FUNERAL FOR A FRIEND – Conduit

Band: Funeral For A Friend
Album: Conduit
Spielzeit: 29:14 min
Plattenfirma: Black Mob
Veröffentlichung: 08.02.2013
Homepage: www.funeralforafriend.com

Der personelle Wechsel, den FUNERAL FOR A FRIEND durchgemacht haben, hat sich gelohnt. Laut eigenen Worten war Pat Lundy (Schlagzeug) das bislang fehlende Puzzleteil. „Conduit“ ist ein sehr emotionales Album, das so pur und ehrlich wie möglich sein soll. Matthew Davies-Kreye (Gesang), Kris Coombs-Roberts (Gitarre), Gavin Borrough (Gitarre), Richard Boucher (Bass und Gesang) und Pat Lundy (Schlagzeug) haben auch wieder Tourdaten angesetzt, bei denen die Band live gesehen und gehört werden kann und möchte. FUNERAL FOR A FRIEND legen Wert auf eine Verbindung, die zwischen ihnen und ihrem Publikum entsteht und auf den persönlichen Kontakt mit ihren Fans.

Das Cover wirkt auf mich wie ein buntes heilloses Durcheinander. Erkennbar viele Farben und ein Skelett.

Bereits der erste Song, „Spine“, ist ein rausgerockter Punkrocksong, bei dem sich Davies-Kreye gesanglich zurückhält, obwohl man den Eindruck hat, er würde gern losbrüllen. „Conduit“, der Titelsong, ist im ähnlichen Stil. Das Schlagzeug wird geprügelt, die Zupfinstrumente geschreddert – und hier wird losgebrüllt. Gut zum Ausflippen. Bei „The Distance“ ein schöner Drum-Einstieg. „Best Friends And Hospital Beds” sind immer eine Sache für sich… Trauriges Thema, rockig umgesetzt. Melodisch und doch sehr punkig. Etwas zurückhaltender Gesang wechselt mit Schreien ab. Bei „Nails“ kann man auch mit Fug und Recht sagen: „You nailed it.“ Auch ein Stück, dass abgeht, bei dem Instrumente und Gesang zusammenpassen. „Death Comes To Us All“ ist ein sehr wahrer und reeller Titel. FUNERAL FOR A FRIEND sind keine Feinmotoriker, sondern brüllen und prügeln ein Thema musikalisch durch als gäbe es kein Morgen. Als wenn man seine Ängste wegbrüllt. „Travelled“ ist schon beinahe melodisch dagegen. Auch „Grey“ ist überraschend ruhig und melodisch. Hier sticht der Bass als Untermalung hervor. Zurückhaltender sind „Sun Less“ und „Elements“. Einen Schlag ins Kreuz versetzt einem das letzte Stück des Albums zu Beginn, „High Castles“. Dann wird es etwas melodischer und es erklingen zwischendrin schöne Gitarreneinlagen.

Das ist ein Ausrast- und Mitgröhl-Sound. Recht grobmotorischer, purer Rock n’ Roll.

Anspieltipps: “Spine”, “Best Friends And Hospital Beds”, “Travelled”, “High Castles”

Fazit :  Für die Melodiker unter den Hörern sicher nichts. Aber wer es mag, wenn es so richtig abgeht, ist richtig bedient.

WERTUNG:

Trackliste:

1.Spine 2:22
2.Conduit 2:17
3.The Distance 2:26
4.Best Friends and Hospital Beds 2:45
5.Nails 2:57
6.Death Comes To Us All 3:15
7.Travelled 2:09
8.Grey 2:13
9.Sun Less 2:28
10.Elements 2:45
11.High Castles 3:37

Sandra

HATRIOT – Heroes Of Origin

Band: Hatriot
Album: Heroes Of Origin
Spielzeit: 43:42 min.
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 25.01.2013
Homepage: www.hatriotmetal.com

Wie der Vater so der Sohn, Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm oder wenn der Vater mit dem Sohne. Es gibt sicherlich zahlreiche dieser alten Schoten. Während sich der ein oder andere Vater mit zunehmendem Lebensalter der Sprösslinge bestimmt irgendwann fragt, was in der musikalischen Früherziehung alles in die Binsen gegangen sein könnte, dürfte sich ein gewisser Steve Souza darüber nur köstlich amüsieren.

Richtig gelesen…Steve ‚Zetro‘ Souza ist zurück. Der legendäre Ex-Frontmann der Thrash-Ikonen TESTAMENT (bzw. damals noch LEGACY) und EXODUS hat sich eine neu Truppe zusammengeschart, zu der eben auch seine beiden Söhne Cody (Bass) und Nick (Drums) gehören. Im Bereich der musikalischen Früherziehung hat Zetro demnach scheinbar alles richtig gemacht. Komplettiert wird das Lineup durch die beiden Gitarristen Miguel Esparza und Kosta ‚V‘. Letzterer ist zusammen mit Zetro zudem für das komplette Songwriting verantwortlich.

Was den geneigten Hörer auf „Heroes of Origin“ erwartet, dürfte hingegen, aufgrund Zetro’s Vergangenheit, nicht allzu schwer zu erraten sein. Kuschelrock ist es nicht, soviel sei verraten.

„Suicide Run“ macht nach einem kurzen Intro demnach auch gleich deutlich, dass sich HATRIOT hinter keiner der Ex-Bands von Zetro verstecken müssen. Technisch anspruchsvoller Old-School Bay-Area Thrash der natürlich Assoziationen zu TESTAMENT, EXODUS aber auch zu Bands wie FORBIDDEN weckt. Doch die Band auf diese Vergleiche zu reduzieren wäre weder fair noch der Realität entsprechend. Nach meinem  dafürhalten sind die Einflüsse wesentlich weitreichender.

Gerade im Soundbereich schimmern immer wieder mal OVERKILL durch, aber auch klassische Metalcombos wie IRON MAIDEN oder JUDAS PRIEST dürften Ideengeber für die ein oder andere Songpassage gewesen sein.

Die Songs sind einfach geil, gehen in der Regel unmittelbar auf die Zwölf und wurden von Juan Urteaga im Trident Studio (u.a. TESTAMENT, HEATHEN, EXODUS) in ein dermaßen druckvolles Thrash Metal-Brett verwandelt, dass man als halbwegs hartwurstbegeisterter unmöglich an diesem Killer vorbei kommt.

Die Tatsache, dass HATRIOT bereits einige umjubelte Auftritte im Vorprogramm von FORBIDDEN und eben TESTAMENT gespielt hat, sagt alles. Kurz darauf gabs dann nämlich einen Deal beim renommierten deutschen Label Massacre Records.

Anspieltipps: Gibt’s keine. Kompletter Vollkiller.

Fazit: …Bang your Head against the Stage…

WERTUNG:  

 
 

Trackliste:

01. Suicide Run
02. Weapons of Class Destruction
03. Murder American Style
04. Blood Stained Wings
05. The Violent Time Of My Dark Passenger
06. Globicidal
07. And Your Children To Be Damned
08. The Mechanics Of Annihilation
09. Shadows Of The Buried
10. Heroes Of Origin

Frank

21st CENTURY GOLIATH – Radio Destroyer

Band: 21st Century Goliath
Album: Radio Destroyer
Plattenfirma: Eigenvertrieb
Veröffentlichung: .2013
Homepage: www.21cgband.com

„If you don´t like the smell of beer and sweat, stand in the back“ – so das Statement der US-amerikanischen Band 21st CENTURY GOLIATH. Das ist doch mal eine Aussage. Das hört sich nach dreckigem Rock´n Roll an. Und genau das ist das Steckenpferd des Fünfers aus Charlotte in North Carolina. Nicht retro aber doch klassisch, gewürzt mit einer Prise Punkrock legen Tony Leone (vocals), Scott Roby (guitar), Grayson Flippin (guitar), Cameron Ayers (bass) und Adam Ellis (drums) eine ordentliche Sohle auf´s Parkett. Und wenn ich mir die Videos z.B. zu „Life´s A Bitch“ so anschaue, gehen die Jungs auch live ab wie Nachbars Lumpi. Die beiden Gitarristen Scott und Grayson gehören übrigens auch zu den Kletterfreunden, denn sie spielen ihre Soli schon mal gerne auf dem Bühnengerüst eine Etage höher.

„Radio Destroyer“ nennt sich das Debüt und es enthält 9 Songs, von denen der erste auf den Namen „Ballad Of Charlie Guns“ getauft wurde. Eine Ballade klingt definitiv anders, aber da ist wohl auch die lyrische Seite gemeint. Wäre ja auch äußerst unpassend, mit einem Schusesong zu starten 🙂 Apropos, davon gibt es keinen einzigen auf „Radio Destroyer“.

Nach dem guten Opener „Ballad Of Charlie Guns“ packen die Jungs noch eine Schippe Hitfaktor und Gute Laune obendrauf, denn „Life´s A Bitch“ hat alles, was ein Klassiker braucht. OK, da gibt es AC/DC Riffs und Tony´s Stimme erinnert – wie auf dem kompletten Album – oft an James Hetfield, aber der Song ist einfach klasse. Schaut Euch das Video dazu an…

„Love Me Again“ ist eine Mischung aus Punk und Sleazerock mit einem gehörigen Arschtritt. Der Refrain ist so einfach wie genial. Aber damit nicht genug, denn der Titeltrack ist schlicht der Hammer und ich hätte nicht geglaubt, dass hier noch eine Steigerung zu erwarten war. Das bedrohlich langsame „Graveyard Rendezvous“ setzt einen weiteren Akzent. Mit den beiden letzten Nummern „Let´s See“ und speziell „Lipstick“ ziehen die Amis das Tempo noch einmal an und liefern gute Partymucke.

21st CENTURY GOLIATH rocken frisch, unverbraucht und vor allem ohne der Sperre im Kopf, jetzt den Durchbruch schaffen zu müssen. Manche mögen bemängeln, dass es auf dem Album nur 9 Songs gibt, aber lasst Euch gesagt sein, dass praktisch ein Knaller ist. Und diese Jungs sind wieder einmal der Beweis, dass man in den USA auch heute noch gut abrocken kann und es nicht nur üblichen langweiligen Mainstream-Combos wie NICKELBACK und Konsorten gibt. Like!

WERTUNG:

Trackliste:

1.Ballad Of Charlie Guns
2.Life´s A Bitch
3.Love Me Again
4.Hollowpoint
5.Radio Destroyer
6.If You´re Ready
7.Graveyard Rendezvous
8.Let´s See
9.Lipstick

Stefan

MISS CRAZY – Grip

Band: Miss Crazy
Album: Grip
Spielzeit: 26:35 min   
Plattenfirma: Eigenproduktion
Veröffentlichung: 25.12 2012
Homepage: www.misscrazymusic.com

MISS CRAZY galten zu Zeiten ihres selbstbetitelten Debüts im Jahre 2006 als so etwas wie ein Rock’n Roll Geheimtipp. Sämtliche Bandmitglieder weiss geschminkt a’la Kiss, ein exaltiertes Bühnenacting und Mucke die musikalisch irgendwo zwischen Cinderella, Mötley Crüe und Britny Fox angesiedelt werden konnte, brachte so manchen Rockfan der alten 80iger Jahre Schule ins Schwärmen.

Nachdem 2008 ihr zweiter Rundling „II“ das Licht der Welt erblickte, wurde es erstmal sehr still um die Band. Markus Allen Christopher, seines Zeichens Kopf und Sänger von MISS CRAZY, legte die Combo nach diversen Bandumbesetzungen erst einmal für eine Weile aufs Eis um sich anderen Projekten zu widmen. Unter anderem war er z.B. Frontmann bei FREAKSHOW, einer Hardrock-All-Star-Band, bestehend aus Mitgliedern von CINDERELLA, QUIET RIOT und BLUE MURDER.

Um ehrlich zu sein, ich war mir recht sicher, dass es von MISS CRAZY keinen weiteren Longplayer mehr geben würde, zu wenige Lebenszeichen gab es von der Band in den vergangenen fünf Jahren. Umso größer war die Überraschung als die Promo von „Grip“ das erste Mal auf meinem Schreibtisch landete.

Gesanglich hört sich Allen Christopher mehr denn je an wie eine Mischung aus Tom Keifer und Tommy Paris und beim ersten Durchlauf der CD hat sich auch der charakteristische MISS CRAZY Sound nicht großartig geändert. Noch immer tönen aus allen Ecken und Enden die von mir im ersten Absatz genannten musikalischen Vorbilder heraus.

Allerdings tragen die restlichen neuen Bandmitglieder auch mit dazu bei, dass „Grip“ deutlich druckvoller und härter ausgefallen ist als seine beiden Vorgänger. Gleich im ersten Song „Make It Go Away“ setzt Gitarrist Craig Lautner eine erste Duftmarke mit seinem wilden, aber dennoch virtuosem Spiel und das druckvolle Drumming von Schlagzeuger Chris Jordan rundet den kurzen Zwei-Minuten-Rocker bestens ab.

„Nothing Suits Me“ hat eine gehörige Schlagseite in Richtung Metal und dürfte so ziemlich der „most heavy“ Song sein, den ich jemals von den Jungs gehört habe. In ebenfalls gerade mal knapp über zwei Minuten Laufzeit nimmt das Ding sicher keine Gefangenen.

Wieder etwas melodischer und mehr „back to the Roots“ geht es in „True Blood“ zu. Hier haben wir es mit einem eingängigen Rocker zu tun, der vor allem wieder mal durch das filligrane Spiel vom Leadgitarristen Craig Lautner überzeugen kann. Kleine Randnotiz am Rande: das Stück wurde ursprünglich für die gleichnamige amerikanische HBO Serie komponiert und aufgenommen).

Der absolute Höhepunkt des Albums ist meines Erachtens „Hail Bruce Lee“. Eingeleitet wird der Song durch einen vom Meister Bruce himself gesprochenen Zitat aus dem Film „Enter The Dragon“ (hierzulande besser bekannt unter dem Namen „Der Mann mit der Todeskralle“.). Das Ding ist ein unwiderstehlich bluesig-groovender Rocker, der sich erst ganz langsam aufbaut, nur um dann im Laufe seiner viereinhalb Minuten in einem arschgeilen, oberlässigem Chorus zu münden.

Auch auf den restlichen Liedern des Albums gibt es keine weiteren Ausfälle zu verzeichnen und ich finde es wirklich erstaunlich wie gut „Grip“ im Endeffekt klingt. Allen Christopher und Co. Haben den Longplayer nämlich ohne jedwede finanzielle Unterstützung komplett in Eigenregie aufgenommen. Bis auf dem vielleicht etwas zu laut gemischten Bass eine Produktion die locker mit „den Großen“ des Genres mithalten kann. Ein weiterer klitzekleiner Wermutstropfen ist vielleicht noch die sehr kurze Spieldauer von gerade einmal 26 Minuten. Aber dafür wird das Ding auch zu keiner Sekunde langweilig.

Anspieltipps: „Hail Bruce Lee“ „Nothing Suits Me“

Willkommen zurück Jungs – diesmal hoffentlich auf Dauer. Und verschafft der Band endlich einen neuen Plattenvertrag, den haben sie sich nämlich verdammt nochmal verdient!

WERTUNG:

Lineup:

Marcus Allen Christopher : Lead Vocals, Gitarre
Craig Lautner : Gitarre
Chris Stringari : Bass
Chris Jordan : Drums

Trackliste:

 1.Make It Go Away
 2. Nothing Suits Me
 3. True Blood
 4. Higher
 5. Hail Bruce Lee
 6. All About You
 7. Knowing Me
 8. Straight Till The End
 9. Fear

Marco

BLACK VEIL BRIDES – Wretched & Divine: The Story Of The Wild Ones

Band: Black Veil Brides
Album: Wretched & Divine: The Story Of The Wild Ones
Spielzeit: 52 min.
Plattenfirma: Lava/Universal Republic
Veröffentlichung: 08.01.2013
Homepage: www.blackveilbrides.net

Ich liebe BLACK VEIL BRIDES. Nicht bedingungslos und nicht deswegen, warum man eine Band lieben sollte/könnte. Also nicht wegen ihrer Musik.
Aber ich liebe sie, weil sie einerseits als „TOKIO HOTEL IN METAL“ auch in dieser Szene für kreischende Teenies in den ersten Reihen sorgen. Und andererseits, weil sie mit ihrem Outfit die wahre Freude für jeden Fotografen darstellen.
Die Musik sollte aber im Vordergrund stehen, deshalb ein paar Worte dazu.

Das vorliegenden Album mit dem unmöglich langen Titel „Wretched & Divine: The Story Of The Wild Ones“ bietet nicht weniger als neunzehn! Tracks, das allerdings inklusive vier Titeln mit dem Namen „F.E.A.R Transmission 1-4“und den Kürzeln „Stay Close“, „Trust“, „As War Fades“ und „ “. Die Titel „Exordium“ und „Abeyance“ mit deutlich unter einer Minute tragen ihr Teil dazu bei, dass das Album insgesamt nur gut 52 Minuten dauert.

„Wretched & Divine: The Story Of The Wild Ones“ ist ein reines Konzeptalbum, eigentlich sogar eine Rockoper. EMP schreibt dazu:
 „In dieser Rockoper geht es um eine Gruppe von Rebellen, die den Namen „The Wild Ones“ tragen und die versuchen, ihren Geist und Körper gegen ihren Feind „F.E.A.R.“ zu verteidigen. Zusätzlich zum Album wurde auch noch ein Film namens „Legion Of The Black“ abgedreht, welcher auch noch einmal die visuelle Geschichte des Konzeptalbums präsentiert und bald auf DVD veröffentlicht wird. Die fünf Jungs gaben zu, dass sie sehr stolz auf ihr neues Werk sind…“

BVB sind jetzt nicht die totale Metalband, ihr Sound hat sich aber stetig entwickelt. Und das kann manche gestandene Stahltruppe nicht von sich behaupten. Das Album wirkt durchaus reif, musikalisch interessant und mit einer grossen Dynamik. Die Aufnahmequalität und das Mastering sind von gewohnt hoher Qualität.

Mehr denn je erinnert mich ihr Sound allerdings an NICKELBACK. Das ist nicht negativ, mag ich doch deren Album „Dark Horse“ wirklich gerne. Leider haben die Kanadier diese Rocklinie bisher nicht ausgebaut oder beibehalten. Jedenfalls, BVB klingen ein wenig wie die härtere Version der Pfennigfuchser.

Der Geschichte des Albums, das Konzept, ist jetzt nicht so der Burner. Was mir umso besser gefällt ist die musikalische Untermalung der Story. BVB fürchten sich nicht vor leisen Tönen, vor orchestralen Streicherparts. Sie kombinieren diese sogar auf recht gekonnte Weise mit straighten Riffs und Blastbeats. Andrew Biersacks Stimme klingt beispielsweise viel erwachsener als sein androgynes Äusseres vermuten liesse.

„Wretched & Divine: The Story Of The Wild Ones“ ist eine durchaus gelungene Produktion, die über die Fankreise hinaus Freunde gewinnen kann. Solides Handwerk gekoppelt mir kreativen Ideen und guter Dynamik – die Jungs haben den Erfolg verdient.

WERTUNG:

Tracklist:

01. Exordium
02. I Am Bulletproof
03. New Year’s Day
04. F.E.A.R. Transmission 1: Stay Close
05. Wretched And Divine
06. We Don’t Belong
07. F.E.A.R. Transmission 2: Trust
08. Devil’s Choir
09. Resurrect The Sun
10. Overture
11. Shadows Die
12. Abeyance
13. Days Are Numbered
14. Done For You
15. Nobody’s Hero
16. Lost It All
17. F.E.A.R. Transmission 3: As War Fades
18. In The End
19. F.E.A.R. Final Transmission

Line Up:

Gesang    Andrew Dennis Biersack
Rhythmusgitarre    Jinxx
Lead-Gitarre    Jake Pitts
Schlagzeug, Percussion    Christian „CC“ Coma
E-Bass    Ashley Purdy

Danny

RUST N´RAGE – Showdown

Band: Rust N´Rage
Album: Showdown
Plattenfirma: Ektro Records/Karkia Mistika Records
Veröffentlichung: 18.01.2013
Homepage: www.facebook.com/rustnrageofficial

Sie sind jung und sie sind hungrig. Die Finnen RUST N´RAGE erinnern mich an die erste Version der Kollegen CRASHDIET oder auch an frühe Tage von SKID ROW oder GUNS N´ROSES. Nach zwei Demos haben Vince (vocals), Eddy (bass), Jezzie (drums) und Johnny (guitar) ihr Debütalbum eingezimmert und sind bereit, die Welt im Sturm zu erobern. Halt halt, ganz so schnell geht´s auch wieder nicht, denn wir haben hier nicht das 8. Weltwunder sondern eine weitere junge Band, die auf der Sleazewelle der Neuzeit reitet. Aber was die Jungs hier teilweise abliefern, hat schon Klasse.

Der Sound ist zwar etwas dünn und auch der Gesang von Vince könnte hier und da etwas kraftvoller klingen, aber in weiten Teilen können die Finnen überzeugen. Nach einem kurzen Intro gibt es mit „Secret Highways“ den ersten Song auf die Ohren. Ohne Umschweife rockt das Quartett los, macht aber bei „Hotter Than You“ den Fehler, als nächstes einen etwas schwächeren Song zu platzieren. Das dürfte aber bei „Locked N´Loaded“ schnell vergessen sein, denn hier steppt der Bär. Spätestens bei „This Time“ sind die Jungs warmgelaufen und es gibt kein Halten mehr. Flottes Tempo, coole Riffs und eine gehörige Portion Rotz fördern RUST N´RAGE hier zu Tage. Der eingängige Refrain tut sein übriges. Auch Stücke wie „Hit The Ground“, „Hollow Life“ oder „Sounds Of The City“ machen keine Gefangenen und dürften allen Genrefans gut reinlaufen.

Den Sound der Platte könnte man von zwei Seiten beleuchten: dem Einen ist er zu Demo-lastig, der Nächste wird froh sein, nicht eine weiteres Produkt mit klinischem Hochglanzsound im Regal stehen zu haben. Nehmen wir die Dinge einfach wie sie sind und stellen fest, dass RUST N´RAGE mit „Showdown“ ein weitestgehend starkes Album fabriziert haben, das Spaß macht und auf jeden Fall eine Testfahrt wert ist.

WERTUNG:

Trackliste:

1.Road To Nowhere (Instrumental)
2.Secret Highways
3.Hotter Than You
4.Locked n´Loaded
5.This Time
6.Hit The Ground
7.Thrill Me
8.Where The Angels Go To Die
9.Hollow Life
10.Sounds Of The City
11.Black Rose

Stefan

TELLUS REQIUEM – Invictus

Band: Tellus Reqiuem
Album: Invictus (The 11thHour)
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: Nightmare Records
Veröffentlichung: 22.01.2013

Die norwegische Progressive Metalband TELLUS REQIUEM wurde 2007 durch den Gitarristen Stig Nergard gegründet. 2010 veröffentlichte die Band ihr selbst betiteltes Debütalbum, welches einige Türen öffnen konnte und es der Truppe ermöglichte mit so Acts wie EDENBRIDGE oder PAGAN’S MIND aufzutreten und sich so einen breiteren Publikum zu zeigen.
Die musikalische Bandbreite der Norweger ist recht groß, vollmundig kündigt man an wenn SYMPHONY X und der Komponist RICHARD WAGNER ein musikalisches Kind zeugen würden, hört es sich so an wie TELLUS REQIUEM. Selbstvertrauen hat die Band auf jeden Fall schon mal!
Der Hörer wird auf jeden Fall auf eine musikalische Reise mitgenommen und bekommt bei dem Sound der Truppe einiges geboten.
Storytechnisch geht es bei den Veröffentlichungen von TELLUS REQIUEM um den Wandel der Welt.
Klingt ja alles recht interessant, aber wie klingt das jetzt musikalisch? Das werden wir jetzt zusammen herausfinden, indem wir uns dem Opener „Ab Aeterno“ widmen. Dieser ist nur ein (langes) stimmungsvolles Intro, welches uns auf die Platte einstimmen soll, ok tut es, dann weiter zum nächsten Track „Red Horizon“.
Auch dieser braucht, Prog Metaltypisch, ein bisschen um in Schwung zu kommen. Sobald aber der Gesang ertönt ist man mitten drin im Song und es entwickelt sich eine abwechslungsreiche Nummer, die mit ihrem Chorus absolut überzeugen kann.
Das folgende „Eden Burns“, bietet gewohnt Progressive Metalkost, die durch einen Chorus angenehm veredelt wird, ganz so überzeugend wie der Track zuvor, kann man hier aber leider nicht. Dafür ist die Nummer nicht eingängig genug.
Beim folgenden Mittelteil bestehend aus „Reflections Remain“, „Twillight Hour“ und „Sands of Gold“ haben wir es mit Paradebeispielen von Progressiven Metalsongs zu tun, die typischer nicht sein könnten. Vertrackte Stelle, viel Abwechslung und ab und an auch ein eingängiger Chorus. Das sind die Zutaten für diesen gelungen Mittelteil, der insgesamt gut reinläuft und uns unterhalten kann.
Das folgende „Tranquility“ schlägt in eine ähnliche Kerbe, ist aber insgesamt langsamer und balladenartiger angelegt, hier fühlt man gerade zu die traurige Stimmung des Songs. Sehr gelungen!
Im letzten Abschnitt kann der Titeltrack „Invictus“ noch so richtig punkten und rundet die bisher recht ordentliche Vorstellung der Jungs aus Norwegen gut ab.

Anspieltipps:

“Red Horizon”, “Reflections Remain”, “Twillight Hour”, “Tranquility”und “Invictus“ solltet ihr auf jeden Fall einmal genauer antesten.

Fazit :

Die großen Vorbilder von TELLUS REQIUEM, PAGAN’S MIND gehören bei mir zu meinem absolute Prog Lieblingen, bis die Jungs aus Norwegen aber an ihre übergroßen Landsleute ran kommen, dürfte noch ein bisschen Zeit vergehen, man ist aber durchaus auf einem guten Weg, das zeigen viele der Kompositionen auf dem neuen Werk “Invictus”. Man hat aber noch nicht ganz den Dreh raus um mit der perfekten Mischung zwischen Progressivität und Eingängigkeit, wie ihn PAGAN’S MIND spielend beherrschen, mithalten zu können. Gut man ist ja auch erst am Anfang der Karriere und dafür muss man sagen ist das zweite Album ganz ordentlich ausgefallen.
Als Progressiver Metalfan sollte man hier auf jeden Fall einmal genauer rein hören.

WERTUNG:



Trackliste:

01. Ab Aeterno
02. Red Horizon
03. Eden Burns
04. Reflections Remain
05. Twillight Hour
06. Sands of Gold
07. Tranquility
08. Redemption (Frontiers 2)
09. Invictus
10. Dies Irae

Julian

ARCTIC FLAME – Shake the Earth

Band: Arctic Flame
Album: Shake the Earth
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: Skull Crown Records
Veröffentlichung: 28.12.2012

Die Jungs von Pure Steel Records sind schon noble Gesellen. Da verabschieden sich die Amerikaner ARCTIC FLAME nach ihrem letzten Output „Guardian at the Gate“ von dem deutschen Label, aber zu ihrer neuen Platte „Shake the Earth“ stehen die Jungs wieder Gewehr bei Fuß und übernehmen die Promotion. Das nenne ich mal Bandtreue!
Die Jungs von ARCTIC FLAME wurden von dem ehemaligen BALLASTIK KICK Schlagwerker Mike Paradine ins Leben gerufen und veröffentlichten bis heute drei Alben. Das neue Werk „Shake the Earth“ ist demzufolge das vierte. Man hat sich dem klassischen Heavy Metal verschrieben, auf dem neuen Album aber, geht man wohl etwas geradliniger zu Werke als noch auf dem progressiv, verspielten Vorgänger.
Nun ob das zutrifft, werden wir nun bei genauerer Betrachtung der neuen Scheibe herausfinden.
Los geht das Ganze mit dem Opener „Man made Man“, der schon mal gut die Marschrichtung vorgibt. Klassischer Heavy Metal dröhnt uns entgegen, wenn auch mit einem sehr merkwürdigen Anfang und Ende. Etwas gewöhnungsbedürftig das Ganze, aber trotzdem geht der Opener aufgrund seines Chorus ganz in Ordnung.
Das folgende „Two Sides of the Bullet“ schlägt in eine ähnliche Kerbe, auch wenn hier der Chorus nicht ganz so gelungen ist. Ein typischer Heavy Metalsong halt, mit seinen Stärken und Schwächen, insgesamt aber durchaus hörenswert.
Tja und dann liebe Leser beginnt eine doch recht lange Durststrecke, denn ich weiß nicht was die Jungs von ARCTIC FLAME bei den nächsten Nummern geritten hat, aber man verliert teilweise komplett den Faden und verzettelt sich ein ums andere Mal in den Songs und kommt nicht richtig zum Punkt. „Last Chance“ geht einen irgendwann mit seinem quälenden Chorus und den schrillen Riffs auf die Nerven, „Call in the Priest“ rauscht irgendwie auch an einem ziemlich vorbei und der Dreierpack im Mittelteil bestehend aus „Ride of the Headless“, „Horseman“ und „Hangmens Prayer“ war zwar als episches Mittelstück gedacht, aber irgendwie will auch hier nicht so richtig Stimmung aufkommen und man fühlt sich als Hörer doch schnell gelangweilt. Das ist keine gute Voraussetzung um der Platte weiterhin aufmerksam zu lauschen!
Erst bei den letzten Songs wird das Ganze wieder besser und man hat sogar mit dem emotionalen „Rain“ und der klassischen Abschlussnummer „Seasons in the Cemetery“ zwei richtig Kracher im Gepäck, die die Platte abschließend gerade noch so in einen annehmbaren Punktebereich hieven.

Anspieltipps:

Am Ehesten kann ich euch hier noch “Man made Man”, “Two Sides of the Bullet”, “Rain” und “Seasons in the Cemetery” nennen.

Fazit :

Selten fiel mir eine Rezension so schwer wie beim neuen Output von ARTIC FLAME. Die ersten Songs hörten sich ganz passabel an und ich war gespannt wie es weitergeht, aber dann auf einmal verlieren die Jungs teilweise komplett den Faden und langweilen uns mit dem drögen Mittelteil, so das es schwierig ist die Platte bis zum Ende zu genießen…
Echt schade hier hat man eindeutig Punkte verschenkt, nur den letzten starken Songs ist es zu verdanken, das die Platte gerade so die 6 Punktehürde überspringt.
Schade Jungs, was war los? Das ihr es drauf habt beweisen doch die guten ersten und letzten Songs….na hoffen wir mal das man sich beim nächsten Album wieder kompakter präsentiert. Rein hören ist hier definitiv Pflicht!

WERTUNG:



Trackliste:

01. Man made Man
02. Two Sides of the Bullet
03. Last Chance
04. Call in the Priest
05. Ride of the Headless
06. Horseman
07. Hangmens Prayer
08. Slaves to the Alchemist
09. Run to beat the Devil
10. Rain
11. Seasons in the Cemetery (Garden of Stone)

Julian

ASIA – Resonance (Live)

 Band: Asia
Album: Resoncance
Spielzeit: 103:79 min
Plattenfirma: Frontier Records
Veröffentlichung: b. v.
Homepage: www.originalasia.com

ASIA – wer kennt sie nicht?! ASIA sind die Vorreiter einer jeden Supergroup, denn sie setzten sich bereits 1982 aus den Überresten von namhaften Bands zusammen. Zwar hatten ASIA auch harte Zeiten, nämlich eine vorrübergehende Auflösung der Band, diverse personelle Wechsel aber auf die eine oder andere Art fanden sie doch wieder zusammen. Seitdem haben sie veröffentlicht und getourt, veröffentlicht und getourt… Aber wer sind ASIA nun eigentlich? Ganz einfach: Greg Downes (Gesang), John Wetton (Bass), Steve Howe (Gitarre) und Carl Palmer (Schlagzeug). Wobei Steve Howe seit dem 10. Januar auch wieder ein ehemaliges Mitglied ist, denn er hat erneut Abschied von der Band genommen. Da kann man wohl nur zum 30. Jubiläum gratulieren…
Das Cover besteht aus einem weißen Tiger, der auf Tauchgang geht.

Jubel vor „Finger On The Trigger“ und ASIA legen mit ihrem unverwechselbaren Rock-Sound los. Ist ein Song, der Stimmung verbreitet und auf das Konzert einstimmt. Und die Fans auf dem Live-Album freuen sich auf „Time Again“. Der Beginn erinnert mich ein wenig an Iron Maiden, was aber ganz schnell vom ASIA-Sound abgelöst wird. Hier spielt auch Piano, wer macht das eigentlich bei ASIA? Ruhige ernste Klänge bei „An Extraordinary Life“. Naja, so ganz „wild“ geht es bei ASIA ja nie zu… „End Of The World“ – hatten wir das nicht vor Kurzem schon mal?! Auch hier ein Intro, dass einfach ASIA ist und danach sehr ruhige Klänge, „End Of The World“ ist eine Ballade. „The Heat Goes On“, das ist wohl bei einem Auftritt so und sollte es auch sein. Nett, ruhig, ASIA – zwischendurch Piano-Geklimper. Nach „Sole Survivor“ und „Go“ im typischen Flair, folgt „Heat Of The Moment“. Mit Wärme haben die Altrocker es wohl. Hier lassen die „Opas“ ihre Fans nun auch mitsingen. Man flippt ja regelrecht aus… „I Believe“ – Hilfe, ich bin in einer Kirche gelandet! Orgelklänge… Dann geht es schon recht flott zur Sache, fast rockig. Mit „Holy War“ ein Song, der vermutlich immer aktuell ist. Bei „Never Again“ überlege ich gerade, ob den Song nicht schon einmal gehört habe auf der Scheibe. Nein, habe ich nicht. Klingt nur so sehr nach ASIA. „Don’t Cry“ wieder eine Ballade mit ordentlich Piano. „Valley Of Rocks“ ist einfach ein Gitarren-Solo. Ganz nett, aber so furchtbar rockig klingt es nicht. Balladig geht es wieder bei „The Smile Hast Left Your Eyes“ zu. Piano und wehmütiger Gesang. Bei allem Respekt, den ich vor großen Rock-Dinos immer habe, bin ich bei „Open Your Eyes“ ein wenig erleichtert, dass es das letzte Stück auf der Scheibe ist, da ich die meisten Lieder in einer gefühlten Endlosschleife gehört habe. ASIA klingt sich selbst nun einmal so verdammt ähnlich…

Was soll man dazu sagen?! Ist halt ASIA-Sound, eher ruhig statt rockig, eingängig und kaum zu verwechseln. ASIA halten sich damit seit Jahrzehnten im Musikbusiness und unterhalten ihre Fans. Man kann ihnen nur Respekt zollen dafür.

Anspieltipps: “The Heat Goes On”, “Heat Of The Moment”, “Open Your Eyes”

Fazit :  Ehrlich gesagt glaube ich, dass man ASIA Fan sein muss, um dieses Live-Album zu mögen. Aber da ASIA seit Jahrzehnten ihre Fans haben… Aus dem Zimmer würde wohl keiner, aber eher so als Mitläufer hören. Aber mein Respekt vor den Großen der Branche verbietet mit eine Punktzahl unter 7.

WERTUNG:

Trackliste:

1.Finger On The Trigger 4:39
2.Time Again 5:27
3.An Extraordinary Life 5:27
4.End Of The World  5:56
5.The Heat Goes On 11:22
6. Sole Survivor 7:43
7. Go 4:37
8.Heat Of The Moment 8:59
9.I Believe 6:59
10.Only Time Will Tell 5:10
11.Holy War 6:14
12.Never Again 5:04
13.Through My Veins 5:44
14.Don’t Cry 4:34
15.Alls A Court 2:29
16.The Valley Of Rocks 3:52
17.The Smile Has Left Your Eyes 6:10
18.Open Your Eyes 7:13

Sandra

SCREAMER – Phoenix

Band: Screamer
Album: Phoenix
Spielzeit: 45:44 min
Plattenfirma: High Roller Records
Veröffentlichung: 08.02.2013
Homepage: www.wearescreamer.com

Die schwedischen Durchstarter SCREAMER gibt es seit gerade mal 4 Jahren und einem Album („“Adrenaline Distractions“, ebenfalls bei High-Roller Records erschienen), doch konnten sie in der Szene bereits ordentlich Eindruck schinden und auf gemeinsamer Tour mit Bullet und den Spanischen Retro-Rockern `77 eine Menge Erfahrungen sammeln. Diese neu gewonnene Routine macht sich dann auch gleich auf Ihrem neuesten Werk „Phoenix“ positiv bemerkbar. Wieder gibt es klassisch angelegten Metal irgendwo zwischen Iron Maiden, Judas Priest und Accept, angereichert mit einigen Zutaten aus dem Hardrock der 80er („No Sleep Till Hamilton“) und Classic Rock im Stile von alten Deep Purple („Lady Of The River“).

Ich gebe zu, dass das Album lange Zeit nicht bei mir zünden wollte und es eine Menge Durchläufe gebraucht hat, bis es klick gemacht hat. Seitdem gehen mir die mit großartigen Refrains ausgestatteten Hits wie z.B. „Demon Rider“, „Phoenix“ oder „No Regrets“ aber nicht mehr aus dem Kopf. Sänger und Bassist Christoffer Svensson tut sich hierbei besonders hervor, denn er schmettert die Songs mit solcher Inbrunst und Überzeugung, dass man eigentlich gar nicht anders kann als die Birne im Takt zu schütteln und mitzusingen. Einzig die Gitarrenarbeit hat noch Luft nach oben und verzettelt sich manchmal in 08/15 Soli. Berücksichtigt man die Tatsache, dass die Jungs noch relative Grünschnäbel sind, ist das allerdings meckern auf hohem Niveau, denn schlecht ist das in keinem Fall, eher etwas uninspiriert. Interessant macht das Album aber in erster Linie, neben der wirklich tollen Gesangsleistung, die Vielfalt und der Abwechslungsreichtum der Platte. SCREAMER haben sich wirklich alle Mühe gegeben Songs zu schreiben die nicht austauschbar klingen, sondern jeweils eine eigene Note und Stimmung rüberbringen. Das ist nicht unbedingt selbstverständlich, gerade bei einer noch recht jungen Band. Ganz nebenbei finde ich es persönlich dann auch noch sehr erfrischend, dass die Band nicht, wie viele Ihrer schwedischen Kollegen, (a) auf den gerade ach so originellen Okkult-Zug aufspringen oder (b) krampfhaft versuchen innerhalb der Szene-Regeln „true“ zu sein, sondern sich schlicht und einfach Gute-Laune Rock ohne Klischees und Peinlichkeiten auf die Fahne geschrieben haben und auch nicht so offensichtlichen Einflüssen Raum geben.

Nach einigen Anlaufschwierigkeiten haben es SCREAMER dann doch noch geschafft mich zu überzeugen und ich kann das neue Album wirklich jedem, der auf ehrliche und ungekünstelte Rockmusik steht, ans Herz legen. Nicht nur das geile Cover, sondern auch die angenehm erdig produzierte Musik kommen auf Vinyl bestimmt noch um einiges besser zur Geltung. Für Fans von undergroundigem, NWOBHM beeinflussten harten Rock genau das Richtige.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Demon Rider
02. No Regrets
03. Slavegrinder
04. Far Away From Home
05. No Sleep Till Hamilton
06. Phoenix
07. Mr. Noman
08. Red Moon Rising
09. Lady Of The River

Mario