MAD MAX – Another Night Of Passion

Band: Mad Max
Album: Another Night Of Passion
Plattenfirma: SPV
Veröffentlichung: 23.03.2012
Homepage: www.madmaxofficial.de

Mit ihrem dritten Album „Night Of Passion“ waren die vier Jungs von MAD MAX anno 1987 bereit, die USA zu überfallen und dort gehörig Rabatz zu machen. Es war alles perfekt: ein tolles Album im Gepäck, die Zeitpunkt gut gewählt, sogar die Tournee war schon in trockenen Tüchern. Und nach einem Album wie „Stormchild“, das zwar einen Hit wie „Lonley Is The Hunter“ enthielt, aber insgesamt etwas schwächelte, hatte man sich enorm gesteigert und ein Meisterwerk abgeliefert. Warum es trotzdem nicht klappte, kann wohl keiner so richtig nachvollziehen. In den Geschichtsbüchern des Rock´n Roll steht auf jeden Fall, dass sich die Band nach diesem Disaster frustriert aufgelöst hat und erst 2006 zum Album „Night Of White Rock“ wieder in Originalbesetzung mit Michael Voss (g.,v.), Jürgen Breforth (g.), Roland Bergmann (b.) und Axel Kruse (d.) zusammenkam. Aber nach dem 2007er Opus „White Sands“ war schon wieder Schluß damit, denn Drummer Axel Kruse konzentrierte sich auf JADED HEART und stieg erneut aus. 25 Jahre nach „Night Of Passion“ hat sich das Ur-Line Up wieder zusammengefunden, um dort anzuknüpfen, wo sie damals aufgehört hatten. Und obwohl der Titel bewusst so gewählt wurde, um einen Zusammenhang zu damals herzustellen, haben die Alben musikalisch nicht allzuviel gemein. Allerdings gibt es doch ein paar Gemeinsamkeiten, denn das neue Album tönt verdammt kernig aus den Boxen und strotzt nur so vor Spielfreude. Gute Songs haben die Jungs schon immer abgeliefert, aber in jüngerer Vergangenheit haben MAD MAX öfter mal das „Mad“ im Bandnamen vergessen und eher zahmen Hardrock gespielt.

Das kann man vom Opener „Rocklahoma“ gar nicht behaupten, denn die Gute Laune Nummer ballert ordentlich. Natürlich handelt der Song vom fast schon legendären Rock-Megafestival in den USA. „40 Rock“ kommt nicht mehr mit der gleichen ungestümen Power daher, kann aber dennoch überzeugen. „Metal Edge“ macht seinem Namen alle Ehre – ein solches Pfund hätte ich den Mannen um Tausendsassa Voss ehrlich nicht zugetraut. Der Song beamt Dich zurück mitten in die 80ger und direkt zu Alben wie „Night Of Passion“. „You Decide“ setzt noch einen Song im selben Fahrwasser drauf, bevor „Welcome To Rock Bottom“ dieses Trio beschließt. Denn mit „Fallen From Grace“ wird es etwas ruhiger – obwohl hier auf eine Ballade bewusst verzichtet wurde. Mit „Black Swan“ zeigen die Jungs, dass sie auch schneller können, hier wummert der Double-Bass, der wohl härteste Song seit 25 Jahren. „Back And Alive“ und „Fever Of Love“ markieren typische MAD MAX Songs und das gediegenere „The Chant“ fällt etwas aus der Reihe – trotzdem ein guter Song. Das abschließende Instrumental „True Blue“ ist zwar kein Highlight, gibt aber Zeit, um das Gehörte noch einmal an sich vorbeigehen zu lassen.

Ich bin überrascht: habe ich bei den ersten Höreindrücken noch sehr wenige Parallelen zum 1987er Album festgestellt, ist das nach mehrmaligen Durchgängen nicht mehr von der Hand zu weisen. Aber „Another Night Of Passion“ kann viel mehr. Es ist die perfekte Mischung aus alten Einflüssen und modernem Sound, gepaart mit wirklich tollen Songs mit vielen Facetten. Unterm Strich also eine geile Scheibe, die definitiv eine besondere Position in der Discographie von MAD MAX einnehmen wird. Übrigens gibt es zwei verschiedene Versionen, wem die normale Jewel-Case-Version nicht reicht, der kann sich auch das Digipak ins Regal stellen, das noch mit einer Bonus Live-CD „Live In Berlin“ aufwartet. Wenn das mal kein fettes Package ist.

WERTUNG:

Trackliste:

1.Rocklahoma
2.40 Rock
3.Metal Edge
4.You Decide
5.Welcome To Rock Bottom
6.Fallen From Grace
7.Black Swan
8.Back And Alive
9.The Chant
10.Fever Of Love
11.True Blue

Stefan

FAIR WARNING – Best And More

Band: Fair Warning
Album: Best And More
Plattenfirma: SPV
Veröffentlichung: 23.03.2012
Homepage: www.fair-warning.de

FAIR WARNING sind eine der besten Melodic-Rock Bands aus der deutschen Heimat und kämpfen leider immer noch mit dem Umstand, dass bei uns praktisch niemand auf gute Musik steht. In Japan hat man die Qualität ihrer Songs, ihr spielerisches Können und die Sympathie jedes einzelnen Bandmitgliedes schon sehr schnell erkannt, denn im Land der aufgehenden Sonne sind die Burschen schon lange Superstars. Hierzulande müssen die Jungs auch über 20 Jahre nach ihrer Gründung um jede verkaufte CD kämpfen. Bisher hat der Vierer 6 hervorragende Studioalben veröffentlicht, die sich immer wieder mit Live-Platten abgewechselt hatten. Ob man nun nach jeder Studio-Scheibe eine Liveplatte braucht, muss jeder für sich entscheiden, aber Fakt bleibt aber, dass FAIR WARNING eigentlich zur Champions League des Melodic Rock gezählt werden sollten.

„Best And More“ soll das nun unterstreichen, denn hier hat man 32 Songs zusammengetragen, die einen schönen Überblick über das bisher geschaffene Liedgut geben. Auch hier ist man wie bei der Veröffentlichungspolitik nach dem Muster Studio/Live/Studio vorgegangen, denn auf „Best And More“ wurden immer wieder Live-Aufnahmen eingestreut. Das mag für den ein oder anderen etwas nervig sein, mich stört es nicht unbedingt, wobei es schon etwas gewöhnungsberdürftig ist. Aber da FAIR WARNING auch live einen Bombensound haben, ist das schon zu verschmerzen.

Leider gibt es auf „Best And More“ trotz des Titels wenig „More“ zu entdecken, denn bis auf eine Live-Version der Coverversion „Rock´n Roll“ sind nur 2 Songs vertreten, die bisher nur auf Singles zu haben waren: „Light In The Dark“ war auf der „Angels Of Heaven“ Single zu finden und „Children´s Eyes“ auf den Singles „Rain Song“ und „In The Ghetto“. Schade, dass sich in den Archiven nicht noch mehr Unveröffentichtes gefunden hat.

Aber die Trackliste entschädigt dafür, denn es sind nur Highlights am Start. Und wer Songs wie „Longing For Love“, „When Love Falls“, „Angels Of Heaven“, „Don´t Give Up“, „Long Gone“, Generation Jedi“ oder „Rain Song“ im Repertoire hat, braucht sich eh um nichts mehr Sorgen zu machen. Persönlich favourisiere ich immer noch die ersten beiden Veröffentlichungen der Band, die auch heute noch zum Besten gehören, was es an Hardrock aus deutschen Landen gibt – trotzdem sollte man nicht den Fehler begehen und die übrigen Releases von FAIR WARNING vernachlässigen.

Obwohl es keine richtige Punktewertung für „Best And More“ gibt, muss ich die durchgehend hohe Qualität der Stücke erwähnen. Ob solch eine Compilation Sinn macht, muss jeder für sich entscheiden, dennoch bin ich mir sicher, dass der Einsteiger in Sachen FAIR WARNING zwar im ersten Augenblick begeistert sein wird von diesem Doppel-Scheibchen. Sollte er sich aber etwas mehr mit dem Schaffen der Jungs auseinandersetzen, wird er schnell feststellen, dass es eigentlich keinen Weg um den kompletten Backkatalog geben kann.

WERTUNG: ohne Wertung

Trackliste:

CD 1:
1.Burning Heart
2.Save Me
3.All On Your Own
4.Longing For Love
5.When Love Fails
6.Angels In Heaven
7.Out On The Run
8.Don´t Give Up
9.Long Gone
10.Generation Jedi
11.Don´t Keep Me Waiting
12.Still I Believe
13.Heart On The Run
14.Here Comes The Heartache
15.I´ll Be There
16.I Fight
17.The Way You Want It

CD 2:
1.Rock´n Roll (Unreleased)
2.A Little More Love
3.Come On
4.The Heart Of Summer
5.Angel Of Dawn
6.The Call Of The Heart
7.Rain Song
8.Like A Rock
9.Out Of The Night
10.Meant To Be
11.Don´t Count On Me
12.Just Another Perfect Day
13.Light In The Dark (Single Track)
14.Man On The Moon
15.Children´s Eyes (Single Track)

Stefan

JACK BLADES – Rock´n Roll Ride

Band: Jack Blades
Album: Rock´n Roll Ride
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 23.03.2012
Homepage: www.jackblades.com

JACK BLADES dürfte vielen von Euch von NIGHT RANGER oder der ehemaligen Supergroup DAMN YANKEES bekannt sein. Und kurz nach dem letzten NIGHT RANGER-Album im letzten Jahr steht im Hause BLADES schon der nächste „Rock´n Roll Ride“ – so der Titel seiner neuen Soloscheibe – an.

Und die Reise beginnt mit dem kraftvollen „Back In The Game“ ziemlich vielversprechend, das macht Laune. Denn auch der folgende Titeltrack ist vom Feinsten. Nichts anspruchsvolles für Frickel-Fans, sondern einfacher US-Hardrock mit Sunshine-Feeling. Aber danach endet meine anfängliche Euphorie leider mit ziemlichen Langweilern wie „Hardest Word To Say“ und „Anything For You“. „Love Life“ kann meine Stimmung wieder etwas bessern und auch das etwas country-lastige „West Hollywood“ geht noch gut rein. Danach gibt es aber leider nicht mehr allzuviel zu entdecken, denn außer „Rise And Shine“ haut der gute Mr. BLADES nur noch Durchschnittware raus.

So gut die Referenzen von JACK BLADES auch sein mögen, mit „Rock´n Roll Ride“ kann er mich nur teilweise in seinen Bann ziehen. Vier tolle Songs (die ich Euch aber dennoch ans Herz legen möchte) reichen bei Weitem nicht aus, um mir die komplette Ochsentour ins Regal zu stellen. Da hilft auch meine momentane Frühlingsstimmung nicht viel. 

WERTUNG:

Trackliste:

1.Back In The Game
2.Rock´n Roll Ride
3.Hardest Word To Say
4.Anything For You
5.Love Life
6.West Hollywood
7.Born For This
8.Don´t Give Up
9.Say You Will
10.Rise And Shine
11.Hey Now

Stefan

CRIMSON CULT – Tales of Doom

Band: Crimson Cult
Album: Tales of Doom
Spielzeit: 58:50 min
Plattenfirma: Pure Legend Records
Veröffentlichung: 23.03.2012
Und wieder betätigt sich Pure Legend Records als Wiederentdecker von „Alt“ Musikern. Die Band CRIMSON CULT ging 2008 aus den Überresten der aufgelösten
STYGMA IV/STIGMATA/BIG HEAT hervor. Das Debüt „Crimson Cult“ wurde 2009 veröffentlicht und wirbelte einiges an Staub auf. Nun geben die Jungs ihr Labeldebüt bei Pure Legend Records mit dem neuen Album „Tales of Doom“. Dieses schwermütige und düstere Werk erzählt von menschlichen Schicksalen und Abgründen. Stilistisch könnte man CRIMSON CULT mit SAVATAGE vergleichen, die ja immer eine ähnlich dichte Atmosphäre bei ihren Songs hatten.
Die Jungs das sind im übrigen Günter Maier (Gitarre), Alexander Hilzensauer (Bass.,
Walter Stüfer (Gesang) und Peter „BEDA“ Bachmayer (Schlagzeug).
Viel mehr gibt es auch nicht über die Jungs zu berichten, man hielt sich bislang eher im Hintergrund, mal schauen ob man mit dem neuen Werk endgültig ins Rampenlicht treten kann.
Eröffnet wird mit „State of Fear“ welches sich gleich mächtig in den Gehirngängen festsetzt. Eine brachiale Eröffnung, die aber im Chorus schön melodisch daher kommt und nebenbei aber auch nicht notwendige Heavyness vermissen lässt.
Das folgende „Behind the Curtain“ schlägt in dieselbe Kerbe. Heavy aber immer schön songdienlich musiziert man sich bis zum wieder starken Chorus. Hervorheben muss man hier die unterschiedlichen Gesangsstile von Fronter Walter. Der Mann hat absolut was drauf!
Recht interessant kommt „Coshinja“ daher. Eine schwere, fast schon doomige, Nummer die wieder durch ihren starken Gesang und den interessanten Melodiebögen auffällt. Der Chorus ist hier ebenfalls absolut gelungen.
Das anschließende „The long way home“ ist ein wenig melancholischer gehalten, steht der Eingängigkeit und der Stärke der Vorgänger aber in nichts nach. Eine packende Nummer, die einem nicht mehr so schnell aus dem Kopf geht. Hier zeigen CRIMSON CULT was sie drauf haben!
Dies trifft ebenfalls auf das balladenhafte „On the Edge“ zu, welches ebenfalls ein trauriges Thema behandelt und durch sein Gefühl und seine Atmosphäre einfach heraussticht.
Im letzten Drittel der Scheibe hat man mit „Crimson Empire“ ebenfalls einen Volltreffer mit an Bord, welcher durch seine Atmosphäre und durch den genialen Chorus heraussticht.
Perfekt abgeschlossen wird die Platte dann durch das Instrumental „Inquisition“.
Anspieltipps:
CRIMSON CULT zaubern uns hier ein Lächeln ins Gesicht. Dafür verantwortlich sind auf jeden Fall die Tracks „State of Fear“, „Behind the curtain“, „The long way home“, „On the Edge“ und „Crimson Empire“.
Fazit :
Mit ihrem Labeldebüt „Tales of Doom“ rennen die Jungs von CRIMSON CULT bei mir wirklich offene Türen ein. Der Mix zwischen Heavyness und Melodischem ist hier recht gut gelungen.
Schnelle, kraftvolle Songs wechseln sich ab mit ruhigen Stücken, man bleibt jederzeit songdienlich und gut mitsingbar sind die Dinger auch noch.
Was soll ich sagen? Mit ihrem neuen Werk haben mich die Jungs von CRIMSON CULT auf jeden Fall überrascht! So stark hatte ich sie nicht auf der Rechnung, von mir gibt es auf jeden Fall eine dicke Kaufempfehlung für diese geile Scheibe.
WERTUNG:
Trackliste:
01. State of Fear
02. Behind the curtain
03. Institution Christ
04. Choshinja
05. The long way home
06. Warrior Son
07. On the Edge
08. Second Life
09. Crimson Empire
10. The Inquisition
Julian

GUN BARREL – Brace for Impact

Band: Gun Barrel
Album: Brace for Impact
Spielzeit: 52:36 min
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 23.03.2012
Eine der deutschen Heavy Rock/Metal Kombo bringt dieser Tage ihr lang erwartetes neues fünftes Album auf den Markt. Ihr Name, GUN BARREL.
Bereits im Jahr 2001 veröffentlichte man das Debütalbum „Power Dive“, bis 2008 veröffentlichte man drei weitere Alben und eine DVD, durch die man einigen Staub aufwirbeln konnte und sich eine beachtlichen Fanschar erspielen konnte. Danach gab es erstmal eine längere Pause, die die Band nutze um sich neu zu sammeln, einen neuen Labeldeal an Land zu ziehen (vorher LIMP Music, nun Massacre Records) und um Kraft zu tanken. Diese Pause haben sie auch genutzt um die Besetzung zu ändern. Der Sängerposten ist erneut, das dritte Mal, neu besetzt worden. Mit Patrick Sühl hat man dieses Mal jemanden aus dem direkten Umfeld der Band für diesen Job gefunden. Des Weiteren besteht die Band aus Rolf Tanzius (Gitarre), Tomcat Kintgen (Bass) und Toni Pinceroli (Schlagzeug).
Zwolf Jahre nach der Bandgründung scheint man nun erneut mit Volldampf zurück zu sein, man verspricht uns auf jeden Fall ein Energie geladenes Album. Und Energie hatte die Band schon immer das konnten sie auf so einigen Konzerten mit so Größen wie RAGE, MYSTIC PROPHECY, JON OLIVA`S PAIN, TANKARD, WASP und MORGANA LEFAY beweisen.
Mit dem Intro „No surrvival on arrival“ legt man auf jeden Fall schon mal gut los und bereitet den Hörer auf das Kommende gut vor.
Der erste richtige Track ist dann auch gleich der Titeltrack „Brace for Impact“. Und hier legen die Jungs gleich los wie die Feuerwehr, Doublebass Drumming paart sich mit krachenden Riffs und dem schneidenden Gesang von Neufronter Patrick. Dazu der gute Chorus und fertig ist ein perfekter Opener/Titeltrack und der erst Treffer!
Auch das folgende „Dancing on Torpedos“ geht gut nach vorne und dreht sich schön rockig in unsere Ohrmuscheln. Ein guter Laune Heavy Rocker, der durch seinen einfachen und eingängigen Chorus angenehm auffällt.
Danach gibt es ein bisschen Standardkost bevor man mit „Diamond Bullets“ wieder zurück in die Spur findet. Die Jungs sind halt einfach am Besten wenn sie richtig drauf los rocken und das zeigen sie uns hier!
Danach folgen mit „With Might and Main“ und „The wild hunt“ auch noch starke Tracks so das man damit den etwas schwächeren Mittelteil ausgleichen kann.
Der Abschlusstrack „Big Taboo“ ist ein bisschen schwerfällig und nicht mehr ganz so packend, schließt das Album aber doch recht gut ab.
Anspieltipps:
Die stärksten Tracks auf dem neuen Album von GUN BARREL sind auf jeden Fall der Titeltrack “Brace for Impact”, “Dancing on Torpedos”, “Diamond Bullets”, “With Might and Main” und “The wild hunt”.
Fazit :
Die Deutschen GUN BARREL hatte ich bislang nicht so wirklich auf der Rechnung. Das neue Album “Brace for Impact” ist den Jungs ganz ordentlich gelungen. Der neue Sänger Patrick macht seine Sache sehr gut und passt von der Stimmlage perfekt zum Heavy Rock der Band. Man kann leider den guten Start nicht übers Ziel retten, dafür haben sich im Mittelteil ein paar schwächere Songs eingeschlichen, aber für ein ordentlich als abschließendes Fazit langt es alle Male!
WERTUNG:
Trackliste:
01. No surrvival on arrival
02. Brace for Impact
03. Dancing on Torpedos
04. Books of Live
05. Start a Riot
06. Stand your Ground
07. Diamond Bullets
08. With Might and Main
09. The wild Hunt
10. Turbölence & Decadence
11. Big Taboo
Julian

SLEEPY HOLLOW – Skull 13

Band: Sleepy Hollow
Album: Skull 13
Spielzeit: 57:20 min
Plattenfirma: Pure Steel Records
Veröffentlichung: 23.03.2012
Die Jungs von Pure Steel Records, scheinen sich zu US Power Metal Spezialisten zu mausern. Zu deutlich überwiegen dort die Veröffentlichungen in dem Sektor. Nun hat man die nächsten Altmeister wieder ausgegraben. SLEEPY HOLLOW die bislang lediglich das Demo „A Legend Retold“ 1989  und das selbstbetitelte  Debütalbum 1991 veröffentlichten und dann in der Versenkung verschwanden, sind nun 20 Jahre danach mit dem neuen Studioalbum „Skull 13“ wieder da.
Die neuen Songs können sich auf jeden Fall mit den alten Sachen messen und sind diesen ebenbürtig. Daran hat natürlich auch der Ex ATTACKER Sänger Bob Mitchell seinen Anteil, der damals wie heute das Mirko schwingt. Die weiteren Bandmitglieder sind Steve Stegg (Gitarre), Alan D’Angelo (Bass) und Tommy Wassmann (Schlagzeug).
Tja viel mehr gibt es auch nicht über die Altmeister zu berichten, naja nicht so schlimm, gibt uns das doch viel mehr Zeit und Platz für die Musik.
Gestartet wird mit „Death of a Horseman“. Die Jungs fackeln nicht lange und die Riffs fliegen uns nur so um die Ohren, Dazu noch den eindringlichen Gesang von Fronter Bob und der typische Chorus, fertig ist der typische SLEEPY HOLLOW Song und der perfekte Opener für die Comeback Scheibe.
Das anschließende “Facemelter” schlägt absolut in dieselbe Kerbe. Doublebass Drumming paart sich mit schneidenden Riffs und dem ebenso schneidenden Gesang von Bob. Die Nummer ist aber aufgrund der Tempowechsel und des gelungenen Chorus einen Tick stärker als der Opener.
Gut ins Ohr geht auch das langsame, fast schon doomige, „Bleed Steel“, welches mit interessanten Gesangs und Melodiebögen aufwarten kann und einen guten Chorus besitzt. Auf jeden Fall eine interessante Nummer.
Interessant das trifft auch auf den Doppeschlag „Inquisition“ und „Epic (The Legend Retold“ zu. Beide sind ein bisschen untypisch für den bisherigen Stil der Band, Gesang ein wenig tiefer, halbe Geschwindigkeit und eher in die Power Metal Ecke tendierend. Was mir allerdings sehr zu gute kommt : – ). Das Paket gehört aber auf jeden Fall zu den besseren Nummern auf dem Album.
Auch der letzte Teil der Scheibe ist interessant und abwechslungsreich gestaltet, eröffnet mit dem langsamen „Eternal Bridge“, als nächstes dann das Instrumental „Misery Waltz“ und abgeschlossen wird das Album dann mit dem wieder US Metal typischen „Spiral Effect“, welches sich extrem in die Gehörgänge reinfräst und gerade der Chorus einem nicht mehr so schnell los lässt.
Anspieltipps:
Beim Comebackalbum warten SLEEPY HOLLOW mit einigen starken Songs auf, „Death of a Horseman“, „Facemelter“, „Inquisition“ und „Spiral Effect“ gehören auf jeden Fall dazu.
Fazit :
Ich bin zu jung um die erste Schaffensphase von SLEEPY HOLLOW miterlebt zu haben. Was mir aber bei ihrem Comeback Album entgegenschlägt ist US Power Metal in Reinkultur. Gut der Gesang von Fronter Bob dürfte nicht jedermanns Geschmack sein, recht hoch und aggressiv kommt er daher, aber wer damit kein Problem hat und auf US Power Metal abfährt, für den dürfte „Skull 13“ eine wahre Offenbarung sein!
Alle anderen Metalheads sollten aber auf jeden Fall auch mal ein Ohr riskieren, ihr werdet es nicht bereuen!
WERTUNG:
Trackliste:
01. Death of a Horseman
02. Facemelter
03. Black Passage
04. Bleed Steel
05. Rear Window
06. Inquisition
07. Epic (The Legend Retold)
08. Eternal Bridge
09. Misery Waltz
10. Spiral Effect
Julian

JEFF SCOTT SOTO – Damage Control

Band: Jeff Scott Soto
Album: Damage Control
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 23.03.2012
Homepage: www.jeffscottsoto.com

JEFF SCOTT SOTO ist wohl einer der vielbeschäftigsten Sänger in der Rock´n Roll Welt und hat ganz nebenbei eine der authentischsten Stimmen. Mit über 60 Veröffentlichungen ist er nicht nur in Sachen Quantität ganz weit vorne. „Damage Corntrol“ markiert sein bisher fünftes Solo-Studio-Album und soll – laut Vorabinformation wieder sehr rockig ausgefallen sein. Viele Fans haben sich das gewünscht und haben Herrn Soto nach seiner arg funkigen Scheibe „Beautiful Mess“ schon ein bisschen abgewatscht. Aber nun soll ja alles besser werden.

Das erklärt auch den ziemlich harten Einstieg in Form von „Give A Little More“, das mit kernigen Gitarrenriffs daherkommt. Trotzdem bleibt die melodische Seite nicht unberücksichtigt und so ergibt sich ein gelungener Einstieg. Der Titelsong führt dieses Rezept fort und „Look Inside Your Heart“ nimmt erstmals Abstand von den harten Riffs und versprüht schon fast den Flair alter TALISMAN-Aufnahmen. Allerdings stellt sich im weitern Verlauf mehr und mehr heraus, dass es sich bei den Songs doch „nur“ um Auftragsarbeiten diverser Songwriter handelt, denn sämtliche Stücke sind gut, aber zieht das dem Fan noch das Geld aus der Tasche, wenn andere Bands geile Songs auf ihren Alben haben, die sie noch dazu selber geschrieben haben? Das moderne „Krazy World“ setzt sich etwas von den restlichen Stücken ab, aber eine Ballade wie „BonaFide“ hat definitiv nicht das Potential zum Hit.

Werfen wir einen Blick unter den Strich: Die Stimme von Jeff Scott Soto ist wie immer über jeden Zweifel erhaben, er ist nach wie vor einer meiner Lieblingssänger, aber das austauschbare Songmaterial macht es mir etwas schwer, ins Schwärmen zu geraten. Solide Platte, mehr aber leider nicht. Wer sich „Damage Control“ ins heimische Regal stellen möchte, hat die Wahl zwischen 2 Versionen, denn neben der Standard-CD mit 11 Songs gibt es noch eine Deluxe Ausgabe mit 3 Bonusstücken und einer DVD mit 3 Videoclips und einem Interview. 

WERTUNG:

Trackliste:

1.Give A Little More
2.Damage Control
3.Look Inside Your Heart
4.Die A Little
5.If I Never Let Her Go
6.Tears That I Cry
7.BonaFide
8.Krazy World
9.How To Love Again
10.AfterWorld
11.NeverEnding War

Stefan

FURYON – Gravitas

Band: Furyon
Album: Gravitas
Spielzeit: 57:00 min
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 23.03.2012
Homepage: www.furyon.net

Eine neue Band drängt mal wieder auf den vollen Metalmarkt. Die Band FURYON veröffentlicht dieser Tage ihr Debütalbum „Gravitas“ über Frontiers Records. Alleine, dass man gleich einen Majordeal bei einem der führenden Melodic Rock Labels ergattern konnte, zeigt denke ich die Wertigkeit der Band.
Die Engländer konnten mit ihrer 2009er Tour auf ihrer Insel eine Menge Staub aufwirbeln und überzeugten mit einer großartigen Bühnenpräsens und jeder Menge Spielfreude. Es ist also keine Wunder das die erste EP einschlug wie eine Bombe.
Kurz darauf machten sich die Jungs dann daran das Debütalbum einzuspielen um sich der breiten Masse vorzustellen. Dieses wird schon mit massig Vorschusslorbeeren bedacht, wir werden später herausfinden, ob die Lobeshymnen gerechtfertigt sind.
Zuvor noch ein kurzer Blick auf die Bandaufstellung, diese liest sich so. Matt Mitchell (Gesang), Chris Green (Gitarre), Pat „The Shred“ Heath (Gitarre), Alex „Nickel“ Bowen (Bass) und Lee Farmery (Schlagzeug). Als musikalische Ausrichtung gibt man einen Mix aus Heavy Metal und Classic Rock, gewürzt mit ordentlichen moderneren Einflüssen an. Das Wort radiotauglich kommt auch vor.
Mal schauen ob das auch einem alten Metalhaudegen schmeckt.
Gestartet wird mit dem Videotrack „Dissappear Again“. Schön heavy rauschen uns die Riffs entgegen und der Gesang von Fronter Matt tönt auch absolut ordentlich aus den Boxen. Der Chorus ist ebenfalls gelungen, beide Daumen also nach oben für den Opener!
Das folgende „Stand like Stone“ kommt erst ein wenig unstrukturiert daher, zeigt aber dann beim Chorus seine ganz Klasse. Die Nummer kann sich auch auf jeden Fall gut
sehen lassen und reiht sich gut ein.
Bei „Souvenirs“ verlieren die Jungs leider ein wenig den guten Faden, den sie aber gleich bei „Don’t Follow“ wieder aufnehmen. Hier rockt und kracht es wieder an allen Ecken und Enden und der Chorus frisst sich ebenfalls wieder in unsere Gerhörgänge, geile Nummer!
In der Mitte des Albums haben wir „New Way of Living“ was mich leider so gar nicht packt, auch das groovige „Voodoo me“ ist zwar ganz ok, kann aber auch mit den Krachern aus dem ersten Teil der Scheibe nicht ganz mithalten.
Der erste richtige Kracher kommt dann wieder bei „Wasted on You“. Hier stimmt wieder die Mischung aus Härte, Melodie und Eingängigkeit.
Als Abschluss hat man mit „Desert Suiicide“ einen abwechslungsreichen, überlangen Song parat, dem aber auch ein wenig die Linie abhanden kommt, ganz überzeugen kann mich die Nummer nicht.

Anspieltipps:

Hier muss man auf jeden Fall den Opener “Dissappear Again”, “Stand like Stone”, “Don’t follow” und “Wasted on You”.

Fazit :

FURYON kommen aus dem Nichts und knallen uns ein ordentliches Album vor den Latz. Für einen Newcomer auf jeden Fall mehr als ordentlich. Leider kann man die Klasse der Songs nicht ganz bis zum Schluss halten, die absoluten Kracher findet man eher im ersten Teil.
Dennoch muss man sagen sind die Jungs auf einen guten Weg und wenn man den schwachen zweiten Teil der Scheibe weglassen würde, hätten wir hier auch ein sehr gut zu vergeben. So langt es zu einem gut und einer Empfehlung sich diesen vielversprechenden Newcomer einmal reinzuziehen.

WERTUNG:

Trackliste:

01. Dissappear Again
02. Stand like Stone
03. Souvenirs
04. Don’t follow
05. New Way of Living
06. Voodoo Me
07. Fear alone
08. Wasted on You
09. Our Peace Someday
10. Desert Suicide

Julian

DONNIE VIE – Wrapped Around My Middle Finger

Band: Donnie Vie
Album: Wrapped Around My Middle Finger
Spielzeit: 44:59 min
Plattenfirma: Cargo Records
Veröffentlichung: 05.03.2012
Homepage: www.donnievie.com

ENUFF Z´NUFF wurden seinerzeit als die BEATLES der Neuzeit gesehen, allerdings nur musikalisch und nicht in kommerzieller Hinsicht. Allerdings haben die Amis die Musik nicht neu erfunden sondern einfach nur die Fab Four in die Neunziger transportiert und mit etwas Sleaze verfeinert. So sind 12 Alben entstanden, die doch einige Hits hervorbrachten und ihren Sänger Donnie Vie zumindest für gewissen Zeit berühmt gemacht haben. Mit „Wrapped Around My Middle Finger“ startet Mr. Vie nun mit seiner eigenen Band einen Neuanfang und setzt teilweise genau dort an, wo seine Stammcombo losgelassen hat.

Das vermutet man aber beim Titeltrack, der gleichzeitig den Opener darstellt, noch überhaupt nicht. Denn hier wird sehr zeitgemäß gerockt, und das nicht mal schlecht. Leider verzettelt sich Herr Vie aber im weiteren Verlauf viel zu sehr mit seinen großen Vorbildern, dass er sie sogar 1:1 kopiert (siehe „Lisa“). Schon der zweite Song „Wunderland“ ist eine Hommage an die BEATLES, ist aber eher seichter Pop als etwas, was man bei diesem Albumtitel vermuten würde. Das cool rockende „Lisa“ lässt den Hörer mitwippen, ist aber auch eher von der harmlosen Sorte. Das langsame „Daddy´s Girl“ lässt aber allmähliche Langeweile aufkommen. Einige Lichtblicke sind mit Stücken wie „Flames Of Love“ oder „Lollipop“ trotz alledem vertreten.

Der Albumtitiel ist einer der coolsten ever und lässt eine Platte einer Band vermuten, die den Dreck von der Straße geleckt hat, was Donnie Vie mit seiner Band aber daraus macht, ist eher Dreiradfahren für Anfänger. Handwerklich sicher gut gemacht, aber mitreißen kann mich das alles eher nicht.

WERTUNG:

Trackliste:

1.Wrapped Around My Middle Finger
2.Wunderland
3.Lisa
4.Daddy´s Girl
5.Now Ya Know
6.No Escape
7.Lil Wonder
8.Flames Of Love
9.Rattle On
10.I Won´t Let You Down
11.Lollipop

Stefan

FRANKY LEE – There Is No Hell Like Other People´s Happiness

Band: Franky Lee
Album: There Is No Hell Like Other People´s Happiness
Spielzeit: 43:56 min.
Plattenfirma: Franky Music
Veröffentlichung: 04.11.2011
Homepage: www.frankylee.com

Schöner Punkrock, der nicht langweilig wird. Die Songs klingen samt und sonders nach Franky Lee, aber sind so unterschiedlich, dass sie nicht eintönig werden. Sie haben den Franky Lee-Charakter bekommen. Das Cover sieht auch witzig aus; das „Monster“ ist eine lustige Mischung aus Hund, Bär, Shrek und Krümelmonster. Auch wenn es gerade zwei Messer gegen ein am Lagerfeuer sitzendes Paar erhebt, wirkt es eher drollig. Der Albentitel “There Is No Hell Like Other People´s Happiness” ist natürlich herrlich zynisch.

Gesanglich gibt Mathias Farm alles. Eine schöne rau angehauchte Stimme. Die Instrumente der Band-Members, Mathias Farm und Magnus Hager, harmonieren miteinander. Die Schweden-Punks, die übrigens gerade ihre Europa-Tour beendet haben, passen voll und ganz zusammen. Die ganze Scheibe hindurch hat man kein uneinheitliches Getöse, sondern wirklich Musik.

Mit „No motion“ geht es schon recht punkig los und bei „Set the Scene“ werden sowohl Gitarre als auch Stimme sehr gekonnt in Szene gesetzt. Einen Song später, bei „Genius and Imagination“ wird eine sehr schöne musikalische Sektion  gebildet. Ein starkes Zusammenspiel zwischen Farm und Hager. Leider klingt bei „The Fall of the great Misunderstood“ Mathias Farm, als würde er lispeln, aber es stört nicht extrem, denn dafür rockt der Song richtig. „I will soldier on“ hat instrumentalisch beinahe schon hymnencharakter verglichen mit den anderen Musikstücken der Scheibe. Nicht typisch für eine Punk-Kapelle, aber trotzdem sehr schön und ein interessanter Song.  Nicht ganz so mitreißend klingt „A cunning Plan“. Der Anfang ist ein wenig jodelig geraten und der Rest des Songs ist auch nicht gerade der Hammer; der einzige, der nicht so recht unterhält. Dagegen steppt bei „Stone cold lazy“ wieder der Bär. Ein absolut powervoller Song. „Man without a heart“ ist ein regelrechter Ohrwurm. Wobei man da auch widersprechen muss: Ein Herz für Musik scheinen die beiden ja zu haben. Die restlichen Musikstücke sind ein sehr guter Durchschnitt, die dem Hörer wirklich Spaß machen. Purer Punkrock ohne Effekthascherei. Mit dem Schlusslicht „Cut the Feeling“ wird schon richtig Lust auf die nächste Scheibe der Schweden gemacht.

Auch wenn man munkelt, dass die Gründung Franky Lees vor einigen Jahren eine regelrechte Schnapsidee war, ihre Musik klingt definitiv nicht danach.

Anspieltipps: „No Motion“, „I will soldier on“, “Stone Cold Lazy”„Man without a heart“

Fazit : Ein wirklich gut gelungenes Punk-Album, dass die Hörer erfreut. Acht Pünktchen sind auf jeden Fall drin, für dieses empfehlenswerte Stück. Hört Euch doch einfach die Scheibe an, Ihr werdet es nicht bereuen!

WERTUNG:

Trackliste:

01. No Motion
02. Set The Scene
03. Genuis And Imagination
04. The Fall Of The Great Misunderstood
05. A Cunning Plan
06. Death To Myself
07. Stone Cold Lazy
08. Power Not Truth
09. Blinker Beat
10. Trust In Me
11. I Will Soldier on
12. A Man Without a Heart
13. Cut The Feeling

Sandra