EXTREMA – The Seed Of Foolishness

Band: Extrema
Album: The Seed Of Foolishness
Spielzeit: 48:26
Plattenfirma: Scarlet Records
Stil: Groove /Thrash Metal
Veröffentlichung: 21.05.2013
Homepage: www.extremateam.com

Seit 1986 sind die italienischen Thrasher von EXTREMA schon aktiv und ich als großer Thrashfan habe noch nie etwas von der Band gehört? Obwohl die Band laut Promozettel eine „erstaunliche Karriere“ vorweisen kann und eine „mächtig gefeierte Thrash Metal Maschine“ ist. Mit „The Seed Of Foolishness“ erscheint nun das 6. Album des Vierers. Ich bin gespannt, ob es sich um eine metallische Bildungslücke meinerseits handelt oder es einen Grund hat, warum die Band bisher an mir vorbeigegangen ist.

Der Opener „Between the lines“ beantwortet die Frage auch umgehend. EXTREMA spielen Groove/Thrash Metal mit modernem Anstrich. Alle Songs sind vorhersehbar mit Tendenz zur Einfallslosigkeit. Die Vocals sind wenig druckvoll, auch bei den restlichen Musikern gibt es keinerlei Soli, Riffs, Bassläufe oder Drumparts die aufhorchen lassen. Klar, die Jungs beherrschen ihre Instrumente, allerdings bietet jede zweite Band der Thrashwelle der letzten Jahre mehr Kreativität, Frische und Spielfreude.

Und das unsägliche Cover setzt dem Ganzen noch die Krone auf.

Fazit:
Bei einer Band die so lange im Geschäft ist , ist das erschreckend wenig. Das gab und gibt es alles schon mehrfach und vor allem deutlich besser. Diese „Bildungslücke“ hätte auch bestehen bleiben können.

WERTUNG: 

Trackliste: 

1. Between The Lines
2. The Politics
3. Pyre of Fire
4. Bones
5. The Distance
6. Again And Again
7. Ending Prophecies
8. Deep Infection
9. Sick and Tired
10. A Moment Of Truth

Chris

OPEN AIR STEREO – Primates

Band: Open Air Stereo
Album: Primates
Spielzeit: 38:05
Plattenfirma: Goomba Music / SPV
Stil: Modern Rock
Veröffentlichung: 24.05.2013
Homepage: www.openairstereo.com

Seit 2002 existieren OPEN AIR STEREO, in dieser Zeit gab es aber erst eine EP. Man arbeitet bereits vor einigen Jahren an einem Erstling, nach 1 1/2 Jahren trennte sich die Band aber wegen einer „kreativen Blockade“. Zwischenzeitlich spielte Sänger Chase Johnson dann eine der Hauptrollen der MTV Serie Laguna Beach. Irgendwann fasst man aber doch den Entschluss die unvollendeten Arbeiten am Erstling zu einem Abschluss zu bringen. Das Ergebnis liegt nun mit „Primates“ vor.

Geboten wird typischer amerikanischer Radiorock, ohne Ecken und Kanten, reine gute Laune Musik für Sommerpartys am Strand oder ähnliche Anlässe. Die Songs sind simpel gestrickt, setzen auf Melodie und Eingängigkeit. Irgendwie erinnert das alles an eine (oftmals softere) Version von Bands wie Audioslave, Foo Fighters oder All-American Rejects. Und hier liegt auch der Hund begraben: Songs wie „The Right“, „Give me everything“ oder „Damned“ sind nicht wirklich schlecht, aber eben auch wenig innovativ oder überraschend. Allerdings ist auch die Frage berechtigt, ob diese Art von Musik wirklich so viel Kreativität braucht, oder einfach nur locker durch die Membranen rocken soll. Entscheidet das einfach für euch selbst.

Fazit:

Auf „Primates“ bieten OPEN AIR STEREO solide Kost für Genrefreunde, wer diese Scheibe auf der nächsten Grillparty auflegt macht sicher nichts falsch. Ohrwürmer finden sich ebenfalls genug, Sommerstimmung und gute Laune inklusive.

WERTUNG: 

Trackliste: 

1. Maurader
2. The Right
3. Love Is Blind
4. Give Me Everything
5. Stuck On You
6. Damned
7. Where Do We Go
8. Hung Over You
9. What Do You Want
10. Living Proof
11. Your Way’s My Way

Chris

GIUNTINI PROJECT – IV

Band: Giuntini Project
Album: IV
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: Escape Music
Veröffentlichung: 24.05.2013
Homepage: www.escape-music.com

Der italienische Gitarro Aldo Giuntini schreibt nach langen sechs Jahren die Geschichte seines Projektes mit dem neuen Album „IV“ weiter. Der gute Aldo ist wohl ein Perfektionist, das gibt er auf jeden Fall als Grund an, warum das neue Album so lange gebraucht hat. Zusätzlich musste Aldo auf seinen Sänger etwas warten, denn seine Wahl für die gute Stimme ist schwer beschäftigt….niemand geringerer als Ex BLACK SABBATH Fronter Tony Martin ist hier mit an Bord. Wie auch schon auf den Alben „II“ und „III“ wirkt Tony hier mit und laut Aldo wird der Stil der Vorgängeralben konsequent weiterverfolgt.
Eine musikalische Mischung aus DIO, RAINBOW und BLACK SABBATH soll uns hier erneut geboten werden und ich denke das sollte für viele Fans eine interessante Kombi sein.
Verlieren wir also nicht mehr viele Worte, sondern steigen direkt mit dem Opener „Perfect Sorrow“ in die neue Scheibe ein. Dieser beginnt mit ordentlich Druck und kurz nach dem Beginn steigt der einzigartige Gesang von Tony Martin ein und man ist mitten drin im Song. Die Nummer steigert sich von Minute zu Minute bis hin zum eingängigen Chorus, den man schon nach kurzem mitsingen kann. Ein perfekter Einstieg!
Weiter geht es mit dem langsamen, stampfenden „Born in the Underworld“ welcher uns mit seinem Rhythmus und dem klasse Chorus schnell in seinem Bann zieht. Nicht sehr innovativ das Ganze, dafür aber umso eingängiger!
Das anschließende „Shadow of the Stone“ geht aber irgendwie so gar nicht an mich ran, dafür punktet bei mir das mächtige „Cured“ wieder mehr. Hier stimmt die Mischung aus Eingängigkeit und Heavyness wieder perfekt und somit bekommt man die Nummer nach kurzem Hören nicht mehr aus den Kopf! Und genauso muss es doch sein, oder?
Das fast schon rockige „I don’t believe in Fortune“ gibt es direkt im Anschluss und hier zeigt der gute Tony das er nicht nur ein erstklassiger Metalshouter ist, nein auch die rockigen Tracks hat er perfekt drauf, eine schöne Abwechslung im bislang sehr Metallastigen Sound.
Nun wird es wieder metallischer „If the Dreams come true“, das Instrumental „The Rise and Fall of Barry Lyndon“ und „Bring on the Night“ prägen eindeutige den Mittelteil und verhelfen uns sehr gut über den selbigen.
Der letzte Abschnitt wird durch „Not the Jealous Kind“ eingeleitet, welches mich irgendwie von den Gesangslinien voll an DEEP PURPLE erinnert.
Richtig zur Sache geht es dann wieder beim anschließenden „Saint or Sinner“ bevor uns mit „Last Station:Nightmare“ erneut ein Instrumental dar geboten wird. Schon wieder….
Abgeschlossen wird das Album dann wieder recht ordentlich mit dem melodischem „Truth never lie“.

Anspieltipps:

Hier kann ich euch den Opener “Perfect Sorrow”, “Born in the Underworld”, “Cured”, “I don’t believe in Fortune” und “Truth never lie” wärmstens ans Herz legen.

Fazit :

Bislang kannte ich das GIUNTINI PROJECT von Aldo Giuntini überhaupt nicht. Natürlich zogen mich der klangvolle Name Tony Martin direkt zum neuen Album “IV” und meine Erwartungen die ich hatte wurden nicht enttäuscht! Ich bekam ein ordentliches Heavy Rock/Metal geboten, welches durch seine kraftvollen Songs besticht.
Bis zur Hälfte der Platte ist auch alles in bester Ordnung, aber dann schleichen sich ein paar Schwächen ein. Das Songmaterial ist nicht mehr ganz so griffig und man verzettelt und verliert sich ab und an in den Songs ein wenig.
Aufgrund des starken ersten Teils rettet man sich gerade aber noch mit einem ordentlich als Gesamtbewertung über die Ziellinie.
Tony Martin Fans sowie Heavy Rock/Metal Jünger sollten hier aber auf jeden Fall einmal genauer rein hören!

WERTUNG:

Trackliste:

01. Perfect Sorrow
02. Born in the Underworld
03. Shadow of the Stone
04. Cured
05. I don’t believe in Fortune
06. If the Dreams comes true
07. The Rise and Fall of Barry Lyndon
08. Bring on the Night
09. Not the Jealous Kind
10. Saint or Sinner
11. Last Station:Nightmare
12. How the Story Ends
13. Truth never lie

Julian

LORD – Digital Lies

Band: Lord
Album: Digital Lies
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: Riot! Entertainment
Veröffentlichung:22.02.2013
Homepage: www.lord.net.au

Die Gründung der mir bis dato total unbekannten Band LORD geht zurück auf das Jahr 2005. Dort gab es einen großen personellen Umbruch der mir wesentliche geläufigeren DUNGEON, die bis dato unglaubliche neun Album veröffentlichten und die Bühne mit allerlei großen Bands geteilt hatten. Aus diesem personellen Umbruch entstand dann LORD. Die musikalische Ausrichtung von LORD unterscheidet sich nicht so viel von der Ursprungsband. Man weiß also auf was man sich einlässt wenn man DUNGEON kennt.
Aus der ursprünglichen Formation ist nur Fronter L.T übrig geblieben, der LORD damals auch als Sideprojekt gegründete hatte.
Bis heute hat die Truppe zwei EP’s und fünf Alben veröffentlicht und auf das neue Album „Digital Lies“ bin ich nur durch Zufall beim surfen im Netz gestoßen.
Da mich die Mucke direkt ansprach, kontaktierte ich den Manager der Band und einen Tag später hatte ich eine umfassende Antwort. Leider gibt es für diese großartige Band keinen deutschen Vertrieb, an Alben kommt ihr also leider nur über die üblichen Importwege.
So, genug Infos, es geht hier ja um die Musik. Also stürzen wir uns direkt mal auf das  Intro „Incipio“. Stimmungsvoll und atmosphärisch geht es hier zu, genau das richtige um sich super auf die Scheibe einzustimmen. Mit „Betrayal Blind“ geht es dann das erste Mal so richtig in die Vollen und meine Herren wie das hier abgeht!
Ein schöner Schritt für Schrittaufbau mit groovenden Riffs und Drums sowie dem passenden, angenehmen Gesang von Fronter L.T. Das Beste an der ganzen Nummer ist aber der mehrstimmige Chorus der einen echt so richtig umhaut, selten so etwas bärenstarkes in der letzten Zeit gehört, Volltreffer ich bin absolut begeistert!
Ob es wohl beim Titeltrack „Digital Lies“ so weiter geht? Oh ja und wie! Knackige Riffs, der Groove reißt einen direkt mit und dann wieder dieser Chorus! Eigentlich ist die Nummer eine Kopie des Vorgängers, aber dann auch irgendwie wieder nicht…genial, mehr fällt mir hier nicht ein!
Beim anschließenden „Point of View“ wird die Herangehensweise ein wenig geändert, denn der Beginn ist hier um einiges schneller als bei den Nummern zuvor Was aber bleibt ist der Chorus, der ist hier nämlich auch hier wieder absolut bärenstark.
„Walk away“ reiht sich perfekt in die Burnertracks ein und auch das anschließende „2 D Person in a 3 D World“ ist eine absolute Ohrbombe geworden. Mein lieber Scholli wo nehmen die Jungs nur ihre Ideen und die knallharten aber doch melodischen Riffs her? Und die Chöre sind sowieso über jeden Zweifel erhaben!
Tja und eigentlich geht es so jetzt die nächste Zeit weiter, Ohrwurm reiht sich an Ohrwum, einzig das Instrumental „Because we can“ und das abschließende, überlange und epische „Batlle of Venarium“ fallen etwas aus dem Rahmen.
Aber auch diese Songs sind einer absoluten Ohrwurmplatte mehr als würdig!

Anspieltipps:

Hier gibt es nur eine Nennung das ganze verdammte Album!

Fazit :

Leute, Leute was soll ich hier groß schreiben? Die Jungs von LORD haben mich mit ihrem neuen Album echt weggeblasen! Wenn alle Alben der Jungs so sind, dann habe ich definitiv etwas verpasst!
Die Truppe rund um Fronter L.T versteht es perfekt mit den melodischen Teilen der Songs und der Heavyness zu jonglieren und einen erstklassigen Mix herzustellen.
Die Refrains der Songs sind dermaßen packend, so etwas habe ich selten gehört.
Es ist wirklich eine Schande das die Jungs hier in Europa keinen Plattendeal besitzen und der breiten Masse noch nicht so bekannt sind!
Jeder Heavy Metal Fan mit Sinn für Melodic sollte sich schnellstens diese geile Scheibe besorgen!
Sorry für die ganzen Superlativen hier, aber was muss, das muss 🙂

WERTUNG: 

Trackliste:

01. Incipio
02. Betrayal Blind
03. Digital Lies
04. Point of View
05. Walk away
06. 2 D Person in a 3 D World
07. Final Seconds
08. The last Encore
09. Because we can
10. The Chalkboard Prophet
11. Battle of Venarium

Julian

SACRED GATE – Tides Of War

Band: Sacred Gate
Album: Tides of War
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: Metal on Metal Records
Veröffentlichung: 19.04.2013
Homepage: www.sacredgate.net

Die deutschen Heavy Metaller scheinen jetzt richtig Gas zu geben! Nachdem man im letzten Jahr das Debütalbum „When Eternity Ends“ veröffentlichte steht man nun schon wieder in den Startlöchern und präsentiert uns das zweite Album „Tides of War“ welches ein Konzeptalbum über die Schlacht der bei den Thermopylen zwischen Sparta und Persien ist.
Die Hintergrundgeschichte liegt hier recht nahe, da Sänger Jim Over und Gitarrist Nicko Nikolaidis griechische Wurzeln haben.
Das Debütalbum hat im letzten Jahr ordentlich abgeräumt und krachte auch bei mir recht unerwartet auf den Tisch. Ich ließ mich auch von dem fett produzierten und klasse gespielten Stoff auf dem Album infizieren und war jetzt sehr gespannt wie die Jungs ihren Weg weiter gehen und was man uns auf dem neuen Album präsentiert.
Wer das erste Album verpasst hat, die Jungs spielen klassischen Heavy Metal, der am ehesten mit der Mucke von IRON MAIDEN (zur Zeit von „Seventh Son…“) oder ICED EARTH zu vergleichen ist.
Ach ja, für 2013 sind SACRE GATE für einige Festivals bestätigt, man hat also auch die Chance die Truppe mal live zu sehen.
So, jetzt stürzen wir uns aber direkt auf das Debütalbum in Form des ersten Tracks „The Coming Storm“. Dieser ist ein stimmungsvolles Intro, welcher auch als Filmmusik durchgehen könnte, eine klasse Einleitung!
„The Immortal One“ wird dann auch direkt mit den Drums und der Gitarrenfront eingeleitet, bevor Fronter Jim zum ersten Mal in Aktion tritt. Es entwickelt sich ein eingängiger Midtemposong, der recht kompakt und eingängig ist. Ein guter Auftakt, der zwar noch keine Bäume ausreißt, aber absolut in Ordnung geht.
Der anschließende Titeltrack „Tides of War“ ist ein richtiger Metalstampfer geworden, der definitiv den Staub aus euren Boxen pusten wird. So will ich SACRED GATE hören, das ist der Sound der mich auch schon beim Debütalbum so begeistert hat!
Ein absolut würdiger Titeltrack, so kann es bitte weitergehen.
Und mein Flehen wurde erhört, denn auch das folgende „Defenders (Valour is in our Blood)“ ist eine perfekte Heavy Metalnummer. Kraftvoll, aber dennoch eingängig und melodisch, perfekt!
Im Mittelteil zieht man bei „Gates of Fire“ das Gaspedal wieder ordentlich an, bevor man bei der Halballade „Never to return“ wahrlich den Schmerz der Spartaner fühlen kann. Eine sehr emotionale Nummer, die klasse von Fronter Jim gesungen wird.
Das Instrumental „The Final March“ geleitet uns ganz ordentlich in den letzten Abschnitt der Platte, wo uns mit dem klassischen „Spartan Killing Machine“, „Path to Glory“ und dem epischen Abschlusstrack „The Battle of Thermopylae“ weitere Hochkaräter erwarten und die Platte somit gekonnt und hochkarätig abrunden!

Anspieltipps:

Der Titeltrack “Tides of War”, “Defenders (Valour is in our Blood)”, ”Gates of Fire”, “Spartan Killing Machine” und “The Battle of Thermopylae“ sind die Songs die man sich auf jeden Fall genauer reinziehen sollte.

Fazit :

Mit dem Debütalbum der Jungs von SACRED GATE hatte ich im letzten Jahr ein kleines Highlight zu verzeichnen. Ich war sehr begeistert vom Sound der Jungs und wie sie den 80iger Spirit hochhalten. Das damals schon starke Songwriting hat man nun nochmal ein wenig ausgebaut und liefert uns mit dem neuen Album ein starkes Metalkonzeptalbum ab was absolut stimmig ist und viele starke Tracks enthält. Zwei, drei Granaten sind auch an Bord, von daher ist hier alles absolut im grünen Bereich würde ich sagen!
Ich denke aber ganz am Ende des Weges sind die Jungs noch nicht, deswegen hebe ich mir noch ein paar Punkte auf, man hat definitiv noch Ideen im Köcher.
Auf jeden Fall gibt es von mir eine ganz dicke Kaufempfehlung für alle traditionellen Metaller da draußen, lasst euch dieses klasse Album nicht entgehen!

WERTUNG:

Trackliste:

01. The Coming Storm
02. The Immortal One
03. Tides of War
04. Defenders (Valour is in our Blood)
05. Gates of Fire
06. Never to return
07. The Final March
08. Spartan Killing Machine
09. Path to Glory
10. The Battle of Thermopylae

Julian

SLEAZER – Coming To Get You (EP)

Band: Sleazer
Album: Coming To Get You
Plattenfirma: Eigenvertrieb
Veröffentlichung: 17.03.2013
Homepage: www.facebook.com/SleazerCR

Wann hat man schon Musik aus Costa Rica im heimischen Player? Und dann auch noch solche, mit der man was anfangen kann? SLEAZER sind so eine Kapelle – der Name ist hier Programm. Aber die Herren Rod (vocals), Claudio (keyboads), Andrés (drums), Chino (guitars) und Pablo (bass) machen nicht nur den typischen Hair-Sound der späten 80er sondern mischen ihrer EP „Coming To Get You“ noch eine Prise Hardrock, Power Pop sowie Heavy Metal hinzu. Leider findet sich praktisch keinerlei weitere Info über die Jungs, also muss die Musik sprechen:

4 Songs gibt es auf „Coming To Get You“ zu hören, der Titeltrack macht gleich den Anfang. Wuchtig und heavy dröhnt der Song aus den Boxen. Der Sound könnte als Mischung zwischen der ersten MÖTLEY CRÜE und den Anfängen von LOUD´N NASTY beschrieben werden. Und tatsächlich macht der Fünfer auch genau die Mucke: ein lässiges Riff, die Coolness der oben genannten Platten gepaart mit einem Sänger, der nicht selten an Rob Nasty erinnert. Der extrem basslastige Sound beschert dem Song eine ordentliche Durchschlagkraft. „Into The Madhouse“ braucht indes ein paar Durchläufe, bis es „klick“ macht. „Dirty Love“ ist da schon schneller infizierend. Ähnlich wie der Opener erzeugt er eine ungeheuere Kraft und eine tolle Atmosphäre, hier leben die 80er. Der letzte Track hört auf den Namen „Crazy Gemini“ und fängt im Midtempo an, hat einen guten Chorus und endet richtig heavy.

Die Costa Ricaner SLEAZER machen ihrem Namen alle Ehre und legen einen kraftstrotzenden Vierling vor, der zwar noch Luft nach oben lässt, in manchen Abschnitten aber richtig genial daherkommt. Ich freue mich schon auf einen kompletten Longplayer der Jungs!

WERTUNG: 

Trackliste:

1.Coming To Get You
2.Into The Madhouse
3.Dirty Love
4.Crazy Gemini

Stefan

STONE SOUR – House Of Gold & Bones Part II

Band: Stone Sour
Album: House Of Gold & Bones Part II
Spielzeit: 51:09 min
Plattenfirma: Roadrunner
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Homepage: www.stonesour.com

Hier trägt die Phoenix-aus-der-Asche-Band STONE SOUR den bereits angekündigten zweiten Teil ihres Albums „House Of Gold & Bones“ vor. Die Mitglieder von STONE SOUR bestehen aus den folgenden Mitgliedern: Corey Taylor (Gesang), James Root (Leadgitarre), Josh Rand (Rhythmusgitarre), Rachel Bolan (Bass) und Roy Mayorga (Schlagzeug). Zweiteiler sind ja keine neue Idee, nur häufig schwer umzusetzen. Hören wir, ob es STONE SOUR gelungen ist.

Covermäßig wirkt auch dieses düster, düster, düster… Dunkler Hintergrund – scheinbar ein Mensch, der in einer Unterwasser-Höhle steckt. Für die Gestaltung ist auch hier Jason Shawn Alexander verantwortlich.

Der Opener, „Red City“, bringt das Album geschickt auf den Punkt und präsentiert sich bedeutungsschwanger und vermittelt den Eindruck nicht allzu leichter Kost. Dieser Song wirkt fast schon traurig, depressiv. Als einen eingängigen Song, der Richtung Ohrwurm geht, kann man „Black John“ bezeichnen. Hier rocken STONE SOUR los. Mehr in die Mainstream-Richtung gehen die folgenden Songs und klingen stark und powerful. Wobei „Mainstream“ mit äußerster Vorsicht geschrieben ist, denn damit ist  mitnichten Bierbuden-Rock gemeint, sondern einfach im Vergleich; Einzug in die Charts wird die Scheibe wohl eher nicht halten. Kräftig dröhnt „Peckinpah“ aus den Boxen. Ein Lied voller Widersprüche in sich ist „Stalemate“. Beginnt es anfänglich mit sanften Klängen, wird es dann aber überraschend hart und rockig. Sphärische Klänge bei „Gravesend“ und „’82“. Bei beiden dominierend Keyboards und Synthis. Sympathische Puriness wirkt bei „The Uncanny Valley“. Hier ist kaum technischer „Firlefanz“, aber der, der auftaucht, wirkt sehr überlegt. Stimmlich auch hervorragend und mitreißend. Während sich „The Confligaration“ eher zurückhält, ist der Schluss-Song „The House Of Gold And Bones“ ein Kracher und es geht noch einmal die Post ab.

Es ist immer gefährlich, einen zweiten Teil zu irgendetwas herauszubringen, wenn es ein Erfolg war. Die Erwartungen hängen dann hoch und man hat den Druck, diese zu erfüllen. Ob sie hier komplett erfüllt wurden, vermag ich nicht zu sagen, finde aber doch, dass sich STONE SOUR mehr als souverän geschlagen haben. Geschickt finde ich die Zusammenstellung und Anreihung der Songs, die das Album auch nicht langweilig werden lässt.

Kein seichtes Party-Album – es sind Elemente zum Nachdenken enthalten, melancholische und rockige. Abwechslung pur also. 

Anspieltipps: “Black John”, „Peckinpha“, “Uncanny Valley”,  „House Of Stone & Gold“

Fazit : Nicht straight und knackig, dafür aber ein interessanter Mischmasch aus Stilen und Sound.  Die Stimme Taylors wertet die Scheibe natürlich auch auf. Eine Kauf-Empfehlung kann ich ausdrücklich geben. Natürlich besonders interessant im Zusammenhang mit dem zugehörigen Vorgänger-Album.

WERTUNG: 

Trackliste:

1.Red City 4:39
2. Black John 4:02
3. Sadist 5:07
4. Peckinpah 4:11
5. Stalemate 4:47
6. Gravesend 4:41
7. ’82 3:42
8. The Uncanny Valley 4:01
9. Blue Smoke 2:07
10. Do Me A Favor 3:44
11. The Conflagration 4:55
12. The House Of Gold & Bones 4:43

Sandra

LOUD´N CLEAR – Playing With Thunder

Band: Loud n’ Clear
Album: Playing With Thunder
Spielzeit: 32:33 min
Plattenfirma: Eigenvertrieb
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Homepage: www.facebook.com/loudnclearband

Eine israelische Band liegt mir heute wieder auf dem Tisch zur Rezi; genauer aus Haifa. Der Name ist LOUD N’ CLEAR. 2003 vereinigten sich LOUD N’ CLEAR zu einer Band; sie frönen gemeinsam einer Liebe zum Glam und Heavy Metal der 80er Jahre. In dieser Musik liegen die Wurzeln und Einflüsse der Band. Mitglieder der Rock n’ Roll-Kapelle sind Asaf “Rikki Reckless” Enav (Gesang), Amir Eldor (Gitarre), Roman Chase (Bass), Tomer “Tommy-Foxx” Darmon (Gitarre) und Ralph Huber (Schlagzeug – Studiomusiker). Die Musik war lange Zeit „nur“ Hobby, wurde aber zu einer ernsteren Sache. LOUD N’ CLEAR haben bereits für bekannte Kollegen eröffnet und werden in ihrer Heimat mit den früheren Skid Row verglichen.
   
Für die Artwork verantwortlich ist Raziel Kainen. Übrigens ist auf dem Cover eine Lady mit einem beneidenswerten Bauchmuskel-Sixpack zu sehen, die eine Gitarre vor blauem Hintergrund hochhält und Blitze regelrecht provoziert. Wurde das Album noch in einem israelischen Studio eingespielt, den endgültigen Schliff hat es in Kalifornien bekommen, von Mayor Appelbaum.

Gleich zu Beginn wird klar, da gibt eine Band alles und die Aussagen, Leidenschaft für Musik zu empfinden ist nicht nur so dahergesagt, sondern ernst gemeint. Während „New Solution“ ein saustarker Opener ist, punktet „Hold On“ mit einem verhalteneren Anfang und spielt mit Rhythmus und Stimme. Hier kommen Bassriffs gut zur Geltung. Der Song entwickelt sich zu einem Ohrwürmchen. Bei einer instrumentalen Einlage darf sich die Leadgitarre mit Unterstützung der Rhythmusinstrumente hervortun. Starkes Riff! Während die ersten drei Songs straighte Rocker sind, ist „Without You“ dann die obligatorische Ballade. Wer allerdings erwartet hat, dass sie zum gleichnamigen Mötley Crüe-Song tendiert, wird überrascht sein, denn es ist nicht der Fall. Während anfangs die Ähnlichkeit unleugbar ist, entwickelt sich der Song komplett anders als sein Namenspate. Ein melodisches Stück ist „Poison Love“. „Poison Love“ hat einen gut zu merkenden, eingängigen Chorus. „Breathe“ und „Runaway“ sind bschlüsse für das Album, die Lust auf mehr machen.    

Der Exkurs in die früheren Jahre ist absolut gelungen. Bei den Namen der Songs hatte ich zwar befürchtet, einen lauwarmen Aufguss vorgesetzt zu bekommen, aber das hat sich nicht bewahrheitet. LOUD N’ CLEAR sind eine Band mit Potenzial und… eben Wurzeln…

Anspieltipps: „Hold On“, „Poison Love“, “Runaway”

Fazit :  Bei mir haben LOUD N’ CLEAR einen sehr positiven Eindruck hinterlassen. Das Album wird auf jeden Fall Einzug in meinen CD-Schrank halten.

WERTUNG: 

Trackliste:

1.New Solution 3:58
2.Hold On 3:51
3.Rise 4:20
4.Without You 5:35
5.Poison Love 4:59
6.Breathe 5:02
7.Runaway 4:52

Sandra

TOM KEIFER – The Way Life Goes

Band: Tom Keifer
Album: The Way Life Goes
Spielzeit: 51:39 min.
Plattenfirma: Mevoree Records/ADA-Warner Music
Veröffentlichung: 17.05.2013
Homepage: www.tomkeifer.com

Wie beginnt man eine Rezension zu einer Platte, auf die man schon Ewigkeiten wartet? Vielleicht mit dem Satz, „Es gibt wohl kaum einen Künstler, auf dessen neue Scheibe die Fans sehnlicher gewartet haben als auf die des CINDERELLA Sängers TOM KEIFER!“. Hm, das ist wohl subjektiv, Fakt ist aber, dass es sicher viele Leute gibt, denen das Wasser im Mund zusammenläuft, wenn sie diese 14 Stücke hören, auch mir. 10 Jahre war es in der Mache, das erinnert sogar an das unsägliche GUNS´N ROSES Machwerk „Chinese Democracy“, das dann auch noch ein gewaltiger Schuß in den Ofen war und mit 13 Millionen US$ das wohl teuerste Rockalbum der Geschichte.

Diese Summen standen Mr. Keifer sicher nicht zur Verfügung – aber Geld ist eben doch nicht alles. Das beweist ein erster Höreindruck der Vorab-Singles „The Flower Song“ und „Solid Ground“. Erstere ist ein luftiger Rocksong im Stile der ROLLING STONES mit einer Prise TOM PETTY. Die zweite Auskopplung geht schon eher in die Richtung von Tom´s Stammcombo, nur mit dem Unterschied, dass der Blues hier noch größer geschrieben wird als früher. Ach ja, fast hätte ich es vergessen: Tom´s Stimme klingt sensationell und er singt noch gefühlvoller als je zuvor, gibt aber auch ordentlich Gas, wenn es sein muss! Auch wenn man gestehen muss, dass das Reibeisen nicht mehr so präsent ist wie früher. Aber das nach den vielen Jahren, in denen er dafür kämpfen musste, überhaupt noch einmal singen zu können. Aber dieses leidige Thema möchte ich nicht weiter ausführen, welcome back kann man hier nur sagen!

Einige dieser Songs hat Tom mit seiner Ehefrau Savannah verfasst, die ihn auch schon auf der Bühne begleitet hat und bei der Produktion bekamen sie Unterstützung von Chuck Turner. Der Sound auf „The Way Life Goes“ ist trocken und erdig und die Songs strotzen nur so vor Spielfreude und Selbstvertrauen – zumindest meistens. Natürlich gibt es auch das ein oder andere Thema aus der Vergangenheit, das Tom besser in einem ruhigeren Stück verpackt („Thick And Thin“).

Den Anfang macht aber das schön rockige „Solid Ground“ bevor mit „A Different Light“ gleich die erste Vollbremsung folgt. Wer ein Album im Stile der ersten beiden CINDERELLA-Scheiben erwartet hat, wird sicher estmal etwas vor den Kopf gestoßen sein, wenn man sich aber die Songs richtig anhört, muss man einfach gestehen, dass jeder für sich ein kleines Kunstwerk ist. Tom hat sich stilistisch gar nicht so weit geändert sondern ist nur erwachsener geworden, das liegt in der Natur der Dinge. Wer mit der Coolness der ROLLING STONES, dem whiskey-getränkten Debüt der QUIREBOYS oder auch der CINDERELLA-Scheibe „Heartbreak Station“ etwas anfangen kann, wird „The Way Life Goes“ definitv lieben. Musik, die auf der einen Seite einfach nur lässig aus den Boxen kommt, auf der anderen aber auch Tiefgang hat.

Weitere Highlights zu nennen, wäre Eulen nach Athen zu tragen oder sich darüber zu streiten, ob nun das Debüt „Night Songs“ oder der Nachfolger „Long Cold Winter“ die bessere Platte ist. Das lange Warten hat sich gelohnt, denn „The Way Life Goes“ bietet viel mehr, als man erwartet hätte. Ich krieg das Album nicht mehr aus meinem Player!

Meine tiefe Verneigung vor diesem außergewöhnlichen Künstler – und danke für dieses unbeschreiblich geile Stück Musik!!! Da bleibt nur die volle Punktzahl.

WERTUNG: 

Trackliste:

1.Solid Ground
2.A Different Light
3.It´s Not Enough
4.Cold Day In Hell
5.Thick And Thin
6.Ask Me Yesterday
7.Fools Paradise
8.The Flower Song
9.Mood Elevator
10.Welcome To My Mind
11.You Showed Me
12.Ain´t That A Bitch
13.The Way Life Goes
14.Babylon

Stefan

THE POODLES – Tour De Force

Band: The Poodles
Album: Tour De Force
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 17.05.2013
Homepage: www.poodles.se

Irgendwie tun sich die Schweden THE POODLES seit dem Weggang von Gitarrist Pontus Norgren etwas schwer. Schon das 2009er Album „Clash Of The Elements“ konnte den hohen Standard der ersten beiden wirklich superben Scheiben nicht zu 100% halten. 2011 erschien dann der bisher letzte Longplayer „Performocracy“, bei dem die Daumen noch etwas mehr nach unten zeigten. Versteht mich nicht falsch, THE POODLES sind eine tolle Band, zumindest wenn man mit den teils zuckersüßen Melodien umzugehen weiß. Aber die großen Hits standen nun mal auf den ersten beiden Platten.

Jetzt haben sich die Jungs wieder aufgerappelt und präsentieren mit „Tour De Force“ Album Nummer fünf, das mit einem einfachen Cover-Artwork versehen wurde und vielleicht einen Neuanfang darstellt?! Schon der Opener „Misery Loves Company“ zeigt die Band metallischer denn je, der Gitarrensound ist hart, etwas tiefergestimmt und Frontsirene Jakob Samuel wird zu manchem Ausflug in höhere Gefilde angestachelt. „Shut Up!“ startet recht unspektakulär, bevor der Refrain alte Stärken aufleben lässt. Das Ausrufezeichen hinter dem Songtitel ist also zurecht gesetzt. „Happily Ever After“ ist ein wirklich typischer POODLES-Song, ohne groß aufzufallen. Bei „Viva Democracy“ dagegen, gehen schon beim Riff die Augen auf: hat da jemand PANTERA´s „Walk“ gehört??? Ungewohnt hart gehen die Schweden hier zu Werke, nicht ohne beim Chorus die Kurve zu kriegen und ein Melodic-Feuerwerk zu zünden. Starker Song! „Going Down“ lehnt sich dann auch nicht so weit aus dem Fenster und serviert abermals typische Kost. Die etwas schmalzige Ballade „Leaving The Past To Pass“ mit viel Piano untermalt kann dann mich dann nicht so vom Hocker reißen. Mit „40 Days And 40 Nights“ gibt es dann die englische Version des offiziellen Songs für die schwedische Eishockey Mannschaft zur anstehenden WM in Stockholm zu hören. Große Melodien für große Taten könnte das Motto hier sein. Mehr Überraschungen beinhaltet das folgende „Kings & Fools“, wo die Schweden schon fast episch klingen. Abermals ein toller Chorus, der definitv im Ohr hängen bleibt. Das gefällige „Miracle“ ist da schon wieder rockiger unterwegs. Desweiteren solltet Ihr mal „Godspeed“ eine Hörprobe spendieren. Abschließend gibt es in der physischen Fassung, also der CD, als Bonus noch die schwedische Version der Eishockey-Hymne „40 Days And 40 Nights“.

„Tour De Force“ ist vom Überalbum noch ein Stück entfernt, präsentiert den Schweden-Vierer aber gestärkt und gefestigt. Einige Ausflüge in härtere Sphären inklusive, was den Jungs aber gar nicht so schlecht zu Gesicht steht. Vom Glamfaktor der Anfangstage hat man sich ja schon länger entfernt und mit diesem Rundling läuten THE POODLES definitiv ein neues Zeitalter in ihrer Discographie ein.

WERTUNG: 

 Trackliste:

1.Misery Loves Company
2.Shut Up!
3.Happily Ever After
4.Viva Democracy
5.Going Down
6.Leaving The Past To Pass
7.40 Days And 40 Nights
8.Kings & Fools
9.Miracle
10.Godspeed
11.Now Is The Time
12.Only Just Begun
13.En För Alla För En (Bonus Track)

Stefan