem verspielten „Highest Bitter“ und vor allem der Melodiegranate „Flames“ die die Band auf der Höhe der Zeit und in spielerischer und kompositorischer Höchstform präsentieren. CIRCUS MAXIMUS scheinen hin- und hergerissen zwischen den poppigen Verlockungen und dem eher traditionellen Metal, was „Havok“ zu einer etwas unausgewogenen Angelegenheit werden lässt. Ein Song wie der Titeltrack, der hartes Riffing, einen leichten Industrial-Einschlag im Sinne von Marilyn Manson und beinahe schon Robbie Williams typische Gesangslinien kombiniert steht beispielhaft für das stylistische auf und ab, dass die Band hier unter einen Hut zu bringen versucht. Unterm Strich überwiegen die Schönklänge auf „Havok“ aber deutlich, so dass Fans der etwas aggressiveren Ausrichtung der Band das Nachsehen haben dürften. Neben den angesprochenen starken Songs gibt es auf „Havok“ aber leider auch den ein oder anderen Füller wie das ruhige „Loved Ones“ oder der nichtssagende Track „Remember“. Mit dem Rausschmeisser „Chivalry“ (und vor allem dem gelungenen Ende des Songs) gibt es aber noch ein eindrucksvolles Ausrufezeichen zum Ausklang.
„Havok“ ist beileibe kein schlechtes Album geworden und sollte den scheuklappenfreien Fans der Band definitiv Freude bereiten. Der erhoffte ganz grosse Wurf ist den sympathischen Jungs aber damit auch noch nicht gelungen. Wer auf handwerklich einwandfreien, perfekt produzierten und zu jederzeit angenehm tönenden Prog-Metal steht, kommt hier voll auf seine Kosten. Den zuletzt doch erg strauchelnden Genre-Königen Dream Theater werden CIRCUS MAXIMUS aber das Wasser auch weiterhin nicht abgraben können.
WERTUNG
Trackliste:
01. The Weight
02. Highest Bitter
03. Havoc
04. Pages
05. Flames
06. Loved Ones
07. After The Fire
08. Remember
09. Chivalry
Mario

CAPTAIN BLACK BEARD – It´s A Mouthful

Band: Captain Black Beard
Album: It´s A Mouthful
Spielzeit: 41:55 min.
Stilrichtung: Melodic Rock, Hardrock
Plattenfirma: Perris Records
Veröffentlichung: 25.03.2016
Homepage: www.captainblackbeard.net

Auf den ersten Blick ist es etwas verwirrend – das Cover Artwork der Schweden CAPTAIN BLACK BEARD für ihr drittes Album „It´s A Mouthful“. Nicht nur wegen der zugegebenermassen hübschen Rückenansicht der dunkelhaarigen (vermutlichen) Schönheit und dem Albumtitel lässt auch ein Blick auf die veröffentlichende Plattenfirma Perris Records den Schluß zu, dass es sich hier ganz klar um einen Release aus dem Genre Hair Metal bzw. Sleaze/Glam handelt. Doch weit gefehlt, der Schwedenvierer macht in Melodic Rock, und das nicht einmal schlecht. Seit 2009 existiert die Kapelle aus Stockholm, zu der neben Sänger und Gitarrist Sakaria Björklund noch Gitarrist Christian Ek, Bassist Robert Majd und Schlagwerker Vinnie Stromberg gehören. Aber das kommt mir doch alles bekannt vor – jawoll, nach einigem Grübeln fällt mir wieder ein, dass ich bereits 2014 den Vorgänger „Before Plastic“ rezensiert hatte (Rezi HIER). Allerdings fiel das Feedback damals nicht ganz so rosig aus, wie es dieses Mal der Fall sein wird – aber mal der Reihe nach:

Nach dem Release von „Before Plastic“ hatte man erneut die Mögichkeit, zusammen mit den Großen der Szene auf dem Hard Rock Hell Festival zu spielen und man ging für JOE LYNN TURNER, ROBIN BECK und HOUSE OF LORDS in Skandinavien als Anheizer auf Tour. Für die neue Platte enterte man zusammen mit Chips Kiesbye (HELLACOPTERS, BONAFIDE etc.) das Studio. Herausgekommen ist ein Dutzend neuer Songs, die nicht unbedingt auf Retro getrimmt sind, aber dennoch zeitlos klingen. Allen voran der Opener „Divided Feelings“ ist ein Hit. Für diese Nummer haben CAPTAIN BLACK BEARD auch ein Video gedreht. Während 90% der Bands immer die gleichen Videos machen, haben die Schweden kurzerhand die Schönheit des Cover Artworks für das Video ausgeliehen und ihre Version von „Night Of The Living Dead“ gemacht. Das mag manchen ausgelutscht vorkommen, mir gefällt es und es unterstreicht den Charakter der Schweden. Sie wollen keine halben Sachen.

Das wird auch bei Stücken wie „Take Me To The City“ oder „Coast To Coast“ klar. Eine Steigerung in Sachen Songwriting ist mehr als klar ersichtlich. Waren weite Strecken des Vorgängers von mittelmäßig guten Songs gespickt, haben CAPTAIN BLACK BEARD jetzt mehr Biss und viel bessere Ideen, um ihren Songs das gewisse Etwas zu verleihen. Leider gelingt das noch nicht über die komplette Spielzeit, aber das wäre wohl auch etwas zu viel verlangt. „It´s A Mouthful“ ist ein echt gutes Statement geworden. Es rockt, es rollt und es macht Spaß. Die Formkurve zeigt nach oben bei den Schweden, das gefällt mir – und das wird es Euch auch.

WERTUNG:


Trackliste:

1. Divided Feelings
2. Take Me To The City
3. She´s The One
4. Tearin´ Me Apart
5. Far Gone
6. All I Need
7. Mouthful Of Love
8. When It´s Love
9. Something She Said
10. Coast To Coast
11. South Beach
12. Falling

Stefan

AOR – L.A. Darkness

Band: AOR
Album: L.A. Darkness
Spielzeit: 59:10 min.
Stilrichtung: AOR, Melodic Rock
Plattenfirma: Perris Records
Veröffentlichung: 11.03.2016
Homepage: www.slama101.fr

Seit einigen Jahren greift Frederic Slama – Initiator des Projekts AOR – immer wieder auf die Dienste von Tommy Denander zurück. Das trifft sich ziemlich gut, denn beide kann man frank und frei als Workaholics bezeichnen. Fiel Denander speziell vor vier, fünf Jahren durch seine Beteiligung an unzähligen Projekten und Bands auf, initiiert der in Los Angeles lebende Slama praktisch jedes Jahr eine neue Platte mit der Creme de la Creme der internationalen AOR Szene. Und so schiebt der Franzose mit „L.A. Darkness“ bereits Scheibe Nummero 15 an, um seinen beiden großen Leidenschaften – seiner Wahlheimat Los Angeles und dem Adult Orientied Rock – zu huldigen.

Die erneute Kollaboration von Slama und Denander und der Titel „L.A. Darkness“ lassen erahnen, dass die Herren dieses Mal erneut eine kernigere Schiene fahren als früher. Schon seit dem 2012er Opus „L.A. Temptation“ (Rezi HIER) wurde ein wenig an dieser Schraube gedreht, der Melodic Rock rückte mehr in den Fokus, die Westcoast Anleihen traten dafür in den Hintergrund. Dieses Rezept wurde auch für das ein Jahr später erschienene „The Secrets Of L.A.“ (Rezi HIER) beibehalten. Auch die Partner für seine Releases wechselt der Franzose durch wie andere die Unterhosen, für „L.A. Darkness“ ist man erneut bei Escape Music gelandet, für den Release außerhalb Europa´s hat er sich Perris Records ausgesucht, die die aktuelle Platte mit zwei Bonustracks ausgestattet und einen Monat verspätet auf den Markt bringen.

Die Kernaussage auf „L.A. Darkness“ bleibt natürlich die gleiche: erneut bietet Frederic Slama nicht nur zeitlose Kost für Liebhaber der gemächlicheren Gangart, er versammelt auch die großen Namen der Szene, die seine Songs eingesungen haben. Dieses Mal mit von der Partie sind Jeff Scott Soto, Steve Overland (FM), Kevin Chalfant (u.a. THE STORM), Jesse Damon, Paul Sabu (ONLY CHILD), Henry Small (PRISM), Philip Bardowell (PLACES OF POWER) und Rick Riso.
Speziell der Beitrag von Herrn Soto („The Smartest Girl In L.A.“) und Songs wie „Desire Turning Into Dust“ oder „One Foot In Heaven“ sind es, die im Gehör bleiben.

Insgesamt ist es doch beachtlich, welch hohe Kontinuität Frederic Slama mit AOR an den Tag legt. Auf der einen Seite hat er immer die namhaftesten Künstler in seinem Boot sitzen, auf der anderen fabriziert er ein ums andere Mal eine Platte mit guten Songs, die keinen Fan des Genres enttäuschen sollten. Das trifft auch für das fünfzehnte Werk „L.A. Darkness“ zu – das alleine ist schon eine tolle Leistung!

WERTUNG:


Trackliste:

1. The Smartest Girl In L.A.
2. The Locked Soul
3. One Foot In Heaven
4. Blueprint For Love
5. Desire Turning Into Dust
6. Heart In Pawn
7. Seven Storms
8. Why Girls Say No
9. Dangerous Fascination
10. Burning Rainbows
11. No Margin For Error (Bonus Track)
12. The Trail To Your Heart (Bonus Track)

Stefan

DANGER ZONE – Closer To Heaven

Band: Danger Zone
Album: Closer To Heaven
Spielzeit: 47:19 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Pride & Joy Music
Veröffentlichung: 15.04.2016
Homepage: www.dangerzoneweb.com

Seit einigen Jahren läuft es wie geschmiert bei den italienischen Hardrockern DANGER ZONE. Als Bandgründer Robert Priori (guitars) im Jahr 2010 einen zweiten Anlauf nahm, um seine bereits Anfang der Achtziger aus der Taufe gehobene Band erneut an den Start zu kriegen, hätte er sich sich wohl selbst nicht träumen lassen, dass jetzt mit „Closer To Heaven“ bereits das dritte Album der neuen Zeitrechnung erscheint. Nachdem DANGER ZONE ihr bereits Ende der Achtziger fertiggestelltes Werk „Line Of Fire“ 2011 endlich offiziell veröffentlichten und bereits ein Jahr später mit „Undying“ (Rezi HIER) nachlegen konnten, ist die Zeit jetzt reif, um mit dem neuen Bassisten Matteo Minghetti nebst neuem Gitarristen Danilo Faggiolino und Keyboarder Pier Mazzini ein neues Statement zu setzen.

Schon das Cover Artwork passt viel besser zum Sound der Italiener. War das des Vorgängers etwas irreführend, weil sehr düster gehalten, spiegelt auch die optische Umsetzung von „Closer To Heaven“ die Musik von DANGER ZONE perfekt wieder. Herrlich satt produziert werden Songs wie „I´m All In“, „Turn It Up“ oder „I Love Crazy“ Fans von GIANT oder HOUSE OF LORDS richtig glücklich machen. Aber auch für die Balladenfans haben DANGER ZONE mit „Here Where I Belong“ grandioses Material zu bieten. Der lockere Stampfer „All For You“ oder das treibende „T´night“ sollten ebenfalls genannt werden. Und überhaupt gibt es auf „Closer To Heaven“ keinerlei Füllmaterial, jeder der elf Songs hat seine Berechtigung.

DANGER ZONE festigen Album für Album ihren Stand in der italienischen Rockszene und sollten auch außerhalb der Landesgrenzen auf Resonanz stoßen. „Closer To Heaven“ ist ein Premiumprodukt ohne große Schwächen – tolle Songs, perfekter Sound und mit Giacomo Gitantelli ein großartiger Frontmann – was will man mehr?

WERTUNG:


Trackliste:

1. Turn It Up
2. Go! (Closer To Heaven)
3. Higher Than High
4. I´m All In
5. Here Where I Belong
6. I Love Crazy
7. All For You
8. T´night
9. Human Contact
10. Not That Lonely
11. Hard Rock Paradise

Stefan

LEE AARON – Fire And Gasoline

Band: Lee Aaron
Album: Fire And Gasoline
Spielzeit: 48:04 min.
Stilrichtung: Pop, Rock
Plattenfirma: Big Sister Records
Veröffentlichung: 25.03.2016
Homepage: www.leeaaron.com

Große Augen gab es beim Erblicken der Pressemitteilung, dass die Metal Queen herself ein neues Album in der Mache hat. Die kanadische Sängerin LEE AARON war wohl neben LITA FORD die Heldin der Jugend, weil auch noch toll anzusehen. Aber wir wollen hier nicht oberflächlich werden, denn Alben wie „Metal Queen“ (1984), „Call Of The Wild“ (1985) oder für einige auch das zeitgemäß poppigere „Bodyrock“ (1989) waren schon eine Wucht. Dass die Kanadierin aber eigentlich nie ganz aufgehört hat, Musik zu machen, dürfte den Meisten wohl entfallen sein. In losen Abständen hat sie bis dato zehn Studioalben veröffentlicht. „Fire And Gasoline“ markiert also schon Nummero elf. Dem harten Rocksound hat sie indes aber nach dem 1994er Release „Emotional Rain“ abgeschworen, und genau da liegt auch der Knackpunkt. Zugegeben: auch bei mir haben sich die frühen Werke eingeprägt und die Karriere von LEE AARON verfolge ich seit Anfang der Neunziger nicht mehr. Aber schon das Video zu ersten Single „Tomboy“ ließ mich doch aus den Latschen kippen.

Dass Künstler immer mal wieder was Neues ausprobieren wollen, schmeckt vielen überhaupt nicht. Persönlich habe ich da nichts dagegen, man will ja auch nicht immer die gleiche Musik hören. Dementsprechend möchte ich schon von mir behaupten, dass ich gerne mal über den Tellerrand schaue. Und wahrscheinlich hätte mich das jazz-orientierte 2004er Werk „Beautiful Things“ nicht so schockiert wie „Fire And Gasoline“. Nach dem o.g. Video im Kopf ist es echt nicht leicht, sich auf die Musik zu konzentrieren. Wollen wir aber dennoch versuchen:

Up to date kommt eben genannter Öffner „Tomboy“ daher – und mit reichlich Bubblegum verquirlt. Der folgende Titelsong kann da besser gefallen. Mit schlängelnden, funkigen Riffs ist zwar nichts von der Metal Queen von damals übrig, gut ist der Song dennoch. Nachdem LEE AARON am Anfang von „Wanna Be“ mit einem kurzen, swingenden Intro kokettiert, wächst daraus nach einer halben Minute ein reinrassiger Punkrocker. Das ruhigere „Bittersweet“ oder sein genetischer Zwilling „Nothing Says Everything“ sind ebenfalls toll, während eine Nummer wie „Popular“ eher in die Kerbe des Openers schlagen und dementsprechend verzichtbar ist.

Äußerst variabel präsentiert sich LEE AARON auf ihrem neuen Langspieler „Fire And Gasoline“. Hat man sich erstmal mit dem „neuen“ Image der immer noch toll anzusehenden Kanadierin angefreundet, lässt sich nicht mehr viel meckern. Musikalisch stark wie selten hat „Fire And Gasoline“ schon was auf dem Kasten, ob es einem alten Fan gefallen wird, darf eher bezweifelt werden. Aber das sollte die gute Lee nicht sonderlich kümmern, sie hat ein ehrliches, facettenreiches und musikalisch wertvolles Album abgeliefert, mal abgesehen von ein paar Songs, die mir einfach zu sehr in Richtung Charts schielen.

WERTUNG: 


Trackliste:

1. Tomboy
2. Fire And Gasoline
3. Wanna Be
4. Bittersweet
5. Popular
6. 50 Miles
7. Bad Boyfriend
8. Heart Fix
9. Nothing Says Everything
10. If You Don´t Love Me
11. Find Me Love

Stefan

THUNDERSTONE – Apocalypse Again

Band: Thunderstone

Album: Apocalypse Again

Spielzeit: 43:50 min

Stilrichtung:Power Metal

Plattenfirma: AFM Records

Veröffentlichung: 01.04.2016


Ich muss gleich gestehen die Finnen THUNDERSTONE hatte ich leider bislang noch so gar nicht auf meiner Rechnung! Ja, ich weiß Asche über mein Haupt, denn seit 2002 treibt die Band schon ihr Unwesen und war maßgeblich an der Tatsache daran beteiligt das finnischer geprägter Power Metal den Siegeszug antrat!

Sechs Jahre nach dem letzten Album „Dirt Metal“ mit Rick Altzi (AT VANCE, MASTERPLAN) am Mikro, bedeutet das neue Album „Apocalypse Again“ nicht nur die Rückkehr auf die Metalbühne, sondern auch die Rückkehr von Ursänger Pasi Rantanen, was viele Fans sicherlich freuen wird!

Wie klingt THUNDERSTONE nun anno 2016? Nun das finden wir nun direkt mit dem Opener „Veterans of the Apocalypse heraus“. Nach einer kurzen, gesprochenen Einleitung legen die Jungs schon mal los wie die Feuerwehr! Man merkt förmlich wie froh die Jungs sind wieder spielen zu können. Sänger Pasi hat nichts verlernt und ist, so wie der Rest auch bestens aufgelegt. Der Song an sich ist ein schneller Midtempobanger der einen schmissigen Chorus besitzt und daher direkt auf unsere Anspieltippliste landet!

Das folgende „The Path“ ist die schon bekannte Singleauskopplung der Scheibe und ist daher ebenfalls richtig gut gelungen, von daher können wir auch hier relativ schnell eine Harken dahinter machen.

Und ohne Unterlass schrauben sich im Anschluss weitere Perlen in unsere Gehörgänge. Nehmen wir nur mal das eingängige „Fire and Ice“, das epische „Through the Pain“ oder die Melodicbombe „Higher“. Hier läuft jemand zur absoluten Höchstform auf und das ist die gesamte Band!

Bislang gibt es wirklich gar nichts zu meckern an der neuen Scheibe der Jungs von THUNDERSTONE, mal schauen ob das auch für die letzten paar Tracks gilt?

Joah mit „Walk Away Free“ und „Wounds“ haben wir hier zwar auch zwei leichte Durchhänger zu verkraften, aber das gleichen die beiden letzten Songs „Days of our Lives“ und das überlange „Barren Land“ ganz locker aus! Wobei der vorletzte Song hier als Sieger vom Platz geht aufgrund seines ohrschmeichelnden Chorus.


Anspieltipps:


“Veterans of the Apocalypse”, “The Path”, “Fire and Ice”, “Through the Pain” sowie “Days of our Lives” dies sind die Nummern die hier ein wenig hervorstechen.


Fazit :


THUNDERSTONE sind wieder zurück im Geschäft, und wie mag man hier nur sagen! Die Finnen legen hier wirklich los wie die Feuerwehr auf ihrem neuen Album so als ob man zeigen möchte “Hey wir gehören noch lange nicht zum alten Eisen”! Die Songs sind fast alle wunderbar eingängig und Sänger Pasi klingt als ob er nie weg gewesen wäre.

So schafft man es leicht sich wieder ins Gedächtnis zu rufen und alte wie auch neue Fans absolut zufrieden zu stellen! Top Leistung der Jungs, zugreifen müssen Fans des Genre also auf jeden Fall!


WERTUNG:




Trackliste:


01. Veterans of the Apocalypse

02. The Path

03. Fire and Ice

04. Through the Pain

05. Walk Away Free

06. Higher

07. Wounds

08. Days of our Lives

09. Barren Land


Julian

ALMANAC – Tsar

Band: Almanac

Album: Tsar

Spielzeit: 52:23 min

Stilrichtung: Metal

Plattenfirma: Nuclear Blast Records

Veröffentlichung: 18.03.2016


Nach 15 Jahren und 10 CD-Veröffentlichungen als Gitarrist, Produzent und Komponist der deutschen Heavy Metal-Institution RAGE gaben RAGE und Victor Smolski im Januar 2015 ihre Trennung bekannt. Sehr zu Überraschung und Leidwesen der Fans!

Victor Smolski liegt nun aber nicht auf der faulen Haut sondern setzt seine Karriere nun mit ALMANAC fort. Der Gitarrist hat sich mit den ehemaligen LMO-Bandmitgliedern Jeanette Marchewka (Gesang) und dem Orquestra Barcelona Filharmonia gleich zahlreiche ehemalige Mitstreiter mit ins Boot geholt. Neu mit an Bord sind hingegen der Bassist Armin Alic, der Schlagzeuger Michael Kolar und Keyboarder Enric Garcia. Komplettiert wird das prominente ALMANAC-Line-up durch die beiden Topsänger David Readman (PINK CREAM 69) und Andy B. Franck (BRAINSTORM).

Inhaltlich ist das mir nun vorliegende Debütalbum „Tsar“ eine Reise durch die Geschichte und Historie von Victors Heimat (Weiß)Russland.

Der Titeltrack „Tsar“ eröffnet die Scheibe direkt! Und wie es sich für einen Titeltrack gehört tut er dies mehr als amtlich! Die typischen Smolski Riffs ballern uns hier um die Ohren und garniert wird das Ganze natürlich von der astreinen Gesangsleistung der drei beteiligten Sänger. Schön sind hier die Unterschiede auszumachen zwischen David und Jeanette sowie Andy die alle für ihre Genreparts zuständig sind und die zugedachte Aufgabe mit Bravour erledigen. Ein bärenstarker Beginn also!

Als nächstes folgt die Singleauskopplung „Self-Blinded Eyes“. Einer schönen atmosphärischen Einleitung folgt vielleicht der eingängigste Track des Albums welches mit einem absolutem Sahnechorus aufwarten kann. Ein geiler Track der sich metertief in den Gehörgängen festsetzt!

Das folgende Zwischenstück „Darkness“ können wir getrost überspringen wartet doch mit dem brachialen „Hands are Tied“ und dem epischen „Children of the Future“ die nächste Doppelbombe die um unsere Gunst wirbt. Ganz leicht setzt sich dabei die zweite Nummer durch. Hier liefert David Readman eine erstklassige Gesangsleistung ab, ein Track zum glänzen für ihn.

„No More Shadows“ im Anschluss steht dem Ganzen dann in nichts nach und zementiert seinen Anspruch ebenfalls relativ schnell auf die Anspieltippliste zu kommen.

Und auch bei den drei letzten Songs werden wir keine schlechte Noten hören, am Besten kommt hier „Flames of Hate“ aus den Boxen.


Anspieltipps:


Ein kleines bisschen hervorstechen tun hier mit Sicherheit “Tsar”, “Self Blinded Eyes”, “Children of the Future”, “No More Shadows” sowie “Flames of Hate”.


Fazit :


Das ALMANAC Debütalbum ist mit Sicherheit das geworden was man erwartet hat, ein Album welches zu jeder Zeit die Handschrift von Gitarrengott Victor Smolski trägt. Die Songs sind alle erste Sahne wobei sicherlich noch etwas Luft nach oben ist, aber das ist mal wieder meckern auf hohem Niveau!

Zusätzlich zu den Songs hat der gute Victor natürlich erstklassige Sänger(innen) mit an Bord die die Scheibe zusätzlich aufwerten und schön ihre Genre Stile mit einbringen.

Es geht hier also direkt in den Topbereich unserer Notenskala und ich kann dieses Album jeden Fan von Victor Smolski und LMO ans Herz legen!


WERTUNG:




Trackliste:


01. Tsar

02. Self-Blinded Eyes

03. Darkness

04. Hands are Tied

05. Children of the Future

06. No more Shadows

07. Nevermore

08. Reign of Madness

09. Flames of Hate


Julian