SINBREED – Master Creator

Band: Sinbreed

Album: Master Creator

Spielzeit: 45:03 min

Stilrichtung: Power Metal

Plattenfirma: AFM Records

Veröffentlichung: 26.02.2016


Nach dem meine jahrelangen Gebete mit dem letzten SINBREED Album „Shadows“ REZI endlich erhört wurden, ging nun alles ganz schnell und ich halte das dritte Machwerk „Master Creator“ der Jungs rund um Gitarrist und Mastermind Flo Laurin in den Händen! Da hopst doch das Fanherz im Dreivierteltakt!

Das letzte Album fegte mich ja nun mal genauso aus dem Sessel wie das schon bockstarke Debüt, mal schauen was Longplayer Nummer Drei auf dem Kasten hat.

Personell gibt es im Vergleich zum letzten Album eine Änderung, der zweite Gitarrist Marcus Siepen (BLIND GUARDIAN) musste aufgrund seiner Stammband und dem Zeitmangel seinen Ausstieg verkünden. Daher sind die Jungs nun wieder in der Ursprungsformation Flo Laurin, Herbie Langhans (SEVENTH AVENUE, AVANTASIA), Frederik Ehmke (BLIND GUARDIAN) und Alexander Schulz unterwegs.

Genug der schnöden Infos, los geht’s mit dem Albumopener „Creation of Reality“. Hier wird direkt losgebrettert was das Zeug hält. Gitarrenhexer Flo schüttelt zu Beginn quasi nur so die geilen Riffs aus dem Ärmel. Fronter Herbie setzt ein und zusammen mit der Rythmusfraktion bahnt man sich den Weg durch einen typischen SINBREED Song der so auch dem Vorgängeralbum hätte stehen können.

Ins gleiche schnelle Powermetal Horn stoßen auch die beiden anschließenden Tracks „Across the Great Divides“ und „Behind A Mask“, beides ist ähnlich genial wie der Albumopener von daher können wir auch hier schnell einen fetten, grünen Haken hinter machen!

Als Nächstes folgt dann mit „Moonlit Night“ der Song, der die erste Überraschung enthält. Hierzu wurde übrigens auch ein Videoclip abgedreht, wer mehr davon erfahren will und wer den Song verfasst hat, dem lege ich mein Interview ans Herz welches ich mit Mastermind Flo geführt habe. Zurück zum Song, hier geht man ein wenig vom Gas, bringt cleane Gitarren ins Spiel und somit unterscheidet sich der Song doch ziemlich von den schnelle Powermetalgranaten zuvor. Eine erste kleine Überraschung also, der noch einige folgen werden und welche ebenfalls richtig gut gelungen ist.

Der Titeltrack „Master Creator“ im Anschluss ist dann wieder SINBREED Power pur. Das Eingangsriff ist laut Mastermind Flo schon ein paar Jährchen alt, irgendwann kommt halt alles mal zu seinen Ehren. Ähnlich kraftvoll und SINBREED pur kommt dann auch „Last Survivor“ durch die Boxen gekrochen bevor wir mit „At the Gate“ die nächste Überraschung parat haben. Den Achtung, hier hören wir das erste Mal in der Bandgeschichte Klavierklänge und der Song an sich ist eine Metalballade erster Güte geworden, der übrigens von Schlagzeuger Frederik stammt und wo Sänger Herbie mal etwas tiefer zu Werke geht als bisher. Tolle Abwechslung, toller Track!

Und der Überraschungsmodus bleibt auch beim nächsten Stück „The Riddle“ aktiv, denn hier gibt es zu Beginn Keyboardklänge zu vermelden, die aber im weiteren Verlauf den Song Gott sei Dank nicht überladen, sondern schonend und songdienlich eingesetzt werden.

Beim vorletzten Song „The Voice“ gibt es wieder Powermetalpower pur zu hören bevor die Abschlussnummer „On the Run“ erneut mit einer kleinen Überraschung aufwarten kann. Hier gibt es nämlich echte Dudelsackklänge zu hören, die von Schlagzeuger Frederik eingespielt wurden.


Anspieltipps:


Kein schlechter Song zu entdecken, greift hin wo ihr wollt, alles ist genial!


Fazit :


Mittlerweile weiß man einfach was man an den Jungs von SINBREED hat! Kraftvoller Power Metal der ab und an auch mal in Speed Metalgefilde abdriftet, mit geilem Gesang und tollen Melodien sowie Chören. Auf ihrem neuen Werk schafft die Band aber das Kunststück einige interessante Abwechslungen und andere Sounds einzubauen, die dem Gesamtbild merklich gut tun und die Band einfach variabler macht.

Schon beim letzten Album zückte ich die Höchstnote, das tue ich auch dieses Mal mit absoluter Überzeugung! Für mich ist „Master Creator“ definitiv jetzt schon eins der Power Metal Alben des Jahres 2016!! Wer hier als Genrefan nicht zuschlägt ist echt selbst Schuld!


WERTUNG:




Trackliste:


01. Creation of Reality

02. Cross the Great Divides

03. Behind a Mask

04. Moonlit Night

05. Master Creator

06. Last Survivor

07. At the Gate

08. The Riddle

09. The Voice

10. On the Run


Julian

THE NEW BLACK – A Monster’s Life

Band: The New Black

Album: A Monster’s Life

Spielzeit: 35:45 min

Stilrichtung: Heavy Rock

Plattenfirma: AFM Records

Veröffentlichung: 26.02.2016


Fast exakt drei Jahre ist es her das die deutschen Heavy Rocker von THE NEW BLACK uns mit ihrem letzten Album „III Cut Loose“ REZI verwöhnt haben.

War das letzte Werk eine Art Selbstfindung wo man sich seinen eigenen Heavy Rock Sound erarbeitet hat, steht das neue Album unter dem Titel Dieses Mal richtig!

Was das heißt? Nun man stieß wohl produktionstechnisch an einige Grenzen, denn bislang hat man die Alben immer selbst produziert und aufgenommen. Mit neuen, starken Songs in der Hinterhand machte man sich daran DEN Rock Produzenten überhaupt auf unserem Planeten zu kontaktieren. Die Rede ist natürlich von Jacob Hansen himself der schon für so Größen wie VOLBEAT hinter den Reglern saß. Das Ergebnis kann sich absolut hören lassen und verspricht nochmal eine Steigerung im Vergleich zum schon starken, letzten Album.

Verschwenden wir daher nicht viel Zeit sondern kommen direkt zur Mucke! Als Opener tönt uns „Long Time Coming“ entgegen. Rockig modern kommt der Song direkt aus den Boxen und gräbt sich aufgrund seine geradlinigen Aufbaus und dem Chorus ohne großartige Probleme direkt in die Gehörgänge. Hier überzeugt man also mal direkt auf ganzer Linie!

Mit dem schnellen „Blockbuster Life“ schiebt man direkt einen weiteren starken Song hinterher, auch wenn man hier nicht ganz so glänzen kann wie beim Vorgänger. Aus einem ganz anderen Holz ist dann der anschließende Groover „With A Grin“ geschnitzt. Hier bohrt sich der Rhythmus direkt in die Beine und der Chorus direkt ins Ohr, so stell ich mir einen Modern/Heavy Rock Stampfer vor. Geiler Scheiß!

Von einem ganz anderen, aber beileibe nicht schlechteren, Kaliber ist dann das ruhige „Send in the Clowns“ wo Sänger Fludid über allen Maßen glänzen und überzeugen kann. Hier kann ich direkt auch eine 1 mit Sternchen vergeben!

Und die Lobpreisungen geht direkt weiter, „Dead in the Water ist wieder melodischer Heavy Rock pur, bei „The Beer Of No Return“ ist ordentlich Rübe schütteln angesagt und „A Pill Named Ting“ ist wieder wunderbar melodisch und zum mitsingen geeignet. Nur das dazwischen liegende „Buddha Belly“ kann nicht so recht überzeugen.

Und wenn man auch bei den beiden letzten Songs „Better“ und „That’s Your Poison, Not Mine“ nicht viel schlechtes ausmachen kann, tja, dann haben die Jungs wohl wirklich alles richtig gemacht, wie sie es angekündigt haben!


Anspieltipps:


Direkt auf die Ohren müsst ihr euch unbedingt “Long Time Coming”, “With A Grin”, “Send in the Clowns”, “Dead in the Water”, “A Pill Named Ting” und “That’s your Poison, Not Mine” geben.


Fazit :


Moderner, melodischer Heavy Rock deutscher Prägung, unter diesem Schlagwort kommt man heutzutage wohl nicht mehr an THE NEW BLACK vorbei! Schon das letzte Album überzeugte mich auf ganzer Linie und auch das neue Album ist eine wahre Wohltat für Anhänger des Genre! Abwechslungsreicher als zuvor rockt man sich durch die 10 Songs hier auf dem Album und auch Produktion und Sound können sich absolut sehen lassen, da hat sich das Geld für Herrn Hansen doch mehr als gelohnt. Wenn man ein wenig kritisieren will, dann an der mageren Spielzeit.

Gleich, hohe Bewertung wie beim letzten Machwerk, bleibt mir nur noch Glückwunsch Richtung der Jungs loszuwerden!


WERTUNG:




Trackliste:


01. Long Time Coming

02. Blockbuster Life

03. With A Grin

04. Send in the Clowns

05. Dead in the Water

06. Buddha Belly

07. The Beer of no return

08. A Pill Named Ting

09. Better

10. That’s your Poison, Not Mine


Julian

WISDOM – Rise of the Wise

Band: Wisdom

Album: Rise of the Wise

Spielzeit: 42:23 min

Stilrichtung: Power Metal

Plattenfirma: Noise Art Records

Veröffentlichung: 26.02.2016

Homepage: www.wisdom.hu


Die ungarischen Power Metaller von WISDOM sind mit Sicherheit einer der Aufsteiger in den letzten Jahren! Nach ihrem letzten Album „Marching for Liberty“ REZI erscheint nun 2 ½ Jahre später das neue Werk „Rise of the Wise“.

Quasi im Alleingang hat die Band der ungarischen Metalszene zum Aufstieg verholfen. Unzählige Konzerte und Touren untere anderem mit POWERWOLF oder SABATON verdeutlichen dies nun.

Personell erneut verändert, Ex BATTLE BEAST Gitarrist und Gründer Anton Kabanen ist neu an Bord, und pünktlich zum 15 jährigen Bandjubiläum nun also Album Nummer vier welches uns erneut mit dem bandeigenen Stil und der Fortsetzung der Wiseman Geschichte begeistern soll.

Horchen wir daher also direkt mal in den Albumopener „Over the Wall“ rein. Hier haben wir es mit einem atmosphärischen Intro zu tun. Als Einleitung ok, mehr dann aber auch nicht.

Als ersten richtigen Song präsentiert man uns „Raven‘s Night“ welches direkt mal als Standard WISDOM Ohrwurmsong abgehakt werden kann. Klingt nach WISDOM, ist WISDOM Pur, dürfte jeden Fan sofort zusagen!

„My Heart is Alive“ kommt dann wesentlich ruhiger und langsamer aus den Boxen als die Doublebass Attacke zuvor. Hier wird mehr Wert auf den Gesang sowie die Atmosphäre gelegt, was der Qualität und Eingängigkeit aber keinen Abbruch tut.

Das anschließende „Hunting the Night“ atmet dann wieder exakt die gleiche Metalluft wie auch schon Song Nummer Zwo. Hier geht der Fuß automatisch mit, so treibend und eingängig ist hier der Groove.

Im Mittelteil wartet das epische „Hero“ auf, welches ruhig beginnt sich dann aber zu einem treibenden Doublebass Drum Monster entwickelt, „Through the Fire“ kommt dann komplett ohne die WISDOM Doublebass aus ist dafür aber wunderbar melodisch und das den Mittelteil beschließende „Nightmares of the Seas“ ist dann ein mehrstimmiges Bombastwerk geworden, was keinem weh tut aber auch nicht besonders hervorsticht.

Leider kommt jetzt ein wenig die Schnarchfraktion durch, denn „Believe in Me“ kommt irgendwie komplett ohne Höhepunkt durch die Boxen und „Secret Life“ sowie „Welcome to my Story“ sind dann typische Standardware die auch nicht so wirklich überzeugen können.

Einzig mit dem Abschlusssong „Rise of the Wise“, auf dem übrigens Joakim Broden von SABATON einen Gastauftritt hat, kann dann wieder komplett überzeugen.


Anspieltipps:


Hier kann ich euch “Raven’s Night”, “My Heart is Alive”, “Hunting the Night”, ”Through the Fire” und “Rise of the Wise” ans Herz legen.


Fazit :


Ich hatte mich schon auf die neue WISDOM Scheibe gefreut, aber vielleicht war auch genau das der Fehler, denn ein wenig macht sich Ernüchterung breit nach dem verklingen des letzten Tons. Irgendwie macht man hier nicht viel anders als bei den Alben zuvor, gut man hat aber auch ein, zwei schwächere Songs hier am Start, aber trotzdem stellt sich auf Dauer eine gewisse Langeweile ein bei den fast immer gleichen Doublebass Drum Songs. Nicht falsch verstehen einige Songs gehen hier wirklich toll ins Ohr und WISDOM verstehen es nach wie vor gute Songs zu schreiben, aber irgendwie vermisse ich hier den Fortschritt und ein paar Überraschungen die das Ganze einfach abhebt und einprägsamer macht! Man sitzt irgendwie fest, starke 7 Punkte sind es aber auf jeden Fall!


WERTUNG:




Trackliste:


01. Over the Wall

02. Raven’s Night

03. My Heart is Alive

04. Hunting the Night

05. Hero

06. Through the Fire

07. Nightmare of the Seas

08. Believe in Me

09. Secret Life

10. Welcome to my Story

11. Rise of the Wise


Julian

SUNBURST – Fragments of Creation

Band: Sunburst

Album: Fragments of Creation
Spielzeit: 55:52 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: Inner Wound Recordings 2016
Veröffentlichung: 26.02.2016
Die Griechischen Newcomer SUNBURST gibt’s zwar schon seit 2010, es hat allerdings einige Jahre gedauert bis das nun vorliegende Debüt in trockenen Tüchern war. Die Band besteht aus dem Gitarristen und Bandgründer Gus Drax (Biomechanical, Paradox, Black Fate, Suicidal Angels), Sänger Vasilis Georgiou (Innosense, Black Fate) Schlagzeuger Kostas Milonas (Blacklegs, N.U.R.V, G.K Group) sowie Bassist Nick Grey (End Of Innocense, Jailcat). Die Jungs haben also schon einige Erfahrung die sie in die Waagschale werfen können. Und amateurhaft klingt das Ganze auf „Fragments of Creation“ beileibe nicht. Wenn im Promo Info gleich mehrfach als Referenz Dream Theater, Nevermore und Symphony X genannt werden, dann weiss der Fan wohin die Reise geht.
Mit „Out Of The World“ startet die Chose auch ganz vielversprechend. Das Teil macht mächtig Dampf, die Gitarrenriffs und -soli sind 1A und vor allem Sänger Vasilis Georgiou schafft es einen richtig guten Refrain unterzubringen. Songs wie „Dementia“ oder das Power Metal typische „Reincarnation“ hauen in dieselbe Kerbe, minus den perfekt sitzenden Hook des Openers. Und so hat das handwerklich einwandfrei eingetütete Album auch seine deutlichen Schwächen. Zwar klingt die Produktion von Panagiotis Katsaounis durchaus nach internationalem Standard. Das bedeutet aber auch, dass gemäss dem leider nun sehr weit verbreiteten Usus auf Deibel komm raus ein machtvolles Brett gefahren wird, dass den Zuhörer einfach nur erschlägt. Von Dynamik keine Spur. Da hilft es dann auch nur wenig, wenn die Kompositionen auch nur einen Weg kennen: immer nur nach vorn. Abwechslung sucht man in den 10 Tracks mit der Lupe. Gitarrist/Mastermind Gus Drax beherrscht sein Instrument. Keine Frage. Allerdings zershreddert der Gute so manches Solo nach Strich und Faden, ohne einen wirklichen Spannungsbogen einzubauen, und schiesst ein ums andere mal den Vogel ab („siehe das Instrumental „Beyond The Darkest Sun“, das nichts weiter als Selbstbeweihräucherung ist). Licht und Schatten stehen sich auf „Fragments of Creation“ also gegenüber und halten sich in etwa die Waage – starke musikalische Leistungen und nur durchschnittliches Songwriting.
Schlecht ist das, was SUNBURST auf ihrer ersten Scheibe kredenzen sicherlich nicht. Essentiell oder gar auf Augenhöhe mit den grossen Vorbildern sind die Griechen aber bei weitem noch nicht. Fans des progressiven Powermetal können mal ein Ohr riskieren, müssen es aber nicht.
WERTUNG
Trackliste:
01. Out Of The World
02. Dementia
03. Symbol Of Life
04. Reincarnation
05. Lullaby
06. End Of The Game
07. Beyond The Darkest Sun
08. Forevermore
09. Break The Core
10. Remedy Of My Heart
Mario

VOTUM – :Ktonik:

Band: Votum
Album: :KTONIK:
Spielzeit: 50:05 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: Inner Wound Recordings
Veröffentlichung: 26.02.2016
Das Label Inner Wound Recordings legt neben dem heute ebenfalls vorgestellten Debüt der Griechen Sunburst gleichzeitig das bereits vierte Album der Polnischen Prog Metal Formation VOTUM vor. Asche auf mein Haupt – bisher hatte ich diese Band nicht auf dem Schirm. Das Sextett, das schon Live-Erfahrung mit Bands wie Opeth, Anathema, Pain of Salvation, Katatonia oder Riverside sammeln konnte, fährt einen schweren, stark vom Depri Metal der Genre Helden Katatonia geprägten Sound, mit diversen Anleihen bei 90er Alternative Bands und einem geschmackvollen Touch Dark Pop a la Depeche Mode. Das liest sich erst mal ganz lecker, vor allem weil David Castillo (u.a. Katatonia, Bloodbath, Opeth) für den Mix und Tony Lindgren (u.a. Paradise Lost, Kreator, Leprous) für das Mastering gesorgt haben.
Genau wie bei den Label Kollegen Sunburst wurde auf „:KTONIK:“ (natürlich nur echt mit den beiden Doppelpunkten …) der stärkste Song der Scheibe an den Anfang gestellt. Das hat zwar durchaus den Vorteil, dass der Ersteindruck ein guter ist. Allerdings ist es ein wenig ernüchternd wenn die darauf folgenden Songs dann nicht mehr ganz mithalten können. „Satellite“ hat jedenfalls alles was man in diesem Genre auffahren muss: heavy Riffs, ein mega fetter Sound, eingängige Melodien und einen starke Performance von Sänger Bart Sobieraj. Einige der weiteren Songs halten  ein mehr als ordentliches Level, vor allem das mächtig groovende Prachtspiel „Spiral“, das mit Elektronica und Düster Pop Anleihen versehene „Blackened Tree“ und das episch ausladende „Horizontal“. Das restliche Material fällt nicht wirklich ab, der absolute Überhit ist aber noch nicht im Gepäck – bei VOTUM ist der Weg das Ziel, und auf diesem Weg gibt es eine Menge zu entdecken.
Alles in allem haben VOTUM mit „:KTONIK:“ ein heisses Eisen im Feuer das es nun vor allem durch Live-Präsenz zu schmieden gilt. Die Scheibe ist vielschichtig, fordernd und belohnt den Hörer der bereit ist sich einzuarbeiten mit einer Unmenge an feinen Details und starken Momenten. Der Abstand zu den Platzhirschen im Genre ist zwar noch vorhanden, aber die Jungs sind schon ziemlich nah dran. Starkes Album.
WERTUNG
Trackliste:
01. Satellite
02. Greed
03. Spiral
04. Blackened Tree
05. Simulacra
06. Prometheus
07. Horizontal
08. Vertical
09. Last Word
Mario

RAGE OF ANGELS – The Devils New Tricks

Band: Rage Of Angels
Album: The Devils New Tricks
Spielzeit: 59:01 min.
Stilrichtung: Melodic Rock, Hardrock
Plattenfirma: Escape Music
Veröffentlichung: 26.02.2016
Homepage: www.facebook.com/rageofangelsuk

Eine richtige Band waren RAGE OF ANGELS zum Zeitpunkt ihres Debüts 2013 nicht, dennoch konnte „Dreamworld“ (Rezi HIER) auch unserer Redaktion gefallen. Mit verschiedenen Sängern – neben HAREM SCAREM´s Harry Hess gaben sich Robert Hart (BAD COMPANY), Ralf Scheepers (PRIMAL FEAR), Matti Alfonzetti (u.a. JAGGED EDGE) und David Reed Watson die Klinke bzw. das Mikro in die Hand – hat Initiator Ged Rylands aber vor allem befreundete Musiker um sich geschart. TYKETTO´s Stimmwunder Danny Vaughn war bzw. ist so einer. Inzwischen spielt Ryland, der ursprünglich bei den britischen Hardrockern TEN die Keyboards bediente, selbst fest bei TYKETTO. Aber auch Namen wie Neil Fraser, Vinny Burns (beide TEN), Martin Kronlund oder Tommy Denander (beide in zahlreichen Projekten und Bands unterwegs) tauchten auf der Gästeliste auf.

Für das Zweitwerk „The Devils New Tricks“ hat sich die Personaldecke auf dem Posten des Frontmannes enorm verdünnt. Einzig und alleine Rob Moratti (SAGA) schwingt das Mikrofon auf den zehn neuen Songs. Mit Mastermind Ged Rylands, Neil Fraser, Martin Kronlund und Chris Green sind aber auch dem neuen Dreher einige Gitarristen verzeichnet. Komplettiert wird das momentane Line-Up von der COLDSPELL-Rythmustruppe Perra Johannsen (drums) und Chris Goldsmith (bass). Mit Martin Kronlund hat man natürlich einen erfahrenen Knöpchendreher in den eigenen Reihen, selbstredend hat er auch den Mix und das Mastering übernommen.

„The Devils New Tricks“ beginnt bärenstark: die eröffnende „Bandhymne“ „Rage Of Angels“ ist mit seinen siebeneinhalb Minuten ein echtes Monster. Angereichert durch einige progressive Elemente und einer tollen Keyboardarbeit des Chefdenkers Rylands knallt der Song dermaßen in unsere Umlaufbahn, dass der geneigte Fan einfach nicht mehr weghören kann! Etwas gefälliger rocken die beiden folgenden Nummern „All You Own Way“, das mit seinen sechs Minuten auch nicht gerade schlank gehalten wurde, im Gegenzug aber luftigen AOR durchs Fenster lässt. Ebenfalls ein echter Knaller ist Song Nummer 3: der Titeltrack rockt stampfend vor sich hin und glänzt abermals mit grandiosen Melodien. Bisher hätten RAGE OF ANGELS absolut die volle Punktzahl verdient.

Aber Ged Rylands und seine Mannen haben ihr Pulver noch lange nicht verschossen: „Strangers In The Night“, „One Step Closer“ oder das abschließende „Long Days Without You“ sind feinster Melodic Rock. Auffällig ist auch, dass die Spielzeit der einzelnen Songs die fünf-Minuten-Marke nicht einmal unterschreitet. Mein Kompliment, es wird nicht einmal langweilig. Gut, die Granaten stehen definitiv auf der ersten Hälfte der Platte, stark sind die übrigen Songs allemal.

Da haben sie aber nicht gekleckert, die Beteiligten von RAGE OF ANGELS. „The Devils New Tricks“ ist ein hervorragendes und äußerst starkes Album geworden, das zeigt, dass auch 2016 Qualität machbar ist, obwohl es sich – das muss ich zähneknirschend gestehen – eher um ein Bandprojekt handelt. Bockstarkes Teil!

WERTUNG:


Trackliste:

1. Rage Of Angels
2. All You Own Way
3. The Devils New Tricks
4. One Step Closer
5. Strangers In The Night
6. I Feel It In My Heart
7. In And Out Of Love
8. Stop Changing The TV
9. What Matters Most Of All
10. Long Days Without You

Stefan

LAST IN LINE – Heavy Crown

Band: Last In Line
Album: Heavy Crown
Spielzeit: 50:37 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 19.02.2016
Homepage: www.lastinlineofficial.com

Wahrlich eine tonnenschwere Krone haben sich die 2012 als Spaßprojekt gegründeten LAST IN LINE – benannt nach dem Zweitwerk DIO´s von 1984 „The Last In Line“ – aufgesetzt. Denn mit Vivian Campbell (guitars), Jimmy Bain (bass) und Vinny Appice (drums) sind drei Viertel der Gründungsbesetzung der fast 40 Jahre früher formierten DIO wieder vereint. Das Ziel dieser drei Ausnahmemusiker ist dabei glasklar: den 2010 verstorbenen Ronnie James Dio, seine Band und seine Musik weiterleben zu lassen. Was nach dessen Tod als Coverband ihrer eigenen Songs begann, hat sich nach einer Anfrage von Frontiers Records zu einer waschechten Band gemausert. Hier kommt Sänger Andrew Freeman ins Spiel, denn er komplettiert LAST IN LINE schon von Anfang an, deren erstes eigenes Album „Heavy Crown“ jetzt bei den Plattendealern steht.

Für „Heavy Crown“ hat die Band zusammen mit Jeff Pilson 12 neue Songs geschrieben, von denen es 11 auf die Platte geschafft haben. Pilson zeichnet sich auch für die Produktion des Longplayers verantwortlich, der mit dem schleppenden „Devil In Me“ großartig beginnt. Nach dem schnellen Rocker „Martyr“ schlagen die alten Recken mit „Starmaker“ etwas gemäßigtere Töne an, bevor „Burn This House Down“ mit seinen schlängelnden Riffs ein weiteres Lächeln aufs Gesicht zaubert. Weitere Highlights wie der Titeltrack oder „Blame It On Me“ merzen eher schwache Stücke wie „I Am Revolution“ oder „Orange Glow“ mit links aus und auf ruhigeren Stücken wie „Curse Of The Day“ und „The Sickness“ kann Andrew Freeman endlich einmal zeigen, dass er nicht nur den DIO gut drauf hat.

Was gab es nicht schon alles an DIO-Tributes oder gar Bands, die sich dem Sound des kleinen Mannes mit der großen Stimme verpflichtet fühlten? Zum Glück ist der Hype, den der Tod eines großen Rockstars leider immer nach sich zieht, mittlerweile verflogen. Da kommen LAST IN LINE mit ihrer Platte jetzt gerade recht, zumindest für Fans von DIO (aber sind wir das nicht alle?). „Heavy Crown“ liefert gute Songs im klassischen Soundgewand der Originalband und Sänger Andrew Freeman gelingt der Spagat zwischen einer reinen Coverperformance und eigener Note glücklicherweise recht gut. Antesten ist daher Pflicht!

WERTUNG:


Trackliste:

1. Devil In Me
2. Martyr
3. Starmaker
4. Burn This House Down
5. I Am Revolution
6. Blame It On Me
7. Already Dead
8. Curse Of The Day
9. Orange Glow
10. Heavy Crown
11. The Sickness

Stefan

THORNBRIDGE – What will Prevail

Band: Thornbridge

Album: What will Prevail

Spielzeit: 50:26 min

Stilrichtung: Power Metal

Plattenfirma: Massacre Records

Veröffentlichung: 19.02.2016


Mit THORNBRIDGE betritt ein hoffnungsvoller Power Metal Newcomer aus Deutschland die große Metalbühne! Bislang hatte ich von den Jungs noch nichts gehört, die sich 2008 gründeten mit der Prämisse den guten, alten Power Metal zu spielen, und von daher überraschte mich die Promo des Debütalbums „What will Prevail“ dann doch etwas. Produziert hat das gute Stück übrigens ORDEN OGAN Mastermind Seeb Levermann, vermutlich klingt das gute Teil deswegen irgendwie stellenweise ORDEN OGAN so ähnlich. Was ja aber nichts schlechtes sein muss!

Völlig ohne Erwartungen startete ich also den ersten Track, ein schnödes „Intro“ welches ja nur besser werden kann. Dieses besser sollte dann der erste „richtige“ Song „Blow Up the Gates of Hell“ werden. Und hier kann man auch direkt in erste Jubelstürme als Genrefan ausbrechen. Melodic und Power Metal sehr ordentlich gemischt, dazu ein mehrstimmiger Chorus der direkt ins Blut übergeht. Melodic Power Metalherz was willst du mehr?!

Und dieses Organ wird dann auch bei den nächsten Tracks mehr als verwöhnt, denn das schnelle „The Dragon’s Reborn“, der schmissige Titeltrack „What will Prevail und das klassische, eingängige „Coachman’s Curse sind wahre Perlen des Genre und dürften jeden Fan mehr als zufrieden stellen! Für einen Newcomeract spielen die Jungs hier richtig stark auf!

Das Zwischenstück „Symphony of the Battlefield“ dient dann nur als Überleitung für die zweite Hälfte der Scheibe, welche ebenfalls noch ein paar starke Tracks am Start hat. Da hätten wir zum Beispiel das epische „Neverwinter Nights“, wo ganz klar Parallelen zu ORDEN OGAN auszumachen sind, oder das schnelle „Under the Ice“ welches auch schön melodisch aus den Boxen kommt.

Ebenfalls sehr eingängig mit einem tollen Chorus ist dann auch der vorletzte Song „Tower of Lies“ wo es tieferen (Gast?)gesang zu finden gibt und auch das Abschlusstück „Galley of Horror“ dürfte sich direkt in die Gehörgänge festsetzen und jedem Genrefan sofort zufrieden stellen.

So bleibt abschließend nur ein fettes Glückwunsch in Richtung THORNBRIDGE loszuwerden welche hier ein bärenstarkes Debütalbum abgeliefert haben!


Anspieltipps:


Mit “Blow Up the Gates of Hell”, “The Dragon’s Reborn”, „What will Prevail“, „Neverwinter Nights“ und “Under the Ice” macht ihr hier definitiv nicht viel verkehrt.


Fazit :


THORNBRIDGE ist mit ihrem Debütalbum mal wieder das gelungen was immer das schönste an unserem Job ist! Man hat eine neue Band oder gar einen Newcomer vor der Brust, erwartet nichts und wird direkt mal weggeblasen! Die Jungs zelebrieren hier wirklich den Power Metal deutscher Prägung ohne kitschig oder angestaubt rüber zukommen. Nicht umsonst klingt die Band teilweise sehr nach ORDEN OGAN, die Qualität ist hier ähnlich hoch wie bei den Landsmännern.

Mir bleibt abschließend, nach den Glückwünschen die ich ja schon übermittelt habe, nur noch übrig allen Powermetalheads zu raten geschwind in den Plattenladen zu pilgern und sich dieses tolle Debüt unter den Nagel zu reißen!


WERTUNG:




Trackliste:


01. Intro

02. Blow Up the Gates of Hell

03. The Dragon’s Reborn

04. What will Prevail

05. Coachman’s Curse

06. Symphony of the Battlefield

07. Eternal Life

08. Neverwinter Nights

09. Under the Ice

10. Tower of Lies

11. Galley of Horror


Julian

RHINO BUCKET – Rhino Bucket / Get Used To It (Re-Releases)

Band: Rhino Bucket
Album: Rhino Bucket / Get Used To It (Re-Releases)
Spielzeit: 39:31 min / 42:47 min
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma:Rock Candy Records
Veröffentlichung: 22.01.2016
Böse Zungen mögen sagen „wo RHINO BUCKET drauf steht ist auch AC/DC drin“, aber so einfach war die Sache dann doch nicht. Das Quartett aus Los Angeles, das heute immer noch aktiv ist (wenn auch schon lange nicht mehr in der Originalbesetzung) stand zwar ganz eindeutig in der Tradition der Australischen Riff-Rocker, brachte aber dennoch eine kleine Prise amerikanischen Flair mit ein. Ok, zugegeben, eine klitzekleine Mini-Prise. Mit Ihrem bodenständigen harten Rock, stilecht mit dezent angecrunchten Gretsch Gitarren eingezimmert, stand die Band an dem einem Ende einer langen Linie an Bands wie Johnny Crash, D*A*D oder (am anderen Ende der Reihe) den sträflich unterbewerteten Schottischen Gun (die einen ähnlichen Gundsound mit einem grossen Maß an kompositorischer Finesse verbanden). RHINO BUCKET hingegen standen für das simple, erdige und, ja, minimalistische Element im AC/DC beeiflussten Rock-Bereich. Das Rock Candy Label hat nun die beiden ersten Scheiben der Band neu gemastert und mit den üblichen, unterhaltsamen Booklets, neu aufgelegt.
Da beide Alben sich in Sachen Songwriting/Arrangements/Stil wirklich nur in Nuancen unterscheiden stelle ich diese hier nicht einzeln vor. Wer die eine Scheibe mag, kann sich getrost die andere abenfalls ins Regal stellen. Eine der beiden tut’s aber auch. Das selbstbetitelte Debüt der Band aus dem Jahr 1990 wurde von Daniel Rey (u.a. Ramones, Raing Slab) produziert und erschien beim Branchenriesen Warner Brothers. Gute Vorzeichen also, und das Endergebnis konnte (und kann) sich durchaus hören lassen. Während Sänger Georg Dolivo die perfekte Balance aus Bon Scott Huldigung und dezenter eigener Note hinkriegt, stampft die Rhythmusgruppe wie eine Horde Büffel zielstrebig un dunaufgeregt durch die Prärie. Es ist absolut grandios wie tight und präzise die Band ihre Riffs wie z.B. in den kleinen Hits „Bar Time“ oder „One Night Stand“ raushaut. Die Rhythmusgitarren sind perfekt verzahnt und nie schluderig gespielt. Und der knochentrockene Klang beider Gitarren ist ein Paradebeispiel für den perfekten Marshall Crunch in Reinkulrut. Hier wird der Unterschied zwischen einer professionellen Top Band mit gewissenhaften, handwerklich versierten Vollblutmusikern und einer drittklassigen Milchbubi-Band hör- und spürbar. Das solche geilen Gitarrensounds heutzutage (in Ermangelung echter, grosser Studioräume sowie entsprechender Budgets) einfach nicht mehr existieren und niemals durch Homerecording und digitale Amp-Simulationen ersetzt werden können ist wirklich eine Schande. Für das 1992 erschienene „Get Used To It“ konnte die Band dann ihren Wunschproduzenten Terry Manning (u.a. Led Zeppelin, Lenny Kravitz) gewinnen, was sich aber nur marginal im Ergebnis wiederspiegelt. Die Gitarren sind eine spur bissiger, schroffer und für meinen Geschmack einen Ticken zu laut im Gesamtmix, was sich vor allem bei hoher Lautstärke ein wenig negativ bemerkbar macht (da tönt der Erstling etwas runder und erdiger). Ansonsten sind auch hier wieder die typischen Stampfer mit schön passgenau sitzenden Refrains und Riffs zu hören („Beat To Death Like A Dog“, „Ride With Yourself“). Das neue Remastering hat den Scheiben gut getan (wie bereits angedeutet mit kleinen Abstrichen bei Scheibe No 2 ), denn sie schieben absolut zeitlos durch die Lautsprecher. Und das Rock Candy typische Drumherum ist das gewohnte Bonbon für den Fan obendrauf.
Wer auf guten, handgemachten Riff Rock in der Tradition von Rse tattoo oder eben AC/DC steht, der macht bei RHINO BUCKET definitiv nichts falsch. Beide Alben bieten rund 40 Minuten gute Laune, fette Gitarren und tolle Songs. Nicht mehr und nicht weniger. Keine Klassiker aber auf jeden Fall eine (Neu)Entdeckung wert.
WERTUNG

Trackliste:
Rhino Bucket (1990)
01. One Night Stand
02. Beg For Your Love
03. Train Ride
04. Going Down Tonight
05. Even The Sun Goes Down
06. Blood On The Cross
07. Shot Down
08. I’d Rather Go Insane
09. Inside/Outside
10. Ride The Rhino
Get Used To It (1992)
01. Beat To Death Like A Dog
02. No Friend Of Mine
03. Hey There
04. The Devil Sent You
05. This Ain’t Heaven
06. She’s A Screamer
07. Bar Time
08. Burn The World
09. Ride With Yourself
10. Scratch ‚N‘ Sniff
11. Stomp
Mario