Band: Great White
Album: 30 Years – Live From The Sunset Strip
Spielzeit: 76:35 min.
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 22.02.2013
Homepage: www.greatwhiterocks.com
Die Karriere von GREAT WHITE war – vielleicht noch etwas mehr als bei anderen Bands – gespickt von musikalischen Höhen und persönlichen Tiefen. Nur zu gerne denkt man an großartige Alben wie „Shot In The Dark“, „Once Bitten“, „Hooked“ oder „Twice Shy“ zurück und mit großem Schrecken erinnert man sich an Tragödien wie die 2003er Feuertragödie, bei der hundert Menschen ums Leben kamen, darunter auch der Gitarrist der Band Ty Longley. Aber auch die Trennung von Originalsänger Jack Russell war einer der Tiefpunkte in der Timeline der Band. Und obwohl mit Terry Ilous ein toller Vokalist als Ersatz gewonnen wurde, ist es doch etwas strange, einen Liverückblick auf 30 bewegte Jahre Bandgeschichte mit einem anderen Sänger zu erleben.
Was mir auch sofort auffällt ist, dass dieses Live-Dokument nur 11 Stücke enthält. Etwas mau, wenn man bedenkt, dass GREAT WHITE schon mit 13 regulären Studioalben aufwarten können, auf dieser Werkschau aber nur eben 11 Songs vertreten sind. Da hätte es doch mindestens ein Doppelalbum werden müssen, auch wenn die Spielzeit einer CD doch recht gut ausgenutzt wurde. Daneben schmälert der ziemlich dumpfe Sound das Hörerlebnis erheblich. OK, das Konzert wurde im Key Club in West Hollywood/Los Angeles aufgenommen, der mit einer eher begrenzten Lokalgröße sicher keine Hochglanz-Sounds zulässt.
Heute besteht die Band aus Terry Ilous (vocals), Mark Kendall (guitar), Michael Lardie (guitar), Scott Snyder (bass) und Audie Desbrow (drums).
Kann man etwas falsch machen mit solchen Evergreens wie „Once Bitten Twice Shy“, „Rock Me“, „Can´t Shake It“, „Save Your Love“ oder „Lady Red Light“ in der Hinterhand? Eigentlich nicht, obwohl die Darbietung etwas mehr Bums vertragen könnte. Die Amis waren schon immer eine Blues-Rock Band aber die zweite Haimat (schönes Wortspiel, oder?) ist einfach der Hardrock, und der kommt hier oft zu kurz. An der Fähigkeit der Protagonisten zweifelt hier niemand, aber etwas frischer könnten die Songs schon aus den Boxen kommen.
Man darf (sehr nachträglich) zum runden Geburtstag gratulieren, zu der Aufzeichnung dieses denkwürdigen Konzertes aber leider nur sehr begrenzt. Schade drum…
WERTUNG: ohne Wertung
Trackliste:
1.Desert Moon
2.Lady Red Light
3.Face The Day
4.House Of Broken Love
5.Save Your Love
6.Mista Bone
7.The Big Goodbye
8.Back To The Rhythm
9.Rock Me
10.Can´t Shake It
11.Once Bitten Twice Shy
Stefan