STRYPER – Second Coming

Band: Stryper
Album: Second Coming
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 22.03.2013
Homepage: www.stryper.com

Die Zeichen stehen auf Sturm im Hause STRYPER. Nach der Re-Union und den daraus resultierenden Alben „Reborn“ (2005) und „Murder By Pride“ (2009) waren nur drei Viertel der Originalbesetzung am Start. Doch zur 2011er Langrille „The Covering“, die wie der Name schon verrät, nur Adaptionen anderer Bands enthält, gesellte sich Bassist Timothy Gaines wieder zur Yellow And Black Attack. Somit ist auch der letzte verlorene Sohn wieder mit an Bord, Sänger Michael Sweet, Gitarrist Oz Fox und Drummer Robert Sweet musizieren ja schon bereits seit 2003 wieder zusammen (wenn man ein paar Live-Auftritte ab 2000 nicht mitrechnet).

Mit „Second Coming“ steht jetzt aber wieder kein neues Studioalbum in den Regalen sondern lediglich eine Scheibe mit Neuaufnahmen der ersten beiden Alben „Soldiers Under Command“ (1985) und „To Hell With The Devil“ (1986) sowie der 1984er EP „The Yellow And Black Attack“. Zweck dieser neuerlichen Aufnahmen war es, sich die Rechte für diese Songs zu sichern und ursprünglich waren die Songs gar nicht für eine Veröffentlichung gedacht.

Wenn das Ergebnis aber derart gefällig daherkommt wie diese 14 Neuinterpretationen, hat der Release aber durchaus seine Berechtigung. Die Arrangements wurden nicht verändert und so sind alle Songs sehr nah am Original gehalten, was mich als alten Fan sehr milde stimmt. Nur der druckvollere und viel bessere Sound hebt viele der Stücke auf ein noch höheres Niveau, was speziell für die Tracks von „The Yellow And Black Attack“ und „Soldiers Under Command“ gilt. Aber auch der relativ dumpfe Sound von „To Hell With The Devil“ wurde hier ausgemerzt und so tönen die Nummern in weitaus besserer Qualität, ohne den alten Charme zu verlieren. Desweiteren finden sich noch 2 brandneue Stücke auf „Second Coming“, die eigens für diese Compilation geschrieben wurden.

„Bleeding From The Inside Out“ beginnt mit einem markanten Riff und gipfelt in einem urtypischen STRYPER-Refrain. „Blackened“ ist ein flotter Rocker, der anfangs gute Laune verbreitet und im Refrain  seinem Namen alle Ehre macht.

Leider fehlen die Alben „In God We Trust“ (1988) und „Against The Law“ (1990) komplett, aber es sind noch weitere Neuaufnahmen geplant und man darf davon ausgehen, dass diese dann berücksichtigt werden. Auch ein komplett neues Studioalbum ist noch für dieses Jahr geplant und wenn das Material ähnlich stark ausfällt wie die beiden neuen Songs „Bleeding From The Inside Out“ und „Blackened“, dann darf man gespannt sein.

WERTUNG: ohne Wertung

Trackliste:

1.Loud´n Clear
2.Loving You
3.Soldiers Under Command
4.Makes We Wanna Sing
5.First Love
6.The Rock That Makes Me Roll
7.Reach Out
8.Surrender
9.To Hell With The Devil
10.Calling On You
11.Free
12.The Way
13.Sing Along Song
14.More Than A Man
15.Bleeding From The Inside Out (New Song)
16.Blackened (New Song)

Stefan

ATLANTIS CHRONICLES – Ten Miles Underwater

Band: Atlantis Chronicles
Album: Ten Miles Underwater
Spielzeit: 48:53 min.
Plattenfirma: Coroner Records
Veröffentlichung: 12.03.2013
Homepage: www.facebook.com/atlantischronicles

Man sieht ein Cover und hat eigentlich immer gleich eine gewisse Erwartungshaltung. Dann sieht liest man die Bandinfo und bekommt vermittelt, dass es sich bei jener Scheibe um Progressive Death Metal handelt. OK, denkt sich der Schreiber und befindet seinen Ersteindruck als passend.
Ein Konzeptalbum über einen Tiefseeforscher, der 1934 in einem Einmann-U-Boot auf eine Tiefe von 923m abtaucht und dort an die grenzen seiner körperlichen und seelischen Grenzen geführt wird, klingt spannend.

Voller Vorfreude bring ich mich also in die richtige Stimmung. Licht gedimmt, Kopfhörer auf und ab dafür. Und dann?

Erstmal die totale Ernüchterung. Statt dem erwarteten atmosphärischen Death Metal schlägt einem direkt die komplette Metalcore-Keule in die Fresse. Von Death Metal keine Spur…Nanu..hab ich mich da etwa verlesen? Oder bin ich zu alt für den Kram? Ich kehre in mich…Nee, wirklich nicht.

Aber mal ernsthaft, das hat mit Death Metal ungefähr so viel zu tun, wie Bohlen mit guter Musik. Was uns Atlantis Chronicles bieten ist progressiver Metalcore mit dezenten Mathcore-Elementen und vereinzelten modernen Death Metal Einflüssen, die (wenn überhaupt) in die Richtung neuerer IN FLAMES gehen.

Um jedoch fair zu bleiben und mal weg von der Erwartungshaltung/Realität zu kommen, muss ich eingestehen, dass ATLANTIS CHRONICLES richtig fitte Musiker sind, die jeder für sich Ihr Instrument wirklich beherrschen und in der Lage sind gute Songs zu schreiben.

Die Metalcore-Attacken werden immer wieder durch Samples und melodische Gitarrenparts aufgelockert, die für den nötigen Wiedererkennungswert sorgen. Die Produktion ist fett und sehr differenziert.

FAZIT: Geht man ohne Erwartungshaltung an die Scheibe heran, bekommt man ein gut produziertes, hervorragend gespieltes Stück progressiven Metalcore geboten, der stellenweise sogar recht atmosphärisch daher kommt. Allerdings sollte man sich nicht allzu sehr drauf versteifen auch wirklich Death Metal geboten zu bekommen, den findet man nämlich nur in Nuancen. Ich brauchte 3-4 Durchläufe um wirklich in die Mucke rein zu kommen. Mittlerweile gefällt mir das Album recht gut.

WERTUNG: 

 Trackliste:

01. Enter The Bathysphere
02. …And Embrace The Abyss
03. Echoes Of Silence
04. Thounsands Carybdea
05. Homocene
06. Ten Miles Underwater
07. L’ivresse Des Profondeurs
08. Architeuthis Dux
09. Tales Of Atlantis
10. Stomias Boa
11. Behold Kraken
12. William Beebe

Frank

SUFFOCATION – Pinnacle Of Bedlam

Band: Suffocation
Album: Pinnacle Of Bedlam
Spielzeit: 38:17 min.    
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 15.02.2013
Homepage: www.facebook.com/suffocation

Soll man sich, wenn man kein Fan von brutalem Death Metal ist, eine solche Scheibe zum Reviewen krallen?
Ausrede eins; es wollte sie sonst niemand…
Ausrede zwei; man soll nicht immer nur dasselbe reviewen…
Bewaffnet mit diesen beiden Ausreden habe ich mich auf den beschwerlichen Weg begeben, diese grauslige Scheibe nach Pros und Contras zu durchforsten. Und ich bin durchaus fündig geworden.
Nachdem ich mir vor einigen Jahren schon mal den „Überflieger“ der Band „Blood Oath“ angehört habe, kann ich aber bestimmt sagen; das kann „Pinnacle Of Bedlam“ nicht toppen. Das vorliegende Album scheint mir einerseits etwas „aufgewärmt“ – enthält also durchaus gewohnte Elemente und die übliche, hohe handwerkliche Qualität – andererseits gibt es einige Bereiche, von denen nicht alle Fans angetan sein werden. SUFFOCATION sind moderner geworden, „cleaner“ produziert und die Gitarren sind „reiner“ Thrash.
Klar, das Album geht ab wie Zäpfchen, die Geschwindigkeit ist atemberaubend und die Präzision lässt das Herz jedes qualitätsbewussten Death Metallers höher schlagen.
Was die Fans bestimmt erfreuen wird; der zurückgekehrte Schlagzeuger Dave Culross beherrscht sein Handwerk und kann den hammerharten Mike Smith ersetzen.
Da ich in Bezug auf Death Metal also eher ein Betrachter von aussen bin, mag ich gewisse Qualitäten des Albums nicht erkennen – mir stellt sich aber nach dem zehnten Anhören das Gefühl von Wiederholungen ein – das bekannte Gefühl, welches man vom Fernsehen kennt.
Andererseits zeigt sich klar, dass SUFFOCATION ihr brutales Handwerk beherrschen und sie sich ein Stück weit modernisiert haben, dem Wandel angepasst haben, welcher auch den Metal nicht verschont.
Und das mag ein Grund sein, warum mir das Album letztlich nicht so richtig gefällt; es wurde ein zu sicherer Weg zwischen Altbekanntem und Neuem gewählt; Alles ein wenig, Nichts richtig.
So wird das Album dem Fan gefallen und Einzug in seine Sammlung halten. Richtig von den Socken wird er aber nicht sein.

WERTUNG: 

Trackliste:

1. Cycles Of Suffering 3:56
2. Purgatorial Punishment 2:44
3. Eminent Wrath 3:40
4. As Grace Descends 3:04
5. Sullen Days 4:57
6. Pinnacle Of Bedlam 3:42
7. My Demise 4:03
8. Inversion 3:50
9. Rapture Of Revocation 3:49
10. Beginning Of Sorrow 4:32

Line-Up:

Frank Mullen – Vocals
Terrance Hobbs – Guitars
Guy Marchais – Guitars
Derek Boyer – Bass
Dave Culross – Drums

Danny

ODD DIMENSION – The Last Embrace To Humanity

Band: Odd Dimension
Album: The Last Embrace To Humanity
Spielzeit: 52:03 min
Plattenfirma: Scarlet Records
Veröffentlichung: 26.03.2013
Homepage: www.odddimension.it

Mamma Mia, wenn es ein Sänger schafft mir nach nur einem einzigen gesungenen Satz ein Schweppes-Gesicht zu zaubern, dann steht die Freundschaft auf wackligen Füssen.

Die Italiener ODD DIMENSION machen, wie viele ihrer rockenden Landsleute, Progressive Metal. Die großen Vorbilder heißen, auch dies scheint landestypisch zu sein, Dream Theater. Leider ist das Debüt Album der Band („Symmetrical“ aus dem Jahr 2011) an mir vorüber gegangen, so dass ich nicht sagen kann ob das große Kritikerlob (laut Promo Text) gerechtfertigt war. Zurück zum aktuellen Release „The Last Embrace To Humanity“:

Ein Intro mit mystischen Keyboardsounds stimmt den Opener „The Unknown King“ ein, majestätische Gitarren übernehmen und werden von wuchtigen Drums flankiert, ein hypnotischer Groove wiegt den Hörer in Sicherheit … und dann springt er aus dem Dickicht, der hysterische Waldschrat. Sänger Manuel Candiotto schafft es tatsächlich einen einzigen Satz sowohl zu singen als auch zu schreien (und sich dabei noch einen Knoten in die Zunge zu zwirbeln). Hinzu kommt der Drang jede Linie (gerne auch mehrere Wörter eines Satzes) mit einem Vibrato zu beenden und fertig ist Nervfaktor 10. Die Texte (denen angeblich ein Konzept über die „Entfremdung der Menscheit“ zugrunde liegt) erschließen sich dank der über weite Strecken ziemlich unverständlichen Aussprache auch nach mehrmaligem Versuch nicht zur Gänze.

Während „Under My Creed“ und „Dissolving Into The Void“ typischen, bodenständigen Prog-Metal ohne Überraschungen bieten, schafft „It’s So Late“ dann endlich die Wende, denke ich mir, denn das Intro und die Strophe klingen vielversprechend. Das liegt möglichweise daran, dass hier Michele Luppi (u.a. Vision Divine und Secret Sphere) am Mikro aushilft und seine angenehme Stimme dem entspannten Song etwas Eleganz verleiht. Aber auch dieser Frieden währt nur kurz, denn ODD DIMENSION haben es sich nicht nehmen lassen meinen persönlichen Anwärter auf den „miesester Refrain des Jahres 2013“-Pokal einzubauen. Wie kann man einen wirklich brauchbaren Track nur dermaßen zerbröseln? Ich versteh’s nicht. Die restlichen Songs leiden allesamt an nur durchschnittlichem Songwriting und unausgegorenen Arrangements. Das mag dem Genre-Fan zuweilen gefallen und Alleskäufer mit Sammeltick können hier gerne zuschlagen, aber mir ist das zu wenig Substanz.

Das klingt jetzt alles ziemlich hart, aber was soll ich sagen? In dem unüberschaubaren Wust an ähnlichen Veröffentlichungen muss man schon etwas liefern um herauszustechen. Und damit meine ich nicht flinke Finger, vertrackte Rhythmen und fetten Sound (das bietet mittlerweile jede zweite Garagenband), sondern einfach gute Songs. Der Rest ist nettes Beiwerk. Beherrschen die Jungs Ihre Instrumente? Auf jeden Fall. Können sie gute, eigenständige Songs schreiben? Nö, meiner Meinung nach nicht die Bohne. Immer wieder werden richtig gute Ansätze im Keim erstickt. Die Band pappt völlig sinnfrei ein Riff an das nächste. Und weil 2 verschiedene Teile für sich genommen gut klingen, heißt das noch lange nicht, dass sie es auch hintereinander gespielt tun. Sobald der Gesang eine Auszeit nimmt, werden typische 08/15 Dream Theater Riffs aneinander geklatscht und ohne Fingerspitzengefühle durchexerziert („Fortune And Pain“). Das ist zwar alles ordentlich gespielt und klingt auch dank modernem Sound ansprechend, aber im Großen und Ganzen reicht das mir persönlich vorne und hinten nicht, denn die zwingenden Hooks fehlen einfach.

Ob’s daran liegt, dass ich in letzter Zeit einige bessere Italo-Progger zu besprechen hatte (Schyzma, Karnya) … ? Mit „The Last Embrace To Humanity“ bin ich jedenfalls leider nicht warm geworden. Das sollte aber den interessierten Fan nicht davon abhalten sich ein eigenes Bild zu machen und mal in bandtypische Tracks wie „Far From Desire“ oder „Under My Creed“ reinzuhören.

WERTUNG: 

Trackliste:

01. The Unknown King
02. Under My Creed
03. Dissolving Into The Void
04. It’s So Late
05. Another Time
06. Fortune And Pain
07. The New Line Of Times
08. Far From Desire

Mario

AMARANTHE – The Nexus


Band: Amaranthe
Album: The Nexus
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: Spinefarm Records
Veröffentlichung: 25.03.2013
Die schwedischen Durchstarter von AMRANTHE sind nach ihrem 2011 veröffentlichten, sebstbetitelten Debütalbum schon wieder mit ihrem zweiten Album „The Nexus“ am Start! Die junge Truppe rund um die drei Gesangswunder Andy, Jake E und Elize rannten mit ihrem Debütalbum damals viele offene Türen bei den Fans und der Presse ein und begeisterten  mit ihrem Mix aus eingängigen Melodic Metal Songs mit einem Schuss Pop Melodien und eben den schon angesprochenen dreistimmigen Gesang. Man schaffte es in mehreren Ländern direkt die Charts zu entern und man durfte als Support mit HAMMERFALL oder KAMELOT touren. Zusätzlich spielte man auf dem Bloodstock Festival, dem Prog Power und dem Wacken Festival. Ziemlich tourfreudig ist die Truppe auf jeden Fall schon mal.
Nun steht uns also mit „The Nexus“ das nächste große Ding bevor, schenkt man den Vorschusslorbeeren glauben, und auch der Livekalender der Band für 2013 ist schon wieder prall gefüllt. So ist man im Sommer  als Co Headliner mit denn Finnen von STRATOVARIUS auf Tour, welches die jungen Schweden in 13 unterschiedliche Länder führen wird , man beackert natürlich auch wieder sämtliche wichtigen Metalfestivals und ist sogar an Bord der Full Metal Cruise Schiffstour welche im Mai vom Hamburger Hafen in See sticht.
Alles also gute Voraussetzungen um in eine rosige Zukunft zu schauen.
Da das Debütalbum irgendwie komplett an mir vorbeigegangen ist, ja so was gibt es noch, ging ich ganz neutral an den ersten Track „Afterlife“ heran. Man legt hier los wie die Feuerwehr und hält sich nicht mit viel Rumgeplänkel auf. Die Keyboardklänge schießen einen nur so entgegen und direkt danach setzen auch schon die drei Sänger ein, die sich durch das schöne Wechselspiel sehr schön ergänzen. Die Nummer hat dazu noch einen klasse Chorus, von daher haben wir es hier mit einem perfekten Opener zu tun.
Es geht gnadenlos gut weiter….“Invincible“, der Titeltrack „The Nexus“ und “Theory of Everything“ alles super Tracks, die astrein in die Gehörgängen rein laufen und dort wie Kaugummi kleben bleiben. Wo bekommt die Truppe eigentlich diese Einfälle für solche Ohrbomben her? Das muss mir mal einer sagen!
Kommt jetzt vielleicht ein Durchhänger, der ja oft auf so einen starken Anfang folgt? Nein ganz im Gegenteil, man schafft es die Qualität der ersten Songs super zu halten und haut uns mit „Stardust“, „Burn with me“ und „Mechanical Illusion“ die nächsten Mördernummern um die Ohren!
Bislang kein schwacher Track, wie soll das nur weitergehen?
Genau so wie es gerade aufgehört hat muss ich sagen, ich glaube ich werde hier keinen schwachen Track mehr finden, dafür sorgen auf jeden Fall die nächsten Ohrwürmer mit Namen „Razorblade“, „Future on Hold“, „Electroheart“ und „Infinity“ .
Nachdem die letzte Note verklungen ist, drücke ich zu gerne erneut den Play Knopf um mich erneut in die Welt von AMARANTHE mit klebrigen Melodien und eingängigen Pophymmnen entführen zu lassen!
Anspieltipps:
Hier gibt es nur eins zu nennen….das gesamte verdammte Album!
Fazit :
Also ich bin echt geplättet, ich kannte ja das Debütalbum der Schweden gar nicht, leider muss ich jetzt sagen, wie konnte mir so was nur entgehen!
Natürlich muss man keine Allergie gegen Keyboardsounds haben, damit man der Truppe etwas abgewinnen kann. Wenn man aber damit keine Probleme hat und auch mit den teils recht poppigen Refrains leben kann, dann dürfte man bei “The Nexus” absolut im Dreieck springen! Das aktuelle Album wird aber auf jeden Fall genau so polarisieren wie das Debütalbum, entweder man liebt den Sound oder eben nicht.
Es dürfte daher bestimmt auch Leute geben, die der Scheibe nur 4 Punkte geben, ich zücke aber ohne Wenn und Aber die Höchstnote, fette 10 Punkte!
WERTUNG:
Trackliste:
01. Afterlife
02. Invincible
03. The Nexus
04. Theory of Everything
05. Stardust
06. Burn with me
07. Mechanical Illusion
08. Razorblade
09. Future on Hold
10. Electroheart
11. Transhuman
12. Infinity
Julian

SHADOWS PAST – Perfect Chapter


Band: Shadows Past
Album: Perfect Chapter
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: Doolittle Group
Veröffentlichung: 29.03.2013
Mit SHADOWS PAST kommt eine neue Band zum Vorschein, die wieder ganz in das Muster HELLOWEEN, SYMPHONY X und STRATOVARIUS fällt. Denn genau das sind die Vorbilder der Jungs rund um Sänger Ola Halen, der auch schon bei INSANIA hinter dem Mikro stand. Die Truppe gründete sich 2005 durch Sänger Ola und dem Gitarristen Jonatan Berg. In den Anfangstagen ging es hoch her bei den Jungs, etliche Besetzungswechsel waren zu verzeichnen, bis sich dann während den Jahren das Line Up stabilisierte und mit Patrik Berg, Jonatan’s Bruder am Bass und dem anderen Brüderpaar Olle und Staffan Lindroth die auf dem Drumhocker bzw. hinter dem Keybaordständer Platz nahmen, komplettiert wurde.
Die Jungs haben schon einige Auftritte in der Stockholmer Club Szene hinter sich und konnte 2009 bei dem Europäischen Musik Contest Emergenza aufhorchen lassen, wo sie eine beeindruckende Perfomance in der Finalshow hinlegten.
Das mir nun vorliegende Debütalbum „Perfect Chapter“ wurde dann 2010 in Angriff genommen und als Produzent konnte Erik Martensson (W.E.T, ECLIPSE) gewonnen werden, was ja schon mal ein guter Erfolgsgarant ist.
Wir werden nun herausfinden ob die jungen Schweden nur eine weitere Kopie der genannten Vorbilder darstellen, oder auch etwas eigenständiges zu bieten haben um sich vielleicht länger in der Szene zu etablieren.
Los geht es mit dem Opener „Wherever I go“, wo wir gleich mal mit ein paar Growls empfangen werden. Growls? Ja richtig gelesen, war für mich auch erstmal ein kleiner Kulturschock : – ). Wie auch immer der restliche Song, ist ganz ordentlich für einen Opener und enthält feine Melodien, die mit ordentlichen Keyboards unterlegt sind und den dazu passenden eingängigen Chorus besitzt.
Der Einstieg ist also schon mal ganz gut gelungen.
Weiter geht es dann direkt mit dem Titeltrack „Perfect Chapter“, der ein wenig härter aus den Boxen kommt als sein Vorgänger. Ansonsten aber den Faden vom Opener aufnimmt und gut weiterspinnt. Auf jeden Fall ein würdiger Titeltrack. Ein Wort zum Sänger Ola, der Gute bewegt sich eigentlich im angenehmen Gesangsbereich und verzichtet auf die wirklich hohen Schreie, die das Genre ja leider immer ein wenig ins lächerliche ziehen…der Junge hat auf jeden Fall ordentlich was drauf!
Das langsame, fast schon doomige, „Cry no more“ folgt als Nächstes. Hier kommen auch wieder die Eingangs schon gehörten Growls zum Einsatz und SHADOWS PAST zeigen sich hier mal von einer etwas anderen Seite, was sie eindeutig vom Rest der ganzen Melodic Metal Kombos ein wenig abhebt. Schöne Nummer.
Der Mittelteil besteht dann aus den Songs „An old Enemy“, „Ladder of Life“ und „Scars run deep“ die den Hörer gut fesseln und bei Laune halten, so gefällt mir das! Hier scheinen auch immer wieder die progressiven Einflüsse der Truppe durch, die ihnen gut zu Gesicht stehen.
Und auch im letzten Abschnitt findet man noch den ein oder anderen starken Track. Hier stechen auf jeden Fall der kraftvolle Doppelpack „Who am I“ und „The One“ heraus. Die abschließende Ballade „Believe“ ist leider ziemlich gewöhnlich und hat man so schon tausendmal so gehört.
Anspieltipps:
Den Opener “Wherever I go”, den Titeltrack “Perfect Chapter”, “Cry no more”, “Scars run deep” und “The One” kann ich euch hier definitiv nennen.
Fazit :
Ich würde mal sagen den Jungs von SHADOWS PAST ist mit “Perfect Chapter” ein ganz ordentliches Debütalbum gelungen! Man versteht es gekonnt die typischen Melodic Metal Trademarks mit progressiven Einflüssen zu kreuzen und sich somit von den ganzen anderen jungen Melodic Metalkapellen ein bisschen abzuheben. Natürlich ist hier noch nicht alles Gold was glänzt, aber man ist definitiv auf dem richtigen Weg!
Es kommt jetzt halt drauf an wie man diesen Weg weiter beschreitet und ob man sich die erfrischenden Bandtrademarks beibehält, aber ich denke das werden die Jungs schon machen.
Fans des Genres sollten hier auf jeden Fall einmal genauer rein hören.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Wherever I go
02. Perfect Chapter
03. Cry no more
04. An Old Enemy
05. Ladder of Life
06. The Scars Run Deep
07. Impressed
08. Who Am I
09. The One
10. Believe
Julian

CRYSTALLION – Killer


Band: Crystallion
Album: Killer
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: Eigenproduktion
Veröffentlichung: 01.03.2013
Die deutsche Melodic Metalband CRYSTALLION wurden 2003 durch Bassist Stefan Gimpl und Schlagzeuger Martin Herzinger gegründet.
In den Anfangsjahren der Band war man eher in der Melodic Metalecke angesiedelt und die ersten beiden Alben „A dark enchanted  Crystal Night“ und „Hattin“ schlugen auch voll in diese Kerbe. Garant für das gelingen der Alben war und ist der Sänger der Truppe Thomas Strübler.
Seit dem letzten Album „Hundred Days“, welches 2009 erschien und ein Konzeptalbum über die Rückkehr aus dem Exil von Napoleon Bonaparte war, hat man aber den Stil leicht geändert und tendiert jetzt eher zur Heavy Rock Fraktion und hat den Melodic Metalanteil ordentlich zurückgeschraubt.
Nachdem man aktuell kein Label mehr hat, veröffentlicht man, das mir nun vorliegende aktuelle Album „Killer, komplett in Eigenregie.
Wenden wir uns nun also direkt man dem „Killer“ zu und schauen mal ob die Jungs immer noch eher dem Heavy Rock frönen, oder wieder zum alten Stil zurückgekehrt sind.
Der Opener „Run“ legt auf jeden Fall schon mal ziemlich flott los und besticht durch sein intensives Drumming und den schön unterstützenden Keyboard.
Es entwickelt sich ein flotter Melodic Rock Song, der mit seinem Chorus absolut punkten kann und somit ein absolut gelungener Opener ist, der auf jeden Fall schon mal aufhorchen lässt.
Direkt im Anschluss geht es dann mit dem, im Midtempobereich gehaltenen, „Far Cry“ weiter. Der Chorus ist hier nicht mehr ganz so packend wie beim Opener, aber ansonsten ist das Ganze ein recht ordentliche Track geworden, den man gut hören kann.
Die nächsten beiden Tracks sind leider auch wieder zu sehr Standardkost geworden, als das man großartig auf sie eingehen muss, wesentlich besser wird es dann aber wieder ab „Ready to strike“, wo die Jungs es wieder schaffen ordentliche Melodien mit einem genialen Ohrwurmchorus zu kreuzen und uns somit die Nummer richtig tief in die Gehörgänge pusten!
Auch der anschließende Titelsong „Killer“ kann absolut überzeugen und hat einen richtig schönen Groove mit dem man prima mitgehen kann.
Richtig gut ins Ohr gehen auch „I’m Alive“, „Full Moon Fever“ und „The Unwanted“ die im Anschluss auf uns warten. Leider finden sich dazwischen auch der ein oder andere etwas schwächere Song, so das CRYSTALLION mich nicht über die gesamte Spielzeit überzeugen können, aber ihre starken Momenten haben sie definitiv!
Anspieltipps:
Der Opener “Run”, “Ready to strike”, “Killer”, „I’m Alive“ und „Full Moon Fever“ sind hier auf jeden Fall zu nennen.
Fazit :
Eins ist auf jeden Fall klar, das neue Album von CRYSTALLION reiht sich in die Riege der letzten starken Alben der Jungs ein. Man hat hier eine gute Mischung aus den melodiösen Metaltagen der Anfangszeit mit den Hard Rock Klängen des letzten Albums gefunden und bewegt sich jetzt irgendwo im Melodic Rock Bereich würde ich sagen.
“Killer” rockt recht gut und bietet den Fans des Genres und der Band auf jeden Fall das was sie sich erhofft haben, der ganze große Wurf ist es allerdings nicht geworden, dafür gibt es ein paar Songs die einfach nicht stark genug sind.
Sei es drum, das CRYSTALLION im Augenblick kein Label haben, versteh ich absolut nicht! Die Jungs haben definitiv mehr Aufmerksamkeit verdient!
WERTUNG:
Trackliste:
01. Run
02. Far Cry
03. Dead on Arrival
04. Heat of a thousand Flames
05. Ready to strike
06. Killer
07. S.O.S
08. I’m Alive
09. Push comes to shove
10. Change your Heart
11. Full Moon Fever
12. The Unwanted
Julian

LOST SOCIETY – Fast Loud Death

Band: LOST SOCIETY
Album: Fast Loud Death
Spielzeit: 35:13 min.
Plattenfirma: Nuclear Blast Records
Veröffentlichung: 15.03.2013
Homepage: www.facebook.com/lostsocietyfinland

Lost Society gründeten sich erst von 2 Jahren in Finnland, konnten sich in der kurzen Bandgeschichte allerdings schon einen hervorragenden Ruf im Underground erarbeiten. Die Teilnahme an einem finnischen Talentwettberb, der dann ganz nebenbei auch noch gewonnen wurde, brachte der jungen Truppe folgerichtig einen Plattendeal beim renommierten Indie-Major Nuclear Blast ein.

Erstaunlich an LOST SOCIETY ist das sehr niedrige Alter von 17-19 Jahren. Es verwundert dann auch, dass sie die Jungspunde ganz dem Thrash Metal der alten Schule verschrieben haben, statt einem moderneren Metier hinterher zu rennen. Respekt.

Die Bandbreite, die Lost Society bedienen ist sehr groß. Bereits beim Opener „N.W.L.“ fühlt man sich unweigerlich an alte MEGADETH erinnert. Im Verlauf der Platte wird jedoch auch vielen anderen alten Helden Tribut gezollt. Die Einflüsse reichen hier von Bay Area Thrash á la METALLICA, EXODUS oder TESTAMENT bis hin zu US-East-Coast Bands wie ANTHRAX, OVERKILL und NUCLEAR ASSAULT.
Eine Nummer wie „Braindead Metalhead“ könnte sogar locker als S.O.D. Song durchgehen. Modernere Einflüsse dürften bei Bands wie PANTERA oder MACHINE HEAD liegen, sofern man bei diesen Bands noch von modern sprechen mag.

Für ihr niedriges Alter agieren die Jungs wahnsinnig abgezockt und könnten es in weiten Teilen locker mit den altgedienten Bands aufnehmen, wäre da nicht der kleine Umstand, dass die Band offensichtlich noch nach einer eigenen Identität sucht. Kompositorisch und spielerisch ist die ganze Nummer schon richtig gut, es fehlt aber noch die eigene, klare Linie. Man erwischt sich immer wieder dabei, wie man zu sich selbst sagt: „Hey, das könnte aber jetzt auch von MEGADETH oder xyz sein“. Natürlich gibt es schlimmere Vergleiche, Lost Society werden sich aber auf kurz oder lang aus dem Sog der Vergleiche freischwimmen können. Dafür ist die Qualität jetzt schon auf immens hohem Level.

Produziert wurde die ordentlich ins Gebälk krachende Scheibe von Nino Laurenne (AMORPHIS, ENSIFERUM).

FAZIT: Respekt an die Jungspunde von LOST SOCIETY, trotz Ihres jungen Alters eine Musikrichtung zu spielen, die zur Zeit Ihrer Geburt quasi nonexistent war. Sie schaffen es, sehr authentisch, den Spirit der 80er ins hier und jetzt zu transportieren. Sollten sie es schaffen mehr Eigenständigkeit in Ihre Kompositionen zu bringen, wird LOST SOCIETY die Thrash Metal Zukunft gehören. Das Potential ist vorhanden.

WERTUNG:

 


 

Trackliste:

01. N.W.L
02. Trash All Over You
03. E.A.G
04. KILL (Those Who Oppose Me)
05. Bitch, Out‘ My Way
06. Fast Loud Death
07. Lead Through The Head
08. Diary Of A Thrashman
09. Toxic Avenger
10. This Is Me
11. Braindead Metalhead
12. Piss Out My Ass
13. Fatal Anoxia

Frank

GODYVA – Alien Heart


Band: Godvya
Album: Alien Heart
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: Southern Brigarde Records
Veröffentlichung: 11.03.2013
Homepage: www.godyva.it
Italien ist ja wirklich ein Sammelbecken für die unterschiedlichen Bands. Auch Gothicbands kommen aus dem Stiefelland und so ein Band sind die, im Jahr 2000 gegründeten, GODYVA. 2002 brachte man die erste EP „Advent“ an den Start, mit der man bei den Fans und der Presse der einschlägigen Szene ordentliche Kritiken einfahren konnte. Man spielte viele Liveshows unter anderem auf dem Gothic Rave Festival oder dem Harder Fest und machte sich daran das Debütalbum „The Good and Evil“ aufzunehmen, welches 2006 erschien.
2 Jahre und viele Liveshows später brach man mit rund erneuerter Mannschaft wieder ins Studio auf um den Nachfolger „Planitarum“ aufzunehmen. Dieses bescherte der Band noch mehr Aufmerksamkeit seitens Fans und Presse. Man spielte wieder auf einigen Festivals, unter anderem mit ARCH ENEMY oder EPICA auf dem Metal Female Voices Fest in Belgien.
Nach einer etwas längeren Pause beschloss man 2012 erneut ins Studio zu gehen um das mir nun vorliegende dritte Album „Alien Heart“ aufzunehmen. Das typische make it or break it Album. Schauen wir doch mal ob die Platte, wie vom Label groß angekündigt, frischen Wind in die Gothic Szene bringen kann, oder ob das Ganze nur ein laues Lüftchen ist.
Als Opener schallt uns „Apocalypse Fire“ entgegen. So richtig kann ich hier noch nicht die Gothic Metaleinschläge wahrnehmen. Das Ganze hört sich eher nach Symphonic Metal an in meinen Augen. Sei es drum, als Opener ist die Nummer ein bisschen zu verschachtelt geraten, zwar ein guter Song, aber für einen Opener etwas unpassend muss ich sagen.
Beim folgenden „No Return“ schallen uns gleich mal ordentliche Keyboards entgegen und die Nummer nimmt gleich mal an Fahrt auf. Mit einem ordentlichen Chorus ausgestattet braucht sich die Nummer auch nicht großartig anstrengen, sondern schießt uns direkt ins Hirn. Der interessante Mittelteil mit seinem Wechselgesang ist hier ebenfalls hervorzuheben. Guter Song!
Im Anschluss gibt es den Titeltrack „Alient Heart“ auf die Ohren. Wieder gibt es viel Keyboardunterstützung, die man auf jeden Fall mögen sollte. Zu einem absoluten Ohrwurm macht das Ganze dann der Chorus, der mit zu dem Besten gehört, was wir hier auf der Platte hören werden. Auf jeden Fall ein würdiger Titeltrack!
Über den Mittelteil der Platte, helfen uns das sehr eingängige „I feel you“ und das recht groovige „Everything is over“ ganz gut hinweg.
Im Anschluss gibt es dann mit „I stay here“ und „Brainstorm“ einen schönen Doppelpack auf die Ohren, der zwar in Ordnung geht, aber auch nicht zu den absoluten Überfliegern gehört. Also wieder nur ein gut, Jubelstürme bleiben auch hier aus.
Mit dem anschließenden „This Light“ kann man nochmal einen Farbtupfer in das Einheitsgrau setzen, bevor die Platte dann mit „Apocalypse Fire II“ unauffällig endet.
Anspieltipps:
Ohne Probleme kann ich euch dieses Mal hier “No Return”, “Alien Heart”, “I feel you“ und “This Light“ nennen.
Fazit :
Hmm also ich würde mal sagen, mit so reinem Gothic Metal haben wir es hier nicht zu tun, da irrt sich das Infosheet der Promofirma wohl ein bisschen. GODYVA klingen eher wie eine Mischung aus Gothic und Symphonic Metal mit dem so typischen weiblichen Frontgesang.
Zwischendurch gibt es noch ein bisschen Wechselgesang mit einem männlichen Partner, somit sollte für die Zielgruppe alles im Lack sein!
Ob man mit der Scheibe aber einen Innovativitätspreis gewinnt wage ich zu bezweifeln. Irgendwie hat man alles schon mal irgendwie so gehört und teilweise auch schon besser.
Eine ganz ordentliche Platte ist GODYVA mit “Alien Heart” auf jeden Fall gelungen, ein Gipfelstürmer oder wie vom Label angekündigte der frische Wind, ist das Teil aber definitiv nicht!
WERTUNG:
Trackliste:
01. Apocalypse Fire
02. No Return
03. Alien Heart
04. My Erliest Memories
05. I feel you (Ti Santo)
06. In your Eyes
07. Everything is over
08. I stay here
09. Brainstorm
10. This Light
11. Apocalypse Fire II
Julian

DAMNATION PLAN – The Wakening

Band: Damnation Plan
Album: The Wakening
Spielzeit: 46:01 min
Plattenfirma: Coroner Records
Veröffentlichung: 12.03.0213
Homepage: www.damnationplan.com

Das Artwork ist stimmig, die Promofotos machen was her und der Sound wurde von Dan Swanö gemischt und gemastert … was kann da schon groß schiefgehen ?, denkt sich der interessierte Fan und schiebt erwartungsfroh die Scheiblette in der Player … tja, leider ist selbst nach dem 7ten Durchlauf bei mir, trotz der genannten Rahmenbedingungen, nicht sonderlich viel Positives vom Einstand der finnischen Melodic-Deathmetal Kapelle DAMNATION PLAN hängen geblieben. Die Probleme fangen eigentlich schon bei der selbstgewählten Stilbeschreibung an, denn von Deathmetal kann hier beim besten Willen keine Rede sein. Da gibt‘s mal ein wenig Prog, eine Prise Metalcore, etwas Gegrowle noch obendrauf und noch ein Schüsschen melodischen Gesang hinzu. Agressivitätslevel = NULL. Packende Widerhakenmelodien = NULL. Das Ganze ist weder Fisch noch Fleisch. Das Ganze dann noch in Kombination mit ziemlich blutarmen Songs – da wird’s dann schon schwer bei der anvisierten Zielgruppe.

Dabei ist handwerklich alles im grünen Bereich: die Drums knuppen genau so, wie man es in diesem Genre gewöhnt ist, die Gitarren riffen und solieren was das Zeug hält und es werden, wie bei dieser Konstellation nicht anders zu erwarten, die Strophen ordentlich gebellt und gekeift, die Refrains dann schön brav mit „großen“ Melodien versehen (die aber leider allzu oft im Nirgendwo versanden). Gut, das machen andere Kapellen ebenso und oft genug funktioniert das auch. Der Haken bei DAMNATION PLAN ist halt, dass das alles völlig beliebig und austauschbar klingt. Die Musiker sind gut, keine Frage. Der im Booklet als „harsch“ propagierte Gesang von Tommy Tuovinen ist auch nicht wirklich schlecht und der für die Clean-Passagen zuständige Sänger Asim Searah verrichtet seinen Dienst ebenfalls zufriedenstellend. Aber herausragend oder überraschend ist hier wirklich nichts (außer der Tatsache, dass die Band tatsächlich beinahe 10 Jahre gebraucht hat um „The Wakening“ einzutüten). Zählt man die nicht im offiziellen Lineup aufgezählten, omnipräsenten Keyboards noch hinzu, sind hier insgesamt 7 Musiker am Werk, was der Platte ebenfalls nicht wirklich gut tut. „The Unknown Presence” oder der Titeltrack stehen beispielhaft für die restlichen Songs die sich nur minimal voneinander unterscheiden (von der laschen Ballade “Ashes” mal abgesehen).

Unterm Strich hapert es also sowohl beim Songwriting als auch bei der seltsam seelenlosen Darbietung, so dass sich DAMNATION PLAN schnell als Reisbrett Band ohne Profil und durchschlagende Argumente disqualifizieren und wohl schnell wieder in der Versenkung verschwinden dürften. Schade eigentlich, denn das Zeug zu einem starken Album haben die Jungs im Grunde.

WERTUNG:

Trackliste:

01. Intro
02. The Unknown Presence
03. Blindsighted
04. The Wakening
05. Edge Of Machinery
06. Crimson Skies
07. Walk Of Illusion
08. Ashes
09. Resurrected (Within Ourselves)
10. Grand World Anthem

Mario