Band: Sunburst
Band: Rage Of Angels
Album: The Devils New Tricks
Spielzeit: 59:01 min.
Stilrichtung: Melodic Rock, Hardrock
Plattenfirma: Escape Music
Veröffentlichung: 26.02.2016
Homepage: www.facebook.com/rageofangelsuk
Eine richtige Band waren RAGE OF ANGELS zum Zeitpunkt ihres Debüts 2013 nicht, dennoch konnte „Dreamworld“ (Rezi HIER) auch unserer Redaktion gefallen. Mit verschiedenen Sängern – neben HAREM SCAREM´s Harry Hess gaben sich Robert Hart (BAD COMPANY), Ralf Scheepers (PRIMAL FEAR), Matti Alfonzetti (u.a. JAGGED EDGE) und David Reed Watson die Klinke bzw. das Mikro in die Hand – hat Initiator Ged Rylands aber vor allem befreundete Musiker um sich geschart. TYKETTO´s Stimmwunder Danny Vaughn war bzw. ist so einer. Inzwischen spielt Ryland, der ursprünglich bei den britischen Hardrockern TEN die Keyboards bediente, selbst fest bei TYKETTO. Aber auch Namen wie Neil Fraser, Vinny Burns (beide TEN), Martin Kronlund oder Tommy Denander (beide in zahlreichen Projekten und Bands unterwegs) tauchten auf der Gästeliste auf.
Für das Zweitwerk „The Devils New Tricks“ hat sich die Personaldecke auf dem Posten des Frontmannes enorm verdünnt. Einzig und alleine Rob Moratti (SAGA) schwingt das Mikrofon auf den zehn neuen Songs. Mit Mastermind Ged Rylands, Neil Fraser, Martin Kronlund und Chris Green sind aber auch dem neuen Dreher einige Gitarristen verzeichnet. Komplettiert wird das momentane Line-Up von der COLDSPELL-Rythmustruppe Perra Johannsen (drums) und Chris Goldsmith (bass). Mit Martin Kronlund hat man natürlich einen erfahrenen Knöpchendreher in den eigenen Reihen, selbstredend hat er auch den Mix und das Mastering übernommen.
„The Devils New Tricks“ beginnt bärenstark: die eröffnende „Bandhymne“ „Rage Of Angels“ ist mit seinen siebeneinhalb Minuten ein echtes Monster. Angereichert durch einige progressive Elemente und einer tollen Keyboardarbeit des Chefdenkers Rylands knallt der Song dermaßen in unsere Umlaufbahn, dass der geneigte Fan einfach nicht mehr weghören kann! Etwas gefälliger rocken die beiden folgenden Nummern „All You Own Way“, das mit seinen sechs Minuten auch nicht gerade schlank gehalten wurde, im Gegenzug aber luftigen AOR durchs Fenster lässt. Ebenfalls ein echter Knaller ist Song Nummer 3: der Titeltrack rockt stampfend vor sich hin und glänzt abermals mit grandiosen Melodien. Bisher hätten RAGE OF ANGELS absolut die volle Punktzahl verdient.
Aber Ged Rylands und seine Mannen haben ihr Pulver noch lange nicht verschossen: „Strangers In The Night“, „One Step Closer“ oder das abschließende „Long Days Without You“ sind feinster Melodic Rock. Auffällig ist auch, dass die Spielzeit der einzelnen Songs die fünf-Minuten-Marke nicht einmal unterschreitet. Mein Kompliment, es wird nicht einmal langweilig. Gut, die Granaten stehen definitiv auf der ersten Hälfte der Platte, stark sind die übrigen Songs allemal.
Da haben sie aber nicht gekleckert, die Beteiligten von RAGE OF ANGELS. „The Devils New Tricks“ ist ein hervorragendes und äußerst starkes Album geworden, das zeigt, dass auch 2016 Qualität machbar ist, obwohl es sich – das muss ich zähneknirschend gestehen – eher um ein Bandprojekt handelt. Bockstarkes Teil!
WERTUNG:
Trackliste:
1. Rage Of Angels
2. All You Own Way
3. The Devils New Tricks
4. One Step Closer
5. Strangers In The Night
6. I Feel It In My Heart
7. In And Out Of Love
8. Stop Changing The TV
9. What Matters Most Of All
10. Long Days Without You
Stefan
Band: Last In Line
Album: Heavy Crown
Spielzeit: 50:37 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 19.02.2016
Homepage: www.lastinlineofficial.com
Wahrlich eine tonnenschwere Krone haben sich die 2012 als Spaßprojekt gegründeten LAST IN LINE – benannt nach dem Zweitwerk DIO´s von 1984 „The Last In Line“ – aufgesetzt. Denn mit Vivian Campbell (guitars), Jimmy Bain (bass) und Vinny Appice (drums) sind drei Viertel der Gründungsbesetzung der fast 40 Jahre früher formierten DIO wieder vereint. Das Ziel dieser drei Ausnahmemusiker ist dabei glasklar: den 2010 verstorbenen Ronnie James Dio, seine Band und seine Musik weiterleben zu lassen. Was nach dessen Tod als Coverband ihrer eigenen Songs begann, hat sich nach einer Anfrage von Frontiers Records zu einer waschechten Band gemausert. Hier kommt Sänger Andrew Freeman ins Spiel, denn er komplettiert LAST IN LINE schon von Anfang an, deren erstes eigenes Album „Heavy Crown“ jetzt bei den Plattendealern steht.
Für „Heavy Crown“ hat die Band zusammen mit Jeff Pilson 12 neue Songs geschrieben, von denen es 11 auf die Platte geschafft haben. Pilson zeichnet sich auch für die Produktion des Longplayers verantwortlich, der mit dem schleppenden „Devil In Me“ großartig beginnt. Nach dem schnellen Rocker „Martyr“ schlagen die alten Recken mit „Starmaker“ etwas gemäßigtere Töne an, bevor „Burn This House Down“ mit seinen schlängelnden Riffs ein weiteres Lächeln aufs Gesicht zaubert. Weitere Highlights wie der Titeltrack oder „Blame It On Me“ merzen eher schwache Stücke wie „I Am Revolution“ oder „Orange Glow“ mit links aus und auf ruhigeren Stücken wie „Curse Of The Day“ und „The Sickness“ kann Andrew Freeman endlich einmal zeigen, dass er nicht nur den DIO gut drauf hat.
Was gab es nicht schon alles an DIO-Tributes oder gar Bands, die sich dem Sound des kleinen Mannes mit der großen Stimme verpflichtet fühlten? Zum Glück ist der Hype, den der Tod eines großen Rockstars leider immer nach sich zieht, mittlerweile verflogen. Da kommen LAST IN LINE mit ihrer Platte jetzt gerade recht, zumindest für Fans von DIO (aber sind wir das nicht alle?). „Heavy Crown“ liefert gute Songs im klassischen Soundgewand der Originalband und Sänger Andrew Freeman gelingt der Spagat zwischen einer reinen Coverperformance und eigener Note glücklicherweise recht gut. Antesten ist daher Pflicht!
WERTUNG:
Trackliste:
1. Devil In Me
2. Martyr
3. Starmaker
4. Burn This House Down
5. I Am Revolution
6. Blame It On Me
7. Already Dead
8. Curse Of The Day
9. Orange Glow
10. Heavy Crown
11. The Sickness
Stefan