KEE MARCELLO – Judas Kiss

Band: Kee Marcello
Album: Judas Kiss
Plattenfirma: 7 Hard
Veröffentlichung: 05.04.2013
Homepage: www.keemarcello.com

Obwohl der ehemalige EASY ACTION- und EUROPE Gitarrero KEE MARCELLO nicht mehr so von der breiten Masse wahrgenommen wird, hat der Schwede besonders in der letzten Zeit einiges zu tun. 2011 veröffentlichte er seine Autobiographie „The Rock Star God Forgot“ und nach dem weltweiten Releases seiner Version von EUROPE Hits, die unter dem Banner „Redux: EUROPE“ segeln und dem Re-Release seiner ersten beiden Alben „Melon Demon Divine“ (noch unter KEE MARCELLO´S K2) und „Shine On“ in 2012 kommt er jetzt schon wieder mit frischen Material aus der Hüfte. „Judas Kiss“ nennt er sein neues Werk und zusammen mit Bassist Ken Sandin, Gitarrist Jonny Scaramanga und Drummer Paul White hat er diese 13 Stücke eingespielt.

Schon der Opener zeigt, dass Herr Marcello nicht in Erinnerungen schwelgt und lieber sein eigenes Süppchen kocht. Nach kurzem Vorspiel marschiert „Zombie“ flott nach vorne und verbindet Melodie mit gesunder Härte und modernem Sound. „Dog Eat Dog“ punktet mit einem rockigen Einstieg bevor der Grundtenor wieder düsterer wird. Bei „Starless Sky“ regieren die Harmonien seines alten Brötchengebers EUROPE während das schleppende „I´m Stoned“ qualitativ etwas nachlässt. Das verspielte „Dead End Highway“ lebt von der tollen Gitarrenarbeit des Namensgebers. Der Titeltrack packt noch eine Schippe an Härte obendrauf und zählt zu den Highlights des Albums. Mit „And Forever More“ hat man ein Duett mit der japanischen Sängerin Liv Moon in typischer Tradition von WITHIN TEMPTATION und Konsorten. Das balladeske „Coming Home“ hat eine ziemliche Country-Attitüde und setzt mit seiner Lässigkeit ein weiteres Ausrufezeichen. Bei „Get On Top“ geht es wieder zurück zum alten Rezept und nachdem sich Saitenhexer Marcello ordentlich ausgetobt hat gibt es eine gehörige Portion Rock´n Roll hinter die Ohren. Mehr Heavy Metal beinhaltet das folgende „The Harder They Come“ und „Dead Give Away“ liegt irgendwo dazwischen. „Love Will Tear Us Apart“ ist eine Coverversion von JOY DIVISION wobei bei dieser Version nur noch wenig an das Original erinnert. Das abschließende „Metal Box“ setzt noch einmal düstere Akzente und rockt wie der Teufel.

KEE MARCELLO ist ein großartiger Gitarrist und seine Stimme ist besser denn je. Aber auch der Rest der Truppe musiziert in der oberen Liga. Ein oder zwei Songs weniger hätten dem Fluss des Albums gut getan, aber „Judas Kiss“ ist ein schönes modernes Rock- bzw. Metalalbum, das vom Können der Protagonisten lebt und auf dem sich der ein oder andere Song nicht das erste Mal erschließt – Abwechslung inklusive!

WERTUNG: 

Trackliste:

1.Zombie
2.Dog Eat Dog
3.Starless Sky
4.I´m Stoned
5.Dead End Highway
6.Judas Kiss
7.And Forever More
8.Coming Home
9.Get On Top
10.The Harder They Come
11.Dead Give Away
12.Love Will Tear Us Apart
13.Metal Box

Stefan

SUMMERS – 364

Band: Summers
Album: 364       
Plattenfirma: Eigenvertrieb
Veröffentlichung: 04.04.2013
Homepage: www.officialsummers.com

In einem Jahr um die Erde – das könnte das Motto der Briten SUMMERS mit ihrem Debüt „364“ gewesen sein. Denn es dauerte 364 Tage bis dieses Dutzend Songs im Kasten war und bereit, um sich in Eurem Player zu drehen. Aufgenommen wurde in Zypern unter der Leitung von Clyde Ward, der schon mit ERIC CLAPTON, STING oder LENNY KRAVITZ gearbeitet hat, gemixt wurde die Scheibe in Deutschland von Jens Klein und gemastered in den USA von Pat Reese. Das Artwork stammt von dem amerikanischen Künstler Delae C. Noctra, der seinen Stil Hydroliptic nennt und auch dieser hat etwas mit Drehen zu tun (HIER erfahrt Ihr mehr). Der Sound auf „364“ könnte auch von Mutt Lange stammen und orientiert sich stark an DEF LEPPARD, was aber auch daran liegt, dass Sänger Crash Summers schon ziemlich nach Joe Elliot klingt. Zur Band gehören noch sein Bruder Ricky Summers (bass), Andy Pope (drums) und den Gitarristen Jason Sepala sowie Joedy Rose.

„Shot In The Dark“ schießt dann auch gleich in die gleiche Richtung wie der Stoff von RECKLESS LOVE und Kollegen. Catchy und mit jeder Menge Hooklines ausgestattet gibt auch „Superhero“ ein perfektes Bild ab. Ecken und Kanten vermisst man hier zwar gänzlich, aber weichgespült klingt der Sound des Fünfers auch nicht unbedingt. Die erste Single „Too Late“ (nein, keine Coverversion von DEF LEPPARD) kommt dann aber doch ein bisschen geklaut rüber. Zuckersüße Melodien bis zum Anschlag, hier werden einige Metalfans aussteigen. Alle Schüler der Klassen RECKLESS LOVE etc. bleiben bitte sitzen und lauschen weiter. Denn mit „Sometimes“, „Billy“, „Rockmachine“ (eine Hommage an THIN LIZZY) oder „“Told You So“ gibt es noch jede Menge hochklassiges und weitaus rockigeres Material zu entdecken. Schlechte Songs sucht man auf „364“ sowieso vergebens, nur die Grenze zum Kitsch ist manchmal etwas fließend und das muss man vertragen. Ich kann das, deshalb läuft mir die Platte richtig gut rein und speziell im letzten Drittel drehen die Jungs noch mal so richtig auf!

„364“ ist also im wahrsten Sinne des Wortes eine runde Sache, und auch wenn die 12 Songs nicht den Anspruch erfüllen, etwas Neues zu sein oder gar Kopfmusik, rocken sie umso mehr und beißen sich im Gehirn fest. Für Fans von DEF LEPPARD bis RECKLESS LOVE wärmstens zu empfehlen!

WERTUNG: 

Trackliste:

1.Shot In The Dark
2.Superhero
3.Girls
4.Too Late
5.Sometimes
6.Steal Away
7.Let´s Make Love
8.Billy
9.Let´s Go Round
10.Told You So
11.Terminator
12.Rockmachine

Stefan

BREED 77 – The Evil Inside

Band: Breed 77
Album: The Evil Inside
Spielzeit: 49:56 min.
Plattenfirma: FrostMetal / Soulfood
Veröffentlichung: 26.04.2013
Homepage: www.breed77.com

BREED 77 kommen ursprünglich aus Gibraltar. Vor einigen Jahren siedelten die Musiker allerdings komplett nach England über und arbeiten heutzutage in London.

Die 1996 gegründete Band konnte in ihrer Karriere schon die ein oder andere Auszeichnung für sich verbuchen, was wohl vor allem an der wilden Mischung aus spanischer Folklore und Hardrock gelegen hat.

Von dieser Mischung ist allerdings heute so gut wie nichts mehr vorhanden. Kein Flamenco und auch sonst keine mediterranen Einflüsse. Anstelle dessen gibt es 08/15 Modern Metal der Marke Disturbed, Soil und Konsorten. Kompositorisch und klangtechnisch zwar Oberliga, aber dafür auch komplett überraschungsfrei und vorhersehbar.

Die breite Masse wird drauf anspringen, wer aber das Besondere sucht, wird hier bitter enttäuscht.

WERTUNG: 

Trackliste:

1. Down (4:48)
2. Broken Pieces (3:53)
3. Fear (4:41)
4. Looking For Myself (4:39)
5. Bring On The Rain (3:56)
6. Low (4:13)
7. The Evil Inside (3:11)
8. Higher (4:08)
9. 2 Face (4:45)
10. Burn City Burn (4:55)
11. Motionless (6:47)

Frank

DEVILLE – Hydra

Band: Deville
Album: Hydra
Spielzeit: 44,5 min   
Plattenfirma: Small Stone Records
Veröffentlichung: 26.04.2013
Homepage:  www.myspace.com/devilleband

Vorab: DEVILLE haben rein gar nichts mit dem 2009 verstorbenen Kultmusiker Willy DeVille zu tun. Und sie sind auch kein Nachfolgeprojekt von dessen Band MinkDeVille.
Aber sie sind eine astreine schwedische Rockband mit durchaus eigenständiger Identität. Und die Jungs sind weder unbekannt noch Newcomer. Bereits 2005/06 veröffentlichten sie ein Split-LP/CD bei Daredevil Records. Die Band bestand damals seit sechs Jahren.
Im Dezember 2007 erschien ihr full-length-Silberling „Come Heavy Sleep“ bei Buzzville Records. Es folgte eine sehr erfolgreiche Europatour und 2009 erschien ihr nächstes Album „Hail the Black Sky“. Dazwischen lagen über 100 Gigs.
Mittlerweile sind die Jungs bei Small Stone unter Vertrag. 2011 und 2012 steckte das Schwedenquartett überwiegend im Studio, spielte nur einige kleine Touren und europäische Festivals. Das Ergebnis dieses Rückzugs liegt jetzt vor; „Hydra“.
Der Sound von DEVILLE liegt in der Tradition grosser Bands der Siebziger wie BLACK SABBATH oder „modernerer“ Truppen wie KYUSS oder SOUNDGARDEN. Insgesamt ist ihr Sound aber frischer als KYUSS und weniger poppig als SOUNDGARDEN. Immer wieder dringen Stoner- oder Doom-Elemente durch, ohne die Musik zu bestimmen.
Das Album bringt ein recht hohes Grundtempo, ich empfinde es als ziemlich „metallisch“, was mir gut gefällt. Es wird schnell klar, dass hier erfahrene, gute Musiker und ein erfahrenes Produktionsteam am Werk waren. Die Aufnahemqualität ist gut, die Arrangements stimmig.
Spannend finde ich die Spanne zwischen den einzelnen Titeln. So sind „Burning Towers“ oder „Battles Will Be Born“ stark „doom-verdächtig“ mit den gewohnten Breakdowns, „Over The Edge“ ist eher eine Hommage an BLACK SABBATH, „Blood Crown“ klingt wie ein Stück aus MANOWAR’s „Lord Of Steel“. Überhaupt – ich mag mich täuschen und finde keinen konkreten Hinweis – ich würde behaupten, dass Markus Akessons Bass verzerrt ist. Mindestens teilweise entsteht der Eindruck.
Andreas Bengtssons Stimme erinnert in einigen Teilen an KURT COBAIN, viele weitere Einflüsse, seinen sie nun gewollt oder von mir interpretiert, machen das Album abwechslungsreich und führen dazu, dass es auch bei mehrmaligem Hören nicht so schnell an Reiz verliert.
Meine Anspieltipps sind die oben genannten „Blood Crown“ oder „Over The Edge“.
„Stay A Little Longer“ ist eine Fast-Ballade mit einem Range beinahe zwischen Pop und Schwarzmetall.
Mir scheint, die Jungs lassen sich bewusst nicht schubladisieren, arrangieren Stilelemente, wie es ihnen in den Kram passt und kreieren einen Sound, der Spass macht – dem Zuhörer und der Band.
DEVILLE sind erfrischend, machen Lust auf mehr und liefern mit „Hydra“ ein Album ab, das in die Sammlung all derer gehört, denen Abwechslung und guter Sound wichtig sind, auch oder gerade, wenn es Genregrenzen sprengt.

WERTUNG:

Line Up

ANDREAS BENGTSSON: VOCALS, GUITAR
MARTIN HAMBITZER: GUITAR
MARKUS ÅKESSON: BASS
MARKUS NILSSON: DRUMS

Tracklist:

1. Lava
2. Iron Fed
3. In Vain
4. The Knife
5. Over The Edge
6. Burning Towers
7. Let It Go
8. Battles Will Be Born
9. Blood Crown
10. Imperial
11. Stay A Little Longer

Danny

DELAIN – Interlude

Band: Delain
Album: Interlude
Spielzeit: 55:17
Plattenfirma: Napalm Records
Stil: Symphonic Metal
Veröffentlichung: 03.05.2013
Homepage: www.delain.nl

DELAIN sagen „Danke“: an Fans und Unterstützer, welche die 2002 gegründeten, niederländischen Symphonic Metaller um Sängerin Charlotte Wessels in den vergangenen Jahren begleitet haben. Aus diesem Grund hat man ein Zwischenspiel arrangiert, welches treffenderweise auf den Titel „Interlude“ hört. Darauf befinden sich neben zwei neuen Songs auch Liveaufnahmen, jeweils ein Remix und eine Neuinterpretation, sowie drei Coversongs.

Den Anfang machen die beiden neuen Stücke „Breathe On Me“ und „Collars And Suits“, welche gewohnten DELAIN Sound bieten und dank sehr guter Produktion und Eingängigkeit gut in’s Ohr gehen.

Es folgt der New Single Mix von „Are You Done with Me?“ vom 2012er Werk „We Are the Others“. Wirklich neu ist an diesem Mix aber nur sehr wenig, Unterschiede zur ursprünglichen Version sind kaum herauszuhören.

Weiter geht es mit den Coverstücken „Such a Shame“ von Talk Talk, „Cordell“ von The Cranberries und „Smalltown Boy“ von Bronski Beat. Allen Songs können DELAIN ihre eigene Note verleihen, ohne den Bezug zum Original zu verlieren, was für mich in den allermeisten Fällen ein gutes Cover ausmacht.

Als nächstes erwartet uns eine eher unspektakuläre Balladen-Variante von „We Are The Others“. Im Gegensatz zu „Are You Done with Me?“ grenzt sich der Song deutlich vom Original ab, ist aber eher ein Schmankerl für Fans der Band. Wer DELAIN kennenlernen will, wird dem ursprünglichen Song mehr abgewinnen können.

Die folgenden 6 Liveaufnahmen sind ebenfalls nur nettes Beiwerk für eingefleischte Fans, zudem wirkt das Publikum an den passenden Stellen eingespielt und besonders die Gitarren klingen eher nach Studioaufnahmen. Zumindest bei mir stellt sich keine echte Liveatmosphäre ein.

Als Bonus wird der Veröffentlichung noch eine DVD mit weiterem Live-Material sowie allen bisherigen Videoclips der Band beiliegen.

Fazit:
Lohnt sich die Anschaffung von „Interlude“? Diese Frage stellt sich bei allen Zusammenstellungen dieser Art. Fans der Band werden sicher aus Neugier und für die komplette Sammlung zugreifen – und sollten nicht enttäuscht werden. Für einen Erstkontakt mit DELAIN ist die CD nur bedingt geeignet, hier empfehle ich den Griff zu einem der bisherigen drei „echten“ Studioalben.

WERTUNG: ohne Bewertung

Tracks:

01. Breathe On Me
02. Collars And Suits
03. Are You Done With Me (New Single Mix)
04. Such A Shame (Cover)
05. Cordell (Cover)
06. Smalltown Boy (Cover)
07. We Are The Others (New Ballad Version)
08. Mother Machine (live)
09. Get The Devil Out Of Me (live)
10. Milk And Honey (live)
11. Invidia (live)
12. Electricity (live)
13. Not Enough (live)

Bonus DVD:

01. Invidia (Video Live @ Metal Female Voices Fest)
02. Electricity (Video Live @ Metal Female Voices Fest)
03. We Are The Others (Video Live @ Metal Female Voices Fest)
04. Milk and Honey (Video Live @ Metal Female Voices Fest)
05. Not Enough (Video Live @ Metal Female Voices Fest)
06. Backstage Footage
07. Get The Devil Out Of Me (Video)
08. We Are The Others (Video)
09. April Rain (Video)
10. Frozen (Video)

Chris

DENIED – Let Them Burn

Band: Denied
Album: Let them burn
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: Sliptrick Records
Veröffentlichung: 26.01.2013
Homepage: www.deniedworld.com

Johan Fahlberg dürften vielen von uns als Frontmann der Heavy Rocker JADED HEART bekannt sein. Das der gute Johan mit seinem Organ auch bei einer knallharten Metalband richtig sein würde, hatte ich mir schon oft gedacht. Nun bekommen wir die Bestätigung in Form des Albums „Let them burn“ der Schweden von DENIED wo der gute Johan auch hinter dem Mikro steht.
Gegründet wurde die Truppe 2003 und hat außer Johan selbst noch Ex OPETH GITARRIST Chris Vowden und THERION Bassist Fredrik Isaksson mit an Bord.
Nach mehreren Demos ist es nun Zeit für das Debütalbum „Let them burn“.
Ich denke mal, wenn man das was uns jetzt erwartet als kraftvolle Mischung aus MYSTIC PROPHECY, METAL CHURCH und PRIMAL FEAR beschreibt, trifft man den Nagel auf den Kopf.
Also horchen wir doch mal direkt in den Opener“Judas Kiss“ rein. Und hier fackeln die Jungs nicht lange sondern stürmen direkt mal mit griffigen, krachenden Riffs los. Dazu kommt das passende Organ von Sänger Johan und fertig ist einer der besten, fesselnden Opener, den ich in der letzten Zeit lauschen durfte, klasse!
So wie geht’s weiter? Gut geht’s weiter! Mit dem ebenfalls richtig kraftvollen „Dead Messiah“ setzt man den eingeschlagenen Weg direkt fort und mit dem anschließenden etwas langsameren „Garden of Stone“ setzt man, was die Eingängigkeit angeht, dem Ganzen nochmal die Krone auf. Was eine kraftvolle Nummer und vor allem was für geniale ersten drei Tracks!
Beim folgenden „Constant Rage“ wird das Gaspedal bis zum Anschlag durchgetreten, leider ein wenig auf Kosten der Eingängigkeit und der Melodic, hier kommen Speed Fans richtig auf ihre Kosten.
Im Mittelteil erwartet uns dann das etwas epische „Until the End of Time“, der Stampfer „Lesser Son“ und das ganz ordentliche „Seven Times your Sin“. Ganz so stark wie der erste Teil, ist man hier nicht, aber gut hörbar und weit von einem Ausfall entfernt ist das Ganze hier auf jeden Fall trotzdem!
Der letzte Abschnitt hält mit „The Black Room“ und dem abschließenden „In Hell“ zwei weitere starke Songs bereit, so das der Gesamteindruck dieses Debütalbum abschließend nur als sehr ordentlich betitelt werden kann!

Anspieltipps:

Viele starke Songs sind hier vertreten, die aussagekräftigsten sind mit Sicherheit der Opener “Judas Kiss”, “Dead Messiah”, “Garden of Stone”, “Lesser Son” und “The Black Room”.

Fazit :

Bislang waren mir die Schweden von DENIED absolut kein Begriff, Sänger Johan war mir auch nur von JADED HEART bekannt. Das der Junge aber auch die richtig heftigen Songs vertonen kann beweist er uns nun auf diesem kraftvollen, mitreißenden Debütalbum. Das Ding ist richtig geil produziert und wird euch den Staub aus den Boxen blasen, das kann ich euch auf jeden Fall schon mal versprechen!
Ich bin auf jeden Fall sehr begeistert von “Let them burn” gewesen und werde nun den weiteren Werdegang von DENIED ganz genau verfolgen.
Eine ganz klare Kaufempfehlung gebe ich euch hier auf jeden Fall mit auf den Weg!

WERTUNG: 

Trackliste:

01. Judas Kiss
02. Dead Messiah
03. Garden of Stone
04. Constant Rage
05. Until the End of Time
06. Lesser Son
07. Seven Times your Sin
08. Nothing is scared
09. The Black Room
10. In Hell

Julian

F.K.Ü. – 4: Rise Of The Mosh Mongers

Band: F.K.Ü.
Album: 4: Rise Of The Mosh Mongers
Spielzeit: 43:17 min
Plattenfirma: Napalm Records
Veröffentlichung: 26.04.2013
Homepage: www.moshoholics.com

F.K.Ü., in weiten Teilen der Welt auch unter Ihrem früheren Namen Freddy Krüger’s Underwear bekannt, haben sich dem Horror-(Mosh)Thrash verschrieben und legen mit „4: Rise Of The Mosh Mongers“ ihr, richtig geraten, 4. Langeisen vor. Da die Band bereits seit 1987 existiert, ist dies (trotz längerer kreativer Pausen) eine recht überschaubare Ausbeute. Aber weil die beteiligten Musiker nebenbei noch bei anderen Bands (u.a. Loch Vostok, Lost Souls, Darkane) tätig sind, scheint F.K.Ü. also eher ein Spaß/Nebenprojekt zu sein. Nach dem ersten Durchgang der Platte war ich ein wenig unschlüssig, denn obschon die Songs eigentlich durch die Bank weg ganz gut zündeten, fehlten mir doch einige, für mich persönlich bei Thrash ziemlich wichtige, Zutaten: Gitarrensoli? Völlige Fehlanzeige. Aggressiver Gesang und brutale Performance? Nicht wirklich. Schmutzige, dreckige Produktion? Eher sauber und modern-fett. Die Scheibe ist insgesamt ein wenig zahm und arg poliert geraten (trotz dem zotteligen und das Gegenteil suggerierenden Artwork) und klingt damit ein Stück weit wie der übliche Thrash „Mainstream“ wie er eigentlich tagtäglich veröffentlicht wird.

Während die Instrumentalfraktion ihre Arbeit solide, aber wenig spektakulär verrichtet, zeichnet sich Sänger Larry Lethal für den Großteil der meist gelungenen Refrains verantwortlich und kann mit seiner äußerst variablen Stimme den ansonsten recht austauschbaren Tracks seinen Stempel aufdrücken. Mal röhrt er James Hetfield typisch durchs Unterholz, mal gibt er Powermetal-mäßig Vollgas und hier und da werden auch mal King Diamond Gedächtnis Falsett-Töne eingestreut. Der Mann hat wirklich einiges auf dem Kasten und rettet Songs wie meine persönlichen Favoriten „Black Hole Hell“, „112 Ocean Avenue“ und „Terror Train“ vor der Belanglosigkeit.

Über den „Humor“ der Band muss man sich jetzt nicht streiten, mein Geschmack ist es jedenfalls nicht und Songtitel wie „Moshocalypse Now“, „Rise Of The Mosh Mongers“ oder „Anthem Of The Moshoholics“ zaubern mir nur Stirnrunzeln ins Gesicht. Aber das kann man auch gerne anders sehen. Was aber doch wirklich nervt sind die kurzen, eingeschobenen „The Überslasher“ Songfetzen, die den Fluss des Albums stören und auf die ich gerne verzichtet hätte. Auch ist die Spielzeit ein wenig zu lang geraten. So gut der Großteil der Songs auch sein mag, dem Hörer geht das permanente Hi-Speed Geballer über die Dauer von einer Dreiviertelstunde und aufgrund der genretypischen fehlenden Abwechslung doch ein wenig auf die Nerven.

Wer seinen Thrash eher perfekt und schmerzlos eingetütet, denn ungehobelt eingerotzt mag und auf Kitsch-Horror-Humor steht sollte sich Granaten wie die bereits genannten oder auch „Cannibal Detox“ auf keinen Fall entgehen lassen.

WERTUNG:

Trackliste:

01. Moshocalypse Now
02. Rise Of The Mosh Mongers
03. Black Hole Hell
04. Cannibal Detox
05. The Überslasher Pt. 1
06. Scream Bloody Mosher
07. Esox Lucius
08. The Überslasher Pt. 2
09. At The Mountains Of Madness
10. A Nightmare Made Thrash
11. 112 Ocean Avenue
12. The Überslasher Pt. 3
13. Marz Attacks
14. Terror Train
15. The Überslasher Pt. 4
16. They Feed The Dark
17. Anthem Of The Moshoholics

Mario

VOODOO HIGHWAY – Showdown

Band: Voodoo Highway
Album: Showdown
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: Dust on the Tracks Records
Veröffentlichung: 26.04.2013
Homepage: www.facebook.com/WhoDoHighway

Im Juni 2011 traten die Italiener VOODOO HIGHWAY auf die große Rockbühne und wurden alsbald als die nächsten DEEP PURPLE ab gefeiert. Da diese Vorschusslorbeeren nicht zu unrecht waren, zeigten uns die Jungs rund um Frontröhre Frederico di Marco und Keyboarder Alessandro Duo (mittlerweile auch bei RAVENLORD tätig), auf ihrem ersten Album „Broken Uncle’s Inn“. Gekonnt verwob man damals den Rock der 80iger mit den PURPLE typischen Hammond Orgel Sound und einem Schuss Dreck. Das Debütalbum wurde überall auf der Welt ab gefeiert und bekam in vielen großen Magazinen Topnoten und so war es auch nicht verwunderlich das VOODOO HIGHWAY alsbald mit vielen großen Bands die Bühne teilten.
Nun ist man also mit dem zweiten Album „Showdown“ wieder zurück im Geschäft und wir schauen jetzt mal ob sich die Band weiterentwickelt hat und ob man den starken Erstling toppen kann. Mit dem Videotrack „This is Rock n Roll Wankers!“ geht das Ganze los und man serviert uns einen flotten Rock Track der von den bisherigen Trademarks der Band nur so wimmelt. Da wird die Orgel bearbeitet, und Frontröhre Frederico keift ins Mikro. Eine flotte und eingängige Angelegenheit und ein würdiger Opener!
Geschwindigkeitsmäßig tritt man beim folgenden „Fly to the Rising Sun“ gehörig auf die Bremse, was die Melodic und die Eingängigkeit angeht ist man aber nochmal ein ganzes Stück besser als beim Vorgänger. Prima Nummer die sich perfekt einreiht.
Richtig schön eingängig das passt auch auf „Could you love me“ bei dem die Italiener ihren eingeschlagenen Weg stur weiterverfolgen und hier zu absoluter Höchstform auflaufen.
Das die Jungs nicht nur den knallharten Rock beherrschen zeigen sie uns bei „Wastin‘ Miles“ welcher eher in die AOR Richtung tendiert. Sehr schön Abwechslung!
Der Mittelteil besteht aus dem wieder rockigenen „Church of Clay“, „Mountain High“ und „Cold White Love“ welches wieder in bester Ohrwurmmanier daher kommt und richtig gut durch die Boxen tönt!
Ihr merkt schon richtig viel zu meckern habe ich bislang nicht wirklich, alles wirkt recht kompakt und ist super eingängig und das bleibt eigentlich auch im letzten Abschnitt der Platte so. Hier finden sich auch noch zwei Bonustracks wobei der Abschlusstrack „Broken Uncle’s Inn“ der Titeltrack des Debütalbums ist und hier neu eingespielt erstrahlt. Trotzdem muss man den letzten Abschnitt leider als den schwächsten bezeichnen.

Anspieltipps:

“This is Rock n Roll Wankers!”, “Fly to the Rising Sun”, “Could you love me”, “Church of Clay” und “Cold white love” sollte man sich auf jeden Fall genauer zu Gemüte führen.

Fazit :

Nun das Debütalbum von VOODOO HIGHWAY kam bei mir damals nicht ganz so gut weg, ich erinnere mich noch. Mir fehlten damals einfach die richtigen packenden Ohrwürmer und die kompakten, eingängigen Songs. Die Jungs haben anscheinend mein Flehen erhört, denn auf dem neuen Album wimmelt es nur so von Ohrbomben und richtigen Burnertracks!
Wer ein Rockalbum sucht welches den Sound von DEEP PURPLE, gewürzt mit neuen Elementen und eingängigen Parts sucht, der ist hier genau richtig und findet wonach er verlangt.
Das Einzige was ich hier ein wenig negativ ankreiden muss, ist der letzte Abschnitt der mich mit seinen Songs und den beiden Bonustracks nicht so vom Hocker haut, ansonsten ist hier aber alles im grünen Bereich und man stößt locker bis in den oberen Punktebereich bei uns vor!

WERTUNG:

Trackliste:

01. This is Rock n Roll Wankers!
02. Fly to the Rising Sun
03. Midnight Hour
04. Could you love me
05. Wastin‘ Miles
06. Church of Clay
07. Mountain High
08. Cold white Love
09. A Spark from the sacred fire
10. Prince of Moonlight
11. Till it bleeds (Bonus Track)
12. Broken Uncle’s Inn (Bonus Track)

Julian

NERGARD – Memorial For A Wish

Band: Nergard
Album: Memorial for a Wish
Spielzeit: 64:48 min.
Plattenfirma: Battlegod Productions / H’art
Veröffentlichung: 26.04.2013
Homepage: www.facebook.com/nergardmusic

NERGARD wurden 2010 vom 23-jährigen Andreas Nergard gegründet. Nach einer EP erscheint mit „Memorial for a Wish“ Teil 1 einer zweiteiligen Konzeptstory, die im Jahre 1890 in Dublin spielt. Ein junger Mann wird in dieser Story unschuldig eines Verbrechens bestraft und wandert daraufhin in den Knast. Da ich aber nicht zu viel erzählen möchte, verrate ich den Ausgang der Geschichte nicht.

Und für sein Debütalbum hat der junge Norweger eine ganze Armada an mehr oder weniger bekannten Sängern für sein Projekt gewinnen können. So zählen u.a. Age Sten Nilsen (Wig Wam), Ralf Scheepers (Primal Fear), Göran Edman und Mike Vescera (beide ex-Malmsteen), David Reece (ex-Accept), Tony Mills (TNT) und Michele Luppi (Secrets Sphere) zur Besetzung.

Das Multitalent Nergard hat die komplette Scheibe im Alleingang komponiert und mit Ausnahme der Gitarren alleine eingespielt. Respekt.

Musikalisch gesehen würde ich die ganze Geschichte in die Rock-Oper Schublade stecken wollen, obschon sie nicht explizit als solche angepriesen wird. Stilistisch wandelt das gebotene dann auch von Musicalparts und Melodic Rock/Metal über AOR bis hin zu Death/Thrash Metal-Elementen. Das ist alles gut gespielt und äußerst stimmig miteinander verbunden.

Das einzige Problem, was ich mit der Platte habe ist, dass relativ wenig hängen bleibt. Alles klingt ein wenig beliebig und austauschbar. Geile Hooklines wie beispielsweise im Song „A Question of God“ findet man leider viel zu selten. Das ist sehr schade, da ich die Idee und die Umsetzung als durchaus gelungen empfinde.

Für ein Debütalbum in diesem Umfang, allen voran von einem Musiker in einem solchen Alter muss man jedoch ohne zu zögern den Hut ziehen. Wenn NERGARD es schaffen auf dem zweiten Album des Konzeptwerks, das im Frühjahr 2014 erscheinen soll, mehr Songs vom Kaliber „A Question of God“ aus dem Ärmel zu schütteln, könnte da echt was draus werden. Um an die Elite (Ayreon, Avantasia) heranzukommen, braucht es aber noch etwas.

WERTUNG: 

Trackliste:

1. Twenty Years In Hell (9:12)
2. A Question Of God (5:12)
3. Is This Our Last Goodbye (6:33)
4. Hell On Earth (5:11)
5. An Everlasting Dream (4:07)
6. Nightfall (7:51)
7. Angels (11:50)
8. Requiem (14:52)

Frank

RHAPSODY OF FIRE – From Chaos To Eternity

Band: Rhapsody of Fire
Album: From Chaos to Eternity
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 03.05.2013
Homepage: www.rhapsodyoffire.com

Die unbestrittenen italienischen Symphonic Metalkönige RHAPSODY OF FIRE noch großartig vorzustellen hieße glaube ich Eulen nach Athen zu tragen. Ich denke jeder der nur ein wenig was mit Metal zu tun hat, sollte die Jungs kennen. Kennen heißt ja nicht gleich mögen, denn die Jungs polarisieren seit Eh und Je, die einen lieben sie über alles und für die andere Fraktion ist die Mucke der Jungs mit das Schlimmste was es gibt. Ich für meinen Teil bin da eher im neutralen angesiedelt und finde es einfach nur großartig wie die Jungs ihre Mucke zelebrieren und bis zum heutigen Tage eine riesige Gefolgschaft begeistern können.
Die Livequalitäten der Band sind ebenfalls unbestritten und davon können wir uns dieser Tage überzeugen, denn mit „From Chaos to Eternity“ erscheint das erste Livealbum der Jungs mit einer Mischung aus alten Bandklassikern, sowie neuerem Material, welches durchaus auch als Best of durchgehen könnte.
Bandkopf Alex Staropoli ist besonders stolz auf den Livesound und fügt hinzu das hier nichts nachgebessert wurde, sondern man auf dem neuen Album den wahren Livesound der Truppe geboten bekommt. Große Worte, hören wir also direkt mal rein und überzeugen uns vom Wahrheitsgehalt dieser Aussage.
Nach zwei einleitenden Tracks gibt es mit dem Titeltrack „From Chaos to Eternity“ des letzten Albums das erste Mal einen „richtigen“ Song zu bestaunen. Die Qualität des Tons ist sehr gut, kein Vergleich zu früheren Livealben so mancher Bombastband. Die ganzen Zusatzgimmicks (Einspieler, Chöre etc.) sind wie bereits bekannt vom Band, das könnten die Jungs auch nicht live performen. Egal, direkt im Anschluss gibt es mit „Triumph of Agony“ einen weiteren Titeltrack zu bestaunen, bevor es dann mit ein paar „normalen“ Nummern weitergeht. Mit „Unholy Warcry“, „Land of Immortals“ und „Dark Reign of Fire“ geht dann die Hitdichte aber ganz klar wieder nach oben, bevor mit dem obligatorischen Drum Solo von Alex Holzwarth das Ende der ersten CD eingeläutet wird.
Der Junge ist natürlich kein Mike Terrana, der mit seiner puren Kraft und Wildheit überzeugt, aber technisch hat er auf jeden Fall einiges drauf.
Die zweite Scheibe beginnt direkt mit dem Burnersong „The March of the Swordmaster“, weiter geht es direkt mit einem weiteren Titelstück, „Dawn of Victory“ ist dieses Mal an der Reihe und danach gibt sich dann der andere Holzwarth die Ehre, Oliver zeigt uns sein ganzes Können in Form eines schicken Basssolos.
Über das atmosphärische „The Village of Dwarves“ und „Reign of Terror“ geht es mit riesen Schritten in den letzten Abschnitt der Platte und der Show wo uns dann noch „Emerald Sword“, „Erian’s lost Secrets“ und der Abschlusstrack „The Slendour of  Angel’s Glory“ erwarten und uns ein wahrlich majestätisches Ende liefern.

Anspieltipps:

Bei einer Livescheibe verbieten sich einzelnen Songs, nur komplett ist das Ganze ein  Genuss!

Fazit :

Was soll ich groß sagen? Auf dem ersten Livealbum von RHAPSODY OF FIRE ist alles enthalten was bei den Italienern Rang und Namen hat. Man bekommt, wie schon angekündigt, eine gute Mischung von neuen und alten Tracks, die Truppe zeigt sich sehr spielfreudig und die Fans mischen sich auch das ein oder andere Mal ein.
Für den geneigten Fan ist dieses Livedokument die richtige Ergänzung seiner Sammlung und der Neueinsteiger bekommt einen sehr guten Überblick über das Schaffen einer der führenden Bombast Symphonic Metalbands!

WERTUNG: keine Wertung

Trackliste CD1:

01. Dark Mystic Vision
02. Ad Infinitum
03. From Chaos to Eternity
04. Triumph of Agony
05. I belong to the Stars
06. The Dark Secret
07. Unholy Warcry
08. Lost in cold Dreams
09. Land of Immortals
10. Aeons of Raging Darkness
11. Dark Reign of Fire
12. Drum Solo

Trackliste CD2:

01. The March of the Swordmaster
02. Dawn of Victory
03. Toccata on Bass
04. The Village of Dwarves
05. The Magic of the Wizard’s Dream
06. Holy Thunderforce
07. Reign of Terror
08. Kinghtrider of Doom
09. Epicus Furor
10. Emerald Sword
11. Erian’s lost Secrets
12. The Slendour of Angel’s Glory

Julian