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Archiv für den Autor: admin
Band: Sunrise
Album: Absolute Clarity
Spielzeit: 43:56 min
Stilrichtung: Melodic Power Metal
Plattenfirma: Eigenproduktion
Veröffentlichung: 19.01.2016
Homepage: www.sunriseband.net
Ukrainische Metalbands findet man immer noch sehr selten. Auf die Jungs von SUNRISE bin ich auch nur durch Zufall gestoßen, dabei gibt es die Band schon seit 2003! Bisher brachte man zwei Alben heraus und dieser Tage erscheint das neue, dritten Album „Absolute Clarity“. Den Sound der Jungs kann man mit Sicherheit am treffendsten mit Melodic Power Metal mit viel Keyboards bezeichnen. Das ist zwar in der heutigen Zeit nicht mehr besonders originell, aber wenn es gut gemacht ist, habe ich da nix gegen!
Mit dem Opener „Tower of Fear“ steigen wir in das neue Album ein. Ein flotter Melodic Metalrocker alter Schule, heißt im Fahrwasser von HELLOWEEN und Co. Fans dieser Spielart werden hier auf jeden Fall ihre wahre Freude haben, mir ist das Ganze leider ein klein wenig zu unspektakulär. Aber was nicht ist kann ja noch werden 🙂
Ähnliches kann ich dann leider auch bei „Star Ocean“ berichten, irgendwie zieht die Nummer ziemlich an einem vorbei und bleibt nicht wirklich hängen. Jungs wo ist hier der Biss und das Markante?
Eingängigkeit kommt endlich beim folgenden „Live in Peace“ auf welches sich schön mitsingen lässt und auch die notwendige Härte mitbringt die zuvor einfach ein wenig gefehlt hat. Auch die gefühlvolle Halbballade „Prayer for you“ kann durchaus überzeugen, zwar ist das Ganze kein Glanzstück seiner Zunft, aber gut gemacht ist das Ganze auf jeden Fall!
Und so langsam scheinen die Jungs in Fahrt zu kommen ist das doch „Reality of Dreams“ endlich mal ein erster Sahnetrack der von vorne bis hinten absolut überzeugen kann. Ebenfalls positives abgewinnen kann man dem schnellen, anschließenden „What you have done“, obwohl das Ganz nicht mehr ganz so schön melodisch wie der Vorgänger durch die Boxen kommt.
Mittlerweile sind wir im letzten Drittel der Scheibe angekommen. Hier kann das ruhige, atmosphärische „The Angel“ und das abschließende, sehr melodische „Thunder in the Distance“ überzeugen und somit die Scheibe doch noch zu einem ordentlichen Abschluss und Gesamtbild verhelfen.
Anspieltipps:
Dieses Mal gebe ich euch “Live in Peace”, “Reality of Dreams”, “The Angel” und “Thunder in the Distance” mit auf den Weg.
Fazit :
Auch wenn die neue Platte der Jungs von SUNRISE nicht durchgehend überzeugen kann und man den Start komplett verschlafen hat, hinten raus präsentieren uns die Jungs dann doch noch so einige Hits die den Diskus noch qualitativ nach oben hieven!
Mit soliden 6,5 Punkten geht man hier durchs Ziel und Melodic Metalfreunden mit keiner Scheu vor Keyboards sollten hier auf jeden Fall mal genauer rein hören!
WERTUNG:
Trackliste:
01. Tower of Fear
02. Star Ocean
03. Live in Peace
04. Prayer for you
05. Reality of Dreams
06. What you have done
07. When here comes the Night
08. The Angel
09. Hope and Pray
10. Thunder in the Distance
Julian
THE LOCAL BAND – Locals Only (Dark Edition)
Band: The Local Band
Album: Locals Only (Dark Edition)
Spielzeit: 30:04 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Sony Music
Veröffentlichung: 04.12.2015
Homepage: www.facebook.com/the-local-band
Was macht der Skandinavier während des langen, kalten und vor allem dunklen Winters? Er trinkt gerne und viel – und er gründet die ein oder andere Band. Für THE LOCAL BAND haben sich vier durchaus namhafte Künstler zusammengetan. Anders als man meinen möchte, nicht in ihrer Heimat Helsinki, sondern im fernen Los Angeles. In einer warmen Nacht kurz vor Weihnachten 2013 (was auch immer der Durchschnitts-Skandinavier als warm empfinden mag) treffen sich Jussi 69 von THE 69 EYES und Alexi Laiho von CHILDREN OF BODOM und schmieden nach ein paar Drinks den Plan, eine Fun-Band zu gründen. Zur Komplettierung ihres Unternehmens haben die beiden zwei weitere Mitglieder aktueller Hopefuls an Bord geholt. Neben Bassist Archie Cruz von SANTA CRUZ konnten sie Olli Hermann von RECKLESS LOVE davon überzeugen, den Sänger für THE LOCAL BAND zu geben.
Ohne irgendwelche Businesspläne im Kopf und nur den Spaß im Vordergrund hat dieses Quartett eigentlich gedacht, dass diese Band nur eine einzige Show in Helsinki halten würde. Ohne wirklich zu proben enterten die Jungs die Bühne des Tavastie Club und hatten dermaßen viel Spaß, dass sich nach und nach die Idee entwickelte, einen Coversong aufzunehmen. Bei ihrem Gig hatten THE LOCAL BAND mit „Shout At The Devil“ von MÖTLEY CRÜE losgelegt und gleich ungewöhnlich mit „Sunglasses At Night“ von COREY HART nachgelegt. Diese Unberechenbarkeit wollten die Jungs für ihre Aufnahmen beibehalten. Ursprünglich wollte das Quartett nur die Nummer von COREY HART vertonen, aber es entwickelte sich ziemlich schnell ein Konzept für eine EP.
Die Besonderheit an „Locals Only (Dark Edition)“ ist nicht nur, dass bis auf das leidlich bekannte „Sunglasses At Night“ keine großen Hits gecovert werden, sondern dass sämtliche Stücke irgendetwas mit Dunkelheit zu tun haben. Deshalb auch der Zusatz „Dark Edition“ im Namen ihrer Debüt-EP. Natürlich werden jetzt viele abwinken bei dem Gedanken, Geld für eine reine Cover-Scheibe auszugeben. Aber diese Ansammlung hat es wirklich in sich und macht einfach mächtig Spaß.
Zugegebenermaßen ist die Version von „Sunglasses At Night“ ziemlich 1:1 zum Original umgesetzt. Etwas mehr Eigeninitiative hätte hier gut getan. Andererseits klappt das bei den weiteren Songs ziemlich gut. Alleine „Untouched“ – im Original von THE VERONICAS – ist ein Hammer vor dem Herrn und hat mächtig Dreck unter den Fingernägeln. Auch „Promises In The Dark“ von PAT BENATAR hat enormes Potenzial. Ebenso gibt es eine coole Glam-Version von OZZY OSBOURNE´s Hit „Waiting For Darkness“ zu entdecken sowie eine harte Adaption des PAUL SIMON Stücks „Hazy Shades Of Winter“ oder eine herrlich frische Umsetzung des LITTLE STEVEN/VAN ZANDT Originals „Out Of The Darkness“. Abgerundet wird die EP von „The Darkest Side Of The Night“, das im Original von METROPOLIS (mit Stan Meissner) stammt.
Klar ist, dass eine handvoll Covernummern den Leuten nicht das große Geld aus den Taschen ziehen wird. Aber „Locals Only (Dark Edition)“ macht einfach nur Spaß. Deshalb gibt es auch diese Rezension hier und nur deshalb gibt es auch zwei Daumen, die nach oben zeigen. Mal sehen, was THE LOCAL BAND in Zukunft noch alles auf die Beine stellt – eine kleine Tour wäre doch schon mal ein Anfang.
WERTUNG: ohne Wertung
Trackliste:
1. Sunglasses At Night
2. Untouched
3. Promises In The Dark
4. Out Of The Darkness
5. Hazy Shades Of Winter
6. The Darkest Side Of The Night
7. Waiting For Darkness
Stefan
THE MUTE GODS – Do Nothing Till You Hear From Me
Band: The Mute Gods
Album: Do Nothing Till You Hear From Me
Spielzeit: 59:49 min
Stilrichtung: Progressive Rock
Plattenfirma: INSIDE/OUT Music
Veröffentlichung: 22.01.2016
Homepage: www.TheMuteGods.com
Der fantastische Bassist/Stick Spieler Nick Beggs dürfte (Prog) Rock Fans vor allem dank seiner Zusammenarbeit mit Steven Wilson ein Begriff sein, den er auf den vergangenen Alben und Tourneen begleitet und massgeblich zum Sound von “The Raven That Refused To Sing” und “Hand.Cannot.Erase” beigetragen hat. Aber auch in der Vergangenheit hat Beggs mit solchen Hochkarätern wie z.B. Belinda Carlisle, John Paul Jones, Cliff Richard, Seal und Tina Turner zusammengearbeitet. Keine schlechten Referenzen also. Und mit entsprechend professioneller Mannschaft hat Beggs sein erstes „Solo“ Album unter dem Band Banner THE MUTE GODS eingespielt: für die (oftmals ganz schön abgefahrenen) Gitarrenparts ist Produzent Roger King verantwortlich, der seine Brötchen hauptsächlich als rechte Hand des ehemaligen Genesis Gitarristen Steve Hackett verdient. Und hinter der Schiessbude sitzt mit Marco Minnemann ein ganz erfahrener seiner Zunft, der zusammen mit Beggs das Rhythmusfundament bei Steven Wilson legt. Gäste dürfen bei einer soclehn Platte natürlich nicht fehlen, und mit Nick D’Virgilio (ex-Spock’s Beard) oder Frank Van Bogaert sind auch diese Posten bestens besetzt.
Mit „Do Nothing Till You Hear From Me“ und „Praying To A Mute God“ steigen die MUTE GODS relativ eingängig und poppig in die Scheibe ein. Es klingt gleich schön heimelig britisch, so wie halt nur Bands von der Insel klingen können. Dass Beggs ein guter Sänger ist hat er nicht zuletzt als Backingsänger bei Steven Wilson beweisen. Und auch als Solo Stimme funktioniert das Ganze ganz gut. Der Wiedererkennungswert hält sich zwar in Grenzen, aber Beggs‘ Gespür für gut funktionierende Hooklines macht aus Tracks wie dem dezent an King’s X erinnernden „Praying To A Mute God“ oder dem locker flockigen „nightschool for idiots“ richtig feine Gourmethappen. Neben den relativ „normalen“ Tracks gibt es dann noch eine Handvoll Tracks in denen THE MUTE GODS ihre progressiven Wurzeln etwas eindringlicher durchscheinen lassen wie in dem wilden „Makro capelo“ oder dem nicht minder wirren „your dark ideas“ (inklusive einem sehr freakigen Gitarrensolo). Nicht jeder Song zündet vollends, aber unterm Strich sind genügend Highlights vorhanden um „Do Nothing Till You Hear From Me“ zu einer lohnenswerten Anschaffung zu machen.
Mit “Do Nothing Till You Hear From Me” ist Nick Bergs und seinen Kollegen ein vielschichtiges, spannendes und abwechslungsreiches Album im weiten Feld zwischen Prog, Pop und Alternative geworden. Zwar trifft nicht jeder der 11 Tracks in Schwarze, aber dennoch sollten scheuklappenfreie Musikfreunde ein Ohr riskieren.
WERTUNG:
Trackliste:
01. do nothing till you hear from me
02. praying to a mute god
03. nightschool for idiots
04. feed the troll
05. your dark ideas
06. last man on earth (bonus track)
07. in the crosshairs
08. strange relationship
09. swimming horses
10. mavro capelo (bonus track)
11. father daughter
Mario
GRAND SLAM – A New Dawn
Band: Grand Slam
Album: A New Dawn
Spielzeit: 38:59 min.
Stilrichtung: Melodic Rock
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 29.01.2016
Homepage: www.grandslamsweden.com
Unter der Flagge GRAND SLAM schippern schon einige Bands durch die internationalen Hardrock-Gewässer. Menschen z.B. aus Japan oder Kanada fühlten sich bereits zu diesem Bandnamen hingezogen, sogar der sagenhafte Phil Lynott hatte mal eine Kapelle gleichen Namens. Nun kommen fünf junge Männer aus dem Dunstkreis der schwedischen Metropole Malmö daher und drücken sich diesen Stempel ebenfalls auf. Bereits im Jahr 2007 wurde die Band aus der Taufe gehoben. Und so einige Namen sind durchaus bekannt, wenn man ab und an im Untergrund der örtlichen Szene gewühlt hat. Gründer Andy Swaniz zum Beispiel, der zuvor mit QUADRUPLE unterwegs war. Oder Basser Henrik Hansson, der als „Henge“ bei den Hopefuls HOLLYWOOD in die Saiten griff. Sänger Andy Sinner war bei TRASH QUEEN zu Gange, dessen ehemaliger Kollege ist mittlerweile mit CRUZH dabei, sein offizielles Debüt bei einer großen italienischen Plattenfirma zu veröffentlichen.
Doch zurück zu GRAND SLAM: wirklich zählbares konnte das Quartett erst mit der Veröffentlichung ihrer 2013 erschienenen EP „Waiting For Tomorrow“ vorweisen. Die drei Songs wurden neben der digitalen Single „Face“ auch für das Debütalbum „A New Dawn“ verwendet. Hierfür wurde alles neu eingespielt. Aufgenommen wurde zusammen mit Erik Wiss, der auch schon die EP betreut hatte.
Das Cover Artwork suggeriert es schon – GRAND SLAM machen fluffigen Melodic Rock mit teilweiser kräftiger AOR Schlagseite. Typisch skandinavisch könnte man auch sagen. Wem schon die Verpackung zu kitschig ist, wird auch mit dem Inhalt nicht viel anfangen können. Genrefans werden aber sicher ihre Freude an AOR Stücken wie dem Öffner „Light Up The Sky“ oder „Rock My World“ haben. Hymnischer Hardrock ist aber ebenfalls das Steckenpferd der Schweden. Stücke wie „Face“ oder das herrliche „Get High“ sprechen eine deutliche Sprache. Weitere Anspieltipps gefällig? Dann checkt „Waiting For Tomorrow“ und „Take Me Higher“.
GRAND SLAM überlassen nichts dem Zufall. Der Sound geht durchaus in Ordnung und auch bei den Songs gibt es keine Ausfälle zu verzeichnen. Wer lieber Ramba Zamba auf die Ohren hat, ist hier wahrscheinlich falsch, Freunde des guten alten Melodic Rock können aber bedenkenlos zugreifen. Sehr gute Platte.
WERTUNG:
Trackliste:
1. Light Up The Sky
2. Rock My World
3. Face
4. One Way To Heaven
5. Don´t Leave
6. Get High
7. Take Me Higher
8. Waiting For Tomorrow
9. I Wanna Live
10. Don´t Mess With Me
Stefan
NORDIC UNION – Nordic Union
Band: Nordic Union
Album: Nordic Union
Spielzeit: 42:32 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 29.01
Homepage: www.frontiers.it
Eines muss man Frontiers Boss Serafino Perugino lassen: er hat einen äußerst guten Musikgeschmack und weiß schon seit längerer Zeit auch die großen Namen im Rockbusiness für sein Label und seine Ideen zu begeistern. Und so kommt es nicht von ungefähr, dass monatlich mindestens ein Slot des Releaseplans des italienischen Hardrock Labels für ein derartiges Projekt blockiert wird. Auch das neue Jahr beginnt mit einer neuen Kollaboration, die Perugino eingefädelt hat. Dieses Mal hat er PRETTY MAIDS Sänger Ronnie Atkins mit Erik Martensson (ECLIPSE, W.E.T., etc.) zusammengebracht.
Unter dem Namen NORDIC UNION firmiert also dieses Projekt, das lange Schatten vorausgeworfen hat. Denn seit dem Bekanntwerden dieser Zusammenarbeit warten die Fans sehnsüchtig auf diese Platte. Der gute Ronnie hat nun mal eine der charismatischsten Stimmen im Metalzirkus und Martensson ist ein sehr begnadeter Songschreiber und Produzent. Das hat er nicht erst einmal unter Beweis gestellt – zuletzt hat er mit seiner Band ECLIPSE und dem aktuellen Album „Armageddonize“ (Rezi HIER) eine flotte Sohle aufs Parkett gelegt.
Dass Ronnie Atkins einfach nach Ronnie Atkins klingt, dürfte klar sein, dass aber auch die Songs sehr nah an der Hauptband des Dänen angelegt sind, verwundert ein wenig. Denn so richtig neu klingen NORDIC UNION damit natürlich nicht. Die PRETTY MAIDS sind allgegenwärtig, insgesamt fällt das Material zwar etwas poppiger aus, die Parallelen zur dänischen Hardrockinstitution sind aber sehr oft hörbar. Bestes Beispiel ist wohl der Eröffnungstrack „The War Has Begun“. Schon das erste Riff atmet zu 100% den Spirit der PRETTY MAIDS – der Song könnte ohne weiteres auf einem Album der Dänen stehen.
„Hypocrisy“ fällt da schon etwas softer aus und passt eher in die Hardrock-Schublade. Zwar beginnt der Song noch mit hartem Riffing, ist aber insgesamt nicht so energisch wie der Opener. Weitere Abstriche bei der Härte „muss“ man bei den folgenden Stücken „Wide Awakening“, das purer Melodic Rock ist und der Ballade „Every Heartbeat“ machen. Etwas knackiger geht es wieder bei „When Death Is Calling“ und der Single „21 Guns“ sowie bei „The Other Side“ zu. Auch der Schlusspunkt „Go“ läuft gut rein. Dazwischen gesellen sich gutklassige Hardrock-Nummern mit der typischen Handschrift der beiden Hauptdarsteller.
„Nordic Union“ ist zweifelsfrei ein gutes Album geworden. Nicht zuletzt geschuldet der außerordentlichen Stimme von Ronnie Atkins und den breit gefächerten Fähigkeiten eines Erik Martensson. Der große Wurf ist dieser Union (noch) nicht gelungen. Die Erwartungen waren aber auch enorm hoch. Kann man sich durchaus in den heimischen Schrank stellen.
WERTUNG:
Trackliste:
1. The War Has Begun
2. Hypocrisy
3. Wide Awake
4. Every Heartbeat
5. When Death Is Calling
6. 21 Guns
7. Falling
8. The Other Side
9. Point Of No Return
10. True Love Awaits You
11. Go
Stefan
BRAINSTORM – Scary Creatures
Band: Brainstorm
Album: Scary Creatures
Spielzeit: 49:59 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 15.01.2016
Homepage: www.brainstorm-web.net
Zwei Jahre nach ihrem letzten Album „Firesoul“ REZI legen die schwäbischen Power Metaller von BRAINSTORM wieder einen neuen Diskus nach! Der Namen des neuen Werks lautet „Scary Creatures“ und mit diesem möchte man an die letzten starken Veröffentlichungen anknüpfen und hat dafür die besten Voraussetzungen geschaffen. Denn mit Achim Köhler sitzt erneut der Haus und Hof Produzent der Band an den Reglern und man beschreitet den eingeschlagenen Weg zu härteren, hymnenhafteren Power Metal konsequent weiter!
Im Februar gehen die Jungs übrigens mit PRIMAL FEAR und STRIKER auf große Europatour, das sollte man sich vielleicht nicht entgehen lassen.
Mit der schon vorab veröffentlichten Single „The World to see“ startet das neue Album direkt erstklassig! Nach einer kurzen atmosphärischen Einleitung legen die Jungs los wie die Feuerwehr, wenn auch das Ganze ziemlich an den Opener des letzten Albums erinnert. Aber egal, gut abgekupfert ist immer noch besser als eine schlechte neue Nummer.
Ganz klassisch BRAINSTORMig kommt dann auch das anschließende „How much can you take“ aus den Boxen, welches sich stark nach DEM nächsten Livebanger anhört.
Mit „We Are“ bekommen wir dann eine kleine Überraschung geboten, denn hier bekommen wir später im Refrain einen Kinderchor präsentiert, der auch noch aus den eigenem Nachwuchs der Band gestellt wird. So was nenne ich mal einfallsreich und schön mit dem eigenen Alter spielend. Eine klasse Idee, ein toller Song ohne Wenn und Aber!
Und ich glaube ich verrate nicht zu viel wenn ich sage das wir auch in der Folge wenig Schlechtes zu vermelden haben. Denn mit „Where Angels Dream“ haben wir dann wieder den typischen BRAINSTORM Song zu vermelden und beim Titeltrack „Scary Creatures“ geht es zwar etwas düsterer, langsamer zur Sache, der Qualität der Nummer tut dies aber keinen Abbruch, die ist wie gewohnt hoch.
Das pfeilschnelle, äußerst eingängige „Twisted Ways“ eröffnet dann gekonnt die zweite Hälfe der Platte, gefolgt von Caressed by the Blackness“, „Scars in your Eyes und „Take me to the Never“ bei denen man sich auch keinerlei Blöße gibt sondern uns einen Ohrwurm nach dem anderen um die Ohren haut!
Das abschließende „Sky among the Clouds“ ist dann vielleicht nicht ganz so brachial geraten wie einige Songs zuvor, dafür punktet es um so mehr in den Bereichen Eingängigkeit und Melodic. Ein bärenstarker Abschluss für ein bomben Album, Glückwunsch an die Jungs von BRAINSTORM!
Anspieltipps:
Hier kann ich euch keinen speziellen Track nennen, das ganze Album ist mal wieder ein einziger Hörgenuss!
Fazit :
Nachdem die letzten BRAINSTORM Platte schon alle richtig eingeschlagen haben war ich gespannt ob die Jungs es dieses Mal auch wieder schaffen das Niveau so hoch zu halten? Und es ist schon beängstigend wie spielend leicht man es schafft noch einen Ticken zu zu legen und sich nochmal zu steigern!
Von daher gibt es hier relativ klar und eindeutig die volle Punktzahl für die Jungs rund um Fronter Andy B Frank. Leute holt euch dieses erste Powermetal Highlight des Jahres, ihr werdet es definitiv nicht bereuen!
WERTUNG:
Trackliste:
01. The World to see
02. How much can you take
03. We Are
04. Where Angels Dream
05. Scary Creatures
06. Twisted Ways
07. Caressed by the Blackness
08. Scars in your Eyes
09. Take me to the Never
10. Sky among the Clouds
Julian
AXEL RUDI PELL – Game of Sins
Band: Axel Rudi Pell
Album: Game of Sins
Spielzeit: 64:46 min
Stilrichtung: Melodic Metal
Plattenfirma:SPV/Steamhammer
Veröffentlichung: 15.01.2016
Homepage: www.axel-rudi-pell.de
Das letzte AXEL RUDI PELL Album „Into the Storm“ REZIhatte es wirklich in sich! Nicht nur wurde dort der neue Schlagzeuger Bobby Rondinelli (Ex RAINBOW, Ex BLACK SABBATH) eingeführt, nein der gutes Diskus sprang auch direkt auf Platz Nummer 5 der deutschen Albumcharts. Das ist doch mal eine Leistung!
Und dann kam der 11.07.2014, an diesem Tag spielten ARP eine dreistündige Show in Balingen die man wirklich als Highlight der 25jährigen Karriere des Gitarristen bezeichnen kann. Wer das Konzert bisher versäumt hat, sollte sich schnellsten die DVD besorgen, es lohnt sich definitiv!!
Wie auch immer, die letzten Jahren kann man mit Sicherheit als sehr ereignisreich und erfolgreich für AXEL RUDI PELL bezeichnen. Dies soll mit dem neuen Album „Game of Sins“, welches dieser Tage erscheint, natürlich fortgesetzt werden.
Dafür hat man nur leicht an der Soundstellschraube gedreht, denn dem guten Axel war der Schlagzeugsound auf dem letzten Album zu schwachbrüstig, deswegen kommt dieses auf dem neuen Diskus nun mehr zur Geltung und wurde schön satt nach vorne geholt.
Und damit wären wir auch schon mitten drin in der eigentlich Albumbesprechung, denn nachdem wir das obligatorische, doch etwas ARP untypische, Intro „Lenta Fortuna“ hinter uns gebracht haben, rockt und tönt uns dann direkt „Fire“ aus den Boxen entgegen. Und bevor jemand fragt, Ja nichts hat sich geändert und Ja die Nummer ist ARP in Rheinkultur. Keine Kompromisse, schnurstracks nach vorne und keine Experimente, so lieben die Fans den guten Axel und seine Mannen.
Das anschließende eher rockige und stampfende „Sons in the Night“ ist dann der Serie „Sons of Anarchy“ gewidmet. Gut das Thema umgesetzt und getroffen würde ich sagen.
Der Titeltrack „Game of Sins“ ist dann wie gewohnt eine überlange, epische Nummer geworden die mit den ganz großen ARP Hymmnen ala „Masquerade Ball“ locker mithalten kann, eine tolle Nummer die jeden Fan zufrieden stellen sollte!
Schnell und rockig geht es dann wieder bei „Falling Star“ zu, bevor wir mit „Lost in Love“ die übliche Quotenballade haben, die nicht ganz mit den großen Balladen von Herrn Pell mithalten kann, aber mal wieder beweist welch großartiger Sänger mit Johnny Gioeli hier am Werk ist.
Richtige ARP Hymnen haben wir dann auch wieder mit „The King of Fools“ und dem schleppenden, epischen „Till the World Says Goodbye“ zu vermelden. Hier dürfte erneut jeder Fan vor Freude im Dreieck springen!
Und da auch die beiden letzten Tracks absolut überzeugen können und ARP in Rheinkultur bieten, gibt es hier auch nicht wirklich viel zu meckern. Ein besonderes Schmanckerl gibt es dann noch für die Käufer der Digipackversion mit dem Dylan/ Hendrix Coversong „All Along the Watchtower“ welcher gut aber außergewöhnlich umgesetzt wurde.
Anspieltipps:
Schlechte Tracks, kann man auch auf dem neuen ARP Diskus wieder nicht entdecken, sucht euch irgendetwas aus, ihr trefft immer ins Schwarze!
Fazit :
Es bleibt halt alles wie immer! Wo AXEL RUDI PELL drauf steht ist auch AXEL RUDI PELL drin. Beim letzten Album habe ich ein bisschen den eher rockigeren Ausschlag bemängelt, was aber auch ein bisschen meckern auf hohem Niveau war! Hier, ist dann auch der Metalanteil wieder höher und das nach vorne gebrachte Schlagzeug sorgt dafür das die Platte wesentlich wuchtiger und satter daherkommt als der Vorgänger. Vom Niveau her würde ich das neue Werk genau in der Mitte zwischen der letzten Veröffentlichung “Into the Storm” und der letzten Megaplatte “The Circle of the Oath” einordnen.
Pell Fans machen hier aber eh nichts verkehrt, wie immer heißt es ihr könnt blind zuschlagen!
WERTUNG:
Trackliste:
01. Lenta Fortuna
02. Fire
03. Sons in the Night
04. Game of Sins
05. Falling Star
06. Lost in Love
07. The King of Fools
08. Till the World says Goodbye
09. Breaking the Rules
10. Forever Free
11. All along the Watchtower (Bonustrack)
Julian
RHAPSODY OF FIRE – Into the Legend
Band: Rhapsody of Fire
Album: Into the Legend
Spielzeit: 66:46 min
Stilrichtung: Symphonic Metal
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 15.01.2016
Homepage: www.rhapsodyoffire.com
Na die Jungs von RHAPSODY OF FIRE hauen mit ihrem neuen Albumtitel aber ganz schön auf die Kacke! „Into the Legend“ heißt das neue Werk, welches zwei Jahre nach dem letzten Album „Dark Wings of Steel“ REZI erscheint und das zweite nach dem Split von Gitarrist Luca Turilli ist.
Mit dem Albumtitel hat man natürlich direkt große Ambitionen im Sinn und genau das scheinen die Jungs auch vor zu haben!
Davon zeugen die Albumfacts von sieben Monate Aufnahmezeit in vier unterschiedlichen Studios, sowie die erneute Zusammenarbeit mit einem kompletten Orchester und verschiedenen Chören.
Keine Frage man will hier an das letzte ordentliche Album anknüpfen und den eingeschlagenen Weg der musikalische Rückbesinnung auf die Anfangszeiten der Band weiter fortsetzen.
Ob dies ähnlich gut wie beim Vorgänger gelingt, finden wir nun zusammen mit dem Albumopener „In Principio“ heraus. Okay so richtig viel findet man hier noch nicht raus, ist das Ganze doch nur wieder das obligatorische, instrumentale Intro. Aber mit dem ersten, richtigen, Track „Distant Sky“ gibt es aussagekräftige Töne zu hören. Und hier wird schnell klar das man den großen Worten auch Taten folgen lässt, denn man bewegt sich endlich wieder im Sound der glorreichen Anfangstage, inklusive Flitzegitarrenriffs und einem geschmeidigen Chorus. Der richtige Track, zur richtigen Zeit, beide Daumen hoch hierfür!
Das der anschließende Titeltrack „Into the Legend“ dann keine Arschbombe darstellt, dürften jedem recht schnell nach den ersten Takten klar werden. Hier findet man eine gesunde Mischung aus ein paar Cinematic Elemente der dementsprechenden RHAPSODY OF FIRE Phase und dem neuen, alten Weg hin zu wieder mehr Bombast und geradlinigen Metal, ein klasse Track.
Sehr ordentlich ist dann auch das epische, eher schleppende „Winter’s Rain“ wo man sehr schön eine tolle Atmosphäre schafft, die den Hörer lange Zeit nicht mehr loslassen wird! Langweilig wird die überlange Nummer auf jeden Fall nie.
Und auch das klassische, mit Folk Elementen angehauchte „A Voice in the Cold Wind“ weiß danach absolut zu gefallen. Bislang präsentieren sich RHAPSODY OF FIRE also auf einem Top Niveau, mal schauen ob man dieses auch im weiteren Verlauf und der zweiten Hälfte der Scheibe halten kann?
Mit dem, mit weiblichen Gastgesang versehenden, „Valley of Shadows“ kann man bei mir dann aber keine Türen einrennen! So oft schon in ähnlicher Form gehört, rauscht die Nummer dann doch ziemlich an einem vorbei. Wesentlich besser kommt dann das leise, ja schon zarte „Shining Star“ aus den Boxen, welches sich im weiter Verlauf zu einem echten Ohrwurmtrack steigert, bei dem vor allem Sänger Fabio mal wieder zeigen kann über welch begnadetes Organ er verfügt!
„Realms of Light“ erleidet dann leider das gleiche Schicksal wie zuvor schon „Valley of Shadows“ es rauscht an einem vorbei, besonders die hier eingesetzen Growls! wollen so gar nicht ins Gesamtbild passen.
Die beiden letzten Nummern „Rage of Darkness“ und vor allem das 16minütige!! abschließende „The Kiss of Light“ können aber wieder auf ganzer Linie überzeugen, deswegen seien die zwei, drei Songwackler zu vor auch schnell den Jungs verziehen.
Anspieltipps:
Auf jeden Fall kann ich euch hier “Distant Sky”, “Into the Legend”, “Winter’s Rain”, “A Voice in the Cold Wind” sowie “The Kiss of Light” mit auf den Weg geben.
Fazit :
War man auf dem letzten Album schon mehr als ordentlich unterwegs, schafft es die Band hier nahe zu spielend an alte Glanztaten anzuknüpfen und endlich wieder auch die Altfans zufrieden zu stellen! Die Vorschusslorbeeren bzw. die Ankündigungen wurden mehr als erfüllt von daher ist das neue RHAPSODY OF FIRE Album auf jeden Fall mit dem Prädikat sehr empfehlenswert auszustatten und ich gebe 1 Punkt mehr als bei der letzten Veröffentlichung.
Das erste Highlight also im noch jungen Metaljahr 2016!
WERTUNG:
Trackliste:
01. In Prinicipio
02. Distant Sky
03. Into the Legend
04. Winter’s Rain
05. A Voice in the Cold Wind
06. Valley of Shadows
07. Shining Star
08. Realms of Light
09. Rage of Darkness
10. The Kiss of Life
Julian
CLOUDSCAPE – Voice of Reason
Band: Cloudscape
Album: Voice of Reason
Spielzeit: 50:24 min
Stilrichtung: Melodic/Progressive Metal
Plattenfirma: Dead End Exit Records
Veröffentlichung: 08.01.2016
Homepage: www.cloudscape.se
Die Skandinavier von CLOUDSCAPE rund um Fronter Mike Andersson bringen 3 Jahren nach ihrem letzten Output „New Era“ REZIdieser Tage ihr neues Werk „Voice of Reason“ auf den Markt.
Seit dem letzten Release war man aber nicht untätig, sondern bereiste 2014 Europa und spielte insgesamt 17 Show und natürlich machte man sich auch direkt ans Songwriting für die nächste Platte.
Auf dieser soll es noch etwas progressiver und majestätischer zugehen als auf dem schon guten letzten Werk, zusätzlich hat man zum ersten Mal in der Bandgeschichte einen richtigen Titeltrack! Ob das gut oder schlecht ist, werden wir nun zusammen herausfinden, erstmal widmen wir uns aber dem Openersong „A New Design“. Und hier legen die Jungs mal direkt los wie die Feuerwehr! Mit ordentlich Keyboardunterstützung und kraftvollen Drumming beginnt die Nummer bevor dann auch noch messerscharfe Riffs einsetzen die einen den Staub aus den Boxen blasen!
Fronter Mike ist natürlich bestens bei Stimme und der Song selbst kann zu aller Härte noch mit einem tollen Chorus und Melodie aufwarten, von daher können wir hier direkt einen Harken hinter den ersten Anspieltipp setzen.
Beginnt das folgende „Futuristic Phsyco“ noch etwas gewöhnungsbedürftig und stark Progressive mausert sich die Nummer spätestens ab dem tollen mitsingbaren Refrain zu einem weiteren Anspieltipp erster Güte.
Und gerade die Refrains sind es die uns in der Folge immer wieder begeistern! Mag der Song vielleicht auch schwer in die Gänge kommen, wie zum Beispiel das nun anschließende „Don’t Close your Eyes“, auf die bockstarken Refrains und Chöre ist mehr als Verlass!
Im Mittelteil der „nur“ acht Songs umfassenden Platte haben wir dann den brachialen Stampfer und Mitgehtrack „All for Metal“. Hier stimmt einfach alles und das Teil dürfte live bestimmt ziemlich abgehen. Direkt im Anschluss gibt es dann mit dem überlangen und sehr abwechslungsreichen „Voice of Reason“ direkt den nächsten Ohrwurm, abgeschlossen wir das Ganze dann von klassischen CLOUDSCAPE Track „Thunders of Extreme“ welcher ebenfalls eine wahre Ohrenweide ist!
So Ganz schafft man es bei den beiden letzten Tracks nicht mehr an die bisherige erste Sahne Qualität anzuknüpfen, was aber nicht weiter tragisch ist, denn alles andere war ja bislang erstklassiger Stoff für uns Metalheads da draußen!
Anspieltipps:
Mit “A New Design”, “Futuristic Phsyco”, “All for Metal”, “Voice of Reason”, sowie “Thunders of Extreme” seit ihr am Besten bedient.
Fazit :
Viel machen die Jungs von CLOUDSCAPE auf ihrem neuen Album eigentlich nicht falsch! Es gibt hier viele starke Tracks, das Ende ist vielleicht ein bisschen unglücklich, aber ansonsten kann man hier nicht wirklich viel meckern.
Auf jeden Fall dürften alte wie auch neue Fans sehr zufrieden sein mit der Band und ihrem neuen Schaffen. Es wäre schön wenn wir die Band auch hier zu Lande vielleicht mal an der Livefront begrüßen dürften, verdient hätten es die Jungs auf jeden Fall!
Ich gebe mal 0,5 Punkte mehr als mein Kollege Volker bei der letzten Rezi und oben drauf gibt es natürlich noch eine klare Kaufempfehlung für die angesprochenen Metalheads da draußen!
WERTUNG:
Trackliste:
01. A New Design
02. Futuristic Phsyco
03. Don’t close your Eyes
04. All for Metal
05. Voice of Reason
06. Thunders of Extreme
07. Needle in the Eye
08. In Silence we Scream
Julian
THIRTEEN STARS – The White Raven
Band: Thirteen Stars
Album: The White Raven
Spielzeit: 35:07 min.
Stilrichtung: Retro Rock, Hardrock
Plattenfirma: Off Yer Rocka Records
Veröffentlichung: 11.12.2015
Homepage: www.facebook.com/thirteenstars
LED ZEPPELIN, QUEEN, THE ROLLING STONES, FREE und THE BEATLES – das sind wohl mit die häufigsten Einflüsse, wenn man die Pressetexte diverser Retro-Kapellen liest. Das gehört schon lange zum guten Ton, langweilt aber mit Verlaub nicht erst seit gestern. Auch bei den Briten THIRTEEN STARS ist das so, denn exakt in dieser Reihenfolge werden die Bands hier genannt. Aber nicht nur im Retrobereich ist die Lage schon lange unübersichtlich geworden. Jede noch so kleine Sparte des harten Rock wird von unzähligen Bands bevölkert und man wundert sich, dass das ganze Konstrukt noch nicht zusammengebrochen ist. Die einen kommen, die anderen gehen, so war das schon immer – und oft kristallisiert sich eine richtig gute Band erst bei ihrer Live-Performance heraus. Das hat der Schreiber dieser Zeilen in den letzten Jahren verstärkt zur Kenntnis nehmen müssen.
Und während in den oberen Sphären der eine geht (Lemmy – Gott hab ihn selig), kommen die anderen wieder ums Eck (GUNS´N ROSES mit ihrer Re-Union), um noch ein paar Dollars zu machen. Ob wohl die Trennung von Neu-Sänger Tony Harnell und SKID ROW wirklich ein Zufall war? Ein Schelm, der Böses dabei denkt…aber ich schweife ab. Ein paar Ebenen weiter unten bringt sich wieder einmal eine neue Band in Stellung. THIRTEEN STARS nennt sich der Zusammenschluss von Hoss Thompson (vocals, guitars), Jax Sedgwick (guitars), Andy Bates (drums) und Matthew Eden (bass) sowie Keyboarder Bennett Holland. Anfangs als Soloprojekt von Thompson gedacht, entwickelte sich bald schon eine Band daraus. Auch das soll es geben…
Seit der Gründung im August 2009 entstanden drei Alben in Eigenregie und dennoch ist „The White Raven“ das offizielle Debüt der Briten. Und das startet mit einer Mischung aus Country und Retro Rock. THIRTEEN STARS nennen das „Beautifully Numb“. „Circus Of Dreams“ kommt da schon eine Nummer härter daher. Mit cooler Hammond und hartem Riffing packen die Briten den Hammer aus. Läuft gut rein, das Ding! Weitaus glatter und polierter präsentiert sich „Tired Of Waiting“. Nach dem vor Roots-Rock nur so triefenden „Daddy´s Girl“ und dem verwinkelten „Fool´s Heart“ schleicht sich mit „If You´re Gonna Break My Heart“ ein waschechter Melodic Rock Song auf die Platte.
So weit, so gut, aber: beim Komponieren von „Breadline“ ist sicher zu viel von HELEN SCHNEIDER´s „Rock´n Roll Gypsy“ im Hintergrund gelaufen und der große Rest der Platte kann das bisher gebotene entweder nur noch wiederholen oder reicht erst gar nicht daran heran.
Freilich bietet „The White Raven“ gute Musik. Aber bei der riesigen Horde an Konkurrenten kann es gut sein, dass THIRTEEN STARS nicht so glänzen können wie sie gerne möchten. Und auch die Fans werden aufgrund der Übersättigung des Genres sicher erst drei mal hinhören, bevor sie sich von Songs wie „Circus Of Dreams“ oder „Daddy´s Girl“ einwickeln lassen. Schade eigentlich, aber irgendwie auch nachvollziehbar – uns Schreiberlingen geht es ja nicht anders.
WERTUNG:
Trackliste:
1. Beautifully Numb
2. Circus Of Dreams
3. Tired Of Waiting
4. Daddy´s Girl
5. Fool´s Heart
6. If You´re Gonna Break My Heart
7. Breadline
8. Long Drop Short Stop
9. Right For Wrong
10. Rocka Bye Baby
Stefan