ASCENSION – Far Beyond The Stars

Band: Ascension
Album: Far Beyond the Stars
Spielzeit: 67:26 min
Stilrichtung: Melodic Speed Metal
Plattenfirma: Limb Music
Veröffentlichung: 18.10.2013
Homepage: www.ascensionband.co.uk

Hui ich lese Speedmetal in der Stilbeschreibung und muss erst mal echt nachdenken wann ich diesen Stil zu Letzt gelesen haben? Es ist auf jeden Fall eine ganze Weile her! Vorbereiter dieses Genres waren mit Sicherheit meine Einstiegsdroge BLIND GUARDIAN die sich aber über die Jahre in eine komplett andere Richtung entwickelt haben. Aber das Frühwerk der Krefelder „Battalions of Fear“ ist mit Sicherheit eins der Referenzwerke dieses Genres. Upps ich schweife ab! Zurück zum Grund meiner Rezi : – )
Dieser Grund nennt sich ASCENSION die aus den schottischen Highlands stammen. Eine sehr unwirtlich Gegend, mit der man sich anscheinend mit guter Metalmucke beschäftigt. Denn die Vorbilder der Jungs sind so namenhafte Bands wie HELLOWEEN, DRAGONFORCE oder GAMMA RAY. Und dieses Mal stimmen die Vorbilder absolut mit dem Klangbild der Kombo überein, macht euch also auf was gefasst Leute!
Vorher noch ein, zwei Basisinfos. Gegründet hat sich die Truppe bereits 2004, durch einige Line Up Wechseln hat man es bisher aber nur auf zwei EP’s und vielen umjubelten Liveauftritten gebracht, nun kommt also endlich das Debütalbum „Far Beyond the Stars“ in die Läden. Ach ja Bekanntheit brachte den Jungs auch das ROXETTE Cover „Listen to your Heart“ welches ein riesiger Hit auf YouTube wurde und ebenfalls hier auf dem Album vertreten ist.
So, nun aber geschwind zur Mucke der Jungs, die keinen weiteren Aufschub zulässt!
Mit „Somewhere back in Time“ begeben wir uns auf die wilde Fahrt. Der Track steigt direkt ein und man hält sich nicht mit großartigen Vorgeplänkel auf. Der Gesang ist zwar im ersten Moment ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber keine Sorge mit der Zeit gewöhnt man sich dran : – ). Glanzpunkt ist hier mit Sicherheit der Ohrwurmchorus den man schon nach kurzer Zeit nicht mehr aus dem Kopf bekommt, ein klasse Opener!
Auch beim anschließenden Song „Blackthorne“ drückt man das Gaspedal voll durch, vom Chorus her kommt man an den Vorgänger aber nicht ganz heran.
Das die Jungs nicht nur die Vollgeschwindigkeitsnummern drauf haben, zeigen sie uns bei „Reflected Life“. Coole Nummer, die mit mehrstimmigen Gesänge daher kommt und richtig fett aus den Boxen tönt.
Absolute Ohrwurmgarantie kommt auch bei den beiden folgenden Tracks „Heavenly“ und „Moongate“ auf. Ich finde es langsam sehr bemerkenswert wie die Jungs es schaffen ihre Hochgeschwindigkeitssongs so eingängig zu gestalten und so zu keiner Zeit Langeweile aufkommen lassen!
Über das, für mich überflüssige, Instrumental „Orb of the Moons“ und der sehr guten Quotenballade „The Silver Tide“ geht es dann zu dem nächsten Burnertrack in Form von „The Avatar (Ascension)“ hier packen die Jungs einen wieder so richtig!
Ich bin echt begeistert wie konstant man bislang über das ganze Album zu Werke geht, die ein, zwei Ausrutscher mal abgesehen.
Apropos Ausrutscher, so einer kommt jetzt auch am Ende der Platte mit dem ROXETTE Cover „Listen to your Heart“. Mag sein das das Ding auf YouTube der absolute Hit ist, bei mir kann es nicht so punkten, das Original, ist halt einfach besser. Interessant zu hören war die ASCENSION Version aber auf alle Fälle.

Anspieltipps:

Auf jeden Fall wärmstens zu empfehlen sind hier “Somewhere back in Time”, “Reflected Life”, “Heavenly”, “The Silver Tide” sowie “The Avatar (Ascension)”.

Fazit :

Puuh, nach dieser Geschwindigkeitsfahrt muss ich erst mal verschnaufen! Die Jungs von ASCENSION haben sich ja ganz schön lange Zeit gelassen für ihr Debütalbum, aber das Warten hat sich definitiv gelohnt würde ich sagen!
Speed Metal in seiner melodischsten Form wird uns hier über den gesamten Diskus präsentiert, es gibt zwar auch ein paar nicht so starke Tracks und Zwischenstücke zu verzeichnen, aber im Großen und Ganzen kann man den Jungs nur absolut gratulieren für dieses geile Stück Metal!
Fans des Genres und der genannten Bands müssen auf jeden Fall zugreifen, ganz klare Kaufempfehlung meinerseits!

WERTUNG: 

Trackliste:

01. Somewhere back in Time
02. Blackthorne
03. Reflected Life
04. Heavenly
05. Moongate
06. Orb of the Moons
07. The Silver Tide
08. The Time Machine
09. Fay Beyond the Stars
10. The Avatar (Ascension)
11. Listen to your Heart

Julian

SUZEN’S GARDEN – 12 Colors

Band: Suzen’s Garden
Album: 12 Colors
Spielzeit: 40:46 min.
Stilrichtung: Kinder-Pop
Plattenfirma: Sonic Revolution
Veröffentlichung: 15.11.2013
Homepage: www.suzensgarden.de

Es ist schon erstaunlich, was für Kram man bei einem Rock/Metal Webzine von diversen Labels so angeboten bekommt. So auch im Falle SUZEN’S GARDEN.

 „Man werfe alle Zutaten in einen Topf und würze dann nach Geschmack. Geleitet wurden wir aber durch Einflüsse von P!nk, Katie Perry und Roxette. Die Gitarren sind oft „bluesig“ oder gern einmal rockig. Aufgepeppt mit modernen Sounds und der knackige Gesang der Mädels ergeben dann diese herrliche Kombination.“

OK, das ist ein Zitat von der Bandwebseite. Und daß es Leute gibt, die an Realitätsverlust leiden ist mir als Mitarbeiter im sozialen Bereich nicht ganz fremd. Das einzige, was am obigen Zitat stimmt ist nämlich der Vergleich mit Katie Perry. Die bluesigen Gitarren suche ich bis heute, ganz zu schweigen von den rockigen.

Was uns SUZEN’S GARDEN hier vorsetzen ist glattgebügelter 08/15 Pop der nicht mal annähernd an die Vorbilder heranreicht. Die Songs gehen zwar sofort ins Ohr, sind aber genauso schnell wieder raus, wie sie drin waren. Eine absolut sterile Bubblegum Produktion krönt die belanglos vorgetragenen, mit einer unterdurchschnittlichen Sängerin veredelten Kinderlieder, die allenfalls für 12-jährige Bravo-Leserinnen interessant sein dürften.

Ne Leute, bitte verschont uns in Zukunft mit so einem auf Polycarbonat gepressten Sondermüll.

WERTUNG:





Trackliste: 
1. Summersong (3:07)
2. The One To Blame (3:11)
3. Big City People (3:21)
4. Hard Teenage Life (3:23)
5. Dreamland (3:22)
6. Woman In The Moon (3:29)
7. So I Dance (3:56)
8. Young & Free (3:10)
9. The Color Is Red! (3:26)
10. My Boyfriend Is An Alien (3:20)
11. Welcome To My Kingdom (3:32)
12. I’m Alive (3:29)

Frank

APOCALYPTICA – Wagner Reloaded – live in Leipzig

Band: Apocalyptica
Album: Wagner Reloaded – live in Leipzig
Spielzeit: ?? min
Stilrichtung: Klassik / Symphonic Metal
Plattenfirma: BMG Rights
Veröffentlichung: 15.11.2013
Homepage: www.apocalyptica.com

Aus dem einstiegen Ein-Album-Projekt APOCALYPTICA ist mittlerweile eine Band geworden, die auf eine beeindruckende zwanzigjährige Karriere zurückblicken kann. In dieser Zeit hat man viele konventionelle Mauern eingerissen und den Metal für neue Ideen geöffnet. Man arbeitete mit Musikern aus allen möglichen Stilrichtungen zusammen, sei es Slipknots Corey Taylor, Rammsteins Till Lindemann, Lacuna Coils Cristina Scabbia oder gar Nina Hagen.

Mit „Wagner Reloaded – live in Leipzig“ gibt es nun den nächsten Streich der Cello-Metaller. Der 22. Mai 2013 markiert den 200. Geburtstag des Komponisten Richard Wagner. Grund genug für den preisgekrönten Choreograf und Tänzer Gregor Seyffert ein vielseitiges Projekt zu Ehren Wagners ins Leben zu rufen. So entstand mit „Wagner Reloaded“ ein Mix aus Tanz, Theater und Konzert. Und die Musik für dieses Projekt komponierten APOCALYPTICA, bei der Umsetzung erhielten die Finnen Unterstützung vom MDR Sinfonieorchester. Vermischt wurden Elemente aus dem musikalischen Werk des Komponisten und seines Lebens zu einer Art Soundtrack, wie Bandmitglied Eicca Toppinen erklärt: „Ich nenne es „Soundtrack“, weil es sich so anfühlte, als ob ich Filmmusik schreiben würde. Ich musste ja die Bedürfnisse einer Bühne erfüllen.“

Besonders interessant dürfte dieses Werk für die alten Fans der Band sein, handelt es sich doch um eine rein instrumentale Umsetzung. Und schließlich scheiden sich die Geister seit dem ersten Einsatz von GastsängerInnen an diesem Element. 

Wer also diese Symbiose aus „echter“ klassischer Musik und dem Sound von APOCALYPTICA nun auch zu Hause erleben möchte, bekommt mit „Wagner Reloaded“ das perfekte Album serviert. Erhältlich ist das Werk auf CD und Vinyl.

WERTUNG:





Trackliste:

01. Signal  
02. Genesis  
03. Fight Against Mothers  
04. Stormy Wagner  
05. Flying Dutchman  
06. Lullaby  
07. Bubbles  
08. Path in Life  
09. Creation of Notes  
10. Running Love  
11. Birth Pain  
12. Ludwig – Wonderland  
13. Ludwig – Requiem  
14. Destruction

Chris

LION TWIN – Nashville

Band: Lion Twin
Album: Nashville
Spielzeit: 57:58 min.
Stilrichtung: Metal
Plattenfirma: Sonic Revolution
Veröffentlichung: 15.11.2013
Homepage: www.liontwin.com

LION TWIN kommen aus Wuppertal und existieren erst seit 2011. Die Marschrichtung war schnell klar, Achtziger Jahre geprägter poppiger Hardrock und Metal mit Dicke-Klöten-Produktion stand auf der ToDo Liste und genau das servieren uns Sängerin Li und ihr Kollege Jan an der Gitarre samt Band.

Musikalisch irgendwo zwischen deutschem Hardrock/Metal á la SCORPIONS und ACCEPT, sowie amerikanischen 80s Hardrock Einflüssen, wissen die fein arrangierten Songs durch die Bank zu überzeugen. Bei Day of Anger gibt sich gar ein gewisser Udo Dirkschneider die Ehre und singt den Song im Duett mit Li.

Gemixt und gemastered wurde die Scheibe von Kultproducer Michael Wagener in dessen WireWorld Studio in Nashville. Und dieser hat der Band einen oberamtlichen 80s Hardrocksound zusammengeschmiedet, der jedem Freund dieses Genres die Freudentränen in die Augen treiben wird.

Geile Scheibe!

WERTUNG:





Trackliste: 

1. Ready to Rock (5:16)
2. Day of Anger (feat. Udo Dirkschneider) (4:48)
3. When the Lights go on (5:49)
4. Tristan & Isolde (5:10)
5. Eco Warrior (6:06)
6. Far Away (6:33)
7. Behold the Man (6:40)
8. Occupy! (6:14)
9. Notung (6:05)
10. Wings of Love (5:17)

Frank

AC ANGRY – Black Denim

Band: AC Angry
Album: Black Denim
Spielzeit: 32:37 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Dust On Tracks Records
Veröffentlichung: 08.11.2013
Homepage: www.acangry.com

Wer zur Hölle sind die TALETELLERS? Das dachten sich auch vier Jungs aus dem Saarland und so benannten sie sich in AC ANGRY um. Unter dem alten Namen konnten sich Sänger Alan Costa, Gitarrist Stefan Kuhn, Bassist Dennis Kirsch und Drummer Sascha Waack allerdings schon erste Sporen im Vorprogramm von GRAVE DIGGER beweisen und teilten des Weiteren schon die Bühne mit URIAH HEEP oder SACRED REICH. Auch zwei Alben brachte die Formation heraus, jetzt fand aber nicht nur die Umbenennung der Band sondern auch eine Kurskorrektur statt. Mehr Rock, weniger Metal lautet die Devise und – man könnte es fast ahnen – die Reise geht hin zu einem gewissen Brüderpaar aus Down Under, das auf den Namen Young hört. Es ist jetzt aber nicht so, als würden die Jungs einfach drauflos kopieren, AC ANGRY haben immer noch eine erfrischende Metalnote in ihrem Sound und das macht die Sache interessant, nicht zuletzt auch durch Alan Costa´s „angenehme“ Stimme, die nicht an die x-te Reinkarnation von AC/DC und Co. erinnert. So bewahrt sich die Band auch eine Option hin zu anderen Einflüssen.

Allerdings saugt der Opener „Booze Horse“ erstmal tief eine ordentliche Prise Rock´n Roll an und mischt einen Schuss Punk dazu – damit läuft der Motor erstmal rund und blubbert bedrohlich vor sich hin. Das folgende „Rock´n Roller Roller Rolla!“ ist bezeichnend für den Sound der Herren aus Saarbrücken. Ohne Kompromisse dafür aber auch nicht ohne Schwächen. Manchmal bleiben die Songs nicht so im Ohr hängen, wie man sich das gerne wünschen würde. Die staubige Ballade „It´s Good To Be Bad“ ist eine willkommene Abwechslung, bevor es mit „You Got The Thirst – I Got The Booze“ mit Honky Tonk Piano und satten Riffs wieder ins gewohnte Fahrwasser geht. Versteht mich nicht falsch, die Songs sind schon ok und der Rock´n Roller von AC ANGRY hat auch schön Dreck unter den Fingernägeln, aber die letzte Konsequenz lässt das Quartett oft vermissen.

Das schleppende „Black Denim“ dudelt dann so vor sich hin und auch „Like A Riot“ ist kein echtes Highlight. „Motor“ allerdings kann dann doch was. Mit seinem Wüstengroove, der nicht zu langsam daherkommt, haben AC ANGRY einen richtig coolen Song am Start. Wenn man die Ähnlichkeiten in den Strukturen mit anderen Stücken wie „Like A Riot“ außer Acht lässt. Bei „Hellrock Anthem“ fällt man dann aber wieder in alte Muster zurück und auch „Rocker“ ist nicht zwingend genug. Mit der „Bandhymne“ „AC Angry“ schließt das Album ziemlich modern.

„Black Denim“ war ein hartes Stück Arbeit für den Schreiber dieser Zeilen, denn das Grundrezept passt. Wie eingangs erwähnt machen AC ANGRY nicht das, was schon viele zuvor versucht haben. Sie kopieren nicht einfallslos, haben gute Musiker in ihren Reihen und einen tollen Sänger. Aber oft fehlt den Songs der letzte Kick. Aber „Black Denim“ ist ein Debüt, das Hoffnung macht.

WERTUNG: 


Trackliste:

01. Booze Horse
02. Rock´n Roller Roller Rolla!
03. It´s Good To Be Bad
04. You Got The Thirst – I Got The Booze
05. Black Denim
06. Like A Riot
07. Motor
08. Hellrock Anthem
09. Rocker
10. AC Angry

Stefan

DIRTY DIAMONDS – Let´s Get Loud

Band: Dirty Diamonds
Album: Let´s Get Loud
Spielzeit: 50:23 min.
Stilrichtung: Hardrock, Hair Metal
Plattenfirma: Eigenvertrieb
Veröffentlichung: 15.11.2013
Homepage: www.dirtydiamonds.ie

Na, das Artwork hat man doch schon mal wo gesehen. OK, zumindest die Idee entstammt dem legendären Debüt der Ami-Rocker BANGALORE CHOIR (mit David Reece am Mikro), die für ihr 1992er Debüt „On Target“ schon mal eine Dame auf eine Rakete gesetzt haben, allerdings nicht als Zeichnung. Auf dem 2010er Re-Release war sie dann plötzlich verschwunden, wahrscheinlich hat sie den wilden Ritt über die Jahre nicht verkraftet. Jetzt haben die DIRTY DIAMONDS zusammen mit Zeichner Rob Hogan diese Idee wieder aufgegriffen. Für ihren Erstling haben die Iren einen Rotschopf auf die Bombe gehockt und ab dafür. Aber können die 12 Songs auf „Let´s Get Loud“ auch mit der „Energie“ des Covers mithalten?

Mitte 2012 erschien mit „Leaving Town“ ein erster Appetizer. Die EP enthielt 4 Stücke, die allesamt auf diesem Longplayer vertreten sind. Für die Aufnahmen zu diesem Debüt haben sich Sänger Jonathan Ryan, die beiden Gitarristen Alan Ranahan und Evan Daly sowie Bassist Shane Molony und Schlagzeuger Joe Betts in den Bow Lane Studios in Dublin eingefunden, um zusammen mit Produzent Tom Slattery und Engineer Richard Dowling Ernst zu machen.

Wie schon auf der EP macht „Let´s Get Loud“ den Anfang. Auch nach über einem Jahr rockt der Song noch ordentlich und hat einen eingängigen Refrain. So weit, so gut. Aber auch nichts Neues, denn auch „Goin Down“ ist ein bekannter Song. „Against The Grain“ ist dann das erste Stück, das bisher niemandem zu Ohren kam. Der Sound scheppert etwas mehr und die Songstrukturen sind ruppiger. Mit „Last Chance For Love“ folgt Song Nummer 3 von der EP. Aber auch jetzt zeigt er seine Schwächen darin, dass er die Gehörgänge sehr schnell wieder verlässt. Das ist auch mit Songs wie „Crash & Burn“, „Sex With No Strings“ oder „Hell Or High Water“ so. Sänger Jonathan Ryan ist mir oft eine Nummer zu hart, zu manchen Nummern (z.B. „Want You To Want Me“) zeigt er sich wieder von der softeren Seite. „Wakin Up The Neighbourhood“ ist ganz klar von KISS beeinflusst. Das schon bekannte „Leaving Town“ wurde nicht überarbeitet und so findet lediglich der Refrain Anklang während der Rest des Songs einfach nicht passt. Auch die beiden abschließenden Lieder „Paradise & Tropicana“ und „A Wandering Heart“ plätschern so dahin.

Für mich sind die DIRTY DIAMONDS hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Gute Ansätze gibt es hier und da, aber die richtig starken Momente stammen schon von der EP. Viele der 8 komplett neuen Stücke kranken etwas am Songwriting, das ausgefeilter sein könnte. Außerdem klingt das Album nicht wie aus einem Guss. Anscheinend wurden die „alten“ Aufnahmen der EP mit Neuen vermischt. Schade eigentlich…

WERTUNG: 

Trackliste:

01.    Let´s Get Loud
02.    Goin Down
03.    Against The Grain
04.    Last Chance For Love
05.    Crash & Burn
06.    Want You To Want Me
07.    Wakin Up The Neighbourhood
08.    Sex With No Strings
09.    Hell Or High Water
10.    Leaving Town
11.    Paradise & Tropicana
12.    A Wandering Heart

Stefan

MONSTER MAGNET – Last Patrol

Band: Monster Magnet
Album: Last Patrol
Spielzeit: ?? min.
Stilrichtung: Heavy Rock
Plattenfirma: Napalm Records
Veröffentlichung: 18.10.2013
Homepage: www.zodiaclung.com

Gestatten? Der Space Lord gibt sich die Ehre. Nach einigen eher mittelmäßigen Alben in den letzten Jahren melden sich Dave Wyndorf und Co.  mit “Last Patrol” zurück. 
MONSTER MAGNET, zweifelsohne eine der erfolgreichsten Stoner Rock Bands der 90er. Mit Alben wie “Superjudge”, “Dopes to Infinity” und “Powertrip” stellten sie den Rock Sektor gehörig auf den Kopf. Wyndorf war berüchtigt für seine vertonten Drogentrips. 
Genau diese fehlten allerdings auf den letzten Alben – mit Ausnahme des Vorgängers Mastermind -,  die allesamt eher ruhiger, akkustischer und in Wirklichkeit auch belangloser waren.
“Last Patrol” soll das ändern und die ersten Töne lassen bereits großes vermuten. Anno 2013 katapultieren uns MONSTER MAGNET gefühlte 20 Jahre zurück in die Vergangenheit. “Superjudge” und “Dopes to Infinity” sind zum greifen nah. Der erstaunlich weit vorn plazierte, überlange Titeltrack hätte z.b. locker auch auf dem 1995er Topseller “Dopes to Infinity” seinen Platz finden können.
Auf der B-Seite fällt “Last Patrol” dann leider ein wenig ab. Einen akkustischen Stinkstiefel wie “Hallelujah” haben MONSTER MAGNET eigentlich überhaupt nicht nötig. Blöderweise zieht dieser Rohrkrepierer auch den Rest des Materials ein ganz klein wenig nach unten.
Nichtsdestotrotz präsentieren uns die Mannen aus New Jersey ihres stärkstes Album seit Powertrip und hätten “Last Patrol” um ein Haar auf eine Stufe mit ihren Klassikern platzieren können. So bleibt “nur” ein sehr gutes Album in MONSTER MAGNET’s Vita, das es verdient hat gehört zu werden. 

WERTUNG:





Trackliste: 

1. I Live Behind the Clouds (4:32)
2. Last Patrol (9:37)
3. Three Kingfishers (4:41)
4. Paradise (4:38)
5. Hallelujah (4:19)
6. Mindless Ones (5:39)
7. The Duke (of Supernature) (5:08)
8. End of Time (7:57)
9. Stay Tuned (6:00)

Frank

BLITZKRIEG – Back from Hell

Band: Blitzkrieg
Album: Back From Hell
Spielzeit: 60:48 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Metal Nation Records
Veröffentlichung: 05.11.2013
Homepage: www.blitzed-alive.com

Anfang des Jahres setze Brian Ross mit SATAN und dem starken „Life Sentence“ ein echtes Ausrufezeichen. Nun schickt er zum Jahresende mit seiner Stammband BLITZKRIEG die nächste NWOBHM Legende in den Ring. Langrille Nummer acht hört auf den Namen „Back From Hell“, nach sechs Jahren Wartezeit auf ein neues Studioalbum ein passender Titel.

Geboten wird traditioneller Heavy Metal allererster Güte. Den Spirit der Achtziger hört man jederzeit heraus, sowohl beim Songwriting als auch der Produktion. Und wie schon beim aktuellen SATAN Album wirkt die Geschichte trotzdem nicht altbacken und verstaubt, sondern der Spagat zwischen Oldschool-Vibe und zeitgemäßer Produktion gelingt auch bei „Back From Hell“.

Nach einem kurzen Intro bringt der Titeltrack einen treibenden Einstieg, Brians markantes Organ hat auch nach 33 Jahren nichts von seiner Power verloren. Die meistens Songs liegen im Midtempobereich mit vereinzelten Geschwindigkeitsausschlägen in beide Richtungen. Alle Songs sind 100%iger BLITZKRIEG-Stoff und lassen für Fans der Band keine Wünsche offen. Kleinere Überraschungen hält das etwas gemütlichere „Complicated Issue“ in Form von weiblichen Hintergrund-Vocals oder das doomig angehauchte „Sahara“ bereit . Meine persönlichen Höhepunkte sind der Titeltrack, „Return to the Village“, „Sleepy Hollow“ mit seinem tollen Refrain und der Heavyness sowie das flotte „We have Assumed Control“.

Mit „Call for the Priest“ gibt es noch einen Kniefall vor JUDAS PRIEST – Lyrics-Zitate und Songnamen der Metal-Legende wurden zu einem Text verwoben. Hinter S&D versteckt sich nichts Geringeres als der METALLICA Klassiker „Seek & Destroy“, die Version ist recht interessant geworden, der Thrash Anteil wurde reduziert und die Einflüsse aus dem NWOBHM verstärkt. Sozusagen ein Dankeschön für das „Blitzkrieg“ Cover welches METALLICA für ihre „Garage Inc.“ aufgenommen haben und das BLITZKRIEG den ein oder anderen neuen Fan eingebracht haben dürfte.

Somit ist „Back From Hell“ ein starkes Lebenszeichen der Jungs aus Leicester geworden, NWOBHM Fans können bedenkenlos zugreifen.

WERTUNG:





Trackliste:

01. Jack’s Back
02. Back from Hell
03. Buried Alive
04. Complicated Issue
05. V
06. Return to the Village
07. Sahara
08. 4 U
09. One Last Time
10. Call for the Priest
11. Sleepy Hollow
12. S&D (Seek and Destroy) [Metallica Cover]
13. We Have Assumed Control

Chris



DREAM THEATER – Live At Luna Park (DVD)

Band: Dream Theater
Album: Live At Luna Park (DVD)
Spielzeit: ca. 300 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: Eagle Vision / Edel
Veröffentlichung: 01.11.2013
Homepage: www.dreamtheater.net

Zum Abschluss der fast 13-monatigen „A Dramatic Tour Of Events“ haben DREAM THEATER im August des letzten Jahres 2 Konzerte im Argentinischen Buenos Aires in Bild und Ton mitschneiden lassen. Die gewohnt opulente Auslese daraus liegt nun endlich, nach etlichen Verschiebungen, in diversen Formaten (Blu-Ray, Doppel-DVD, Deluxe-Edition) vor. Interessant ist natürlich vor allem zu sehen wie sich der damals noch neue Drummer Mike Mangini live behaupten kann, denn dass er technisch seinem Vorgänger in Nichts nachsteht dürft auch schon vor seiner Verpflichtung klar gewesen sein. Die Band präsentiert sich (wie eigentlich immer) in bester Spiellaune, interagiert, soweit es die komplexe Musik zulässt, viel miteinander, und klingt handwerklich mal wieder unfassbar tight. Mangini ist live sowohl optisch als auch vom Sound her, trotz Dauergrimassen und Krakendrumming, das krasse Gegenteil zu Portnoy. Das liegt zum einen daran, dass er in seinem gigantischen Drumkäfig denkbar eingepfercht sitzt, während Portnoy immer über seinem Set getrohnt hat wie der König der Welt. Andererseits ist sein Spiel aber auch, bei aller Virtuosität, auf den ersten Blick/Hör recht unspektakulär. Das mag angesichts der wahnsinnigen instrumental Parts, die hier wieder im Akkord abgefeuert werden und der Tatsache, dass er Portnoys Parts mit links runterzockt, etwas unsinnig klingen. Mike P. dagegen drosch die Band, im Gegensatz zu der hier zu hörenden eleganteren Herangehensweise, regelrecht vor sich her – was im direkten Vergleich ein durchaus wichtiger Bestandteil des typischen DREAM THEATER Sounds war. Also zum  Vergleich mal eben die SCORE-DVD eingelegt und gestaunt, mit welcher Vehemenz da das arme Drumkit verprügelt wurde.

Rein objektiv betrachtet ist Mangini selbstverständlich ein mehr als adäquater Ersatz und auf Platte bestimmt eine Bereicherung. Live fehlt mir ein wenig das Ungestüme der Vergangenheit. Was im Umkehrschluss natürlich bedeutet, dass die Band auf „Live At Luna Park“ extrem perfekt und atemberaubend sauber klingen. So sauber, dass die oft auftauchenden Backingvocals vom Band dann schon etwas zu viel des Guten sein können. Kurz und bündig: DREAM THEATER zementieren mit „Live At Luna Park“ Ihren Ausnahmestatus als Liveband ohne echte Konkurrenz im Prog-Metal Sektor. Die Setlist beinhaltet einen interessanten Querschnitt durch die lange Karriere der Band und berücksichtigt dabei so gut wie jede Schaffensphase der Band. Zwar ist das Ganze mit „This Is The Life“, “The Spirit Carries On”, “Wait For Sleep”, “Far From Heaven”, „The Silent Man” und “Beneath The Surface” arg balladenlastig ausgefallen (die letzten beiden Songs werden gar mit 4-köpfigen Streicherensemble dargeboten). Dafür hagelt es aber mit “6:00”, “A Fortune In Lies” oder „The Test That Stumped Them All” auch einige echte Perlen der härteren Gangart. Nimmt man die auf der Bonus-DVD enthaltenen Tracks hinzu, wird das Album „A Dramatic Turn Of Events“ gar komplett gespielt, was darauf schließen lässt, dass Petrucci & Co. ziemlich stolz auf Ihr damals aktuelles Werk waren.

Unter den zahlreichen DREAM THEATER Live-DVDs, die ein oder andere davon durchaus verzichtbar, sticht „Live At Luna Park“ aufgrund der tadellosen Darbietung, der tollen Kameraführung, dem glasklaren Sound und einer gelungenen Setlist äußerst positiv hervor. Die DVD bietet neben dem regulären Konzertmittschnitt (immerhin satte 2 Stunden und 40 Minuten!) noch 6 weitere Songs als Bonus, eine sehenswerte Dokumentation sowie einen Blick hinter die Kulissen und einen Trailer. Der Fan bekommt also wieder eine ganze Menge für sein Geld geboten.

WERTUNG:

Trackliste:

DVD 1:

01. Bridges In The Sky
02. 6:00
03. The Dark Eternal Night
04. This Is The Life
05. The Root Of All Evil
06. Lost Not Forgotten
07. Drum Solo
08. A Fortune In Lies
09. The Silent Man
10. Beneath The Surface
11. Outcry
12. Piano Solo
13. Surrounded
14. On The Backs Of Angels
15. War Inside My Head
16. The Test That Stumped Them All
17. Guitar Solo
18. The Spirit Carries On
19. Breaking All Illusions
20. Metropolis Pt. 1

DVD 2:

Bonus Tracks
01. These Walls
02. Build Me Up, Break Me Down
03. Caught In A Web
04. Wait For Sleep
05. Far From Heaven
06. Pull Me Under

Mario

ARTICAL – Illusion X

Band: Artical
Album: Illusion X
Spielzeit: 51:07 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Pitch Black Records
Veröffentlichung: 12.11.2013
Homepage: www.reverbnation.com/articalmikedimareli

Von den griechischen Power Metallern ARTICAL hatte ich bislang auch noch nichts gehört. Obwohl das mir aktuelle vorliegende Album „Illusion X“ schon das dritte Album der Band ist, waren sie bislang nicht bei mir auf dem Radar aufgetaucht.
Nun, das hat sich ja jetzt geändert.
2002 wurde die Truppe durch den Gitarristen/Schlagzeuger Mike Dimareli ins Leben gerufen, dieser scharrte dann ein paar Musiker um sich um seine Version des Power Metals mit Leben zu füllen.
Ganz neu dabei, und der bekannteste Musiker in den Reihen von ARTICAL, ist mit Sicherheit der neue Sänger Mark Boals (YNGWIE MALMSTEEN), der die 8 neuen Tracks mit seinem einmaligen Organ veredelt.
Und genau dies hören wir uns jetzt direkt mal an, indem wir dem Opener „Look in the Mirror“ lauschen. Dieser entpuppt sich beim näheren hinhören als ein langsamer Power Metalstampfer, der besonders durch seine Überlänge und dem klasse Chorus auffällt. Zum Gesang muss man ja glaube ich nicht mehr viel sagen, der Name Mark Boals steht ja eigentlich für sich. Als Opener vielleicht ein wenig lang und zäh, trotzdem aber eine gelungene Sache.
Geschwindigkeitsmäßig macht man beim anschließenden „Chasing my Life“ so einiges wett, die Riffs fliegen einen nur so um die Ohren und der arme Drummer trommelt sich die Seele aus dem Leib. Man vergisst hier aber die Melodic zu keiner Zeit und somit ist die Nummer ein absoluter Melodic Powermetalkracher dem jeden Fan des Genres schmecken sollte!
Episch und gefühlvoll geht es bei „I’am so different“ zu. Alles zwar ganz schick gemacht, mich kann man damit aber nicht so ganz überzeugen, ähnliches hat man schon mehrmals genauso oder  besser gehört.
Direkt im Anschluss belehrt man mich bei „Follow the Light“ eines besseren und hat hier wieder einen eingängigen Midtemposong am Start der sich ohne Probleme in die Gehörgänge schraubt und festsetzt. Starker Track!
„Wings of Time“ hat dann das gleiche Problem wie „I’am so different“, gut aber nicht überragend agiert man hier. Einfach ein etwas zu gewöhnlicher Powermetalsong.
Mit den beiden nächsten Tracks „Run like the Wind“ und „Illusion X“ kehrt man aber wieder auf dem Pfad des Lichts zurück und bewegt sich wieder absolut auf Topniveau.
Das abschließende „Mother“ ist aber wieder ein wenig schwächer geraten.

Anspieltipps:

Mit “Chasing my Life”, “Follow the Light”, “Run like the Wind” sowie “Illusion X” sollte man hier bestens bedient sein.

Fazit :

Tja auf dem neuen Album von ARTICAL geht es ganz schön auf und ab. Mal sind die Songs absolut in Ordnung und zu empfehlen, mal kriechen sie aber einfach nur so dahin und gehen nicht so wirklich ins Ohr.
Die Gesangsperformance ist, wie gewohnt bei Mark Boals, auf absoluten Topniveau und die Songs haben eine mehr als ordentlich Spielzeit. Es ist dann also schlussendlich nur die Qualität der Songs über die gesamte Spieldauer die den Jungs von ARTICAL eine höhere Benotung verwehrt.
Aber eine starke Platte ist es ja trotzdem noch geworden und ich denke Power Metal Fans mit einer Vorliebe für längere, epische Songs haben werden hier mit Sicherheit auf ihre Kosten kommen!

WERTUNG:

Trackliste:

01. Look in the Mirror
02. Chasing my Life
03. I am so different
04. Follow the Light
05. Wings of Time
06. Run like the Wind
07. Illusion X
08. Mother

Julian