Band: Shy
Album: Shy
Spielzeit: 66:10 min
Plattenfirma: Escape Music
Veröffentlichung: 07.10.2011
Homepage: www.shyonline.co.uk
Die britischen AOR-Veteranen von SHY sind zurück mit einer neuen Langrille. In den Achtzigern brachten sie mit Alben wie „Excess All Areas“ die Hallen zum Kochen, doch der Weggang von Sänger Tony Mills zu TNT nach dem guten „Unfinished Business“ und dem etwas schwacheren „Sunset & Vine“ liegt wie ein Schatten über der Band. Dachte ich zumindest, aber schon der erste „Ersatz“ John Ward (auf dem 1994er Album „Welcome To The Madhouse“) war nicht schlecht. Der neue Mann am Mikroständer heißt dieses Mal Lee Small, er hat schon bei PHENOMENA oder PRIDE gezeigt, dass er einiges auf dem Kasten hat. Also weg mit den Vorurteilen und gleich mal die Playtaste gedrückt.
Wie kann man sich SHY anno 2011 vorstellen? Gleich vorneweg muss ich gestehen, dass ich solch einen Sound von den Briten nicht erwartet hätte. Das muss aber nicht zwingend bedeuten, dass ich enttäuscht bin. Die Richtung, in die SHY auf ihrem neuen Werk gehen, verbindet alte Tugenden mit dem Pomp von z.B. HOUSE OF LORDS. Schwere Keyboard/Streicher-Arrangenments wickeln sich um hochmelodische Rocksongs. Und das Organ von Small tront über den Stücken wahrlich königlich.
Schon der erste Song – „Land Of Thousand Times“ – hinterlässt einen wohligen Schauer und auch einen offenen Mund, denn SHY gehen mit einer Power zu Werke, die ich absoulut nicht erwartet hätte. Die fast zerbrechlich wirkende Stimme von Tony Mills hätte hier sicher nicht so gut gepasst, für Lee Small aber ist das hier genau der richtige Spielplatz. „So Many Tears“ rockt genau so bombastisch aus den Boxen und spätestens bei „Ran Out Of Time“ bin ich in der Welt von SHY 2011 gefangen. Das sphärische „Breathe“ lädt zum Träumen ein, bevor es mit „Blood On The Line“ einen absoluten Knaller um die Ohren gibt. Weitere Höhepunkte wären mit „Pray“, „Sanctuary und „Only For The Night“ zu nennen.
SHY haben auf ihrem zehnten Studioalbum die Kurve gekratzt und blasen so laut wie selten zuvor zum Angriff. Die wuchtigen Riffs von Steve Harris, die pompösen Keyboards von Joe Basketts und die tolle Stimme von Lee Small machen aus „Shy“ einen Hammer. Das selbstbetitlte Werk kann auf ganzer Linie begeistern und sollte somit spätestens auf der Weihnachtswunschliste landen. Naja, wer so lange warten kann… ?
WERTUNG:
Trackliste:
1.Land Of Thousand Lies
2.So Many Tears
3.Ran Out Of Times
4.Breathe
5.Blood On The Line
6.Pray
7.Only For The Night
8.Live For Me
9.Over You
10.Sanctuary
11.Save Me
12.Union Of Souls
Stefan