Band: Stereo Nasty
Album: Nasty By Nature
Spielzeit: 41:38 min.
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Eigenvertrieb
Veröffentlichung: 08.08.2015
Homepage: www.stereonasty.bandcamp.com
Die Retro-Welle rollt – und das nicht erst gestern. Den Überblick zu behalten ist schier unmöglich und so Manchen wird es schon seit längerer Zeit nerven, immer wieder den gleichen Sound von unzähligen neuen Bands auf die Ohren zu bekommen. Und doch gibt es sie noch, die Überraschungen, die aus dem Nichts auftauchen und so manches Mal für eine offene Futterluke sorgen. Jüngst war das auf einem Konzert auf dem Free And Easy Festival in München der Fall, als die Vorband alles in Schutt und Asche gelegt hat und sämtliche anderen Bands des Abends gnadenlos an die Wand gespielt hat (ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wann ich so etwas das letzte Mal erlebt habe).
Aber auch in Sachen Neuerscheinungen gibt es immer wieder angenehme Überraschungen, sehr oft von Underground Bands ohne Deal. Genau so verhält es sich bei STEREO NASTY. Schon ihr Cover Artwork ist allererste Sahne, herrlich retro und dabei noch gut gemacht. Diese Detailverliebtheit zieht sich durch das gesamte Erscheinungsbild der Band. Angefangen vom finster dreinschauenden Line-Up über den brutal ehrlichen Sound ihres Erstlings „Nasty By Nature“ bis hin zu den einfachen aber wirkungsvollen Songs.
Dabei verwurstet der Vierer aus Kildare/Irland nur altbekanntes und altbewährtes, um es dem Fan unter eigenem Banner aufs Brot zu schmieren. Adrian Foley (guitars), Mick Mahon (vocals), Fran Moran (drums) und Rud Holohan (bass) gehen dabei allerdings so selbstverständlich zu Werke, als hätten nicht Größen wie JUDAS PRIEST, ACCEPT oder W.A.S.P. diesen Sound kreiert sondern STEREO NASTY selbst. Was Kapellen wie NOISEHUNTER oder STORMWITCH verfeinert haben, machen sich die Iren ebenso zu Eigen.
Das zeichnet sich schon beim Opener „Black Widow“ ab. Frisch, fromm, fröhlich, frei rockt das Quartett in bester PRIEST-Manier los, wobei gerade genannte NOISEHUNTER sicher Pate gestanden haben. Grandios! Das wilde „Holy Terror“ holt den Dampfhammer raus und beim stampfenden „Interstellar“ fühlt man sich wieder in die JUDAS PRIEST Richtung gezogen. Die Stimme von Mick Mahon klingt wie eine Kreuzung aus Rob Halford und Blackie Lawless. Songs wie „The Fear“, „Out Of The Fire“, „Death Machine“ oder „The Warriors“ sind wahre Riffmonster und machen keine Gefangenen.
„Nasty By Nature“ klingt wie eine Reinkarnation der frühen Achtziger. Und das von vorne bis hinten und ohne aufgesetzt zu wirken. STEREO NASTY lieben das was sie machen – mit Haut und Haaren. Und deshalb ist ihr Debüt auch ein Pflichtkauf für alle Metal-Puristen, die einen etwas altmodischen Sound zu schätzen wissen und auf messerscharfe Riffs sowie gute Songs stehen.
WERTUNG:
Trackliste:
1. Black Widow
2. Holy Terror
3. Interstellar
4. The Fear
5. Out Of The Fire
6. Death Machine
7. In The Blood
8. Under Her Spell
9. The Warriors
10. Demon Halo
Stefan