DANIEL TRIGGER – Infinite Persistance

Band: Daniel Trigger
Album: Infinite Persistance
Spielzeit: 55 min   
Plattenfirma: PureRockRecords
Veröffentlichung: 21.09.2012
Homepage:  www.danieltrigger.co.uk

DANIEL TRIGGER, zeitweise auch nur als TRIGGER unterwegs, hat seit 1997 insgesamt sieben Alben auf den Markt geworfen. „Infinite Persistance“ ist also sein Achtes. Und – ganz ehrlich – ich habe mich gefragt, wer die sieben bisherigen gekauft hat. Zugegeben, der gute Mann sieht ansprechend aus und macht nette Musik, sowas aus der riesigen Ecke von Melodic bis Hard Rock. Oder wie es das Label ausdrückt; „…glänzt durch ohrwurmlastigen, melodischen Hard Rock…“

Seine Musik soll „an so manche Stadion Rock Ikone der Achtzigerjahre“ erinnern. Damals war ich gerade mal so zwanzig und habe die Konzertsäle und Stadien landauf, landab besucht. Das war jene Zeit, als Bands wie MOLLY HATCHET, DEF LEPPARD, TED NUGENT, MEAT LOAF, MARILLION, SLAUGHTER, AEROSMITH, GUNS’N’ROSES und, und, und tourten. Und natürlich auch BON JOVI oder GOTTHARD, mit denen TRIGGER ebenfalls verglichen wird. Liebe Leute, so geht das aber nicht. Damals wurde auf den Bühnen Rock gespielt!
Sicher, die eine oder andere Ballade war dabei – schliesslich musste man sich den Mädels ja annähern können. Aber das hatte Alles mehr Pfiff, mehr Ecken und Kanten, einfach mehr Power.
DANIEL TRIGGER macht sauber gespielten Melodic Rock. Musikalisch ist das okay, sauber arrangiert, die mehrstimmigen Passagen stimmig. Hat eigentlich schon fast was von der „Partridge Family“ 😉 Immerhin sind die Trigger’s zu dritt, neben Daniel ist noch Frau(?) Sally mit am Mikrofon und Sohnemann (?) Jez am Bass.
Okay, wirklich schlimm ist das Album nicht. Da gibt es jede Menge wertvoller Ansätze. Songparts, welche das Zeug zu mehr hätten.
Es gibt bloody blasting beats, fette Riffs und spannende Basslinien. Manche Nummern setzen am richtigen Ort an, verhungern aber oft auf halbem Weg oder haben Durchgänger.
Was mich aber wirklich stört ist die Qualität des Gesangs. Laut, richtig laut gehört fällt es nicht so auf. Wenn ich dann aber etwas zurück drehe – auch das darf man bei guten Monitoren – dann wird es ziemlich flau. Vor allem Sallys Stimme ist zu dünn, hat zu wenig Energie. Oder das Album ist schwach abgemischt.
Besonders schlecht gelingt das bei „Gemini“. Der fängt zwar fast an wie ZEPPELIN’S „Rock’n’Roll“, macht sich dann auch auf den Weg zum Rocksong – bis Sally mitsingt – leider falsch oder schräg oder ungut. Sorry Guys, die Frau hat eine mittelmässige Stimme und nicht den Ansatz einer Rockröhre.
Wenn DORO schon tot wäre, sie würde sich im Grab umdrehen.
Ansonsten kann man gegen das Album nicht viel sagen. Gerade „Gemini“ gibt im zweiten Teil gut Gas, der Gitarrist zeigt ein hammermässiges Solo…bis zum „wow, wow, shalala“.
Synthetic Celebrity gefällt  mir gut, das ist Achtzigerjahre Heavy Metal, stimmlich könnten da fast JOAN JETT und ihre BLACKHEARTS mitröhren.
Rhythmisch sehr cool finde ich „One Way Mirror“, auch „Lay It On The Line“ rockt. Richtig geil ist „Promised Land“. Da springt mich doch schon fast „Black Betty“ von RAM JAM an! Und wieder gibt Dave D’Andrade an seiner Sechssaiterin Vollgas. Der ist überhaupt der Beste auf dem Album. Guter Gitarrenrock braucht einen guten Gitarristen – und den hat DANIEL TRIGGER.
Gute Ansätze, fetziges Material – einfach wie ein noch ungeschliffener Diamant. Vielleicht sollte sich der Junge mit seiner Familie mal nach einem guten Produzenten umsehen. Und er müsste unbedingt die Hände von Balladen lassen – „Last Breath“ ist wirklich Übungsraumniveau. Das haben wir von so vielen Achtziger Bands viel, viel, viel besser gehört. Und das darf auch sein. Ihr wisst schon, wegen der Mädels 😉
Abschliessend bleibt eine durchzogene Bilanz. Es ist halt schon so; wenn ich mich über eine Rockband mit acht! Alben im Netz schlau machen muss, dann hat sie die Bühnen dieser Welt noch nicht wirklich aufgemischt.

WERTUNG:

Lineup:

Daniel Trigger – Vocals, Keys, Bass
Sally Trigger – Vocals
Jez Trigger – Bass
Adam Bennet – Bass
Dave D’Andrade – Guitars
Jerry Sadowski – Drums

Trackliste:

1. Sell My Soul
2. Losing my Faith
3. Alone Tonight
4. Rain
5. Breathe Again
6. Gemini
7. Synthetic Celebrity
8. One Way Mirror
9. Promised Land
10. Lay It on the Line
11. Pendulum
12. Last Breath

Danny

IMPERA – Legacy Of Life

Band: Impera
Album: Legacy Of Life
Plattenfirma: Escape Music
Veröffentlichung: 19.10.2012
Homepage: www.impera.org

Wenn wir hier alle Namen und Bands auflisten würden, mit oder in denen die hier musizierenden Herrschaften schon zu Gange waren, hätte ich wahrscheinlich wochenlange Arbeit hinter mir und unseren Blog würde es aufgrund des immensen Datenvolumens wahrscheinlich zerreißen. IMPERA ist nach dem Schlagzeuger J.K. Impera benannt, der z.B. schon mit Vinnie Vincent, John Corabi, Graham Bonnet oder Bruce Kulick zusammengearbeitet hat. Seine Gefolgschaft ist aber auch alles andere als unbekannt, denn Bassist Mats Vassfjord (Vinnie Vincent, Grand Design u.v.m.), Sänger Matti Alfonzetti (Jagged Edge, Skintrade, Red White & Blues) und vor allem Gittarist und Mr. Everywhere Tommy Denander (war schon praktisch überall) sprechen wohl für sich. Also alles Musiker, die sich ihre Sporen schon längst verdient haben. Man könnte fast schon von einer Art Supergroup sprechen, wenn nur dieses Wort nicht so inflationär gebräuchlich wäre. Der Sound auf „Legacy Of Life“ turnt irgendwo zwischen IMPELLITERI, JOSHUA und den Solo-Alben von JOE LYNN TURNER.

Ursprünglich war als Sänger Ex-MÖTLEY CRÜE Shouter John Corabi angedacht, aber das hat leider nicht funktioniert. OK, was heißt leider? Matti Alfonzetti ist einer der besten Sänger Skandinaviens und passt perfekt zu Songs wie dem Opener „Turn My Heart To Stone“. „Kiss Of Death“ haut in die gleiche Kerbe und verbindet Melodie mit gesunder Härte. „Break The Law“ ist ein Midtempo Stampfer wie „Tell Me“, der es mir besonders angetan hat. Aber auch „Is This Love“ oder „Shoot Me Down“ haben Klasse. Schlechte Songs sucht man hier vergebens, alles ist minutiös durchgeplant und von gekonnter Hand umgesetzt, egal ob an den Instrumenten inklusive Gesang oder hinter dem Mischpult etc.

„Legacy Of Life“ ist eine routinierte Platte von routinierten Musikern, glänzt mit Spielfreude und einem wirklich guten Sound. Viel kann man bei dem Line-Up nicht falsch machen, denn hier sind einfach Könner am Werk. Aber manchmal fehlt ein wenig Abwechslung und vielleicht ein bisschen jugendliche Naivität, die den Charme der Songs vielleicht etwas hervorgehoben hätte. „Legacy Of Life“ ist und bleibt aber eine gute Platte von herausragenden Musikern.

WERTUNG:

Trackliste:

1.Turn My Heart To Stone
2.Kiss Of Death
3.Break The Law
4.Shoot Me Down
5.Sunset Rider
6.Tell Me
7.More Than Meets The Eye
8.Is This Love
9.Show Me The Money
10.Deadend Street

Stefan

ANOTHER DESTINY PROJECT – Tell me what you see

Band: Another Destiny Project
Album: Tell me what you see
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: Eigenproduktion
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Beim stöbern durchs Netz trifft auf so manche talentierte Band. Über einen Namen bin ich in der letzten Zeit immer häufiger gestolpert. ANOTHER DESTINY PROJECT ist eine junge, aufstrebende Prog Band aus Italien.
Die ganze Geschichte der Band begann als sich Peter Pahor (Gitarre) und Federico Ahrens (Gesang) begegneten. Die beiden hatten schon mehrere Jahre in anderen ortsansässigen Bands gespielt und wollten jetzt etwas Gemeinsames auf die Beine stellen. Das Projekt sollte eine Mischung aus den unterschiedlichsten Stilen darstellen. Ein Mix aus Heavy, Power und Industrial Metal, mit einem kleinen Schuss Prog Metal.
Schnell wurden mit Emanuele Petrucci (Schlagzeug), Davor Pavelic (Bass) und Gabriele Giorgi (Gitarre) weitere Bandmitglieder angeheuert und im Januar 2012 war es dann soweit, das von Peter Pahor selbstproduzierte Debütalbum „Tell me what you see“ kam auf den Markt.
Um sich besser zu promoten nahm man auch zwei Videoclips zu den Songs „Sleepwalker“ und „Once again“ auf, die ihr auf der Bandpage anschauen könnt. Desweiteren könnt ihr euch das komplette Album auf der Soundcloudpage der Band anhören. Na wenn das mal nichts ist.
Hören wir nun also mal gleich in den ersten richtigen Track, der Opener R.E.M ist nur ein Intro, „Insomnia“ rein, um uns von der Qualität des Debüts zu überzeugen.
Die Nummer wird mit ordentlich Keyboards und dem Schlagzeug eröffnet, bevor dann auch die restlichen Instrumente einsetzen. Hmm, wo bleibt der Gesang? Richtig es gibt keinen, wie? Keinen Gesang schon das zweite Instrumental hintereinander? Na das kann ja was geben, denke ich mir…
Der dritte Track „Sleepwalker“ beginnt wieder mit vielen Keyboardklängen und dann setzt  doch wirklich so etwas wie eine Melodie und hey auch endlich Gesang ein! Die Stimme ist klar und kraftvoll und kann sich durchaus hören lassen. Der Song an sich fällt mit seinen Tempowechseln und dem gelungenen Melodien auf. Auf jeden Fall eine empfehlenswerte Nummer.
Bei „Doomsday“ fegt es einen erst einmal zum Anfang gehörig aus den Socken, so brachial ist die Soundwand die einen hier erwartet. Die Melodien sind zwar wieder ganz ok, aber irgendwie fehlt dem Song ein Höhepunkt im Chorus. Eine komische Nummer, die irgendwie nicht so recht auf den Punkt kommt.
Und endlich in der Mitte des Album’s finden wir mit „Once Again“ einen Track, der wirklich einen gelungenen Aufbau hat und auch mit einem guten Chorus glänzen kann, geht doch!
Tja und leider war es das schon fast, denn so wirklich viele erwähnenswerte Songs kann ich danach nicht mehr ausmachen, alle plätschern nur so vor sich hin, ohne wirklich zu glänzen. Einzig „Life of Lies“ hat noch etwas Erwähnung verdient.
Anspieltipps:
Die besten Tracks sind hier ganz klar “Sleepwalker”, “Once Again” und “Life of Lies”.
Fazit :
Himmel Hilf, wie kann man sich nur so irren! Nachdem ersten Hören von “Sleepwalker” und “Once Again” dachte ich mir schon, wow was eine coole Truppe. Dass diese beiden Nummern, aber fast die einzigen guten Tracks auf dem Debütalbum der Band sein werden, das hätte ich echt nicht gedacht.
Das Album ist einfach teilweise mit Synthies und Keyboards zu überfrachtet und viele Songs kommen ohne richtigen Höhepunkt aus, sorry Jungs aber so wird das nix!
Da solltet ihr euch wirklich nochmal auf den Hosenboden setzen und an eurem Songwriting feilen….
WERTUNG:
Trackliste:
01. R.E.M
02. Insomnia
03. Sleepwalker
04. Doomsday
05. Once again
06. Sand
07. Rorschach
08. Life of Lies
09. Assembly
10. In my Name
Julian

SOULSPELL – Hollow’s Gathering

Band: Soulspell
Album: Hollow’s Gathering
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: Inner Wound Recordings
Veröffentlichung: 12.10.2012
Ach ja das brasilianische Metalopernprojekt SOULSPELL lief mir das erste Mal mit ihrem zweiten Album „The Labyrinth of Truths“ 2010 vor die Nase. Damals hat mich das Projekt des Drummers Heleno Vale schon gut begeistert, aber man schaffte es nicht ganz die guten Voraussetzungen umzusetzen und ging ein wenig in der Progmetalveröffentlichungsflut unter. Dieses Mal soll alles anders werden, denn mit dem neuen Werk „Hollow’s Gathering“ veröffentlicht man das dritte, bisher reifste und kompakteste Werk, so sagt es die Promoinfo.
Auch dieses Mal liest sich die Gästeliste des Projektes wie das How is How der Metalszene.
Amanda Somerville (AVANTASIA, TRILLIUM), Blaze Bayley (Ex. IRON MAIDEN), Carlos Zema (Ex. OUTWORLD), Mário Pastore (PASTORE), Matt Smith (THEOCRACY), Michael Vescera [Ex. LOUDNESS, YNGWIE MALMSTEEN) oder Tim „Ripper“ Owens [Ex. JUDAS PRIEST, ICED EARTH) teilen sich unter anderem die Gesangsparts. Als bekannte Gastmusiker sind unter anderem Markus Grosskopf (Bass, HELLOWEEN), Frank Tischer (Klavier, AVANTASIA, EDGUY) oder Rollie Feldman (Gitarre, CIRCLE II CIRCLE) am Start.
Geboten wir uns auf dem neuen Album erneut Melodic Metal gewürzt mit Prog Elementen, das Ganze gut verpackt in eine epische Hintergrundgeschichte, die sich schon seit dem ersten Album weiterspinnt.
Genug geredet, lassen wir nun das monumentale neue Album auf uns los und starten gleich mal mit dem ersten Track, dem Titeltrack, “Hollow’s Gathering”. Der Ausdruck monumental trifft es auch hier recht gut, eine Nummer die eigentlich alles bietet was man so von einer Metaloper erwartet. Viel Bombast, unterschiedliche Gesangsstimmen, schöne Melodien und ein gelungener Chorus. Geiler Auftakt, ein würdiger Titeltrack!
Der nächste Track „A Rescue into the Storm“ kommt nicht ganz so überfrachtet daher, sondern glänzt am meisten durch den geilen Chorus, den man schon nach kurzem mitsingen kann.
Ruhig und besinnlich geht es bei “Anymore” zu. Die Nummer ist sehr atmosphärisch geraten und kann durch den gefühlvollen Gesang der Sängerin und der Gesamtatmosphäre überzeugen.
Durch den Mittelteil geleiten uns das schnelle „Adrians Call“ und das kraftvolle „Change the Tide“ bevor es dann in den letzten Abschnitt der Platte geht indem man nochmal so richtig Gas gibt und mit „The Keepers Game“ und „The Dead Tree“ noch richtig starke Nummern im Gepäck hat.
Anspieltipps:
Wenn ich müsste, würde ich euch die Tracks “Hollow’s Gathering”, “A Rescue into the Storm”, “Change the Tide“ und “The Keepers Game“ als Tipp nennen, eigentlich sollte man sich aber das gesamte Album am Stück geben!
Fazit :
Was ich gleich vorweg nehmen muss, ist, das mich das neue Werk von SOULSPELL wirklich begeistert hat. War mir beim Vorgänger noch ein bisschen die Hitdichte zu gering und die Tracks zu verspielt, kommt man hier eher auf den Punkt und die Nummern zünden eher.
Was ich ein bisschen schade finde ist, das man in der Promobeilage nicht genau sieht welcher Sänger wo singt, eigentlich ein Muss bei solchen Projekten!
Egal, das tut ja der Musik keinen Abbruch und die ist hier wirklich hervorragend.
Die verschiedenen Sänger passen perfekt zu den Songs und die Stücke sind fast alles richtig gut.
Ganz klar mit “Hollow’s Gathering” haben SOULSPELL ihr bislang bestes Album abgeliefert, das sollte man sich nicht entgehen lassen!
WERTUNG:
Trackliste:
01. Hollow’s Gathering
02. A Rescue into the Storm
03. To Crawl or to Fly
04. Anymore
05. Adrian’s Call
06. Change the Tide
07. From Hell
08. The Keeper’s Game
09. The Dead Tree
10. Whispers Inside You
Julian

PASTORE – The End of our Flames

Band: Pastore
Album: The End of our Flames
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: Innerwound Recordings
Veröffentlichung: 12.10
Wie ihre Labelkollegen SOULSPELL, sind auch die, ebenfalls aus Brasilien stammenden, PASTORE zurück auf der Bildfläche mit einem neuen Album. Das gute Stück nennt sich „The End of our Flames“ und soll uns den Heavy/Power Metal des Südamerikanischen Kontinents ein wenig näher bringen. Das erste Album der Band „The Price for the Human Sins“ erschien 2010 über Nightmare Records und nun kommt das zweite Album der Band über das etablierte Innerwound Recordings Label heraus.
Das Label hat ja schon das ein oder andere Mal, zum Beispiel mit SINBREED, bewiesen das es ein gutes Näschen für aufstrebende Metalbands hat, warum nicht auch hier?
Die Voraussetzungen sind schon mal keine schlechten, konnte schon das erste Werk die Presse und die Fans gleichermaßen begeistern.
Außer aus Bandkopf und Namensgeber Mario Pastore (Gesang) besteht die Band aus, Raphal Gazal (Gitarre), Fabio Buitividias (Schlagzeug) und Alexis Gallucci (Bass).
Das sollte denke ich als Bandvorstellung reichen, widmen wir uns nun direkt mal dem ersten Track und gleichzeitig Titeltrack „The End of our Flames“. Es geht gleich flott und recht kraftvoll los, so dass wir direkt mitten im Track sind. Der Schlagzeuger trommelt sich die Seele aus dem Leib und Fronter Mario’s Gesang ist klar, kraftvoll aber auch aggressiv. So muss Heavy Metal klingen, mitten auf die Zwölf, sehr schön!
Auch das folgende „Night and Day“ läuft richtig gut rein und weiß von der ersten Note ab zu gefallen. Pluspunkte sind hier ganz klar der kraftvolle Grundrythmus und der starke Chorus. Klasse Vorstellung.
Danach wird es leider ein bisschen mittelmäßig, die nächsten Songs können nicht so richtig punkten.
Im Mittelteil geht aber bei „Empty World“ der Qualitätspegel wieder eindeutig nach oben. Hier stimmt wieder die Mischung aus Melodie und Heavyness und auch der Chorus packt einen wieder.
Das folgende „Liar“ läuft auch ganz gut rein ohne großartig aufzufallen, aber ein guter Track ist er trotzdem, daran gibt es nichts zu rütteln.
Danach geht es leider wieder ein bisschen rauf und runter was die Songqualität angeht, „When the Sun Rises“ kommt schwer in die Gänge und „Envy“ kommt ohne große Höhepunkte aus.
Erst im letzten Abschnitt schafft man es mit „Unreal Messages“ und „The World is falling“ wieder an alte Stärken anzuknüpfen und kann somit das Album noch gut abschließen.
Anspieltipps:
Hier kann ich euch auf jeden Fall “The End of our Flames”, “Night and Day”, “ Empty World” und “Unreal Messages” ans Herz legen.
Fazit :
Bei den ersten Klängen von “The End of our Flames” fing ich direkt das Jubeln an. So überzeugt hat mich der direkte und harte Sound von PASTORE. Leider schafft man es nicht ganz die Qualität über die gesamte Spielzeit zu halten und lässt gerade
im Mittelteil ordentlich Punkte liegen.
Trotzdem kann das neue Werk von PASTORE doch überzeugen und hat seine starken Momente, die zwar nicht über das ganze Album anhalten, aber einen doch recht gut unterhalten können.
Heavy Metal Fans sollten hier auf jeden Fall reinhören.
WERTUNG:
Trackliste:
01. The End of our Flames
02. Night and Day
03. Brutal Storm
04. Fools
05. Empty World
06. Liar
07. When the Sun Rises
08. Envy
09. Unreal Messages
10. Bring to me Peace
11. The World is falling
Julian

SECTU – Gerra

Band: Sectu
Album: Gerra
Spielzeit: 39:55 min.
Plattenfirma: Vicisolum Productions
Veröffentlichung: 14.09.2012
Homepage: www.sectu.se

2005 haben SECTU ihr erstes Album veröffentlicht, der zweite Streich, der folgt sogleich. Naja, so ganz „sogleich auch nicht, denn es liegen ja einige Jährchen dazwischen. Die Musiker, die sich zusammengetan haben, sind Stefan Lundgren (Gitarre und Gesang), Anders Exo Ericson (Gitarre), Johan Niemann (Bass) und Calle Bäckström (Schlagzeug).

Das Cover sieht nett aus, eine Art grinsender Löwenkopf, bestehend aus einem Mandala. Passt irgendwie gar nicht zu Death Metal.
   
Als Erstes kommt eine zwölfsekündige Einleitung. Ich frage  mich regelmäßig, ob diese immer sein müssen. Nun, das ist Geschmackssache. „Nightwraiths“ steigt mit ordentlich Getrommel und Gitarren- und Bassgekrache ein, dann singt Lundgren mit tiefer Growlstimme. Nahtlos schließt sich in dem Stil „Summon The Bringer Of Demise“ an. Auch hier viel Grunz-Gesang. Bei „Havoc“ eine kleine Überraschung zu Beginn, da dudelt die Gitarre schön vor sich hin. Es ändert sich schnell, geht weiter wie gewohnt. „Court Of The Sloths“ ist ein ernsterer Song, der gleich zu Beginn ein wenig langsamer alles angeht. Danach aber verfällt man in denselben Stil wie zuvor. Vorsichtiges Gesäusel zuerst bei „Manifest“. Die Musik klingt gut, die Growl-Stimme steigt ein. Keine Überraschungen bei „Declaration Of War“, „Allured God“ und den letzten beiden Songs, „Divest“ und „The All Engorging Furnace“. Sie alle auseinander zu klamüsern fände ich übertrieben, denn man kann nur dasselbe wie zuvor schreiben.

Es gibt die Death Metal-Fans, die diese Art Musik lieben und zu schätzen wissen. Meine Musik ist es nicht, aber Geschmäcker sind verschieden und SECTU haben ja ihr „Soll“ erfüllt.

Anspieltipps: „Summon The Bringer Of Demise“, „Havoc“, “Court Of The Sloths”

Fazit :  Das Album wird so manchem gefallen. Eine Kauf-Empfehlung gebe ich an dieser Stelle aber nur den Death-Fans.

WERTUNG:

Trackliste:

1.Gerra 0:12
2.Incinerate 3:22
3.Nightwraiths 3:45
4.Summon The Bringer Of Demise 3:41
5.Havoc 4:32
6.Court Of The Sloths 3:17
7.Manifest 4:27
8.Declaration Of War 4:44
9.Allured God 3:42
10. Divest 4:32
11. The All Engorging Furnace 5:41

Sandra

DREAMTALE – Epsilon

Band: Dreamtale
Album: Epsilon
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: IceWarrior Records
Veröffentlichung: 28.09.2012
Die Finnen DREAMTALE gehören in ihrer Heimat zu einer der angesagtesten Melodic Power Metal Bands überhaupt. Keine Ahnung wieso sie in unseren Breitengraden noch nicht so bekannt sind. Das Zeug dazu hätten sie auf jeden Fall, so viel sei schon mal vorab verraten.
Die Jungs können nämlich schon auf eine lange Bandkarriere zurück blicken. Gegründet 1999, brauchte man bis 2002 um das Debütalbum „Beyond Realitiy“ in die Läden zu hieven. In den nächsten Jahren kamen dann die Alben zwei und drei, wie das Debüt über Spinefarm Records heraus, das vierte Album und bisher letzte Album „Phoenix“ erschien über Mötley Records.
Nun sind wir in der Gegenwart angekommen und dieser Tage erscheint über das kleine, aber feine Label IceWarrior Records Album Nummer fünf namens „Epsilon“. Geboten werden soll uns, wie bisher auch lupenreiner finnischer Melodic Power Metal, den schon so viele finnische Kapellen spielen.
Ob die Jungs, die mit Namen übrigens Erkki Seppänen (Gesang), Rami Keränen (Gitarre), Seppo Kolehmainen (Gitarre), Akseli Kaasalainen (Keyboard), Heikki Ahonen (Bass) und Petteri Rosenbom (Schlagzeug) heißen, nur einen erneuten Aufguss bieten oder etwas eingeständiges in ihrem Sound haben, werden wir jetzt direkt mit dem ersten Track „Firestorm“ herausfinden.
Und die Nummer hat es gleich in sich! Nach einer kleinen Einleitung setzen die Instrumente ein und schon bei den ersten Tönen fühlt sich jeder Melodic Power Metal Fan daheim. Feine Keyboarduntermalung, schöne Melodien und ein typischer Gesangsstil. Mehr braucht man nicht um glücklich zu werden…ach doch der Chorus natürlich, der ist hier auch absolut erstklassig!
Das folgende „Angel of Light“ ist dann ein richtiger Stampfer vor dem Herrn. Ein zweistimmiger Gesang erwartet uns direkt am Anfang und der geniale Rhythmus lädt einem direkt zum mitgehen ein. Der Chorus tut sein übriges, das die Nummer zündet, das Teil dürfte live ziemlich gut abgehen, geil!
Bei „Where Eternal Jesters Reign“ kommt das Keyboard mal ordentlich zur Geltung und die Nummer ist ein richtiger Hochgeschwindigkeitstrack, der aber auch seine Melodien und den Chorus nicht vergisst. Schöne Nummer, die beweist, dass die ersten Volltreffer keine Eintagsfliegen waren.
Der Mittelteil wird mit dem eingängigen „Fly Away“, dem verträumten „Reasons Revealed“ und dem episch angehauchten „Strangers Ode“ veredelt, bevor es in den letzten Abschnitt geht. Und auch hier lässt man keinen Deut nach und präsentiert uns mit dem überlangen„Lady of a thousand Lakes“ und dem Abschlusstrack „March to Glory“ weitere erstklassige Songs, die dann auch das bärenstarke Album gekonnt abrunden.
Anspieltipps:
Das Album als Gesamtes ist ein einziger Anspieltipp. Schlechte Songs sucht man hier vergebens!
Fazit :
Hmm, als Melodic Power Metal Spezi, hätte ich eigentlich schon längst von den Finnen DREAMTALE Notiz nehmen müssen, aber irgendwie sind die Jungs bislang komplett an mir vorbei gegangen. Es wäre definitiv ein Versäumnis gewesen hätte ich die Jungs nicht entdeckt, denn was die Truppe hier auf ihrem neuen Album zeigt, ist Melodic Power Metal der Extraklasse!
Es gibt hier wirklich nicht viel zu meckern, ein halbes Pünktchen hebe ich mir aber noch auf, da ich denke das die Jungs noch etwas mehr beim nächsten Album aus sich heraus holen.
Klare Kaufempfehlung für Melodic Power Metal Freaks nordischer Ausrichtung!
WERTUNG:
Trackliste:
01. Firestorm
02. Angel of Light
03. Each Time I die
04. Where Eternal Jesters Reign
05. Fly Away
06. Reasons Revealed
07. Strangers Ode
08. Mortal Games
09. Lady of a thousand Lakes
10. March to Glory
Julian

WINTERSTORM – Kings will fall

Band: Winterstorm
Album: Kings will fall
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: Eigenproduktion
Veröffentlichung: 31.08.2012
Völlig unbedarft fischte ich eines Tages mal wieder im geliebten Inet herum auf der Suche nach ein paar neuen Bands, die es sich zu besprechen lohnt. Durch Zufall stieß ich dann auf den Videoclip zu einem Song der Süddeutschen Power Metal Formation WINTERSTORM.
Und was soll ich sagen, der Song hat mich so weggeblasen das ich schnurstracks zur Homepage der Band klickte, um in Kontakt mit ihnen zu treten. Ein paar Emails später war das Promopaket zur neuen, im August, veröffentlichten Scheibe „Kings will fall“ heruntergeladen und die Original CD’s (das Debüt „A Coming Storm“ durfte ich mir natürlich auch nicht entgehen lass) waren bestellt.
Was macht die Truppe rund um den Gründer Armin Hass (Gitarre) so besonders? Nun die Jungs spielen eine interessante Mischung aus Power, Epic und Mittelalter Metal und erinnern teilweise recht stark an die schwedischen Senkrechtstarter SABATON oder HAMMERFALL.
Eine ähnliche Mischung aus bärenstarken Hymmnen und spitzen Gitarrenriffs erwarten uns beim Sound von WINTERSTOM.
Die Jungs die sich das alles ausgedacht haben, sind im Übrigen außer dem schon angesprochenen Gründer Armin Hass (Gitarre), Michi (Gitarre), Seeb (Schlagzeug), Alex (Gesang) und Peter (Bass).
So jetzt will ich euch aber das neue Werk nicht länger vorenthalten und wir starten direkt mal mit dem Intro „The Legend reborn“, welches uns schön atmosphärisch auf die Scheibe einstimmt. Richtig los geht es dann mit „Return to Glory“. Die Nummer erinnert mich irgendwie direkt mal an die 90iger Senkrechtstarter von HAMMERFALL. Klassische Melodic Power Metal Melodien vermischen sich mit einem absoluten Ohrwurmchorus und fertig ist der perfekte Opener, bei dem man als Fan gleich ins Schwärmen kommt!
Der nächste Track „The Stormsons“ beginnt gleich mit einem mehrstimmigen Chorus und gleitet dann in einen Midtempostampfer ab, der live tierisch gut abgehen sollte. Besonders der wiederkehrende, mehrstimmige Chorus dürfte das Livepublikum zum mitgehen animieren.
Ein leichter Seemanstouch erwartet uns bei „Sailing the unknown Seas“ und auch sonst kann die Nummer in einem Atemzug mit dem starken Vorgängern genannt werden.
Der Mittelteil wird uns mit dem bärenstarken Titeltrack „Kings will fall“ und dem melodischen „Into the Light“ versüßt. Ein geiler Doppelschlag, der die Platte echt in die obersten Punkteregionen katapultiert.
Auch im weiteren Verlauf lassen die Jungs keinen Deut nach, sondern klatschen uns im letzten Abschnitt solch erstklassigen Songs wie „Stronger“, „Break the Ice“ oder „Dragonriders“ um die Ohren. Ganz großes Kino meine Damen und Herren!
Anspieltipps:
Schlechte Tracks sucht man hier vergebens, ihr müsst euch schon das gesamte Album reinziehen!
Fazit :
Ach was bin ich doch für ein glücklicher Mensch! Ich habe gerade eine knappe Stunde erstklassigen Melodic Power Metal hinter mir und mich hat das Ganze so richtig aus dem Sessel geblasen! Mit welcher Leidenschaft und Melodiesicherheit die Jungs hier zu Werke gehen ist wirklich schon einmalig.
Hier ist alles auf einem sehr hohen Niveau, besser geht es schon fast gar nicht mehr, einen halben Punkt hebe ich mir für das perfekte dritte Album auf :- ).
Mir bleibt eigentlich nicht viel mehr zu sagen als wer hier nicht kauft ist wirklich selbst Schuld und verpasst eines der besten Melodic Power Metal Scheiben dieses Jahres!
WERTUNG:
Trackliste:
01. The Legend reborn
02. Return to glory
03. The Stormsons
04. Sailing the unknown Seas
05. In Time we trust
06. Kings will fall
07. Into the Light
08. Stronger
09. Fire of Dreams
10. Break the Ice
11. Dragonriders
Julian

DANKO JONES – Rock´n Roll Is Black And Blue

Band: Danko Jones
Album: Rock n’ Roll Is Black and Blue
Spielzeit: 37:40 min
Plattenfirma: Bad Taste Records
Veröffentlichung: 17.-21.09.2012
Homepage: www.dankojones.com

Die bereits seit Jahren existierende Band DANKO JONES hat einen Personalwechsel vorgenommen: Als sechster Trommelstöckler ist nun Adam „Atom“ Willard am Starte, der bereits einige Erfahrung vorzuweisen hat. Nun bestehen die Kanadier aus – natürlich – dem Namensgeber Danko Jones (Gesang und Gitarre) und John Calabrese am Bass sowie eben diesem Neuzugang. Die Band wird im Herbst auf eine Europatournee gehen, wo man sich von ihrem Zusammenspiel live überzeugen kann.
Gute Musik braucht nichts Besonderes, so sind auf dem Cover von „Rock n’ Roll Is Black And Blue“ schwarzer Hintergrund, rote Schrift und die Köpfe der drei Musiker zu sehen. Schlicht und klassisch.

Als Opener taugt „Terrified“ gut. Es folgt „Get Up“ auf dem Fuße und man stellt fest, dass es eine gute Kooperation ist zwischen den Musikern. Der Bass und der Trommelwirbel im Hintergrund passen gut zu dem energischen Gesang von Jones. „Legs“ ist ein Mitsinger. Eindeutig. Kann man auch nach Genuss von Hochprozentigem todsicher noch mitgröhlen. „Just A Beautiful Day“ ist auch wirklich ein Stück, mit dem der Tag schön werden kann. Punkig-rockig. „I Don’t Care“ ist schnell gesungen, Schlagzeug und Bass takten wie aus einem Maschinengewehr. Rotzig und frech. Auch die Folge-Songs „You Wear Me Down“ und „Type Of Girl“ geben dem Hörer richtig was auf die Ohren. „Always Away“ ist dagegen melodisch gehalten. „Conceited“ ist ein für diese Scheibe typisches Stück. Stempel rotzfrech. „Don’t Do This“ ein echt cooler Rock-Song! Rockig, fetzig. “The Masochist” ist wieder ein punkig-fetziges Stück, dass abgefeuert wird. Hervorragendes Zusammenspiel der Rhythmus-Sektion. Zwischendrin kommt eine musikalische Sequenz zustande, die einfach mitreisst. „I „I Believed In God“, ein ernster Song, ist zu hören, danach eine musikalische 46-sekündige Wiederholung des Themas. Ein schöner Ausklang, wenn auch etwas ungewöhnlich für eine Rock-Scheibe.

Arschtritt-Rock n’ Roll, der nichts für Weicheier ist. Er überzeugt von blauen Flecken und Narben des Rocker-Lebens. Sämtliche Elemente des Lebens sind enthalten, wenn man das Album intensiv hört; man könnte fast sagen „Musik, die das Leben schrieb“…

Anspieltipps: “Get Up”, “Just A Beautiful Day”, “I Don’t Care”, “The Masochist”

Fazit :  Schöne Scheibe, das geht gut ab.

WERTUNG:

Trackliste:

1.Terrified 3:26
2.Get Up 3:09
3.Legs 3:37
4.Just A Beautiful Day 3:15
5.I Don’t Care 3:19
6.You Wear Me Down 3:55
7.Type Of Girl 3:46
8.Always Away 4:12
9.Conceited 3:47
10.Don’t Do This 3:42
11.The Masochist 2:53
12.I Believed In God 3: 59
13.I Believed In God (Reprise) 0:46

Sandra

YOUNGBLOOD – No Retreat

Band: Youngblood
Album: No Retreat
Plattenfirma: Eönian Records
Veröffentlichung: 09.10.2012
Homepage: www.eonianrecords.com

Was Bands wie STEELHEART, FIREHOUSE, CRY WOLF, EXTREME oder SLAUGHTER seinerzeit geschafft hatten, blieb den Jungs von YOUNGBLOOD leider verwehrt. Denn obwohl sie einen unterschriebenen Vertrag mit Sony/Epic Records in der Schublade liegen hatten, gab es nie einen offiziellen Release. Und ganz so spät waren Sänger Bobby Sisk, Gitarrist Jeff Diehl, Gitarrist Eric Saylors, Keyboarder Danny Williams, Bassist Kyle Koker und Schlagzeuger Kevin Kale auch nicht dran, denn diese 16 Songs wurden bereits 1989 aufgenommen. Nachdem die Herren von Sony Music den Song „Don´t Play With My Head“ gehört hatten, setzten sie sofort ihre Unterschrift aufs Papier und während dem Songwriting entstanden sage und schreibe 45 Songs, von denen jetzt die 16 für das Debüt vorgesehenen Stücke auf „No Retreat“ gepackt wurden.

Wer eine Umschreibung des YOUNGBLOOD-Sounds braucht, muss sich nur die oben genannten Combos ansehen, und schon hat man eine Ahnung davon, was aus dem Sextett aus Indianapolis hätte werden können. Warum es nicht geklappt hat, auch nur eine Platte auf den Markt zu bringen, können uns nur die Verantwortlichen des damaligen Labels sagen, an der Musik konnte es nicht liegen. Klar, der Markt wurde überschwemmt mit unzähligen drittklassigen Bands und das goldene Zeitalter des Hair Metal bzw. 80ger Hardrock ging schön langsam zu Ende. Lag es an der Stimme von Bobby Sisk, der wie eine Mischung aus Mark Slaughter und Michael Matijevic klang? Wir werden es wohl nie erfahren…

Ganz so geradlinig und eingängig wie die Kollegen von FIREHOUSE waren YOUNGBLOOD zwar selten, aber sie verbanden gekonnt höchst melodische Elemente mit etwas vertrackteren Songstrukturen, wie sie auch bei EXTREME und STEELHEART zu finden sind. Das Ergebnis war jede Menge Power und Leidenschaft in den Stücken und die nötige Portion Ear Candy. „Get Down To It“ ist so ein Beispiel: mächtige Riffs und das typische 80´s Feeling gepaart mit einer tollen musikalischen Darbietung. Aber auch „Shot Of You“, „Feel Thang“, „Back In My Life“ oder „Don´t Play With My Head“ hätten Hits werden können. Gut, 16 Songs sind meistens etwas langatmig und es hätte auch der ein oder andere Song weniger sein dürfen, aber dennoch spiegeln viele der hier vertretenen Nummern die Klasse der Amis wieder.

Wie so oft bei unveröffentlichtem Material gibt es auch auf „No Retreat“ eine unterschiedliche Qualität, was den Sound angeht, nur die ersten 5 Songs haben höchstes Niveau, aber auch danach gibt es zum größten Teil wirklich sehr gute Demo-Qualität.

Hätte man die Essenz aus 10-12 Songs aus „No Retreat“ herausgequetscht, würde hier ein kleines Meisterwerk stehen Aber auch so haben wir eine lohnende Werkschau einer Band, die es beinahe geschafft hätte, in der Zeit ein Album zu veröffentlichen, in der alles noch etwas größer war. So hat es über 20 Jahre gedauert, bis die Songs das Licht der Welt erblicken – es lohnt sich trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb.

WERTUNG:

Trackliste:

1.Pump It Up
2.Love Is All Around
3.Sock It To Me
4.Get Down To It
5.Shot Of You
6.Heat Of The Passion
7.Save Your Lies
8.Feel Thang
9.Find A Way
10.Taste Of Your Lovin´
11.Back In My Life
12.Coming Home
13.My One And Only
14.Don´t Play With My Head
15.You Gotta Go
16.I Love You

Stefan