DIVIDED MULTITUDE – Feed On Your Misery

Band: Divided Multitude
Album: Feed on your Misery
Spielzeit: 64:43 min.
Plattenfirma: Fireball Records
Veröffentlichung: 19.04.2013
Homepage: www.facebook.com/DividedMultitude

Die Norweger DIVIDED MULTITUDE existieren bereits seit 1995, was in der heutigen Musiklandschaft schon eine kleine Ewigkeit bedeutet. Nach diversen Demos und einigen Longplayern erscheint jetzt die neue Scheibe „Feed on your Misery“ via Fireball Records.

Eröffnet wird die Platte vom instrumentalen „Esperanto“. In diesem wird, wie der Name es bereits suggeriert, der spanischen Gitarrenmusik Tribut gezollt. Das Intro geht nahtlos in den Titeltrack über, der das Gitarrenmotiv des Intros in hartmetallischer Form aufnimmt. Toller Song.

In der Bandinfo werden DIVIDED MULTITUDE als Bastard aus In Flames, Nevermore und Dream Theater beschrieben, und dieser Vergleich ist durchaus passend gewählt. Instrumental dominieren progressive Powermetal-Elemente á la Nevermore, die durch modernere Elemente aufgelockert werden und besonders im Keyboard Bereich Dream Theater Parallelen aufweisen. Gesanglich liegt die ganze Geschichte im Dunstkreis von Warrel Dane oder Russel Allen, allerdings mit einem permanent vorhandenen Hardrockapproach, der sich besonders in den Refrains bemerkbar macht, die alles in allem sehr  melodisch angelegt sind.

Produziert wurde das Album in Eigenregie, der Mix stammt von Jacob Hansen. Und hier gibt es absolut nichts auszusetzen.

Fazit: Beide Daumen hoch, die Scheibe macht richtig Bock!!

WERTUNG: 

Trackliste:

1. Esperanto (0:56)
2. Feed On Your Misery (6:14)
3. What I See (6:39)
4. Scars (6:16)
5. The World Is Watching (5:06)
6. Crimson Sunset (6:58)
7. 2 4 7 (7:40)
8. Vicious by Heart (5:47)
9. Seconds (5:39)
10. Transparent (5:40)
11. Reborn (7:48)

Frank

SHADOWQUEEN – Don´t Tell

Band: Shadowqueen
Album: Don’t Tell
Spielzeit: 37 min. 
Plattenfirma: Bad Reputation
Veröffentlichung: 26.03.2013
Homepage: www.shadowqueen.bandpage.com

SHADOWQUEEN sind ein Trio aus Melbourne welches mit einem Silberling auf den Markt kommt, der 11 Tracks enthält. Diese female fronted Rockband aus Dow Under legt einen Erstling hin, der es in sich hat.
Robbi Zana, Frontfrau, Voice, Bass und Pianospielerin, glänzt mit einer Stimme, die an die grossen Frauenröhren herankommt. Klar, wo es klar sein muss, schmutzig und bluesig, wo es hin passt.
„Best Of Me“ ist zwar nicht der Oberkracher, macht den Einstieg ins Album aber etwas einfacher. Auch hier zeigen sich die Qualitäten der Sängerin, vor allem in den hohen Lagen.
Der Titeltrack ist eine Rocknummer mit einer coolen Hookline, die Instrumentierung ist unspektakulär und gerade, Zana spielt mit ihrer Stimme zwischen lasziv und schreiend. Mich erinnert sie an eine JOAN JETT in den Achtzigern, ohne eine Kopie zu sein.
„What You Want“ tritt mit klarem Metalstyle an, fette Riffs, treibende Drums und Bass, die Stimme röhrig – den Track kann ich mir als Live-Kracher vorstellen, das mittelschnelle Tempo lädt geradezu zum Bangen ein…
„Prelude To Silence“ ist, was es zu sein vorgibt, nämlich ein Vorspiel von knapp einer Minute, Piano only. „Silence“ selber täuscht etwas vor. Von Ruhe ist da gar nichts zu spüren oder zu hören. Es ist vielmehr ein zwar langsame, aber ebenso druckvolle Nummer, welche irgendwo zwischen Hardrock und Heavy Metal angesiedelt ist.
Natürlich darf eine Ballade nicht fehlen. „Karma“ heisst sie in diesem Fall – und Robbi’s Stimme erinnert mich hier an eine der geilsten Rockstimmen überhaupt – MELISSA ETHERIDGE. Allerdings spielt diese ältere Dame noch immer in einer eigenen Liga. „Karma“ ist aber definitiv ein schöner Song um das Bangergenick etwas zu entspannen und die durchgerüttelten Hirnzellen wieder zu sammeln.
Dann wird aber direkt wieder verletzt und gequetscht, „Bruised“ betritt die Bühne. Ein fetziger, bluesiger Gitarrenlauf eröffnet, die Stimme steigt dann zweistimmig ein. Was folgt ist ein Track, der eine gute Spannung aufbaut, rhythmisch variabel ist und schöne, getragene Gesangsparts enthält. Hier geht auch das geilste Gitarensolo des ganzen Albums ab. Da weiss Jemand, wie man die Saiten zum Heulen bringt!
Wer noch nicht wach ist – hä? – wird nun mit „Wake Up“ dazu aufgefordert. Der Song marschiert gerade durch, Gitarrenriff und Bass/Drums ziehen vorwärts, die Stimme wandert nochmals klar zurück in die Achtziger. Diese Mischung zwischen tiefen, fast gesprochenen Parts und den gedehnten Screamings hat schon beinahe etwas von SUZI QUATTRO. Ansonsten ist es ein sauber gespielter Rock’n’Roll-Song. Und wenn du gegen Abend endlich aufgestanden bist, kannst du dich auch gleich für die Party herrichten – „Paint Your Face“ eröffnet das Ende des Albums. Frag mich nicht weshalb, aber der Song klingt für mich – abgesehen von der Stimme – wie eine SHAKRA-Nummer. Cool ist auch hier der integrierte Gitarrenlauf, kein richtiges Solo aber eine gut gemachte Line.
„Get Off“ steigt fetzig ein und bleibt tempomässig auf hohem Niveau. Musikalisch ist das einer der spannendsten Tracks, dynamisch und variabel sowohl mit der Stimme als auch im Tempo. Eigentlich eine straighte, rockige Nummer, die aber kurze Verschnaufpausen ermöglicht. Insgesamt rundet es ein gelungenes und frisches Erstlingswerk ab, das SPass macht und einmal mehr zeigt, dass Australien im Reich der harten, stähleren und steinernen Musik noch viel zu bieten hat.

WERTUNG: 

Trackliste:

1. Best of Me
2. Don’t Tell 
3. Any Other Day
4. What You Want
5. Prelude to Silence
6. Silence
7. Karma
8. Bruised
9. Wake Up
10. Paint Your Face
11. Get Off

Lineup:

Robbi Zana (lead vocals, bass guitar and piano)
Si Hopman (guitar and backing vocals)
Alex Deegan (drums).

Danny

SPIRITUAL BEGGARS – Earth Blues

Band: Spiritual Beggars
Album: Earth Blues
Spielzeit: 50:07 min
Plattenfirma: Inside/Out
Veröffentlichung: 12.04.2013
Homepage: www.facebook.com/spiritualbeggarsofficial

Schweden muss ein sterbenslangweiliger Ort sein, oder woran sonst kann es liegen, dass die dort ansässigen Musiker der Hartwurstszene in solch beeindruckender Regelmäßigkeit (hochwertige) Platten raushauen? In immer neuen Konstellationen finden sich die Protagonisten zusammen um gemeinsam neue Musik auszuhecken und oft sind es die gleichen Namen die in den verschiedenen Line-Ups auftauchen – die üblichen Verdächtigen halt. In diesem Wust an Bands und Projekten stellen die SPIRITUAL BEGGARS rund um den ehemaligen Carcass und hauptberuflichen Arch Enemy Gitarristen Michael Amott schon ein Szene-Urgestein dar, denn das aktuelle, mittlerweile 8. Studioalbum der Band, markiert das 20-jährige Bandjubiläum und wurde in der gleichen Besetzung wie das 3 Jahre alte „Return To Zero“ eingetütet:  Per Wiberg (Ex-Opeth) macht mit seinen megafetten vintage Keyboardsounds eine zweite Rhythmusgitarre überflüssig, Amott’s Arch Enemy Kollege Sharlee D’Angelo lässt den Bass knurren, Ludwig Witt von Grand Magus legt ein tonnenschweres Drum-Fundament und der kürzlich bei Firewind ausgeschiedene Apollo Papathanasio dehnt die Stimmbänder in bester Dio Manier.

Die SPIRITUAL BEGGARS machten bereits staubtrockenen Retro-Rock, als die meisten Akteure der jüngsten Retro-Welle noch ihrem Schnuller hinterher krabbelten und die Band hat ihren Stil über die Jahre hinweg zwar hin und wieder ein wenig neu justiert, ist dabei den Grundprinzipien aber stets treu geblieben: gut abgehangener Hard Rock, tief in den 70er und 80 Jahren verwurzelt und immer auf Augenhöhe mit den großen Klassikern Deep Purple, Rainbow, Whitesnake, Black Sabbath und UFO. Wobei letztere natürlich vor allem in Amott‘s gefühlvollen, von Michael Schenker beeinflussten Gitarrenlinien, durchscheinen. Das Grundgerüst der Songs wurde, laut dem Gitarre schwingenden Hexenmeister, von der Band live eingespielt und das merkt man der Scheibe auch zu jedem Moment an. Rohe Gitarrenriffs, Ohrwurm Refrains und ausgedehnte Jamparts bilden die Eckpfeiler des neuesten Opus, bei dem gleich die ersten Tracks für grenzenlose Begeisterung sorgen: das packende „Wise As A Serpent“ ist der perfekte Opener, „Sweet Magic Pain“ sorgt mit seinem spannenden Aufbau und dem grandiosen Mittelpart (ebenso wie das spätere „Too Old To Die Young“) für Gänsehaut, „Turn The Tide“ und „Hello Sorrow“ sind Rocker der Güteklasse A. Gegen Ende der Platte gibt es zwar auch den einen oder anderen Füller zu hören, aber die Platte ist von der ersten bis zur letzten Minute durchhörbar und findet mit „Legends Collapse“ einen Ausklang nach Maß.

Mit „Earth Blues“ gelingt den SPIRITUAL BEGGARS zum Jubiläum ein würdiger Nachfolger zu Ihren bisherigen Erfolgen, auch wenn die Genialität von „Ad Astra“ wohl nicht mehr erreicht werden kann. Freunden von kernigem, mit dezenten Doom-Anleihen gewürzten, Classic Hardrock ist „Earth Blues“ aber wieder ohne Vorbehalt ans Herz gelegt.

WERTUNG:

Trackliste:

01. Wise As A Serpent
02. Turn The Tide
03. Sweet Magic Pain
04. Hello Sorrow
05. One Man’s Curse
06. Dreamer
07. Too Old To Die Young
08. Kingmaker
09. Road To Madness
10. Dead End Town
11. Freedom Song
12. Legends Collapse

Mario

REIGN OF THE ARCHITECT – Rise

Band: Reign Of The Architect
Album: Rise
Spielzeit: 67:03 min.
Plattenfirma: Pitch Black Records
Veröffentlichung: 16.04.2013
Homepage: www.reignofthearchitect.com

2008 als Studioprojekt gegründet, haben sich REIGN OF THE ARCHITECT mittlerweile zu einer richtigen Band entwickelt. Die Multikulti-Truppe um Amaseffer-Gitarrist Yuval Kramer setzt sich in weiten Teilen aus Musikern aus Israel, Zypern und Griechenland zusammen und veröffentlicht mit „Rise“ ihr Debütalbum über Pitch Black Records aus Zypern.

„Rise“ bildet den Auftakt zu einem zweiteiligem Konzeptwerk, dessen Nachfolger später erscheinen wird. Geboten wird uns symphonischer Progressive Rock/Metal mit reichlich Einflüssen aus der mediterranen Musikwelt.

Das Ergebnis macht einen guten Eindruck. 7 verschiedene Sänger, das hat schon fast Ayreon oder Avantasia Niveau und vor diesen brauchen sich ROTA in musikalischer Hinsicht auch nicht mal verstecken. Generell dürften speziell AYREON oder BLIND GUARDIAN Anhänger, die auf ausufernde Arrangements und Bombast in Form von Soundtrack Elementen abfahren, Gefallen an den Südeuropäern finden.

Die ganze Chose ist prima produziert, richtig gut gespielt und ausgearbeitet. Die Teilnahme von namhaften Musikern wie Mike LePond (SYMPHONY X), Joost van den Broek (AYREON, AFTER FOREVER) und the almighty JEFF SCOTT SOTO spricht da eine deutliche Sprache.

Ich bin gespannt auf Teil 2 des Konzeptwerks.

Fazit: Freunde von symphonischem Prog Metal und Fans von Ayreon, Blind Guardian oder auch Pain of Salvation sollten ein Ohr riskieren.

WERTUNG: 

Trackliste:

Act I
01. The End
02. Different Heart
03. Hymn to Loneliness
04. False
05. Such a Celebration
06. Leaking Wounds
07. Distant Similarities
Act II
08. One Single Sour Grape
09. …As the Old Turns to Sorrow
10. I, the Architect
11. Secrets in the Hallway
12. Crown of Shattered Dreams
13. The Green Flame
Act III
14. We Must Retaliate
15. Hopeless War

Line-up:
Yuval Kramer (Amaseffer) – Guitars
Tom Gefen – Vocals  (The Architect)
Davidavi Dolev – Vocals (Storyteller, Father, Razor)
Nina Vouraki – Piano (on tracks 3, 11 and 13)

Mauricio Bustamante – Drums and Percussion
Mike LePond (Symphony X) – Bass (on tracks 2, 3, 9, 13 and 14)
Kyle Honea – Bass (on tracks 4, 6, 7, 11, 12 and 15)
Adva Kramer – Vocals (The Teacher, Rapture)
Grace Hannah Woolf – Vocals (The Girl)
Yotam Avni – Vocals (Ruin)
Jeff Scott Soto – Vocals (The President on track 14)
Joost Van Den Broek  (Ayreon, Star One, etc.) – Keyboard solos (on track 7)
Assaf Levy – Guitar solos (on tracks 4 and 9)
Dark Serpent – Soldiers (on track 15)

Frank

Trailer:

THE PINEAPPLE THIEF – Build A World

Band: The Pineapple Thief
Album: Build A World (EP)
Spielzeit: 25:00 min
Plattenfirma: Kscope
Veröffentlichung: 28.03.2013
Homepage: www.pineapplethief.com

Die Band THE PINEAPPLE THIEF kann man getrost als Institution im britischen Indie-Wald bezeichnen, hat der Verbund doch seit der Gründung im Jahre 1999 in schöner Regelmäßigkeit bereits 9 Alben und eine Handvoll EPs vorgelegt. Nach der Scheibe „All the Wars“ aus dem letzten Jahr erscheint nun die neue EP „Build A World“ der Steven Wilson Label-Kollegen, auf der die Band 4 neue Songs, sowie einen Remix des Titeltracks, unters Volk bringt.

Besagter Song „Build A World” ist dann auch Dreh- und Angelpunkt des Scheibchens: ein lässiger, mit einem Ohrwurm Refrain ausgestatteter Rocktrack der nicht nur aufgrund des Gesangs verdammt an die Smashing Pumpkins erinnert und bereits nach dem ersten Durchlauf im Gedächtnis hängen bleibt. Ganz und gar unspektakulär, aber dennoch ein richtig guter Song. Auch der etwas forscher rockende Track 2 („You Don’t Look So Innocent”) geht ohne große Umwege direkt in die Gehörgänge und macht es sich dort gemütlich. Danach fällt die Hitdichte etwas ab und es gibt mit „What Are You Saying?“ und dem hauptsächlich akustisch gehaltenen „You Drew Blood“ zwei eher belanglose Tracks ohne Überraschungen zu hören. Zum Abschluss gibt’s den Titeltrack in einem „Dirty Hifi Remix“ zu bestaunen, wobei hier die Titelbezeichnung das Spannendste am ganzen Song ist. Von dem eigentlich guten Song ist in der mit Keyboards verunstalteten Variante so gut wie nichts brauchbares mehr übrig geblieben – nur für Die-Hard Fans und Sammler also.

5 Songs, davon 2 sehr gute, 2 etwas durchschnittliche Tracks und ein unnötiger Remix – das macht unterm Strich eine doch noch lohnende Investition für Fans und Hörer, die die Band erst mal in Ruhe entdecken wollen.

WERTUNG:

Trackliste:

01. Build A World
02. You Don’t Look So Innocent
03. What Are You Saying?
04. You Drew Blood
05. Build A World (Dirty Hifi Remix)

Mario

KALEDON – Altor: The King´s Blacksmith

Band: Kaledon
Album: Altor: The King’s Blacksmith
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: Scarlet Records
Veröffentlichung: 23.04.2013
Homepage: www.kaledon.com

Anscheinend haben wir es mit KALEDON mit einer schon recht erfahrenden Band zu tun. Immerhin hieven die Jungs mit „Altor: The King’s Blacksmith“ bereits ihr siebtes Studioalben in die Läden. Ich muss zu meiner Schande gestehen, gehört hatte ich vorher von den Jungs noch nie. Nun ja was ja nicht ist, kann ja noch werden!
Die Jungs spielen auf jeden Fall lupenreinen Power Metal mit ordentlichen Fantasy und Mittelalter Themen voll mit Schwertern und Schlachten.
Ein Fest also für Fans dieses Genres.
Die Jungs scheinen auf Konzeptalben zu stehen, denn man hat wohl erst die „Legend of the forgotten Reign“ Saga abgeschlossen und das neue Album soll der Auftakt zu einer neuen über mehrere Alben gehende Geschichte sein.
Ganz im Stile der alten Alben mischt man hier gekonnt klassische Einflüsse mit neueren symphonischen Anteilen.
Man konnte, mit dem RHAPSODY OF FIRE und VISION DIVINE Sänger Fabio Lione auch einen bekannten Gastmusiker verpflichten der sich bei einem Song die Ehre gibt.
So, wie klingt denn das neue Album nun? Um das herauszufinden steigen wir direkt mal mit dem Opener „Innocence“ in die neue Scheibe ein. Genretypisch ist der Track nur ein stimmungsvolles Intro, zum ersten Mal richtig in die Vollen geht es dann beim anschließenden „Childhood“. Eine Nummer die definitiv mehrere Durchgänge benötigt um zu zünden, direkt beim ersten Mal kann man nicht alle Feinheiten erfassen. Als Quasi Opener ganz ok, der absolute Burner ist es aber nicht.
Das anschließende „Between the Hammer and the Anvil“ geht schon etwas besser ins Ohr und dieses Mal ist auch der Chorus schön griffig. Epic Metalfans werden hier definitiv ihre Freude haben, auch wenn man das alles auch schon besser gehört hat!
Ähnliches trifft eigentlich auch auf „My personal Hero“ und „Lilibeth“ zu, bevor ich dann bei „A new Beginning“ endlich einmal ein dickes Grinsen aufs Gesicht bekommen, denn die Nummer ist endlich mal richtig gut gelungen und bislang echt das Beste was ich hier zu hören bekommen habe! Bitte mehr davon!
Bei gerade einmal 9 Songs sind wir dann auch schon im letzten Abschnitt der Scheibe angekommen, der durch das schnelle „Screams in the Wind“ und den epischen Abschlusstrack „A Dark Prison“ auch wieder ganz in Ordnung geht, aber auch hier muss ich leider wieder sagen ja ganz ok, vom Hocker haut es mich aber wieder nicht….

Anspieltipps:

Schwierig, ich denke mal “Between the Hammer and the Anvil”, “My personal Hero”, “A new Beginning” und “A Dark Prison“ sind hier am ehesten zu nennen.

Fazit :

KALEODN waren mir bislang wirklich kein Begriff. Das hat sich jetzt mit ihrem neuen Album natürlich geändert, aber ich muss sagen, so richtig viel verpasst habe ich anscheinend bislang nicht. Denn der Stein der Weisen ist “Altor: The King’s Blacksmith” nicht wirklich. Alles ganz schick gemacht und ok, aber die absoluten Übernummern fehlen hier leider fast komplett.
Somit bleibt in der Gesamtabrechnung ein ganz ok und Genrefans die einfach nicht genug von ihrem Epic/Power Metal Stoff bekommen können, können hier durchaus rein hören.

WERTUNG:

Trackliste:

01. Innocence
02. Childhood
03. Between the Hammer and the Anvil
04. My personal Hero
05. Lilibeth
06. A new Beginning
07. Kephren
08. Screams in the Wind
09. A Dark Prison

Julian

DRAGONSFIRE – Speed Demon

Band: Dragonsfire
Album: Speed Demon
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: TTH Media
Veröffentlichung: 13.04.2013
Homepage: www.dragonsfire.de

Die Jungs von DRAGONSIFRE aus dem Großraum Frankfurt sind fleißige Gesellen und präsentieren uns dieser Tage mit „Speed Demon“ ihr bereits viertes Album.
Wie es der Titel schon sagt, legen die Jungs also seit ihrem Debütalbum 2005 ein ordentliches Tempo vor und ließen sich auch von einigen Besetzungswechseln an der Gitarrenfront nicht aus der Ruhe bringen.
Bislang trieb man sich ja im Power und Heavy Metal Bereich rum und das bleibt auch beim aktuellen so, die eher Power Metal mäßigen Stückes des ersten Albums sind zwar größtenteils verschwunden, dafür regieren aber nun reine True und Heavy Metalstücke mit eiserner Hand.
Sehr charakteristisch für die DRAGONS ist natürlich der Gesang von Frontbasser Thassilo, der wie bisher schön roh und rau aus den Boxen kommt, aber ich gehe hier schon ins Detail und wenn ich schon mal dabei bin, können wir flugs einen Blick auf den ersten Track „Speed Demon“ werfen. Ganz Titelsong like fräst sich die Nummer quasi in die Gehörgänge, dafür sorgen die packenden Riffs, der stampfende Rhythmus und ein klasse Chorus der sofort im Hirn landet. Saustarker Opener!
Das anschließende „Savior“ brettert auch wieder direkt los und überzeugt uns dann erneut mit seinem packenden Chorus, der ein bisschen an, die vielleicht namensgebenden, IRON SAVIOR erinnert.
Etwas epischer geht es dann bei „The Gunslinger’s Fate“ zu, aber auch diese Richtung beherrschen die Jungs perfekt und beweisen hier eindrucksvoll, das sie nicht nur die schnellen Partysongs drauf haben. Sehr stark!
Und so stark geht es eigentlich die weiteren Tracks bis zum Ende hin weiter. „The Prophet“ geht mehr in die Richtung des ernsteren Vorgängersong, „Allied“ Force entwickelt sich dann wieder zum dem typischen DRAGONSFIRE Partyabräumer, auch wenn der Beginn das nicht vermuten lässt und bei „Ask for more“ haben die Jungs wieder voll den Schalk im Nacken und preschen wieder wie die Axt im Walde vor.
Eine Kooperation mit den Jungs von IRON FATE und dem Produzenten Rolf Munkes erwartet uns dann bei „Steel Eel“. Der hohe Gesang von Rolf steht im krassen Gegensatz zum rauen, kräftigen Organ von Thassilo und macht die Nummer daher zu etwas besonderen und mal was ganz anderen.
Das abschließende Livestück „Warrior“ ist zwar ganz nett, aber ich hätte mir da lieber noch ein weiteres „richtiges“ Stück gewünscht.
Im Großen und Ganzen bleibt aber der Gesamteindruck abschließend bärenstark!

Anspieltipps:

Die Songs die auf der Scheibe enthalten sind, sind alle sau stark, von daher ist das Ganze ein einziger Anspieltipp!

Fazit :

Was soll ich hier groß schreiben, die neue Mini Scheibe von DRAGONSFIRE ballert eigentlich von Anfang bis Ende recht ordentlich, die Songs sind griffig und gehen super ins Ohr und Thassilo’s Gesang ist ebenfalls ein ganz großer Pluspunkt der Scheibe.
Ich kann hier nur eigentlich eine Sache bemängeln, die Scheibe ist zu kurz geraten und ich hätte mir noch ein, zwei mehr Songs gewünscht, aber ansonsten ist hier alles im absolut grünen Bereich und von daher gibt es von mir auch fast die Höchstnote, einen halben Punkt Abzug gibt es für die Spielzeit.
Also Leute was steht ihr hier noch rum? Auf in den Plattenladen oder auf die Bandhomepage und diese geile, deutsche Band unterstützen!

WERTUNG:

Trackliste:

01. Speed Demon
02. Savior
03. The Gunslinger’s Fate
04. The Prophet
05. Allied Force
06. Ask for more
07. Steel Eel
08. The Warrior (live)

Julian

VALOR – The Yonder Answer

Band: Valor
Album: The Yonder Answer
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: Pitch Black Records
Veröffentlichung: 05.03.2013
Homepage: www.valor.gr

Bereits 2002 gründeten sich die griechischen Epic Metaller VALOR, die 2004 ihre erste Mini CD „The Nameless One“ auf den Markt brachten. Es dauerte danach aber noch ein paar Jahre, nämlich genau bis 2008 bis man endlich mit dem ersten kompletten Album „Destiny’s Path“ aus der Hüfte kam.
Dieses erste Werk wurde recht wohlwollend seitens der Fans und der Presse aufgenommen und nun 5 Jahre später hat man den zweiten Silberling mit Namen „The Yonder Answer“ am Start. Geboten wir uns hier, wie schon angedeutet, epischer Metal mit all seinen Trademarks die die Fans dieses Genres so lieben.
Da ich die Truppe, die sich im Übrigen so liest, Vaggelis Krouskas (Gesang), Chris Remoundos (Bass), Spyros Soldatos (Gitarre), Vasilis Kourkoutas (Gitarre), Thanasis Lois (Keyboard) sowie Andritsos Thodoris (Schlagzeug), bislang nicht kannte ging ich ziemlich unbedarft an der ersten Track dem Intro „The Journey begins“ ran.
Dieser bietet natürlich Standard Epickost, welches uns nur auf das Album einstimmen soll. Zum ersten Mal eine Meinung konnte ich mir dann beim anschließenden Titeltrack „The Answer’s Yonder“ bilden. Die Nummer beginnt direkt mit feinen Riffs und einem stampfenden Rhythmus der einen sofort in seinen Bann zieht. Dass der Song ein würdiger Titeltrack ist beweist er im Chorus, den man schon nach kurzem mitsingen kann. Ein kurzer, knackiger Track, der alles auf den Punkt bringt und absolut gefällt.
Das anschließende „Crossroads“ ist ein Ticken langsamer und es dauert ein wenig bis die Nummer in Fahrt kommt, aber spätestens beim Chorus ist die Welt wieder in Ordnung und man kann schön mit gehen.
Mit „The Guides kann man mich allerdings nicht wirklich hinter dem Ofen hervorholen, schnell also weiter zum anstehenden Mittelteil, der mit „Follow me“, dem Zwischenstück „The Bravest of them All“ und dem schön melodischen „Choices“ wieder besser besetzt ist.
Mit dem kräftigen, schnellen „One Hand Red“ schließt sich dann ebenfalls eine ganz ordentliche Nummer an, bevor es dann in den Schlussteil geht und man dort mit dem drückenden „H.U.M.A.N“ und dem Abschlusstrack „Inner Nature“ wieder kräftigen Duftmarken setzen kann.
Somit klettert das Gesamtfazit von „The Yonder Answer“ gerade so in den grünen Bereich, für einen Spitzenplatz reicht es aber leider nicht!

Anspieltipps:

Hier sollte man definitiv “The Answer’s Yonder”, “Crossroads”, “Choices“ und “Inner Nature“ erwähnen.

Fazit :

So viel falsch machen die Jungs von VALOR auf ihrem neuen Album gar nicht, die Songs gehen größtenteils in Ordnung und sind schön griffig. Gesanglich und instrumental ist man auch in einem guten Bereich und auch die typischen Epic Metal Trademarks sind da, warum gibt es also dann nur eine gute 8?
Nun es fehlt einfach irgendwie DIE absolute Übernummer, bzw. die Burnersongs. Alles schön gemacht, alles in Ordnung, aber richtig aus dem Stuhl haut mich das Ganze hier nicht.
Trotzdem machen Epic Metal Fans hier absolut nichts falsch und jeder der von diesem Genre nicht genug bekommen kann, sollte sich die Scheibe ruhig in den Plattenschrank stellen!

WERTUNG: 

Trackliste:

01. Intro – The Journey begins
02. The Answer’s Yonder
03. Crossroads
04. The Guides
05. Follow me
06. The Bravest of them All
07. Choices
08. One Hand red
09. H.U.M.A.N
10. Inner Nature

Julian

GAMA BOMB – The Terror Tapes

Band: Gama Bomb
Album: The Terror Tapes
Spielzeit: 36:02 min.
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 19.04.2013
Homepage: http://gamabomb.blogspot.de

Die 2002 in Irland gegründete Band GAMA BOMB dürfte dem ein oder anderen in den letzten Jahren bestimmt zu einem Begriff geworden sein. Das Zweitwerk “Citizen Brain” sorgte vor einigen Jahren im Underground für reichlich Wirbel und katapultierte die Band über Nacht an die Speerspitze der New-Thrash-Generation.

Erhöhte Aufmerksamkeit erlangte GAMA BOMB 2009, als sie, trotz Plattenfirma im Rücken, ihr Album “Tales from the Grave in Space” zum kostenlosen Download anboten und sich damit offensiv pro Filesharing positionierten.

Am 19.04. erscheint das neue Album “The Terror Tapes”. Neben einem neuen Label (AFM) wird zeitgleich ein neuer Gitarrist präsentiert.

Musikalisch machen GAMA BOMB auch im Jahr 2013 keine Gefangenen. Weiterhin dominiert schnörkelloser Thrash der alten New Yorker Schule mit starken Parallelen zu Anthrax und Overkill. Einflüsse aus dem Bay Area Thrash sind auch zu finden. Stimmlich liegt Joe McGuigan mittlerweile in der Schnittmenge zwischen Joey Belladonna und Messiah Marcolin, das klingt verrückt, ist aber so, da er scheinbar das Vibrato für sich entdeckt hat.

Textlich nimmt die Band weder sich noch irgendwas anderes auf der Welt ernst. Songtitel wie “Beverly Hills Robocop”, “Smoke the Blow with Willem Dafoe” oder “The Cannibals are in the Streets (therefore) all Flesh must be eaten” sprechen da eine deutliche Sprache.

Insoweit also alles ok. Die Songs sind insgesamt angenehmer zu hören und etwas erwachsener als in der Vergangenheit. Einziger Knackpunkt an der Sache ist die fehlende Abwechslung. Auf Dauer wird selbst die kurze Spielzeit etwas monoton.

Für Freunde des Old-School Thrashs jedoch eine lohnende Anschaffung.

WERTUNG: 

Trackliste:

1. The Wrong Stuff
2. Legend of Speed
3. Backwards Bible
4. Beverly Hills Robocop
5. Smoke the Blow with Willem Dafoe
6. We Started the Fire
7. Terrorscope
8. The Cannibals Are in the Streets – All Flesh Must Be Eaten
9. Shitting Yourself to Live
10. Matrioshka Brain
11. Metal Idiot
12. Wrecking Ball

Frank

THE GLORIA STORY – Born To Lose

Band: The Gloria Story
Album: Born To Lose
Spielzeit: 32:32 min
Plattenfirma: Wild Kingdom
Veröffentlichung: 05.04.2013
Homepage: www.thegloriastory.com

Retro = alt, verstaubt? Nein, THE GLORIA STORY sind für retro bekannt und kein bisschen veraltet oder öde. Eine Rock-Band mit punkigen Wurzeln im Stil der 1970er Jahre hat sich nun aufgemacht die Musikwelt zu erobern. Gegründet wurden THE GLORIA STORY 2009. Auf diversen Rock-Festivals waren sie bereits, u. a als Opener für Thin Lizzy und Gilby Clark. Folgendes Line-up sind THE GLORIA STORY: Joan „Kid“ Sallrot: (Lead-Gitarre, Gesang), Filip Rapp: (Gitarre, Percussions, Gesang), Fredrik Axelsson: (Bass), Carl Ahlander: (Gitarre) und Henrik Siberg (Schlagzeug).

Auf dem Cover ist die Band vor blauem Himmel zu sehen.

Ein schöner Kracher ist schon der Titel- und erste Song „Born To Lose“. Eingängiger Sound und rockt hervorragend. Ein schöner Beginn mit klackenden Drumsticks bei „I See You Tomorrow“. Auch klar und verständlich gesungen, dabei schöner Rock n’ Roll. Klingt irgendwie ein wenig blechern, aber passt sehr gut in die Epoche, mit der THE GLORIA STORY sich verbunden fühlen. Auch „Borderline“ passt gut zu dem Stil, den man anstrebt; ähnlich wie sein Vorgänger vom Sound her. Das Stück hat einen Chorus, den man gut mitsingen kann. Melodisch und rhythmisch. Ebenso „Live Your Life In Shame“ und„Sex Is In The House“  – die Songs sind kurz, prägnant und rockig. Letzteres hat einen tollen Start mit Bassdröhnen und Schlagzeug… Dann ein verhalten gesungener Textbeginn bis es dann mit „Oh yeah“ abgeht. Cool! Es ist ein interessantes Gitarrenspiel im Song zu hören, das mit einem „Yeah“ endet, welches sich halb gerülpst anhört. Ein locker-flockiges Stück ist „Chill Me“, das auch nette effects im Song enthält. „Traveler’s  Mind“ rührt an ein Pianospiel heran, dass mich stark an einen berühmten Song der Quireboys erinnert, der auch auch so ein Party-Burner ist. Sehr schön. Bei diesem kann man sehr gut mitgehen. Dagegen klingt Sallrot bei „Fire Won’t Fade“ stimmlich komplett anders, was mir aber trotzdem gut gefällt. Die Rhythmusinstrumente haben einen stimmigen Sound und alles passt zusammen. Ganz im 70er Jahre ist das Stück „Waiting For The Judge“. Der komplette Sound wird 100%ig umgesetzt. Man sieht im Geiste die 70er-Jahre -Tapete und Bowle-Gläser, Leute mit langen Haaren und Halb-Tollen, die das Tanzbein schwingen. Witziges Kopfkino.

Nettes Scheibchen, das echt retro ist. Plätschert dahin und man kann es gut hören; es prägt sich ein und keiner würde auf einer Party schreiend ins Freie rennen. Die Songs sind in Punk-Manier knackig und frisch auf den Punkt gebracht.

Anspieltipps: “Born To Lose”, “Boderline”, “Sex Is In The House”, “Waiting For The Judge”

Fazit :  Nettes Party-Scheibchen: Wer mal so richtig ausflippen, sich zum Pogen einladen lassen oder sich gern an alte Zeiten erinnern bzw. sich von ihnen verführen lassen möchte, kauft mit diesem Album das Richtige. Punk is dead? Definitiv nicht. Sie sind hart, sie sind wild und haben ihr Soll voll erfüllt. Wer „Born To Lose“ in seinem Regal hat, wird später nicht gefragt werden „Daaad (Mooom) – what was Punk Rock?“

WERTUNG:

Trackliste:

1. Born To Lose  2:51
2. I See You Tomorrow 2:34
3. Borderline 1:52
4. Live Your Life In Shame 3:47
5. Torture And Pain 3:02
6. Sex Is In The House 2:51
7. Chill Me 3:32
8. Travelers Mind 2:27
9. The Only One Who Knows 2:08
10. Fire Won’t Fade 3:14
11. The Black Hole 3:21
12. Waiting For The Judge 2:56