RHAPSODY OF FIRE – From Chaos To Eternity

Band: Rhapsody of Fire
Album: From Chaos to Eternity
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 03.05.2013
Homepage: www.rhapsodyoffire.com

Die unbestrittenen italienischen Symphonic Metalkönige RHAPSODY OF FIRE noch großartig vorzustellen hieße glaube ich Eulen nach Athen zu tragen. Ich denke jeder der nur ein wenig was mit Metal zu tun hat, sollte die Jungs kennen. Kennen heißt ja nicht gleich mögen, denn die Jungs polarisieren seit Eh und Je, die einen lieben sie über alles und für die andere Fraktion ist die Mucke der Jungs mit das Schlimmste was es gibt. Ich für meinen Teil bin da eher im neutralen angesiedelt und finde es einfach nur großartig wie die Jungs ihre Mucke zelebrieren und bis zum heutigen Tage eine riesige Gefolgschaft begeistern können.
Die Livequalitäten der Band sind ebenfalls unbestritten und davon können wir uns dieser Tage überzeugen, denn mit „From Chaos to Eternity“ erscheint das erste Livealbum der Jungs mit einer Mischung aus alten Bandklassikern, sowie neuerem Material, welches durchaus auch als Best of durchgehen könnte.
Bandkopf Alex Staropoli ist besonders stolz auf den Livesound und fügt hinzu das hier nichts nachgebessert wurde, sondern man auf dem neuen Album den wahren Livesound der Truppe geboten bekommt. Große Worte, hören wir also direkt mal rein und überzeugen uns vom Wahrheitsgehalt dieser Aussage.
Nach zwei einleitenden Tracks gibt es mit dem Titeltrack „From Chaos to Eternity“ des letzten Albums das erste Mal einen „richtigen“ Song zu bestaunen. Die Qualität des Tons ist sehr gut, kein Vergleich zu früheren Livealben so mancher Bombastband. Die ganzen Zusatzgimmicks (Einspieler, Chöre etc.) sind wie bereits bekannt vom Band, das könnten die Jungs auch nicht live performen. Egal, direkt im Anschluss gibt es mit „Triumph of Agony“ einen weiteren Titeltrack zu bestaunen, bevor es dann mit ein paar „normalen“ Nummern weitergeht. Mit „Unholy Warcry“, „Land of Immortals“ und „Dark Reign of Fire“ geht dann die Hitdichte aber ganz klar wieder nach oben, bevor mit dem obligatorischen Drum Solo von Alex Holzwarth das Ende der ersten CD eingeläutet wird.
Der Junge ist natürlich kein Mike Terrana, der mit seiner puren Kraft und Wildheit überzeugt, aber technisch hat er auf jeden Fall einiges drauf.
Die zweite Scheibe beginnt direkt mit dem Burnersong „The March of the Swordmaster“, weiter geht es direkt mit einem weiteren Titelstück, „Dawn of Victory“ ist dieses Mal an der Reihe und danach gibt sich dann der andere Holzwarth die Ehre, Oliver zeigt uns sein ganzes Können in Form eines schicken Basssolos.
Über das atmosphärische „The Village of Dwarves“ und „Reign of Terror“ geht es mit riesen Schritten in den letzten Abschnitt der Platte und der Show wo uns dann noch „Emerald Sword“, „Erian’s lost Secrets“ und der Abschlusstrack „The Slendour of  Angel’s Glory“ erwarten und uns ein wahrlich majestätisches Ende liefern.

Anspieltipps:

Bei einer Livescheibe verbieten sich einzelnen Songs, nur komplett ist das Ganze ein  Genuss!

Fazit :

Was soll ich groß sagen? Auf dem ersten Livealbum von RHAPSODY OF FIRE ist alles enthalten was bei den Italienern Rang und Namen hat. Man bekommt, wie schon angekündigt, eine gute Mischung von neuen und alten Tracks, die Truppe zeigt sich sehr spielfreudig und die Fans mischen sich auch das ein oder andere Mal ein.
Für den geneigten Fan ist dieses Livedokument die richtige Ergänzung seiner Sammlung und der Neueinsteiger bekommt einen sehr guten Überblick über das Schaffen einer der führenden Bombast Symphonic Metalbands!

WERTUNG: keine Wertung

Trackliste CD1:

01. Dark Mystic Vision
02. Ad Infinitum
03. From Chaos to Eternity
04. Triumph of Agony
05. I belong to the Stars
06. The Dark Secret
07. Unholy Warcry
08. Lost in cold Dreams
09. Land of Immortals
10. Aeons of Raging Darkness
11. Dark Reign of Fire
12. Drum Solo

Trackliste CD2:

01. The March of the Swordmaster
02. Dawn of Victory
03. Toccata on Bass
04. The Village of Dwarves
05. The Magic of the Wizard’s Dream
06. Holy Thunderforce
07. Reign of Terror
08. Kinghtrider of Doom
09. Epicus Furor
10. Emerald Sword
11. Erian’s lost Secrets
12. The Slendour of Angel’s Glory

Julian

MAGISTER TEMPLI – Lucifer Leviathan Logos

Band: Magister Templi
Album: Lucifer Leviathan Logos
Spielzeit: 37:08 min.
Releasetermin: 10.05.2013
Plattenfirma: Cruz del Sur Music
Stilrichtung: Doom Metal / Okkult Rock
Homepage: www.magistertempli.bandcamp.com

Wenn eine Band aus Norwegen kommt, auf den Namen MAGISTER TEMPLI hört und ihren Debüt-Langspieler „Lucifer Leviathan Logos“ nennt, wähnt man sich zwangsläufig in schwarzmetallischen Gefilden. Nicht in diesem Fall. Thematisch wildern Abraxas d’Ruckus (Gesang), Akoman (Bass), Grimmdun (Drums), Patriark und Baphomet (Gitarren) zwar auch in okkulten und diabolischen Bereichen, musikalisch beheimatet ist die 2008 gegründete Band aber im traditionellen Doom Metal, angereichert mit NWOBHM-Einflüssen und einer guten Portion Okkult-Rock.

Im Underground hat die 2012 veröffentlichte EP „Iao Sabao!“ schon einige Aufmerksamkeit erregt und bei Anhängern dieses Sounds Lust auf mehr gemacht.

Der Opener „Master of the Tempel“ startet groovend und schwungvoll in den Silberling. Bei „Lucifer“ wird es schleppender, heavy und besonders beim Refrain sticht der sehr atmosphärische Gesang hervor. Die übrigen Songs wechseln zwischen diesen beiden Geschwindigkeiten, es gibt immer wieder gut gesetzte Breaks und Tempowechsel.
Eine Fülle an mächtigen Riffs, mal schleppend, mal treibend und druckvoll, gepaart mit erstklassigen Hooks, tollen Melodien und Harmonien ergeben ein düsteres, fesselndes Gebräu. Die Einflüsse im Klangbild von MAGISTER TEMPLI reichen von TROUBLE, SOLITUDE AETURNUS über MERCYFUL FATE bis hin zu PAGAN ALTAR und GHOST.

Einen Preis für Innovation gewinnen MAGISTER TEMPLI sicherlich nicht, braucht aber in diesem Genre auch kein Mensch. Die Musiker verstehen ihr Handwerk, die Produktion hat einen traditionellen Klang ohne altbacken zu wirken. „Lucifer Leviathan Logos“ wirkt ehrlich und frisch. Was will man mehr? Über die Lyrics brauchen wir auch nicht groß zu reden, Tod & Teufel gehören nun einmal zu okkulter Musik wie das Amen in der Kirche. Auch wenn ich mir für ein nächstes Album wünschen würde, die Welt von H.P. Lovecraft und seines Cthulhu Mythos in vielleicht ein Konzept-Album einfließen zu lassen. Bei „The Innsmouth Look“ vertont man ja bereits eine der erfolgreichsten Geschichten des Altmeisters der Horror-Literatur.

Fazit:
Wer auf okkulten Heavy/Doom Metal steht und die genannten musikalischen Paten gerne hört, wird mit diesem wirklich starken Debüt seine teuflische Freude haben. Ich für meinen Teil habe diese auf jeden Fall.

WERTUNG: 

Trackliste:

1. Master of the Temple
2. Lucifer
3. The Innsmouth Look
4. Leviathan
5. Tiphareth
6. Logos
7. VITRIOL

Chris

SIR REG – 21st Century Looser

Band: Sir Reg
Album: 21st Century Loser
Spielzeit: 42:29 min
Plattenfirma: Heptown Records
Veröffentlichung: b. v.
Homepage: www.sirreg.se

…und hier kommt das dritte Studioalbum eines irischen Sängers mit seiner schwedischen Band: Brendan Sheehy (Akkustik Gitarre & Gesang), Karin Ullvin (Geige), Erik Dahlquist (Schlagzeug), Chris Inoue (E-Gitarre), Juba Nurmenniemi (Bass) und Mats Lindström (Bouzouki). Wer aufmerksam liest, stellt fest, dass es einen personellen Wechsel an der E-Gitarre zu verzeichnen gibt. Das Album soll dort einhaken, wo das letzte Album abgeschlossen hat; es ist also sozusagen eine Fortsetzung der Alben, die die Celtic Punks bisher veröffentlicht haben.

Ein lustiges Cover, auf dem vordergründig „Schlipsträger“ zu sehen sind, die gestresst und verärgert am Arbeitsplatz sitzen. Der Hintergrund geht in eine Landstraße über, die durch grüne Wiesen führt. 

Brendan Sheehan hat eine sehr angenehme Stimme, die mit der Musik seiner Band und ihrem musikalischen Stil wunderbar harmoniert.

Mit „Emigrate“ als Auftakt ist ein guter Einstieg in ein Gute-Laune- und Gefiedel-Album gefunden. „Raise Your Hand“ hat so einen typisch irischen Start, dass es einem vor Wonne die Tränen in die Augen treibt. Dann singt Sheehan und der Song ist einfach Fun-Rock. Zwischendurch wird gedudelt und gefiedelt. Bei „At The End Of The World“ paart sich irische Schwermütigkeit, die genauso typisch ist wie die Leichtigkeit, mit sanften, ruhigen Gitarren- und griechischen Bouzouki-Klängen. Dann kommt Trommelwirbel und das Ganze wird rockiger. Nicht wirklich ein Ohrwurm, geht aber in die Richtung. Sozusagen also ein Ohrwürmchen. Leider ist der Abschluss ein wenig abrupt. Und auch bei „Banquet of Dreamers“, dem Titelsong „21st Century Loser“ und „Live For Today“ fühlt man sich in eine irische Taverne versetzt. Die Mischung aus irischem Rhythmus, Leichtigkeit wird mit den Bouzouki-Klängen wirklich wundervoll aufgepeppt. „Live For Today“ ist übrigens ein Motto, dass man sich öfter mal zu Herzen nehmen kann, denn (ohne den Zeigefinger zu heben) wie schnell kann’s mit jedem von uns vorbei sein?! Ein schönes, aber auch trauriges Stück ist „City Of Tragedy“. Das ist eher im Stil einer traurigen Erzählung. Natürlich spielen auch hier die Instrumente mit, aber getragen wird das Stück eher von der Stimme Sheehans und dem Background-Gesumme, so dass die gespielte Musik eher im Hintergrund steht. Ein äußerst schneller Takt ist bei „All That Remains“ gefunden. Hier wippt man wieder mit und das Tanzbeinchen würde gern mithüpfen. Ein prägnantes und eingängiges Stück ist „We’ll Rise Again“. Textlich ein Steh-Auf-Männchen-Stück. Man wird nie sterben und nie wieder hinfallen. Schöner, mutiger Text. Beim zweiten Teil von „21st Century Loser“ findet offenbar dieses Stück auch seinen Abschluss. Okay, stört nicht, wäre aber verzichtbar…

Das ist für mich Gute-Laune-Musik, Fun-Rock – das macht einfach Spaß! Es ist einfach etwas ganz anderes. Stilmix gekonnt umgesetzt.

Anspieltipps: „Raise Your Hand“, „AT The End Of The World“, “Live For Today”, “All That Remains”

Fazit :  Wer die Vorgänger-Alben mochte, wird auch um dieses nicht herumkommen. Hier wird man nicht enttäuscht.

WERTUNG: 

Trackliste:

1.Emigrate 4:05
2.Raise Your Hand 2:27
3.’til the Dead Come Alive 3:06
4.At the End of the World 3:42
5.Walking into Doors 4:59
6.Banquet for Dreamers 2:50
7.21 st Century Loser 2:55
8.Live for Today 3:44
9.City of Tragedy 5:40
10. All that Remains 3:45
11. We’ll Rise Again 3:52
12. 21 st Century Loser pt. II 1:24

Sandra

HIM – Tears On Tape

Band: H.I.M.
Album: Tears on Tape
Spielzeit: 41:04 min.
Plattenfirma: We Love Music (Universal)
Veröffentlichung: 26.04.2013
Homepage: www.heartagram.com

Ja, da sind sie also wieder, die finnischen „Love Metaller“ um Frontmann Ville Valo. Konnte mich das Debütalbum „Greatest Lovesongs Vol. 666“ und der nicht minder schlechte Nachfolger „Razorblade Romance“ noch begeistern, agierte die Band auf den folgenden Alben dann doch arg chart-orientiert und wenig experimentierfreudig.

Wie es dann auch so kommen muss, nahm der Alkohol überhand und stellte die Jungs vor eine harte Probe, an der sie das ein ums andere mal fast zerbrochen wären.
Zudem musste sich Drummer einer langwierigen Nervenerkrankung in den Armen geschlagen geben, die ihn auch wieder fast zur Aufgabe zwang.

Die 8-monatige Auszeit nutzten die verbliebenen Bandmitglieder um neue, betont düstere, harte Songs zu schreiben, um ihren Frust zu kanalisieren. So möchte es uns zumindest die Platteninfo weismachen. Von Black Sabbath Riffs ist die Rede.

Die Wahrheit ist dann doch eher ernüchternd. Komplett unspektakuläre Aufnummersichersongs, ein Gitarrensound der derart mit digitalen Effekten zugekleistert, dass es schon keinen Spaß mehr macht und Ville’s prägnanter Gesang, den man zwar auf den ersten Ton erkennt, der aber mittlerweile auch ausgelutscht hoch zehn klingt, zumal er bei weitem nicht mehr die Ausdruckskraft besitzt, wie vor 15 Jahren.

Zumindest der Rhythmussektion kann man keinen Vorwurf machen, die beiden grooven ganz ordentlich, was die absolut vorhersehbaren Songs aber keinen Deut besser macht.

Die Produktion insgesamt ist dann auch ausschließlich auf den Massenmarkt ausgelegt. Keine Ecken, keine Kanten, alles schön sanft. Muss den Mädels ja gefallen.

Fazit: Wer’s braucht…habs zumindest einmal bis zum Ende der Platte geschafft.

WERTUNG: 

Trackliste:

1. Unleash The Red
2. All Lips Go Blue
3. Love Without Tears
4. I Will Be The End Of You
5. Tears On Tape
6. Into The Night
7. Hearts At War
8. Trapped In Autumn
9. No Love
10. Drawn & Quartered
11. Lucifer’s Chorale
12. W.L.S.T.D.
13. Kiss The Void

Frank

WAR & PEACE – The Flesh And Blood Sessions

Band: War & Peace
Album: The Flesh And Blood Sessions
Plattenfirma: Cleopatra Records
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Homepage: –

Die Musik auf diesem Silberling wurde zu einer Zeit veröffentlicht, als es mit einer Mischung aus Spät-Achtziger Hardrock, AOR und jeder Menge Dreck unter den Fingernägeln keinen Blumentopf zu gewinnen gab. Hinter War & Peace stecken durchaus prominente Köpfe, allen voran Ex-DOKKEN Basser Jeff Pilson, der gemeinsame Sache mit Michael Diamond (LEGS DIAMOND) machte und die Band eigentlich unter dem Namen FLESH AND BLOOD gründete. Wegen rechtlicher Qurerelen musste man sich dann in WAR & PEACE umbenennen und so läuft dieser Tonträger unter dem Banner „The Flesh And Blood Sessions“. Sessions deshalb, weil es sich bei diesen 10 Tracks nicht um ein komplettes Album handelt sondern um Material aus unterschiedlichen Entstehungsphasen. Weiter zur Band gehörten solch illustre Namen wie Vinnie Appice (drums) oder Randy Hansen (guitars) Track 1-5 wurde 1988 unter den Fittichen von Angelo Arcuri (DIO etc.) aufgenommen, Track 6-8 dann Ende 1990 mit Tommy Henriksen, Track 9 im Jahre 1992 und der Bonus Track „Heaven Knows“ erneut 1990 mit Darren Housholder an der Lead Gitarre.

So viel zur Entstehung der einzelnen Songs. Die ersten 9 Songs wurden Ende der 1990er veröffentlicht, ohne dass es jemand mitbekommen hatte. Jetzt ist es Zeit für eine Neuauflage mit überarbeitetem Sound und Bonussong.

Der Opener „Kill For The Love Of God“ ist bezeichnend für dieses vergessene Juwel. Nach einem typischen Kriegsintro schraubt sich der Song nach und nach bis zum Pre-Chorus in schwindelerregende Höhen um dann im Refrain so richtig die Sau rauszulassen – und das alles im Midtempobereich. Wohl dosierte Aggression finden mit einem Killer-Riff und Pilson´s einzigartigem Gesang die perfekte – in diesem Falle tödliche – Dosis. Das schleppende „Snake Eyes“ überzeugt seltener mit eingängigen Melodien sondern mit seiner beklemmenden Aura. Da geht es bei „If I Put My Love On You“ schon gemächlicher bzw. mit einem Spritzer AOR gewürzt zu. Wiederum ein großartiger Song und es wirft sich echt die Frage auf, warum dieses Material nie die großen Wellen schlagen konnte bzw. auf einem großen Label veröffentlicht wurde, als die Zeit für diese Musik noch offen war. „I Don´t Want To Be Lonely“ ist etwas vorhersehbarer, ist aber immer noch großes Kino. „Nailed To The Cross“ gerät dann wieder um einige Grade härter.

Somit hätten wir die erste Session mit ihren fünf Songs abgehandelt. Zum Glück traf man sich aber noch ein weiteres mal, denn sonst hätten die Fans solche Songs wie „Idle Worship“ oder „Bringing It On“ zu hören bekommen. Und die Uptempo-Nummer „Raising Cain“ ist sowieso der Hammer! Leider ist die Soundqualität bei den letzten beiden Stücken nicht mehr so besonders. „What I Hide Behind“ enthält aber tolle Soli vom kommenden Shred-König Darren Housholder (LOVE/HATE) und Vocals von Robin McAuley. Der neuerliche Bonustrack „Heaven Knows“ ist von ähnlich schlechter Demoqualität und ist wirklich nur als solcher gesehen werden, auch wenn das Stück an sich nicht schlecht ist, macht der Sound vieles kaputt.

Egal, was bleibt, sind 8 wirklich herausragende Perlen, mal voll auf die Glocke, mal eher typisch 80er und auf Radio getrimmt, aber immer oberste Liga. Den neuen Anlauf solltet Ihr nutzen, um dieses vergessene Meisterwerk in Euer Regal zu stellen!

WERTUNG: 

Trackliste:

1.Kill For The Love Of God
2.Snake Eyes
3.If I Put My Love On You
4.I Don´t Want To Be Lonely
5.Nailed To The Cross
6.Idle Worship
7.Bringing It On
8.Raising Cain
9.What I Hide Behind
10.Heaven Knows (Previously Unreleased)

Stefan

WHITESNAKE – Made In Japan

Band: Whitesnake
Album: Made In Japan
Spielzeit: 1Std. 59 min
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 19.04.2013
Homepage: www.whitesnake.com

Kleine Quizfrage:  Um welche Band handelt es sich hier? Es ist ein Livealbum, das Genre ist Hardrock und der Name des Longplayers lautet „Made In Japan”.

Genrefans könnten jetzt vermuten, dass ich an dieser Stelle die allerneueste „Remastered Ultra Mega Edition“ von DEEP PURPLE’s Überklassiker aus dem Jahr 1972 rezensieren will – aber weit gefehlt, der Silberling wurde am 15. Oktober 2011 beim Loud-Park-Festival in der Saitima Super Arena im fernen Japan aufgenommen und die Mannen die das Ding eingespielt haben sind niemand geringeres als David Coverdale’s WHITESNAKE.

Drei Songs wurdem im Rahmen der Show bereits im japanischen TV ausgestrahlt und kamen dabei angeblich so gut an, dass man sich dazu entschied, den kompletten Gig nochmal als Livedokument für die Nachwelt auf einer Doppel CD zu verewigen.

Hätten Sie es mal gelassen…ich weiss nicht, vielleicht erwarte ich speziell bei einem Livealbum, dass sich „Made In Japan“ nennt einfach zuviel, aber die Qualität lässt hier doch sehr zu wünschen übrig.

Coverdale krächzt sich teilweise  – leider mehr als nur einmal –  eher Schlecht als Recht durch die Songs, der Sound ist über weite Strecken total übersteuert und die alten unsterblichen Klassiker a’la „Here I Go Again“, „Love Ain’t No Stranger“ oder „Still Of The Night“ hat man allesamt schon in besseren Versionen auf früheren Livescheiben der weißen Schlange gehört.

Für den geneigten Hardcore WHITESNAKE Fan ist der Kauf der Doppel CD sicher immer noch eine Überlegung wert  – speziell weil hier auch einige Songs vom letzten Studiowerk „Forevermore“ gezockt werden –  aber wer von den Herren bereits ein Livekaliber der Marke „Live…in the Heart of the City“ im CD Regal stehen hat, kann sich das Ding hier komplett sparen.

WERTUNG: ohne Wertung

Trackliste:

CD1

1. Best Years
2. Give Me All Your Love Tonight
3. Love Ain’t No Stranger
4. Is This Love
5. Steal Your Heart Away
6. Forevermore
7. Six String Showdown
8. Love Will Set You Free
9. Drum Solo
10. Fool For Your Loving
11. Here I Go Again
12. Still Of The Night

CD2

1. Love Will Set You Free
2. Steal Your Heart Away
3. Fare Thee Well (Acoustic Version)
4. One Of These Days (Acoustic Version)
5. Lay Down Your Love
6. Evil Ways
7. Good To Be Bad (Acoustic Version)
8. Tell Me How (Acoustic Version)

Marco

ELECTRIC LIGHT ORCHESTRA – Live

Band: Electric Light Orchestra
Album: Live
Spielzeit: 52:22 min   
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 19.04.2013
Homepage: www.first-movement.de

In diesem April beschert uns Frontiers Records zur Abwechslung mal wieder ein paar Re-Releases alter Klassiker. Neben einem Soloalbum von Jeff Lynne gleich auch noch zwei weitere Alben seiner Hauptband Electric Light Orchestra.

Besprechen möchte ich an dieser Stelle den schlicht und einfach betitelten Longplayer „Live“. Das Songmaterial wurde ursprünglich im Mai 2001 in der CBS Television City in Los Angeles aufgenommen und war ein Bestandteil der damals groß angelegten „Zoom“ – Tour, die die Band durch große Teile der USA, Kontinentaleuropa und England führen sollte, allerdings wegen miserabler Verkäufe des damaligen aktuellen Studioalbums „Zoom“ fast komplett ins Wasser fiel.

Als kleines Trostpflaster für die Hardcorefans der Truppe, erblickte der Gig in L.A. wenigstens in Form einer Live DVD das Licht der Welt und jetzt – 12 Jahre später – darf man sich einige der damals performten Songs letztendlich auch noch ein Mal auf CD geben.

Vorhanden sind natürlich alle großen ELO Klassiker der 70er Jahre, von „Evil Woman“ über „Mr. Blue Sky“, bis hin zu „Roll Over Beethoven“ und „Don’t Bring Me Down“. Abgerundet wird das Ganze dann noch von den zwei bisher unveröffentlichten Bonustracks „Out Of Luck“ und „Cold Feet“.

Für langjährige Fans der alten Truppe also durchaus eine lohnenswerte Investition.

WERTUNG: ohne Wertung

Trackliste:

1. Evil Woman
2. Showdown
3. Secret Messages
4. Livin‘ Thing
5. Sweet Talkin‘ Woman
6. Mr. Blue Sky
7. Can’t Get It Out Of My Head
8. Twilight
9. Confusion
10. Don’t Bring Me Down
11. Roll Over Beethoven
12. Out Of Luck (Bonus Track)
13. Cold Feet (Bonus Track)

Marco

SATAN – Life Sentence

Band: Satan
Album: Life Sentence
Spielzeit: 44:06 Min
Plattenfirma: Listenable Records
Stil: NWoBHM
Veröffentlichung: 29.04.2013
Homepage: www.satanmusic.com

Was haben BLITZKRIEG, SKYCLAD, RAVEN, PARIAH und BLIND FURY gemeinsam? Bei all diesen Bands hat das Line-Up mitgewirkt, welches den NWoBHM Meilenstein „Court in the Act“ eingespielt hat.
Vor fast genau 30 Jahren. Die Rede ist natürlich von SATAN. Und anstatt wie üblich einfach eine Super-Special-Mega-Goldrand-Geburtstagsedition dieses Klassikers zu veröffentlichen, zeigen die Engländer wie man solch ein Jubiläum richtig feiert: indem man einfach ein neues Album aus dem Ärmel schüttelt, das auch gleich mal Potential hat ein zukünftiger Klassiker zu werden!

„Life Sentence“ nennt sich dieses Werk und knüpft nahtlos an „Court in the Act“ an.

Die Jungs haben es einfach immer noch drauf. Brian Ross singt sich die Seele aus dem Leib, dass einem das Herz aufgeht. Das wuchtige Drumming von Sean Taylor und der wummernde Bass von Graeme English verleihen der Musik eine enorme Intensität und Heavyness.
Und was Russ Tippins und Steve Ramsey an Gitarrenarbeit abliefern, ist schlicht und ergreifend genial, göttlich, großartig … Sucht euch den Superlativ aus, der euch gefällt – passen tut jeder! Die beiden brauchen sich hinter niemandem zu verstecken, im Gegenteil, das Duo spielt viele der „Großen“ locker an die Wand!
Die Produktion bildet die Sahnehaube des Klangbilds. Der 80er-Charme wurde erstklassig in eine moderne Produktion verpackt, alle Instrumente kommen voll zur Geltung und die Songs klingen frisch und druckvoll.

Anspieltipps gibt es genau zehn Stück, mehr Songs sind nicht auf dem Album. Kein einziger Song fällt ab, das Album ist wie aus einem Guss, egal ob bei schnellen Bangern der Marke „Cenotaph“ oder „Siege Mentality“, dem hymnenhaften „Twenty Twenty Five“ oder der epischen Halb-Ballade „Another Universe“. Auf diesem beeindruckenden Comeback Album passt einfach alles.

Fazit:
Jeder Metalhead, der auf klassischen New Wave of British Heavy Metal Sound steht, wird dieses Album lieben. Hört rein, kniet nieder und kauft dieses Album!

WERTUNG:

Trackliste:

1. Time To Die
2. Twenty Twenty Five
3. Cenotaph
4. Siege Mentality
5. Incantations
6. Testimony
7. Tears Of Blood
8. Life Sentence
9. Personal Demons
10. Another Universe

Chris

ROTTING EMPIRE – Sui Generis

Band: Rotting Empire
Album: Sui Generis
Plattenfirma: Rebirth The Metal Productions
Veröffentlichung: 06.07.2012
Homepage: www.rottingempire.de

Ein bisschen spät sind wir ja schon dran mit dieser Besprechung, immerhin ist diese Platte schon fast ein Jahr erhältlich, aber Botschaften aus dem Untergrund brauchen immer etwas länger. Und das, obwohl der Wohnsitz von Band und Schreiberling grade mal ein paar Kilometer auseinander liegen wie sich herausgestellt hat. Das soll uns aber alles nicht davon abhalten, Euch das Debüt der bayrischen Deather ROTTING EMPIRE vorzustellen – es könnte Euch gefallen.

Death Metal ist aber nur bedingt eine Umschreibung von „Sui Generis“, was soviel bedeutet wie „eine eigene Art bzw. Einzigartig in seiner Charakteristika“ (Schönen Dank an dieser Stelle an meinen Freund, den Wiki-Peter, meine Lateinkenntnisse halten sich leider in Grenzen). Das umschreibt auf jeden Fall schon mal den Umstand ziemlich treffend, dass es neben der Grundausrichtung Death Metal noch jede Menge anderer Elemente im Sound von ROTTING EMPIRE gibt, die von klassischem Heavy Metal über Thrash Metal, groovenden und schleppenden Parts a´la Doom bis hin zu schnellen Blast-Beats reichen, die eher im Black Metal angesiedelt sind. So wild wie sich diese Beschreibung anhört, ist der Mix aber gar nicht und die Stücke bewegen sich oft im Midtempo-Bereich, was für Death Metal auch eher selten ist. Wenn die Jungs aber losgelassen werden, holzen sie alles nieder, was nicht zuletzt dem druckvollen Sound aus den Händen von Robert „Hubi“ Hofmann zu verdanken ist.

ROTTING EMPIRE lärmen schon seit dem Jahr 2000 in der Gegend herum, anfangs noch mit den üblichen Schwierigkeiten, die geeigneten Mitstreiter zu finden, aber seit einiger Zeit hat sich mit Danny (vocals), Moritz (lead guitar), Ronny (guitar), Sepp (bass) und Wast (drums) ein festes Line-Up abgezeichnet, das nach 12 Jahren endlich das offizielle Longplay-Debüt eingespielt hat (2007 gab es noch eine Demo-EP). Zum Glück verzichtet man auf behämmerte Synonyme und zeigt damit, dass man in jeder Hinsicht authentisch ist. Das schlägt sich auch in der Musik des Fünfers nieder, auf großartige Sperenzchen wird verzichtet, denn sämtliche Songs atmen den Spirit vergangener Tage (auch beschrieben in „No Core“), könnten aber auch als zeitlos eingestuft werden.

Nach einem nahezu akustischen Intro zeigen sich mit dem Opener „In This Cold Life“ gleich sämtliche Vorzüge von „Sui Generis“: neben des schon erwähnten fetten Sounds verlieren die Songs nie die Nähe zur Melodie und Danny´s Organ ist herrlich variabel. Brutal groovende Passagen wechseln sich mit schnellen Parts ab und offerieren ein schlüssiges Songwriting. Es hat sich also durchaus gelohnt, über so lange Zeit Songs zusammenzutragen und dann mit einem Paukenschlag in die Szene zu krachen. Highlights sind das bedrohliche „Nailed To The Cross“ (das mit einem Groove-Part a´la PANTERA Akzente setzt), der Titeltrack, das schon genannte „In This Cold Life“, „No Core“ oder das prägnante „Southside Terror“. Auch die SACRED REICH Cover-Version „Who´s To Blame“ haben die Jungs gut umgesetzt. Kurioserweise war der Song auf der Promo enthalten, ist aber auf dem Backcover der CD nicht aufgeführt…

Fassen wir doch einmal zusammen: „Sui Generis“ ist ein klassisch gehaltenes Death Metal Album mit starken Songs, das auch mal in andere Gefilde schnuppert, dabei aber immer wie aus einem Guss klingt. Es muss nicht immer ein großer Name sein, der die Fans begeistern kann. Neu ist das zwar alles nicht, was ROTING EMPIRE hier abfeuern – aber verdammt gut!

WERTUNG: 

Trackliste:

1.Intro
2.In This Cold Life
3.Living A Lie
4.No Core
5.Nailed To The Cross
6.In Rememberance
7.Sui Generis
8.Southside Terror
9.Off To War
10.Stalker
11.Total Self Destruction
12.Who´s To Blame

Stefan

ORCHID – The Mouths Of Madness

Band: Orchid

Album: The Mouths of Madness
Spielzeit: 56:01 min.
Plattenfirma: Nuclear Blast Records
Veröffentlichung: 26.04.2013
Kaum eine andere Band wird derzeit so gehyped wie ORCHID. Und das noch nicht mal zu Unrecht. Während der Großteil der momentanen Vintage-Rock Szene sowas von austauschbar ist, erkennt man ORCHID, nicht zuletzt dank Sänger Theo Mindell, der wie der junge Ozzy klingt, bereits nach dem ersten Ton.
War das Debütalbum „Capricorn“ vor 2 Jahren noch eine 1:1 Blaupause alter Sabbath Großtaten, geht die Band aus San Francisco im Jahre 2013 weitaus unberechenbarer zu Werke. Zum bekannten Doom-Rock gesellt sich eine unüberhörbare Portion 70’s Psychedilia, ein wenig Blues und sogar etwas Progrock.
Songs wie „Marching Dogs of War“ oder „Loving Hand of God“ lassen einen auf einem drogenvernebelten Doors Konzert teilhaben, während „Mountains of Steel“ Southern Rock Elemente verarbeitet. Der Titeltrack oder „Wizard of War“ stehen wiederum ganz in der Tradition alter Black Sabbath und Trouble.
Produziert ist die ganze Geschichte natürlich vollkommen analog, Keyboards oder Pro-Tools gibt es hier nicht. Die Aufnahmen klingen sehr warm und authentisch.
Kleiner Tipp: Die Scheibe unbedingt mal auf guten Kopfhörern genießen, denn da offenbart sich die ein oder andere kleinere Spielerei, die den Sound ungemein bereichert.
Fazit: Obwohl ich ein regelrechter Hasser der aktuellen Vintage Szene bin, muss ich gestehen, dass ORCHID richtig geil sind. Vielleicht liegt es daran, dass meine Mutter Anfang der 70er großer Black Sabbath Fan war und mir dieser Sound quasi in die Wiege gelegt wurde, ich weiß es nicht. Ist aber auch egal. ORCHID sind echt, ORCHID rocken und ORCHID werden mit Sicherheit nicht aufzuhalten sein. Black Sabbath dürften es mit ihrem neuen Album sehr sehr schwer bekommen.
WERTUNG:
Trackliste:
1. Mouths Of Madness (5:50)
2. Marching Dogs Of War (5:28)
3. Silent One (7:25)
4. Nomad (6:21)
5. Mountains Of Steel (6:56)
6. Leaving It All Behind (7:19)
7. Loving Hand Of God (6:09)
8. Wizard Of War (3:18)
9. See You On The Other Side (7:15)
Frank