WALLENBERG´S WHISKEY HELL – Booze´n´ Boogie

Band: Wallenberg´s Whiskey Hell
Album: Booze’n’Boogie
Spielzeit: 54.4 min   
Plattenfirma: Keller Records / NMD
Veröffentlichung: 17.05.2013
Homepage: www.facebook.com/whiskeyhell

Egal, wie viel Whiskey die Jungs brauchen – gebt ihnen, was sie wollen. Hauptsache, die spielen dann immer so wie auf ihrem Debut „Booze ‚n’ Boogie“! Zugegeben, ich war bereits nach dem ersten Song besoffen und überzeugt davon, dass da ein scharfes Stück Blues-Rock-Folk-und-was-auch-immer liege, das mir von Anfang bis Ende Freude bereiten würde. Und es ist so!
„Natural Born Bad Boy“ ist ein Südstaaten-Rock der besseren Sorte. Da deutet der Herr Wallenberg an, was er stromrudermässig drauf hat. Fette Riffs wechseln sich mit schnellen, präzisen und coolen Sololäufen ab. Dahinter und darunter verrichten treibende Drums und ein grooviger Bass ihre Arbeit. Es ist erstaunlich, wie viel Druck das Trio hinkriegt.
Absurd ist hingegen der Bandname – Whiskey Hell. Was hat Whiskey mit Hölle zu tun? Höchstens doch, dass ein achtzehnjähriger Macallan höllisch gut schmeckt oder eben himmlisch. Andererseits, die Hölle muss ja auch ein heisser Ort sein, sinnlich und lüstern. Also doch nicht so verkehrt, der Name.
Ich bin bekennender Slow-Blues-Liebhaber und mit „Dark Our Blues“ liefert mir Wallenberg beinahe fünf Minuten Wohltat. Etwas zügiger geht „She’s Ready“ ab, Texas Blues wie er sein soll und wie wir ihn von den frühen ZZ TOP kennen. Wallenberg zeigt auf dem Album, dass er nicht nur die Saiten sondern auch die Stimmbänder im Griff hat.
Im positivsten ZZ TOP-Stil tritt auf „Braking Bad“ auf, ein mittelschneller Blues mit wimmernd-verzerrter Gitarre und viel Druck, die ideale Nummer für Menschen, die gerne Blues-Rock hören.
Und wenn wir schon bei den Blueskrachern sind; die Hammernummer schlechthin heisst „Back To The Swamp’s“ – die geilsten Sololäufe liefert Wallenberg bei diesem Track.
Und wenn es noch etwas bräuchte, um einen pingeligen, rockversessenen Gruftie auf seine Seite zu ziehen – Wallenberg’s Whiskey Hell holen dafür den Klassiker „Black Betty“ von RAM JAM aus der Schublade und hauchen ihm neues, verdammt powervolles Leben ein. Nur wegen dieses Covers würde ich das Album nicht kaufen, es ist aber so etwas wie ein Goodie…das es nicht zwingend bräuchte. Das Originalmaterial Wallenberg’scher Prägung genügt voll und ganz. Aber es ist halt schon geil, wie seine Finger bei der Betty über die Saiten flitzen.
Ein paar Worte möchte ich noch zu „Whiskey Hell“ verlieren. Das ist der Ausguss aus dem Schmelztiegel aller Elemente, welche die vorliegende Musik prägen. Irish Folk gemischt mit Blues und Rock, beinahe schon blastende Drum-Beats, wimmernde Süd Staaten Gitarre und jede Menge Lebensfreude.
„Whiskey Hell“ hat auch diese Art von Hookline, von der du denkst, du hättest sie schon tausendmal gehört; „das war doch der Song von – wie heissen die schon wieder?“
So, what the hell soll man mit dieser Scheibe tun? Ganz einfach; in die Anlage schieben, Menschen aus der Gefahrenzone entfernen, Whiskey einschenken zurücklehnen und dann Gas geben – Volume knapp unter dem Maximum!

WERTUNG: 

Lineup:
Olly Wallenberg, Guitars, Vocals
Bubi Blacksmith, Drums
Carsten Sharky Meyer, Bass

Trackliste:
1. Natural bad boy
2. Respect, truth & family
3. Whiskey hell
4. Dickle me up
5. Cocaine cowboys
6. Darkest hour blues
7. Braking bad
8. Back to the swamps
9. She’s ready
10. Planet of snakes
11. Black Betty
12. Wouldn’t you like to know me
13. Highway song

Danny

MASTERPLAN – Novum Initium

Band: Masterplan
Album: Novum Initium
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 14.06.2013
Homepage: www.masterplan-theband.com

Ach ja MASTERPLAN die Spielwiese des Ex HELLOWEEN Gitarristen Roland Grapow, gibt es nun auch schon seit über 10 Jahre. 2002 gründete er die Band und ich weiß noch genau, die ersten beiden Alben schlugen ein wie eine Bombe in der Metalszene. Kein Wunder hatte er doch mit dem norwegischen Sänger Jorn Lande einen der gefragtesten und besten seines Faches in seinen Reihen. Aber auch der Rest der Mannschaft konnte sich mit Jan S Eckert am Bass oder Uli Kusch an den Drums ebenfalls gut sehen lassen. Nicht zu vergessen natürlich Keyboarder Axel Mackenrott der mit Roland heute immer noch in der Band aktiv ist. Auf allen anderen Posten gab es immer mal wieder Besetzungswechsel, Mike DiMeo oder Mike Terrana gehörten hier zu den bekanntesten Teilzeitmitgliedern.
Nun, der gute Jorn ist nach seinem Wiedereinstieg auf dem letzten Album „Time to be King“ von vor drei Jahren erneut wieder draußen. Laut Roland wollte man endlich wieder live spielen, was vermutlich unter anderem am übervollen Terminkalender von Jorn ein ums andere Mal scheiterte. Ersetzt wird Jorn durch den AT VANCE Shouter Rick Altzi, den ich für eine absolut gute Wahl halte!
Die restlichen Posten sind auch wieder vergeben, DEVILS TRAIN Bassist Jani Kainulainen und CRADLE OF FITH Drummer Martin Skaroupka gehören mit zum neuen Line Up.
Musikalisch bleibt man natürlich seinem Stil treu und präsentiert uns Melodic Metal mit Finesse und Esprit.
So, viele Infos, jetzt legen wir aber direkt mit dem Openerintro „Per Aspera Ad Astra“ los. Eine nette Einleitung, mehr ist das Ganze leider nicht geworden. Gehen wir also direkt weiter zum ersten richtigen Track „The Game“ und hier legen die Jungs direkt richtig schön kraftvoll los! Schneidende Riffs paaren sich mit druckvollen Drums und Neusänger Rick legt auch super los. Ein sehr schöner Melodic Metaltrack der ordentlich Dampf hat, aber auch im Chorus schön melodisch rüber kommt. Fein, fein!
Das folgende „Keep your Dream alive“ dürfte schon als Videotrack bekannt sein, hier lassen es MASTERPLAN ein wenig ruhiger angehen, was Rick sehr zu gut kommt, kann er doch hier zeigen das er auch ein großartiger Sänger ist und zu Recht hier hinter dem Mikro steht! Die Nummer ist schön eingängig und besitzt auch die notwendige Spur Heavyness. Sehr gut.
Im Mittelteil unterhalten uns dann das kraftvolle „Black Night of Magic“, das epische „Betrayal“ und das melodische „Pray on my Soul“ recht ordentlich. Hier kommt auf jeden Fall schon mal keine Langeweile auf!
Bei elf Tracks bewegen wir uns so langsam auf das Ende der Platte zu, mit „Return from Avalon“ beginnt der letzte Abschnitt schon mal recht schwungvoll und auch die beiden folgenden Tracks, das langsame aber druckvolle „Through your Eyes“ und als Abschluss der überlange Titeltrack „Novum Initium“ wissen absolut zu gefallen und somit wird eine gute, neue MASTERPLAN Platte recht amtlich und ordentlich abgeschlossen.

Anspieltipps:

Hier seien auf jeden Fall “The Game”, “Keep your Dream alive”, “Black Night of Magic”, “Pray on my Soul” und “Novum Initium” genannt.

Fazit :

Was soll ich sagen? Bei MASTERPLAN wird es auf jeden Fall nie langweilig! Ich hoffe jetzt mal, das nun Mastermind Roland endlich seine Stammformation gefunden hat, denn was die Jungs hier zusammen auf die Beine gestellt habe, lässt sich super hören und auch Sänger Rick fügt sich super ein!
Alles wirkt hier sehr kompakt und aus einem Guss und auch ein paar Mördersongs gibt es hier zu bestaunen. Welcome back sage ich da nur!
Viel richtig gemacht, wenig falsch gemacht, ich denke MASTERPLAN sind wieder voll auf den Weg hin zu den alten Glanztaten der ersten beiden Alben die wirklich überragend waren und zu richtigen Klassiker des Melodic Metal avanciert sind.
Melodic Metal sowie MASTERPLAN Fans machen mit dem Kauf von “Novum Initium” definitiv nichts falsch!

WERTUNG: 

Trackliste:

01. Per Aspera Ad Astra
02. The Game
03. Keep your Dream alive
04. Black Night of Magic
05. Betrayal
06. No Escape
07. Pray on my Soul
08. Earth is going Down
09. Return from Avalon
10. Through your Eyes
11. Novum Initium

Julian

ROSES ÖF FUCK – Bigger Than Jesus (EP)

Band: Roses Öf Fuck
Album: Bigger Than Jesus‘ (EP)
Spielzeit: 16:38 min
Stilrichtung: Arschtritt-Rock
Plattenfirma: Dingleberry Records
Veröffentlichung: 09.05.2013
Homepage: www.facebook.com/roses-öf-fuck

Neulich schlurfe ich durch die dunklen, verwinkelten Gassen der schönen Stadt Trier. Dort, wo die Mama und der Papa einen früher nicht hingelassen haben. Porta Nigra ist auch irgendwann langweilig und der Weg durch die Unterwelt war halt kürzer … Während ich so gedankenverloren meines Weges gehe, vorbei an stinkenden Pubs und rauchenden Ruinen, nähert sich mir eine geduckte Gestalt, erst langsam, dann immer zielstrebiger. Mein Puls fängt an zu rasen, der Mund wird trocken, ich hör‘s schon schlagen (mein letztes Stündlein) als der Unbekannte, mit einem Trenchcoat Bemantelte, rasch an mich herantritt und mir konspirativ ins Ohr flüstert „He, Du!“. „Wer, ich?“, sag ich. „Psssst!“ gemahnt mich der Fremde, „genaaaaau … Möchtest du ein V kaufen?“ wobei er langsam eine Mantelseite öffnet und sich mir ein mitleiderregender Anblick bietet: Es ist eine Schallplatte, noch klein von Wuchs, die dort, hilflos und traurig ans Futter geheftet, ihrer Befreiung harrt. Sie steckt in einem unscheinbaren, schwarzen Pappcover mit der Aufschrift ROSES ÖF FUCK und in kleineren Lettern stehen da auch noch die Worte „Bigger Than Jesus’“. Noch nie von gehört, denke ich mir. Aber der Bandname ist ja schon mal so was von Latte … DENNOCH – Mein Interesse ist geweckt. Wer bist Du? Wo kommst Du her? Und (die Frage der Fragen) was ist auf Dir zu hören? Das Cover gibt leider auch bei näherer Betrachtung nicht viel zu Band und Musik preis (außer einem leidlich ulkigen schwarz/weiß Foto der Musiker auf der Rückseite ist da nichts Brauchbares zu finden). Nun war mein angeborener Hunger nach Vinyl, gerne auch ordentlich rockend, wohl schon von weitem an meiner Nasenspitze abzulesen, denn ich habe, wie mir gerade auffällt, bereits den bald herrenlosen Zehner achtlos aus der Hosentasche gefischt und halte ihn dem dunklen Dealer achtlos hin. Es gibt halt Dinge, da schaltet die Vernunft auf Durchzug …

Zuhause angekommen wird das erfreulich schwere Stück Vinyl, auf dessen Vorder- und Rückseite sich laut den (spärlichen) Coverangaben jeweils 3 Songs tummeln sollen, dem Plattendreher anvertraut und siehe da … Es rockt! Der Opener „RÖF“ gibt nach kurzem Vorgeplänkel ordentlich auf die Zwölf. Die unbändige Energie vom ersten G N‘ R Album, den Rotz früher AC/DC und (bei 1:30 min Dauer) ein leicht punkiger Anstrich – man hat schon schlechtere Kombinationen gehört. „I Don’t Wanna Say …“ haut in dieselbe Kerbe, beansprucht mit seinem effektiven Refrain Nackenmuskulatur und Stimmbänder gleichermaßen und macht ordentlich Laune auf die nächste Party. Wer „Ivan“ ist, erschließt sich mir auch nach mehrmaligem Hören des nach ihm benannten Tracks nicht, solange er aber so gelungene Songs inspiriert ist mir das auch ziemlich egal. „Gasoline“ schrotet im Anschluss rocknrollig durch die Botanik während der recht traditionelle Hardrock Song „Livin‘ On The Road“ im Mittlteil die spielerischen Qualitäten der Jungs aufblitzen lässt bevor wieder ordentlich losgeholzt wird. Lediglich das abschliessende „Give It To Me“ kann gegen den Rest des feste zupackenden Albums nicht anstinken und langweilt mit behäbigem Groove, vorhersehbaren Akkordfolgen und 08/15 Soli. Da reissen auch die letzten 30 Sekunden Uptempogeknüppel nichts mehr rum.

Frei nach dem Motto „let the Music do the talking“ servieren die ROSES ÖF FUCK eine gelungene EP für Freunde gepflegten „Arschtritt-Rock“. Bis auf die (starke) Musik gibt’s hier nicht viel zu entdecken, Cover wie Hintergrundinfo zu dem Trierer Quartett sind spärlich. Für eine Eigenproduktion wartet die 6-Track 10´´ EP aber mit einem mehr als ordentlichen Sound auf und kann durchweg Freude bereiten. Die Scheibe, der neben der 10‘‘ Vinyl EP auch noch eine CD beiliegt (mit den 6 Tracks plus einer Coverversion von Iron Maiden’s „Fear Of The Dark“ als Bonus) kann für faire 9,90 EURO hier (www.tanteguerilla.com/Roses-OEf-Fuck-Bigger-Than-Jesus-10-EP-CD-Bonus-Track) bezogen werden. Tja, Freunde der Nacht, dann schlagt mal zu und unterstützt das heimische Wildgewächs solange es kein anderer tut.

WERTUNG: 

Trackliste:

01. RÖF
02. I Don’t Wanna Say …
03. Ivan
04. Gasoline
05. Livin’ On The Road
06. Give It To Me

Mario

MARKONEE – Club Of Broken Hearts

Band: Markonee
Album: Club Of Broken Hearts
Spielzeit: 47:52 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: New Venture Music
Veröffentlichung: 14.06.2013
Homepage: www.markonee.com

Italiens Rocker und Metaller sind wirklich äußerst umtriebig. Gefühlt 120 Releases landen jeden Monat auf meinem Schreibtisch, eine wahre Flut also. Leider hat sich in der letzten Zeit ein enormer Abwärtstrend abgezeichnet, was die Qualität angeht. Und so verwundert es nicht sonderlich, dass ein gewisser Nervfaktor mitspielt, wenn im Info als Herkunft das Land Italien steht.

MARKONEE sind dabei keine neue Band, „Club Of Broken Hearts“ ist schon der dritte Longplayer von Stefano Peresson (Ex-DANGER ZONE) und seinen Mannen. Bereits 1999 gründete er die Band zusammen mit Carlo Bevilacqua (guitars) und heute gehören neben den beiden noch Luigi Frati (bass), Ivano Zanotti (drums) und der neue Sänger Alessio Trapella zum Line-Up. Trapella sprang 2011 für Gabriele Gozzi ein. Auf dem 2006er Debüt sang Emiliano Gurioli. Der Posten des Mikrofonschwingers scheint also eine wackelige Geschichte zu sein bei MARKONEE. Aber auch sonst hat sich den Anfangstagen einiges getan in der Besetzung der Italiener. Bis auf die beiden Gründer wurde munter durchgetauscht. Jetzt scheint man aber eine stabile Basis gefunden zu haben.

Was gleich zu Beginn positiv auffällt ist die druckvolle Produktion und die internationale sprich amerikanische Ausrichtung des Openers, obwohl dieser „Native European“ heißt. Auf Anhieb macht Alessio Trapella klar, dass er mit seiner kraftvollen Stimme ein Gewinn für den Fünfer aus Bologna ist und er mit Abstand bisher beste Vokalist von MARKONEE. Ganz nebenbei gibt der Song auch einen tollen Einstand das Dutzend neuer Songs. Leider kann „I Say No (To The V Words)“ diesen Standard nicht ganz halten. Schade, aber beim folgenden Titeltrack ist die kleine Enttäuschung wie weggeblasen. Ein endsgeiler Midtempostampfer mit tollem Chorus. Kopfschütteln dann beim folgenden „Piper Sniper“, das wie einer dieser unsäglichen Italo-Dance Nummern der 80er beginnt und auch so ziemlich gewöhnungsbedürftig ist. Die Ballade „Never Ever Loved Me“ schwebt irgendwo im Mittelmass dahin bevor bei „Snake Charmed“ endlich wieder amtlich und vor allem gut gerockt wird. „Angel, She Kept Me Alive“ ist erneut einer der Songs, die man sich leichter gespart hätte. Das trifft ebenso für „Big Blue Iceberg“ zu. Nach dem recht erträglichen „Rock City“ macht das Rausschmeißer-Trio „Shaken´n´Stirred“, „It´s 25, Beth!“ und „J.E.S.U.S.“ eine ganz andere Figur. Ist „Shaken´n´Stirred“ noch etwas zaghafter, geht „It´s 25, Beth!“ richtig ins Blut. Locker lässig schütteln die Italiener einen großartigen Song aus dem Ärmel und setzen mit „J.E.S.U.S.“ gleich noch einen drauf, obwohl der Anfang etwas an „Rock You“ von HELIX erinnern.

Mir ist absolut unklar, warum man einige der stärksten Stücke am Ende der Platte versteckt hat. Immerhin gibt es im Verlauf von „Club Of Broken Hearts“ einige unterirdische Nummern, die manchen potentiellen Käufer derart abschrecken dürften, dass er beim antesten entnervt aufgibt. Auf jeden Fall solltet Ihr die komplette Scheibe anhören, bevor Ihr Euch ein Urteil bildet. Mein Fazit ist etwas schwierig: MARKONEE haben Talent – soviel steht fest. Und sie haben ein tolles Gespür für richtig geile Songs. Leider ist auf „Club Of Broken Hearts“ einiges an Füllmaterial, sonst könnte das hier ein richtiger Kracher sein.

WERTUNG: 

 Trackliste:

1.Native European
2.I Say No (To The V Words)
3.Club Of Broken Hearts
4.Piper Sniper
5.Never Ever Loved Me
6.Snake Charmed
7.Angel, She Kept Me Alive
8.Big Blue Iceberg
9.Rock City
10.Shaken´n´Stirred
11.It´s 25, Beth!
12.J.E.S.U.S.

Stefan

VOODOO SIX – Songs To Invade Countries To

Band: Voodoo Six
Album: Songs To Invade Countries To
Spielzeit: 59:28 min.
Plattenfirma: Spinefarm Records
Stilrichtung: Hardrock
Veröffentlichung: 31.05.2013
Homepage: www.voodoosix.com

Steve Harris hält große Stücke auf diese Band. Nicht umsonst haben IRON MAIDEN die Landsmänner von VOODOO SIX (V6) zu ihrer aktuellen Europa-Tour eingeladen, um die Meute auf Betriebstemperatur zu bringen. Die Aktivitäten der Briten begannen mit dem 2006er Debüt „Feed My Soul“, das prompt 2 Jahre später noch einmal mit neuem Cover und unter dem Titel „First Hit For Free“ wiederveröffentlicht wurde. Nach dem 2010 erschienenen „Fluke?“ ist „Songs To Invade Countries To“ somit das regulär dritte Album in der Discographie der Herrschaften um Ex-DIRTY DEEDS Bassist Tony Newton, der die Band zusammen mit seinem damaligen Kollegen Dave „Grav“ Cavill (drums) 2003 aus der Taufe hob. Mittlerweile besteht das Line-Up aus Sänger Luke Purdie, Bassist Tony Newton, Gitarrist Chris Jones, Gitarrist Matt Pearce und Drummer Joe Lazarus.

Aber die Tour mit Mighty Maiden ist nicht das erste große Los, denn immerhin stand man mit Größen wie DIO, GUNS´N ROSES oder FAITH NO MORE auf der Bühne und spielte große Festivals wie Rock am Ring/Rock im Park oder das Download Festival. Die Vorschußlorbeeren sind also immens, warten wir ab ab, ob die 12 neuen Songs da mithalten können. Produziert hat das Album Tony Newton höchstselbst, für den Mix war er zusammen mit Pedro Ferreira (u.a. THE DARKNESS, THERAPY?) verantwortlich.

Mit „Falling Knives“ beginnt die Scheibe recht ungestüm. Die Riffs sind brutal Retro, der Sound allerdings schwebt auf der Höhe der Zeit, ist knackig, modern und klar. Der Song an sich ist aber nicht eines Openers würdig. Ganz anders sieht das Qualitäts-Niveau bei „All That Glitters“ aus. Hier passen die Riffs mit der Melodieführung perfekt zusammen, es schwebt eine gewisse Coolness in der Luft und der Refrain ist eingängig. Nach dem etwas softeren „Lead On Me“ können die Briten mit „Sink Or Swim“ ein weiteres Highlight nachlegen. Die Stimme von Luke Purdie tönt hier perfekt und auch die Gitarrenarbeit ist erste Sahne. Bei den folgenden Songs nehmen V6 etwas Tempo raus, rocken aber speziell bei „Your Way“ amtlich. Songs wie „Sharp Sand“ oder „Higher Ground“ können indes nicht so wirklich überzeugen. Ganz anders sieht es bei „Stop“ oder „Waiting In Line“ aus.

Was summa summarum bleibt, ist eine schöne Platte mit einigen richtigen Höhepunkten, einigen starken Songs und einer Handvoll Nummern, die eher Mittelmaß sind. Bleibt aber nicht zuletzt aufgrund der beiden Hitanwärter „All That Glitters“ und „Sink Or Swim“ eine recht ordentliche Note: 8 gute Punkte für gutes Handwerk irgendwo zwischen klassischen Riffs und einem Sound, der absolut up to date ist.

WERTUNG: 

Trackliste:

1.Falling Knives
2.All That Glitters
3.Lead Me On
4.Sink Or Swim
5.You Don´t Know
6.Your Way
7.Sharp Sand
8.Stop
9.Brick Wall
10.Waiting In Line
11.Higher Ground
12.One More Day (Bonus Track)

Stefan

ANGELS OF BABYLON – Thundergod

Band: Angels of Babylon
Album: Thundergod
Plattenfirma: Scarlet Records
Veröffentlichung: 18.06.2013
Homepage: www.reverbnation.com/rhinoangelsofbabylon

Ah ja der gute Rhino und seine Band ANGELS OF BABYLON. Der Ex MANOWAR Schlagzeuger gründete die Truppe 2008 um 2010 das Debütalbum „Kingdom of Evil“ über das Label Metal Heaven zu veröffentlichen. Mir gefiel das Album damals ganz gut, es bekam aber unterschiedliche Kritiken von den Fans und der Fachpresse und man musste Sorge haben das Rhino die Band schon zu Grabe getragen hatte, so ruhig war es in den letzten Jahren um die Band.
Aber weit gefehlt, mit neuem Label im Rücken und veränderter Mannschaft präsentiert man uns nun das lang erwartete zweite Album „Thundergod“. Der Name kommt nicht von ungefähr, widmet Rhino den gleichnamigen Titelsong doch seinem  guten Kumpel, den viel zu früh verstorbenen Ex Manowar Schlagzeuger Scott Columbus.
Wie schon gesagt gab es auch personelle Änderungen, einen ganz entscheidende ist das der Sänger getauscht wurde und man höre und staune Rhino selbst nun das Mirko schwingt! Ich war ja sehr erstaunt darüber und war sehr gespannt was ich zu hören bekomme, aber dazu später mehr. Schlagzeuger die singen können gibt es ja durchaus, bestes Beispiel ist EDENS CURSE Trommler Pete Newdeck, der bei TAINTED NATION hinter dem Mikro steht.
Musikalisch erwartet uns hier wie auch schon beim ersten Album ein klassisches Heavy/Powermetal Album, welches dieses Mal noch einen Ticken kompakter und melodischer aus den Boxen tönen soll.
Nun, finden wir heraus ob das alles so stimmt und horchen direkt in den Opener und schon angesprochenen Titeltrack „Thundergod“ rein. Mit treibenden Drums legt die Nummer direkt los. Bollernde Bassläufe sowie schneidende Riffs unterstützen das kraftvolle und punktgenaue Spiel von Rhino und dann, ja dann erschallt zum ersten Mal der Gesang von Rhino und was soll ich sagen so schlecht man der Gute den Job gar nicht!
Natürlich ist er (noch) kein absoluter Übersänger aber für einen Schlagzeuger singt er ganz passabel und mit ordentlich Druck. Die Nummer ist auf jeden Fall ein erstklassiger Opener und bläst ordentlich den Staub aus den Boxen! Klasse Teil!
Anschließend gibt es mit „Sondrio“ eine etwas langsamere, aber keinesfalls weniger druck vollere Nummer auf die Ohren. Natürlich steht hier der Gesang von Rhino ein wenig mehr im Vordergrund und wie auch schon zuvor macht der Gute seine Sache hier sehr gut. Der Chorus ist ebenfalls wieder schön schmissig. Auch hier macht man also nicht viel verkehrt.
Die anschließenden „Queen Warrior“ und „What have you become“ laufen ebenfalls ganz gut in die Gehörgänge. Gerade letzterer Track ist aufgrund seiner langsamen Geschwindigkeit wieder richtig schön druckvoll.
Mit „The Enemy“ gibt es im Anschluss eine durchschnittliche Nummer, bevor wir
in der Mitte des Albums mit „White Star Line“ einen recht progressiven Track haben, der wieder richtig ordentlich durch die Boxen brettert. Etwas später haben wir dann mit dem absoluten Killerohrwurm „True Brothers“ den bisherigen Höhepunkt des Albums vor der Flinte. Geiler Track, der sich umgehend in den Gehörgängen festfrisst, das kann ich euch versprechen!
Die Zeit vergeht hier wie im Flug denn ratz, fatz sind wir auch schon im letzten Teil der Platte angekommen, wo uns mit „King of all Kings“ und „Bullet“ erneut richtig starke Tracks geboten werden, die das gesamte Album erneut gut widerspiegeln und schlussendlich auch gut beschließen!

Anspieltipps:

Hier muss ich dieses Mal auf jeden Fall den Opener “Thundergod”, Sondrio”, “White Star Line”, “True Brothers” und „King of all Kings“ erwähnen.

Fazit :

Wie schon erwähnt, fand ich das Debütalbum von ANGELS OF BABYLON damals schon recht gut. Nachdem ich aber hörte das Rhino der damalige Sänger David Fefolt abhanden gekommen ist hatte ich schon Angst und Bange!
Aber oh Wunder Rhino selbst macht seinen Job hinter dem Mikro mehr als ordentlich und auch die Platte selbst hat richtig starke Tracks im Gepäck! Alles wirkt griffiger und kompakter als noch auf dem Debüt, bis zum ganz großen Wurf fehlt aber noch ein Stückchen.
Auf jeden Fall haben sich die Jungs bei “Thundergod” ein großes Stück gesteigert und ich hoffe das die Grandler vom ersten Album die Leistung nun auch anerkennen, dem hier Tribut gezollten Scott Columbus dürfte das Ganze auf jeden Fall gefallen haben!
Man sollte sich die Platte auf jeden Fall einmal genauer zu Gemüte führen und nicht entgehen lassen!

WERTUNG: 

Trackliste:

01. Thundergod
02. Sondrio
03. Queen Warrior
04. What have you become
05. White Star Line
06. The Enemy
07. True Brothers
08. Redemption
09. King of all Kings
10. Turning to Stone
11. Bullet

Julian

FAMOUS UNDERGROUND – Famous Underground

Band: Famous Underground
Album: Famous Underground
Plattenfirma: Dust On The Tracks Records
Veröffentlichung: 07.06.2013
Homepage: www.famousunderground.tv

FAMOUS UNDERGROUND sind eine kanadische Band, die von Sänger Nick Walsh und Bassistin Laurie-Anne Green gegründet wurde. Die beiden verband – oder verbindet – nicht nur der gleiche Musikgeschmack, sondern auch die sozialpolitische Sichtweise. Zu den beiden stießen die beiden Gitarristen Rick Corverse und Darren Boyd sowie Desche Sparboom, der Mann für das Drumkit. Übrigens soll die Musik, die FAMOUS UNDERGROUND präsentieren, wachrütteln, etwas zu verändern. Davon überzeugt, dass jeder wenigstens etwas tun kann, sind die Kanadier.

Ein schlichtes schwarzes Cover mit dem Titel sowie einem gekrönten und behelmten bärtigen Totenkopf in einem Stern, hat Nick Walsh kreiert, der für die Artwork zuständig war. Die Torontoer Rocker haben ihr Debütalbum, benannt nach ihrer Band, in einem Musikstudio (Rouge Valley) ihrer Heimatstadt aufgenommen. Produziert wurde das Album ebenfalls von Nick Walsh persönlich und letzte Hand angelegt und abgemixt hat es Darius Szczepaniak, der auf dem Gebiet kein Unbekannter ist.

Schnell wird klar, dass Nick Walsh eine dieser starken Stimmchen hat, die das Etwas haben und seine Band ihn hinsichtlich dessen wunderbar unterstützt.

Direkt das erste Stück „Wasteland“ beschäftigt sich mit einer sozialpolitischen Sache; es handelt nämlich von der Apathie, die die Bush-Regierung zu Zeiten des Hurrikans Katrina an den Tag legte. „Overdrive“, „Dead Weight“ und „Love Stands Still“ sind ausgeglichene Stücke, eher ruhig-rockig. Power-Stimme, starke Gitarrenriffs und eingebaute –Soli. „Forever And A Day“ und „On Broken Wings“ lassen es kuschelig werden. Schööön-schmalzige Balladen. Bei „Necropolis“ wird es dann doch wieder etwas härter. Und auch sozialkritisch, genauso wie bei „Wheel Of Misfortune“ und „Mommy Is A Junkie“, die beide ihren eigenen Charme haben. Bei „Wheel Of Misfortune“ erklingt zwischendurch ein phantastisches Gitarrensolo und durch das ganze Lied hindurch geht eine gewisse Aggression. Die letzten beiden Stücke, „Bullet Train“ und „Hell To Pay“, beenden die Scheibe in ihrem gewohnten Stil, sind coole Mitgeh-Songs.

Wer nun vom Glück begünstigt ist, hat die beiden Bonus-Tracks „Dead Weight“ als unplugged version und „On Broken Wings“ (Alternative) ebenfalls auf seiner CD. Beide sind absolut lohnend anzuhören. Bei solchen Versionen wird meiner Meinung nach das Können einer Band unterstrichen.

Die Arbeit an den Instrumenten ist energiegeladen und der Gesang kraftvoll, alles sehr solide Handarbeit. Einflüsse von anderen Bands sind herauszuhören, trotzdem haben FAMOUS UNDERGROUND noch ihren eigenen Charakter und ihre Eigenständigkeit behalten. Nick Walsh ist auch wieder einer der Sänger, die sich während des Singens klar und deutlich artikulieren, so dass sie fast jeder mit Englischkenntnissen verstehen kann.
Anspieltipps: „Dead Weight“, „Forever And A Day“, „Mommy Is A Junkie“, „Bullet Train“

Fazit :  Die halbe LA-Szene ist an dem Album vorbeigelaufen, somit wird es den Hard Rockern, den Glam Rockern und Sleazern unter Euch wohl gut gefallen. – Mir persönlich natürlich sehr. Den „richtig Harten“ also eher nicht.

WERTUNG: 

Trackliste:

1. Wasteland 3:17
2. Overdrive 3:15
3. Dead Weight 4:27
4. Love Stands Still 3:31
5. Forever And A Day 4:27
6. Necropolis 3:42
7. Wheel Of Misfortune 3:49
8. Mommy Is A Junkie 3:33
9. On Broken Wings 5:07
10. Bullet Train 3:29
11. Hell To Pay 4:25

Bonus Tracks:
12. Dead Weight (raw and unplugged) 4:27
13. On Broken Wings (alternative) 4:57

Sandra

ARTLANTICA – Across The Seven Seas

Band: Artlantica
Album: Across the seven seas
Spielzeit: 47:37
Plattenfirma: Steamhammer/ SPV
Stil: Melodic Power Metal
Veröffentlichung: 24.05.2013
Homepage: www.facebook.com/artlanticamusic

Mit „Across the seven seas“ legen die Melodic Power Metaler von ARTLANTICA ihren Erstling vor. Sänger John West (ex-Royal Hunt), Keyboarder Mistheria und Gitarrist Roger Staffelbach sowie Drummer John Macaluso (ex- Yngwie J. Malmsteen ) bilden die Hauptband, Unterstützung gab’s zusätzlich von Schlagzeuger Dani Löble (Helloween), Gitarrist Chris Caffery (Trans-Siberian Orchestra, ex-Savatage) und Steve DiGiorgo (Sadus, ex-Death, ex-Testament).

Eine illustre Runde, da kann man doch sicher einen richtigen Knaller erwarten?

Leider nein. Die Songs sind absolute Massenware, einzig die wirklich starken Gitarrensoli und das, angenehm und nicht überladen arrangierte, Keyboard heben sich etwas hervor. Sänger John West hat bei Royal Hunt schon deutlich bessere Leistungen abgeliefert, besonders auffällig wird das bei der Ballade „Ode to my angel“ die gerade bei den Vocals arg kraftlos daherkommt. Insgesamt eine solide Leistung, seinen Stempel kann er den Stücken nur gelegentlich aufdrücken.

Die meiste Zeit fühlt man sich an die ex-Bands der Musiker erinnert, deren Glanztaten erreicht man aber nur in seltenen Momenten. Die Songs sind abwechslungsreich gehalten, neben der bereits erwähnten Ballade finden sich einige Uptempo Nummern („Devout“, „Fight for the light“) aber auch genug Mid-Tempo Groover mit knackigen Riffs („2012“, „Across the seven seas“, „Heresy“). Aber eben ohne markante Momente, mit denen man sich von der Masse abheben kann.

Fazit:
Insgesamt ein absolut belangloses, wenn auch handwerklich ordentliches, Melodic Power Metal Album mit dem wohl nur absolute Genrefanatiker etwas anfangen können.

WERTUNG: 

Trackliste:

1. 2012
2. Devout
3. Across The Seven Seas
4. You`re Still Away
5. Ode To My Angel
6. Fight For The Light
7. Demon In My Mind
8. Return Of The Pharaoh, Pt. III
9. Heresy
10. Nightmare Life

Chris

KORITNI – Alive And Kicking

Band: Koritni
Album: Alive And Kicking
Spielzeit: 1:12:38 min (CD) + 42:87 min (DVD)
Plattenfirma: Verycords
Veröffentlichung: 31.05.2013
Homepage: www.koritni.com

Die Australier KORITNI, präsentieren ihr Live-Album „Alive And Kicking“. Die 2006 ins Leben gerufene Band besteht aus dem in Frankreich lebenden Australier Lex Koritni (Gesang), Eddy Santacreu (Gitarre) – der wiederum als Franzose nach Australien ausgewandert ist, Luke Cuerden (Gitarre), Chris Brown (Schlagzeug) und Matt Hunter (Bass). Das Live-Album setzt sich aus drei verschiedenen Shows zusammen, allesamt in Frankreich. Also praktisch ein Heimspiel für KORITNI, die dort – im Lande des elegant-gemütlichen Flairs, des Landes der Gaumenfreuden und unzähliger anderer Herrlichkeiten – eine große Fangemeinde haben.
Diese KORITNI-Cover sind einfach immer cool und stimmungsvoll. Dieses ist dunkel gehalten, ein Friedhof mit Grabkreuzen, während aus den Gräbern je eine Hand herausragt und mit einer Art Gitarren-Zombie. Gemixt wurden die Scheiben (es sind zwei, eine CD und eine DVD) von Dean Maher und produziert von Ryan Smith.

20.000 Personen sind beim Hellfest – und KORITNI lassen sich feiern. Lex KORITNI ist ein Frontman mit Charisma und Bühnenpräsenz. Einnehmender Gesang, gezielte Bewegungen, kein wildes Herumgehampel und ordentlich Musik auf die Lauscher bieten KORITNI während ihres Gigs. Die Songs, die gespielt werden, gehen quer durch ihre drei Alben hindurch, es fehlt keins der beliebten Stücke. Professionell und doch von Herzen spielen und singen sich KORITNI durch die Show. Man merkt, dass die Musik ehrlich ist und von Herzen kommt. Der herrlich lässige und gleichzeitig eingängige „sleazy come, easy go-Sound“ reißt das Publikum vom Hocker, lässt die Menge mitgehen. Als Opener ist „Sometimes“ schon eine sehr gute Wahl. Noch stärker angeheizt wird die Stimmung bei dem folgenden „Heart Donation“. Bei „Better Off Dead“ ist man so im KORITNI-Sound verloren, dass die restliche Welt in Vergessenheit gerät. „Lost For Words“ bringt es dann auch auf den Punkt, denn in dem Moment ist das Publikum wohl eher nicht ansprechbar. „TV’s Just A Medium“, “Highway Dream” – die Menge ist begeistert. Als dann “Down At The Crossroads“ angestimmt wird, gibt es kaum ein Halten. Der Hellfest-Auftritt schließt mit einem der am meisten gecoverten Songs: „Sweet Home Chicago“.

Damit ist zwar das Hellfest zu Ende, aber das Album noch lange nicht. Hier geht es weiter mit einer Pariser Show im März des Jahres 2012. Diese Show startet mit „Game Of Fools“ und auch hier wird die Anhängerschaft sofort mitgerissen. „Party’s Over“ – trotz des Titels ein Party-Song und freudig aufgenommen vom Publikum. „Stab In The Back“, “Got To Get You Into My Life” und “I Wanna Know” haben es von der Paris-Show ebenfalls auf das Album geschafft und wurden verewigt.

Hinzu kommen zwei Tracks, die bei einer RTL-Show gespielt wurden „Beds Are Burning“ und „Khe Sanh“, beides schöne Akkustik-Lieder. Gefühlt ist man ganz weit weg in einer dieser Weiten eines sonnenverwöhnten Kontinents und sieht einen dieser intensiven Sonnenuntergänge…

Nach diesem schönen Live-Album bin ich überzeugt – KORITNI können zaubern. Nämlich ihre Zuhörer verzaubern. Ein einmalig cooler, lässiger Sound klingt in meinen Ohren, der nicht mehr vergessen werden will. Die Shows strotzen vor Kraft und Energie, die auf das Publikum übergeht. Manche Bands leben von überdimensionalen Light-Shows, special effects, großem Kino. All das brauchen KORITNI nicht, die ihre Shows auf ihr Können reduzieren. Die französischen Fans lieben KORITNI, das merkt man. KORITNI sind bodenständig wie abgerundeter Cognac und spritzig wie Champagner.

Die beiligende DVD enthält das Konzert auf dem Hellfest und wurde in HD gefilmt – hier kommen also auch die Augen auf ihre Kosten.

Anspieltipps: „Heart Donation“, „Better Off Dead“, „Down At The Crossroads”, “Sweet Home Chicago”, “Party’s Over”, “I Wanna Know”, “Khe Sanh”

Fazit :  Hier macht man mit dem Kauf nichts verkehrt! Lasst Euch von KORITNI verzaubern, sie werden sich in Eure Herzen spielen! Zwar „nur“ ein sekundäres Live-Erlebnis, aber ein wunderbares!

WERTUNG:

Trackliste:

Live at Hellfest, June 2012
1. Sometimes
2. Heart Donation
3. 155
4. Red Light Joint
5. Better Off Dead
6. Lost For Words
7. TV’s Just A Medium
8. Highway Dream
9. Down At The Crossroads
10. Sweet Home Chicago

Live in Paris, March 2012
11. Game Of Fools
12. Party’s Over
13. Stab In The Back
14. Got To Get You Into My Life
15. I Wanna Know

Zacoustics by Zégut, May 2012
16. Beds Are Burning
17. Khe Sanh

Sandra

STATE COWS – The Second One

Band: State Cows
Album: The Second One
Plattenfirma: Avenue Of Allies
Veröffentlichung: 24.05.2013
Homepage: www.facebook.com/statecows

Freunde elektrischer Gitarren dürfen hier getrost mal eine Lesepause machen. Denn der Zweitling der Schweden-Combo STATE COWS ist wieder einmal Westcoast Pop erster Güte. Nach dem recht erfolgreichen Debüt „State Cows“ von 2010 haben sich die beiden Initiatoren Daniel Andersson und Stefan Olofsson erneut zusammengetan um mit dem schlicht betitlten „The Second One“ ihren Vorlieben zu frönen. Und die liegen nunmal in der Musik von CHICAGO, DAVID ROBERTS, STEELY DAN oder TOTO.

Die Gästeliste ist ellenlang und so konnten z.B. Bill Champlin, Michael Landau, Peter Freistedt oder Sven Larsson dazu bewegt werden, ihren Beitrag auf diesem 10-Tracker zu verewigen. Auch das Cover Artwork lehnt sich an das Debüt an, wo noch ein alter Ami-Karren in der Wüste stand, voll beladen mit allerlei Getier. Dieses Mal heben die Schweden ab, und zwar mit einem kultigen VW-Bulli. Irgendwie witzig, könnte so auch bei Mel Brooks´ „Spaceballs“ vorgekommen sein zwinker

Wenn man von Westcoast spricht, regieren nicht die Stromgitarren, sondern eher sanfte Bläsereinsätze zu cleanen Gitarren und etwas Schlagzeug.  Funk, Jazz und Pop kreuzen die STATE COWS wie ihre Vorbilder und nicht nur Songtitel wie „Nineteen Eighty-One“ sind sinnbildlich für „The Second One“. Im Erföffnungs-Trio „This Time“, „In The City“ und „Mister White“ zeigen die Herren Andersson und Olofsson, dass sie zur Oberschicht des Genres gehören, denn hier wird frisch musiziert. Mit Pepp und tollen Arrangements punkten die STATE COWS auch im weiteren Verlauf das ein oder andere Mal, so zwingend wie zu Anfang gelingt das aber leider nicht mehr.

Trotzdem sollte „The Second One“ ein Highlight für alle Freunde der leichten Unterhaltung sein, die eigentlich gar keine ist. Das nordische Duo hat zusammen mit ihrer Armada an Gästen ein hochwertiges Westcoast Album eingespielt, das zu einer luftigen Cabriofahrt einlädt.

WERTUNG: 

Trackliste:

1.This Time
2.In The City
3.Mister White
4.Hard Goodbye
5.Scofflaws
6.I Got Myself Together
7.Finally Fair And Balanced
8.Center Of The Sun
9.California Gold
10.Nineteen Eighty-One

Stefan