SPIRALARMS – Freedom

Band: Spiralarms
Album: Freedom
Spielzeit: 44:41 min
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: SPV/Steamhammer
Veröffentlichung: 04.10.2013
Homepage: www.spiralarms.com

Nachdem die Thrasher von FORBIDDEN seit 2010 im Wartemodus sind, hat Mastermind Craig Locicero Zeit für andere Projekte. Ursprünglich frönte Locicero den Alternative/Grunge-Klängen mit der Band MANMADE GOD. Als jedoch Sänger Pann Reed die Band verlies und man Tim Narducci (ex-SYSTEMATIC) an Bord holte, entstand schließlich SPIRALARMS. Nach dem 2010er Debüt „Highest Society” folgt nun mit „Freedom“ das zweite Studioalbum der Amis.

Geboten wird härtere Rockmusik mit nahezu allen Facetten. Mal Retro Richtung LED ZEPPELIN oder BLACK SABBATH, mal im (Neo)Grunge-Gewand der Marke SOUNDGARDEN oder ALICE IN CHAINS. Ausflüge in Stoner Rock Gefilde, bluesige Momente und Southern Rock Einschübe inbegriffen. Und das ist sowohl Stärke als auch mögliche Schwäche zugleich. Die Band verzichtet auf klare Schubladen und wirkt dadurch authentisch und ehrlich, spricht aber auch viele Zielgruppen an – nur eben keine klar und deutlich.

Ich kann nur empfehlen sich auf diesen bunten Mix einzulassen, SPIRALARMS werden euch nicht enttäuschen. Es gibt Ohrwürmer zu hören („Dropping Like Flies“), groovende Rocker („Drugs & Alcohol“), schleppende Stampfer („Dealer“) und ruhigere Momente („Lovers Leap“, „Freedom“). Recht gelungen ist auch das BLACK SABBATH Cover „Tomorrow´s Dream“, es fehlt nur ein wenig die eigene Note. Das abschließende „I Lay Low“ erinnert dann, besonders vom Rhythmus, an LED ZEPPELIN.

Der Sound lebt von schweren Riffs, den immer wieder eingestreuten, unaufdringlichen Keyboard und Piano Passagen welche dem Sound Tiefe und eine verträumte Note verleihen und der tollen Stimme von Tim Narducci.

Wer also auf gut gemachte Rock Musik steht, mal mit 70er Flair mal modern rockend, sollte sich diese Scheibe auf keinen Fall entgehen lassen.

WERTUNG: 

Trackliste:

01. Dropping Like Flies
02. Hold Me To The Sky
03. Exit 63
04. Blackmoon Morning
05. Drugs & Alcohol
06. Dealer
07. Lovers Leap
08. Tomorrow’s Dream
09. Freedom
10. I Lay Low

Chris

DENDERA – The Killing Floor

Band: Dendera
Album: The Killing Floor
Spielzeit: 45:40 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Metalbox Recordings
Veröffentlichung: 06.05.2013
Homepage: www.dendera.co.uk

Heavy Metal Bands von der Insel werden ja gerne mal mit einem Vorschuss an Lorbeeren ausgestattet, die die Band dann nie und nimmer rechtfertigen können. Das Quintett DENDERA, das nach einer vielversprechenden EP aus dem Jahr 2011 („We Must Fight“) nun das erste vollständige Album vorlegt, wird ebenfalls entsprechend vollmundig angepriesen. Von klassischem Powermetal in modernem Gewand ist da die Rede und die typischen Helden werden natürlich genannt: Judas Priest, Iron Maiden, etc. Das ist zwar wenig originell, immerhin liegt das Label mit der Stilbeschreibung aber ziemlich genau richtig.

Insgesamt 8 Songs präsentieren uns die Haudegen und man kann, soviel vorab, sein Geld definitiv schlechter investieren. Die Produktion der Platte ist schön ausgewogen und ehrlich, setzt auf einen modernen Ansatz, unterschlägt aber den Bass etwas stark (zugunsten der allgegenwärtigen Gitarrenpower und der Drums) und wirkt recht trocken. Vor allem die sehr gute Gitarrenarbeit der Herren Main und Fuller kann mit Murray/Smith-artigen Riffs und –Leads überzeugen. Die großartigen Riffs von „For Vengeance“ und „Till We Fall“ könnte ich mir z.B. den ganzen Tag in Endlosschleife anhören. Das Songmaterial ist durchweg stark und zieht in der zweiten Hälfte des Albums nochmals etwas an. Das liegt vielleicht auch daran, dass bei Songs wie „Hatechild”, “ The Predator“ oder „Bridges Will Burn“ zahllose Parallelen zu Iron Maiden (nach der Reunion, Richtung „A Matter Of Life And Death“) aufblitzen. Einziger kleiner Wermutstropfen ist der Gesang: Fronter Ashley Edison scheint unschlüssig ob er klaren, hohen Powermetal-Gesang einsetzen oder gepresste, aggressivere Töne anschlagen soll und eiert damit manchmal wie ein leicht hysterischer Bruce Dickinson durch die eingängigen Refrains von richtig gelungenen Headbangern der Marke „My Mercy“. Beide Gesangsstile haben Ihren Reiz, in der Kombination geht mir das aber teilweise schon mächtig auf den Koffer (wie zB in dem Titeltrack „The Killing Floor“). Freunde von zeitgemäß produziertem klassischem Heavy Metal der NWOBHM Schule werden an DENDREA aber auf jeden Fall Ihre Freude haben.

Aufgrund des noch verbesserungswürdigen Gesangs fällt der Gesamteindruck zwar etwas durchwachsen aus, der durchweg vorhandene Insel-Spirit und die tollen Instrumentalleistungen reißen die Gesamtnote dann doch noch herum. Ich kann hier trotz der ein oder anderen noch offenen Baustelle unmöglich eine schlechte Note zücken, dafür sind die Songs und die Attitüde der Jungs einfach viel zu gut. 

WERTUNG: 

Trackliste:

01. For Vengeance
02. My Mercy
03. Senlac Hill
04. The Killing Floor
05. Hatechild
06. The Predator
07. Bridges Will Burn
08. Till We Fall

Mario

SEVENTH KEY – I Will Survive

Band: Seventh Key
Album: I Will Survive
Spielzeit: 53:29 min.
Stilrichtung: Progressive Hardrock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 01.11.2013
Homepage: www.frontiers.it

Neun Jahre sind eine lange Zeit. Besonders im Musikbusiness. Und doch haben KANSAS-Basser und Sänger Billy Greer und sein Spezi Mike Slamer (CITY BOY, STREETS, STEELHOUSE LANE, guitars, keyboards) nach ihren beiden ersten Alben 2001 und 2004 eine lange Pause eingelegt. 2005 legte das Label noch eine Live-Scheibe nach und ein Auftritt auf dem United Forces Of Rock Festival im gleichen Jahr waren die letzten Lebenszeichen des Projekts. Jetzt greifen die beiden zusammen mit Drummer Chet Wynd erneut an und servieren in „I Will Survive“ ihr drittes Werk.

Der Titeltrack macht den Anfang. Beginnend mit progressiven Parts und satter Hammondorgel bietet dieser Song alles, was SEVENTH KEY ausmacht – und noch ein paar Neuerungen mehr. Verspielt und doch eingängig sind diese sechs Minuten im Nu um und hinterlassen ein Gänsehautfeeling. Ähnlich gestrickt ist „Lay On The Line“, wobei der Opener deutlich mehr Hitpotential hat. Das viel ruhigere „I See You There“ macht erstmals die Wurzeln von Mr. Greer deutlich. Hier regiert das Hauptbetätigungsfeld des Amis: KANSAS. Auch in der Folge machen Songs wie „Sea Of Dreams“ oder „Time And Time Again“ keinen Hehl daraus, wo der Bassist seine Brötchen verdient. Nach einem kleinen Zwischentief nimmt nehmen z.B. „Down“ oder das Schlusslicht „I Want It All“ wieder Fahrt auf und so kommt man zu einem versöhnlichen Fazit:

Oft zitieren SEVENTH KEY in ihren Songs KANSAS – manchmal zu oft. Schlecht sind die Stücke deshalb aber nicht. Ein bisschen mehr SEVENTH KEY hätte „I Will Survive“ aber gut zu Gesicht gestanden. Trotzdem hat das Trio eine Handvoll richtig starker Momente auf ihrem dritten Album. Für Genrefans eine lohnende Sache – 7 Punkte für den siebten Schlüssel 🙂

WERTUNG: 

Trackliste:

01.    I Will Survive
02.    Lay In On The Line
03.    I See You There
04.    It´s Just A State Of Mind
05.    Sea Of Dreams
06.    Time And Time Again
07.    When Love Sets You Free
08.    Down
09.    The Only One
10.    What´s Love´s Supposed To Be
11.    I Want It All

Stefan

AVATARIUM – Avatarium

Band: Avatarium
Album: Avatarium
Spielzeit: 49:10 min
Stilrichtung: Doom Metal / Hard Rock
Plattenfirma: Nuclear Blast Records
Veröffentlichung: 01.11.2013
Homepage: www.facebook.com/avatariumofficial

CANDLEMASS haben mit „Psalms for the Dead“ das Ende ihrer Studioaufnahmen verkündet. Glücklicherweise nimmt der kreative Mastermind Leif Edling dieser Ankündigung mehr und mehr den Schrecken indem er mit den erst dieses Jahr gegründeten AVATARIUM nach KRUX und JUPITER SOCIETY die nächste vielversprechende Band in’s Rennen schickt.

Als Verstärkung hat Leif sich gestandene Metal Musiker an seine Seite geholt: Marcus Jidell für die Gitarre (EVERGREY, ex-ROYAL HUNT), Lars Sköld am Schlagzeug (TIAMAT) und Carl Westholm für die Keyboards (KRUX, JUPITER SOCIETY). Den Bass übernimmt der Meister natürlich selbst. Die große Überraschung folgt dann am Mikro – mit Jennie-Ann Smith steuert eine in der Metalszene unbekannte Dame die Vocals bei.

Und genau dieser Schachzug hebt AVATARIUM deutlich von der Masse ab. Weiblicher Gesang auf einem Doom Metal Album ist ungewöhnlich und in diesem Fall ein echter Ohrenschmaus. Jennie-Ann drückt den Songs mit ihrer kraft- sowie gefühlvollen, bluesigen Stimme von Beginn an ihren Stempel auf. Mal rauchig, mal voller Emotion, im nächsten Moment erhaben bei Passagen die auch für einen Messiah Marcolin, Robert Lowe oder Mats Levén hätten geschrieben werden können.

Die Riffs aus der Feder von Leif und Marcus sind düster, tonnenschwer und trotzdem melodisch. Angereichert wird dieser Sound durch klassische (Hard)Rock Elemente, die gekonnt Ruhepunkte setzen und gelegentlich fast geheimnisvoll und verträumt anmuten.

So bekommt man neben den typischen Doom Nummern wie „Moonhorse“ bei Stücken wie „Boneflower“ oder dem intensiven „Lady in the Lamp“ wundervolle Musik zu hören, die sich nicht in Schubladen einsperren lässt. Mein persönliches Highlight ist „Bird of Prey“ welches irgendwo zwischen BLACK SABBATH, CANDLEMASS und RAINBOW angesiedelt ist. Großartig.

„Avatarium“ ist ein starkes Debütalbum geworden. Bleibt nur zu hoffen, dass es sich nicht um ein einmaliges Projekt handelt sondern man noch einiges von der Band erwarten kann.

WERTUNG:

Trackliste:

01. Moonhorse
02. Pandora’s Egg
03. Avatarium
04. Boneflower
05. Bird Of Prey
06. Tides Of Telepathy
07. Lady In The Lamp

Chris

ZEBRA – Zebra/No Tellin´ Lies (Re-Releases)

Band: Zebra
Album: Zebra / No Tellin‘ Lies (Re-Releases)
Spielzeit:39:00 min / 39:03 min
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: Rock Candy Records
Veröffentlichung: 26.09.2013
Homepage: www.thedoor.com

Bereits nach wenigen Minuten des Openers „Tell Me What You Want“ schießen die beiden Namen Led Zeppelin und Rush durch den Kopf, denn Sänger / Gitarrist Randy Jackson agiert stimmlich in ähnlich hohen Lagen wie Plant und Lee. Hinzu kommt aber, dass der begnadete Gitarrist nicht nur einen flotten Darm zupfen kann sondern auch noch ein feines Händchen für ausgefeilte Arrangements und originelle Akkordfolgen hat, was seiner Band ZEBRA (was für ein selten dämlicher Bandname) einen gesunden Schuss Eigenständigkeit bescherte. Zusammen mit seinen Kollegen Felix Hanemann (Bass, Keyboards) und Guy Gelso (Drums) machte Jackson Ende der 70er Jahre die Clubszene von New Orleans unsicher und erspielte sich eine Reputation, die weit über die Stadtgrenzen hinausging. Nachdem man sich jahrelang als Coverband die Sporen verdient hatte (aufgrund von Jacksons Stimmlage waren die bereits angesprochenen Rush ein fester Bestandteil des Live-Sets und haben auch Ihre Spuren in den Bandkompositionen hinterlassen) und der Karriere willen nach New York umgezogen war, landete das Trio schließlich recht schnell beim Major Atlantic Records und veröffentlichte 3 Studio-Alben die auch heute noch einen guten Ruf bei Hardrock Fans haben. Das Rock Candy Label hat die beiden ersten Scheiben nun mit sehr gutem Remastering und ausführlichen Linernotes neu aufgelegt. Da beide Alben im Original nur noch sehr schwer zu finden sind eine begrüßenswerte Angelegenheit.

Das 1983 veröffentlichte, selbstbetitelte Debüt holzt wie eingangs erwähnt mit „Tell Me What You Want“ gleich ordentlich los und weckt die unvermeintlichen Assoziationen zu der Kanadischen Prog-Institution. Die Produktion der Scheibe ist warm und rund und lässt den Songs, die zwischen klassischem Hardrock („One More Chance“), dezenten Prog-Elementen („As I Said Before“) und beschwingten Gute-Laune Sounds („Don’t Walk Away“ und „The La La Song“) hin- und herpendeln, genug Raum zur Entfaltung. Das Album klingt auch heute noch angenehm zeitlos und braucht sich vor der damaligen Konkurrenz nicht zu verstecken. Ob man mit dem sehr hohen Gesang von Jackson klarkommt ist natürlich Geschmacksache. Allerdings gibt er in den tiefen Registern ebenfalls eine gute Figur ab und geht mir persönlich aufgrund seiner Phrasierungen nicht so auf den Kecks wie Geddy Lee. Als Randnotiz sei noch erwähnt, dass der nur durchschnittliche Track „Take Your Fingers From My Hair“ (man stelle sich mal einen solchen Songtitel auf Deutsch vor …) von Dream Theater vor einigen Jahren als Bonustrack gecovert wurde. Da hatte das ZEBRA Debüt, das damals als eines der bestverkauften Debüts aller Zeiten galt, allerdings besseres Material zu bieten.

Bei dem 1 Jahr später erschienenen „No Tellin‘ Lies“ schlagen die Mitte der 80er angesagten Hairmetal-Elemente dann schon ein klein wenig stärker durch als noch auf dem etwas verhaltenen Erstling. Der Hall auf Stimme und Drums vermittelt einen Big-Ass Sound und die Keyboards wabern in Tracks wie „Bears“ leicht penetrant über allem. Die Parallelen zu einer Band wie Kingdom Come sind z.B. im Opener „Wait Until The Summer’s Gone“ nicht von der Hand zu weisen und nicht nur in der tendenziell ähnlichen Stimmlage sondern auch dem Groove und der Instrumentierung zu finden. Hinzu kommt noch eine Schippe Pomp und Bombast der Marke Styx (wie in „But No More“ oder dem eigenwilligen, süchtig machenden Titelsong) und fertig ist ein kurzweilge Achterbahnfahrt durch die vielen Facetten des progressiven Hardrocks. Insgesamt kommt das zweite Album mit der größeren Produktion, den glatteren Songs und mehr internationalem Appeal über die Zielgerade. Der eigentümliche Charme und die bodenständige Leichtfüßigkeit des Debüts fehlen allerdings. Die Güte der Songs ist im Vergleich zum Erstling zwar ein wenig schwächer, bleibt über die gesamte Albumdauer aber auf einem gleichbleibenden Niveau.

Für beide Scheiben gibt es für Freunde von handwerklich hochwertigem, über die Genregrenzen hinausschauenden Hardrock eine dicke Kaufempfehlung, die dank der tadellosen Aufmachung der Re-Releases (trotz fehlender Bonus Tracks) noch unterstrichen wird.

WERTUNG:

 („Zebra“)

 („No Tellin‘ Lies“)

Trackliste:

Zebra

01. Tell Me What You Want
02. One More Chance
03. Slow Down
04. As I Said Before
05. Who’s Behind The Door
06. When You Get There
07. Take Your Fingers From My Hair
08. Don’t Walk Away
09. The La La Song

No Tellin‘ Lies

01. Wait Until The Summer’s Gone
02. I Don’t Like It
03. Bears
04. I Don’t Care
05. Lullaby
06. No Tellin’ Lies
07. Takin’ A Stance
08. But No More
09. Little Things
10. Drive Me Crazy

Mario

SLEEPING ROMANCE – Enlighten

Band: Sleeping Romance
Album: Enlighten
Spielzeit: 41:39 min
Stilrichtung: Symphonic Metal
Plattenfirma: Ulterium Records
Veröffentlichung: 01.11.2013
Homepage: www.facebook.com/sleepingromanceofficial

Italien, das Land scheint einen schier unerschöpflichen Vorrat an Nachwuchsbands zu haben. Das Maingenre dieses Metallandes ist immer noch das des Symphonic Metals und genau dort siedeln sich SLEEPING ROMANCE an, die nun über das schwedische Label Ulterium Records ihr Debütalbum „Enlighten“ auf den Markt bringen.
Das Konzept hinter dem Album beschreibt die Reise in die Seele eines Menschen der in unserer Welt viel zu kämpfen hat. Die Liebe, der Kampf und Enttäuschungen, einfach alles was so halt zu unserem Leben dazu gehört.
Die Bandköpfe sind anscheinend Sängerin Federica Lana sowie Gitarrist und Hauptsongschreiber Federico Truzzi.
Achso wer die Band mal live sehen möchte, man ist im November mit THEOCRACY auf Europatournee.
So weit die Infos, nun werfen wir aber mal einen Blick auf den Albumopener „Hybrid Overture“. Genretypisch ein überlanges, instrumentales Intro welches uns auf die Platte einstimmen soll. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Direkt im Anschluss folgt der Titeltrack „Enlighten“ der mit Keyboardklängen beginnt. Sängerin Federica ist gut bei Stimme und geht nicht ganz so opernhaft zu Werke, wie der Großteil ihrer Sangeskolleginnen, was mir sehr gut gefällt.
Der Song an sich ist eigentlich ein Paradebeispiel für einen Symphonic Metalsong und weiß direkt zu gefallen. Ein starker Einstieg!
Bei „The Promise Inside“ regiert zum Anfang erst mal das kraftvolle Schlagzeugspiel. Glanzpunkt dieses Tracks ist aber mit Sicherheit der absolut eingängige Chorus, der sich ohne Probleme in die Gehörgänge schraubt und dort kleben bleibt. Ebenfalls ein absolut gelungener Track!
Und auch die nächsten Tracks „Soul Reborn“ sowie „Free Me“ haben das gewisse Etwas mit der sie sich spielend von der breiten Masse der sonstigen Symphonic Metal Veröffentlichungen abheben können.
Bislang gibt es also nicht viel zu meckern am Debütalbum von SLEEPING ROMANCE, mal schauen ob das so bleibt.
Im Großen und Ganzen eigentlich schon, man hat zwar im weiteren Verlauf der Scheibe auch den ein oder anderen schwächeren Song im Gepäck, aber mit dem kraftvollen „Passion Lost“ sowie dem fast schon progressiven „Devil’s Cave“ hat man noch zwei starke Tracks in der Hinterhand.

Anspieltips:

Dieses Mal gibt es hier “Enlighten”, “The Promise Inside”, “Passion Lost” und “Devil’s Cave” für euch.

Fazit :

Es gab in der letzten Zeit wirklich sehr viele Symphonic Metal Veröffentlichungen. Und noch mehr mit weiblichem Gesang. Von daher war ich erst mal ein wenig ernüchtert erneut so etwas auf dem Plattenteller zu haben.
Aber nach mehrmaligen Hörens von “Enlighten” musste ich feststellen, das SLEEPING ROMANCE sich wirklich abheben vom Rest der Masse und es schaffen die Songs komplex aber auch eingängig zu gestalten.
Zusätzlich ist die Stimme von Sängerin Federica wirklich sehr angenehm und kommt größtenteils ohne das extrem opernhafte aus.
Genrefans sollten hier auf jeden Fall mal ein Ohr riskieren, auch wenn man das alles hier schon ähnlich irgendwo gehört hat, empfehlenswert ist das Ganze hier auf alle Fälle!

WERTUNG: 

Trackliste:

01. Hybrid Overture
02. Enlighten
03. The Promise Inside
04. Soul Reborn
05. Free Me
06. December Flower
07. Finding my Way
08. Passion Lost
09. Devil’s Cave
10. Aeternum

Julian

STONE TEMPLE PILOTS – High Rise EP

Band: Stone Temple Pilots
Album: High Rise (EP)
Spielzeit: 16:29 min.
Stilrichtung: Rock
Plattenfirma: Epic/Sony Music
Veröffentlichung: 25.10.2013
Homepage: www.stonetemplepilots.com

Die STONE TEMPLE PILOTS erlangten in der Hochphase des Grunge, zu Beginn der 90er Jahre, weltweite Bekanntheit. Millionenfach verkaufte Alben mit Platinauszeichnungen gehörten zur Normalität. Recht schnell konnten sich STP allerdings aus der Grungeecke lösen und änderten und variierten ihren Sound von Album zu Album.
Und wie es oft so ist, wenn einem der Erfolg über den Kopf steigt, zerstritten sich auch STP Anfang des neuen Jahrtausends und lösten sich 2003 komplett auf. Sänger Scott Weiland gründete daraufhin, mit Ex-GUNS’N ROSES Mitgliedern die Band VELVET REVOLVER, welche er allerdings 2008 wieder verließ um die STONE TEMPLE PILOTS zu reformieren.
Anfang 2013 trennte sich die Band aus San Diego allerdings wieder von Scott. Seitdem gibt es einen andauernden Rechtsstreit um den Bandnamen.

Dieser Streit dürfte wohl auch der Grund für den aktuellen, recht sperrigen Bandnamen STONE TEMPLE PILOTS WITH CHESTER BENNINGTON. Ja, richtig gelesen. LINKIN PARK Sänger Chester Bennington wird ab sofort neben LINKIN PARK auch fester Frontmann von STP sein. Die Jungs kennen sich bereits seit der gemeinsamen 2001er Tour.

Ich bin wirklich überrascht wie gut Chester zum Sound der STP passt. Quasi wie der Arsch auf den Eimer. Hätte ich nicht gewusst, dass es sich um Bennington handelt, wäre ich wahrscheinlich nie drauf gekommen, dass er es sein könnte.

Die fünf Songs der aktuellen EP „High Rise“ klingen höchst abwechslungsreich. Der Opener „Black Heart“ geht als moderner Hardrocker mit leichtem Aerosmith Touch durchs Ziel, während genauso Einflüsse aus dem Britpop/Rock, 60s/70s Rock und Modern Rock vorhanden sind. Die gewohnte STP Abwechslung eben, nur mit einem anderen Sänger und irgendwie auch wieder frischer klingender als in der jüngeren Vergangenheit.

Lediglich im Bereich der Produktion gibt es kleinere Abstriche. Warum? Weil diese schon zu glatt und perfekt ist und definitiv auf Airplay ausgerichtet ist.

Ansonsten alles im Lack. Geile Musiker, ein klasse Sänger (was anderes kann man zu dieser Leistung nicht sagen) und coole, abwechslungsreiche Rocksongs mit Ohrwurmcharakter.

Normalerweise vergebe ich für EP’s und Sampler ungern Bewertungsnoten. Hier mach ich mal eine Ausnahme.

WERTUNG: 

Trackliste:

1. Black Heart
2. Cry Cry
3. Out of Time
4. Same on the Inside
5. Tomorrow

Frank

CONVULSE – Evil Prevails

Band: Convulse
Album: Evil Prevails
Spielzeit: 36:53 min
Stilrichtung: Death Metal
Plattenfirma: Svart Records
Veröffentlichung: 01.11.2013
Homepage: www.facebook.com/Convulse

Vier kurze Jahre trieben die Finnen von CONVULSE ihr Unwesen im Death Metal Sektor und lieferten zwischen 1990 und 1994 zwei Alben ab, von denen das Debüt „World Without God“ bis heute Kultstatus genießt. 2012 kam dann die Auferstehung der Truppe in Form von Juha Telenius (Bass) Rami Jämsä (Vocals/Gitarre), Rolle Markos (Drums) und Kristian Kangasniemi (Gitarre). Es folgte Anfang des Jahres die EP „Inner Evil“ und nun steht mit „Evil Prevails“ die dritte Langrille in den Startlöchern.

Um es vorweg zu nehmen – eine zweite „World Without God“ ist nicht heraus gekommen. Geboten wird zwar geradliniger Death Metal der alten Schule, allerdings fehlt die jungendliche Leichtigkeit. Das markante Organ von Rami Jämsä hört man auch 2013 sofort heraus, aber auch ihm fehlt der allerletzte Biss.

Die Produktion hat starke Oldschool-Schlagseite, ist sehr räudig und erdig geworden. So kommt zwar immer wieder eine 90er Jahre Death Metal Atmosphäre auf, ein wenig fehlt aber der Druck einer modernen Produktion. Dass diese beide Faktoren sich nicht ausschließen müssen, zeigen aktuelle Veröffentlichungen aus dem Todesbleisektor, egal ob von alten Haudegen oder der jungen Generation.

Schlecht ist „Evil Prevails“ auf keinen Fall, nur eben auch nicht überragend. Solides Mittelfeld. Höhepunkte sind das sehr variable „World Downfall“ oder das mit einem langen instrumentalen und leicht verspielten Teil versehene „God is Delusion“. Auch „Reborn in Chaos“ kann mit einer leicht doomigen Note punkten.

Freunde der alten Death Metal Schule werden mit CONVULSE auch heute noch ihren Spaß haben. Wer von einer modernen Todesblei-Veröffentlichung mehr als rohe Nostalgie erwartet, wird von „Evil Prevails“ nur bedingt zufrieden gestellt.

WERTUNG: 

Trackliste:

01. We Kill Our Kind    
02. Unholy War    
03. World Downfall         
04. God Is Delusion    
05. Evil Prevails         
06. Days Are Dark         
07. Reborn in Chaos    
08. Oceans of Dust         
          
Chris

ORCHID – The Zodiac Sessions

Band: Orchid
Album: The Zodiac Sessions
Spielzeit: 64:50 min.
Stilrichtung: Doom Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 15.11.2013
Homepage: www.orchidsf.com

Wohl kaum eine Band wurde in den letzten 3 Jahren im Underground so gehyped wie ORCHID. Die erste EP „Throught the Devil’s Doorway“ schlug  ein wie eine Bombe, bevor mit dem Debütalbum „Capricorn“ der nächste große Wurf der Band aus San Francisco veröffentlicht wurde.
Kein Wunder, dass diese beiden Veröffentlichungen die großen Labels auf den Plan riefen. Nuclear Blast sicherten sich die Dienste von ORCHID und veröffentlichten nach 2 weiteren EP’s, die innerhalb kürzester Zeit ausverkauft waren in diesem Jahr das sehr erfolgreiche zweite Album „The Mouths of Madness“(hier von uns besprochen). Dieses wiederum schaffte es auf Anhieb auf Platz 18 der deutschen Albumcharts. Eine erfolgreiche Tour mit FREE FALL folgte, ehe man einen umjubelten Auftritt auf dem Rock Hard Festival absolvierte.

Grund genug für Nuclear Blast die erste EP und das erste Album erneut auf den Markt zu bringen. Über Sinn und Zweck von Re-Releases nach nicht mal 3 Jahren möchte ich mich hier nicht auslassen. Es ist doch klar, dass die neue Plattenfirma an den alten Sachen noch ein paar Öre mitverdienen will. Das ist alles verständlich und legitim.

Was am Ende zählt ist doch die Musik und mit der haben ORCHID unumstritten einen kleinen Orkan in der Vintage-Rock Szene entfacht.

Beeinflusst von 70er Jahre Heroen wie BLACK SABBATH, LED ZEPPELIN usw. fahren ORCHID auf den früheren Veröffentlichungen einen staubtrockenen Cocktail aus doomigen Psychedelic-Heavy-Rock auf der es nur so in sich hat. Sänger Theo Mindell, der auch für das Cover-Artwork der Re-Releases verantwortlich ist, klingt wie der junge Ozzy. Die Rhythmus Sektion spielt sich das ein ums andere Mal in einen wahren Vollrausch und die Gitarrenarbeit ist klar in den 70ern verwurzelt, ohne jedoch altbacken zu klingen.

Die Produktion ist noch trockener und basischer als auf „The Mouth of Madness“, das Songwriting insgesamt puristischer. Für ORCHID bedeutete diese beiden Releases der Grundstein für eine glänzende Karriere, die noch lange nicht am Zenit angekommen ist, da bin ich mir relativ sicher.

Wer die beiden Scheiben bisher nicht sein eigen nennt, sollte spätestens bei der toll aufgemachten Wiederveröffentlichung zuschlagen. Diese erscheint übrigens auch in diversen Vinylversionen.

WERTUNG:


Trackliste:

1. Eyes Behind the Wall
2. Capricorn
3. Black Funeral
4. Masters of it all
5. Down Into Earth
6. He Who walks Alone
7. Cosmonaut of Three
8. Electric Father
9. Albatross
10. Into the Sun
11. Electric Woman
12. Son of Misery
13. No One Makes a Sound

Frank

HELL – The Age Of Nefarious

Band: Hell
Album: The Age of Nefarious
Spielzeit: 21:43 min.
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: b.v.
Homepage: www.hell-metal.com

Als HELL vor 2 Jahren zurück ans Tageslicht kamen, waren nicht wenige Metaller erstaunt. Mir persönlich sagte die Band bis auf den Namen erstmal gar nichts. Das dürfte in erster Linie an meinem Alter liegen, die aktive Zeit der Briten war Mitte der 80er und da war der kleine Frank noch mit Michael Jackson und Bon Jovi beschäftigt.
Nach dem Tod von Originalsänger Dave G. Halliday im Jahr 1987 lagen dann auch erstmal alle Aktivitäten auf Eis. Bis 2008 Altfan und Bandintimus Andy Sneap (genau, der bekannte Producer) von der Band gefragt wurde, ob dieser mit ihnen die alten Demosongs neu aufnehmen würde.
Sneap sagte zu, ein neuer Sänger war durch Zufall auch schnell gefunden. Ursprünglich wollte Sneap seinen alten SABBAT-Kollegen Martin Walkiyer mit an Bord holen, dieser sang auch für 2 Jahre bei HELL. Bei den Aufnahmen im Studio sollte jedoch alles anders kommen. Bei den ersten technischen Vorbereitungen sang Kev Bowers (Gitarre) Bruder David Bower die Gesangsspuren zum Soundcheck. Den restlichen Bandmitgliedern wurde unmittelbar bewusst, dass David mit seiner klassisch ausgebildeten, theatralischen Stimme perfekt zu HELL passen würde.
Soviel zur Vorgeschichte. 2011 erschien das Debütalbum “Human Remains” welches ausschließlich Songs aus der Mittachziger Demo Phase der Band beinhaltet.

Als Appetizer zum kommenden Album, welches im November erscheinen soll, gibt es jetzt die erste Single auf die Ohren. Zu hören gibt es den neuen Song “The Age of Nefarious” sowie 3 Live-Versionen vom diesjährigen Bloodstock Festival.
Die neue Nummer steht dann auch eigentlich ganz in der Tradition des Vorgängeralbums, erweist sich aber noch etwas melodischer und auch moderner, als die teilweise 30 Jahre alten Songs von “Human Remains”. Sollte dieser Songs sinnbildlich für das kommende Album sein, dürfte uns ein noch erfolgreicheres Album als “Human Remains” ins Haus stehen. Freunde der NWOBHM mit leichten Occult und Symphonic Einflüssen werden mit der Zunge schnalzen.
Die 3 Live Versionen wissen zudem zu überzeugen und beweisen, dass sowohl Sänger Dave als auch die Instrumentenabteilung live über jeden Zweifel erhaben sind.

Macht Laune aufs neue Album

WERTUNG: Ohne Wertung

Trackliste:

1. The Age of Nefarious
2. On Earth as it is in Hell (Live)
3. Blasphemy and the Master (Live)
4. The Oppressors (Live)

Frank