DESERT SIN – Destination Paradise

Band: Desert Sin
Album: Destination Paradise
Spielzeit: 47.10 min
Plattenfirma: Pure Steel Records
Veröffentlichung: 20.01.2011
Homepage: www.desertsin.net

Pure Steel Records scheint vermehrt auf Österreicher zu stehen. Nach MORTICIAN kommt nun mit DESERT SIN die nächste Band aus unserem Nachbarland. Mit „Destination Paradise“ bringen die Jungs dieser Tage ihr zweites Album raus. Das Debütalbum „The Edge of Horizon“ erschien 2009 ebenfalls bei Pure Steel Records.
Dieses brachte ihnen auch einen vielumjubelten Auftritt auf dem Swordbrothers Festival ein.
Nun sind die 5 Österreicher also wieder mit voller Kraft zurück und gehen auch beim neuen Werk nicht von ihrer Linie des melodischen Power/Heavy Metal’s ab. Garniert mit kräftigen Drumming, sowie ordentlichen Keyboardeinsätzen dürfte uns etwas ordentliches hier erwarten.
Die Band besteht aus Roman Fischer (Keyboard), Sandro Holzer (Gesang, Gitarre),
Rainer Fischer (Bass), Harald Vogl (Schlagzeug) und Stefan Entner (Gitarre).
So, nachdem wir die Formalitäten geklärt haben, starten wir gleich mal mit dem Intro „Awakening“ durch. Hier wird ein bisschen Stimmung erzeugt, bevor es dann direkt mit dem Titeltrack „Destination Paradise“ zur Sache geht. Eine Midtempo Nummer die ganz klar vom ordentlichen Rythmusteppich und den eingängigen Melodien sowie dem klasse Chorus getragen wird. Sänger Sandro liefert hier auch eine ordentliche Leistung ab, so dass wir es hier mit einem gelungenen Auftakt zu tun haben!
Beim folgenden „Kill the King“ drücken die Jungs ordentlich aufs Gaspedal und zaubern uns so einen MANOWAR Gedächtnissong aufs Parkett, der sich auch sehen lassen kann. Zwar eine recht einfach gestrickte Nummer, die aber mit ihrem coolen Chorus und den Melodien absolut punkten kann.
Ein Ohrenschmaus erwartet uns dann bei „Follow me“. Man höre sich nur mal die Instrumentalisierung am Anfang an! Coole Riffs und Grooves zaubern die Jungs hier aus dem Hut und auch in der Folge kann man mit den Tempowechseln und dem gelungenen Chorus überzeugen.
Absolut erwähnenswert in der Folge sind auf jeden Fall die Tracks „The Seed of Destruction“ und „Hero“. Der Rest geht leider ein bisschen in der Belanglosigkeit unter, was äußerst schade ist. Hier wäre eindeutig mehr drin gewesen!

Anspieltipps:

Die Hits kann man hier recht schnell benennen. Der Titeltrack “Destination Paradise”, “Kill the King”, Follow me” und “Hero” gehören auf jeden Fall dazu.

Fazit :

Schade, schade muss ich da sagen. DESERT SIN verschenken hier leider, leichsinnig Punkte, da sie die Klasse mancher Songs nicht durch die komplette Spielzeit halten können. Ansonsten wäre “Destination Paradise” sicherlich ein absoluter Ohrenschmaus geworden. Schlecht ist das Album aber bei weitem nicht, aber halt auch nicht weltbewegend.
Da ist fürs nächste Album auf jeden Fall noch Luft nach oben da. Checkt das Album am Besten einfach mal und entscheidet dann selbst ob es euch euer Geld wert ist!

WERTUNG:

Trackliste:

01. Awakening
02. Destination Paradise
03. Kill the King
04. Would you release me
05. Follow me
06. In Silence
07. The Seed of Destruction
08. Creation
09. Hero
10. Circle of Twilight

Julian

BEYOND THE BRIDGE – The old Man & The Spirit

Band: Beyond the Bridge
Album: The old Man & The Spirit
Spielzeit: 70:00 min
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 20.01.2011
Homepage: www.beyondthebridge.net

Heute darf ich euch eine neue deutsche Progressive Metal Band vorstellen. Die Jungs und das Mädel hören auf den klangvollen Namen BEYOND THE BRIDGE und bringen dieser Tage ihr Debütalbum „The old Man & The Spirit“ auf den Markt.
1999 schon gegründet, startet man erst im Jahre 2006 so richtig durch, nachdem Bandgründer und Gitarrist Peter Degenfeld entschied die Band zu reanimieren. Zusammen mit Keyboarder Christopher Tarnow verbrachte er die nächsten Jahre damit die Songs auszuarbeiten. Nacheinander kamen nun Dominik Stotzem (Bass),
Fabian Maier (Schlagzeug) und für den Gesang Herbie Langhans (SEVENTH AVENUE, SINBREED) und Dilenya Mar, nachdem man sie auf einem Jazzkonzert entdeckt hatte, in die Band.
Abschließend ergatterte man noch einen Major Deal mit Frontiers Records und war nun bereit seine ausgearbeiteten Songs der Welt zu präsentieren.
Man darf sich also auf astreinen Progressive Metal mit erstklassigen Wechselgesang freuen.
Mit „The Call“ wird das Album eröffnet. Hier haben wir es gleich mit einem progressiven Sahnestückchen zu tun, bei dem Herbie alleine den Gesang meistert. Der Song besticht sofort, durch seine Abwechslung, die gute Melodien und dem eingängigen Chorus. Wenn dieser Opener die Marschrichtung fürs Album ist, dann können wir uns wirklich auf was gefasst machen!
Beim folgenden „The Apparition“ gibt es dann zum ersten Mal den klasse Wechselgesang zwischen Herbie und Dilenya zu hören. Und die beiden heben das Ganze wirklich nochmal auf eine ganz andere Stufe! Wunderbare Instrumentalisierung, ein Chorus zum da nieder knie und ordentlich Schmackes wird uns hier geboten. Mördersong! Muss man gehört haben!
Das BEYOND THE BRIDGE auch die leisen Töne beherrschen beweisen sie uns bei „World of Wonders“. Eine Halbballade die nur von Dilenya gesungen wird und durch die sie alleine schon mächtig Atmosphäre erhält. Wieder so ein Mörderteil von Song!
Danach gibt es ein bisschen Instrumentale Aktion, bevor es bei dem nächsten Volltreffer „The Struggle“ wieder so richtig abgeht. Das Ding besitzt einen tierischen Groove, den man sich einfach nicht entziehen kann. Man merkt bei den Songs einfach dass die Band recht lange an dem Album gearbeitet hat und so einfach alles perfektioniert hat.
Auch zum Ende der Platte hin hauen uns BEYOND THE BRIDGE mit „The Difference is Human“, „Where the Earth and the Sky meet“ und „All a Man can do“ nochmal richtig starke Songs um die Ohren. Ich bin echt geplättet und muss schnell erneut den Play Knopf drücken, um mir das Album wieder reinzuziehen!

Anspieltipps:

Ich denke das Album ist so vielschichtig, hier kann man keine einzelnen Songs hervorheben, das muss man sich am Stück gönnen.

Fazit :

Alle Achtung! BEYOND THE BRIDGE haben gleich zum Jahresanfang für eine der Überraschung im Progressiv/Melodic Metal Bereich gesorgt. Mit ihrem Debütalbum zaubert man ein geniales Werk und beglückt damit die sicherlich, nach diesem Album, große Fanschar. Man macht hier eigentlich nicht viel falsch. Der Anteil von Progressivität und Melodic ist genau richtig und auch die instrumentalen Zwischenstücke sind nicht störend oder überlang.
Dazu hat man mit dem Gesangspaar Herbie und Dilenya absolut Könner am Werk und auch der Rest der Band weiß absolut zu überzeugen!
Hier gibt es eine absolute Kaufempfehlung von mir für Melodic und Progressive Metal Fans, dieses Album sollte man sich nicht entgehen lassen!

WERTUNG:

Trackliste:

01. The Call
02. The Apparition
03. Triumph of Irreality
04. The Spring of it all
05. World of Wonders
06. The Primal Demand
07. Doorway to Salvation
08. The Struggle
09. The Difference is Human
10. Where the Earth and the Sky meet
11. All a Man can do

Julian

MEGAHERZ – Götterdämmerung

Band: Megaherz
Album: Götterdämmerung
Spielzeit: 49:48 min
Plattenfirma: Golden Core Records/ZYX
Veröffentlichung: 20.01.2012
Homepage: www.megaherz.de

Wer hätte gedacht, dass eine Band wie MEGAHERZ 15 Jahre nach ihrem Debüt „Wer bist Du?“, das Hits wie „Gott sein“ oder den Titeltrack enthielt, heute noch am Drücker ist und jetzt ihr bereits siebtes Studioalbum „Götterdämmerung“ unter die Meute wirft? Ich nicht, wenn ich ehrlich bin. Denn speziell im Bereich der Neuen Deutschen Härte (NDH) waren die meisten Combos ziemlich kurzlebig. Außerdem ist diese Musikrichtung nach ihrer Hochzeit in den 90gern heute nur noch Nebensache. Aber MEGAHERZ haben konstant gute Alben veröffentlicht und obwohl der letzte Studio-Release schon über 3 Jahre zurückliegt, war die Band zwischenzeitlich nicht faul und hat neben einer Best Of noch ein Remix-Album herausgebracht. Mittlerweile können die Münchner mit Christoph Klinke an der Gitarre als Verstärkung begrüßen. Und auch wenn der Release schon für Oktober 2011 angepeilt war, fällt jetzt endgültig der Startschuß für „Götterdämmerung“:

Los geht die Fahrt mit der ersten Singleauskopplung „Jagdzeit“, definitiv einem zukünftigen Hit der Band. Hart, kompromisslos und sexy mit der gewohnten Eingängigkeit machen die Bayern hier alles richtig. „Heute Nacht“ erinnert an frühere Goldstücke wie „Himmelfahrt“ oder „5. März“ und kann mit einem tollen Chorus punkten. „Keine Zeit“ ist ein schneller, wütender Industrial-Brecher, der die Hetzerei anprangert, die heutzutage herrscht – egal ob im Beruf oder privat. „Das Licht am Ende der Welt“ ist eine Neueinspielung vom 2000er Album „Himmelfahrt“, aufgepeppt mit tollen Orchesterarrangements. „Rabenvater“ ist ein RAMMSTEIN-Klon erster Güte und auch „Prellbock“ ist im selben Fahrwasser unterwegs. Leider setzt sich das im weiteren Verlauf immer wieder fort – die Frische der ersten Songs geht etwas verloren und die „Götterdämmerung“ versinkt etwas im Mittelmaß. „Herz aus Gold“ kann noch einmal punkten und auch „Kopf oder Zahl“ kommt gefällig daher.

MEGAHERZ haben nichts verlernt und können auch auf ihrem siebten Studioalbum wieder einige Hits vorweisen, die in den Clubs der Nation laufen werden. Leider wird die Scheibe zum Schluß hin etwas fader und die teilweise große Nähe zu den Kollegen von RAMMSTEIN ist etwas nervig.  Die Jungs können die Klasse ihres Kavalierstarts mit „Jagdzeit“ oder „Heute Nacht“ nicht ganz halten, trotzdem ist „Götterdämmerung“ eine gelungene Reise in die Welt der Neuen Deutschen Härte. MEGAHERZ sind definitiv eine Vorzeigeband dieses Genres, das unterstreichen die Münchner auch mit ihrem aktuellen Streich.

WERTUNG:

Trackliste:

1.Jagdzeit
2.Heute Nacht
3.Keine Zeit
4.Das Licht am Ende der Welt
5.Rabenvater
6.Prellbock
7.Mann im Mond
8.Feindbild
9.Herz aus Gold
10.Abendstern
11.Kopf oder Zahl

Stefan

STAHLMANN – Quecksilber

Band: Stahlmann
Album: Quecksilber
Spielzeit: 36:55 min
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 20.01.2012
Homepage: www.stahlmann.tv

Die Diskussion darüber, ob die Welt eine weitere Band braucht, die wie RAMMSTEIN tönt, ist so müßig wie bei den Kollegen von AC/DC, wo es auch unzählige Kapellen gibt, die die Musik von Angus & Co. mehr oder weniger kopieren. Somit bleibt auch die zweite Scheibe der Göttinger STAHLMANN absolute Geschmackssache und der Fan muss für sich selbst entscheiden, wie er diesen Klon-Vorwürfen gegenüber steht.

Eines ist jedenfalls sicher: STAHLMANN sind ihrem eingeschlagenen Weg treu geblieben, denn gegenüber dem Debüt hat sich wenig geändert: harte Gitarrengewitter, eingängige Melodien, jede Menge Synthies und relativ simple Texte.

Ich will auch gar nicht weiter auf die einzelnen Songs eingehen, denn die Richtung ist ohnehin oben schon beschrieben. Ich möchte aber trotzdem ein paar Highlights herausheben: der Opener „Engel der Dunkelheit“, das gefällige „Spring nicht“ oder die erste Single „Tanzmaschine“ (von der es am Ende des Rundlings auch einen Club Remix gibt) sind meine Anspieltipps, und wer auf die Trackliste unten schaut, wird feststellen, dass ich hier die ersten drei Stücke hervorgehoben habe. Danach kann das Göttinger Trio die hochgesteckten Ziele nicht mehr ganz erfüllen und bleibt im oberen Mittelfeld stecken. 

Das Fazit ist ganz einfach: für Fans von RAMMSTEIN, MEGAHERZ oder EISBRECHER eine lohnende Sache, wenngleich das Album auch nicht über die komplette Distanz überzeugen kann und eine ziemlich kurze Laufzeit für die hart verdiente Kohle bietet. Für alle, die mit Plagiatsvorwürfen um sich werfen eher weniger empfehlenswert. Mal sehen, was die Tour mit den Labelmates von EISBRECHER bringt…

WERTUNG:

Trackliste:

1.Engel der Dunkelheit
2.Spring nicht
3.Tanzmaschine
4.Asche
5.Mein Leib
6.Am Grunde
7.Götter
8.Schmerz
9.Diener
10.Tanzmaschine (Club Remix)

Stefan

MOLLO/MARTIN – The Third Cage

Band: Mollo/Martin
Album: The Third Cage
Spielzeit: 50:11 min
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 20.01.2012
Homepage: www.dariomollo.com

Um den britischen Sänger Tony Martin war es in den letzten Jahren eher verhältnismäßig ruhig und auch der italiensche Saitenhexer Dario Mollo erschien seit der zweiten Kollaboration unserer beiden Akteure bzw. der letzten VOODOO HILL Scheibe nicht sonderlich oft auf dem Parkett (und war eher als Produzent unterwegs). Das war immerhin schon 2002 bzw. 2004. Höchste Zeit also, um das alles ein wenig aufzufrischen und voila: das Duo MOLLO/MARTIN präsentiert uns nach knapp zehn Jahren mit „The Third Cage“ 10 neue Songs. Um nicht mit der US-amerikanischen Powermetal-Band CAGE verwechselt zu werden, haben sich die Verantwortlichen darauf verständigt, unter dem Banner MOLLO/MARTIN in den Ring zu steigen.

Zu Ruhm und Ehre gelang Tony Martin, als er mit BLACK SABBATH sieben Alben (incl. Live etc.) einsang und somit zwischen 1987 und 1991 sowie 1992 und 1997 Frontmann einer der bedeutensten Metalbands des Planeten war. Zudem sang er in der Band EMPIRE und wirkte bei Projekten wie VOICES OF ROCK, STAR ONE oder WOLFPAKK mit.

Dario Mollo war in den 80gern in der italienischen Metalband CROSSBONES und hat zudem neben diesem Projekt noch 2 Platten mit VOODOO HILL gemacht.

„The Third Cage“ startet mit dem mächtigen „Wicked World“ sehr energisch und zudem modern. Fast könnte man meinen die neue OZZY im Player zu haben. Diese unbändige Wucht relativiert sich mit dem äußerst melodischen „Cirque Du Freak“ aber etwas, der Grundton bleibt aber doch ziemlich deftig und ist mit modernen Elementen angereichert. Aber „Cirque Du Freak“ ist ein Hammer und Martin wie auf den Leib geschneidert. Bei „Oh My Soul“ nimmt das Duo ein wenig Gas weg, bleibt aber der Grundlinie treu. Der Song hätte auch auf einem BLACK SABBATH Album stehen können – das trifft für einige der hier vertretenen Stücke zu. Besonders erwähnen möchte ich noch „Don´t Know What It Is About You“, das sich schnellstens in den Gehörgängen festbeißt und das rhytmische „Wardance“. Allerdings haben sich mit „Can´t Stay Here“ oder „Blind Fury“ auch ein paar Songs eingeschlichen, die doch arg nach Füllmaterial riechen.

Das Kreativduo MOLLO/MARTIN nebst Mitmusikern haben auf „The Third Cage“ einige starke Nummern zusammengetragen, die weitab vom üblichen Melodicrock operieren sondern aufgrund ihrer Härte schon fast als Heavy Metal zu bezeichnen sind. Zudem könnten einige unter ihnen auch als moderne BLACK SABBATH-Stücke funktionieren. Sollte den Herrschaften um Tony Iommi also mal die Ideen ausgehen, sollten sie sich vertrauensvoll an Dario Mollo wenden. Tony Martin hat nichts von seiner mächtigen Stimme eingebüßt und liefert wie auch der Rest der Truppe eine solide Leistung ab.

WERTUNG:

Trackliste:

1.Wicked World
2.Cirque Du Freak
3.Oh My Soul
4.One Of The Few
5.Still In Love With You
6.Can´t Stay Here
7.Wardance
8.Don´t Know What It Is About You
9.Blind Fury
10.Violet Moon

Stefan

SUPAGROUP – Hail! Hail!

Band: Supagroup
Album: Hail! Hail!
Plattenfirma: Foodchain Records
Veröffentlichung: 19.07.2011
Homepage: www.supagroup.net

Tja, es gibt Begegnungen im Leben, die haben es in sich. Und im Falle von SUPAGROUP ist es echt schade, dass ich nicht schon früher über den Chaotenhaufen gestolpert bin. Denn „Hail! Hail!“ ist schon ihr 7. Album. Die Band besteht schon seit Mitte der 90ger Jahre und wurde von den Brüdern Chris und Benji Lee gegründet, die aus Alaska stammen. Mittlerweile ist die Band in New Orleans seßhaft geworden. Eigentlich bin ich auf den Titeltrack des aktuellen Albums auf die Jungs gestoßen, dass diese Combo aber so viel mehr zu bieten hat als ganz locker mal einen der besten AC/DC-Songs zu machen, den das Original nie geschrieben hat, hätte ich nicht gedacht. Denn ihre Nähe zum Siebziger Sound der Marke THE DARKNESS ist  über weite Bereiche gegeben.

Das macht spätestens Song Nummer 2 klar, der sich „Sexy Summertime“ nennt. Im Gegensatz zum AC/DC mäßigen Einstand in Form von „Hail! Hail! (Rock And Roll)“ (nein, keine Covernummer von GARLAND JEFFREYS) ist das Stück sowas von lässig, das haut den härtesten Metaller um. Das Titelstück ist purer Party-Rock´n Roll, „Sexy Summertime“ ist 70´s Style mit umwerfenden Melodien, die nicht mehr aus den Ohren wollen. „Back In The Game“ ist ne Mischung aus beiden Welten: AC/DC meets THE DARKNESS. Und auch bei belustigenden Titeln wie „Where´d You Put The Whiskey“ oder „Never Bring A Knife To A Gunfight“ wird klar, dass die SUPAGROUP (die im Übrigen keine ist) mit dem gewissen Augenzwinkern hantiert. Zwar gibt es auch 2 oder 3 Songs, die die Jungs besser weggelassen hätten, das tut aber dem Spaß absoulut keinen Abbruch.

Und wer so cool ist und eines der kultigsten Cover-Artworks dieses Planeten zu klauen – die Rede ist natürlich vom „Heavy Metal“ Soundtrack – der ist sowieso entweder größenwahnsinnig oder einfach nur genail. Ich denke mal, dass hier beides zutrifft 🙂

Wem THE DARKNESS zu ernst waren bzw. wer mit der Falsettstimme von Justin Hawkins nicht zurechtkam, für den ist die SUPAGROUP die Gelegenheit, die Coolness der Briten zu schnuppern und darüber hinaus ein etwas breiter gestreutes Spektrum an Musikstilen für sich zu entdecken.

Für mich (und auch für Euch) bleibt nur noch, den restlichen Backkatalog des Ami-Vierers zu erkunden und sicher noch einige Schmankerl zu entdecken. Hail Hail SUPAGROUP!

WERTUNG: 

Trackliste:

1.Hail! Hail! (Rock And Roll)
2.Sexy Summertime
3.Back In The Game
4.That´s Enough Boy
5.Where´d You Put The Whiskey
6.Down He Goes
7.Along The Yangtze
8.Dear Hong Kong
9.The Bold
10.Lion In The Age Of The Cage
11.Crazy Too
12.Never Bring A Knife To A Gunfight
13.And The Sun Will Still Shine

Stefan

SACRED GROOVE – Needful Things

Band: Sacred Groove
Album: Needful Things
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: Eigenproduktion
Veröffentlichung: 08.10.2011
Manchmal läuft einen etwas ganz unverhofft über den Weg. So geschehen bei mir, als ich die letzte Rock IT Ausgabe studierte. Dort stellen die Kollegen ja immer hochtalentierte aber bisher gänzlich unbemerkte Bands vor. So auch dieses Mal SACRED GROOVE. Die Jungs und das Mädel kommen aus Deutschland und haben vor kurzem ihr neues Album „Needful Things“ in Eigenregie veröffentlicht.
Gegründet wurde SACRED GROOVE in der Mitte der Neunziger Jahre, im Jahre 2006 wurde die Band quasi wiedererweckt und begann so richtig Fahrt aufzunehmen. Das Debütalbum „Sacred Groove“ erblickte 2010 das Licht der Welt
Im selben Jahr konnte man sich bis ins Finale des deutschen Rock und Pop Preises in Wiesbaden spielen und kurz darauf war man auch im Finale des Emergenza Festivals.
Die aktuelle Bandbesetzung besteht aus den beiden Gründern Stefan Deiners (Schlagzeug) und Dennis Meivogel (Gitarre) sowie Chris Schlotfeldt (Bass) und F.J. Püllen (Keyboard). Die Band komplettierte 20110 die Sängerin und Frontfrau Isabel Willenberg. Musikalisch ist man in der Melodic Metal und Heavy Rock einzuordnen.
So genug der Theorie, wenden wir uns dem praktischen zu, der Musik.
Als Opener dient „Angel in the Sky“, der schön eingängig und melodisch aus den Boxen schallt. Der Gesang von Isabel passt perfekt zur gelungenen Instrumentalisierung und die Pluspunkte der Nummer sind ganz klar die Melodien, sowie der absolut gelungene Chorus. Ein perfekter Opener der Lust auf mehr macht.
Dieses Mehr wird sogleich mit den klasse Nummern „Unholy House“ und „Nature of the Beast“ erfüllt. Beides sind Melodic Metal Brecher vor dem Herren und überzeugen wieder absolut durch ihre Melodien und die genialen Chöre, die einen sofort zum mitsingen auffordern.
Richtig rockig und teilweise schon arg Heavy Metal lastig geht es dann bei „Follow the Call“ zur Sache. Aber auch diesen Grad mehr an Härte steht SACRED GROOVE sehr gut zu Gesicht. Ansonsten bietet der Song, wie schon gewohnt, erstklassige Melodien und klasse Refrains.
Im Laufe der restlichen Scheibe muss man auf jeden Fall noch das abschließende Doppel bestehend aus „She Braves the Storm“ und dem Titeltrack „Needful Things“ positiv hervorheben. Ersterer besitzt einen richtig schönen Groove, der einen sofort mitreißt und auch im Chorus nicht mehr loslässt.
Der Titeltrack wiederum ist eine episch angehauchte Nummer, bei der aber auch die Melodic und die Eingängigkeit wieder nicht zu kurz kommen. Ein guter Abschluss, einer guten Platte.
Anspieltipps:
Hier müssen auf jeden Fall der Opener “Angel in the Sky”, “Unholy House”, “Follow the Call” und der Titelsong “Needful Things” genannt werden.
Fazit :
Wie schon gesagt, unverhofft kommt oft. Und so traf mich das neue Album von SACRED GROOVE auch extrem überraschend und unvorbereitet. Was ich hörte gefiel mir richtig gut, und so muss ich sagen lohnt es sich auf jeden Fall auch mal abseits der normalen Wege Ausschau nach guten Bands zu halten.
Man vermischt auf “Needful Things” gekonnt rockige mit Melodic Metal Klänge und hat ein paar richtig gute Songs am Start. Auf jeden Fall sollte man den eingeschlagenen Weg beibehalten, denn der ist goldrichtig!
Gebt dieser unbekannten, aber guten Band eine Chance!
WERTUNG:
Trackliste:
01. Angel In The Sky
02.Waking Dream
03.Unholy House
04.Nature Of The Beast
05.Follow The Call
06.This Way Called Life
07.Deep In His Mind
08.Broken Flower
09.She Braves The Storm
10.Needful Things
Julian

CROW7 – Light in my Dungeon

Band: Crow7
Album: Light in my Dungeon
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: Hauntsound Records
Veröffentlichung: März 2010
Homepage: www.crow7.de
CROW7 waren wieder so eine Band über die ich nur, Rock It Magazin sei Dank, durch Zufall gestolpert bin. Nachdem mich der Sound und die Band selbst überzeugt hatte, nahm ich Kontakt zum Management  auf und siehe da, ein sehr netter Kontakt entstand aus dem nun diese Rezension des aktuellen Albums „Light in my Dungeon“ entsprang. Für dieses Jahr ist aber schon wieder ein neues Album geplant, welches natürlich dann auch von uns besprochen werden wird.
Kommen wir zurück zu Band. Das erste Album „The Picture“ erschien 2006 als Studioprojekt von Gründer und Mastermind Corbin Eved. Für „Light in my Dungeon“ holte sich der Gute aber eine feste Bandmannschaft ins Haus, mit der dann auch die folgenden Alben eingespielt werden sollen.
Das aktuelle Lineup liest sich so, Frontmann Corbin Eved, Seth Aban, Gideon Vanth und Janus Mantus.
Die musikalische Ausrichtung der Band wird grob mit Progressiven Metal, mit einem Schuss Death oder Gothic Metal angegeben. Interessante Mischung würde ich sagen.
Bekanntheit erlangte die Band, nachdem sie mit HAGGARD auf großer Europatournee waren und in mehr als 8 Ländern auftreten konnten.
So viel zu den Hintergrundinfos. Wenden wir uns nun der Musik zu.
Gestartet wird das Album gleich mit dem Titeltrack „Light in my Dungeon“. Dieser ist richtig schön eingängig und wird seinem Ruf als Titeltrack absolut gerecht. Dezent eingesetzte Keyboards verleihen dem Song die notwendige Atmosphäre. Ein absolut gelungener Auftakt für CROW7.
Das folgende „Heal our Wounds“ kann mit seinem sehr eingängigen Chorus punkten, bleibt aber ansonsten ein wenig blass.
Besser machen es die Jungs dann wieder beim recht modernen „Deadly Crime“, dem abwechslungsreichen „Watch out the Claws“  und dem heavymetalklassischen „Name the Liar“. Die Mitte des Albums ist also absolut empfehlenswert.
Im Schlussdrittel serviert man uns noch ein paar gute Tracks in Form von „Number of Life“  und „Rumors Ground“ . Dazwischen gibt es aber auch immer mal wieder ein paar Durchhängersongs, so das das Album nicht ständig begeistern kann und leider nicht über die volle Länge überzeugen kann.
Anspieltipps:
Ganz klar, kann man hier den Titeltrack „Light in my Dungeon“, „Name the Liar“, „Number of Life“ und „Rumors Ground“ nennen.
Fazit :
Der ganz große Wurf ist CROW7 mit dem aktuellen Album „Light in my Dungeon“ noch nicht gelungen, aber wenn man den Worten der Plattenfirma glauben kann, sollte das mit dem bald erscheinenden Nachfolger der Fall sein. „Light in my Dungeon“ krankt ein bisschen an dem qualitativen Hoch und Runter der Songs, ganz schaffen es die Jungs noch nicht das gute Level zu halten. Pluspunkte sind aber auf jeden Fall die eingängigen Chöre, die Gitarrenarbeit und die markante Stimme von Fronter Corbin.
Metalfans mit dem Hang zu neueren Metal und Gothic Klängen sollten hier auf jeden Fall mal reinhören, verdient hat es die Band auf jeden Fall!
WERTUNG:
Trackliste:
01. Light in my Dungeon
02. Heal our Wounds
03. Deadly Crime
04. On the Lane
05. Watch out the Claws
06. Name the Liar
07. Wall ‘ Round my Heart
08. Number of Life
09. Rumours Ground
10. Who’ll safe us now
11. Water in to Wine
12. Out
Julian

ONE MAN´S TRASH (feat. Jimi Jamison) – HIStory

Band: One Man´s Trash
Album: HIStory
Plattenfirma: Starhouse Records
Veröffentlichung: 16.12.2011
Homepage: www.onemanstrash.de

Jimi Jamison ist ein vielbeschäftiger Mann. Hat er jüngst erst seine Kollaboration mit Bobby Kimball unters Volk gebracht, wartet er jetzt mit seinem jüngsten Projekt auf, das sich ONE MAN´S TRASH nennt. Zusammen mit dem deutschen Songschreiber und Gitarristen Fred Zahl hat er 12 Songs auf die Beine gestellt, die irgendwo zwischen Hardrock und Country schweben.

„The Real Thing“ ist ein Country-Rocker, so könnte man den Einstieg in „HIStory“ wohl am Besten beschreiben. Schöne Melodien, knackige Riffs und ein stimmlich toll aufgelegeter Jamison machen daraus einen Song, zu dem man schon mal mit dem Kopf nicken kann. „The Restless Kind“ geht etwas mehr in Richtung Country und kränkelt am arg dünnen Drumsound. Das ruhige „Long Time“ kommt komischerweise mit einem volleren Beat daher. Das tolle „History“ macht Laune und kann an den guten Einstieg anschließen.  Aber immer wenn es ruhig wird auf „HIStory“ wird es auch ziemlich langweilig. „Meadowland“ ist so ein Beispiel dafür. „Lose My Mind“ ist ein netter Song und auch „Out Of Control“ ist gelungen. Aber dazwischen gibt es auch einiges an Füllmaterial. So ganz werde ich nicht warm mit dem neuesten Opus der deutsch-amerikanischen Freundschaft. Auch wenn mit Tommy Denander, High McDonald (BON JOVI) oder Bertram Engel (PETER MAFFAY) sehr namhafte Mitmusiker am Werk waren.

Ich will wirklich nicht mit dem Spruch „früher war alles besser“ daherkommen, aber im Falle der letzten beiden Projekte des symphatischen Amerikaners muss ich gestehen, dass er damit definitiv nicht an die Hochzeiten von SURVIVOR oder auch an superbe Scheiben von COBRA anknüpfen kann (damit meine ich nicht seine tolle Stimme). „HIStory“ ist eine nette Platte, aber leider auch nicht mehr – und das liegt nicht nur am zeitweilig dünnen Sound.

WERTUNG:

Trackliste:

1.Real Thing
2.The Restless Kind
3.Long Time
4.History
5.Meadowland
6.Lose My Mind
7.Through Your Eyes
8.She Shine´s
9.Out Of Control
10.Tears In My Eyes
11.The Restless Kind (Accoustic)
12.History (Hotelroom Version)

Stefan

DE LA CRUZ – De La Cruz

Band: De La Cruz
Album: De La Cruz
Plattenfirma: Eigenvertrieb
Veröffentlichung: 03.10.2011
Homepage: www.facebook.com/DeLaCruzAustralia

Immer wieder kriechen sie aus ihren Löchern, jene Bands, die fest verwurzelt sind in den 80ger Jahren und einfach nicht anders können. Neben den Veteranen, die uns mit mehr oder minder wichtigen Re-Unions beglücken, gibt es aber eine mittlerweile große Anzahl an jungen Combos, die nicht nur so aussehen, als hätten wir gerade 1987 und Everything´s Big And Colourful. Nein, auch ihre Musik kommt daher wie bei ihren Vorbildern. Mit solch einem Fünfer haben wir es heute zu tun. DE LA CRUZ aus der Nähe von Brisbane/Australien haben sich 80ger Arena-Rock auf die Fahnen geschrieben. Die 6-Track EP der Australier gibt es als Gratisdownload auf der Facebook Seite (den Link findet Ihr oben).

„Good As It Gets“ nennt sich der este Song, und ich muss dem Titel recht geben. Eine coole Nummer im Fahrwasser der alten Recken dröhnt aus den Boxen. Ich möchte kein Namedropping machen, denn die meisten Vergleiche hinken von vorneherein, aber als Einflüsse nennen die Jungs selbst MÖTLEY CRÜE, WINGER, DOKKEN, RATT, STEEL PANTHER, VAN HALEN und DEF LEPPARD. Schmeisst man all diese Größen in einen Topf, kommt unten DE LA CRUZ raus. Nun, ganz so einfach ist es dann doch wieder nicht. Aber „Good As It Gets“ macht Spaß und die Band hat mit Roxxi Catalano den richtigen Sänger in ihren Reihen, der schon mal an RATT´s Stephen Pearcy erinnert. „Lust Fame Money“ ist etwas abgeklärter und wühlt nicht mehr so im Dreck wie der Opener. Aber der Song hat Klasse und zeigt eine erwachsenere Seite an den Aussie-Rockern. Bei „Runaway“ gehen die Jungs wieder etwas flotter zu Werke und „Back To The 80´s“ bräuchte eigentlich keinen Kommentar. Der Songtitel ist zwar alles andere als innovwativ, immerhin gab es ihn schon gefühlte zig mal aber der Song ist wirklich gelungen und erinnert an die glorreichen Zeiten von DEF LEPPARD oder auch an die neue Scheibe von GRAND DESIGN. „Fire Inside“ ist ein klassischer Hardrock Song und betont, dass die Jungs nicht nur Gas geben können sondern auch im Melodic Rock zu Hause sind. Das ändert sich aber schon beim letzten Titel der EP ganz schnell, denn der Bandsong „De La Cruz“ knüpft wieder an den Eröffnungstrack an und beschließt diesen Tonträger adäquat.

„We Got Rock, We Got Roll“ – DE LA CRUZ machen auf ihrer Debüt-EP vieles richtig, auch wenn es sicherlich noch ein wenig Luft nach oben gibt. Erstens beweist die Band, dass sie abwechslungreiche Songs schreiben kann und somit alles andere als langweilig klingt. Zweitens haben die Jungs Spaß an der Musik, und das hört man. Auch der Sound kann sich für eine Eigenproduktion sehen lassen. Es gibt also keinen Grund, dieses Geschenk der Australier nicht anzunehmen und sich die EP herunterzuladen und sie damit ein bisschen bekannter zu machen. Sie haben es verdient.

WERTUNG:

Trackliste:

1.Good As It Gets
2.Lust Fame Money
3.Runaway
4.Back To The 80´s
5.Fire Inside
6.De La Cruz

Stefan