Band: Grave Pleasures
Album: Dreamcrash
Spielzeit: 45:29 min
Stilrichtung: Goth Rock
Plattenfirma: Columbia/Sony
Veröffentlichung: 04.09.2015
Homepage: www.gravepleasures.com
Aus der Asche von gleich 2 recht schnell implodierten Nachwuchshoffnungen am Dark-Rock Himmel ist die neue Truppe GRAVE PLEASURES erstanden: Gitarristin Linnéa Olsson konnte an der Seite von Johanna Sadonis (nun bei Lucifer aktiv) unter dem The Oath Banner mit Ihrem selbstbetitelten Debüt für aufgeregtes Raunen in der Szene sorgen, Sänger/Komponist Mat „Kvost“ McNerney legte als Beastmilk mit “Climax” ein verdammt starkes Death Rock Album vor. Betrachtet man die weitere Besetzung der Band, so handelt es sich bei GRAVE PLEASURES im Grunde um eine Umfirmierung von Beastmilk mit erweiterter Mannschaft – das macht auch gleich der zutiefst im 80er Goth Rock verwurzelte Opener „Utopian Scream“ klar, der nahtlos an die Highlights von „Climax“ anknüpft. Mit den altbekannten Goth Stilmitteln ziehen GRAVE PLEASURES hier Ihren Stiefel ohne Wenn und Aber durch, und wer von dem Vorgänger begeistert war, dürfte hier voll auf seine Kosten kommen
Nun ist es so, dass dieser wehleidige, selbstbemitleidende Gesang natürlich nicht jedermanns Sache ist, was ja prinzipiell auch gut ist – es gibt schon genug Konsensmusik da draussen. Und die zahlreichen Kritiker, die sich bereits an Beastmilk echauffiert haben, haben natürlich durchaus Ihre Argumente. Allerdings muss man feststellen, dass GRAVE PLEASURES Ihre Sache innerhalb der gesetzten Genre-Grenzen ziemlich gut machen. Ob die Chose so offensiv als das nächste große Ding beworben werden muss und inwiefern auch die doch recht „professionelle“ Produktion des beim Branchenmajor Sonz erscheinenden Albums der Glaubhaftigkeit der Band nützt oder schadet sei mal dahingestellt. An der Qualität solche Ohrwürmer wie „New Hip Moon“ oder „Crisis“ kann das Ganze nichts ändern.
GRAVE PLEASURES schicken sich an, den weitestgehend in den Underground verbannten Goth-Rock wieder ein Stück weit salonfähig zu machen. Mit einer zeitgemäßen Produktion, ner ordentlichen Schüppe Internet und Print Hype, sowie einer Handvoll souverän eingetüteter Songs könnte das auch gelingen. Ob das Album den persönlichen Geschmack trifft kann aber nur ein (Vorab)Test zeigen. Okay, aber nicht herausragend.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Utopian Scream
02. New Hip Moon
03. Crying Wolves
04. Futureshock
05. Crisis
06. Worn Threds
07. Taste The Void
08. Lipstick on your Tombstone
09. Girl in A Vortex
10. Crooked Vein
11. No Survival
Mario