HOLLYWOOD VAMPIRES – Hollywood Vampires

Band: Hollywood Vampires
Album: Hollywood Vampires
Spielzeit: 48:36 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Universal Music
Veröffentlichung: 11.09.2015
Homepage: –

In den Siebzigern waren die HOLLYWOOD VAMPIRES ein Trinkclub im bekannten Rainbow Bar And Grill am Sunset Boulevard, der 1972 eröffnet wurde. In einem kleinen abgetrennten Bereich galt es, alle anderen unter den Tisch zu saufen, um aufgenommen zu werden. Clubpräsident war seinerzeit ein gewisser ALICE COOPER, aber der Club hatte noch weitere prominente Mitglieder: Keith Moon (THE WHO), Ringo Starr und John Lennon (THE BEATLES) sowie Bernie Tauphin (ELTON JOHN), Harry Nilsson (NILLSON) und Micky Dolenz (THE MONKEES) gehörten zu den festen Mitgliedern. Auch Marc Bolan (T-REX) und einige andere Größen der Pop/Rockmusik wurden dort gesehen.

Was macht ein trockener Alkoholiker, wenn ihn der Pelz juckt? Ganz genau, er spielt Golf – oder er zockt ein paar alte Nummern mit ein paar Freunden. Dass ALICE COOPER genau so golfsüchtig wie musikalisch genial ist, weiß jedes Kind. Seit er dem Dämon Alkohol abgeschworen hat, hat er zur Befriedigung seiner Süchte das Golfspielen eingesetzt. Und da er hin und wieder auch gern etwas Musik macht, hat er zusammen mit Joe Perry (AEROSMITH) und dem Schauspieler Johnny Depp die musikalische Version der HOLLYWOOD VAMPIRES gegründet. Aber auch der Rest der Band ist mit den Ex-GUNS´N ROSES Musikern Duff McKagan (bass) und Matt Sorum (drums) namhaft besetzt. Und wenn man den Namen ALICE COOPER trägt, hat man auch schon mal Gastmusiker wie Sir Paul McCartney (THE BEATLES), Joe Walsh (THE EAGLES), Dave Grohl (FOO FIGHTERS), SLASH, Kip Winger (WINGER) an Bord oder einen Sir Christopher Lee – er möge in Frieden ruhen – als Sprecher für das Intro. Die Liste der Mitwirkenden ist ellenlang.

Wer jetzt aber glaubt, diese Meute hat sich hingesetzt und eigene Songs kreiert, der irrt gewaltig. Denn „Hollywood Vampires“ huldigt in erster Linie verstorbenen Ikonen der Siebzigern, die durch ihren Lebensstil den Club der Hollywood Vampires nicht überlebt haben. Da haben wir Welthits wie „Whole Lotta Love“ von LED ZEPPELIN (übrigens in einer furiosen Version) oder „My Generation“ von THE WHO, Evergreens wie „Itchycoo Park“ von den SMALL FACES (komplett umgekrempelt) oder „Jeepster“ von T-REX. Weitere Highlights sind kleine Medleys von den DOORS („Five To One/Break On Through“) oder NILLSON („One/Jump In The Fire“) – nein, das sind keine METALLICA Songs. Neben weiteren Adaptionen wie „I Got A Line On You“ von SPIRIT, „Manic Depression“ von JIMI HENDRIX oder „Cold Turkey“ von der PLASTIC ONO BAND mit John Lennon gibt es auch zwei eigene Songs. Sie greifen die Thematik des Albums auf, dementsprechend fallen auch die Titel aus: „Raise The Dead“ und „My Dead Drunk Friends“ eröffnen und beschließen diesen Tonträger auf gekonnte Weise.

Dass die HOLLYWOOD VAMPIRES ein Spaßprojekt sind, muss natürlich angenommen werden, wenn die Mitwirkenden aber sichtlich bzw. hörbar so viel Freude dabei haben, alte Nummern zu zocken, dann darf man sowas auch gerne veröffentlichen. „Hollywood Vampires“ ist mehr als ein weiteres Tribute- bzw. Coveralbum und deshalb gehen hier auch die Daumen nach oben.

WERTUNG:


Trackliste:

1. The Last Vampire
2. Raise The Dead
3. My Generation
4. Whole Lotta Love
5. I Got A Line On You
6. Five To One/Break On Through (To The Other Side)
7. One/Jump Into The Fire
8. Come And Get It
9. Jeepster
10. Cold Turkey
11. Manic Depression
12. Itchycoo Park
13. School´s Out/Another Brick In The Wall
14. My Dead Drunk Friends

Stefan

STRYPER – Fallen

Band: Stryper
Album: Fallen
Spielzeit: 54:32 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 16.10.2015
Homepage: www.stryper.com

In den Achtzigern wurden sie von vielen als prüde Bibelwerfer belächelt. In der harten Welt des Rock schienen sie aufgrund ihrer christlichen Ausrichtung deplaziert. Und dennoch feierten sie große Erfolge, begründeten sogar eine ganze Musikrichtung mit und wurden ihr wohl bekanntester Vertreter. Heute redet kaum noch jemand von White Metal, von STRYPER sehr wohl.  Ganz weltlich verlief dagegen die Karriere der US-Amerikaner, die sich 1993 nach fünf Langspielern erst einmal trennten. Das 1990 erschienene „Against The Law“ war dann auch ganz anders angelegt als seine Vorgänger. Keine Spur mehr von der „Yellow And Black Attack“ und ihrer wespenartigen Uniform, die als ein Markenzeichen der Band galt.

Das Comeback von Michael (vocals, guitars) und Robert Sweet (drums) mit Oz Fox (guitars) sowie Timothy Gaines (bass) gestaltete sich zuweilen als schwierig. Zuerst für zwei Alben ohne Originalmitglied Gaines unterwegs war auch musikalische Ausrichtung nicht das, was sich die Fans erhofft hatten. Nachdem Gaines 2011 ab „The Covering“ wieder an Bord war, konnten STRYPER für ihr nächstes Studiowerk „No More Hell To Pay“ (Rezi HIER) wieder zu alter Stärke zurückfinden. Das aktuelle Album „The Fallen“ preisen die Herren als ihr härtestes an.

Davon ist im ersten Moment des Openers noch nichts zu spüren, denn der beginnt in bester Gospel-Manier, mausert sich aber nach einigen Durchgängen zu einem respektablen Einstieg, der durch sein typisches Riffing auch auf die Frühwerke der Amis gepasst hätte. Und mit dem folgenden Titeltrack haben STRYPER eine ihrer stärksten Kompositionen am Start. Aber auch Songs wie das mit ungewohnt dreckigen Riffs ausgestattete „Pride“ oder das balladeske und zudem aufwendig orchestrierte „All Over Again“ machen eine äußerst gute Figur. Mit „After Forever“ hat man auch eine Coverversion eingespielt – ausgerechnet von BLACK SABBATH, die so etwas wie die Erzfeinde sein dürften. Aber im Grunde ist „After Forever“ ein christlicher Song und passt somit perfekt ins Beuteschema.

Eines muss man STRYPER attestieren: sie haben mit Oz Fox einen wertvollen Gitarristen, der der Grundstein für den ureigenen Stil der Band ist. Die unverwechselbare Stimme von Michael Sweet ist der zweite wichtige Eckpunkt. Das macht auch aus „Fallen“ ein weiteres starkes Statement einer Band, die schon lange nicht mehr belächelt wird und die es geschafft hat, wieder zu alter Stärke und Strahlkraft zu finden. Außerdem gelingt es dem Quartett, alle wichtigen Elemente der Band einzuflechten und dennoch „neu“ zu klingen. „Fallen“ sollte bei jedem STRYPER-Fan im Regal stehen und ist sicher auch für Neuentdecker der Band geeignet.

WERTUNG:


Trackliste:

1. Yahweh
2. Fallen
3. Pride
4. Big Screen Lies
5. Heaven
6. Love You Like I Do
7. All Over Again
8. After Forever
9. Till I Get What I Need
10. Let There Be Light
11. The Calling
12. King Of Kings

Stefan

DAWN OF DESTINY – To Hell

Band: Dawn of Destiny

Album: To Hell

Spielzeit: 62:41 min

Stilrichtung: Heavy Metal

Plattenfirma: Phonotraxx

Veröffentlichung: 02.10.2015


Die deutschen Metaller von DAWN OF DESTINY sind wieder zurück! Nur ein Jahr nach ihrem letzten Werk „F.E.A.R“ geht es schon wieder weiter und man hat das neue Album „To Hell“ im Gepäck.

Wie bei den letzten Alben üblich hat man sich auch dieses Mal wieder eine komplexe und interessante Konzeptgeschichte ausgedacht, es geht grob zusammengefasst um ein junges Paar welches auf Hochzeitsreise ist. Die beiden werden auf mysteriöser Weise mit der Vergangenheit der Braut konfrontiert.

Musikalische Gäste hat man auch auf dem neuen Album, Zak Stevens (CIRCLE II CIRCLE) sowie Björn „Speed“ Strid (SOILWORK) sind mit von der Partie.

Die Band selbst beschreibt das neue Werk als ihr bisher facettenreichstes, emotionalstes und bestes was sie bisher abgeliefert haben.

Na schauen wir mal, mit dem Opener „Hide our sorrow“ startet das gute Stück auf jeden Fall. Episch und kraftvoll präsentiert sich die Nummer wo sich Sängerin Jeanette Scherff und Basser Jens Faber mit dem Gesang wunderbar abwechseln. Der Chorus entwickelt hier seine ganz eigene Magie und ist auch absolut gelungen. Hier gehen also auf jeden Fall schon mal beide Daumen nach oben.

Mit dem schnellen „Fire“, dem eher dramatischen „From Paradise“ und dem wieder eher knackigen „To Hell“ hält man danach das Qualitätslevel wunderbar hoch. Hier wird wirklich geklotzt und nicht gekleckert! Ein Fest für die Fans der Band.

Das anschließende „Scream“ fällt da im Vergleich dann doch ziemlich ab, bevor bei „Hateful Hearts“ die Qualitätsschraube wieder ganz klar angezogen wird. Hier sind sogar sanfte Symphonic und Gothic Metal Einschübe hörbar.

Bislang sind die Songs also schön abwechslungsreich gehalten, Langeweile kam bislang definitiv nicht auf.

Die zweite Hälfte der Scheibe kann zwar nicht immer ganz das Niveau der ersten Bombentracks halten, aber gute Songs sind immer noch haufenweise vertreten.

Da hätten wir „Burn in the Fire“ welches mit einigen Screams und Growls von Jens schön aufgepeppt wird, „Only the Ocean knows“ wo es dann den Gastauftritt von Zak Stevens zu hören gibt, das ruhigere „Destroy my World“ und das schön melodische „Life“.

Mit dem wieder ruhigeren „Forgive“ schließt man das neue Album und die Geschichte dahinter wunderbar ab und entlässt den Hörer dann wieder in seine normale Welt, schade eigentlich!


Anspieltipps:


Viele starke Tracks tummeln sich hier, die Highlights sind aber mit Sicherheit, “Hide our sorrow”, “Fire”, “From Paradise”, „To Hell“ und “Hateful Hearts”.


Fazit :


DAWN OF DESTINY bleiben ihrem bisherigen Vorgehen absolut treu! Ihre Scheiben bieten immer eine mehr als ordentlich Spielzeit, eine interessante Konzeptstory ist ebenfalls wieder an Bord und starke Songs hat man ebenfalls in der Hinterhand.

Zwar ist die zweite Hälfte der Platte etwas schwächer als Teil Eins, aber insgesamt kann man sich hier auf jeden Fall im Vergleich zum letzten Album nochmal steigern und zieht so dieses Mal verdient in unsere vorderen Punkteregion ein!

Für Fans der Band und Freunde von abwechslungsreichen, female fronted Metal auf jeden Fall ein Pflichtkauf!


WERTUNG:




Trackliste:


01. Hide our sorrow

02. Fire

03. From Paradise

04. To Hell

05. Scream

06. Hateful Heart

07. Burn in the Fire

08. Only the Ocean knows

09. Light in the Night

10. Then i found you

11. Destroy my world

12. Belief

13. Life

14. Forgive


Julian

POWER THEORY – Driven by Fear

Band: Power Theory

Album: Driven by Fear

Spielzeit: 38:22 min

Stilrichtung: US Metal

Plattenfirma:Pure Steel Records

Veröffentlichung: 09.10.2015


Die US Metaller von POWER THEORY sind so etwas wie die alte Garde des deutschen Labels Pure Steel Records. Bereits seit ihrem Debütalbum „Out of the Ashes…“ aus dem Jahre 2011 stehen die Jungs dort unter Vertrag. Und nun erscheint auch dort ihr neues, drittes Album „Driven by Fear“.

Aber nicht nur ein neues Album haben die Jungs rund um Mastermind Rob Ballinger (Gitarre) im Gepäck, nein mit Jeff Rose (METADOX, Ex LIVESAY) hat man auch einen neuen Sänger der den US Metalsongs den kraftvollen, aggressiven Touch verleiht.

Produziert wurde das Album übrigens von ACCEPT Bassist Peter Baltes. Dies aber nur als Randnotiz, starten wir nun mit dem Albumopener „Spinstress“. Und hier wird nicht lange gefackelt, sondern es gibt direkt einen melodischen, schnellen Melodic US Metal Track auf die Ohren, der sofort ins Blut übergeht!

Mit dem druckvollen „Long Hard Road“ und dem Titeltrack „Driven by Fear“ hat man dann gleich zwei weitere Ohrbomben in der Hinterhand, die jedem Fan der Spielart begeistern sollten. Geiler Scheiß, echt!

Und auch der Rest der neun Tracks ist eigentlich recht schnell erzählt, denn schlechte Songs findet man in der Folge auch nicht, im Gegenteil mit dem kraftvollen, epischen „Dark Eagle“, dem melodischen „Don’t think twice“, dem rockigen, flotten „Cut & Run“ hat man weitere Mördertracks in der Hinterhand und selbst das kurze Instrumental „Break the Glass“ hat dazwischen irgendwie seine Berechtigung.

Mit dem überlangen Abschlusstrack „Beyond Tomorrow/After the Fall“ findet man dann auch das perfekte Ende und lässt mich etwas ungläubig zurück, denn das letzte Album der Jungs war zwar stark, ein so geniales neues Album hätte ich ihnen aber nicht zugetraut.


Anspieltipps:


“Spintress”, “Long Hard Road”, “Driven by Fear”, “Dark Eagle” sowie “Cut & Run“ sind hier die prägendsten Nummern.


Fazit :


Welch schöne Überraschung haben uns die Jungs von POWER THEORY hier mit ihrem neuen Album bereitet! Ich bin eigentlich nicht so DER US Metalfan, aber auf ihrem neuen Werk lässt die Band zwar schön die Traditionen des Genres schön hochleben, versäumt es aber zu keiner Zeit neue, melodische Strukturen einzubauen die die Songs zu einem wahren Hörgenuss werden lassen. Auch der neue Sänger passt wunderbar zur Mucke. Einzig die armselige Spielzeit ist ein Grund für leichte Kritik, aber ansonsten ist hier alles erste Sahne und Genrefans können hier absolut bedenkenlos zuschlagen!


WERTUNG:




Trackliste:


01. Spinstress

02. Long Hard Road

03. Driven by Fear

04. Truth shall set you free

05. Dark Eagle

06. Break the Glass

07. Don’t think twice

08. Cut & Run

09. Beyond Tomorrow/After the Fall


Julian

DEATH DEALER – Hallowed Ground

Band: DEATH DEALER

Album: Hallowed Ground

Spielzeit: 58:24 min

Stilrichtung: Heavy Metal

Plattenfirma: Sweden Music Group

Veröffentlichung: 02.10.2015


Das Debütalbum „Warmaster“ REZIder Amerikaner von DEATH DEALER schlug im Jahr 2013 ziemlich hohe Wellen. Was ja aber auch nicht verwunderlich war, immerhin sind Sean Peck (CAGE), Ross the Boss (Ex MANOWAR), Stu Marshall (EMPIRES OF EDEN, Ex DUNGEON) und RHINO (Ex MANOWAR) Mitglieder der Band und diese Herren sind ja nicht irgendwelche Frischlinge.

Mittlerweile ist RHINO nicht mehr mit an Bord, die anderen schon und man hat den zweiten Langdreher mit dem klangvollen Namen „Hallowed Ground“ fertig.

Viele Infos haben die Jungs über das neue Album nicht parat, nur das obligatorische bessere Album soll es sein, mit allem was Heavy Metal so ausmacht.

Nun schauen wir mal ob man das Debütalbum in die Tasche stecken kann. Als Opener dient der Track „Gunslinger“. Episch und majestätisch beginnt die Nummer, bevor der ohrenbetäubende Gesang vom Sean und die sägenden Gitarrenriffs einsetzen. Eine flotte Angelegenheit ist das gute Stück geworden, welches ganz klar von seinen mächtigen Gitarrenriffs und dem eingängigen Chorus lebt. Als Beginn also bestens geeignet!

Schön druckvoll wenn auch eine Spur langsamer geht es dann beim anschließenden „Break the Silence“ zur Sache. Da die Nummer noch eine Spur eingängiger ist als der Vorgänger können wir auch hier ziemlich schnell ein Harken im positiven dahinter machen.

Danach gibt es leider eine kleine Talsohle zu durchschreiten den die nächsten Nummern sind nicht wirklich besonders packend und das spanische Gitarreninstrumental „Llega El Diablo“ passt irgendwie auch nicht so recht.

Ab „The Way of the Gun“ geht das Qualitätslevel zum Glück langsam wieder nach oben, welches mit dem schnellen „K.I.L.L“ schon wieder fast seinen Siedepunkt erreicht und diesen dann mit „I am the Revolution“ und „Total Devastation“ überschreitet.

Mit „The Anthem“ und „Corruption of Blood“ haben wir danach zwar wieder etwas schwächere Nummern zu verzeichnen, dies wird aber mit den abschließenden Krachern „Skull and Cross Bones“ und „U 666“ absolut ausgeglichen!

So bleibt insgesamt doch noch ein recht ordentliches, zweites Album übrig.


Anspieltipps:


Hier sind mit Sicherheit “Gunslinger”, “Break the Silence”, “I am the Revolution”, „Skull and Cross Bones“ und „U 666“ zu nennen.


Fazit :


Meine Erwartungen an den neuen Diskus von DEATH DEALER waren vielleicht doch etwas hoch, denn für mich kann man das Niveau des Debütalbums nicht ganz halten!

Dafür tummeln sich speziell im Mittelteil zu viele etwas schwächere Tracks. Aber ich denke das ist insgesamt dann doch etwas zu hart und vermutlich meckern auf hohem Niveau, denn eine Empfehlung stellt die Scheibe natürlich insgesamt trotzdem da und somit landet man auch bei 8,5 sehr ordentlichen Punkten.


WERTUNG:




Trackliste:


01. Gunslinger

02. Break the Silence

03. Plan of Attack

04. Seance

05. Lega El Diablo

06. The Way of the Gun

07. K.I.L.L

08. I am the Revolution

09. Total Devastation

10. The Anthem

11. Corruption of Blood

12. Skull and Cross Bones

13. U-666


Julian

W.A.S.P. – Golgotha

Band: W.A.S.P.
Album: Golgotha
Spielzeit: 55:52 min.
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Napalm Records
Veröffentlichung: 02.10.2015
Homepage: www.waspnation.com

In den Achtzigern waren sie eine der meist gehassten Bands aller Eltern auf der ganzen Welt. Dass hier die Politik (oder gelangweilte Gattinnen hochrangiger Anzugträger) in den USA wie immer alles auf die Spitze trieb (was sie auch heute noch tut und damit immer noch durchkommt, egal welches Thema gerade auf dem Tisch liegt) ist genau so ein alter Hut wie die Erkenntnis, dass W.A.S.P. So einige Klassiker auf dem Buckel haben. Blackie Lawless und seine Jungs schraubten im ersten Jahrzehnt ihres Bestehens ein grandioses Werk nach dem anderem zusammen. Das 1984er Debüt „W.A.S.P.“, „The Last Command“ (1985) oder das das insgesamt etwas schwächere „Inside The Electric Circus“ oder heroische Konzeptwerke wie „The Headless Children“ (1989) oder „The Crimson Idol“ (1992) haben auch heute nichts an ihrer Strahlkraft verloren. Danach taumelte aber auch diese Kapelle etwas kopflos durch die Neunziger und mit „Unholy Terror“ (2001) verlor sich meine persönliche Fährte zu den Amis.

Satte 14 Jahre und 5 Alben später liegt jetzt die neue Platte „Golgotha“ auf meinem Schreibtisch. Allzu groß ist die Erwartungshaltung nicht, so viel vorweg. Dass Mr. Lawless lange 6 Jahre ins Land ziehen ließ, bis er den Nachfolger zu „Babylon“ präsentiert, macht dann aber doch etwas stutzig. Aber zwischendurch standen erfreuliche Dinge wie die Feierlichkeiten zum 30jährigen Jubiläum oder eher negative Erfahrungen wie eine Schulter OP oder ein gebrochenes Bein an und so hat sich der Release immer wieder verschoben. Dass ein gewisser Abstand nicht immer schlecht ist, zeigt die Stärke von „Golgotha“ indes deutlich.

Erneut hat sich Blackie Lawless eines biblischen Thema´s angenommen, dieses Mal rund um den Berg, auf dem Jesus Christus gekreuzigt wurde. Dass sich nicht nur die Thematik wiederholt sondern W.A.S.P. in weiten Teilen des Albums erfolgreiche Rezepturen der Vergangenheit verwenden, darf hierbei nicht stören. Viele Fans wünschen sich genau das – und „Golgotha“ liefert. „Scream“ poltern die Amis los, als hätte es die letzten 20 Jahre nicht gegeben. Extrem melodisch geht es mit „Last Runaway“ weiter bevor Songs wie das ruhige „Miss You“, das krachende „Slaves Of The New World Order“ oder der erhabene Titeltrack nicht nur überlang sondern geradezu episch daherkommen. Dazwischen gibt es Kompromissloses („Shotgun“), Melodisches („Eyes Of My Maker“) und Typisches („Falling Under“).

„Golgotha“ ist stark geworden. Natürlich kratzt die Platte nicht an den Klassikern von W.A.S.P., aber Blackie Lawless und seine Jungs geben ihren Fans, das was sie an der Band lieben. Keine großen Experimente, sondern einfach der Sound, der unerschütterlich für W.A.S.P. steht.

WERTUNG:


Trackliste:

1. Scream
2. Last Runaway
3. Shotgun
4. Miss You
5. Fallen Under
6. Slaves Of The New World Order
7. Eyes Of My Maker
8. Hero Of The World
9. Golgotha

Stefan

CALIGULA’S HORSE – Bloom

Band: Caligula’s Horse

Album: Bloom
Spielzeit: 45:15 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: Inside/Out Records
Veröffentlichung: 16.10.2016
Mit dem Australischen Quintett CALIGULA’S HORSE hat das Inside/Out Label sein eh schon beeindruckendes Sortiment an aussergewöhnlichen Prog Bands nochmals um eine interessante Variante erweitert. Es ist erfreulich, dass die Verantwortlichen sich Mühe geben eine gesunde Balance aus eingesessenen, akzeptierten Großmeistern und frischen, hungrigen und ungemein kreativen jungen Bands zu erreichen. Das Qualitätslevel der Veröffentlichungen ist in der Regel sehr hoch angesiedelt und da macht die seit 2011 existierende Band aus Brisbane mit ihrem nun erscheinenden 3 Studio Album „Bloom“ keine Ausnahme.
Parallelen zu Genre Kollegen sind dabei natürlich unvermeidbar und relativ leicht auszumachen: Stimme und Phrasierungen von Sänger Jim Grey erinnern mitunter an Ross Jennings von den britischen Label Kollegen Haken, das Energielevel und der Metal-Anteil in den Songs lässt z.B. an die Landsmänner Karnivool oder auch Fair to Midland denken. Das sind allerdings nur grobe Richtungsangaben, denn CALIGULA’S HORSE, und da sollte an sich von dem folkigen, entrückten Artwork nicht zu vorschnellen Schlüssen führen lassen, haben eine durchaus eigene Stimme gefunden: steigt der Opener „Bloom“ noch genügsam mit einer Akustikgitarre und entspanntem Gesang ein, so bricht nach kurzer Zeit ein bretterndes Schlagzeug und moderne Gitarrenriffs eine Schneise durch den Blumengarten. Dass die Band dabei nie zu einer Brutalo-Combo verkommt liegt in erster Linie am Gesang der stets auf der Suche harmonischer Auflösung ist und dabei oft und gerne ganz eigene Wege geht. Das bedeutet aber auch, dass viele der Melodien recht lange brauchen um zu zünden und das Album einige Anläufe braucht um seine volle Wirkung zu entfalten. Sich über eine mangelnde Hookdichte zu beschweren ist daher wohl mühssig, denn Pop-Appeal ist klar nicht das erklärte Ziel der Band, die mit dem Longtrack „Dragonfly“, der abwechslungreichen Wundertüte „Marigold“ oder dem herrlichen und zugleich fordernden „Daughter Of The Mountain“ wunderbar verschrobene und doch zeitgemässe alternative Prog-Metal Kost abliefert.
„Bloom“ gehört zweifelsohne auf den Einkaufszettel von Hörern denen so verschiedene Bands wie Opeth, Between The Buried And Me oder Leprous den Tag verschönern. Zwischen tiefer Melancholie und jugendlich energischen Gitarrensalven gibt es unzählige wunderbare Details zu entdecken. Beide Daumen hoch.
WERTUNG




Trackliste:
01. Bloom
02. Marigold
03. Firelight
04. Dragonfly
05. Rust
06. Turntail
07. Daughter Of The Mountain
08. Undergrowth

Mario

DETH ENEMY – Unmovable

Band: Deth Enemy
Album: Unmovable
Spielzeit: 49:59 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Big Sky Song Records
Veröffentlichung: 25.09.2015
Homepage: www.dethenemy.com

4 lange Jahre war es in der Mache – das Debütalbum der Australier DETH ENEMY. Als die Brüder Al (guitars, vocals) und Frankie Caiulo (drums) 2011 beschlossen, ihre Garage in Queensland zum Aufnahmetempel umzufunktionieren und dort ihr erstes Demo aufzunehmen. Daraufhin traten sie an Tonmeister Andy Jackson heran, der von den Songs ziemlich begeistert sein musste. Denn nachdem er das Demo gemastert hatte, wirkte er für das Longplay-Debüt sogar selbst mit, indem er weitere Gitarren-, Bass- und Keyboardspuren beisteuerte. Zusammen mit Produzent Tom E Morrison (der ebenfalls auf Empfehlung Jackson´s ins Boot geholt wurde) nahm die Platte 2012 Formen an. Warum es letztendlich noch so lange gedauert hat, bis „Unmovable“ offiziell das Licht der Welt erblickt, bleibt ein Rätsel.

Fast auf die Sekunde genau 50 Minuten sind die 13 Songs lang. Und was die Ohren beim Opener „C.O.D. (Call Of The Devil)“ trifft, klingt gar nicht so verkehrt. DETH ENEMY haben einen eigenen Sound, der zwar mehr Druck vertragen könnte, aber die Australier schlagen den Bogen zwischen Vorbildern wie BLACK SABBATH oder LED ZEPPELIN und modernem Rock ziemlich gekonnt. Keine Bange, das hier ist nicht die tausendste Reinkarnation oben genannter Helden, zeitgemäße Spielwiesen sind auf „Unmovable“ genau so wichtig. Und so schält sich mit „One Thousand Years“ an zweiter Stelle gleich ein Highlight aus dem Kokon. Schleppend, intensiv und dennoch eingängig rocken DETH ENEMY hier los, geradezu vorbildlich. Noch größere Melodien packen die Aussies bei „Wicked World“ und „“ aus. Progressiv angehaucht präsentieren sie sich bei „Devil´s Playground“, bei dem Al Caiulo nicht davor zurückschreckt, den ein oder anderen hohen Schrei auszustoßen. Die Ballade „When An Angel Falls“ hat ebenso Potential.

Unterm Strich ist „Unmovable“ nicht das unumstößliche Monument, das es namentlich zu sein scheint. Aber DETH ENEMY haben ein recht eigenständiges Werk fabriziert, das Laune macht. Mit besserem Sound kommt das nächste Album sicher noch besser aus der Hüfte.

WERTUNG:


Trackliste:

1. C.O.D. (Call Of The Devil)
2. One Thousand Years
3. Wicked World
4. When An Angel Falls
5. Dark Side Of The Blues
6. The Hammer
7. Disicpline
8. Devil´s Playground
9. I Believe In Angels
10. Eternally Blessed
11. Ordinary People
12. Crucifier
13. Open Your Heart

Stefan

7TH HEAVEN – Next

Band: 7th Heaven
Album: Next
Spielzeit: 32:02 min.
Stilrichtung: AOR, Pop, Rock
Plattenfirma: NTD Records
Veröffentlichung: 18.08.2015
Homepage: www.7thheavenband.com

Wenn man sich die Vita der US-Rocker 7TH HEAVEN so anschaut, bekommt man schon große Augen. 1985 gegründet wollen über 4000 Songs geschrieben bzw. aufgenommen worden sein, eine Veröffentlichung namens „Jukebox“ beinhaltet alleine 700 Songs. Sie haben sowohl für BON JOVI, KID ROCK und STYX vor jeweils 80000 Leuten eröffnet und hatten 3 Nummer 1 Hits in den Billboard Charts. Bei diesen Zahlen muss doch was faul sein, oder? Unbestritten ist, dass Gründer Richard Hofherr ein wahrer Workaholic ist. Und er hat es drauf, Ohrwurmmelodien am Fließband zu erschaffen. Umso erstaunlicher ist es doch, dass wir hier in Deutschland noch gar nicht viel von dieser Band gehört haben. Man sollte aber diese Zahlen etwas relativieren, denn ein Großteil dieser immensen Ansammlungen von Songs ist der Tatsache geschuldet, dass 7TH HEAVEN sich gerne mal bekannte Hits zur Brust nehmen und eine Medley-CD daraus zaubern. Da gibt es „Pop Media“, „Dance Media“ oder „Pop Medley 1-3“. Auch eine Weihnachts-CD darf hier nicht fehlen und auch so halten es die Amis mit ihren Releases gerne mal etwas inflationär.

Dass die neue CD „Next“ aber erst die sechste Studioplatte in diesem Jahrtausend ist, grenzt fast an ein Wunder. Und überhaupt: zwar wurde die Band laut eigenen Aussagen bereits 1985 gegründet, eine reguläre Scheibe vor dem Jahr 2000 sucht man allerdings vergeblich. Aber konzentrieren wir uns wieder auf die neuen Songs. Auch für die neue Platte haben 7TH HEAVEN wieder einen neuen Sänger in ihren Reihen. Adam Heisler heißt der neue Mann und er fügt sich perfekt in die poppige Welt der Amis ein.

„Time Of Our Lives“ liefert dann auch genau das, was das Etikett verspricht. Poppiger, fast schon kitschiger Rock, der ohne perfekt zu Sommer, Schirmchendrink und Strand passt. Wobei Rock fast schon zu hoch gegriffen ist. Im Grunde machen 7TH HEAVEN einfach Popmusik. Wer nach dem Opener die CD nicht sofort wieder aus dem Player wirft, wird mit „Diamonds“, „Young & Bulletproof“ oder „Take Me With You“ weitere hochmelodische Ohrwürmer mit Gute-Laune-Garantie vorfinden. „You And I“ orientiert sich dann aber doch sehr an JAMES BLUNT und hin und wieder grätschen die Amis gerne mal mit purem Kitsch dazwischen.

7TH HEAVEN polarisieren – so viel steht fest. Eigentlich hat die Besprechung dieser Platte nichts in einem Rockmagazin verloren. Und doch müssen sie etwas haben. Man muss einfach hinhören und ich ertappe mich immer wieder dabei, dass ich vor mich hinsumme. Dennoch weiß ich immer noch nicht, ob ich das hier lieben oder hassen soll. „Next“ bietet eine halbe Stunde Popmusik, die keinerlei Ansprüche erhebt, anspruchsvoll zu sein. Unterhalten soll sie, und das tut sie. Nicht mehr aber auch nicht weniger.

WERTUNG: ohne Wertung

Trackliste:

1. Time Of Our Lives
2. Diamonds
3. She´s On Fire
4. Young And Bulletproof
5. You And I
6. She Could Use A Little Sunshine
7. Don´t Wanna Be In Love
8. Something That You Want
9. Standing On Top Of The World
10. Take Me With You

Stefan

MICHAEL MONROE – Blackout States

Band: Michael Monroe
Album: Blackout State
Spielzeit: 42:03 min.
Stilrichtung: Hardrock, Punk, Hair Metal
Plattenfirma: Spinefarm Records
Veröffentlichung: 16.10.2015
Homepage: www.michaelmonroe.com

MICHAEL MONROE hat Rückenwind! Zwar ist ihm nach dem letzten Album „Horns And Halos“ (Rezi HIER) mit Dregen (der seine BACKYARD BABIES wieder ins Spiel brachte – Rezi HIER) schon wieder ein Gitarrist entlaufen, von solchen Nichtigkeiten lässt sich eine Ikone wie Monroe aber schon lange nicht mehr beirren. Und so steht der verbleibende Steve Conte (Ex-NEW YORK DOLLS) erstmals  mit Neu-Kollege Rich Jones (THE BLACK HALOS) für die Gitarrensalven gerade. Weiterhin zur Band gehören Bassist Sami Yaffa (Ex-HANOI ROCKS, Ex-NEW YORK DOLLS) und Schlagwerker Karl Rockfist (Ex-DANZIG). Die Band scheint also weitestgehend gefestigt zu sein. Das haben die Leistungen der letzten Jahre eindeutig gezeigt. Denn seitdem der Finne seinen dritten Solo-Frühling bei Spinefarm Records zuerst mit einem Livealbum begann, zeigt die Kurve wieder steil nach oben. Die beiden Studioplatten „Sensory Overdrive“ (2011) und zuletzt „Horns And Halos“ (2013) haben Spaß gemacht.

Zusammen mit HARDCORE SUPERSTAR geht es bald auf Double-Headliner Tournee durch Europa (siehe unsere NEWS), da will das neue Material wohl durchdacht sein. „Blackout State“ beginnt mit einem Punkrocker – der Titel „This Ain´t No Love Song“ lässt dies schon vermuten. In gewohnter Manier rotzt der Finne mit seiner Kapelle diese gut zweieinhalb Minuten runter. Ein guter Einstieg. Das gemächlichere „Old King´s Road“ macht ebenfalls einen glänzenden Eindruck. Melodisch, punkig, einprägsam. Wer auf diese Gattung Songs steht, wird sicherlich bei „Goin Down With The Ship“, „Six Feet In The Ground“ oder dem Titeltrack das Haupthaar schütteln. Wer eher schnellere Nummern bevorzugt, sollte mit „Good Old Bad Days“, „Walk Away“ oder dem Nackenbrecher „R“ gut bedient sein.

MICHAEL MONROE und seine Band machen das wie am besten können. Und das hat nichts mit großer Kunst zu tun sondern einfach mit Lebensgefühl. Was der Finne mit HANOI ROCKS erreicht hat, liegt schon lange Zeit zurück und wird nur im Rückspiegel sichtbar. In der Gegenwart aber ist er mindestens genau so vital und fit – und das schlägt sich ein ums andere Mal in seinen letzten Werken nieder. Auch „Blackout State“ ist ein ambitioniertes Stück Musik, das einfach Spaß macht. Das kann man nicht erklären, das muss man hören und erleben. Am Besten auch live – zum Beispiel am 21. Oktober in München

WERTUNG:


Trackliste:

1. This Ain´t No Love Song
2. Old King´s Road
3. Goin Down With The Ship
4. Keep Your Eye On You
5. The Bastard´s Bash
6. Good Old Bad Days
7. R
8. Blackout States
9. Under The Northern Lights
10. Permanent Youth
11. Dead Hearts On Denmark Street
12. Six Feet In The Ground
13. Walk Away

Stefan