Band: Sleepy Hollow
Album: Tales of Gods and Monsters
Spielzeit: 49:34 min
Stilrichtung: US Metal
Plattenfirma: Pure Steel Records
Veröffentlichung: 19.02.2016
Homepage: www.sleepyhollowmetal.com
Fast auf den Tag genau vor drei Jahren veröffentlichten die US Metaller SLEEPY HOLLOW ihr letztes Album „Skull13“ REZI. Das Album gefiel damals auf jeden Fall, sehr gewöhnungsbedürftig war aber der Gesang von Urfronter Bob Mitchell. Dieser ist nun auf dem neuen, mir vorliegenden Album, „Tales of Gods and Monsters“ nicht mehr an Bord und wurde ersetzt durch Ex ALTAR OF DRAGON Sänger Chapel Stormcrow. Dieser hat eine wesentlich tiefere Tonlage die das ein oder andere Mal sehr stark an CANDELMASS erinnern. Ansonsten hat sich stilistisch nicht viel geändert, man pflegt immer noch den etwas düsteren angehauchten US Metal.
Nach dem Zwischenstück „Alone in the Dark“ haben wir dann mit „Bound by Blood“ den nächsten Anspieltipp zu vermelden. Hier werden sich US Metalfans direkt zu Haus fühlen, das verspreche ich euch!
Das fast schon nach Doom Metal tönende „On Blackened Seas“ kann dann als nächstes so richtig punkten, danach kommt dann erstmal lange, lange nichts wirklich durchschlagkräftiges mehr bevor man dann mit den beiden letzten Songs „Time Traveller“ und „Shadowlands“ doch noch zwei ganz ordentliche Nummern parat hat. Insgesamt finde ich das Songmaterial aber schwächer als auf dem letzten Album.
SLEEPY HOLLOW erbringen auf ihrem neuen Album eine solide Leistung. Leider bleibt das Songmaterial doch hinter dem des letzten Albums zurück, so das einige Songs, gerade in der zweiten Hälfte, doch ziemlich an einem vorbeirauschen, An dem Gesang vom neuen Fronter Chapel liegt es definitiv nicht denn der ist ordentlich und passt zum düsteren US Metal der Jungs.
Für Genrefans ist die Scheibe bestimmt interessant, eine solide Leistung ist ja auch berücksichtigenswert, für mehr langt es aber dieses Mal nicht!
WERTUNG:
Trackliste:
Julian
Band: Rick Springfield
Album: Rocket Science
Spielzeit: 47:17 min.
Stilrichtung: AOR, Rock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 19.02.2016
Homepage: www.rickspringfield.com
Zu unser aller Erstaunen ist es nun doch nicht eingetreten – das Ende der Welt, das mit dem Ende des Majakalenders am 21. Dezember 2012 prognositiziert wurde. Wobei wir uns doch am Rande der ein oder anderen Katastrophe bewegen, die uns eines Tages um die Ohren fliegen könnte. Gleich vier verschiedene Versionen hatte RICK SPRINGFIELD von seinem letzten Album „Songs For The End Of The World“ (Rezi HIER) offeriert, und auch so war der Workaholic seit dem Release im Jahr 2012 nicht untätig. Neben einer akustischen Umsetzung des Albums schrieb er den Soundtrack für den Dave Grohl Film „Sound City“ und letztes Jahr veröffentlichte der gebürtige Australier das Live-Akustik-Album „Stripped Down“. Jetzt steht er mit „Rocket Science“ und einem brandneuen und komplett neuen Langspieler in den Startlöchern.
Für „Rocket Science“ haut der in Los Angeles ansässige Springfield gehörig in die New-Country-Kerbe. Alleine der Öffner „Light This Party Up“ ist ein lockerer Gute-Laune-Rocker, was auch schon der Name verrät. Auf dem großen Rest der 13 Stücke paart er Popmusik mit New Country, seine Markenzeichen natürlich nie vergessend. Den ersten Happen davon serviert uns der Strahlemann schon mit „Down“. Die eindeutige Schlagseite in Richtung „Nashville-Beat“ bleibt praktisch das komplette Album erhalten. Dazu geht es auf „Rocket Science“ deutlich poppiger zu als noch auf dem Vorgänger. Das muss aber partout nichts negatives bedeuten, denn RICK SPRINGFIELD ist ein äußerst talentierter Musiker und ein guter Song ist und bleibt ein guter Song, egal in welche Richtung er tendiert. Davon hat der Meister gleich 13 in die Waagschale geworfen. Zwar sticht der eröffnende Hit „Light This Party Up“ auf den ersten Blick weit heraus, aber Nummern wie das schon erwähnte „Down“ oder „The Best Damn Thing“ sowie der Stampfer „Miss Mayhem“ oder „All Hand On Deck“ sind prädestiniert für einen Radioeinsatz und dabei noch richtig gut.
In Deutschland wird RICK SPRINGFIELD vielleicht nicht so wahrgenommen, das ist schon seit jeher ein großer Fehler. Denn mit „Rocket Science“ gibt er eine weitere Visitenkarte seines Könnens ab, die in Teilen eine neue Seite seiner schier unbegrenzten Wandlungsfähigkeit zeigt. Tolle Songs hat der Mann ja schon immer geschrieben.
WERTUNG:
Trackliste:
1. Light This Party Up
2. Down
3. That One
4. The Best Damn Thing
5. Miss Mayhem
6. Pay It Forward
7. Found
8. Crowded Solitude
9. Let Me In
10. All Hand On Deck
11. We Connect
12. (I Wish I Had A) Concrete Heart
13. Earth To Angel
Stefan
Band: Last Autumn´s Dream
Album: Paintings
Spielzeit: 44:09 min.
Stilrichtung: AOR, Melodic Rock
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 26.02.2016
Homepage: www.facebook.com/Last-Autumns-Dream
Es gibt Dinge, auf die man sich verlassen kann. Auf den VW Käfer zum Beispiel, der läuft und läuft und läuft (ältere Leser werden sicher wissen, was ich meine) – oder darauf, dass jährlich eine neue Scheibe von LAST AUTUMN´S DREAM auf den Markt kommt. Zugegeben, die letzten beiden Platten hatten einen kleinen Verzug, dafür war das 2013er Werk „Ten Tangerine Dreams“ (Rezi HIER) ein echtes Meisterwerk. Endlich wagten sich Sänger Mikael Erlandsson und seine Mannschaft aus ihrem Schneckenhaus und brachten mehr Dampf in die Bude. Mit dem Nachfolger „Level Eleven“ (Rezi HIER) waren dann die Erwartungen entsprechend hoch, und um es kurz zu machen: sie konnten nicht erfüllt werden. Zumindest nicht bei mir persönlich.
Jetzt steht erneut schon ein Jahr später mit „Paintings“ das mittlerweile zwölfte Studioalbum ins Haus. Die Maschine scheint wieder gut geölt zu sein, denn zumindest der zeitliche Rahmen wurde exakt eingehalten. Nach der überschwänglichen Herangehensweise an die Rezension zu „Level Eleven“ hieß es dieses Mal: erstmal abwarten, was die Schweden so im Gepäck haben. „My Mistake To Make“ bringt die Hütte vorerst nicht zum Kochen – dennoch können LAD mehr überzeugen, als in früheren Jahren. Mit „Bring Out The Heroes“ ist dem Quintett allerdings ein grandioses Stück gelungen. Das hat Power und Melodie – Pommesgabel! Aber ergeht es mir ähnlich wie auf dem Vorgänger, wo der zweite Song („Follow Your Heart“) mit Abstand der beste war? Lange scheint es so zu sein, denn „Out Of Love“ knüpft an den Opener an, „Too Late“ wurde gar nach Schema-F gestrickt und die Coverversion von REO SPEEDWAGON´s „Take It On The Run“ muss auch nicht unbedingt sein.
Das riffbetonte „Wont´cha Stay The Night“ beginnt sehr vielversprechend, muss aber mit einem ziemlich platten Refrain leben. „An Eye For An Eye“ ist völlig belanglos, genauso wie „Bitter Blue“ und „In Case Of Landing On Water“. Kann ein Song wie „Rock Star Crazy“ das Ruder zum Schluss noch einmal herumreißen? Der Titel verspricht einiges, kann die Erwartungen aber nicht erfüllen.
LAST AUTUMN´S DREAM kommen auf weiten Teilen ihres neuen Albums nicht über den oft zitierten Durchschnitt hinaus. Lediglich Songs wie das erstklassige „Bring Out The Heroes“ sowie „My Mistake To Make“ und „Out Of Love“ retten „Paintings“ vor dem ein oder anderen Pünktchen weniger. Es scheint, als wären die Schweden eine Art musikalischer One Night Stand in meinem Leben gewesen – schade drum.
WERTUNG:
Trackliste:
1. My Mistake To Make
2. Bring Out The Heroes
3. Out Of Love
4. Too Late
5. Take It On The Run
6. Wont´cha Stay The Night
7. An Eye For An Eye
8. Bitter Blue
9. In Case Of Landing On Water
10. Rock Star Crazy
Stefan
Band: Theander Expression
Album: Wonderful Anticipation
Spielzeit: 47:14 min.
Stilrichtung: AOR, Melodic Rock
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 26.02.2016
Homepage: www.facebook.com/thetheanderexpression
Eigentlich kann man THE THEANDER EXPRESSION als Einmann-Show bezeichnen. Denn immerhin hat Mastermind und Namensgeber Andrée Theander so gut wie alles an dieser Scheibe selbst eingespielt. Neben einigen musikalischen Gästen hat nur Thomas Johansson am Mix und am Mastering Hand angelegt. Oft sind derartige Alleingänge nicht unbedingt von Erfolg gekrönt – zu sehr verkriecht sich der Musikschaffende in seiner Welt und lässt keine Einflüsse von außen an sich heran, die vielleicht das gewisse Etwas mitbringen würden. So scheint es dem Schweden bei seinem Debüt „Strange Nostalgia“ von 2013 (Rezi HIER) gegangen zu sein. Zwar konnten die zehn Melodicrock Songs durchaus gefallen, oft fehlte aber die zündende Idee, um aus hörbaren Songs, richtig gute zu machen.
Gilt das auch für die neue Scheibe „Wonderful Anticipation“? Lasst mich zuerst noch ein kurzes Wort zum Cover Artwork verlieren: sollte die Musik das gleiche chaotische Durcheinander bieten wie das Cover, dann herzlichen Glückwunsch. Irgendwie komme ich auch nach langer Betrachtung auf keinen grünen Zweig, was uns der Künstler damit sagen will. Anyway, widmen wir uns der Musik:
„Wonderful Anticipation“ beginnt ganz und gar untypisch mit einem Instrumental, dem „Anticipation Anthem“. Ein mutiger Schritt und nach mehrmaligem Hören stört dieser Einstieg etwas und die Skiptaste kommt des Öfteren zum Einsatz. Der erste richtige Song „You Always Ran Away“ allerdings kann was. Hier bietet Andrée Theander knackige Melodic-Kost mit großen Melodiebögen. Der poppige Titeltrack ist dagegen Geschmackssache und auch „Ms. Trendy“ kann den guten Einstieg nicht aufrechterhalten. Viel besser klingen Stücke wie das schnelle „Factoids & Fallacies“, das gefühlvolle „Into The Valley“ oder das rifflastige „Never Surrender“.
Mit „Wonderful Anticipation“ liefert Andrée Theander ein gelungenes Melodicrock Album ab, das manchmal etwas zwingender in Szene gesetzt sein könnte. Aber speziell der Mittelteil bietet starke Mucke und zeigt, was in dem Schweden steckt. Das neue Album ist definitiv eine Steigerung zum Erstling.
WERTUNG:
Trackliste:
1. Anticipation Anthem
2. You Always Ran Away
3. Wonderful Anticipation
4. Ms. Trendy
5. Factoids & Fallacies
6. Into the Valley
7. Never Surrender
8. The Loner
9. Someday (I´ll Be There To Meet You)
10. On My Own
11. State Of Flow
Stefan
Band: Avantasia
Album: Ghostlights
Spielzeit: 70:26 min
Stilrichtung: Symphonic Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast Records
Veröffentlichung: 29.01.2016
Homepage: www.avantasia.net
Und da kommt er wieder um die Ecke, der Sammet, der Tobi. Tobias Sammet seines Zeichens Fronter der Power Metaller EDGUY und der Metalopernband AVANTASIA! Eigentlich sollte das Thema AVANTASIA ja schon seit ein paar Alben erledigt sein, aber warum soll man etwas zu Grabe tragen was sich so großer Beliebtheit erfreut? Eben! Und deswegen gibt es nun nach dem 2013er Werk „The Mystery of Time“ den legitimen Nachfolger „Ghostlights“ auf dem der gute Tobi wieder das Who is Who der Rock und Metalszene als Gastmusiker versammelt hat.
Die Instrumentalefraktion rund um Keyboarder Michael Rodenberg, den Gitarristen Sascha Paeth und Oliver Hartmann sowie Schlagwerker Felix Bohnke ist so gut wie unverändert und auch die Gaststammsänger Jorn Lande, Ronnie Atkins, Michael Kiske und Bob Catley sind wieder mit an Bord. Neu hinzugekommen sind Robert Mason (WARRANT), Dee Sinder (TWISTED SISTER) Geoff Tate (EX QUEENSRYCHE), Herbie Langhans (SINBREED), Sharon Den Adel (WITHIN TEMPTATION) und Marco Hietala (NIGHTWISH).
Die Gästeliste ist also wie immer von großem Glanz, und um den Glanz noch etwas hübscher zu machen kam vor kurzem ans Tageslicht das AVANTASIA als erste deutsche Metalband am Vorentscheid des ESC mitmachen werden! Um die Sinnhaftigkeit dieses Unterfangen möge sich jeder sein eigenes Bild machen, aber ich denke LORDI haben bewiesen das so was funktionieren kann und bestimmt nicht das Schlechteste für die Band war!
Genug der schnöden Infos, was erwartet uns nun auf dem neuen Machwerk?
Nun zuerst mal der Opener und ESC Song „Mystery of a Blood Red Rose“. Dieser Song wird ganz alleine von Tobi Sammet gesungen und atmet ganz tief den MEAT LOAF Style! Find ich super, passt so und ist direkt mal die erste Ohrbombe!
Und die Nächste folgt auf dem Fuße, denn mit dem 12minütigen Schwergewicht „Let the Storm Descend Upon You“ hat man es geschafft einen abwechslungsreichen, symphonischen Power Metalsong zu schaffen der nie langweilig wird und der mit gleich vier Sängern in Form von Tobias Sammet, Jorn Lande, Ronnie Atkins und Robert Mason aufwarten kann. Geile Nummer die ganz klar zu einer der besten auf dem Album gehört!
Beim düsteren Jon Olivia Gedächtnissong „The Haunting“ tritt Dee Snider auf dem Plan. Der Track passt natürlich wie die Faus aufs Auge zu Dee, bleibt aber im Vergleich zum Vorgänger etwas blass, was übrigens auch für das anschließende „Seduction of Decay“ gilt, welches Geoff Tate mit vertonen darf und aber auch nicht richtig in die Gänge kommt.
So, nach zwei etwas schwächeren Songs haben wir nun wieder drei Hochkaräter am Start. Den Anfang macht das Titelstück „Ghostlights“ welches mit Michael Kiske und Jorn Lande zwei der weltbesten Metalsänger inne hat, danach folgt mit „Draconian Love“ vielleicht das interessantes Stück auf der Platte. AVANTASIA goes Gothic würde ich sagen und Überraschung, man hätte ihn nicht erkannt, ist hier Herbie Langhans in einer sehr ungewohnten, tiefen Tonlage zu hören! Viele meckern über diesen Song, ich finde ihn aber echt gelungen und warum soll man Meister Sammet nicht auch mal das ein oder andere Experiment zu gestehen?
Als Abschluss dieses bärenstarken Mittelteils fungiert das von Marco Hietala mit intonierte „Master of Pendulum“ was brachial und kraftvoll aus den Boxen tönt.
Danach folgt die Quotenballade des Albums in Form von „Isle of Evermore“ die als Duett zwischen Tobi Sammet und Sharon Den Adel daher kommt. Gut gemacht auf jeden Fall, gehört für mich aber nicht zu den stärksten Nummern der Platte.
Das pfeilschnelle „Babylon Vampyres“ mit Robert Mason als Gastsänger gefällt da schon wieder wesentlich besser und diese Nummer bleibt auch direkt wieder haften!
Bei „Lucifer“ gibt Jorn Lande nochmal sein Stelldichein, der Track kommt aber leider zu spät in Fahrt um richtig überzeugen zu können. Dieser kleine Durchhänger wird aber direkt wieder mit dem anschließenden „Unchain the Light“ mehr als ausgeglichen, Kiske as its best würde ich hier sagen! Der Mann ist einfach ein unglaublicher geiler Sänger, Punkt! Dazu kommt noch Ronnie Atkins sowie Sammet himself und fertig ist der vielleicht dynamischstes Song der Platte wo das Zusammenspiel perfekt passt.
Anspieltipps:
Die Qualität ist wie immer sehr hoch, am Besten kommen aber immer noch “Let the Storm Descend Upon You”, “Ghostlights”, “Draconia Love”, “Master of Pedulum” und “Babylon Vampyres” aus den Boxen!
Fazit :
So, der letzte Ton der neuen AVANTASIA Platte ist verklungen und was bleibt nun? Auf jeden Fall wieder ein tolle Platte von Tobi Sammet und Co die zeigt was geile Ideen und Songwriting alles bewirken können! Tolle Songideen, ungewöhnliche Umsetzungen, zwei, drei schwächere Songs und mal wieder perfekt passende Sänger. Das sind glaube ich die Schlagwörter die mir als erstes hier einfallen.
Ich freue mich auf jeden Fall auf den Auftritt beim ESC, Millionen bekommen einen Einblick in unseren schönen Metalkosmos, was will man mehr??
WERTUNG:
Trackliste:
01. Mystery of a Blood Red Rose
02. Let the Storm Descend Upon You
03. The Haunting
04. Seduction of Decay
05. Ghostlights
06. Draconia Love
07. Master of the Pendulum
08. Isle of Evermore
09. Babylon Vampyres
10. Lucifer
11. Unchain the Light
12. A Restless Heart and Obsidian Skies
Julian