Band: Huntress
Album: Starbound Beast
Spielzeit: 45:20 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Napalm Records
Veröffentlichung: 28.06.2013
Homepage: www. huntresskills.com
HUNTRESS, oder, wie es auf RTL II heißen würde, „Die Schöne und die Biester“, legen mit „Starbound Beast“ Ihre zweite Langrille in 2 Jahren vor. Ex-Playmate Jill Janus und ihre betont prollig daherkommende Backingband (bestehend aus Professor und Dark Black-Mitgliedern) stehen seit Ihrem letztjährigen Debüt „Spell Eater“ in der Szene unter durchaus kritischer Beobachtung, wohl nicht zuletzt weil die gute Lady mit ihren betont nichtssagenden, vor Klischees triefenden Statements in diversen Interviews nicht gerade die authentischste Figur abgibt und vor Ihrer Berufung zur Metal-Queen als DJane für die LA High-Society tätig war. Nun ja, auch Spätberufene dürfen rocken, also ab ins Geschehen.
Wie auf der Vorgängerscheibe ist der Stil der Band klar umzeichnet – klassischer Heavy Metal ohne jegliche Zugeständnisse an moderne Trends oder „In“-Sounds. Das ist prinzipiell begrüßenswert, auch wenn der Widererkennungswert der Band dadurch naturgemäß ein wenig leidet. Die Gitarren riffen und solieren wie bei vielen andere Bands auch, die Drums und der Bass sind ebenso wenig spektakulär (aber nicht weniger professionell) gespielt, also muss die Fronthexe in die Bresche springen und die gute Jill hechelt, knurrt und faucht wie ein tasmanischer Teufel auf Crack durch die 9 Songs (plus ein Intro) dass es eine wahre Freude ist. Die Hooks der Marke „Blood Sisters“, „Zenith“ oder „Destroy Your Life“ gehen direkt ins Ohr und ich hätte mir auch niemals träumen lassen mal enthusiastisch zu einem Refrain wie „I Want To Fuck You To Death“ mitzusingen, aber es gibt wohl für so ziemlich alles ein erstes Mal … Frau Janus geht auf dem neuen Album deutlich souveräner zu Werke als noch vor einem Jahr und schafft es gleichzeitig der Band Ihren Stempel aufzudrücken und doch nicht wie eine aufgesetzte Kirmesbudenattraktion zu wirken. Der Titeltrack „Starbound Beast” kommt mit tonnenschwerem, schleppenden Beat daher und in dem letzten Track „Alpha Tauri“ werden elegant einige atmosphärische Parts eingewoben. Für einiges an Abwechslung ist also gesorgt. Hier und da bin ich ein wenig an Mercyful Fate und/oder die in letzter Zeit schwer angesagten Ghost erinnert. Last, but not least, ist der Sound der Scheibe ebenfalls traditionell, klassisch gehalten. Die Gitarren sind durchaus fett und auf der Höhe der Zeit. Ein übertrieben modernes Soundgewand hat man sich aber glücklicherweise gespart, so dass „Starbound Beast“ ein rundum-sorglos Paket für den Traditionsbewussten Headbanger ist. Das ist weder spektakulär noch bahnbrechend, aber man hat sein Geld auch schon schlechter versenkt.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Enter The Exosphere
02. Blood Sisters
03. I Want To Fuck You To Death
04. Destroy Your Life
05. Starbound Beast
06. Zenith
07. Oracle
08. Receiver
09. Spectra Spectral
10. Alpha Tauri
Mario