Band: Angry Anderson
Album: Blood From Stone
Spielzeit: 48:46 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Mushroom
Veröffentlichung: 1990
Nachdem 1987 das endgültige – wenn auch vorübergehende – Aus für seine Band ROSE TATTOO nicht mehr aufzuhalten war, stürzte sich der nur 1,56 m große dafür aber schwerst tätowierte Sänger ANGRY ANDERSON in das Abenteuer Solokarriere. Bereits 1986, als er bereits vor den Scherben seiner einst so erfolgreichen Combo stand, stellte er seinen ersten Alleingang „Beats From A Single Drum“ fertig. Die darauf befindliche Single „Suddenly“ wurde in der Fernsehserie „Neighbours“ verwendet und auch so fuhr der einst so rebellische Rocker eine eindeutig softere Schiene, die fast schon als poppig zu bezeichnen wäre. Einzig die Coverversion von STEPPENWOLF´s „Born To Be Wild“ rockte amtlich.
Als er sich mit Mike Slamer (STREETS, CITY BOY etc.) zusammengetan hat, um weiter an seiner Solokarriere zu arbeiten, konzentrierte man sich zwar immer noch auf eine gewisse Politur im Sound, die Songs waren aber um einiges härter und vor allem besser. Das dürfte zum großen Teil Mike Slamer zuzuschreiben sein, der sich für weite Teile des Liedguts verantwortlich zeigt. Dennoch war es auch ANGRY´s Stimme, die aus diesem 10-Tracker ein ganz besonderes Album gemacht hat. Immer noch kommerzieller ausgerichtet als noch zu ROSE TATTOO Zeiten, aber nicht weniger fesselnd zeigt er eindrucksvoll, dass in ihm weit mehr steckt als bisher angenommen.
Der Opener „Bound For Glory“ ging derart durch die Decke, dass er in den australischen Single-Charts gar bis auf Platz 11 marschierte, aber auch der Rest des Albums war hochklassig. Nachdem diese Hymne alle Hörer positiv aufgeschreckt hat, legt der gute ANGRY mit „Wild Boys“ dementsprechend nach. Treibende Riffs, glattpolierter Sound und groĂźe Hooks sind hier an der Tagesordnung. „Heaven“ und „Stone Cold“ schlagen in die gleiche Kerbe, jeder Song ein Treffer. Eine kurze Verschnaufpause gönnt die schöne Semi-Ballade „Fire & Water“ – zumindest am Anfang. Aber auch „Born Survivor“, „Motorbike Song“ oder „Love From Ashes“ sind StĂĽcke, bei denen sich jeder Hardrocker die Finger abschlecken wĂĽrde, könnte er solch geile Nummern auf seinem eigenen Album unterbringen. Als nächstes folgt die zweite Version von STEPPENWOLF´s „Born To Be Wild“, welches ja auch schon auf dem Vorgänger „Beats From A Single Drum“ Verwendung fand. Hier ist allerdings die bessere Version vertreten, weil noch rotziger, noch frecher, noch groĂźartiger in bester ANGRY ANDERSON Manier dargeboten. Ein echtes Highlight, auch wenn das Thema Coverversionen ein umstrittenes Thema ist. Das abschlieĂźende „Bad Days“ ist ein langsamer und dennoch rockiger Track, der schon fast in die AOR Richtung tendiert und einen perfekten SchluĂźpunkt setzt.
„Blood From Stone“ ist eine rundum gelungene Arbeit eines Mannes, der so viel mehr drauf hat, als um sich zu plärren. Neben seiner Karriere als Rocksänger, war er in Musicals vertreten, hat sich als Schauspieler versucht und ist nicht zuletzt für seine Wohltätigkeitsarbeit bekannt. Allerdings muss nochmals betont werden, dass auch ein großer Teil der Ehre Mr. Mike Slamer gebührt, der einen nicht unerheblichen Teil dazu beigetragen hat, das Unternehmen „Blood From Stone“ so erstklassig umzusetzen. Ganz großes Kino!
Trackliste:
1. Bound For Glory
2. Wild Boys
3. Heaven
4. Stone Cold
5. Fire & Water
6. Born Survivor
7. Motorbike Song
8. Love From Ashes
9. Born To Be Wild
10. Bad Days
Stefan