SHAMELESS – Beautiful Disaster

Band: Shameless
Album: Beautiful Disaster
Spielzeit: 42:19 min.
Stilrichtung: Hair Metal
Plattenfirma: RSR Music
Veröffentlichung: 02.10.2013
Homepage: www.shamelessrock.com

Endlich melden sich SHAMELESS mit einem neuen Longplayer zurück. Das letzte richtige Album liegt ja schon  6 Jahre zurück. Denn das 2011er Werk „Dial S For Sex“ war ein Sammelsurium von allen möglichen Songs und enthielt neben 4 neuen Coverversionen nur 3 richtig neue Songs aus eigener Feder. 2012 folgte dann noch die Best Of „Greatest Hits Of Insanity“ – aber jetzt steht mit „Beautiful Disaster“ Album Nummer 6 in den Startlöchern. Abermals hat der Münchner Bassist Alexx Michael große Namen der Szene um sich geschaart um wieder mal gehörig auf den Putz zu hauen. Neben den bekannten Mitwirkenden wie Steve Summers (PRETTY BOY FLOYD, vocals), Stevie Rachelle (TUFF, vocals), BC (guitars) und Tod Burr (drums) konnte er Gäste wie Tracii Guns (L.A. GUNS), Andy Brings (SODOM), Teddy ZigZag (ALICE COOPER etc.) und Cherie Currie (THE RUNAWAYS) für sich gewinnen. Mrs. Currie ist gleich bei 3 Songs zu hören und angeblich war sie seit 1980 nicht mehr im Studio.

Aber zurück zu „Beautiful Disaster“, das 12 Songs stark geworden ist. 2 Coverversionen fallen sofort ins Auge. Zum einen „Life´s A Gas“ von T-REX, das gleich in 2 Versionen vertreten ist und „Eighteen“, eine Adaption von ALICE COOPER´s „I´m Eighteen“. Dazu gleich mehr…

Mit „Greed Is God“ beginnt die Platte nach kurzem Intro ausgesprochen punkig und ansprechend. Steve „Sex“ Summers am Mikro, da kann ja nix schiefgehen. Noch eine Schippe Punk packt „Dear Mum“ drauf und präsentiert Cherie Currie in Hochform. Coole Nummer. „You´re Not Cinderella“ mit Stevie Rachelle rockt dabei in gewohnter SHAMELESS Manier los. Bisher muss ich gestehen, bin ich geplättet von der Energie der Songs. Das sollte sich ja bei der Single „Forever Ends Today“ (mit Steve Summers) nicht ändern – tut es auch nicht. Das harte „Fiction & Reality“ (mit Stevie Rachelle) braucht allerdings ein paar Durchläufe, bis sich das Stück entwickelt. Ruhig wird es dann bei „You´re Not Comin Home“, abermals mit Cherie Currie am Mikrofon. Eine Ballade, die fast von HEART stammen könnte. Das metallische „Train To Hell“ könnte auf einem ALICE COOPER Album neueren Datums stehen bevor die Coverversion von „Eighteen“ (mit einem wunderbaren Stevie Rachelle) alle Register zieht. Arrangiert als Pianoballade mit viel Bombast und Streicher hätte ich das dieser Band so nicht zugetraut. Auch noch eine Ballade hinterherzuschieben, wie mit „Hold On To Your Dreams“ (mit Steve Summers) geschehen, ist eine komplett neue Seite an SHAMELESS. Dann ist aber Schluß mit lustig, denn „Rock´n Roll Girls“ (mit Steve Summers) ist ein Gassenhauer ganz in der Tradition der alten Hits. Die beiden Versionen von „Life´s A Gas“ (einmal mit Steve Summers und einmal mit Cherie Currie am Mikro) bilden ein starkes Doppel zum Schluß.

SHAMELESS haben mit „Beautiful Disaster“ eine tolle Ansammlung an wirklich geilen Songs auf die Beine gestellt. Warum ich Ansammlung sage? Das Album klingt von Song zu Song ziemlich verschieden und nicht wie aus einem Guss. Aber das sollte dem Hörgenuss nur wenig abträglich sein. Manchmal präsentiert sich das All-Star-Projekt ziemlich erwachsen, mal auch etwas metallischer, manchmal wieder rotzfrech und durchgeknallt, manchmal kommt der ALICE COOPER durch und manchmal machen sie einfach nur Sleaze Rock für die nächste Party. Wen das nicht stört, der ist hier richtig. „Beautiful Disaster“ ist ein Highlight in der Discographie von SHAMELESS – nicht mehr aber auch nicht weniger.

WERTUNG: 

Trackliste:

1.Greed Is God
2.Dear Mum
3.You´re Not Cinderella
4.Forever Ends Today
5.Fiction & Reality
6.You´re Not Comin Home
7.Train To Hell
8.Eighteen
9.Hold On To Your Dreams
10.Rock´n Roll Girls
11.Life´s A Gas
12.Life´s A Gas (Cherie Mix)

Stefan

HAREM SCAREM – Mood Swings II

Band: Harem Scarem
Album: Mood Swings II
Spielzeit: 59:28 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 27.09.2013
Homepage: www.haremscarem.net

Schon bei der vollmundig verkündeten Auflösung hab ich mir gedacht, dass das 2008er Werk „Hope“ nicht das letzte sein wird, was wir von den Kanadiern zu hören bekommen. Frontmann Harry Hess ist ja seit jeher ein umtriebiger Zeitgenosse und hat unter eigener Flagge 2 formidable Soloscheiben veröffentlicht, die nicht weit vom Spielplatz seiner Stammband entfernt waren. Jetzt also die Re-Union und gleich als erste Amtshandlung eine Neueinspielung des wahrscheinlich besten Albums „Mood Swings“ von 1993. Zusammen mit dem 1991er Debüt zählt diese Platte zum unumstrittenen Vermächtnis des melodischen Hardrocks und mit zum Besten, was je aus Kanada in die Hardrockwelt geblasen wurde.

Was wir jetzt auf „Mood Swings II“ zu hören bekommen, ist ein Abriss des Originals. Zwar knallt der Sound etwas wuchtiger aus den Boxen aber viel hat sich nicht geändert. Neueinspielungen sind ja immer so eine Sache. Klar, das Original gibt es nicht mehr zu kaufen – zumindest nicht neu, aber eine Neuauflage mit Bonusstücken hätte es auch getan. Wahrscheinlich geht es hier wieder mal um die berühmten Rechte an der Musik. Apropos Bonussongs: mit „World Gone To Pieces“, „Anarchy“ und „Brighter Day“ gibt es drei komplett neue Stücke, die sehr an das ursprüngliche Material angelehnt sind und eigentlich gut ins Konzept passen.  Auch wer das Original liebt, wird sich nicht an den diesen drei weiten Songs stören, zumal sie an den Schluß des Albums gestellt wurden und den Ablauf in sich nicht „gefährden“.

Für mich stellt diese Neueinspielung keinen Sinn dar, auch wenn die drei Bonusstücke nicht unbedingt schlecht sind und der Sound nur minimal abgeändert wurde. Das ursprüngliche Album ist sowieso über jeden Zweifel erhaben und gehört in jede vernünftige Hardrocksammlung. HAREM SCAREM feiern das 20-jährige Jubiläum ihres Klassikers „Mood Swings“ also mit einer Neuaufnahme ihres Klassikers. Eine Möglichkeit, wenn auch nicht keine essentielle…ich bin schon gespannt auf neues Material.

WERTUNG: ohne Wertung

Trackliste:

1.Saviors Never Cry
2.No Justice
3.Stranger Than Love
4.Change Comes Around
5.Jealousy
6.Sentimental Blvd.
7.Mandy
8.Empty Promises
9.If There Was A Time
10.Just Like I Planned
11.Had Enough
12.World Gone To Pieces
13.Anarchy
14.Brighter Day

Stefan

TANGIER – Four Winds (Re-Release)

Band: Tangier
Album: Four Winds (Re-Release)
Spielzeit: 42:17 min
Stilrichtung: Blues / Hard Rock
Plattenfirma: Rock Candy Records
Veröffentlichung: 21.08.2013
Homepage: www.tangierband.com

In der Schnittmenge aus staubigem Blues Rock und kantigem Hard Rock agierte die aus Philadelphia stammende Combo TANGIER, die 1989 ihr erstes Major Album (nach einem Indie Demo) unter der Regie der kürzlich verstorbenen Produzenten Legende Andy Johns (Led Zeppelin, Rolling Stones, Free) einspielte. Da die Band enge Kontakte zum Cinderella Frontman Tom Keiffer hatte, setzte dieser einige Hebel in Bewegung um seinen Kumpels zu einem Label Deal zu verhelfen und besorgte unter anderem einen Support Slot auf einer ausgiebigen US Tour seiner eigenen Band. Die Zeichen für TANGIER standen also gar nicht schlecht, zumal die Band mit Sänger Bill Mattson sowie Gitarrist und Kreativkopf Doug Gordon 2 ausgesprochene Könner in Ihren Reihen hatte. Mattson‘s Vorliebe für Paul Rodgers ist seiner energischen Darbietung zu jeder Sekunde anzuhören. Der Mann hatte Charisma, Power und eine angenehm raue Stimme die perfekt zum Songmaterial passte. Wie ein roter Faden zieht sich aber vor allem die hervorragende Gitarrenarbeit Gordon‘s durchs Album, der lange Jahre verzweifelt nach Gleichgesinnten gesucht hatte, die wie er nicht den schnelllebigen, oberflächlichen LA Glam-Rock in der Nase, sondern die Klassiker wie Johnny Winter oder Jimmy Page im Blut hatten. Der Lead Gitarrist brilliert mit flüssigen Linien, packenden Slide-Einlagen und geschmackvollen Akkorden und Harmonien.

Andy Johns gelang ein soundtechnisch toller Spagat zwischen gerade genug Politur und glaubhafter Bodenständigkeit, der in Tracks wie dem groovigen Opener „Ripcord“, den Blues-getränkten Krachern „Mississippi“ und „Sweet Surrender“ sowie dem absoluten Highlight der Scheibe, „Southbound Train“ begeistern kann. Auch der Rest der Songs ist überdurchschnittlich gut und begeistert den Fan von erdigem Hard Rock von der ersten bis zur letzten Minute. Einen veritablen Hit schmiss „Four Winds” leider nicht ab, so dass das Label seine hohen Erwartungen nicht bestätigt sah und, wie leider oft üblich, das Hackebeil auspackte. Mit etwas Kopfschütteln muss man in den hervorragenden, sehr ausführlichen Linernotes lesen, dass Sänger Mattson als Konsequenz aus den enttäuschenden Verkaufszahlen seinen Hut nehmen musste und sich die Band für das 1991 mit komplett ausgetauschter Mannschaft eingespielte (und erfolgreichere) Album „Stranded“ den Labelvorgaben beugen musste. Danach war bei TANGIER leider Schicht in Schacht. „Four Winds” ist aber ein mehr als vorzeigbares Erbe einer Band, die wohl einfach zur falschen Zeit am falschen Ort war.

Wem die kernigeren Tracks auf Richard Marx’s „Repeat Offender“ und die Roots-Rock Ausrichtung von Great White (ab „Hooked“) zusagt, der kann sich die TANGIER Debüt Scheibe ruhigen Gewissens in den Einkaufskorb legen. Die vorliegende Version des Albums klingt (ob trotz oder dank Remaster kann ich mangels original CD nicht bestätigen) ausgesprochen druckvoll und zeitlos – ganz so wie man es bei der Klasse der Beteiligten vor und hinter den Mischpult erwarten kann. Dolles Ding.

WERTUNG: 

Trackliste:

01. Ripcord
02. Mississippi
03. On The Line
04. In Time
05. Four Winds
06. Fever Of Gold
07. Southbound Train
08. Sweet Surrender
09. Bad Girl
10. Good Lovin’

Mario

JESSE DAMON – Temptation In The Garden Of Eve

Band: Jesse Damon
Album: Temptation In The Garden Of Eve
Spielzeit: 50:52 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 27.09.2013
Homepage: www.jessedamon.com

Der amerikanische Sänger, Gitarrist und Songwriter JESSE DAMON steht in den Startlöchern mit seiner mittlerweile vierten Soloscheibe „Temptation In The Garden Of Eve“. Vielen wird DAMON als Sänger von SILENT RAGE bekannt sein, wo er ab der zweiten Platte „Don´t Touch Me There“ für Jimmy James Reilly einsprang. Für das neue Werk hat er sich wieder prominente Unterstützung an Bord geholt, denn neben Sparringpartner PAUL SABU, mit dem er schon seit jeher zusammenarbeitet, konnte er noch Keyboarder Eric Ragno (FERGIE FREDERIKSEN, TRIXTER, TALON etc.) sowie Drummer Pete Newdeck (EDENS CURSE) gewinnen. Alle Songs hat DAMON mit SABU geschrieben, der auch den Bass bedient.

Die Kollaboration mit SABU ist in jedem Atemzug präsent, denn die Songs könnten oft auch unter seinem Banner laufen. Gewisse Tendenzen zu HOUSE OF LORDS, WHITESNAKE oder JORN – in härteren Momenten – sind genau so gegeben. Der Opener „Garden Of Eve“ ist ein kurzweiliges Stück Hardrock mit gehöriger Schlagseite zur weißen Schlange. Das folgende „Black Widow“ hat sich das Songwriter-Team teilweise bei OZZY OSBOURNE´s „Shot In The Dark“ abgeschaut, unterm Strich trotzdem gelungen. Das etwas verträumtere „Save The World“ hält das Niveau auf gleichem Level. Etwas mehr in Richtung AOR geht „I Need You Forever“, wo Mr. DAMON stimmlich etwas an Mikael Erlandsson von LAST AUTUMNS DREAM erinnert. „Save Me“ mörtelt ordentlich vor sich hin, klingt aber nicht so homogen wie das Eingangsquartett. Auch die Ballade „A Chance For Us“ kann den Spannungsbogen nicht mehr so hoch halten. Das knackige „Let It Rock“ gefällt da schon besser.

Danach scheint dem Kalifornier etwas die Luft auszugehen, denn die restlichen Stücke sind schlicht und ergreifend Füllmaterial, das abschließende gefühlvolle „Wishing Well“ beginnt verheißungsvoll, ist im Refrain aber ziemlich gleichgültig. Eigentlich schade, denn im ersten Drittel war das Unterhaltungspotential bedeutend höher, auch wenn sich das Gespann hier und da etwas ausgeliehen hat. So ist „Temptation In The Garden Of Eve“ ein gutklassiges AOR/Hardrock Album, wie es schon viele gibt. Nicht schlecht, aber auch keine Offenbarung, aber dargeboten von tollen Musikern.

WERTUNG:


Trackliste:

1.Garden Of Eve
2.Black Widow
3.Save The World
4.I Need You Forever
5.Save Me
6.A Chance For Us
7.Let It Rock
8.Angel In The Starlight
9.Hold On
10.Little Angel
11.Wishing Well

Stefan

WIZARD – Trail Of Death

Band: Wizard
Album: Trail of Death
Spielzeit: 53:09 min
Stilrichtung: Heavy/Power Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 27.09.2013
Homepage: www.legion-of-doom.de

Mit „Trail of Death“ steht bereits der zehnte Streich aus dem Hause WIZARD in den Plattenläden. Die Jungs aus Bocholt haben schon einige wirklich starke teutonische Schwergewichte auf den Markt gebracht, besonders „Head of the Deceiver“ und „Thor“ haben es nicht nur mir angetan. Der letzte Silberling „… of Wariwulfs and Bluotvarwes“ war allerdings eher enttäuschend. Mal sehen ob WIZARD mit „Trail of Death“ das Ruder wieder rumreißen kann.

Los geht es mit „Creeping Death“ welcher typische WIZARD Kost bietet, für einen Opener aber etwas unspektakulär geraten ist. Auch nach mehrmaligem Hören bleibt nur ein „ganz nett“ übrig. „War Butcher“ nimmt dann Fahrt auf, leider wirkt der Song doch arg leblos, gerade das Drumming klingt irgendwie zu dumpf.
„Electrocution“ setzt dann ein erstes Ausrufezeichen, der flotte Song klingt deutlich kraftvoller als die beiden ersten Stücke, es gibt feine Gitarrenarbeit und auch endlich einen starken Refrain wie man ihn von WIZARD gewohnt ist.
„Angel of Death“ ist ein typischer Midtempo-Stampfer, gerade am Anfang wirkt der Gesang von Sven D’Anna leider etwas gebremst. Der Song ist nicht schlecht, kommt aber an ähnlich gelagerte Kracher der Marke „Serpents Venom“ oder „Hall of Odin“ nicht heran.
Dieses Muster zieht sich auch durch das restliche Songmaterial, leicht überdurchschnittliche aber selten herausragende Metal Kost. Die besten Songs sind neben dem bereits erwähnten „Electrocution“ die Speed-Granate „Black Death“, der starke Banger „Post Mortem Vivere“ und der vor Klischees triefende True Metal Stampfer „We won’t die for Metal“, bei dem sogar MANOWAR neidisch werden dürften.

Erwähnenswert finde ich noch das zwar etwas kitschige aber für diese Art von Metal gelungene Coverartwork, welches von Jens Reinhold (u.a. Sodom, Virgin Steele, Freedom Call) gestaltet wurde.

Unter dem Strich kommt „Trail of Death“ nicht an die Klassiker der Band heran, ist aber gut genug um sich im gehobenen Mittelfeld wiederzufinden. WIZARD Fans werden somit im Großen und Ganzen ihren Spaß haben, in meinen Augen kann die Band aber erwiesenermaßen einiges mehr als sie auf diesem Output zeigt. Schade, da wäre mehr drin gewesen. Es bleibt eine immer noch solide Note.

WERTUNG:

Trackliste:

01. Creeping Death
02. War Butcher
03. Electrocution
04. Angel Of Death
05. Angel Of The Dark
06. Black Death
07. One For All
08. Post Mortem Vivere
09. Death Cannot Embrace Me
10. Machinery Of Death
11. We Won’t Die For Metal

Chris

SAMMY HAGAR – Sammy Hagar & Friends

Band: Sammy Hagar
Album: Sammy Hagar & Friends
Spielzeit: 37:28 min.
Stilrichtung: Blues/Hardrock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 27.09.2013
Homepage: www.redrocker.com

Als der 25-jährige Samuel Roy Hagar 1973 in die Band von Ronnie MONTROSE einstieg, häte er wohl nicht gedacht, dass er 40 Jahre später ein locker swingendes und rockendes Album mit vielen illustren Gästen auf den Weg bringen würde. Teils mit Eigenkreationen, teils mit Coverversionen gespickt hat der Frontmann des All-Star-Projektes CHICKENFOOT Leute wie KID ROCK, Nancy Wilson (HEART), die Blueslegende TAJ MAHAL, den Countrysänger Toby Keith, Neal Schon (JOURNEY), Bill Church und Denny Carmassi (MONTROSE) und natürlich seine momentanen Kollegen Chad Smith sowie Joe Satriani auf dem Cover von „Sammy Hagar & Friends“ unterschreiben lassen. Daraus resultiert natürlich auch eine Mitwirkung auf diesem Jubliläumsalbum, das unglaublich kompakt und doch relaxt sowie voller Spiel- und Lebensfreude daherkommt. Kein Wunder, immerhin wohnt der gute Mr. Hagar ja an der mexikanischen Pazifikküste in Cabo San Lucas, wo er seine Cabo Wabo Cantina hat, ein Restaurant und Live-Club zugleich. Aber auch Hawaii zählt der mittlerweile 65-jährige zu seiner Heimat, auch dort hat er einen Wohnsitz.

Und das spiegelt sich in manchen der ausgewählten Songs wieder. Allen voran die Adaption des Jimmy Buffet Klassikers „Margaritaville“ ist so cool, dass man das Gefühl hat, der Red Rocker pinkelt Eiswürfel. Aber auch das selbstverfasste Duett mit Nancy Wilson – „All We Need Is An Island“ ist pures Urlaubsfeeling. Der Song schwirrt irgendwo zwischen Country und hawaiianischem Hula und beleuchtet den harten Rocker von einer ganz anderen Seite. Aber auch „Father Son“ atmet die Leichtigkeit eines zufriedenen Menschen. Lässig auch die Version von BOB SEGER´s „Ramblin´Gamblin´Man“ oder das flotte „Bad On Fords And Chevrolets“ aus der Feder von Countryman Ronnie Dunn (BROOKS & DUNN). Defitg und rockig bleibt es beim Duett mit KID ROCK („Knockdown Dragout“) sowie bei „Not Going Down“, geschrieben von Jay Buchanan (RIVAL SONS). Der Opener „Winding Down“ war wohl etwas Besonderes für den Jubilar, denn kein Geringerer als TAJ MAHAL gab sich die Ehre, diesen Song mit einzusingen. Bleibt noch die überaus gelungene Version von DEPECHE MODE´s „Personal Jesus“ sowie ein toller erster Livetake von „Going Down“. Hört sich an, als hätten die Jungs mächtig Spaß im Studio gehabt.

SAMMY HAGAR hatte immer seine eigene Art zu singen, seine Stimme ist sein Markenzeichen, aber auf diesem Jubliläumsalbum zeigt er viele andere Seiten von sich, glänzt mit komplett unterschiedlichen Facetten seiner Stimme und nimmt sich schon mal den ein oder anderen genreuntypischen Song zur Brust. Nicht nur für Fans empfehlenswert!

WERTUNG: 

Trackliste:

1.Winding Down
2.Not Going Down
3.Personal Jesus
4.Father Sun
5.Knockdown Dragout
6.Ramblin´ Gamblin´ Man
7.Bad On Fords And Chevrolets
8.Margaritaville
9.All We Need Is An Island
10.Going Down (Live In Studio – Take 1)

Stefan

THE ANSWER – New Horizon

Band: The Answer
Album: New Horizon
Spielzeit: 38:48 min
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: Napalm Records
Veröffentlichung: 27.09.2013
Homepage: www.theanswer.ie/home

Die Nordirische Band um den saucoolen, sympatischen Fronter Cormac Neeson legt mit Album No. 4 ein für die Band extrem wichtiges Album vor. Ging es mit den bisherigen 3 Platten unaufhaltsam nur nach oben, so war mit dem 2011 Opus „Revival“ wohl das Ende der Fahnenstange erreicht – ein fetterer, weiter ausgeklügelter Sound und noch größere Hooklines dürften sich schwierig gestalten. Vielen Fans der ersten Stunde war die betont dicke Produktion allerdings ein wenig suspekt, auch wenn es hervorragende Kritiken regnete. Nach dem Bruch mit dem alten Label und der Suche nach einem neuen Zuhause (Napalm Records) soll das neue Album „New Horizon” nun, laut einhelliger Bandmeinung, den Fokus wieder auf den Groove und die Songs legen und vor allem eines: direkt ins Ohr und ihn die Beine gehen. Als Produzent konnte Toby Jepson (Little Angels, Fastway) gewonnen werden, der der Band einen angenehm rauen, bodenständigen Sound verpasst hat, dem es aber nicht an kleinen Verzierungen und Details fehlt, die auch wiederholtes Durchhören der Scheibe spannend halten.

Ausgehend von dem schön dreckigen Opener „New Horizon“, über den Gute-Laune-Rocker „Spectacular“ bis zu dem Mitgröhl-Hammer „Scream A Louder Love“ haben THE ANSWER wieder das gewohnt erstklassige Material zusammengetragen, das den erarbeiteten hervorragenden Ruf der Band bei Fans und Kritikern zementiert. Aus jedem Ton ist die unbedingte Spielfreude und der Hunger der Band zu hören, der auch nach 13 Jahren Bandbestehens noch keine Abnutzungserscheinungen erkennen lässt. Über allem thront Cormac Neeson mit seiner einzigartigen, kratzigen Powerröhre der den Songs seinen Stempel aufdrückt und die Band aus dem Mittelmaß heraushebt. Mit dem Aerosmith-Abziehbild „Baby Kill Me” hat sich zwar auch ein nur durchschnittlicher Track eingeschlichen, was angesichts weiterer Hochkaräter wie den bluesigen „Speak Now“ oder „Call Yourself A Friend“ nicht weiter ins Gewicht fällt. Insgesamt fällt auf, dass die Scheibe deutlich homogener als der ambitionierte Vorgänger rüberkommt und das Hören wie im Flug vergeht. Es macht sich hier wohl bezahlt, dass die Band sich als Einheit versteht und die Egos an der Proberaumtür abgegeben werden.

10 knackige Tracks in nicht mal 40 Minuten, eine originelles Cover (von der leider kürzlich verstorbenen Legende Storm Thorgerson) und eine schön rotzige Produktion. THE ANSWER haben mit „New Horizon” alles richtig gemacht und einen weiteren Kracher in Ihrer an Highlights nicht armen Diskographie abgeliefert. Freunde von handgemachtem, ehrlichem Hardrock mit einer ordentlichen Portion Eingängigkeit können hier wieder bedenkenlos zugreifen.

WERTUNG:

Trackliste:

01. New Horizon
02. Leave With Nothin’
03. Spectacular
04. Speak Now
05. Somebody Else
06. Concrete
07. Call Yourself A Friend
08. Baby Kill Me
09. Burn You Down
10. Scream A Louder Love

Mario

SABATON – Swedish Empire Live

Band: Sabaton
Album: Swedish Empire Live
Spielzeit: 78:16 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 20.09.2013
Homepage: www.sabaton.net

SABATON. Dieser Name hat den Power Metal in den letzten Jahren dominiert wie kein anderer. Eine fast permanente Livepräsenz, bärenstarke Auftritte, diverse umjubelte Headlinerauftritte und erstklassige Alben die sich verkaufen wie warme Semmeln. Die Geschwindigkeit mit der sich die Jungs an die Spitze der europäischen Metal Szene gespielt haben, ist wirklich einzigartig.

Nun legen die Schweden mit „Swedish Empire Live“ ihre erste DVD vor. Leider liegt mir diese nur im MP3-Format vor, daher bezieht sich diese Rezension ausschließlich auf den Sound. Die komplette Trackliste der DVD/Blu-Ray Veröffentlichung findet ihr zum Abschluss.

Nach einem kurzen Intro geht es mit „Ghost Division“ mit mächtig Schwung zur Sache, die Band strotzt vor Spielfreude und Power. Das Publikum ist ab dem ersten Ton voll dabei, 600.000 Fans vom polnischen Woodstock Festival feiern die Schweden frenetisch. Für die polnischen Ehrenbürger von SABATON wird der Auftritt zum Heimspiel, wenn diese Masse lautstark mitsingt, etwa bei „Cliffs Of Gallipoli“, oder bei „Price of a Mile“ den Takt klatscht. Gänsehaut pur!

Ein weiterer großer Pluspunkt: im Studio wurde nicht groß nachgearbeitet, speziell beim Opener hört man noch kleine Tonprobleme durchschimmern. Aber gerade dies verleiht dem ganzen eine Authentizität wie ich sie von einer Liveaufnahme erwarte. Ab dem zweiten Song „Uprising“ sitzt der Sound dann perfekt, die intensive Live-Power wird ungebremst in das heimische Wohnzimmer übertragen.

Einen kleinen Kritikpunkt gibt es aber auch, die Songauswahl. Gerade wenn man das komplette Paket betrachtet, finden sich überwiegende die gleichen (wenn auch bärenstarken) Songs immer und immer wieder. Ich hätte mir noch ein paar Perlen der Anfangstage gewünscht, wie etwa „Rise of Evil“ oder „Counterstrike“. Auch „The Final Solution“ wird Live so gut wie immer gespielt, auf dieser Zusammenstellung sucht man den Song vergeblich. Aber das ist jammern auf hohem Niveau.

Unterm Strich bleibt „Swedish Empire Live“ ein richtig starkes Livedokument und ein Pflichtkauf für alle SABATON Fans.

WERTUNG: 

Trackliste:

DVD 1 / Blu-ray 1
Live @ Woodstock Festival (Poland)
01. The March To War
02. Ghost Division
03. Uprising
04. Gott Mit Uns
05. Cliffs Of Gallipoli
06. The Lion From The North
07. The Price Of A Mile
08. Into The Fire
09. Carolus Rex
10. Midway
11. White Death
12. Attero Dominatus
13. The Art Of War
14. Primo Victoria
15. 40:1
16. Metal Crüe
17. Panzer Batallion


Swedish Empire Tour Mix:
01. The March To War
02. Ghost Division
03. Gott Mit Uns
04. Poltava
05. Talvisota
06. Cliffs Of Gallipoli
07. 40:1
08. Swedish Pagans
09. The Carolean’s Prayer
10. The Lion From The North
11. The Hammer Has Fallen
12. Attero Dominatus
13. The Art Of War
14. En Livstid I Krig
15. Primo Victoria
16. Metal Crüe

– The Great Orchestra Of Christmas Charity Foundation (short movie)

DVD 2 / Blu-ray 2:
Live in Gothenburg
01. The March To War
02. Ghost Division
03. Gott Mit Uns (Swedish version)
04. Carolus Rex (Swedish version)
05. White Death
06. Poltava (Swedish version)
07. 40:1
08. Karolinens Bön
09. Into The Fire
10. Cliffs Of Gallipoli
11. Lejonet Från Norden
12. The Hammer Has Fallen
13. Attero Dominatus
14. The Art Of War
15. En Livstid I Krig
16. Primo Victoria
17. Metal Crüe

Live In Oberhausen:
01. The March To War
02. Ghost Division
03. Gott Mit Uns
04. Poltava
05. Carolus Rex
06. 40:1
07. Cliffs Of Gallipoli
08. Swedish Pagans
09. The Hammer Has Fallen
10. Attero Dominatus
11. The Art Of War
12. Primo Victoria
13. Metal Crüe

DVD 3 EARBOOK BONUS DVD:
Live In London
01. The March To War
02. Ghost Division
03. Poltava
04. Talvisota
05. The Carolean’s Prayer
06. Uprising
07. The Lion From The North
08. The Hammer Has Fallen
09. Coat Of Arms
10. The Art Of War
11. Primo Victoria
12. Metal Crüe
Live Clips:
01. Karolinens Bön (live clip)
02. En Livstid I Krig (live clip)

DIGI CD:
Live @ Woodstock Festival (Poland):
01. The March To War
02. Ghost Division
03. Uprising
04. Gott Mit Uns
05. Cliffs Of Gallipoli
06. The Lion From The North
07. The Price Of A Mile
08. Into The Fire
09. Carolus Rex
10. Midway
11. White Death
12. Attero Dominatus
13. The Art Of War
14. Primo Victoria
15. 40:1
16. Metal Crüe

Chris

DREAM THEATER – Dream Theater

Band: Dream Theater
Album: Dream Theater
Spielzeit: 68:06 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: Roadrunner Records
Veröffentlichung: 24.09.2013
Homepage: www.dreamtheater.net

(Da das Label, wir reden hier immerhin on Roadrunner Records, trotz mehrmaliger Nachfrage und zahlloser Vertröstungen, nicht fähig oder willens war uns mit dem neuen DREAM THEATER Album zu bemustern, gibt es die Besprechung nun halt ausnahmeweise nach der offiziellen VÖ, auf Basis meiner gekauften CD.)

Exit Mike, Enter Mike war gestern. Entscheidend is auf‘m Platz und irgendwelche Ausreden gelten beim mittlerweile 12. DREAM THEATER Studioalbum nicht mehr. Kam dem Fan auf der 2011er Scheibe „A Dramatic Turn Of Events“ noch so manches Arrangement etwas zu vertraut vor, so ließ sich die vermeintliche Nummer-Sicher-Taktik noch mit den just überstandenen Turbulenzen nach dem Ausscheiden von Drum-As und Kindskopf Portnoy erklären. Die Spannung war groß was Petrucci & Co. mit Ihrer selbstbewusst schlicht „Dream Theater“ benannten neuen Scheibe würden vorlegen können. Soviel vorweg: „Dream Theater“ ist definitiv besser als der rückblickend nur ordentliche Vorgänger oder das blasse, ideenarme „Black Clouds And Silver Linings“ und somit die überzeugendste Scheibe die die Band seit dem Wechsel zu Roadrunner Records bisher abgeliefert hat. Das Artwork, die Arrangements und die zwar nicht trendsetzende, aber Top-Professionelle Produktion gehen Hand in Hand und lassen das neue Album wie aus einem Guss erstrahlen.

Wer die erste Single „The Enemy Inside“ bereits gehört hat, kennt die grobe Marschrichtung: Teilweise harsche Metalriffs, gepaart mit dicken Widerhakenmelodien und mainstreamigem, angepasstem Breitwandsound. Was als Grundtenor bei „Black Clouds And Silver Linings“ nur zaghaft umgesetzt wurde findet jetzt seine Vollendung: Neben Mangini’s songdienlichem, extrem „produzierten“ Drumming ist vor allem John Petrucci allgegenwärtig. Seine Gitarrenwände sind meterdick und in Sachen Soli besinnt er sich dankenswerterweise wieder auf seine frühen Glanztaten und lässt der Melodie den Vortritt vor reiner Schaumschlägerei. Positiv fällt ebenfalls auf, dass die Arrangements die bereits seit „Train Of Thought“ immer beliebiger gewordenen Keyboards nicht mehr gänzlich in die Statistenrolle drängen sondern Jordan Rudess wieder etwas Zeit und Rahmen zur Entfaltung bieten. Das macht sich in abwechslungsreichen, bärenstarken Tracks wie „The Looking Glass“, „The Bigger Picture“ oder „Behind the Veil“ positiv bemerkbar. Die in den letzten Jahren oft ellenlangen, überflüssigen Passagen sowie ewigen Selbstzitate wurden zugunsten von strafferen Arrangements gnadenlos zurechtgestutzt und der Ablauf der Songs ergibt einen homogenen, schlüssigen Flow was das Durchhören des Albums (immerhin fast 70 Minuten) durchweg spannend gestaltet. Wo Licht, da aber auch (leider) Schatten: Mit „Enigma Machine“ gibt es nach vielen Jahren zwar nochmals ein von den Fans hieß erwartetes Instrumental, das aber eher nach einer ausgiebigen Soundcheck Jamsession als nach einem penibel ausgearbeiteten Opus klingt und auch der über weite Strecken mit richtig guten Ideen versetzte Longtrack „Illumination Theory” verblasst im direkten Vergleich zum Bandklassiker „A Change of Seasons“ (bei dem wirklich jede einzelne Minute ein Geschenk war) deutlich weil es einfach zuviel Füllmaterial gibt. Gerade diese beiden Tracks, die die Bandtrademarks so offensichtlich propagieren sollen, sind dann auch in der Tat die beiden Schwachstellen (neben der beliebigen Ballade „Along For The Ride“) eines ansonsten starken, selbstbewussten Albums.

Man kann jetzt mosern, dass DREAM THEATER hier nicht mehr als (kompetente) Andenkenpflege betreiben. Und so Unrecht hat man dabei nicht. Was vielleicht fehlt ist der Mut und die Sturköpfigkeit der Vergangenheit, als man Alles auf eine Karte setzte und mit „Scenes from a Memory“ z.B. ein Monument ablieferte, dass in dieser Konsequenz und Fantasiegewalt keiner erwartet hatte. Es wäre wohl nochmals Zeit für ein Album mit einer klaren Vision, einer fixen, ungewöhnlichen Idee, anstatt dem neuerlichen Versuch auch dem allerletzten Hinterbänkler klarmachen zu wollen wer DREAM THEATER eigentlich sind. Neues oder Originelles hat DREAM THEATER anno 2013 bedauerlicherweise nicht zu sagen. Vielleicht sind meine Erwartungen einfach zu hoch? Vielleicht fehlen die für Kreative Explosionen nötigen Reibungen seit es im Hause DREAM THEATER so ungewohnt harmonisch zugeht? Dem Erfolg der Band scheint all das jedenfalls keinen Abbruch zu tun, so manchen Fan der ersten Stunde mag die weitere Stagnation (auf hohem Niveau) aber durchaus enttäuschen. Im direkten Vergleich haben Haken und Fates Warning jeweils die mutigeren, originelleren Alben vorgelegt während DREAM THEATER nur die gewohnt hochklassige Standardware liefern.

Ich muss aber nochmals kurz auf den Sound der Scheibe zurückkommen. Die Scheibe schiebt wirklich erstklassig aus den Boxen, klingt verdammt edel und ist vor allem unter Kopfhörern eine Wucht. Unangenehm fallen aber der, nennen wir ihn mal „sonderbare“ Klang der Snare und das ziemlich heftige Mastering auf. Letzteres ist zwar nicht ganz so krass wie auf der letzten Queensrÿche Platte, aber dennoch ziemlich auf Linie mit dem unsäglichen Loudness-War den sich vor allem die Major-Labels immer noch liefern. Schade eigentlich.

WERTUNG: 

Trackliste:

01. False Awakening Suite
02. The Enemy Inside
03. The Looking Glass
04. Enigma Machine (Instrumental)
05. The Bigger Picture
06. Behind the Veil
07. Surrender to Reason
08. Along for the Ride
09. Illumination Theory

Mario

BLACK LABEL SOCIETY – Unblackened

Band: Black Label Society
Album: Unblackened (Blu-Ray)
Spielzeit: ca. 144 min.
Stilrichtung: Rock
Plattenfirma: Eagle Vision
Veröffentlichung: 20.09.2013
Homepage: www.blacklabelsociety.com

Es wirkt schon fast ein wenig unwirklich. Da sitzt ein stark behaarter Schrank von Mann auf einer spärlich beleuchteten Bühne, spielt Klavier und singt gefühlvoll dazu. Dieser Mann ist niemand geringerer als der Gitarrenvirtuose ZAKK WLYDE.

Statt einer weiteren normalen Konzert-DVD aufzunehmen entschloss man sich dieses Mal für eine etwas andere Veröffentlichung.
Aufgenommen im März 2013 im Club Nokia in Los Angeles, präsentieren BLS bei ihrem Heimspiel die Songs mal in einer relaxteren Art und Weise.
Das Bühnenbild hat was von einer schummrigen Bar, während die Band komplett auf Barhockern am Bühnenrand sitzt.
Alle Songs werden in einer entspannten, ruhigen Art dargeboten. Unplugged wäre allerdings für die Art der Interpretation nicht der richtige Begriff, die Songs rocken schon noch schön groovig. Mal ganz davon abgesehen, dass kaum akustische Instrumente Verwendung finden.
Die Songauswahl umfasst sämtliche Phasen von ZAKK WYLDE’s Schaffen. Angefangen bei PRIDE & GLORY, über sein Solo-Album „Book of Shadows“ bis hin zu Nummern der BLS Alben.

Die Bildqualität der mir zur Rezension vorliegenden Blu-Ray ist durchweg als gut einzustufen. Das Bildmaterial liegt in 1080p High Definition WS 16×9 vor.

Der Sound liegt nach Belieben in DTS HD Master Audio oder LPCM Stereo vor. Die von mir getestete DTS Spur ist sauber abgemischt und auch der Subwoofer wird ordentlich angesprochen (Wer meine Reviews liest, hat vielleicht gelesen, dass z.b. die aktuelle Kreator Blu-Ray kaum Bass aus dem Subwoofer liefert).

FAZIT: Ich war bisher kein großer Fan von BLS und hab ehrlich gesagt gedacht: Augen zu und durch. Erstaunlicherweise habe ich mir die Blu-Ray bisher 3x komplett am Stück angeguckt und hatte nicht den Anflug von Langeweile o.ä.
Die Songs werden mit so unglaublich viel Herzblut interpretiert, dass es eine wahre Augen- und Ohrenfreude ist. Bild und Ton sind sehr gut.
Als Bonusmaterial gibt es noch eine Minidoku von ZAKK’s Besuch im englischen HM Prison in Stocken, ein Interview, Photogallery und ein Videoclip zum Pride & Glory Song „Losin‘ your Mind“

Nicht nur für BLS Fans eine lohnende Anschaffung.

WERTUNG: 

Trackliste:

01. Losin‘ Your Mind
02. The Blessed Hellride
03. Sold My Soul
04. Road Back Home
05. Spoke In The Wheel
06. House Of Doom
07. Queen Of Sorrow
08. Machine Gun Man
09. Sweet Jesus
10. In This River
11. Throwin‘ It All Away
12. Takillya (Estyabon)
13. Won’t Find It Here
14. Rust
15. Speedball
16. I Thank You Child
17. Stillborn

Frank