TWINS CREW – The Northern Crusade

Band: Twins Crew
Album: The Northern Crusade
Spielzeit: 45:28 min
Stilrichtung: Melodic Metal
Plattenfirma: Scarlet Records
Veröffentlichung: 30.07.2013
Homepage: www.twinscrewband.com

Hmm TWINS CREW? Hört sich für mich irgendwie nicht wirklich nach einer Metalband an! Schenkt man aber dem Promosheet glauben so treiben die Jungs schon seit ein paar Jahren ihr Unwesen in der Metalszene.
Immerhin konnte man mit dem Debütalbum „Judgement Night“ 2010 bei einigen Schreiberkollegen ordentlich abstauben. 
Nach dem Debütalbum begab man sich im übrigen auf eine längere Tourreise, beackerte halb Europa und trat mit so Szenegrößen wie PAUL DI ANNO oder LOUDNESS auf.
Nun hat man das zweite Album „The Northern Crusade“ fertig und veröffentlicht dieses über das italienische Label Scarlet Records, die sich mittlerweile auch ganz schön gemausert haben.
Wie auch schon beim Debütalbum wird uns hier eine traditionelle Heavy/Power und Melodicmetalmischung serviert, ganz im Sinne der großen Vorbilder wie HELLOWEEN, JUDAS PRIEST oder IRON MAIDEN.
Halten wir uns nicht länger mit staubigen Fakten auf, steigen wir direkt mit dem Openertrack „Last Crusader“ in die Scheibe ein. Ein schöner flotter Melodic Metaltrack erwartet uns hier der von seinem eingängigen Chorus richtig aufgewertet wird und ganz klar zeigt wo die Reise hier auf der Scheibe hingeht. Ein passender Opener, so kann es bitte weitergehen!
Auch beim anschließenden „Blade“ geht man recht flott zur Sache, aber im Vergleich zum Vorgänger klingt die Nummer etwas abgedroschen, auch wenn der Chorus hier wieder absolut hörenswert ist. Gut und hörbar, aber keine Meisterleistung der Jungs.
Zu derselbigen fahren die Jungs aber jetzt nach und nach auf! Mit „Unholy Grail“, welches mich irgendwie voll an die Schweden von BLOODBOUND erinnert, hat man einen eingängigen und groovenden Metalstampfer parat, „Dr. Dream“ ist ein Melodic Metalstück bester Prägung, das absolut partytaugliche „Loud and Proud“ hebt das ganze Niveau dann nochmal ein Stück an und mit der sehr atmosphärischen Ballade „Under the Morning Star“ beschließt man den bärenstarken Mittelteil, der mich als Melodic Metaller wirklich zu begeistern weiß!
Ob man dieses starke Level nun beim im letzten Abschnitt halten kann?
Ja fast würde ich sagen! 
Die flotten „Kings of Yesterday“ und „Heavens await“ sollten jeden Melodic Metaller absolut zufrieden stellen, bei den beiden Nummern erinnert mich der Gesang tierisch an einen anderen bekannten Sänger, ich komm aber gerade nicht so recht drauf an wen :).
Und als Krönung hätten wir noch das abschließende „Angels falls“ welches einen von der Struktur her sehr an die eisernen Jungfrauen von der Insel erinnert. Ein atmosphärisch sehr dichter Track, den ich so als Abschluss wirklich nicht erwartet hätte und der absolut zu überzeugen weiß!

Anspieltipps:

“Last Crusader”, “Unholy Grail”, “Loud and Proud”, “Heavens Awaits” und “Angels falls” sind hier am ehesten zu nennen.

Fazit :

Nach dem Genuss von “The Northern Crusade” kann ich endlich mal wieder sagen, hier haben wir einen klasse Melodic Metalact am Start! Mit ihrem zweiten Album haben sich die Jungs auf jeden Fall nochmal richtig ordentlich gesteigert und ich denke wenn man den eingeschlagenen Weg weitergeht, dann wird das dritte Album ein richtiger Knaller werden! Die Songs hier sind schon sehr griffig, schön melodisch und verfügen trotzdem über die notwendige Härte.
Zusätzlich kann man auf einen Sänger zugreifen, der wie Arsch auf Eimer zur Mucke passt.
Hier kommt wirklich jeder Melodic Metalfan voll auf seine Kosten, ganz klar TWINS CREW sollte man auf jeden Fall in der nächsten Zeit ganz dick auf seinen Zettel haben!
Ganz klare Kaufempfehlung von mir!

WERTUNG:





Trackliste:

01. Last Crusader
02. Blade
03. Unholy Grail
04. Dr. Dream
05. Loud and Proud
06. Under the Morning Star
07. Kings of Yesterday
08. Heaven Awaits
09. Take this Life
10. Angels Fall

Julian

SHALLOW GROUND – The End of Everything

Band: Shallow Ground
Album: The End of Everything
Spielzeit: 59:29 min.
Stilrichtung: Thrash Metal
Plattenfirma: Killer Metal Records
Veröffentlichung: 06.05.2013
Homepage: www.shallowground.moonfruit.com

Oh oh, wieder so eine Band die seit fast 20 Jahren aktiv ist, aber erst 2010 eine EP veröffentlicht hat und nun mit dem ersten Album an den Start geht. Und dann nennt sich die Scheibe auch noch „The End of Everything“, klingt nicht nach Aufbruchsstimmung. Bisher konnte man bei solchen Bands immer schnell hören warum aus der Sache irgendwie nichts geworden ist. Mal sehen ob es bei den Amis von SHALLOW GROUND anders läuft.

Die Truppe besteht aus Keith Letourneau (Gesang, Gitarre), Tim Smith (Gitarre), Nick Ziembicki (Bass) und Kurt Ragis (Drums). Geboten wird amerikanischer Oldschool Thrash Metal mit leichten NWOBHM Einschüben. Die Einflüsse stammen entsprechend von diversen Bands aus diesen Stilrichtungen, leider fehlt die eigene Note, etwas Besonderes um sich von den Vorbildern oder den unzähligen Retro-Thrash Kapellen abzuheben.

Die Songs sind zwar durch die Bank nicht schlecht, auch verstehen die Musiker ihr Handwerk und besonders die beiden Gitarristen bieten einige feine Riffs und Soli. Aber gesamt betrachtet ist alles etwas unspektakulär und plätschert größtenteils an mir vorbei. Auch der Gesang ist recht monoton ohne großen Wiedererkennungswert. Bei der Produktion verhält es sich ähnlich, ganz nett aber „frisch und druckvoll“ klingt anders.

„The End of Everything“ ist also nur etwas für ganz eingefleischte Thrash Metal Maniacs und selbst diese werden vermutlich keine Begeisterungssprünge machen. Ich mach zumindest keine.

Wertung:





Trackliste:

1. Shallow Ground
2. Death And Destruction
3. The Black Rose
4. End Of Everything
5. Whence They Came
6. Before The Dawn
7. Rebirth
8. Prostitution
9. Cleansing Of The hollow
10. Darkness
11. I.D.G.A.F.

Chris

DEBAUCHERY – Kings of Carnage

Band: Debauchery
Album: Kings of Carnage
Spielzeit: 46:18 min.
Stilrichtung: Death Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 02.08.2013
Homepage: www.debauchery.de

Zum 8. Mal lässt die deutsche Schlachtmaschine von DEBAUCHERY einen Langspieler auf die Death Metal Gemeinde los. Die neue Scheibe nennt sich „Kings of Carnage“. 

Nach einem kurzen Intro geht’s mit „Demonslayer“ los, ein Death Metal Groover der melodischen Sorte. „Let there be blood“ überrascht mit einem hauptsächlich deutschen Text, der Refrain ist wohl als Hommage an AC/DC’s „Let there be Rock“ zu verstehen. Nur dass DEBAUCHERY eben auf Blut stehen. „Killerbeast“ ist dann wieder ein typischer Death Metal Song aus dem Hause DEBAUCHERY, bevor es mit „Kings of Carnage“ rockt und rollt wie man es von den Projekten BIG BALL und BLOOD GOD kennt. Bei „Man in Blood“ gibt’s beim Refrain die nächste Überraschung, kommen dort klar gesungene Chöre zum Einsatz. Ungewöhnlich, hat aber was. Die weiteren Songs bieten typische Kost wie man sie von den Stuttgartern gewohnt ist.

Die Produktion ist stellenweise etwas zu drucklos, im Großen und Ganzen aber im grünen Bereich. 

Unterm Strich bleibt eine nette melodische Death Metal Scheibe mit Hardrock-Schlagseite übrig, die einige Male weit über den Tellerrand schaut. Ich wünsche Thomas „Blutgott“ Gurrath auf jeden Fall, dass er von der Musik leben kann, nachdem er sein Referendariat nicht beenden dürfte. Jemand der mit Blut, nackten Frauen und Death Metal zu tun hat, darf in Deutschland ja nicht auf Kinder losgelassen werden. Geht gar nicht. So ein böser Kerl frisst bestimmt schlechte Schüler!

An seiner Musik hat Thomas zum Glück weiterhin Spaß. Er grunzt, röchelt und keift sich gewohnt durch die Songs. Ähnlichkeiten zu Six Feet Under sind auch 2013 nicht wegzureden. Also alles beim Alten. Wer Debauchery bisher etwas abgewinnen konnte, macht mit „Kings of Carnage“ nichts falsch. Wem die Band bisher nicht zugesagt hat, kann auch auf den neuen Silberling verzichten. 

Wertung:





Trackliste:

1. Coming Of The Dragons
2. Demonslayer
3. Let There Be Blood
4. Killerbeast
5. Kings Of Carnage
6. Man In Blood
7. Blood God Kills
8. Victory Awaits
9. Murder Squad
10. The Last Crusade
11. Debauchery Motherfuckin’ Family

Chris

DIAGNOSIS: DIFFERENT – Unseen

Band: Diagnosis:Different
Album: Unseen
Spielzeit: 29:24 min.
Stilrichtung: Groove Progressive Metal
Plattenfirma: Eigenproduktion
Veröffentlichung: 08.04.2012
Homepage: www.diagnosisdifferent.de

Bei DIAGNOSIS:DIFFERENT handelt es sich um eine relativ junge Band aus dem Großraum Mönchengladbach, die sich in ihrer kurzen Bandgeschichte bereits einige schlagkräftige Argumente auf die Fahne schreiben kann.
Obwohl die Jungs erst seit Ende 2011 auf den Bühnen der Republik unterwegs sind, konnte man unter anderem einen Opener-Spot in der Bochumer Matrix für Gamma Ray bekleiden und ein knappes Jahr später bereits als Headliner auf dem legendären Berliner Rocktreff Festival agieren.
Gegründet wurde die Band bereits 2007 von Drummer Carlos und Gitarrist Stephan unter dem Namen Sygnz. So richtig Fahrt nahm die ganze Geschichte aber erst Anfang 2011 auf, als mit Sänger Michael, der bereits Textcredits bei Motorjesus sammeln konnte, und Bassist Dominik die fehlenden Kettenglieder gefunden wurden. Die beiden spielten zuvor bei einer lokalen Band namens Cyares und produzierten 1 EP’s im Studio von Carlos.

So viel zur Vorgeschichte.

Bereits im letzten Jahr veröffentlichten D:D ihr erstes 3-Track Demo Unseen und obschon die Scheibe bereits 1 ½ Jahre auf dem Buckel hat, möchte ich es nicht versäumen Euch diesen kleinen Geheimtipp mal näher zu bringen.

Die 3 Songs auf Unseen in eine der beliebten Schubladen zu packen ist praktisch gesehen nahezu nicht möglich. Das Grundgerüst bildet leicht progressiver Groove-Metal ohne dabei in die Modern oder Nu-Metal Ecke zu rutschen. Während der Gesang eher in eine ähnliche Richtung geht wie Motorjesus es seit Jahren erfolgreich praktizieren, groovt die Rhythmusabteilung gekonnt durch alle Formen des modernen Metals. Der Gitarrenbereich wirkt dagegen etwas sperriger, erinnert in den langen instrumentalen Passagen der drei überlangen Songs ein bisschen an Dream Theater zur Train of Thoughts-Phase kombiniert mit leicht thrashigen Riffs modernerer Metallica.
Das alles ist angenehm tight auf den Punkt gespielt und trotz aller Frickelei geht der rote Faden nie verloren.

Produktionstechnisch müssen wir uns vor Augen halten, dass es sich bei der Aufnahme um ein selbstproduziertes Demo handelt. Die Soundqualität ist alles in allem sehr gut, allerdings fehlt mir, speziell im Bereich der Leadgitarrensounds, ein bisschen mehr Crisp. Diese klingen im Vergleich zum Rest ein wenig dünn. Das ist sicherlich eine Sache, auf die man bei den nächsten Aufnahmen achten könnte. Insgesamt ist der Sound aber sehr homogen und insbesondere Sänger Michael weiß mit seiner markanten Stimme zu überzeugen.

Mich wundert es ein bisschen, das bei der Qualität des vorliegenden Materials noch keine Plattenfirma angebissen hat. Sollte die Band aber weiterhin auf einem derart hohen Level weitermachen, dürfte diese Akte aber auch bald geschlossen werden.

Als kleinen Tipp kann ich Euch noch das erste offizielle Video der Band ans Herz legen. Mit  dem komplett animierten Kurzfilmchen zum Titeltrack Unseen, legte Sannah Inderelst, die Freundin von Basser Dominik, ihren Bachelor of Arts ab.

Fazit: D:D sind eine der Bands für die es, lobenswerterweise, noch keine Schublade gibt. Hörer die sich eine Mischung aus Motorjesus, Dream Theater und Metallica (zur groben Orientierung) vorstellen können, sollten zwingend reinhören.

WERTUNG:  

Trackliste:

1. Arms of Morpheus (9:16)
2. Mystique (9:11)
3. Unseen (10:57)

Frank

JESUS CHRÜSLER SUPERCAR – Among The Ruins And Desolate Lands

Band: Jesus Chrüsler Supercar
Album: Among the Ruins and Desolate Lands
Spielzeit: 37:22 min.
Stilrichtung: Death ’n‘ Roll
Plattenfirma: Vön Hell Records
Veröffentlichung: 02.08.2013
Homepage: www.jesuschruslersupercar.com

2011 schlossen sich Robban Bergeskans (Gesang, Bass), Nicke Forsberg (Schlagzeug) und Fredde Larsson (Gitarre) zu JESUS CHRÜSLER SUPERCAR zusammen. Im April 2013 gab’s dann die erste Single „Killing Machine“ nun folgt die Debütscheibe „Among the Ruins and Desolate Lands“.

Die Musik der Schweden klingt als ob die Landsleute von Entombed mit Motörhead eine Scheibe eingespielt hätten: dreckiger, treibender Death ’n‘ Roll mit Schwerpunkt auf der Hardrock-Ebene. Die Songs sind größtenteils kurz und bündig gehalten und pendeln bis auf wenige Ausnahmen zwischen Spielzeiten von zwei bis dreieinhalb Minuten.

Die Tracks machen richtig Spaß mit ihrem ansteckenden Groove und der gelegentlich fast punkigen Attitüde. Die Jungs wollen einfach rocken und Spaß haben – und das hört man „Among the Ruins and Desolate Lands“ bei jeder Note an. Höhepunkte einer starken Scheibe sind „Pitchfork“, „Some good and some good“ und „Carpenters Song“.

Death ’n‘ Roll Fans werden mit dieser Scheibe ihre Freude haben. Aber auch Hardrocker, die punkig-rotzigen Klängen etwas abgewinnen können, sollten reinhören.

WERTUNG:

Trackliste:

1. CreamDeath
2. Killing Machine
3. Death Anxiety
4. Pitchfork
5. Before I Turn You Down
6. Carpenter Song
7. Death Row Blues
8. Some Good And Some Good
9. 666
10. Lower Than Hell
11. Jesus Chrüsler Supercar
12. Never Forgive Never Forget

Chris

WE CAME AS ROMANS – Tracing Back Roots

Band: We Came as Romans
Album: Tracing Back Roots
Spielzeit: 40:34
Stilrichtung: Metalcore
Plattenfirma: Nuclear Blast Records
Veröffentlichung: 26.07.2013
Homepage: www.wecameasromans.com

Die 2005 ins Michigan gegründete Band WE CAME AS ROMANS kann man guten Gewissens als DIE Senkrechtstarter des Metalcore bezeichnen. Nach guten Chartnotierungen in der Vergangenheit erscheint mit Tracing Back Roots das dritte Album der Truppe.

WCAR verarbeiteten seit jeher genrefremde Einflüsse. Ihr Stil wird vielerorts auch als Trancecore beschrieben. Diese Beschreibung ist auch gar nicht mal so daneben, da immer wieder Techno und Electronic Elemente den weg in die metalcoredominierten Songs finden.
Eine Neuerung gibt es auf dem aktuellen Album dann trotzdem. Neben den bekannten Screams traut sich Sänger Dave erstmals an großflächig eingesetzten Cleangesang, der dem ganzen Material eine wesentlich melodischere Note verleiht.
In vielen Passagen fühlt man sich unweigerlich an 30 Seconds to Mars erinnert, was jedoch nur als grober Anhaltspunkt dienen sollte, da der Großteil des Materials weiterhin im Metalcore verwurzelt ist.

Ob das, was WCAR jetzt hoch innovativ ist, lass ich mal dahingestellt, das Songwritinglevel ist jedoch durch die Bank sehr hoch. Das Ergebnis weiß durchaus zu begeistern und wird der Band neue Käuferschichten erschließen. Die Produktion ist zudem State-of-the-Art und so kann ich Tracing Back Roots allen Freunden der genannten Genres vorbehaltlos empfehlen.

WERTUNG: 

Trackliste:

1.Tracing Back Roots (3:39)
2.Fade Away (3:45)
3.I Survive (4:09)
4.Ghosts (3:27)
5.Present, Future, and Past (3:27)
6.Never Let Me Go (3:37)
7.Hope (4:08)
8.Tell Me Now (3:16)
9.A Moment (3:49)
10.I Am Free (3:33)
11.Through the Darkest Dark and Brightest Bright (3:44)

Frank

MASTER CHARGER – Unity In Black

Band: Master Charger
Album: Unity in Black
Spielzeit: 49:05 min.
Stilrichtung: Doom Metal / Rock
Plattenfirma: Black Vulture Records
Veröffentlichung: 14.07.2013
Homepage: www.mastercharger.bandcamp.com

2009 in Nottingham (England) gegründet, haben MASTER CHARGER bereits 2011 ihr drittes Album „Unity in Black“ in Eigenregie auf den Markt gebracht. Jetzt gibt es die Scheibe neu aufgelegt via Black Vulture Records. Nach einigen Besetzungswechseln besteht die Band mittlerweile aus folgenden Musikern: J.H.P (Vocals, Guitars), Kevin Wain (Bass) und Jon Kirk (Drums).

Musikalisch bieten die Engländer den typischen Retro-Mix, den man in der letzten Zeit oft zu hören bekommt: traditioneller Doom Metal trifft auf psychedelischen Rock-Sound. Allerdings laufen die Songs von „Unity in Black“ größtenteils an mir vorbei, das liegt neben einer sehr rohen, „undergroundigen“ Produktion, der es an Druck und Durchschlagskraft fehlt, auch an den über weiten Strecken arg langweiligen Songs. Es mangelt an eigenen Ideen, das hat man alles schon oft so oder ähnlich gehört, und vor allem auch viel besser. Sänger J.H.P. singt solide, der Musik kann er aber keinen Stempel aufdrücken, der Wiedererkennungswert ist sehr gering.

Somit bleiben MASTER CHARGER nur etwas für Genre-Fanatiker, gegen die Größen der Szene kommen sie mit „Unity in Black“ nicht an.

WERTUNG: 

Trackliste:

01. Super Death Charged
02. So High, Yet So Low
03. Unity In Black
04. Violent Wand
05. Blighted
06. Shadowmass
07. Greedfeeder
08. Deal With It
09. I Ride With Vengeance

Chris

MAD MARGRITT – Show No Mercy

Band: Mad Margritt
Album: Show No Mercy
Spielzeit: 35:46 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Perris Records
Veröffentlichung: 16.07.2013
Homepage: www.madmargritt.com

Für die US-Hardrocker MAD MARGRITT scheint die Zeit stehengeblieben zu sein, denn auch auf ihrem mittlerweile fünften Studioalbum „Show No Mercy“ fröhnen sie ganz unverblümt der Musikrichtung, die Anfang der 1990er für tot erklärt wurde. Das ziehen die Jungs aus Atlanta/Georgia nun schon seit über 15 Jahren schnurstracks durch und neben Sänger und Gitarrist Eddie Smith, Gitarrist Carl Culpepper und Bassist Skip Mulls ist mit Drummer Brandon Faulkner auch ein neues Mitglied im Line-Up der Amis.

9 Songs befinden sich auf „Show No Mercy“, beim näheren hinsehen, bleiben aber nur 7 vollwertige Stücke aus dem eigenen Stall übrig. Denn mit „Touch Too Much“ covern MAD MARGRITT einen Song von AC/DC´s Album „Highway To Hell“ und „Indian Summer“ ist ein Intro zum folgenden Stück. Also eine knappe Geschichte, was man auch an der Spielzeit sieht.

Trotzdem starten die Jungs mit „The Way Your Loving Me“ recht ordentlich. Die Stimme von Eddie Smith ist prägnant wie immer und die Chöre sind typisch MAD MARGRITT. Nur der Sound ist etwas dünn und blechern. Dafür ist die Gitarrenarbeit über alle Zweifel erhaben. Das straighte „I Can´t Get Enough“ macht einfach gute Laune und die Ballade „Ever Since You´ve Been Gone“ ist ganz großes (Kuschel-)Kino. Die schon erwähnte Coverversion dagegen ist schönes Beiwerk, mehr aber auch nicht.

„Down In The Flames“ ist etwas frickelig, während „Too Little, Too Late“ besser reinläuft. Nach dem Intro „Indian Summer“ steht mit „Only In My Dreams“ die zweite Ballade an, die aber nicht an sein Pendant auf Platz Nummer 3 heranreichen kann. „Breaking Down“ beschließt eine etwas kurz geratene Reise in die vergangenen Zeiten. Betont progressives Riffing bestimmt diesen Song und zeigt ganz andere Facetten der US Boys.

„Show No Mercy“ besticht mit tollen Songs, die alle an den Anfang gestellt wurden. Nach und nach geht MAD MARGRITT dabei die Luft zusehends aus. Eine EP bestehend aus Track Nr. 1-3 plus 6 wäre richtig geil, so bleibt solides Handwerk mit ein paar Längen im Verlauf der doch kurzen knapp 36 Minuten.

WERTUNG: 

Trackliste:

1.The Way Your Loving Me
2.I Can´t Get Enough
3.Ever Since You´ve Been Gone
4.Touch Too Much
5.Down In Flames
6.Too Little, Too Late
7.Indian Summer
8.Only In My Dreams
9.Breaking Down

Stefan

BEELZEFUZZ – Beelzefuzz

Band: Beelzefuzz
Album: Beelzefuzz
Spielzeit: 36:30 min.
Stilrichtung: Retro-Rock / Doom Metal
Plattenfirma: The Church Within Records
Veröffentlichung: 09.08.2013
Homepage: www.facebook.com/beelzefuzz

Die Retro Rock/Metal Welle reisst nicht ab. Dank Bands wie Orchid, Kadavar oder Scorpion Child gibt es aber auch genug starke Bands, die aus der Masse klar herausragen und dem Trend so weiterhin eine Daseinsberechtigung geben. In diese Liste muss man nun auch die 2009 gegründeten BEELZEFUZZ aus Maryland, USA, aufnehmen.
Die beiden Demo’s aus 2011 und 2012 haben bereits für mächtig Aufruhr im Underground gesorgt, nun liegt der heiß erwartete selbstbetitelte Erstling vor.

Die Musik in eine Schublade zu stecken ist extrem schwer, zu bunt und vielschichtig ist der Sound der Band. Und hier liegt auch die Magie von BEELZEFUZZ, großartige Melodien, rockige Passagen, schwere Doomgitarren, progressive, teilweise psychedelische Elemente und mit Dana Ortt ein hervorragender Sänger. Dass diese Vielseitigkeit von nur drei Musikern umgesetzt wird, hebt die Leistung von Pug (Bass), Darin McCloskey (Schlagzeug) und eben Dana Ortt (Gesang, Gitarre) noch weiter an.

Die Einflüsse reichen von Black Sabbath und Pentagram über Deep Purple, Uriah Heep bis hin zu Led Zeppelin, verschmolzen zu einem einzigartigen, eigenem Klangbild. Auch nach einigen Durchgängen gibt es noch neue Details zu entdecken, unter den 8 Songs findet sich kein einziger Ausfall. Da wünscht man sich eine längere Spielzeit als die etwas über 35 Minuten. Andererseits, lieber eine kurze Spielzeit auf so hohem Niveau anstatt unnötigem Füllmaterial.

Wer auf gut gemachte, ehrliche Rock/Metal Musik mit starkem 70er Jahre Flair steht, sollte BEELZEFUZZ umgehend mal testen. Ein ganz starkes Debüt, bei dem man den Musikern die Liebe zu diesem Sound von der ersten bis zur letzten Sekunde anhört!

WERTUNG: 

Trackliste:

1. Reborn
2. Lotus Jam
3. All the feeling returns
4. Sirens song
5. Hypnotize
6. Lonely Creatures
7. Lunar Blanco
8. Light that blinds

Chris

WITHERSCAPE – The Inheritance

Band: Witherscape
Album: The Inheritance
Spielzeit: 43:32
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: Century Media Records
Veröffentlichung: 26.07.2013
Homepage: www.witherscape.com

Dan Swanö zählt zusammen mit Peter Tägtgren zu den umtriebigsten Personen der schwedischen Metalszene. Neben seiner Tätigkeit als Produzent (u.a. Opeth, Marduk, Dissection oder Asphyx) spielt(e) er in zahlreichen Bands und Projekten, zu denen unter anderem Edge of Sanity, Bloodbath, Nightingale und Pan.Thy.Monium gehören. Die Liste ließe sich endlos fortsetzen.
Nach längerer Abstinenz als aktiver Musiker meldet sich Swanö jetzt mit seiner neuen Band WITHERSCAPE zurück. Unterstützt wird er hier vom Multiinstrumentalisten Ragnar Widerberg, welcher sich um sämtliche Gitarren- und Bassspuren gekümmert hat. Der Rest der Instrumente wurde von Dan höchstpersönlich eingespielt.

Wer den Backkatalog von Dan Swanö kennt, der weiß, dass der Mann immer wieder für Überraschungen gut ist und man im Vorfeld nie so genau vorhersehen kann, in welche Richtung der neueste Output gehen wird.
Und so ist auch das Debütalbum von WITHERSCAPE nicht einfach in eine Schublade zu stopfen und deshalb habe ich mich entschieden, die Songs dieses mal Track-by-Track zu beschreiben.

Mother of the Soul beginnt wie ein klassischer Edge of Sanity Song. Melodischer Death Metal, mit einem leicht Voivod beeinflusstem Riffing, dazu Dan’s unverkennbarer Growlgesang. In der ersten Bridge schwankt der Song dann erst mal in Richtung Nightingale, sprich melodisch gesungener, leicht progressiver Rock um im weiteren Verlauf auch klassische Heavy Metal Einflüsse zu verarbeiten.

Astrid Falls kann man am ehesten als Edge of Sanity meets Rush beschreiben, in der Bridge aufgelockert durch 70er Jahre Synthies.

Dead for a Day startet als Singer/Songwriter Nummer, entwickelt sich im weiteren Verlauf in die Classic Rock Schiene, um mittendrin von einem Riff unterbrochen zu werden, welches auch aus der Feder modernerer Sepultura oder Korn stammen könnte.

Dying for the Sun hat einen hypnotischen, durch sparsam eingesetzte Akkustikgitarren getragenen Auftakt, bevor der Song deutlich in Richtung 70s Stoner Rock tendiert. Ein genialer, elegischer Mittelteil mit Synthies rundet die ganze Sache grandios ab.

To The Calling Of Blood And Dreams beginnt mit einem klassischen, von Priest und Accept beeinflussten Riff und mutiert später zu einem Stoner Rock Song mit Alternative Rock Anleihen und tollen, mehrstimmigen Gesangsarrangements.

Mit The Math Of The Myth folgt ein, auf den ersten Blick, klassischer Power Metal Track, der jedoch nach kurzer Zeit wieder  Elemente aus dem 70s Rock verarbeitet.

Die darauffolgende (scheinbare) Akustikballade Crawling From Validity gehört wohl zur abgedrehtesten Nummer des Albums. Die Ruhe wird immer wieder jäh von orientalisch angehauchten Death Metal Riffs attackiert um in der Bridge erneut Einflüsse von Rush zu verarbeiten. Geiler Song.

Das düstere, balladesk aufspielende The Wedlock Observation baut sich im weiteren Verlauf doomig auf, entwickelt sich dann allerdings zu einem progressiven Death Metal Song mit 70er Jahre Elementen.

Zum Abschluss des Albums gibt es dann noch den Titeltrack The Inheritance. Diese knapp 1 ½ minütige akkustische Pianoballade bildet den beruhigenden Abschluss zu einem musikalischen Feuerwerk, das auf längere Sicht unerreicht bleiben dürfte.

So wild die Zutaten auch klingen, selten habe ich so viele musikalische Einflüsse so homogen verwoben erlebt. Hier stimmt einfach jeder Ton und trotz der vielen Aufnahmespuren klingt das Album zu keinem Zeitpunkt überproduziert. Die Produktion ist im großen und ganzen eher basisch gehalten. Das tolle Coverartwork von Travis Smith ist der optische Gegenpol zur Musik.
Hinzu kommt, das Dan Swanö mit Ragnar Widerberg offensichtlich einen Bruder im Geiste gefunden hat. Die beiden harmonieren brilliant. Das Gefühl es hier mit einem Zweimann-Projekt zu tun zu haben entsteht zu keiner Sekunde.

Da mir jetzt so langsam die Superlativen ausgehen, kann ich nur noch eins sagen. WITHERSCAPE haben nicht weniger als einen siedendheißen Anwärter auf das Album des Jahres abgeliefert. Und da ich mir sicher bin, das diese Aufnahmen den Test-of-Time locker bestehen werden, gehe ich davon aus, das wir es hier mit einem kommenden Klassiker zu tun haben.

Jeder halbwegs normal gebliebene Musikliebhaber mit einem Funken Anstand hat hier absolute Kaufplicht. Das stärkste Album mit Swanö-Beteiligung seit dem 98er Jahrhundertwerk Moontower.

WERTUNG:

Trackliste:

1.Mother Of The Soul (5:39)
2.Astrid Falls (6:56)
3.Dead For A Day (4:35)
4.Dying For The Sun (6:14)
5.To The Calling Of Blood And Dreams (4:35)
6.The Math Of The Myth (3:52)
7.Crawling From Validity (4:11)
8.The Wedlock Observation (6:13)
9.The Inheritance (1:17)

Frank