SWITCHBLADE – Heavy Weapons

Band: Switchblade
Album: Heavy Weapons
Spielzeit: 38:49 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Killer Metal Records
Veröffentlichung: 29.11.2013
Homepage: www.facebook.com/SwitchbladesOfSteel

Seit dem beachtlichen (internationalen) Erfolg von Orphaned Land ist Metal made in Israel auch im Ausland in den Fokus gerückt. Die True Metaller SWITCHBLADE schlagen zwar in eine gänzlich andere Kerbe, können aber ebenfalls mit konkurrenzfähigem Material aufwarten, das dem Stoff aus den etablierten Metal-Hochburgen in nicht Vielem nachsteht. Die Band um den Sänger Lior „Steinmetal“ Stein ist bereits seit 2005 aktiv und legt nun, nach der Veröffentlichung zweier digitalen Singles im Jahr 2011 („Endless War“ / „Euphoria“ und „Metalista“, alle 3 Songs sind ebenfalls auf „Heavy Weapons“ enthalten) ihr erstes reguläres Album vor. Die Jungs haben sich dem typischen Heavy Metal der 80er im Stile von Iron Maiden und Accept auf die Fahnen geschrieben und meiden Experimente wie der Teufel das Weihwasser.

Die Produktion ist ordentlich (vor allem die Gitarren klingen besser als der Durchschnitt!) und die Jungs beherrschen ihre Instrumente, keine Frage. Allerdings hadern SWITCHBLADE, ebenso wie viele Ihrer Genre-Kollegen, noch ein wenig mit der Kunst treffsichere Hooklines zu schnitzen. Das gelingt noch etwas zu selten, wie z.B. in dem bereits erwähnten geilen Headbanger „Metalista“, dem ansteckenden „Curse Of The Father, Sins Of The Son“ oder dem stark an Iron Maiden angelehnten „Into The Unknown“. Richtige Ausfälle gibt es keine zu vermelden, das etwas kitschige „Lost Lovers Unite“ ist aber Geschmackssache. Sänger Stein ist oft nah dran am offensichtlichen Vorbild Bruce Dickinson, klingt aber teilweise etwas gepresst und hat seine Schwierigkeiten mit der Intonation. Dafür singt sich der Gute allerdings absolut glaubwürdig den Arsch ab. Seine 3 Mitstreiter zocken ebenfalls kompetent durch die 9 Tracks und der grundehrliche Idealismus, den man unbedingt braucht um solche Nischenmusik überzeugend zu spielen, ist zu jeder Minute spür-, bzw. hörbar und reisst unterm Strich das Ruder doch noch rum.

Wer auf Echtmetall im Stile der klassischen Vorbilder steht, kann mit SWITCHBLADE und Ihrem neuesten Werk nicht viel falsch machen. Für ein Debütalbum ist „Heavy Weapons” ein wirklich starkes erstes Lebenszeichen und wir dürfen gespannt sein wohin der Weg des sympatischen Quartetts noch gehen mag. Für den True Metal Fan wärmstens zum anchecken empfohlen.

WERTUNG: 

Trackliste:

01. Heavy Weapons
02. Euphoria
03. Metalista
04. Lost Lovers Unite
05. The Lost Kingdom
06. Infernal Paradise
07. Curse Of The Father, Sins Of The Son
08. Into The Unknown
09. Endless War

Mario

SALEM – Forgotten Dreams

Band: Salem
Album: Forgotten Dreams
Spielzeit: 57:06 min
Stilrichtung: NWoBHM / Melodic Metal
Plattenfirma: Pure Rock Records
Veröffentlichung: 06.12.2013
Homepage: www.salemband.co.uk

Ich geb’s zu. Ich hätte mir beim ersten Hören von „Forgotten Dreams“ beinahe ein Tröpfchen Pipi inne Hose gemacht, so sehr musste ich meine gesamte Körperbeherrschung darauf aufwenden nicht wegen der Klasse der Songs komplett durchzudrehen. Beim zweiten Durchgang, sofort nachdem der Letzte der 12 Tracks verklungen war, ging es schon etwas besser und ich konnte zumindest die Schnappatmung wieder herunterfahren. Der Eindruck, hier eine mächtig geniale Scheibe zu hören hat sich aber seitdem nicht mehr verflüchtigt. Satte 34 Jahre nach der Bandgründung und 3 Jahre nach der Reunion (im Zuge derer 2 EPs veröffentlicht wurden) legen die NWOBHM Urgesteine SALEM ihr erstes komplettes Album vor. Und das hat sich wirklich gewaschen.

Wen die genialen Twin-Gitarren von Mark Allison und Paul Macnamara in „High Stakes“ oder “ Forgotten Dreams“ nicht bereits zum sabbern gebracht haben, der wird spätestens von dem durchgehend großartigen Gespür für waschechte, niemals zu gezuckerte AOR-Melodien im ruppigen NWOBHM Gewand und der absolut fesselnden Stimme von Fronter Simon Saxby in den Bann genommen. Was der Gute in Songs wie dem treibenden Ohrwurm „The Answer“ oder dem fabelhaften „Break The Chains“ abliefert ist ganz großes Kino und steht den großen des Genres in Nichts nach. Es ist auch völlig egal wie rum gestrickt man seinen Metal denn am liebsten goutiert: klassischer Heavy Metal, Hard Rock, Melodic Metal – alles da, alles gleich gut. Im Gegensatz zu den angesagten, bunt gefärbten Poser-Bubies, die zwar oft genug tolle Melodien im Gepäck haben, den Dreck aber vom polierten Teelöffel inhaliert haben, säumen SALEM den Gaul anders herum auf: eine ruppige Band mit zahlreichen Ecken und Kanten die ein ungewöhnliches Händchen für Massenkompatible Refrains hat und gnadenlos abwechslungsreiche Songs schreibt, die immer punktgenau am Kitsch vorbei ins Schwarze treffen. Im Sound von SALEM sind die besten Zutaten von Kollegen wie Demon („X-Rated“), den Praying Mantis  oder klassischer NWOBHM Stoff vorhanden und manchmal klingt Saxby wie ein angepisster Robert Pkant (oder Lenny Wolf, wie man will) (siehe die eigenwillige Led Zep Interpretation „Aftershock“). Das Material der Scheibe ist sehr breit gefächert und fesselt den Hörer über die gesamte Länge des Albums an die Lautsprecher. Gut, das fürchterlich banale, biedere „The Best Is Yet To Come“ (Kaffeekränzchen mit Akustikgitarren) hätten die Jungs mal lieber Chris DeBurgh verkauft. Das ist aber so ziemlich der einzige (unnötige) Ausfall auf einem ansonsten makellosen Stück harten Rock das einfach nur so strotzt vor genialen Riffs und Hooklines.

Meine Güte, wenn ich bedenke wie viel gute Musik uns durch die Lappen gegangen ist seit SALEM in den frühen 80ern frustriert das Handtuch geworfen haben wird mir ganz blümerant. Ausnahmsweise mag ich mal in das übliche Loblied des Labels einstimmen. Wenn hier von einem der besten Britischen Alben das Jahres 2013 gesprochen wird, dann möchte ich das gerne unterschreiben. Pflichtkauf!

WERTUNG: 

Trackliste:

01. Forgotten Dreams
02. High Stakes
03. When Love Is In Your Heart
04. This Heart Is Mine
05. Kazakafnu
06. The Answer
07. Reach To Eternety
08. The Best Is Yet To Come
09. X-Rated
10. Break The Chains
11. Ask The Lonely
12. Aftershock

Mario

ROYAL HUNT – A Life To Die For

Band: Royal Hunt
Album: A Life to die for
Spielzeit: 48:11 min
Stilrichtung: Progressiv Melodic Metal
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 29.11.2013
Homepage: www.royalhunt.com

DIE dänische Progressive Melodic Metalband der letzten Jahrzehnte sind mit Sicherheit ROYAL HUNT. Dieser Tage bringt die Truppe rund um Mastermind Andre Andersen sowie dem auf dem letzten Album zurückgekehrten Sänger DC Cooper ihr 12tes! Studioalbum mit dem Titel „A Life to die for“ auf den Markt.
Gerade dem blonden Sänger ist es wohl zu verdanken das die Truppe wieder auf den richtigen Pfad gekommen ist, zwischenzeitlich war man bei einigen der letzten Alben ein wenig vom Weg abgekommen.
Dieses Mal fahren die Jungs ganz schön dick auf und verbinden ihre Progressive Mucke mit einem Orchester sowie einem Chor um ihren Songs noch mehr Kraft zu verleihen.
Die Rechnung geht wohl auf, denn mit Vorschusslorbeeren wurde nicht gegeizt. Ich war daher gespannt wie das neue Album klingt nachdem mich das letzte Album „Show me how to live“ nicht komplett überzeugen konnte.
Gestartet wird die „nur“ sieben Tracks umfassende neue Scheibe mit „Hell comes down from Heaven“. Direkt wird klar, die Jungs werden hier epischer und orchestraler als auf ihren bisherigen Alben zu Werke gehen, denn der Song geht schon mal richtig fett los. Der überlange Track( fast 10 Minuten) steigert sich von Minute zu Minute natürlich mit dem passenden, eingängigen Chorus. Direkt zum Einstieg also ein absoluter Volltreffer!
Beim folgenden „A Bullet’s Tale“ bekommt man weiblichen Gesangsunterstützung und kommt etwas schneller auf den Punkt und somit geht die Nummer schneller ins Ohr als der epische Vorgänger.
Melodisch und gefühlvoll aus den Vollen schöpft man dann bei „Running out of Tears“. Man vergisst hier aber auch zu keiner Zeit die notwendige Härte mit in die Riffs zu legen. Allerdings kommt der Chorus doch schon sehr soft rüber. Egal, ebenfalls ein absoluter Ohrwurmtrack!
Tja und so geht es das ganze Album eigentlich auch weiter, mal kommt man mit ordentlich Druck und Bombast wie bei „One Minute left to live“ um die Ecke, mal wird es gefühlvoll wie bei „Sign of Yesterday“ und mal haut man melodisch wieder voll auf die Kacke wie beim Titel und Abschlusssong „A Life to die for“.
Eins haben alle Songs auf dem Album eigentlich gemeinsam, trotz Überlängen sind sie absolut eingängig und haben alle einen Sahnechorus nach dem anderen.
Eine geile Platte!

Anspieltipps:

Sieben Songs, sieben mal erste Klasse, komplett durch hören ist hier angesagt!

Fazit :

Wie schon angesprochen, mich hatte das letzte ROYAL HUNT Album nicht ganz überzeugt, mit dem neuen Werk schafft man dieses absolut und überzeugt und begeistert von der ersten bis zur letzten Note!
Die Songs sind super eingängig, die Atmosphäre ist spürbar und richtig packen und die Scheibe kommt ohne einen Ausfall aus.
Alt/Neu Sänger DC Cooper überzeugt natürlich auch auf ganzer Linie und zeigt hier erneut das seine Stimme einfach am Besten zum Sound der Band passt!
Ein absolutes Meisterwerk in der Bandhistorie, einen halben Punkt ziehe ich ab, weil es für mich noch gut einen Song mehr hätte sein können, aber ansonsten gibt hier eine mega fette Kaufempfehlung für Fans der Band und des Genres!

WERTUNG:

Trackliste:

01. Hell comes down from Heaven
02. A Bullet’s Tale
03. Running out of Tears
04. One Minute left to live
05. Sign of Yesterday
06. Won’t trust, won’t fear, won’t beg
07. A Life to die for

Julian

CRYSTAL BALL – Dawnbreaker

Band: Crystal Ball
Album: Dawnbreaker
Spielzeit: 50:45 min
Stilrichtung: Melodic Rock
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 29.11.2013
Homepage: www.crystal-ball.ch

Na wer kommt denn da aus der Versenkung gekrabbelt? Genau, die Schweizer Melodic Rocker von CRYSTAL BALL um die es in der letzten Zeit ziemlich ruhig geworden war! Sechs Jahre nach dem letzten Album „Secrets“, welches ein astreines Stück Melodic Rock gewesen ist, kehren die Jungs nun nach einer langen Atempause wieder zurück aufs Parkett und haben mit Massacre Records nicht nur ein neues Label im Gepäck, sondern haben auch einen neuen Frontman am Start.
Dieser hört auf den Namen Steven Mageney und kommt aus Deutschland. Rein namentlich sagt mir der Neue mal gar nichts, was ja aber nichts heißen muss.
Bis jetzt ist jedes Album der Jungs immer ein wenig anders ausgefallen, ich war daher gespannt wie CRYSTAL BALL 18 Jahre nach ihrer Gründung, die im Jahre 1995 noch als Coverband war, nun tönen und checkte deswegen gierig den ersten Track, das Intro „Zarathustra“ an, welches mir zwar noch keine Aussage über den neuen Sound der Band geben konnte, mich aber gut und kraftvoll in das Album einführt.
Mit „Break of Dawn“ legen die Jungs dann so richtig los und ich bin erst mal hin und weg! Mit richtig Schmackes legt man hier los, die Melodic und Eingängigkeit kommt aber nie zu kurz und der neue Sänger tönt ebenfalls sehr anständig aus den Boxen.
Wow was ein Einstieg, ein geiler Track!
Direkt im Anschluss folgt mit „Anyone can be a Hero“ gleich der nächste Ohrwurm, der zwar ein bisschen zahmer als der Vorgänger aus den Boxen tönt, aber ansonsten qualitativ nicht viel absinkt.
Und auch das folgende „The Brothers were wright“ reiht sich perfekt ein und tönt absolut kompakt und kraftvoll aus den Boxen. Bislang eine echte Ohrenweide das neue Werk von CRYSTAL BALL, mal schauen ob das so bleibt?
Nun ja erst mal haben wir mit „Eternal Flame“, „Skin to Skin“ sowie „Walls Fall Down“ ein paar Songs zu überstehen, die nicht so ganz an die starken Vorgänger anknüpfen können, beim letzt genannten Song ist man aber auf jeden Fall schon wieder in der richtigen Spur.
Zur absoluten Höchstform laufen die Jungs dann aber wieder bei „Power Pack“ auf. Eine mitreißende Nummer, die im Fahrwasser von SHAKRA aus den Boxen kommt und richtig gut nach vorne geht!
Danach gibt es im letzten Drittel zwar auch noch den ein oder anderen etwas schwächeren Song, mit „Sun came out“ und „Touch the Sky“ hat man aber auch wieder zwei absolute Volltreffer im Gepäck.

Anspieltipps:

Auf jeden Fall genauer anchecken solltet ihr “Break of Dawn”, “Anyone can be a Hero”, “The Brothers were wright”, “Power Pack” und “Sun came out”.

Fazit :

CRYSTAL BALL sind auch eine der Bands die zwar immer irgendwie da waren, die aber nie so richtig beachtet wurden. Obwohl die meisten Alben der Jungs richtig gut waren, blieb der große Durchbruch verwehrt. Eine treue Fangemeinde hatten die Jungs aber schon immer!
Und diese kommt hier definitiv voll auf ihre Kosten, der neue Sänger passt sehr gut zur Mucke, es gibt einige Ohrwürmer und richtige Totalausfälle sucht man hier vergebens.
Ich würde mir wünschen das die Band jetzt auch mal die Aufmerksamkeit bekommt die sie verdient, Heavy und Melodic Rock Fans können hier auf jeden Fall ohne große Bedenken zugreifen!

WERTUNG:

Trackliste:

01. Zarathustra
02. Break of Dawn
03. Anyone can be a Hero
04. The Brothers were wright
05. Eternal Flame
06. Skin to Skin
07. Walls Fall Down
08. Back for Good
09. Power Pack
10. Stranded
11. Sun came out
12. Touch the Sky
13. Bond of Love

Julian

BENEDICTUM – Obey

Band: Benedictum
Album: Obey
Spielzeit: 51:30 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 29.11.2013
Homepage: www.benedictum.net

Die von der stimmgewaltigen Sängerin Veronica Freeman angeführte Band BENEDICTUM schlug mit ihrem Debütalbum „Uncreation“ 2005 in die Metalszene ein wie eine Bombe! Man konnte damals nicht glaube welche Töne die zierliche Fronterin aus sich heraus presste und die Mucke der Truppe war eine Offenbarung für Leute mit einem Faible für Bands wie WARRIOR, ROUGH CUTT oder SAVATAGE. Angereichert mit Thrasheinflüssen ging man auch in das nächste Album „Seasons of Tragedy“ welches 2008 erschien. Zwischenzeitlich hatte man auch das Label gewechselt und schloss sich etwas untypisch dem eher AOR und Rock orientierten Label Frontiers Records an. Nun ja man wird dafür schon treffende Gründe gehabt haben, man ist ja mit PRIMAL FEAR und VANDEN PLAS in guter Gesellschaft.
Auf dem mir nun vorliegende neuen Album „Obey“ gibt es auch einen bekannten Gastsänger zu vermelden. Rikard Stjernquist tritt auf einem Song in Erscheinung.
Die erste Alben waren ja ganz ordentlich, schauen wir mal was man uns auf „Obey“ nun präsentiert.
Mit dem Intro „Dream of the Banshee“ geht das Ganze los, an derem Ende schreit sich Frontfrau Veronica zum nächsten Track „Fractured“ der dann ein wenig vertrackt und verspielt aus den Boxen schallt. Ein Beginn der ein wenig poltert, mal schauen wie denn der nun folgende Titelsong „Obey“ so tönt?
Auf jeden Fall schon mal wesentlich besser! Die Truppe kommt besser auf den Punkt und die Waage aus Heavyness und Eingängigkeit wird prima gehalten. Ein würdiger Titeltrack und der erste Anspieltip den ich zu verkünden habe!
Mit dem anschließenden „Fighting for my Life“ hat man einen weiteren Song im Köcher, der ganz gut ins Ohr geht. Nichts weltbewegendes zwar, aber gut gemacht ist das Ganze auf jeden Fall.
Ein ganz anderes Kaliber sind dann das anschließende „Scream“ und „Evil that we do“. Hier passt die Metalmischung wieder perfekt und BENEDICTUM ballern euch den Staub aus den Boxen, soviel ist mal sicher!
Leider gibt es im Anschluss auch wieder ein, zwei Durchhänger zu verkraften. Mit dem Tony Martin Duet „Cry“ und „Thornz“ hat man aber auch zwei weitere starke Nummern im Gepäck.
Abgeschlossen wir die Platte dann mit dem überlangen, etwas verspielten „Retrograde“.

Anspieltipps:

Mit “Obey”, “Scream”, “Evil that we do”, “Cry” und “Retrograde” macht ihr hier definitiv nicht viel falsch.

Fazit :

Eins kann ich nach dem verklingen des letzten Tons des neuen Album von BENEDICTUM sagen, man hinterlässt auf jeden Fall einen starken Eindruck. Ob sich die Platte allerdings lange Zeit im Gedächtnis verankern kann, mag ich jetzt noch nicht zu sagen.
Keine Frage man hat wieder einige starke Songs im Gepäck, aber die richtigen 10 Punkte Nummern fehlen mir hier irgendwie.
Festzuhalten bleibt auf jeden Fall das man das Niveau der letzten Scheiben spielend gehalten hat und die Fans mit dem neuen Album auch nicht enttäuschen wird.

WERTUNG: 

Trackliste:

01. Dream of the Banshee
02. Fractured
03. Obey
04. Fighting for my Life
05. Scream
06. Evil that we do
07. Crossing Over
08. Cry
09. Thornz
10. Die to love you
11. Apex Nation
12. Retrograde

Julian

BLACK MESSIAH – Heimweh

Band: Black Messiah
Album: Heimweh
Spielzeit: 51:52 min.
Stilrichtung: Pagan Metal
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 29.11.2013
Homepage: www.black-messiah.de

Ein einziges Jahr Zeit gelassen haben sich die Gelsenkirchener BLACK MESSIAH für ihr neues, drittes Album Heimweh.
Während man mit den beiden Vorgängern schon die ein oder andere Duftnote im hartmetallischen Untergrund setzen konnte, vollzieht die Band mit dem wichtigen dritten Album eine kleinere Kurskorrektur. Will heissen, der Black Metal Anteil der Songs wurde etwas ausgebaut, zeitgleich aber auch an Melodien und folkloristischen Einflüssen gearbeitet.

Das hört sich erstmal auch alles prima an. Eine recht außergewöhnliche, weil beinahe vollkommen akkustisch präsentierte Saufballade wie “Wildsau” steht der Truppe gut zu Gesicht und dürfte vor allem Live zu einer Pflichtnummer werden.

Im Bereich der Melodik finden sich immer wieder Querverweise zu uralten AMORPHIS oder auch HELLOWEEN, leider auch so offensichtlich, dass es einem schon sehr schwer fällt nicht lauthals: “GEKLAUT” zu schreien.
Mit dem Titeltrack schleicht sich zudem eine komplette Arschnummer aufs Album. Liebe Leute, wenn ich Weihnachtschorale hören will, dann geh ich in die Christmette, das brauch ich nicht von einer Metalband vertont auf Konserve.
Die Produktion ist sehr rau und passt gut zum Songmaterial bzw. zur generellen stilistischen Ausrichtung von BLACK MESSIAH.

Live, nach 5 bis 10 Hörnern Met,  kommt das sicherlich gut an und wird bestimmt auch Spaß machen. Als Studioaufnahmen brauch ich das persönlich aber nicht.

Fazit: Solide, aber vorhersehbar. Ob das reicht den arrivierten Bands des Genres Paroli zu bieten, wage ich jedoch zu bezweifeln.

WERTUNG: 

Trackliste:

01. Symphonia Pagana
02. In The Name Of Ancient Gods
03. Jötunheim
04. Wildsau
05. Edmund von Ostanglien
06. Nidhögg
07. Heimweh
08. Die Quelle der Weisheit

Frank

AEON ZEN – Self Portrait (EP)

Band: Aeon Zen
Album: Self Portrait (EP)
Spielzeit: 19:20 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: Time Divide Records
Veröffentlichung: 29.11.2013
Homepage: www.aeonzen.com

Ich hatte bereits im Januar diesen Jahres das Vergnügen den sympathischen Briten Rich Hinks und seine Band AEON ZEN zu besprechen. „Enigma“ war ein starkes Stück Prog Metal, das ich mir auch nach dem Verfassen der Rezension noch gerne angehört habe. Die nun vorliegende 4 Track EP dokumentiert den Wandel, den die Band seit der letzten Veröffentlichung durchgemacht hat, anhand der Neueinspielung von 3 Songs des Debüt Albums („A Mind’s Portrait“), welche komplett neue Arrangements verpasst bekommen haben und einem brandneuen Track. Angefangen beim stark Fear Factory-lastigen Doppel „Psych!“/Portrait“ über die ruhige, gekonnt arrangierte Ballade „Rain“ bis zu dem mit großartigen, bandtypischen Melodien versehenen Prog-Metal Perle „Demise“ untermauern AEON ZEN Ihren besonderen Status in der unüberschaubaren Menge an ähnlichen Bands. Im Gegensatz zum Vorgänger wurde der Zwischendurch-Happen „Self Portrait“ nicht fast im Alleingang von Hinks eingespielt, sondern er setzte das Material im Bandkontext um. Das macht sich auch durchaus positiv bemerkbar und lässt hoffen, dass AEON ZEN bald mit einem weiteren regulären Album bzw. taufrischem Material um die Ecke kommen . Bis dahin kann man die Wartezeit mit „Self Portrait“ bestens überbrücken.

Die EP ist als limitierte CD (100 Stück) und digitaler Download (nach dem „zahl-was-du-willst“-Prinzip) erhältlich und sei jedem Fan von modern aufgezogenem Prog Metal wärmstens ans Herz gelegt.

WERTUNG: 

Trackliste:

01. Psych!
02. Portrait
03. Rain
04. Demise

Mario

HELL – Curse & Chapter

Band: Hell
Album: Curse & Chapter
Spielzeit: 59:48 min.
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 22.11.2013
Homepage: www.hell-metal-band.com

Die Engländer HELL dürften jedem halbwegs informierten Metalhead bereits geläufig sein. Kam mir die Band mit ihrem ersten Video “On Earth as it is in Hell” noch wie eine schlechte Persiflage auf die Occult Metal Szene vor, musste ich bei genaueren hinhören dann doch zugeben, dass die Mucke der Truppe mich äußerst gepackt hatte. Somit avancierte das “Debüt”-Album, welches sich aus Songs der ersten Demos der Band aus den 80ern zusammensetzte, recht schnell zu einem meiner Highlights des Jahres 2011.

Das sich die Band nach diesem erfolgreichen Album nicht auf die faule Haut gesetzt hat, beweist sie jetzt mit dem neuen Album “Curse & Chapter”.

Auch hier wurden teilweise alte Songs verwendet, allerdings auch jede Menge neuer Ideen verwirklicht.
So wechseln sich Oldschoolige Metalsongs mit neuen Songs, welche durchaus auch ungewöhnliche Elemente beinhalten. Hier gibt es recht moderne Loops, 70s Synthis oder auch Melodien, die durchaus aus der Feder älterer QUEENSRYCHE stammen könnten. Das progressive Element ist insgesamt erstaunlich breit ausgebaut. Einiges erinnert tatsächlich an 70er Jahre Jamsessions von CREAM, GENESIS und Co.

Aber keine Angst. HELL sind durch und durch Metal. Die genannten Einflüsse sind Stilmittel, die ergänzend eingebaut werden, jedoch nicht verschwiegen werden können.

Die Hitdichte ist erneut beängstigend hoch, Bowers Stimme – der mich, warum auch immer, an eine verrücktere Version von KING DIAMOND erinnert – passt wie der berühmte Arsch auf den Eimer zu den theatralisch arrangierten Songs und die Produktion von Gitarrist Andy Sneap eh über jeden Zweifel erhaben, sofern man Sneaps modernen, transparenten Sound mag.

Ich hätte kaum gedacht, dass HELL in der Lage sein würden ihr Debüt “Human Remains” zu toppen. Sie haben es geschafft und eines der stärksten traditionellen Metal-Alben des Jahres veröffentlicht. Kaufen, aber zackig.

WERTUNG:

Trackliste:

01. Gehennae Incendiis 01:47
02. The Age of Nefarious 03:46
03. The Disposer Supreme 06:52
04. Darkhangel 07:15
05. Harbinger of Death (Race Against Time cover) 04:55
06. End ov Days 05:33
07. Deathsquad 05:14
08. Something Wicked This Way Comes 05:09
09. Faith Will Fall 03:47
10. Land of the Living Dead 04:09
11. Deliver Us from Evil 04:45
12. A Vespertine Legacy 06:36

Frank

HUMAN FORTRESS – Raided Land

Band: Human Fortress
Album: Raided Land
Spielzeit: 54:57 min
Stilrichtung: Melodic Metal
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 29.11.2013
Homepage: www.facebook.com/humanfortressofficial

HUMAN FORTRESS sind wieder da! Die deutschen Melodic Metaller haben die Fans ja ganz schön warten lassen. 5 Jahre sind seit dem letzten Album „Eternal Empire“  vergangen. Ein Album welches sehr kontrovers diskutiert wurde, wich die Band doch ziemlich von ihrem bisherigen Sound ab. Nun sind die Jungs aber wieder zurück in der Spur und ich bin mir sicher das Fans der ersten Alben hier auf jeden Fall voll auf ihre Kosten kommen werden!
Die Band gibt es nämlich schon seit 1997 und seit den ersten Tagen hatte man schon mit Line Up Problemen zu kämpfen. Auf dem neuem Album haben wir neben den Stammkräften Todd Wolf (Gitarre), Volker Trost (Gitarre) und Apostolos „Laki“ Zaios (Schlagzeug) drei neue Mitglieder zu verkünden. Dirk Liehm (Keyboard), Andre Hort (Bass) sowie Gus Monsanto (CODE OF SILENCE, Gesang) verstärken das bisherige Line Up.
Besonders auf Gus richten sich natürlich die Augen, hat der Gute doch bei seinen bisherigen Bands schon eine super Leistung abgeliefert.
So, Freunde von gute Epic Melodic Metal sollten nun genau hinhören, wir starten das Album direkt mit dem Titeltrack „Raided Land“. Episch beginnt die Nummer bevor sich die kraftvollen, melodischen Riffs einschalten und der Gesang des neuen Fronters Gus einsetzt. Der Junge hat ja schon bewiesen das er eine absolut Power Metal kompatible Röhre hat und das zeigt er auch hier wieder. Der Chorus sitzt an der richtigen Stelle, ein guter Beginn für HUMAN FORTRESS.
Das folgende „Child of War“ ist dann nochmal eine Spur packender und überzeugt absolut mit seinem packenden Chorus und dem geilen Groove. Hier haben wir es mit dem ersten Hit der Scheibe zu tun.
Bei „Wasted Years“ nehmen sich die Jungs eine kleine Verschnaufspause, kommen dann aber mit „The Chosen One“, „Gladiator of Rome (Part2)“ sowie „Dark Knight“ mehr als beachtlich zurück und überzeugen wieder auf ganzer Linie!
Der Mittelteil ist der Truppe also mal richtig gut gelungen und auch im letzten Drittel der Scheibe fährt man mit „Evil Curse“, „Restless Soul“ oder „Under the Siege“ noch den ein oder anderen Kracher auf.
Ein, zwei Songs sind aber auch darunter die nicht sofort zünden, aber im Großen und Ganzen können Fans sowie die Band selbst mit ihrem neuen Album sowie dem Neubeginn absolut zufrieden sein!

Anspieltipps:

“Child of War”, “The Chosen One”, “Gladiator of Rome (Part2) und “Evil Curse” sollte man auf jeden Fall gehört haben.

Fazit :

HUMAN FORTRESS war schon immer eine Band die ich irgendwie auf dem Schirm hatte, aber nie so richtig gehört hatte. Das die Jungs eine absolute Bereicherung für das Power Metal Genre sind haben sie mit ihrem Comeback Album “Raided Land” nun mehr als bewiesen!
Der neue Sänger Gus passt natürlich wie Arsch auf Eimer zur Mucke der Band und auch sonst ist fast alles im grünen Bereich.
Das nächste Album sollte noch ein bisschen kompakter und griffiger sein, aber ansonsten können Fans der Band und des Genres hier bedenkenlos zugreifen!

WERTUNG: 

Trackliste:

01. Raided Land
02. Child of War
03. Wasted Years
04. The Chosen One
05. Shelter
06. Gladiator of Rome (Part2)
07. Dark Knight
08. Prelude
09. Pray for Salvation
10. Evil Curse
11. Restless Souls
12. Under Siege
13. Guard the Blind

Julian

CHRONOS ZERO – A Prelude To Emptiness

Band: Chronos Zero
Album: A Prelude To Emptiness
Spielzeit: 65:15 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: Bakerteam Records
Veröffentlichung: 11.11.2013
Homepage: –

Mann, Mann, Mann. Das ist nicht euer Ernst, oder? Warum tut ihr mir das an? Die Stunden, die ich zum mehrmaligen Durchhören dieses Albums aufgebracht habe bekomme ich nie wieder zurück. Die sind weg, für immer.

Gehen wir die Sache mal von vorne an: der genaue Titel des Debüt-Albums der Italiener CHRONOS ZERO lautet „A Prelude To Emptiness – The Tears Path: Chapter Alpha” – und genauso schwurbelig, überladen und überambitioniert wie es klingt ist das Ganze auch. Dabei hat alles so gut angefangen … das Artwork macht richtig was her, die ersten Töne des (instrumentalen) Openers „Spires“ lassen die Spannung steigen, denn was da massiv aus den Boxen schiebt (für den Sound war der DGM Produzent Simone Mularoni verantwortlich) klingt fett, ist erstaunlich heavy, hat tolle rhythmische Finessen und ist von Könnern an Ihren Instrumenten eingespielt. Das war’s dann aber leider auch schon mit den guten Nachrichten, denn ich habe selten ein Album erdulden müssen, dass seine Chancen derart leichtfertig vergibt. Wie Sänger Jan Manenti, der mit einer fantastischen Stimme gesegnet ist und bei Love.Might.Kill einige der besseren Melodien der letzten Jahre geschrieben und rausgehauen hat, hier dermaßen untergehen kann ist mir ein Rätsel. Vielleicht liegt es daran, dass die Instrumentalisten jedes Arrangement so sehr mit Riffs und wirren, unzusammenhängenden Einfällen zugekleistert haben, dass einfach kein Platz mehr für große Hooklines geblieben ist? Jedenfalls ist da beim Komponieren etwas ziemlich schiefgelaufen und die Gewichtung ganz schön misraten. Nichts, aber auch gar nichts, bleibt hängen. Selbst beim Hören der Platte kann man sich keine Gesangslinie merken oder ernsthaft nachvollziehen. Das ist schon erschreckend, denn wenn in Promotext Dream Theater, Symphony X oder Nevermore als Orientierungshilfe genannt werden, dann kann nur das handwerklich Können, bestimmt aber nicht die Qualität der Melodien gemeint sein. Ich brauche hier auch keine einzelnen Tracks zu nennen, denn die rauschen alle top professionell und aalglatt wie ein ICE vorbei – ohne Emotion und ohne Tiefgang. Da helfen die von Claudia Saponi (Absynth Aura) eingeträllerten Parts auch nichts, im Gegenteil. Der Versuch hier ein wenig Melodie und Kontrast zu dem hochenergischen Geballer der Männerfraktion einzubringen scheitert ebenfalls kläglich an völlig nichtssagenden Linien und gelangweilter Performance (wie z.B. in „Hearts Into Darkness”). Alleine in diesem Song treffen weiblicher Elfengesang, Blackmetal Gekrächze und Powermetal Shouting aufeinander, flankiert von episch inszeniertem Prog Metal mit unzähligen Windungen. Das ist einfach Zuviel des Guten. Ein Track bleibt dann doch positiv in Erinnerung – das rein instrumental gehaltene „Lost Hope, New Hope Pt. II“ lässt den Wunsch aufkommen den Rest des Albums ebenfalls ohne Gesang zu hören. Es ist eine Schande, denn im Grunde haben CHRONOS ZERO alles in der Hand um den Prog Metal Fan auf Ihre Seite zu ziehen. Das Label spricht von einer Progressive Metal Sensation – sensationell verschossener Elfmeter würde ich mal sagen.

Schade, CHRONOS ZERO hätten ein großartiges Album abliefern können. Aber „A Prelude To Emptiness” scheitert letztendlich an zu hoch gesetzten Zielen und nicht nachvollziehbaren Songs, die einfach keinerlei Wiedererkennungswert haben.

WERTUNG: 

Trackliste:

01. Spires
02. Breath Of Chaos
03. Shadow’s Lair
04. Lost Hope, New Hope Pt. I
05. Lost Hope, New Hope Pt. II
06. The Creation
07. Sigh Of Damnation
08. Hearts Into Darkness
09. At The Gates Of Time (Hollowland’s Prelude)
10. Sorrowful Fate (The Composer’s Nigh Pt. III & IV)

Mario