Band: Scorpions
Album: Comeblack
Plattenfirma: Sony Music
Veröffentlichung: 04.11.2011
Homepage: www.the-scorpions.com
Vor längerer Zeit haben die SCORPIONS ihre Fans weltweit mit der Meldung geschockt, dass sie nach einer ca. 3-jährigen Konzertreise einen Schlußstrich unter ihre einzigartige Karriere setzen wollen. Bestärkt durch ein tolles letztes Studioalbum („Sting Of The Tail“) ist nun ein großer Teil dieser Tournee bereits absolviert und die Hannoveraner haben neben einer DVD „Live 2011“ in 3D noch ein weiteres Zuckerl eingetütet, um den Fans das Weihnachtsfest zu versüßen. „Comeblack“ nennt sich die neue Platte, die zur Hälfte aus neu eingespielten Versionen einiger ihrer größten Hits besteht und in der zweiten Halbzeit einige Coverversionen enthält.
Über Neueinspielungen zu diskutieren, ist eine schwierige Sache, denn die meisten Fans finden sowieso das Original besser. Der Künstler (oder auch die Plattenfirma) findet aber, dass für die jüngere Generation ein Produkt zu haben sein sollte, das dem jetzigen Zeitgeist entspricht und so gegen die Armada der gerade angesagten Bands anstinken kann. Zum Glück haben die SCORPIONS nicht den Fehler gemacht, zu modern klingen zu wollen, denn das ist ja in der Vergangenheit schon mit Alben wie „Face II Face“ schief gegangen. Nein, die Jungs haben die Stücke weitestgehend im Original belassen und alles nur mit einem neuen Anstrich versehen. Somit bleibt der Supergau bei jedem etwas älteren Fan zwar aus, aber über den Sinn könnte man trotzdem sinnieren. Was aber fest steht ist, dass die SCORPIONS auch in ihrer aktuellen Besetzung mit Klaus Meine (v.), Matthias Jabs (g.), Rudolf Schenker (g.), James Kottak (d.) und Pawel Maciwoda (b.) amtlich rocken, das bestätigen die 7 neuen Versionen auf jeden Fall. Es scheint, als wären die Stücke alle auf demselben Album erschienen, denn sie klingen logischerweise wie aus einem Guss. Dass man bei der Songauswahl aber absolut keine Risiken eingegangen ist, finde ich schon etwas schade, denn „Wind Of Change“ ist nunmal – so toll der Song auch sein mag – zu oft in unseren Ohren gelandet. Das Mainstreampublikum möge mir diesen Satz verzeihen, aber da wir nunmal ein Rock-Magazin sind, musste ich das einfach mal loswerden.
Abschließend bleibt festzustellen, dass „Comeblack“ eine nette Platte ist für die jungen Fans oder auch ältere, die es noch werden wollen. Ich persönlich bleibe bei den Originalen (und das hat nichts mit Verbohrtheit zu tun :-))
Immerhin besser als eine weitere Best-Of, die besonders zu Weihnachten sehr beliebt ist. Ich ziehe trotzdem meinen imaginären Hut vor einer großen Band mit einer tollen Karriere!
WERTUNG: keine Wertung
Trackliste:
1.Rhythm Of Love *
2.No One Like You *
3.The Zoo *
4.Rock You Like A Hurricane *
5.Blackout *
6.Still Loving You *
7.Wind Of Change *
8.Tainted Love (Gloria Jones Cover)
9.Children Of The Revolution (T-Rex Cover)
10.Across The Universe (Beatles Cover)
11.Tin Soldier (Small Faces Cover)
12.All Day And All Of The Night (The Kinks Cover)
13.Ruby Tuesday (Rolling Stones Cover)
14.Still Loving You (Je t´aime encore)
*Neuaufnahme
Stefan