AXXION – Wild Racer

Band: Axxion
Album: Wild Racer
Spielzeit: 38:27 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: High Roller Records
Veröffentlichung: 19.07.2013
Homepage: www.facebook.com/axxioncanada

Die Retro-Metal Welle macht vor irdischen Grenzen natürlich keinen Halt und schwemmt in letzter Zeit auch einige interessante Bands aus Kanada in die wwWelt hinaus. Neben Bands wie den schon im Underground etablierten Striker oder Cauldron versuchen nun auch AXXION aus Toronto Ihr Glück. Die Band, die unter anderem aus ehemaligen Skull Fist und Midnight Malice Mitgliedern besteht, wurde erst im Sommer 2012 gegründet und legt mit dem passend betitelten „Wild Racer“ nun bereits Ihr Debüt Album vor.

Stilistisch gehen AXXION ähnlich wie die Kollegen von White Wizzard oder Enforcer zu Werke: speediger, traditioneller Metal ohne irgendwelchen Firlefanz oder trendige Anbiederungen. Neben den durchweg erstklassigen Gitarrensoli von Sir Shred (is‘ klar) gelingt es besonders Gitarrist und Sänger Dirty D. Kerr mit seiner extrem hohen Stimme Akzente zu setzen, wenn auch mitunter der eher nervigen Art, denn seine High-pitched Vocals können auch mal ganz nah an die Belastungsgrenze gehen. Da hat Kollege … von Enforcer, der ähnlich kreischend zu Werke geht, das gewisse Extra an Klasse und vor allem die um Längen besseren Hooklines in der Tasche. Womit wir auch schon bei des Pudels Kern angekommen sind: Für ein Erstlingswerk liefern AXXION hier durchaus beachtliche Qualität ab (die Erfahrung der einzelnen Musiker spielt bestimmt eine gewisse Rolle), doch Vieles hört sich noch nach Schnellschuss an und wirkt zu unausgegoren. Die ein oder andere zusätzliche Runde im Proberaum hätte den Songs sicherlich gut getan, denn wirklich packende Hooks wie in dem geilen „On The Edge“ oder dem an die US Kollegen High Spirits erinnernden „Hard Rockin“ sind noch zu rar gesät um durchgehend Begeisterung aufkommen zu lassen.

Was AXXION einer Menge an konkurrierenden Garagenbands voraushaben ist definitiv das hohe Maß an musikalischem Können mit welchem es streckenweise durchaus gelingt die Tatsache zu kaschieren, dass die Band erst seit kurzem zusammenspielt und Ihren ganz eigenen Sound noch nicht gefunden hat. Über die gesamte Spielzeit macht sich dennoch ein wenig Gleichförmigkeit und mitunter auch dezente Langeweile breit. Fans von ehrlich gespieltem, im Underground verwurzeltem Metal sollte dies aber nicht abhalten der Band eine Chance zu geben. Da ist auf jeden Fall mit etwas Feintuning noch mehr drin.

WERTUNG: 

Trackliste:

01. Wild Racer
02. High Bars
03. On The Edge
04. Nightstalker
05. Stallion
06. Hard Rockin
07. Fireheart
08. Still Hungry
09. Tonight
10. Ride Of The Chariots

Mario

MOTORFINGER – Coming In Clear

Band: Motorfinger
Album: Coming in Clear
Spielzeit: 14:27 min.
Stilrichtung: Neo Grunge
Plattenfirma: Independent
Veröffentlichung: 28.06.2013
Homepage: www.facebook.com/motorfinger

MOTORFINGER, die sich Ihren Namen vom dritten Soundgarden Album „Badmotorfinger“ entliehen haben, zählt zu einer Generation von Neo Grunge Bands, die speziell in Skandinavien nicht klein zu kriegen ist.

Und wie der Bandname schon suggeriert, verwundert es nicht, dass der Sound der Band deutlich von den Seattlebands der frühen 90er beeinflusst ist. Während sich der Gesang als perfekte Kreuzung aus Eddie Vedder und Chris Cornell beschreiben lässt, ist die Instrumentalfraktion etwas breiter aufgestellt und verarbeitet Einflüsse von Alice in Chains, Soundgarden, Tool und stellenweise die Ruppigkeit von Bands wie Nirvana oder ähnlichem.

Als direkter Vergleich fällt mir spontan Straight Frank ein, einer Band aus Schweden, die relativ ähnlich klingt, aber den Vorteil hat, etwas mehr Catchiness zu besitzen.

Das ganze ist ordentlich produziert und arrangiert und macht durchaus Lust auf einen vollständigen Longplayer. Bis dahin gibt es gute 6 Punkte mit Tendenz nach oben.

WERTUNG: 

Trackliste:

1. Arms Of The Sun (3:42)
2. Double Rainbow (3:17)
3. My Secrets (3:31)
4. Never Mine (3:57)

Frank

FARRADAY – Shade Of Love

Band: Farraday
Album: Shade Of Love
Spielzeit: 44:47 min.
Stilrichtung: AOR
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 19.07.2013
Homepage: www.facebook.com/farradayproject

FARRADAY ist ein neues Melodic Rock Projekt aus Griechenland, das von Sänger und Gitarrist Roy Da Vis und Produzent Stathis Spiliotopoulos – der auch für Drums und Bass zuständig ist – ins Leben gerufen wurde. Nach einigen Beteiligungen in mehr oder minder erfolgreichen Bands (MIRROR LIES, HEAVEN´SPIRITS, BAD MEDICINE) stellen die beiden jetzt ihre eigene Vision typischer 80er Mucke vor.

Erschrocken bin ich schon beim Sound, der gelinde gesagt unterirdisch ist. Wer hier von produziert spricht, ist ganz schön dreist, denn die Qualität hat höchstens Demo-Niveau. Total saft- und kraftlos „rockt“ sich das Duo durch 10 Songs, die eher in Richtung MODERN TALKING gehen. Plüschige Songs, die nichts aussagen und total verwaschen klingen. Ob das nun Vorsatz oder Versehen war, bleibt im Dunkeln. Ich hab mich einige Male überwunden, aufmerksam zuzuhören und mich sogar 2 mal bis zum Ende durchgequält, besser werden die Songs dadurch nicht.

Ich mach es ganz kurz: „Shade Of Love“ braucht keiner und hat mit „One Way Ticket To Hollywood“ gleich den passenden Song parat. Das lösen FARRADAY besser ein, dann müssen wir keinen Nachfolger ertragen.

WERTUNG:

Trackliste:

1.One Way Ticket To Hollywood
2.Rock U (The Old Fashion Way)
3.Shade Of Love
4.Can´t Get Enough
5.Breakin´ Down
6.Tonight
7.Can´t Wait On Love
8.Out Of Nowhere
9.There For You
10.When Passion Burns

Stefan

HEMESATH – Rot, so rot EP

Band: Hemesath
Album: Rot, so rot (EP)
Spielzeit: 25:10 min.
Stilrichtung: Neue Deutsche Härte
Plattenfirma: Eigenvertrieb
Veröffentlichung: 19.07.2013
Homepage: www.hemesath-band.com

Ist das etwa Brendan Lee aus dem Film THE CROW auf dem Cover der Beckumer Band HEMESATH??? Geht nicht, der ist tot. Vielleicht Ville Vallo von HIM? Unwahrscheinlich, aber der lebt wenigstens noch (ein bisschen). Egal…wichtig ist die Musik der Münsterländer – und die ist unmissverständlich als Neue Deutsche Härte zu interpretieren. Mit ihrer ersten EP „Rot, so rot“ startet das Sextett unter den Fittichen von Produzent Victor Smolski (RAGE) auf das (inter)nationale Parkett.

Natürlich ist immer wieder die Nähe zu den unsäglich RAMMSTEIN da, aber wer mir eine Combo dieses Genres zeigt, wo das nicht der Fall ist, dem geb ich einen aus. HEMESATH setzen sich aber weitestgehend vom „Tanzmetall“ der Berliner Referenz ab und flechten eine gute Portion Heavy Metal und Melodie ins Gefüge. Sänger Christopher Zumbült klingt dabei erfrischend variabel und bringt von melodischem Gesang bis hin zu harten Growls ein breites Spektrum. Die Band wird komplettiert von gleich drei Gitarristen (André Rasfeld, Mick Lück, Wolle Broschk), Peter Bernhardt (Bass) und Frank Schoppengerd (Schlagzeug).

Nach einer kurzen Passage mit cleanen Gitarren legen HEMESATH mit metallischen Riffs los. Der schon erwähnte variable Gesang macht aus dem Song . Ein echt starker Einstieg. Manche Textpassagen des folgenden Songs „Spinne“ erinnern aber dann schon an RAMMSTEIN oder auch OOMPH!. Auch „Feuer Frei“ hat natürlich Parallelen auch zu HAMMERSCHMITT. Abwechslungsreiches Songwriting ist zudem beim Titelsong geboten. „Keine Angst“ bechließt diese EP ungwöhnlich  – damit setzen HEMESATH ein weiteres Ausrufezeichen, dass sie anders sind als die anderen. Keine Spur von harten, mechanischen Riffs, hier wird aber dennoch gerockt, jedoch melodisch und tiefgreifend.

Musikalisch setzen sich HEMESATH immer wieder von festgefahrenen Pfaden der Neuen Deutschen Härte ab. Das ist der größte Pluspunkt der Münsterländer neben der prägenden Gitarrenarbeit von gleich drei Axtschwingern mit genreuntypischen Soli. Ein drückender Sound macht aus „Rot, so rot“ eine runde Sache und hebt sich so vom Einheitsbrei vieler Kollegen ab. Tipp!

WERTUNG: 

Trackliste:

1.Schwarzer Engel
2.Spinne
3.Feuer Frei
4.Rot, so rot
5.Keine Angst

Stefan

NEWMAN – Siren

Band: Newman
Album: Siren
Spielzeit: 57:25 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 19.07.2013
Homepage: www.newmansound.com

Man könnte fast meinen, der britische Gitarrist, Songschreiber und Produzent Steve Newman hat sich meine Kritik zum letzten Album „Under Southern Skies“ zu Herzen genommen. Denn nach dem Projekt BIG LIFE kam die Scheibe als arger Schnellschuß daher, das hat man an mit vielen mittelmäßigen Songs zu spüren bekommen. Nicht, dass es keine guten Lieder darauf gab – der Titeltrack, der Opener „Killing Me“ oder das überraschende „Monserrat“ waren toll, der große Rest aber eher nicht.

Knappe 2 Jahre hat es jetzt gedauert, bis der Brite das nächste Album „Siren“ nachlegt. Ein Dutzend neue Stücke hat er zum großen Teil selbst verfasst aber bei 3 Songs auch die Hilfe von Pete Newdeck („Some Kind Of Wonderful, „Waiting For The Day“) und Nick Workman („When It Comes To Love“) angenommen. Produziert wurde das Album komplett von ihm alleine.

Das 10. Studiowerk beginnt mit „Scar Of Love“ äußerst stark. Frisch, treibend, mit ausgefeilten Arrangements und dabei in klassischem Gewand gahalten legt der Song einiges vor. Welche Frischzellenkur hat sich Mr. Newman denn da gegönnt? „Had Enough“ ist ähnlich geil und erinnert an das Debüt „One Stip Closer“. Überhaupt orientiert sich NEWMAN an diesem Album und macht auf „Siren“ vieles richtig. Das ruhigere „Arcadia“ ist mit wunderbaren Melodien ausgestattet, die fast schon an Bands wie ASIA erinnern während das Riff zu „Another Bitch Of A Night“ gnadenlos rockt. Im weiteren Verlauf bestechen Songs wie „When It Comes To Love“ oder „Feel Her Again“ sowie der tolle Titelsong.

Steve Newman is back! Das kann ich hier blind unterschreiben. „Siren“ kann einige Kaufgründe vorweisen. Der Sound ist knackig und zeitlos, die Songs durchdacht und melodisch. Das stärkste Album seit dem 1999er Debüt!

WERTUNG: 

Trackliste:

1.Scar Of Love
2.Had Enough
3.Arcadia
4.Another Bitch Of A Night
5.Feel Her Again
6.Some Kind Of Wonderful
7.Siren
8.When It Comes To Love
9.Crossfire
10.Waiting For The Day
11.The Foolish One
12.Don´t Know Why

Stefan

TYLA J. PALLAS – Devils Supper (Electric Sitting)

Band: Tyla J. Pallas
Album: Devils Supper (Electric Sitting)
Spielzeit: 53:19 min.
Stilrichtung: Rock
Plattenfirma: Cargo Records
Veröffentlichung: 15.07.2013
Homepage: www.thedogsdamour.com

Es gibt Stimmen, die erkennt man aus tausenden anderen auf Anhieb. So ist es auch mit der ähem versoffenen Stimme des Frontmanns der DOGS DAMOUR – die Rede ist natürlich von Tim Taylor alias TYLA! Neben den QUIREBOYS waren THE DOGS D´AMOUR wohl die eindrucksvollste Reinkarnation von Rock und Blues im Stile der FACES, ROLLING STONES etc., obwohl sie doch ganz anders waren. Aber reden wir hier nicht von der Hauptband des britischen Ausnahmekünstlers.

„Devils Supper (Electric Sitting)“ ist das neueste Solowerk von Mr. Pallas. Nachdem er Anfang des Jahres seinen akustischen Visionen in Form von „Devils Supper (Acoustic Sessions)“ freien Lauf gelassen hat, gibt es jetzt das elektrische Gegenstück, wobei nur 5 Songs elektrisch umgesetzt wurden (sie sind unten mit einem Sternchen gekennzeichnet). Da diese Platte mal etwas ganz anderes ist, weichen wir auch vom Schema ab, jeden einzelnen Song in Reihe zu besprechen sondern beschäftigen uns in loser Reihenfolge mit einigen Highlights, ohne den Rest der Songs schlecht zu machen. Interessant ist das lockere „Green Eyed Girl“, das an den Hit VAN MORRISON´s mit einer Dame mit andersfarbigen Augen erinnert. TYLA´s Song atmet den Sommer, die Leichtigkeit – das ist wie Urlaub in der Karibik. Nur eben auf TYLA-Art – Stark! Seine Ode an den britischen Folk-Musiker Jackie Leven ist getränkt von Wehmut und Schmerz – Gänsehaut garantiert. Der Opener „Love Is“ ist in typischer FACES-Manier gehalten – großartig!

Eigentlich sollten diese drei Beispiele reichen, um die Bandbreite und die  von „Devils Supper (Electric Sitting)“ zu umschreiben und doch gibt es so viel mehr zu entdecken. „Long Shadows“ glänzt durch tolle Gitarrenarbeit und Eingängigkeit. „Yeah (I Love You Baby)“ ist eine ursprüngliche Rock´n Roll Nummer, wie ich sie schon lange nicht mehr gehört habe. Als letztes möchte ich auf „The Meaning Of Fortune And Fame“ eingehen, dessen Aufbau an „Driver´s Seat“ von SNIFF´N THE TEARS erinnert. Hier ist die melancholische und gleichzeitig positive Stimmung besonders gut eingefangen – und wieder sind da gekonnt platzierte Bläsereinsätze.

Es gibt wohl selten einen Künstler, der so gekonnt Elemente aus Blues, Pub Rock, Folk und Country mit einer Leichtigkeit miteinander verbindet wie der Brite. Hier können auch coole Säue wie TITO & TARANTULA noch was lernen und vielleicht sollte der Soundtrack zum x-ten Teil von „From Dusk Till Dawn“ mit einem Song wie „Judas Christ“ aufgewertet werden. „Devils Supper (Electric Sitting)“ ist ein luftiges Scheibchen, das sogar den Winter zum Sommer machen kann – und das obwohl es nicht nur eine wehmütige Nummer darauf gibt. Wenn das nicht etwas Besonderes ist…

WERTUNG: 

Trackliste:

1. Love is
2. Long Shadows
3. It aint over Yet *
4. Green eyed Girl
5. All alone *
6. Judas Christ
7. The Meaning of Fortune and Fame
8. Yeah (I Love you Baby) *
9. In Another Life *
10. That Someone
11. Home
12. Religion
13. Ode To Jackie Leven *
14. Wisdom
15. Judas Christ (Acoustic demo)

Stefan

HYPOCRISY – Penetralia & Osculum Obscenum (Re-Release)

Band: Hypocrisy
Album: Penetralia & Osculum Obscenum (Re-Release)
Spielzeit: 48:26 Min + 52:20 Min
Stilrichtung: Death Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast GmbH
Veröffentlichung: 12.07.2013
Homepage: www.hypocrisy.cc

HYPOCRISY sind mittlerweile auf dem Death Metal Sektor eine Institution, Mastermind Peter Tägtgren seit vielen Jahren einer der gefragtesten Produzenten der Metal Szene. Erst im März diesen Jahres meldeten sich die Schweden eindrucksvoll mit “ End of Disclosure“ zurück und versetzten nicht nur Kollege Frank in Verzückung.

Wer die Band noch nicht seit ihren Anfangstagen verfolgt, bekommt nun von Nuclear Blast ein Schmankerl vorgesetzt, den Re-Release der ersten beiden Alben „Penetralia“ (1992) und „Osculum Obscenum“ (1993) in einem Paket. Beide Werke bieten klassischen Death Metal schwedischer Prägung, ohne die vielseitigen Einflüsse, welche den Sound der Band heute prägen und auch großen Anteil am Erfolg hatten und haben.

Auch ohne diese Einflüsse gibt es hier erstklassigen Schwedentod zu hören, geradlinig, roh und kraftvoll. Ist “ Penetralia“ noch etwas simpler gestrickt und bietet eher wenig Abwechslung, deutet „Osculum Obscenum“ bereits das größe Potential an, welches in der Band steckt. Besonders der Opener „Pleasure of Molestation“ und der Titeltrack heben sich hervor.

Als Bonus gibt es noch einige Liveaufnahmen um die Sache abzurunden. Der Re-Release erscheint sowohl als limitierte Doppel-CD-Box als auch auf Vinyl. Fans der Band werden die Alben sowieso schon im Schrank haben und wohl nur aus Sammlergründen zugreifen, wer nur die neueren Sachen der Band kennt, sollte auf jeden Fall mal reinhören um die Wurzeln von HYPOCRISY kennenzulernen.

WERTUNG: keine (Re-Release)

Trackliste:

1. Impotent God
2. Suffering Souls
3. Nightmare
4. Jesus Fall
5. God Is A Lie
6. Left To Rot
7. Burn By The Cross
8. To Escape Is To Die
9. Take The Throne
10. Penetralia
11. Left To Rot (Live)
12. God Is A Lie (Live Bonus)
13. Pleasure Of Molestation
14. Exclamation Of A Necrofag
15. Osculum Obscenum
16. Necronomicon
17. Black Metal
18. Inferior Devoties
19. Infant Sacrifices
20. Attachment To The Ancestor
21. Althotas
22. Pleasure Of Molestation (Live)
23. Osculum Obscenum (Live)
24. Necronomicon (Live)

Chris

HELIX – R.O.C.K. – Best Of 1983 – 2012

Band: Helix
Album: R.O.C.K. – Best Of 1983 – 2012
Plattenfirma: Deadline Music
Stilrichtung: Hardrock
Veröffentlichung: 21.05.2013
Homepage: www.planethelix.com

Die kanadischen Hardrock Helden HELIX haben schon so manche Compilation veröffentlicht. Jetzt geht mit „R.O.C.K. – Best Of 1983 – 2012“ eine weitere an den Start. Was macht sie anders? Zuerst mal gibt es mit der Single „All I Want For Christmas“ aktuelles Material und auch der Song „Axe To Grind“ ist neu. Zudem findet sich unter den 21 Stücken die ein oder andere Rarität, die vielleicht nicht jeder auf ein Best-Of Album gepackt hätte. Pünktlich zum Erscheinen dieser Scheibe (das war in ihrer Heimat bereits 2012) hat Gitarrist Brent „The Doctor“ Doerner die Band erneut verlassen.

Zum Beispiel hätten wir da Songs wie „Danger Zone“ oder „Jaws Of The Tiger“, die auf der 1999 veröffentlichten Platte „B-Sides“ zu finden sind. Für zeitgemäßere Momente sorgen „You Got The Love That I Like“ oder „I´m A Live Frankenstein“ von der 2004er Compilation „Never Trust Anyone Over 30“. „Make Em Dance“ vom aktuellen Dreher „Vagabond Bones“ oder „The Same Room“ vom 1998er Album „Half Alive“ setzen weitere Akzente.

Aber natürlich dürfen auch die großen Hits nicht fehlen. „Rock You“, „Heavy Metal Love“, „Running Wild In The 21st Century“, „Wild In The Streets“ oder die Balladen „Good To The Last Drop“ bzw. „Deep Cuts The Knife“ zeigen auch heute noch eindrucksvoll, warum HELIX eine solche Karriere hingelegt haben – obwohl sie es verdient gehabt hätten, mit den Großen in einem Atemzug genannt zu werden. Teilweise handelt es sich allerdings um Neuaufnahmen, weil die Rechte bei den Plattenfirmen liegen. Das ist auf der einen Seite interessant, das Original ist aber auch im Falle von HELIX vorzuziehen – Schade.

Summasummarum ist „R.O.C.K. – The Best Of 1983 – 2012“ eine dicke Packung Rock´n Roll mit viel Abwechslung. Die Auswahl der Songs legt nicht automatisch wert auf die größten Erfolge sondern bietet einen guten Überblick über das Schaffen der Kanadier bis in die Neuzeit. Für Fans, die lieber den Klassikern lauschen, lege ich aber immer noch die 1989 erschienene Best Of „Over 60 Minutes With Helix“ ans Herz.

WERTUNG: ohne Wertung

Trackliste:

1.Danger Zone
2.Running Wild In The 21st Century
3.Give It To You
4.Jaws Of The Tiger
5.Deep Cuts The Knife
6.Skin In The Game
7.You Got The Love That I Like
8.Good To The Last Drop
9.The Same Room
10.Heavy Metal Love
11.Fill Your Head With Rock
12.Get Up!
13.Wild In The Streets
14.Six Feet Underground
15.Rock You
16.Champagne Communist
17.Animal Inside
18.Make Em Dance
19.I´m A Live Frankenstein
20.Axe To Grind *
21.All I Want For Christmas Is The Leafs The Win The Cup *

*= Previously Unreleased

Stefan

RISING STORM – The Tempest

Band: Rising Storm
Album: The Tempest
Stilrichtung: Progressive Power Metal
Plattenfirma: Eigenproduktion
Veröffentlichung: 05.07.2013
Homepage: www.risingstorm-music.com

Mit den Deutschen RISING STORM betritt eine neue Nachwuchshoffnung die Progressive Metalbühne. Gegründet wurde die Truppe 2008 durch den Schlagzeuger Erik Haus und den Gitarristen Eric Grothkop. Man entwickelte sich von einer Coverband hin zu einer eigenständigen Band die eigene Songs an den Start bringen wollte. Außer den beiden Erik(c)s bilden aktuell Karl Bormann (Bass und Gesang) sowie Tony Schumacher (Gitarre) das Grundgerüst der Band.
Mit der 2010er EP „Initium“ konnte man schon ein wenig Staub in der Szene aufwirbeln und nun steht uns mit „The Tempest“ das Debütalbum ins Haus.
Geboten wird uns hier, wie schon gesagt, Progressive Powermetal. Mein Interesse für die Band war auf jeden Fall geweckt, spätestens nachdem ich ein paar Songauszüge auf deren Homepage gehört hatte. Wir sollten uns jetzt also mal dem musikalischen widmen um herauszufinden ob die Jungs was taugen.
Ab geht es also direkt mit dem Opener und Titeltrack „Tempest“. Dieser ist „nur“ ein instrumentaler Introtrack geworden. Dieses nur muss man direkt aber in Frage stellen, denn der Track hat es wirklich in sich und geht daher als Opener absolut in Ordnung. Stimmt einen wirklich gut auf die Platte ein.
Der erste „richtige“ Track folgt dann mit „Shine“. Ein flotter Midtemposong erwartet uns, der über einen absolut gelungen Chorus und interessante Melodie und Tempowechsel beinhaltet. Noch ein Wort zur Stimme von Sänger Karl. Die ist absolut im Power Metal typischen Bereich und klingt sehr angenehm. Insgesamt also auch ein Song der absolut in Ordnung geht!
Wesentlich ruhiger geht es bei „Dreamwalker“ zu. Auch das haben die Jungs drauf, ein richtiger Hinhörer ist der Song aber auch nicht geworden…na wo bleibt der erste richtige Kracher??
Der folgt ganz klar jetzt! Denn mit dem flotten, abwechslungsreichen und absolut eingängigen „The Tool“ haben die Jungs einen absolut Volltreffer gelandet, die Nummer schiebt sich gnadenlos in eure Gehörgänge und lässt euch da nicht mehr so schnell los, das verspreche ich euch!
Und wenn man schon dabei ist, schiebt man mit „Animan“ gleich das nächste brachiale Powermetalgeschoss nach. Ein sehr schöner Doppelpack den man uns da geschnürt hat.
Man brauchte anscheinend den ersten Teil der Scheibe ein bisschen um in Fahrt zu kommen, denn die nun folgenden Songs sind größtenteils alle recht ordentlich gelungen.
Mit „Anxiolytic“, dem schon aus dem Internet bekannten Progressivknaller „Conquer the Sea“ und „A Storm of Thoughts“ hat man hier die nächsten klasse Songs parat.
Abgeschlossen wir das Debütalbum von RISING STORM dann mit dem Doppelpack „Memories of Lost“ und „Iron Faith“. Diese Songs könnten unterschiedlicher nicht sein, der erste ruhig und bedächtig und beim zweiten geben die Jungs nochmal so richtig Vollgas und verabschieden uns mit einem brachialen Riffgewitter.
Verschweigen will ich an dieser Stelle aber auch nicht, das es zwischen den richtig guten Tracks auch die ein oder andere schwächere Nummer zu verzeichnen gibt.

Anspieltipps:

Hier gibt es dieses Mal von mir “The Tool”, “Anxiolytic”, “Conquer the Sea” und “Iron Faith” mit auf den Weg.

Fazit :

RISING STORM sollte man auf jeden Fall auf der Rechnung haben! Das ist mir nach dem Genuss ihres Debütalbum absolut klar. Die Jungs brauchen zwar ein bisschen bis sie in die Gänge kommen, aber was dann so ab Track 5 auf uns losgelassen wird, ist größtenteils wirklich richtig ordentlich.
Ich denke mal wenn sie bei der, hoffentlich folgenden, zweiten Scheibe den ein oder anderen schwächeren Track weglassen und das Ganze dadurch etwas kompakter wird, klappt es dann auch mit der höheren Punktezahl.
So kann ich euch aber auf jeden Fall einen sehr interessante Newcomer bescheinigen der es Wert ist gehört zu werden!

WERTUNG: 

Trackliste:

01. Tempest
02. Shine
03. Of Starvin Eagles
04. Dreamwalker
05. The Tool
06. Animan
07. The Eagle
08. Anxiolytic
09. Revial
10. Conquer the Sea
11. A Storm of Thoughts
12. Memories of Lost
13. Iron Faith

Julian

ADRENALINE 101 – Demons In The Closet

Band: Adrenaline 101
Album: Demons In The Closet
Spielzeit: 40:05 min
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: BOB MEDIA/Fastball Music
Veröffentlichung: 12.07.2013
Homepage: www.adrenaline101.ch

Ihr seid eigentlich schon ewig auf der Suche nach leicht dreckigem Hardrock mit sleazigem Anstrich und leichter 90er Schlagseite aus der Schweiz? Dann ist ADRENALINE 101 die richtige Adresse. Das nette Cover der zweiten Scheibe der Eidgenossen lässt schon mal grob die Richtung erahnen, die Sänger Pascal Luder und seine 3 Mitstreiter verfolgen und weckt Erinnerungen an die guten alten Zeiten als mit Detailversessenheit gemalte Plattencover den Hörer auch optisch teilhaben ließen und die Atmosphäre einer Scheibe mitgestalteten. Buntes Gruselartwork im Stile von The Almighty’s „Soul Destruction“ – es kann schlechter losgehen …

Der Opener und Titelsong klingt dann auch wie erwartet nach klassischem Hardrock der alten Schule, mit bodenständigem Riffing und treffsicherer Hookline. Im Folgenden wird der Sound dann aber dezent in Richtung 90er Rock justiert und Vieles auf „Demons In The Closet“ erinnert immer wieder an frühe Kid Rock Platten (inklusive leichtem Southern Touch), nicht zuletzt dank der kraftvollen, dreckigen Stimme von Luder der wie der angepisste kleine Bruder des großen Mr. Rock klingt. Die Parallelen sind wirklich verblüffend und funktionieren über weite Strecken bestens, wenn auch die zwar ordentlich gespielten aber dennoch etwas unauffälligen Instrumente keine wirklichen Akzente setzen können. Die Kid Rock Referenzen werden in der Regel gekonnt verarbeitet („Mayflies“, „Buckwild“, „No Tomorrow“), gehen aber in dem furchtbar biederen und verkrampften „Straight Clownin’“ auch mal völlig in die Hose. Neben den genannten Kid Rock Huldigungen bieten ADRENALINE 101 mit dem an H-Blockx erinnernden „Raise Em Up“ samt packendem Refrain und den kommerziellen Melodiekrachern „Come To You“ und „Guardian Angels“ noch weitere gelungene Tracks die zwar eindeutig im Hard(Rock) der 90er verwurzelt sind, aber ebenfalls moderne Ansätze durchschimmern lassen. Allerdings ist der allgemeine Härtegrad der Songs eher niedrig und echte Energie können die Jungs auf Konserve nicht vermitteln. Ein Song wie „Living For The XTC” kommt da schon beinahe behäbig und unentschlossen daher.

Mit „Demons In The Closet” ist ADRENALINE 101 eine durch und durch solide Scheibe gelungen, die zwar irgendwie in einem Zeittunnel steckengeblieben zu sein scheint aber durch diesen zeitlosen Ansatz auch Ihren Reiz aufbaut. Dreh- und Angelpunkt der Scheibe ist dabei klar Sänger Luder, der über eine intensive Stimme verfügt und den teilweise erfrischend gelungenen Hooklines Leben einhauchen kann. Damit wird die Band zwar keinen Originalitätspreis gewinnen, aber Ihren Fankreis wohl durchaus erweitern können. Freunde von melodiösem Hardrock der alten Schule sollten auf jeden Fall mal ein Ohr riskieren.

WERTUNG: 

Trackliste:

01. Demons In The Closet
02. Raise Em Up
03. Straight Clownin’
04. Come To You
05. Mayflies
06. Guardian Angels
07. Shedding Tears
08. Buckwild
09. Living For The XTC
10. No Tomorrow

Mario