RIZON – Masquerade

Band: Rizon
Album: Masquerade
Spielzeit: 71:10 min
Plattenfirma: Karthago Records
Veröffentlichung: 24.02.2012
Homepage: www.rizon.ch

Welche ein interessantes Cover lacht mich denn da an? Die Melodic Power Metaller RIZON kehren dieser Tage mit ihrem neuen Album „Masquerade“ zurück auf die Blidfläche. Ganz stilecht grinst uns vom Cover der Harlequin an. Na das ist ja schon mal eine gute Begrüßung.
Die Band selbst brachte 2005 und 2008 zwei Alben heraus, daher haben wir es nun mit Album Nummer drei zu tun. Und da heißt es ja immer so schön „Make it or break it“. Man möchte auf dem neuen Album ein Stück weg vom Rock und einen großen Schritt richtig Härte und Metal machen, wir werden später herausfinden ob das der der Band gelungen ist.
Zuvor gibt es noch eine Neuigkeit zu vermelden, bislang war immer nur Frontmann Matthias für die Vertonung zuständig, nun hat der Gute aber Verstärkung bekommen.
Eine Frau bildet nun seinen gesanglichen Gegenpart und diese hört auf den klangvollen Namen Seraina.
Die komplette Bandaufstellung liest sich so, Matt (Gesang), Seraina (Gesang), Mark (Gitarre), Mark (Gitarre), Marco (Keyboard), Jim (Bass) und Tom (Schlagzeug).
So werfen wir doch gleich mal einen Blick auf den Opener „High Flyer“. Dieser Blick mundet uns schon mal ganz gut entwickelt sich der Song doch zu einem kraftvollen Midtempobanger, der von beiden Stimmen zu gleichen Anteilen gut vertont wird. Die einprägsamen Melodien und der Ohrwurmchorus sind die Hauptmerkmale diese gelungenen Openers.
Das folgende „Sigh from Eternity“ ist einen Ticken schneller ausgefallen, bietet aber ansonsten wieder absolut gelungene Melodien, einen klasse Wechselgesang und einen einprägsamen Chorus. Ist ein bisschen stärker und kompakter als der Opener wie ich finde.
Der Titeltrack „Masquerade“ schlägt in eine ähnliche Kerbe. Man begleitet uns mit feinen Melodien und Chören durch den Song. Ein absolut verdienter Titeltrack.
Das erste Mal etwas ruhiger wird es dann bei „Tears of the Sun“, beim mehrstimmigen Chorus gibt man zwar wieder ein wenig Gas, aber ansonsten bleibt man immer recht gemächlich.
Melodisch und groovend geht es dann im Mittelteil bei „Same Same“ und „Rise On“ zu. Beide kommen aber nicht ganz an die klasse ihrer Vorgänger ran, gut aber nicht überragend könnte man hier sagen.
Richtig gelungen ist dann wieder das auf spanisch gesungene „El Dios“ welches durch seine Eingängigkeit und einfach durch seine Andersheit punktet.
In der Folge geht es ein wenig rauf und runter was die Songs angeht, gefallen tun aber auf jeden Fall noch das atmosphärische „Out of Nowhere“, „Time after Time“ und „Lost in Silence“.

Anspieltipps:

Einige starke Tracks gibt es hier zu entdecken. Dazu gehören auf jeden Fall “Sigh from Eternity”, “Masquerade”, “Tears of the Sun” und “Time after Time“.

Fazit :

RIZON präsentieren uns hier wirklich ein gelungenes neues Album, welches die Stärken der Band auf jeden Fall aufzeigt und sie ein großes Stück weiterbringen wird. Mit einem Sänger und einer Sängerin ist man jetzt auch ein wenig variabler und das ist auf jeden Fall ein gute Entscheidung gewesen! Leider zieht sich am Ende die Platte ein wenig in die Länge, so das man das Qualitätslevel der Songs nicht ganz halten kann, hier wären weniger Songs besser gewesen.
Das Vorhaben etwas mehr in die metallische Richtung zu gehen wurde auf jeden Fall erfüllt!
Unterm Strich bleibt ein gelungenes neues Album, welches sich Freunde von melodischen Metal mit Wechselgesang mal zu Gemüte führen sollten!

WERTUNG:

Trackliste:

01. High Flyer
02. Sigh from Eternity
03. Masquerade
04. Tears of the Sun
05. Remotion
06. Same Same
07. Rise on
08. El Dios
09. Out of Nowhere
10. Cold Winters Night
11. Time after Time
12. Lost in Silence
13. Bells

Julian

VAN HALEN – A Different Kind Of Truth

Band: Van Halen
Album: A different Kind of Truth
Spielzeit: 50 min
Plattenfirma: Interscope (Universal)
Veröffentlichung: 03.02.2012
Homepage: www.van-halen.com

Lange haben die Freunde des Kalifornischen Hard Rock gewartet. Man hat ja auch nicht mehr wirklich mit etwas vernünftigem von einer krisengeschüttelten Band wie Van Halen gerechnet. Rauswürfe von Bandkollegen, abgebrochene Tourneen, ein künstliches Hüftgelenk und eine Zungen-OP waren die einzigen Nachrichten die es von Van Halen in den letzten Jahren zu hören gab. Dazu kamen immer wieder Gerüchte über Studioaufnahmen die sich dann doch nicht bewahrheiteten. Ende 2011 gab es dann wieder diese Gerüchte, die sich dann mehr und mehr verdichteten. Als dann Anfang 2012 ein Clubkonzert mit geladenen Journalisten in New York angekündigt war, wurde sogar ich wieder aufmerksam.

Am nächsten Tag wurde mit Pauken und Trompeten eine 3-monatige Nordamerika-Tour und ein Album angekündigt. Zwar gab es immer mal wieder Konzerte mit VH und dem ursprünglichen Sänger David Lee Roth, aber im Studio war diese Besetzung seit fast 30 Jahren nicht mehr! Meine Erwartungen waren aber
alles andere als hoch. Waren doch die letzten Studioalben „Balance“ (mit dem langjährigen und dennoch umstrittenen Frontmann Sammy Hagar) und „Van Halen III“ (mit dem Sänger Gary Cherone von Extreme) auch nicht mehr das gelbe vom Ei. Dazu wirkte die Neubesetzung von Eddies Sohn Wolfgang am Bass auf mich etwas hilflos.

So, genug geschwafelt. Was letztlich zählt sind Harte Fakten, also rein die Scheibe. Die Single „Tattoo“ die vier Wochen vorher ausgekoppelt wurde, geht zwar ins Ohr, ist aber wie ich finde, so gar nicht VAN HALEN. Dennoch hat der Song Hymnen-Charakter. Danach kommt der zwar längst geschriebene aber nie veröffentlichte Track „She´s The Woman“ mit geilen Chords daher und eröffnet das Album sozusagen. So etwas wollte ich doch mal wieder hören! Der Song „You And Your Blues“ klingt zwar etwas hölzern, passt
aber trotzdem gut auf das Album. Auf „Chinatown“ dürfen die Van-Halen-Brüder endlich mal wieder das tun was sie am Besten können. Eddie zeigt dass er es noch nicht verlernt hat über die Bünde seiner Gitarre zu schrammeln als gäbe es kein Morgen. Dafür darf sich Alex an der Double-Basedrum austoben! Ein schneller Track der auf der Autobahn links außen viel Freude macht.

„Blood And Fire“ erinnert mich etwas an alte Zeiten ist aber eher was Gemütliches, mehr aber auch nicht. „Bullethead“ ist zwar schneller, aber auch nicht wirklich spektakulär. „As Is“ dagegen glänzt mit geilen Riffs und auch der Chorus geht gut rein. Das verhält sich ebenso bei  „Honeybabysweetiedoll“. „The Trouble With Never“ ist mit einem schönen Tapping-Solo ausgestattet und kommt einfach nur gut. Etwas langweilig find ich das folgende „Outta Space“ , ich würde aber nicht so weit gehen und sagen dass der Song schlecht ist.

Jetzt wird’s aber bluesig! „Stay Frosty“ kommt anfangs ganz gemütlich daher. Man könnte fast denken dass der Song auf der Couch aufgenommen wurde. Er bricht aber nach 70 Sekunden richtig schön los und passt 1-A in ’ne schummrige Motorradkneipe! Yesss! „Big River“ erinnert mich wieder an alte VH-Zeiten. Die gute Handarbeit von Eddie macht einfach Spaß. Mit „Beats Workin´“ schließt das Album ab. Zwar hätte ich
mir am Ende einen Paukenschlag gewünscht, aber man kann eben nicht alles haben. Schlecht ist aber auch diese Nummer nicht.

FAZIT: Ich habe in der Tat weniger erwartet. Bekommen habe ich mit „A Different Kind Of Truth“ ein schönes knackiges Old-Fashioned-Hard-Rock-Album, das mit vielen Facetten, coolen Riffs und geilen Soli aufwartet und mich immer wieder überrascht hat. Und dennoch klingt es so als hätte es die Zeiten mit Sammy Hagar nie gegeben; auch wenn ich diese Epoche sehr mochte. David Lee Roth klingt mit seinen 58 Jahren immer noch schön dreckig. Und auch Michael Anthony habe ich am Bass und im Background nicht
sehr vermisst.

Für dieses Album kann ich jedem der für die guten alten Zeiten etwas übrig hat oder auf handfesten Classic Rock steht definitiv eine Kaufempfehlung aussprechen.

Unbedingt anhören: China Town, As Is, Stay Frosty

WERTUNG: 

Trackliste:

1.Tattoo
2.She´s The Woman
3.You And Your Blues
4.China Town
5.Blood And Fire
6.Bullethead
7.As Is
8.Honeybabysweetiedoll
9.The Trouble With Never
10.Outta Space
11.Stay Frosty
12.Big River
13.Beats Workin´

Tom

SUNSTORM – Emotional Fire

Band: Sunstorm
Album: Emotional Fire
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 24.02.2012
Homepage: www.joelynnturner.com

Es gibt Menschen, die als Rockstars geboren wurden. Sie haben diese Magie, dieses Charisma, ob in der Stimme, auf der Bühne oder beides. JOE LYNN TURNER ist so ein Mann, ein Routinier, der mit seinem Organ schon Platten von DEEP PURPLE, RAINBOW, YNGWIE MALMSTEEN, BRAZEN ABBOT u.v.m. veredelt hat. Außerdem kann er auf eine langjährige Solokarriere zurückblicken, die mit allerlei Juwelen gespickt ist. Aber es ist immer wieder toll, auch seinen neuen Projekten zu lauschen. SUNSTORM setzen zum dritten Mal zum Sprung an und haben auf „Emotional Fire“ 11 „neue“ Songs im Gepäck. War der Fokus der ersten beiden SUNSTORM Alben eher auf unveröffentlichtem Material des Vokalisten, konzertriert sich „Emotional Fire“ auf Songs aus Projekten, bei denen Joe als Backgroundsänger mitgewirkt hat.

„Never Give Up“ versetzt den Hörer sofort mitten in die 80ger (und der Trip endet erst beim abschließenden „All I Am“). Der Song hat alles, was diese Dekade ausgemacht hat. Drive, ein cooles Riff und einen Monster-Refrain. Der Titeltrack (ursprünglich verfasst von MICHAEL BOLTON und auf CHER´s „Heart Of Stone“-Album enthalten) kann dieses Feeling nur unterstreichen. Wer nicht spätestens jetzt mitten im Jahrzehnt der großen Rockstars, der massiven Haarspray-Frisuren und den Neonklamotten ist, dem ist nicht mehr zu helfen. Wirklich großartig, was hier geboten wird. Die Halbballade „Lay Down Your Arms“ knüpft hier nahtlos an. Eigentlich brauche ich hier keine weiteren Songs nennen, denn diese 11 Stücke haben allesamt Klasse und sind auch in ihren Neufassungen kompetent umgesetzt. Kein Wunder, wenn Leute wie Dennis Ward (b., Mix und Produktion) oder Uwe Reitenauer (g.) am Werk waren.

Ein paar Songs möchte ich aber doch noch herausheben: der Stampfer „You Wouldn´t Know Love“, das knackige „Torn In Half“ oder die beiden Überflieger „Gina“ (im Original auf MICHAEL BOLTON´s „The Hunger“-Album) und „Emily“ – jaja, der Herr Turner und die Ladies.

Neben den alten Songs haben namhafte Songwriter wie Tom und James Martin oder Soren Kronqvist einige Stücke beigesteuert, um die Platte abzurunden.

„Emotional Fire“ bietet feinsten AOR/Hardrock, der jedem, aber wirklich jedem gefallen sollte, der auf gute, handgemachte Musik steht. Große Hooks, jede Menge Ohrwürmer und ein JOE LYNN TURNER auf dem Höhepunkt seiner Schaffenskraft machen aus diesem Rundling ein unverzichtbares Muss!

WERTUNG:

Trackliste:

1.Never Give Up
2.Emotional Fire
3.Lay Down Your Arms
4.You Wouldn´t Know Love
5.Wish You Were Here
6.Torn In Half
7.Gina
8.The Higher You Rise
9.Emily
10.Follow Your Heart
11.All I Am

Stefan

UFO – Seven Deadly

Band: UFO
Album: Seven Deadly
Spielzeit: 46:38 min
Plattenfirma: SPV
Veröffentlichung: 24.02.2012
Homepage: www.ufo-music.info

Für Rock-Veteranen ist es immer ein großes Risiko, neue Platten zu veröffentlichen, denn in den meisten Fällen wollen die Fans auf den Konzerten nur die alten Hits hören und sind von neuem Material eher gelangweilt. Warum es Größen wie UFO doch immer wieder wagen, neue Songs an die Front zu schicken, hat mit Sicherheit die unterschiedlichsten Gründe. Im Falle von UFO lodert das Feuer eben immer noch und Phill Mogg (v.) und seine Mannen (Vinnie Moore (g.), Paul Raymond (g., k.) und Andy Parker (d.)) wollen sich nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen.

„Seven Deadly“ markiert bereits Studioalbum Nurmmer 21 (!!!) und beginnt mit „Fight Night“ wuchtig und fast schon wütend. Auf jeden Fall zeigt dieser Song, dass Phill Mogg perfekt bei Stimme ist und auch die Songwriting-Qualitäten der Combo alles andere als gelitten hat. Ein bärenstarker Einstieg. Auch das etwas flottere „Wonderland“ zeigt den Blues-Ausflügen der jüngeren Vergangenheit die kalte Schulter. Doch schon bei „Mojo Town“ gibt es eine kleine Rückbesinnung diesbezüglich. Das nachdenkliche „Angel Station“ zeugt von der Variabiltät der Briten, abermals ein Highlight, das als Vorreiter in das lässige „Year Of The Gun“ bezeichnet werden könnte. Auch bei „The Last Stone Rider“ und „Steal Yourself“ geht es auch eher gemäßigt zu, bevor „Burn Your House Down“ ein weiteres Highlight des Albums darstellt. Wer jetzt glaubt, dass hier die Fetzen fliegen, hat sich getäuscht, aber der Song ist einfach Klasse.

„The Fear“ und „Wavin Good Bye“ lassen den Longplayer schön, wenngleich auch bei Weitem nicht so rockig wie die ersten beiden Stücke offerierten, ausklingen. Wer sich die Digipak- oder gar die Vinyl-Version sichert, bekommt mit „Other Men´s Wives“ und „Bag o Blues“ noch 2 weitere Nummern obendrauf, die allerdings nicht zur Rezension vorlagen.

Die Gentlemen von der Insel sind alles andere als müde, und das im 43. Dienstjahr seit ihrer Gründung 1969. Ganz im Gegenteil beweisen sie mit „Seven Deadly“, dass sie immer noch im Stande sind, Musik zu kreiieren, von der die Meisten Anderen nur träumen. UFO 2012, das ist eine gesunde Mischung aus krachendem Rock´n Roll und cleveren, altersweisen Songstrukturen, die auch mal Zeit zum Atmen lassen. So kann es weitergehen meine Herren!

WERTUNG:

Trackliste:

1.Fight Night
2.Wonderland
3.Mojo Town
4.Angel Station
5.Year Of The Gun
6.The Last Stone Rider
7.Steal Yourself
8.Burn Your House Down
9.The Fear
10.Wavin Good Bye

Stefan

VENGEANCE – Crystal Eye

Band: Vengeance
Album: Crystal Eye
Plattenfirma: SPV
Veröffentlichung: 24.02.2012
Homepage: www.vengeanceonline.nl

Über 30 Jahre ist es nun schon her, dass Leon Geowie seine Band VENGEANCE gegründet hat. Nach vielen Höhen und Tiefen sind die Niederländer seit ihrem Comeback „Back In The Ring“ wieder einigermassen fest im Sattel, denn auch das bisher letzte Album „Soul Collector“ von 2009 konnte überzeugen. Leider gibt es aber nicht nur gute Nachrichten zu vermelden, denn mit Jan Somers ist der Originalgiitarrist im Januar letzten Jahres mit nur 46 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben. Just, nachdem er sich zu „Soul Collector“ wieder zur Band gesellt hat und auch am aktuellen Opus „Crystal Eye“ mitgearbeitet hatte. Aber das Vermächtnis Somers´ ist neben dem Coverartwork aber auch beim abschließenden Instrumental „Jans End Piece“ zu spüren, in dem seine letzten Soli zusammengefasst wurden. Zudem ist sein Sohn Timo als Gastmusiker an der Gitarre zu hören. Desweiteren hat der frühere Gitarrist Arjen Lucassen den Titelsong zusammen mit Geowie geschrieben und Ex-BLACK SABBATH Sänger Tony Martin steuert einen Song aus seiner Feder bei. Ein bunter Strauß an Melodien also, den VENGEANCE auf ihrem mittlerweile zehnten Studioalbum zusammengetragen haben.

Dieses beginnt mit „You And I“ recht ungestüm, aber in bester VENGEANCE-Manier. „Bad To The Bone“ ist ein schöner Midtempo-Stampfer und „Barbeque“ (nicht nur seines Namens wegen) das erste richtige Highlight der Platte. „Shock Me Now“ haut in die gleiche Kerbe und das quirlige „Five Knuckle Shuffle“ sorgt für Abwechslung. „Desperate Women“ rockt genau so, wie es VENGEANCE Fans erwarten. Das flotte „Whole Lotta Metal“, geschrieben von Tony Martin, gibt ordentlich Gas, bevor das Tempo bei „Promise Me“ runtergefahren wird. Der Titeltrack ist mit seinen 6 ½ Minuten eine Reise auf den sieben Weltmeeren, die mit leicht progressiven Elementen von Arjen Lucassen überzeugt. Das schleppende Tempo gibt dem Song den letzten Kick – einfach nur geil und ein kommender Klassiker der Band! Das nachdenkliche „Missing“ ist eine perfekte Überleitung zum schon erwähnten Instrumental „Jans End Piece“, das das Album abschließt. Außer man gönnt sich das limitierte Digipack, das neben dem Bonustitel „Paint This Town“ noch eine Radio Version von „Barbeque“ enthält.

Ich habe ja noch gar kein Wort über die Besetzung auf „Crystal Eye“ verloren. Höchste Zeit, die wirklich hochkarätigen Namen der Mitwirkenden zu nennen, denn neben Shouter Leon Geowie ist Keri Kelli (Ex-ALICE COOPER, L.A. GUNS, BIG BANG BABIES u.v.m.) an der Gitarre zu hören, Ex-AC/DC Drummer Chris Slade sitzt hinter der Schießbude und Chris Glen (MICHAEL SCHENKER GROUP) zupft den Bass. Außerdem hat Michael Voss nicht nur ein paar Gitarrenparts übernommen, er hat auch den Großteil der Songs mit Geowie verfasst und die Scheibe auch produziert hat. Ja, wenn das nicht runter geht wie Öl?!

„Crystal Eye“ ist ein cooles Rock´n Roll Album, das die vergangenen Zeiten der Band nicht außer Acht lässt, sich aber auch im Hier und Jetzt wiederfindet. Kurz und knapp formuliert: ein Hardrock-Album, wie es heute klingen muss mit tollen Songs und einem schönen trockenen Sound. Kaufen!

WERTUNG:

Trackliste:

1.Me And You
2.Bad To The Bone
3.Barbeque
4.Shock Me Now
5.Five Knuckle Shuffle
6.Desperate Women
7.Whole Lotta Metal
8.Promise Me
9.Crystal Eye
10.Missing
11.Jans End Piece

Stefan

SHAMELESS – Dial S For Sex

Band: Shameless
Album: Dial S For Sex
Plattenfirma: RSR
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Homepage: www.shamelessrock.com

Deutschlands Vorzeige-Sleazer Alexx Michael lädt zu einer neuen Fahrt mit seiner All-Star Band SHAMELESS. „Dial S For Sex“ nennt sich die neue Platte, die aber nur bedingt neu ist. Dazu aber später mehr. Abermals tummeln sich Szenegrößen wie Shouter Steve Summers (PRETTY BOY FLOYD), Sänger Stevie Rachelle (TUFF) oder Gitarrist Keri Kelli (ALICE COOPER, PBF, BIG BANG BABIES u.v.m.), die dieses Projekt zu etwas Besonderem machen. Mit geilen Alben wie „Queen 4 A Day“ hat Alexx den Sunset Strip der 80ger schon mehr als einmal in die Neuzeit gerettet, mal sehen, ob es ihm auch 2012 gelingt.

Auf den ersten Blick befinden sich 15 Songs auf der neuen Scheiblette, sieht man aber etwas näher hin, kristallisieren sich nur 7 neue Stücke heraus, von denen auch noch 4 Coverversionen sind. Der Opener „Innocent Is No Excuse“ ist eine SHAMELSS Nummer, wie sie im Buche steht. Zeitloser Sleazerock alter Schule ohne Schnörkel, dafür aber mit großartigen Melodien und natürlich mit Steve Summers am Mikro, da bleibt kein Auge trocken. Danach gibt es mit „Hot & Cold“ ein Cover des KATY PERRY Songs. Keine schlechte Idee, aber der Hammer ist der Song nicht geworden – zumal er gleich in 2 Versionen vertreten ist. Einmal mit Steve Summers und ein weiteres Mal mit einer Dame namens Lauren Breen gegen Ende der Scheibe. Es folgt eine Adaption von „Summertime Goodbye“, im Original von TUFF – cool umgesetzt, aber auch die ursprüngliche Version war schon genial. Absolut punkten kann Alexx Michael und seine Mannschaft aber wieder einem weiteren neuen Song: „Live 4 Today“ – SHAMELSS and Glamrock at its´best!!! Mit „Always On My Mind“ präsentieren uns die Jungs noch einen Song von ELVIS PRESLEY himself, bevor es mit „Love The Way You Make“ den dritten neuen Song aus eigener Feder gibt. Es folgen 5 Neueinspielungen vom 2002er Album „Splashed“. Warum? Keine Ahnung. Aber Stücke wie „Don´t Hesitate“ oder „Goodbye 2U“ sind schon ziemlich cool. An Stelle Nr. 12 geben uns die Jungs eine weitere Coverversion: „Far Away“, eine schöne Akustikversion eines alten PRETTY BOY FLOYD Songs. Die letzten 3 Tracks sind nur noch Füllwerk, denn die zweite Version von „Hot & Cold“ sowie „Summertime Reprise“ hätte man sich sparen können. Zum Schluß gibt es noch die SHAMELESS Version von „Happy Birthday“, ein netter Gag für alle Rocker, die die lästige Singerei satt haben oder in der Disse einfach mal gebührend gefeiert werden möchten.

Zählen wir mal zusammen: Eigentlich ist „Dial S For Sex“ ein wildes Sammelsurium aus alten Songs, Coverversionen und anderen Gimmicks, angereichert durch einige neue Songs, die allesamt klasse sind. Ich persönlich hätte mir ein Full Lengh Album mit neuem Material gewünscht und wären alle Stücke so geil ausgefallen wie „Innocence Is No Excuse“ oder „Live 4 Today“ hätten wir wieder mal nen Knaller aus dem Hause SHAMELESS, der ganz locker an meinen Liebling „Queen 4 A Day“ anknüfpen könnte. So ist der Rundling „nur“ ein netter Zeitvertreib bis zum hoffentlich bald folgenden neuen Album! Stay Glam!

WERTUNG: 

Trackliste:

1.Innocent Is No Excuse
2.Hot Cold
3.Summertime Goodbye
4.Live 4 Today
5.Always On My Mind
6.Love The Way You Make
7.Don´t Hesitate
8.UI
9.Operator
10.Toy Human
11.Goodbye 2 U
12.Far Away
13.Hot Cold
14.Summertime Reprise
15.Happy Birthday To You

Stefan

HUMAN TEMPLE – Halfway To Heartache

Band: Human Temple
Album: Halfway To Heatache
Plattenfirma: Escape Music
Veröffentlichung: 24.02.2012
Homepage: www.humantemple.com

2 Jahre nach ihrem zweiten Album „Murder Of Crows“ klopfen die finnischen Hardrocker von HUMAN TEMPLE erneut an, um den Nachfolger „Halfway To Heartache“ zu präsentieren. Immerhin haben die Fans nicht wieder lange 6 Lenze warten müssen, um ein neues Album in Händen halten zu können. Auch das Line-Up ist relativ stabil geblieben: Janne Hurme (v.), Risto Tuominen (g.), Kalle Saardinen (d.) (der Petri Sehto ersetzt), Jori Tojander (k.) und Harri Kinnunen (b.) bilden HUMAN TEMPLE anno 2012. Als Gastmusiker wird NIGHWISH´s Emppu Vourinen genannt, der auch die Kings Of Tennis Metal BROTHER FIRETRIBE ins Leben gerufen hat (wann kommt denn da mal wieder was Neues???).

Mit „I Will Follow“ beginnt die Scheibe recht flott und eingängig und kann im Mittelteil sogar mit einigen Prog-Elementen punkten – die Nummer ist ungewöhnlich hart für die Band, aber saustark. „Bleeding Through“ ist ein schöner Midtempo-Song, der zu gefallen weiß. „Like A Beat Of A Heart“ fällt allerdings etwas ab. Das Stück hat mit einem sehr mittelmässigen Refrain zu kämpfen. Das relaxte „Our World Our Time“ kann aber wieder etwas Boden gut machen. Was aber beim folgenden „Almost There“ nicht der Fall ist. Abermals verfangen sich die Finnen in Belanglosigkeit und bieten biedere Hausmannskost, die schon 100 mal durch die Gehörgänge geflitzt ist, sie aber auch genau so schnell wieder verlassen hat. Da kann auch die langweilige Umsetzung des FLEETWOOD MAC Hits „Little Lies“ nichts helfen. Leider schippert „Halfway To Heartache“ in diesem Fahrwasser weiter, denn Songs wie „Run Away“, „Misery“ oder „She Talks To Angels“ sind Massenware ohne Wiedererkennungswert. „Some Things Are Never Long Time Ago“ kann sich etwas abheben und an die ersten beiden guten Songs anknüpfen. Dazwischen macht sich Langeweile breit.

Schade, nach dem ganz passablen Vorgänger hätte ich echt mehr erwartet. Leider ist auch nicht vermerkt, inwiefern sich Herr Vourinen hier eingebracht hat, denn das Songwriting hätte ihn teilweise nötig gehabt (oder hat er sich dort verdingt?). So bleibt ein fader Beigeschmack bei den meisten Songs. Eine Handvoll Stücke hauen allerdings auch mächtig auf den Busch. Ein ganz knapper Siebener, weil es mir um die starken Songs echt leid tut.

WERTUNG:

Trackliste:

1.I Will Follow
2.Bleeding Through
3.Like A Beat Of A Hear
4.Our World Our Time
5.Almost There
6.Run Away
7.Little Lies
8.Because Of You
9.Misery
10.Some Things Are Never Long Time Ago
11.She Talks To Angels

Stefan

FREEDOM CALL – Land of the Crimson Dawn

Band: Freedom Call
Album: Land of the Crimson Dawn
Spielzeit: 70:00 min
Plattenfirma: Steamhammer/SPV
Veröffentlichung: 24.02.2012
Homepage: www.freedom-call.net

Ja, ja die guten FREEDOM CALL rund um Gitarrist und Gründer Chris Bay sind eine Band die schon immer polarisierten. Die einen hassen sie, die anderen lieben sie. Ich zähle mich zu den letzteren. Deswegen war ich auch so auf das neue Album „Land of the Crimson Dawn“ gespannt, ist es doch das erste Album da komplett ohne den Einfluss von Gründungsmitglied und Drummer Daniel Zimmermann entstand.
Ich glaube die Callers genau vorzustellen, hieße Eulen nach Athen tragen, im Jahr 1999 erschien ihr Debütalbum „Stairway to Fairyland“ und bis heute brachte es die Band auf ganze 8 Veröffentlichungen. Eine stolze Zahl in 13 Jahren.
Die Band präsentiert uns wie immer, Melodic Metal mit allem was dazugehört, Keybaords, fein ausgearbeiteten Melodien, sowie Ohrwurmrefrains.
Mit dem neuen Album möchte man, nachdem sehr düsteren und melancholischen Vorgänger „The Legend of the Shadowking“, wieder etwas mehr abwechslungsreicher, melodischer und fröhlicher werden. Bevor wir schauen ob das geklappt hat, ein kurzer Blick auf die Bandaufstellung. Da hätten wir Chris Bay (Gesang, Gitarre), Lars Rettkowitz (Gitarre), Samy Saemann (Bass) und Klaus Sperling (Schlagzeug).
Ohne große Einleitung kommen die Jungs gleich beim ersten Track „Age of the Phoenix“ zur Sache. Eigentlich ist das ganze ein schneller, typischer FREEDOM CALL Song. Ein Fantasy Thema, mit feinen, eingängigen Melodien und einem Mitsingchorus. Nicht überragend, als Opener geht das Ganze aber vollkommen in Ordnung.
Mit „Rockstars“ folgt dann ebenfalls eine recht eingängige Nummer, die mit einem Ohrwurmchorus daher kommt und mit ein paar interessanten Gesangslinien auffällt.
Der beiden ersten Volltreffer folgen dann mit dem anschließenden Titeltrack „Crimson Dawn“ und wenig später „Back into the Land of Light“. Hier gehen die Jungs wieder voll aufs Ganze. Feine Instrumentalisierung, angenehme Melodien, mehrstimmige Chöre und Keyboarduntermalung vom Feinsten. Der langgediente FREEDOM CALL Fan wird diese Nummer lieben!
Coole FREEDOM CALL typischen Midtemposong’s findet man dann in den folgenden „Hero on Video“ und „Rockin Radio“. Beides auch absolute Ohrwürmer.
Im Schlussdrittel der Platte kann man ebenfalls mit guten Songs aufwarten. Das Abschlusspackage „Space Legends“ und „Power & Glory“ sind dort auf jeden Fall hervorzuheben und damit wird die starke Platte auch gekonnt abgeschlossen.

Anspieltipps:

Jede Menge guter Songs tummeln sich auf den neuen Werk von FREEDOM CALL, darunter fallen auf jeden Fall der Titeltrack “Crimson Dawn”, “Hero on Video”,  “Rockin‘ Radio” und „Power & Glory“.

Fazit :

Das neue FREEDOM CALL Album ist ähnlich stark geworden, wie der Vorgänger “The Legend of the Shadowking”. War es auf dem Vorgänger eher geschichtsträchtige Themen, beackert man hier wieder alltagsübliche Themen.
Nach wie vor wissen die Jungs um Chris Bay absolut mit Melodien und eingängigen Songs umzugehen und zaubern dem Zuhörer hier über 1 Stunde ein Lächeln ins Gesicht.
Fans werden sich das Album eh holen und für jeden FREEDOM CALL Hasser sei gesagt, manch ernstere Bands können sich an diesen Jungs echt ein Beispiel nehmen!

WERTUNG:

Trackliste:

01. Age of the Phoenix
02 .Rockstars
03. Crimson Dawn
04. 66 Warriors
05. Back into the Land of Light
06. Sun in the Dark
07. Hero on Video
08. Valley of Kingdom
09. Killer Gear
10. Rockin` Radio
11. Terra Liberty
12. Eternity
13. Space Legends
14. Power & Glory

Julian

NITROGODS – Nitrogods

Band: Nitrogods
Album: Nitrogods
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: Steamhammer/SPV
Veröffentlichung: 24.02.2012
Homepage: www.nitrogods.de

Oh ha, na das kann ja heiter werden! Drei Männer, drei Instrumente und die pure Power von Rock N Roll und Heavy Metal. Noch dazu sind die drei Jungs von NITROGODS wahrlich keine Unbekannte im Business. Aber der Reihe nach.
NITROGODS bringen dieser Tage ihr selbstbetiteltes Debütalbum auf den Markt auf dem sie eine ganz klare Message vertreten. Weg von den ganzen Computergestützten Produktionen, hin zu ehrlichen, handgemachten Rock und Metal!
Somit findet man auf dem Album 12 Nummern voll von bratenden Gitarrenriffs, ungekünstelten Drums und pumpenden Bassläufen und dazu noch der unverwechselbare Gesang, der rau und erdig klingt. Da werden natürlich gleich Vergleiche mit MOTÖRHEAD oder ROSE TATTOO gezogen werden.
Die Männer hinter NITROGODS sind Henny Wolter (Gesang, Gitarre, THUNDERHEAD, Ex SINNER, Ex PRIMAL FEAR), Klaus Sperling (Schlagzeug, Ex SINNER, EX PRIMAL FEAR, FREEDOM CALL) und Claus „Oimel“ Larcher (Gesang, Bass). Man konnte auch zwei Gastmusiker für das Debüt gewinnen, Dan McCafferty (NAZARETH) und ´Fast` Eddie Clarke (MOTÖRHEAD, FASTWAY D) wirkten auf dem Debütalbum mit.
Genug gelabert, steigen wir gleich mit dem ersten Track „Black Car Driving Man“ in die Scheibe ein. Und hier wird uns gleich gezeigt wo der Hammer hängt, rockige Riffs, paaren sich mit dem pumpenden Bass und dem genauen Spiel der Drums. Dazu kommt noch der absolut unverwechselbare Gesang von Oimel, der Mann muss wirklich Stahlnägel gegurgelt haben…einfach eine Nummer voll auf die Zwölf und ein perfekter Appetithappen für das was danach noch folgt.
Mit der nächsten Abrissbirne, bezeichnenderweise „Demolition Inc.“ geht es auch direkt im Takt weiter. Das Gaspedal wird hier noch ein wenig mehr durchgetreten und der Chorus ist hier auch ein wenig zwingender und bleibt besser im Ohr hängen. Von daher haben wir hier den ersten Volltreffer zu verbuchen.
Wir springen gleich zu „Gasoline“ welches einen geilen Groove besitzt und dieses Mal von Henny gesungen wird. Eine schöne Abwechslung.
Nun folgt bei „Whiskey Wonderland“ der Auftritt von Dan McCafferty und der Song ist wie für ihn gemacht, rau, erdig und nach Rock N Roll klingt der Song. Äußerst coole Nummer.
Was finden wir noch auf der Platte? Das eingängige „Licence to play loud“ gleich im Anschluss z.B., der Arschtritt Song „Lipsynch Stars“ (gerichtet an alle Playback Bands da draußen), das groovige „The Devil dealt the Deck“ oder der krachende Abschlussdoppelpack bestehend aus „Wasted in Berlin“ und „Zombietrain“.
Alles Songs, die absolute Volltreffer sind und auf keiner Metalparty fehlen sollten!

Anspieltipps:

Einen bunten Strauß erstklassiger Songs finden wir hier auf dem Debütalbum der NITROGODS. Darunter fallen z.B. “Demolition Inc.”, “Gasoline”, “Lipsynch Stars” “Licence to play loud” oder “Wasted in Berlin“.

Fazit :

Auch wenn ich eher im Power Metal Genre daheim bin, so ab und an darf es dann doch eine Portion erdigen Heavy Rocks sein. NITROGODS bietet uns auf ihrem Debütalbum genau das, was sie uns vollmundig vorab versprochen haben. Erdigen Heavy Rock ohne viel Schnick Schnack. Für jede Metalparty ist diese Platte ein Bereicherung, ach was sage ich, die NITROGODS selbst sind eine Bereicherung für die vielleicht etwas zu sterile Metal Szene.
Nicht nur Freunde von Lemmy und Co werden an der Platte auf jeden Fall Gefallen finden.

WERTUNG:

Trackliste:

01. Black Car Driving Man
02. Demolition Inc.
03. At Least I´m Drunk
04. Gasoline
05. Whiskey Wonderland
06 .Licence To Play Loud
07. Lipsynch Stars
08. The Devil Dealt The Deck
09. Rifle Down
10. Riptide
11. Wasted In Berlin
12. Zombietrain

Julian

LYRIEL – Leverage

Band: Lyriel
Album: Leverage
Spielzeit: 37:50 min
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 24.02.2012
Homepage: www.lyriel.net

Wenn man eine Symphonic/Gothic Metal Band aus Deutschland mit weiblicher Frontfrau kennen muss, dann sind das LYRIEL. Die Band hat nun auch schon einige Jahre auf dem Buckel, gegründet wurden sie 2003, und präsentiert uns dieser Tage ihr mit Spannung erwartetes viertes Album „Leverage“, welches gleichzeitig das Labeldebüt beim neuen Label AFM Records darstellt.
Das letzte Album „Paranoid Circus“ datiert aus dem Jahre 2010, brachte der Band einiges an positiver Presse und man stieg in die Bell Etage der deutschen Gothic Metal Bands auf. Alleine der Videoclip zum Titelstück wurde in wenigen Monaten mehr als eine halbe Millionen mal aufgerufen, was glaube ich den Stellenwert der Band nur unterstreicht.
Mit dem neuen Album möchte man abwechslungsreicher, melodischer und ein wenig härter klingen. Wir werden später schauen, ob das der Band gelungen ist.
Zuvor sei noch erwähnt das man mit Thomas Lindner (SCHANDMAUL) einen Gastsänger an Bord hat, der mit Sängerin Jessica ein deutsches Duett zum Besten gibt.
Die aktuelle Bandzusammenstellung liest sich so, Jessica Thierjung (Gesang), Linda Laukamp (Cello), Oliver Thierjung (Gitarre), Markus Fidorra (Schlagzeug), Martin Ahmann (Keyboard), Joon Laukamp (Geige) und Tim Sonnenstuhl (Bass).
So genug der Vorreden, steigen wir gleich mit dem ersten Track, dem „Intro“ in die Platte ein. Hier wird nur Stimmung erzeugt und runtergezählt bis es dann beim Titeltrack „Leverage“ gleich zur Sache geht. Harte Riffs wechseln sich mit treibenden Drums ab und über allen trohnt der Gesang von Frontfrau Jessica. Auf jeden Fall ist die Nummer ein Volltreffer und ein würdiger Titeltrack!
Beim folgenden „Parting“ gibt es ein paar Mittelaltereinflüsse zu hören, die dem Song gut zu Gesicht stehen. Es entsteht eigentlich eine gute Mischung zwischen rockigen und mittelalterlichen Klängen und der Chorus ist auch absolut gelungen und lädt zum mitsingen ein.
Einen ordentlichen Schub Härtegrad zusätzlich hat „Voices in my Head“ erfahren. Hier wird immer mal wieder gerockt und geschreddert was die Gitarren her geben und auch der Gesang ist ein wenig zwingender. Ansonsten gibt es hier aber Business as usual ala LYRIEL.
In der Mitte des Albums hat man dann zwei deutschsprachige Songs platziert. Bei „Aus der Tiefe“ stemmt Jessica das Ding noch alleine, bei „Wenn die Engel fallen“ erhält sie aber prominente Unterstützung durch den schon angesprochenen Thomas Lindner.
Mit dem schönen Doppelpack „Side by Side“ und „Repentance“ entlassen uns LYRIEL aus ihrem neuen Album und auch hier zeigen sie das mit ihnen gerechnet werden muss, wenn man die besten Gothic Metal Band’s aus Deutschland aufzählt.

Anspieltipps:

Es gibt hier recht viele starke Songs, ein wenig hervorstechen tun aber “Leverage”, “Parting”, “Wenn Engel fallen” und “Repentance”.

Fazit :

Gothic Metal ist eigentlich nicht so mein Gebiet. Aber LYRIEL schaffen es mit ihrem neuen Album mich doch zu fesseln und mal ein wenig genauer hinzuhören. Sie mixen gekonnt mittelalterliche Einflüsse mit Metalklängen und haben auch Überraschungen in Form der deutschsprachigen Lieder auf Lager.
Der klare, ausdrucksstarke Gesang von Fronterin Jessica trägt natürlich auch dazu bei das das Album absolut gelungen ist.
In Summe kann man LYRIEL einfach nur gratulieren, Symphonic/Gothic Anhänger sollten die Scheibe auf jeden Fall antesten!

WERTUNG:

Trackliste:

01 .Intro
02. Leverage
03. Parting
04. Voices In My Head
05. The Road Not Taken
06. White Lilly
07. Aus Der Tiefe
08. Wenn Die Engel Fallen
09. Side By Side
10. Repentance

Julian