SOULFLY – Savages

Band: Soulfly
Album: Savages
Spielzeit: 58:11 min.
Stilrichtung: Crossover Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 04.10.2013
Homepage: www.soulfly.com

Wenn was neues aus dem Hause Cavalera ansteht, weiß man in der Regel nie so genau, was einen erwartet. Das war zu SEPULTURA-Zeiten schon so und das ist auch heute noch so.
Auf mittlerweile neun Studioalben bringt es Max Cavalera’s „neue“ Band  SOULFLY inklusive der neuen Platte „Savages“.
Und für „Savages“ wurde mal wieder kräftig das Personalkarussell gedreht. Die Drums wurden dieses Mal von Maxens Sohn Zyon eingetrommelt.

Nach dem eher Death Metal beeinflussten Vorgänger „Enslaved“ begeben sich SOULFLY im Prinzip 2 Schritte zurück und einen nach vorn.

Hier etwas Death Metal, da `ne Prise Thrash und massig Groove. Insgesamt gesehen eine Reise durch 16 Jahre (ja, solange gibt’s die Truppe schon) SOULFLY.

Denjenigen die immer noch nach einer SEPULTURA Reunion schreien sei gesagt, dass SEPULTURA mit Max heute wahrscheinlich genau wie SOULFLY klingen würden, von daher kann man sich das auch schenken.

Crossover und Nu Metal Freunde können hier bedenkenlos zugreifen.

WERTUNG: 

Trackliste:

1. Bloodshed (6:55)
2. Cannibal Holocaust (3:29)
3. Fallen (5:55)
4. Ayatollah Of Rock ‚N‘ Rolla (7:29)
5. Master Of Savagery (5:10)
6. Spiral (5:34)
7. This Is Violence (4:23)
8. K.C.S (5:16)
9. El Comegente (8:17)
10. Soulfliktion (5:43)

Frank

GOV´T MULE – Shout!

Band: Gov´t Mule
Album: Shout!
Spielzeit: 1:05:30 min / 1:14:46 min
Stilrichtung: Blues Rock, Southern Rock
Plattenfirma: Provogue/Mascot Label Group
Veröffentlichung: 20.09.2013
Homepage: www.mule.net

Schon einmal etwas von WARREN HAYNES gehört? Oder von ALLEN WOODY? Falls nein, sei das bei WOODY halbwegs verziehen, da er 2000 verstarb. Trotzdem, die zwei musikalischen Schwergewichte standen schon ewig auf der Bühne, unter Anderem bei den ALLMAN BROTHERS.Bei der Gründung gehörte auch Drummer MATT ABTS dazu. Nach WOODY’s Tod ersetzte ihn ANDY HESS am Bass, der die Band 2008 wieder verliess. Er hatte zuvor bei den BLACK CROWES gespielt. Ebenfalls 2003 stiess Keyboarder und Multitalent DANNY LOUIS zur Band. Mit JORGEN CARLSSON am Bass – er ersetzte HESS – war die Band so komplett, wie sie heute ist.Und was das für eine Band ist. Da stehen vier Vollblutmusiker auf der Bühne, und bestimmen seit 1994 die diversen Stile mit, die sie spielen.Mit „Shout!“ bringen die Mannen nicht weniger als einen neuen Meilenstein, wie er einmaliger nicht sein könnte. GOV’T MULE haben ein enormes Potenzial an Musikalität und Kreativität, das Mastermind Haynes so auf den Punkt bringt:
„Jeder einzelne in der Band hat so eine große musikalische Vielfalt, dass ein Song auf jede Art und Weise beginnen kann – von Rock zu Blues über Funk bis hin zu R&B und Reggae – und möglicherweise auf eine komplett andere Art endet. Auf „Shout!“ ist jeder Song einzigartig, doch er klingt immer nach uns. Selbst wenn es ein Teil von uns ist, den die meisten Leute vorher noch nie gehört haben.“
Was kommt dabei heraus, wenn solche Kracks ein neues Album auf den Markt werfen? Ein musikalisches Erdbeben! Und was, wenn die gleich eine Bonus-Disc dazu legen, auf der als Gäste MYLES KENNEDY, STEVE WINWOOD, GLENN HUGHES, DR: JOHN, ELVIS COSTELLO oder BEN HARPER mittun? Ein Tsunami!
Und doch ist das ein friedlicher Sturm, ein angenehmer und abwechslungsreicher, wechselnd zwischen riffigem Rocksound bei „World Boss“, Hammerblues mit „No Reward“ und dem Reggae-Track „Scared to Live“.
WARREN HAYNES brilliert dabei einmal mehr mit einer variablen und perfekt gespielten Gitarre sowie seiner Stimme, die den berühmten Gästen auf der Bonus – CD in nichts nachsteht.
GOV’T MULE präsentieren ein hochkarätiges Weihnachtsgeschenk ziemlich genau drei Monate zu früh.
Du magst hochkarätigen Southernrock, Blues, Funk, etwas Reggae mit Bluesgeschmack? Dann musst du diese Scheibe kaufen, sie dir so oft wie möglich reinziehen und darauf hoffen, dass die Jungs den Weg in unsere Gefilde finden, damit du sie auch live geniessen kannst.
Die Scheibe ist eine der besten drei in diesem Jahr!

WERTUNG: 

Lineup:

Warren HaynesJorgen CarlssonMatt Abts
Danny Louis    Guitars, VocalsBassDrums
Guitar, Keyboards, etc.

Trackliste:

CD 11. World Boss2. No Reward
3. Whisper In Your Soul
4. Captured
5. Scared To Live
6. Stoop So Low
7. Forsaken Savior
8. Done Got Wise
9. When The World Gets Small
10. Funny Little Tragedy
11. Bring On The Music

CD 2
1. World Boss (Ben Harper)
2. Funny Little Tragedy ( Elvis Costello)
3. Stoop So Low (Dr. John)
4. Captured (Jim James)
5. Whisper In Your Soul (Grace Potter)
6. Scared To Live (Toots Hibbert)
7. No Reward (Glenn Hughes)
8. Bring On The Music (Ty Taylor)
9. Forsaken Savior (Dave Matthews)
10. Done Got Wise (Myles Kennedy)
11. When The World Gets Small (Steve Winwood)

Danny

SUBSIGNAL – Paraiso

Band: Subsignal
Album: Paraíso
Spielzeit: 53:00 min
Stilrichtung: Progressive Rock
Plattenfirma: Goldencore Records (ZYX)
Veröffentlichung: 27.09.2013
Homepage: www.subsignalband.com

Und der bärenstarke Prog-Herbst 2013 geht weiter. Diesmal schicken die Deutschen Szeneveteranen um die ehemaligen SIEGES EVEN Mitglieder Markus Steffen (Gitarre) und Arno Menses (Gesang) Ihr mittlerweile 3tes Werk unter dem SUBSIGNAL Banner ins Rennen. Nach dem überschwänglichen Echo auf die beiden Vorgänger („Beautiful & Monstrous“, 2009 und „Touchstones“, 2011) dürfte die Erwartungshaltung bei Fans und Medien sowie der damit verbundene Druck auf die Band nicht gering gewesen sein. In solchen Situationen macht sich dann naürlich die Jahrelange Erfahrung bezahlt – die Band bleibt Ihrer Linie treu und serviert ein gelungenes Album irgendwo zwischen gediegenem AOR, leichtem Prog und kurzen Metaleinschüben. Mit typischem Progmetal haben SUBSIGNAL so gut wie nichts zu tun, denn der Großteil der Songs schippert doch arg laid-back durch die knappe Stunde Musik. Lediglich in dem fetten „The Colossus That Bestrode The World“ gibt es (unter anderem) Metal-Riffs und eine etwas düstere Stimmung zu geniessen. Der Rest der 10 Tracks bewegt sich in deutlich entspanneteren Gefilden, wodurch sich SUBSIGNAL aber auch erfrischend vom Gros der Konkurrenz abheben und sich dem üblichen höher-schneller-weiter Prinzip verweigern. Die Produktion hat diesmal Gitarrist Markus Steffen übernommen, der „Paraiso“ ein weites, transparentes und perfekt zum Material passendes Soundgewand geschneidert hat.

Als Highlights, bzw. Anspieltipps seien der grandiose Titeltrack (der „leider“ schon recht frühzeitig  in die Waagschale geworfen wird), das stark an Saga angelehnte „A New Reliance“, der bereits angesprochene Stampfer „The Colossus That Bestrode The World“ oder das fragile, spannend angelegte „The Stillness Beneath The World“ genannt. Das mit Gastsängerin Marcela Bovio (Stream Of Passion) im Duett vorgetragene, die Grenze zum Kitsch überschreitende “ The Blueprint of a Winter“ kann man dagegen getrost als verunglückt ansehen. Dies bleibt aber der einzige Fehltritt auf einer ansonsten makellosen Prog-Rock Platte, die zwar trotz dem ein oder anderen heftigen Riff zu keinem Moment als Metal durchgeht, dem Hörer jedoch eine gelungene Gratwanderung aus kommerziellem AOR und fordernden Arrangements bietet.

Wer sich für den kalten Herbst mit geschmack- bzw. gehaltvollem Prog eindecken will, hat zur Zeit die freie Auswahl. Quer durch den weiten Gemüsegarten gibt es diverse Glanztaten zu bestaunen und zu entdecken. Eine willkommene Abwechslung bieten SUBSIGNAL auf Ihrem dritten Streich, der die Stärken der bisherigen beiden Veröffentlichungen vereint und der Konkurrenz gelassen die Stirn bieten kann. Das Material ist über Strecken vielleicht einen Ticken zu flockig geraten. Ob dies ins Gewicht fällt, sollte aber jeder für sich selbst herausfinden. Zum persönlichen Anchecken empfohlen.

WERTUNG: 

Trackliste:

01. Time And Again
02. Paraíso
03. A New Reliance
04. A Heartbeat Away
05. A Long Way Since The Earth Crashed
06. A Giant Leap of Faith
07. The Stillness Beneath The Snow
08. The Blueprint of a Winter (feat. Marcela Bovio)
09. The Colossus That Bestrode The World
10. Swimming Home

Mario

UGLY KID JOE – Stairway To Hell

Band: Ugly Kid Joe
Album: Stairway to Hell
Spielzeit: 32:52 min.
Stilrichtung: Hard Rock / Alternative Rock
Plattenfirma: UKJ Records / Metalville
Veröffentlichung: 04.10.2013
Homepage: www.uglykidjoe.info

Wer kennt sie nicht?
Ugly Kid Joe gehörten Anfang der 90er sicherlich zu den erfolgreichsten Bands im Bereich des Alternative Rock. In der Hochzeit des Grunge kannte nahezu jeder Mensch den größten Hit der Band.
„Cats in the Cradle“, bezeichnenderweise eine Coverversion des Originals von Harry Chapin lief auf allen Radiostationen weltweit rauf und runter.
Etwas weniger erfolgreich, dafür aber musikalisch um Klassen besser war da schon die erste Single des Debütalbums „America’s Least Wanted“ –  „Everything about you“.
Das ist selbstredend alles Geschmacksache.

Nach zwei weiteren Alben – als der Grunge-Boom lange wieder abgeebbt war – lösten sich UKJ dann erst mal auf. Sänger Whitfield Crane versuchte sich als Quartalssänger bei LIFE OF AGONY (und erfüllte diese Aufgabe durchaus gut, hab es selber gehört!), bevor auch er in der Versenkung verschwand.

Nach 15 Jahren Abwesenheit erschien letztes Jahr die neue EP „Stairway to Hell“ als Digitaler Download, welche jetzt erneut als physikalische CD erscheint.

Geboten werden sechs Songs im typischen UKJ Gewand, das heißt irgendwo zwischen Hardrock und Alternative Rock. Die sechs neuen Songs darf man getrost in die Kategorie Ohrwurm einordnen. Besonders hervorheben kann man hier den Opener „Devil’s Paradise“ und das geile „I’m Alright“ welches mit cooler Bon-Scott-Huldigungs-Bridge daherkommt.

Als Bonustracks gibt es drei alte Songs im Akustik-Gewand, darunter das eh schon nicht besonders rockige „Cats in the Cradle“. Ob man die braucht, lass ich mal dahingestellt.

Das nett aufgemachte Digipak (das es so was mal als Promo gibt, ist sehr selten) verfügt zudem über eine Bonus-DVD mit einem kompletten Konzert vom Download-Festival in Donington. Qualität und Sound sind gut, da es sich scheinbar um einen TV-Mitschnitt handelt. Wirklich viel passieren tut auf der Bühne allerdings nichts. Eine nette aber nicht essentielle Zugabe.

Fazit: Freunde von alternativen Hardrockklängen sollten mal reinhören. Qualitativ haben die Jungs nichts verlernt.

WERTUNG: 

Trackliste:

1. Devil’s Paradise (3:37)
2. You Make Me Sick (3:42)
3. No One Survives (4:02)
4. I’m Alright (3:21)
5. Love Ain’t True!(3:28)
6. Another Beer (3:32)
7. Cat’s In the Cradle (4:10)
8. Would You Like To Be There (3:14)
9. No One Survives (3:46)

Frank

STARSHIP – Loveless Fascination

Band: Starship
Album: Loveless Fascination
Spielzeit: 46:49 min
Stilrichtung: Classic Rock
Plattenfirma: Loud&Proud
Veröffentlichung: 20.09.2013
Homepage: www.starshipcontrol.com

Ja, Herrschaftszeiten, wo gibt’s denn sowas? STARSHIP bringen eine neue Platte raus – daß ich das noch erleben darf! Mein allererstes gekauftes Stück Musik war „Nothing’s Gonna Stop us Now“ als Single. So was prägt den gesamten Werdegang als aktiver Musikhörer. Die erste Liebe hat ja auch auf ewig einen besonderen Platz im Herzen, nicht wahr? Ich betrachte daher STARSHIP als in nicht unerheblichem Maße verantwortlich für meine Vorliebe für ausdrucksstarke Sänger und Rock mit großen Melodien. Gut, Nostalgie beiseitegeschoben und ran an die Fakten. Hat mal irgendjemand gesagt, dass die Zeiten immer komplizierter werden? Ich glaube das schon mal gehört zu haben und verdammt, die Person hatte Recht! Der (äußerst) grobe Abriss der Bandgeschichte liest sich in etwa wie folgt: aus der in den frühen 70ern gegründeten Band Jefferson Starship, zu denen Ende der 70er Sänger Mickey Thomas stieß, wurde 1985 die Band STARSHIP. Parallel zum geänderten Namen wurde auch die stilistische Ausrichtung hin zum Pop neu justiert und in der Folge einige der größten Banderfolge („Nothing’s Gonne Stop Us Now“, „We Built This City“) eingefahren. 1991 wurde diese Bandbesetzung aufgrund nachlassender Popularität wieder eingestampft und 1992 wurde dann Jefferson Starship, ohne Sänger Mickey Thomas reanimiert. Thomas rief daraufhin STARSHIP (featuring Mickey Thomas) ins Leben und ist mit dieser Konstellation bis heute aktiv. Warum einfach wenn’s auch kompliziert geht, nicht wahr?

Das alles kann uns aber relativ egal sein, denn wichtig ist was hinten bei rumkommt und da bin ich dann doch recht positiv überrascht von der neuen Scheibe „Loveless Fascination“. Von Szene-Veteran Jeff Pilson (Dokken, Foreigner, Dio) angenehm natürlich produziert und mit einer schön rauen Kante versehen gibt es Melodic Rock mit mitreissenden Melodien und einem bestens aufgelegten Thomas am Mikro. Die Band geht bei einem Großteil der Songs recht kernig zu Werke, von der obligatorischen Kitsch-Ballade „4 Nothing Can Keep Me From You“ (mit fetten Gospelchören) mal abgesehen und es ist kein wirklicher Ausfall auszumachen. Herausragende Tracks sind das Eröffnungsdoppel „It’s Not The Same As Love“ und „How Do You Sleep”, das an Aerosmith angelehnte „Where Did We Go Wrong” oder der schmissige, mit einer ansteckenden Melodie gesegnete Titeltrack “ Loveless Fascination”. Angenehm fällt auf, dass die Instrumente echt und einfach schön live klingen. Classic Rock mit hochmelodischer Legierung also, bei dem es an der handwerklichen Umsetzung absolut nichts zu meckern gibt.

Mit “Loveless Fascination” ist STARSHIP (featuring Mickey Thomas) im Herbst Ihrer Karriere ein starkes, leidenschaftliches Stück Musik, fernab von Trends, Zwängen oder Erwartungen gelungen. Fans von engängigem, handgemachten Classic Rock mit fetten Melodien sollten unbedingt ein Ohr riskieren.

WERTUNG: 

Trackliste:

01. It’s Not The Same As Love
02. How Do You Sleep
03. Loveless Fascination
04. What Did I Ever Do
05. Technicolor Black And White
06. Where Did We Go Wrong
07. 4 Nothing Can Keep Me From You
08. How Will I Get By
09. You Never Know
10. You Deny Me

Mario

EMPYRIUM – Into The Pantheon

Band:  Empyrium
Album: Into The Pantheon
Spielzeit: 63:56 min
Stilrichtung: Dark Symphonic Folk Metal
Plattenfirma: Prophecy Productions
Veröffentlichung: 30.08.2013
Homepage: www.empyrium.de

Es gibt Momente im Werdegang einer Band, die etwas ganz Besonderes sind. Ein solcher Moment war der 11.06.2011 für die Bayern von EMPYRIUM. An diesem Tag gab die Band knapp 17 Jahre nach Gründung ihr erstes Live Konzert beim Wave-Gothic-Treffen im Leipziger Volkspark Pantheon.

Die Kernbesetzung Ulf Theodor Schwadorf (EWIGHEIM, NOEKK, THE VISION BLEAK) und Thomas Helm (NOEKK) holten sich für diesen Meilenstein der Bandgeschichte namenhafte Unterstützung: Konstanz (THE VISION BLEAK), Neige (ALCEST), Eviga (DORNENREICH), Fursy Teyssier (LES DISCRETS), Aline Deinert (NEUN WELTEN) und Christoph Kutzer (REMEMBER TWILIGHT).

Gespielt wurden damals Stücke aus allen Schaffensphasen, als Bonus gab es den bis Dato unveröffentlichten Song „Dead Winter Ways“ zu hören. Nun erscheint diese Show als Audio-CD und BluRay/DVD. In hochauflösendem HD-Bild und wahlweise in Stereo bzw. 5.1-Surround-Sound wird das Konzert noch einmal auf der heimischen Anlage bzw. dem heimischen Fernseher lebendig. Ergänzt wird der Auftritt von einer über 100-minütigen Dokumentation, Interviews mit der Band und den Livemusikern welche die Geschichte von EMPYRIUM ausführlich aufarbeitet.

Wem EMPYRIUM bisher nichts sagt, ihr bekommt düster-mystische Natur-Romantik geboten, facettenreich und geheimnisvoll. Ein wahres Klangerlebnis. Die Band verglich ihren Stil in einem Interview mal mit dem Film „Pan’s Labyrinth“. Ich finde den Vergleich durchaus treffend. Wem das noch zu kryptisch ist, hört euch einfach dieses Album an.

Für Fans also ein Pflichtkauf, wer den Erstkontakt mit der Band sucht macht mit „Into The Pantheon“ auch alles richtig.

WERTUNG: 

Trackliste:

01. Intro
02. The Days Before The Fall
03. The Franconian Woods In Winter’s Silence
04. Where At Night The Wood Grouse Plays
05. Heimwärts
06. Mourners
07. Die Schwäne Im Schilf
08. Dead Winter Ways
09. Der Weiher
10. Many Moons Ago
11. Das Blau-Kristallne Kämmerlein

Chris

WITHEM – The Point Of You

Band: Withem
Album: The Point Of You
Spielzeit: 48:26 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: Sensory Records
Veröffentlichung: 04.10.2013
Homepage: www.facebook.com/Withemband

Bisher war 2013 ein ausgesprochen guter Jahrgang wenn es um progressiven Metal geht, ein Genre das sich dem ungebremsten Zuspruch der Fanbasis, bzw. Zielgruppe sicher sein kann. Was zu Zeiten eines „Images And Words“ in Sachen instrumentaler Fähigkeiten noch bahnbrechend war und für heruntergeklappte Münder sorgte, bekommt man heute allerdings bereits von 8 jährigen Halbstarken via youtube (freilich bar jeglichen musikalischen Gehalts) frei Haus geliefert. Frickel um des Frickels Willen ist also nicht mehr unbedingt das ausschließliche Maß aller Dinge und so entscheiden (glücklicherweise) auch immer mehr die Wertigkeit der Kompositionen und die Stimmigkeit des Image wohin die Reise geht – Champions League oder Kreisliga.  Aus dem Hause Sensory Records werden nun die Norweger WITHEM mit Ihrer Debüt Scheibe „The Point of You“ ins Rennen geschickt. Zum Standardprogramm in dem Genre gehört heutzutage eine fette, knallende Produktion die sich an den Genrevorreitern orientiert und gleich auf dicke Hose macht. Damit können WITHEM schon mal dienen. Im Promotext wird vorsichtshalber neben dem Progressive Metal auch noch der Power Metal und der Symphonic Metal als Stilrichtung angegeben. So kann sich jeder etwas rauspicken. Allerdings sind die Songs für Symphonic Metal nicht klebrig genug und für Power Metal nicht eingängig genug – so viel vorweg. Bleiben wir also bei der groben Bezeichnung Prog und schauen ob die Jungs da überzeugen können.

Wie bereits angedeutet gibt es an der Produktion, sowie der Verpackung (mit interessantem Artwork und gutem Booklet) nix zu mäkeln. Handwerklich sind WITHEM zudem über jeden Zweifel erhaben, denn was Drummer Frank Nordeng Roe und Gitarrist Oyvind Voldmo Larsen hier streckenweise abliefern ist schon beeindruckend. Die Basis stimmt also, jetzt kommt es auf das Make-or-Break Argument an, den Gesang. Prinzipiell ist Sänger Ole Aleksander Wagenius ein Könner seines Fachs, der seine sehr angenehme, äußerst variable Stimme wohldosiert einsetzt und das gesamte Spektrum abdecken kann. Die Gesangsmelodien sind ebenfalls niemals kitschig oder platt, so dass der Gesang immer angenehm reinläuft und nie nervig auffällt. Man merkt es vielleicht, da lauert ein großes ABER im Hinterhalt, und das sind die Hooklines, die selbst nach dem umpfzigsten Durchlauf nicht so richtig zünden wollen. Der Titeltrack „Point Of You“ sowie die Songs „Burned By Senses“, „Burned To Live“ und „Driven By A Blessing“ können zwar mit Ihren (in der Tat) Powermetal-artigen Linien positive Ausrufezeichen setzen, hinterlassen aber auch keinen wirklich bleibenden Eindruck. Wohl gemerkt, das ist alles weit entfernt von vielen anderen Powermetalkapellen, die verkrampft auf intellektuellen Prog machen wollen und schon am eigenen Anspruch scheitern. Bei WITHEM ist die Substanz ganz eindeutig vorhanden, wenn es aber darum geht die leckeren Zutaten zu einem geschmackvollen Ganzen zu verarbeiten hapert es noch an der Konsequenz und Kaltschnäuzigkeit. Einer Band wie Dream Theater, die nicht nur bei einem Track wie „The Paramount Of Lies“ Pate gestanden haben, gelingen die zwingenden Hooks viel instinktiver.

Schade, da wäre mehr drin gewesen. Die Tatsache, dass WITHEM neben Jon Oliva’s Pain, Overkill, Leprous oder Voodoo Circle Teil des Progpower USA 2014 Billings sind deutet zwar schon an mit welchen ambitionierten Zielen die Jungs an die Sache ran gehen. Bis in die Chefetage der Szene liegt aber noch ein wenig Arbeit vor der Band, die das Handwerkszeug mitbringt, an dem Songwriting aber noch etwas feilen muss.

WERTUNG: 

Trackliste:

01. Point Of View
02. Miracle
03. Phrenesis
04. Burned By Senses
05. Mr. Miruz
06. Born To Live
07. The Paramount Of Lies
08. Driven By A Blessing
09. Why Me

Mario

MINOTAURO – Master Of The Sea

Band: Minotauro
Album: Master of the Sea
Spielzeit: 52:11 min
Stilrichtung: Symphonic/Bombast Metal
Plattenfirma: Dust on the Tracks Records
Veröffentlichung: 13.09.2013
Homepage: www.minotauro-band.com

2010 gründete sich die Band MINOTAURO, die ihren Ursprung in Italien hat. Die Truppe setzt sich aus den folgenden Musikern zusammen, Rudy Berginc (Gesang),
Roko Smailagic (Gitarre), Damjan Caharija (Gitarre), Davor Pavelic (Bass), Ales Lavric (Keyboard) und Emanuele Petrucci (Schlagzeug) und hat wie an den Namen unschwer erkennbar ist einen eher kroatischen Hintergrund. Die Jungs zocken einen Stil der als Mix aus Metal, mit Orchesteranteilen durchgeht. Um diesen Sound hinzubekommen arbeitete man auf dem mir nun vorliegenden Debütalbum „Master of the Sea“ auch mit dem kroatischen Orchester IstiraPhonic zusammen.
Der erfahrende Produzent Achim Koehler hat das Album zusammen geschraubt und mit Göran Edman (YNGWIE MALMSTEEN sowie Tom Naumann (PRIMAL FEAR, SINNER) hat man zwei Gastmusiker mit an Bord.
Viel mehr gibt es auch nicht über die Band zu erzählen, widmen wir uns also gleich mal direkt dem musikalischen und steigen mit dem Openertrack „The Idol“ in die Scheibe ein. Filmreif beginnt der Track, RHAPSODY OF FIRE lassen hier absolut grüßen. Bevor es zum ersten Mal richtig los geht vergehen gut und gerne mal zwei Minuten, was ich als sehr schwierigen Einstieg empfinde. Der Gesang von Fronter Rudy ist recht gewöhnungsbedürftig und auch die gesamte Songstruktur ist recht komplex. Ein zwar technisch guter aber sehr komplexer Opener, kein einfacher Einstieg!
Es folgt der Titeltrack „Master of the Sea“ wo man dieses Mal Gott sei Dank wesentlich schneller zur Sache kommt. Der Chorus ist schön eingängig und der gesamte Song lebt ein wenig mehr, als sein Vorgänger. Zwar könnte man hier ein bisschen mehr Druck vertragen, aber im Großen und Ganzen hat man hier eine große Steigerung im Vergleich zum Opener!
Sehr ordentlich und in eine ähnliche Kerbe schlägt dann auch das anschließende „Hero“. Kein Vergleich mehr zum vertrackten Openertrack.
Der bisherige Höhepunkt folgt dann beim anschließenden „The Day of Redemption“ bis auf den nicht ganz so passenden Gesang könnte diese Nummer auch auf einem RHAPSODY OF FIRE Album stehen. Filmscore Metal erster Klasse erwartet uns hier, der gerade im Chorus so richtig seine Klasse zeigt.
Eine Ballade wie „Another Day“ haben wir aber schon zig tausend Mal wesentlich besser gehört und auch „Never loose your Faith“ will nicht so recht auf den Punkt kommen.
Und auch bei den anschließenden Songs stellt sich ein wenig die Ernüchterung ein. Man kann das starke Niveau einiger Vorgängersongs nicht halten und rutscht immer wieder in den Durchschnitt ab, der zwar auch ab und an seine starken Momente hat, aber in der Summe ist das eindeutig zu wenig.
Einzig das abschließende „Devils Sign“ sticht in dem Einheitsgrauen Abschlussteil glänzend hervor, das war es aber leider auch schon!

Anspieltipps:

Der Titeltrack “Master of the Sea”, “Hero”, The Day of Redemption” sowie “The Devils Sign” sind hier zu nennen.

Fazit :

Hmm was nehme ich jetzt als Fazit zum MINOTAURO Debütalbum? Vielleicht dies, wer als Genrefanatiker nicht genug von Bombast/Filmscore Metal bekommen kann und auch mit ein paar Durchhänger leben kann, der kann sich das “Master of the Sea” durchaus zu legen. Man sollte natürlich auch mit dem teils etwas gewöhnungsbedürftigen Gesang von Fronter Rudy leben können, dieser steigert sich aber ganz klar im Verlauf der Platte, so viel sei zur Ehrenrettung des Jungen gesagt!
Gute bis starke Ansätze sind hier auf jeden Fall auch vorhanden, das sollte man nicht ganz verschweigen, aber in der Summe ist es, wie gesagt einfach zu wenig um in der heutigen Veröffentlichungsflut groß aufzufallen, sorry Jungs!

WERTUNG:


Trackliste:

01. The Idol
02. Master of the Sea
03. Hero
04. The Day of Redemption
05. Another Day
06. Never Loose your Faith
07. This is what we need
08. The Taste of Freedom
09. Devils Sign

Julian

WARRION – Awakening The Hydra

Band: Warrion
Album: Awakening The Hydra
Spielzeit: 34:32 min
Stilrichtung: US-Metal
Plattenfirma: Pure Steel Records
Veröffentlichung: 27.09.2013
Homepage: www.warrionband.com

US-Metal fristet zwar ein ausgesprochenes Nischendasein, kann aber auf eine umso ergebenere Fanbase zählen. Ähnlich wie im Melodic Rock Bereich gibt es in der Szene eine Menge Projekte und kurzzeitig, bzw. -fristig zusammengewürfelte Konstellationen, die Ihre Alben meist in Eigenregie einzimmern und unters Volk bringen. Dass da einige Namen immer wieder auftauchen ist angesichts der recht überschaubaren Szene natürlich nicht zu vermeiden. WARRION ist solch ein Fall und besteht aus dem Bandgründer, Gitarristen und Namensgeber Ron Ravi Warrion sowie verschiedenen verdienten, mehr oder weniger bekannten Recken: Mike Vescara am Gesang (Obsession, ex-Loudness), Gitarrist Tim Thomas (Abattoir, ex-Agen Steel, ex-Steel Prophet), Keith Knight von Aska am Bass und Rob Brug (Halloween) an den Drums. Hinzu kommt noch bei 2 Songs Gastsänger George Call (Aska, ex-Omen). Das ist doch schon mal eine nette Besetzung. „Awakening The Hydra“ ist die erste Veröffentlichung unter dem WARRION Banner und erscheint (vorerst) ausschließlich auf CD.

Nach einem netten, beschaulichen Keyboard Intro („Creations Of Mind”) geht’s mit dem Titeltrack gleich in die Vollen: flinke Gitarrenarbeit, straightes Powerdrumming und typischer, kraftvoll hoher Gesang mit Widerhakenmelodie. Der Track geht ohne Umwege gleich ins Ohr und macht Lust auf mehr. Die Produktion ist kein state-of-the-art und kann nicht gegen eine ähnliche Genreproduktion wie z.B. das Knight Fury Debüt anstinken, klingt aber erfreulicherweise ausgeglichen und recht druckvoll. Weitere Highlights sind das stimmungsvoll eingeleitete „Adversary” oder “Victim Of Religion“ mit George Call am Mikro. Fragen lassen muss sich die Band aber warum bei einer Spielzeit von 34 Minuten 3 recht kurze instrumental Tracks (die nur okayen „Creations Of Mind“ und „Invocation“ sowie das absolut geile, nur mit Akustikgitarren vorgetragene „Earth Fire Water Spirit“) plus dann noch ein völlig überflüssiger „Reprise“ enthalten sind, die die Zahl der tatsächlichen Songs auf grade mal 7 reduziert? Vor allem „Hydra Reprise” ist so überflüssig wie ein Kropf, besteht es doch lediglich aus einer Wiederholung der letzten Minute des Titeltracks!! Zuviel Material für eine EP und zuwenig für eine LP? Das hinterlässt einen leicht zwiespältigen Eindruck, auch wenn die echten Songs allesamt ordentliches US-Metal Futter liefern.

Liebhaber von echtem US-Stahl werden bereits bei der Erwähnung der Beteiligten die Einkaufsliste aufgefaltet haben und dürften, trotz der genannten Unstimmigkeiten, nicht enttäuscht werden. Geboten wird genau das, was man bei einer solchen Veröffentlichung erwartet, eingespielt von echten Könnern an Ihren Instrumenten. Objektiv betrachtet ist das alles ordentlich, durch die Fanbrille betrachtet kann man noch gerne einen Punkt draufsetzen. 

WERTUNG:

Trackliste:

01. Creations Of Mind
02. Awakening The Hydra
03. Carnage
04. Adversary
05. Invocation
06. Victim Of Religion
07. Serpents Fire
08. Savage
09. Lucifer My Guide
10. Earth Fire Water Spirit
11. Hydra Reprise

Mario

ADRIAN GALE – Suckerpunch!

Band: Adrian Gale
Album: Suckerpunch!
Spielzeit: 46:02 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Kivel Records
Veröffentlichung: 27.09.2013
Homepage: https://www.facebook.com/AdrianGale 

Als die Amis ADRIAN GALE im Jahre 2000 mit ihrem Debütalbum „Feel The Fire“ samt dem übermächtigen, mit sägenden Riffs ausgestatteten Titeltrack in mein Leben traten, wusste ich sofort, dass das hier eine neue Liebe werden würde. Der knackige Sound, die tolle Gitarrenarbeit von Eddie Campbell und Vic Rivera (TED POLEY) und die prägnante Stimme von Jamie Rowe (GUARDIAN) haben mich sofort gefangen. Nach der Acoustic-EP „Under The Hood“ folgte mit „Re-Program“ ein weiteres Highlight, das mit Stücken wie „Still Burning“ oder „Closer“ erneut punkten konnte. 2004 erschien das bislang letzte, nicht weniger geile, dritte Studioalbum „Crunch“ mit dem Hit „Long Gone“. Nach dem im selben Jahr veröffentlichten Konzertmitschnitt „Live Program“ war das Feuer ersteinmal erloschen.

Dass es aber im Verborgenen immer noch munter weitergelodert hat, zeigt das neue Album „Suckerpunch!“. Heute besteht die Band neben Jamie Rowe und Vic Rivera noch aus Bassist Matt Mahony und Rückkehrer Eddie Campbell ist auch wieder an Bord.

Schon der eröffnende Titelsong knüpft nahtlos an frühere Glanztaten an. Alle Traditionalisten werden sich freuen, dass sich weder beim Sound noch bei der Grundausrichtung der Songs auch nur ein Millimeter verschoben hat. Für andere mag das ein Manko sein, aber ADRIAN GALE wissen, was sie ihren Fans schuldig sind. Und das sind nunmal grossartige Melodien, ein trockener und knackiger Sound und jede Menge gute Songs.

Weitere Highlights wie das tolle „The Black And Blue“, das explosive „All About The Money“, oder das straighte „The World We Knew“ sowie die gefühlvolle Ballade „You“ zeugen von der Wiederauferstehung der Jungs. Desweiteren sind „Believe“, „When I Said You´d Be The One“ oder „Could Of Been Me“ einfach typische ADRIAN GALE Songs, wie sie auch schon auf den vergangenen Alben zu hören waren. Das hört sich jetzt etwas negativ an, soll es aber nicht.

Mit „Suckerpunch!“ sind ADRIAN GALE wieder mittendrin im Geschehen und mit einem Paukenschlag zurück im Rockzirkus. Das lange Warten hat sich auf jeden Fall gelohnt und es bleibt zu hoffen, dass die Band ähnlich weitermachen kann wie zu Beginn des neuen Jahrtausends. Glückwunsch!

WERTUNG: 


Trackliste:

1.Suckerpunch!
2.The Black And Blue
3.When I Said You´d Be The One
4.All About The Money
5.Believe
6.Give Me A Sign
7.What Would You Do
8.Temporis Intermission
9.The World We Knew
10.Could Of Been Me
11.You

Stefan