DIAMOND DOGS – Quitters & Complainers

Band: Diamond Dogs
Album: Quitters & Complainers
Spielzeit: 38:54 min. + 69:51 min.
Stilrichtung: Rock
Plattenfirma: Livewire
Veröffentlichung: 14.08.2015
Homepage: www.facebook.com/diamonddogs  

Es gibt was zu feiern! Und zwar die zehnte Langspielplatte der Rock´n Roller DIAMOND DOGS. Seit 1992 treiben die Schweden nun schon ihr Unwesen. Kaum zu glauben, dass sie bisher nicht über den Geheimtipp-Status hinausgekommen sind. Traurig aber wahr. Dennoch liefert das Quintett in regelmäßigen Abständen gute Musik ab. Wem die QUIREBOYS auf ihrem aktuellen Output zu akustisch agieren, für den steht das „Quitters & Complainers“ betitelte Werk in den Startlöchern. Fakt ist, dass die Musik der DIAMOND DONGS den QUIREBOYS in den letzten Jahren immer ähnlicher wurde – die langjährige Erfahrung hat den Schweden wohl einiges an Gelassenheit angedeihen lassen. Und so präsentiert sich die Band auch auf diesem Silberling in absolut bestechender Form. War der Vorgänger „Set Fire To It All“ (Rezi HIER http://rock-garage-magazine.blogspot.de/2012/03/diamond-dogs-set-fire-to-it-all.html) ein gefundenes Fresschen für alle Rock´n Roll Fans, steht dem auch das neue Werk in nichts nach. Und mehr noch, zur Feier des Tages wird dem geneigten Fan obendrein noch eine randvoll bepackte Live-CD „geschenkt“. Aber dazu später mehr…

„Runaway Romeo“ steigt mit coolem Riffing und tollem Honky Tonk Piano ein. So herrlich kann altmodischer Rock´n Roll klingen. Mit „Alright, Alright, Alright“ ist den DIAMOND DOGS sogar ein weiterer kleiner Hit gelungen. Hier ist der Ohrwurm vorprogrammiert! Auch „Stop Barking Up The Wrong Tree“, „Silver Star Delight“ oder „Black Ribbons (For Magic)“ gehören zum Besten, was diese Band bisher aufgenommen hat. Aber auch die Schweden haben ihre ruhige Seite entdeckt. Melancholisch und mit viel Gefühl zelebrieren sie Balladen wie „Broken“ oder „Goodbye Troubled Soul“ – Gänsehaut garantiert! Und auf eine Nummer wie „Out Of My Heart“ wären selbst die großen Helden der Skandinavier stolz.

Wer auf lässigen Rock´n Roll im Stile der FACES, alter ROLLING STONES und Konsorten steht, wird neben den QUIREBOYS sicher mit den DIAMOND DOGS eine weitere Lieblingsband für sich entdecken können. „Quitters & Complainers“ reiht sich ein in eine bemerkenswerte Diskographie, die leider viel zu wenige Leute kennen. Die Schweden sind und bleiben wohl eine sträflich unterbewertete Rockband, die dieses Schicksal allerdings nicht alleine schultern müssen. Leid tut es mir für die Jungs dennoch…Ach ja, es war ja auch noch die Rede von einer Live-Bonus-CD. Dieses 18 Songs umfassende Spektakel wurde in Bilbao aufgenommen und auf den Namen „Let´s Have It“ getauft. Geboten wird eine rohe Performance alter Standards und unerwarteter Stücke – auf alle Fälle ein schöner Mehrwert für dieses Jubiläumsalbum, der auch zeigt, wie weit die DIAMOND DOGS live von den QUIREBOYS entfernt sind – ich ziehe meinen Hut für dieses geile Package!

WERTUNG:


Trackliste:

„Quitters & Complainers“

01. Runaway Romeo
02. Alright, Alright, Alright
03. Stop Barking Up The Wrong Tree
04. Broken
05. Silver Star Delight
06. Back To Babylon
07. Black Ribbons (For Magic)
08. Goodbye Troubled Soul
09. Rollercoaster
10. Out Of My Heart

„Let’s Have It – Live in Bilbao“:

01. Bound To Ravage
02. Rush For Comfort
03. Every Little Crack
04. Goodbye Miss Jill
05. Autopilot
06. Lift It Up
07. Yesterday’s NYMPH
08. Honked
09. Raise A Holler
10. Brick Chase Bilbao (Jam)
11. Passing Through My Heart
12. Somebody Else’s Lord
13. On The Sunny Side Again
14. Sad To Say I’m Sorry
15. The Band
16. Wild Side Of Life
17. Don’t Turn Me Away
18. Not Guilty (Jam)

Stefan

IMPERIAL STATE ELECTRIC – Honk Machine

Band: Imperial State Electric
Album: Honk Machine
Spielzeit: 32:11 min.
Stilrichtung: Glam Rock, Classic Rock
Plattenfirma: Psychout Records
Veröffentlichung: 21.08.2015
Homepage:
www.facebook.com/imperialstateelectric

Qualität vor Quantität, das haben sich IMPERIAL STATE ELECTRIC für ihr neues Album „Honk Machine“ auf die Fahnen geschrieben. Nur gut 32 Minuten dauern die 11 Songs. Gerade mal gut die Hälfte der Songs überschreitet überhaupt die 3-Minutenmarke. Dabei will sich das schwedisch-neuseeländische Kollektiv an Meilensteinen wie „Rubber Soul“ von den BEATLES oder „Dressed To Kill“ von KISS messen lassen. Wenn da jemand mal den Mund nicht zu voll genommen hat. Zugegebenermaßen vergleicht Sänger, Gitarrist und Hauptsongschreiber Nicke Andersson (ehemals THE HELLACOPTERS, ENTOMBED etc.) aber lediglich die Albumlänge dieser Sternstunden der Rockmusik mit dem neuen Werk seiner eigenen Band. Und doch kommt dieser Vergleich nicht von ungefähr, denn sowohl die BEATLES als auch KISS der Siebziger oder ALICE COOPER, THE SWEET oder wie sie alle heißen, kommen durchaus als Inspirationsquelle für „Honk Machine“ in Frage.

Dabei startet man in „Let Me Throw My Life Away“ mit einem lockeren Riff, das auch den ewigen ROLLING STONES entsprungen sein könnte. Neu ist das natürlich nicht, Gleiches gilt auch für den Rest der Platte. Aber IMPERIAL STATE ELECTRIC rocken durchaus frisch und lustvoll drauf los. Das bringen sie bei Stücken wie dem fluffigen „Anywhere Loud“, dem punkigen „Guard Down“ oder dem prachtvollen Rocker „Another Armageddon“ auf den Punkt. Songs wie „All Over My Head“ oder „Maybe You´re Right“ allerdings sind einfach ganz frech geklaute BEATLES-Nummern. Dass die Jungs da nicht rot werden…, „Just Let Me Know“ ist eine Verneigung vor KISS und das abschließende „It Ain´t What You Think (It´s What You Do)“ zieht das Tempo noch einmal schön an.

Das 2012 erschienene Album „Pop War“ (Rezi HIER) kam in unserer Redaktion eher schlecht weg – in vielen anderen Gazetten wurde die Scheibe ordentlich gehypt. Das nunmehr vierte Studiowerk „Honk Machine“ kann da schon besser gefallen, wenngleich die Band immer noch arg am Tropf ihrer Vorbilder hängt. Aber das Quartett macht seine Sache gut und geht mit vollstem Elan an die Sache ran, deshalb ist auch eine leicht überdurchschnittliche Wertung drin. Eine durchaus kurzweilige Platte – und das ist nicht (nur) auf die Spielzeit bezogen.

WERTUNG:


Trackliste:

1. Let Me Throw My Life Away
2. Anywhere Loud
3. Guard Down
4. All Over My Head
5. Maybe You´re Right
6. Walk On By
7. Another Armageddon
8. Lost In Losing You
9. Just Let Me Know
10. Colder Down Here
11. It Ain´t What You Think (It´s What You Do)

Stefan

XANDRIA – Fire & Ashes

Band: Xandria
Album: Fire & Ashes
Spielzeit: 35:01 min
Stilrichtung: Symphonic Metal
Plattenfirma:  Napalm Records
Veröffentlichung: 31.07.2015
Homepage: xandria.de

Nach dem erfolgreichen letztem Album „Sacrificium“ und der Feuertaufe der neuen Frontfrau Dianne van Giersbergen, steigt die kommende EP„Fire & Ashes“ von XANDRIA erneut wie Phönix aus der Asche.
Mit der geballten Ladung symphonischer Härte werden neben drei brandneuen Songs auch die größten Hits der Bandgeschichte, “Ravenheart” und  “Now & Forever”, neu aufgenommen und zeigen XANDRIA im neuen Jahrtausend angekommen.
Zudem gibt es Coverversionen von “Don‘t Say A Word” (SONATA ARCTICA) und
„I would do anything for love (but I won’t do that)“ (MEAT LOAF) als symphonisches Spektakel perfekt in Szene gesetzt. Die EP macht hier also durchaus Sinn.
Als Opener fungiert der neue Song „Voyage of the Fallen“. Und dieser klingt so wie wir es von der Band gewohnt sind. Im Midtempobereich angesiedelt mit viel Bombast, symphonische Elementen und einer bestens aufgelegten Frontfrau. Ein Song bei dem sich Anhänger der Band direkt wohl fühlen sollten!
Von den beiden anschließenden, ebenfalls neuen Songs, „Unembraced“ und „In Remembrance“ ist ersterer ganz klar der Gewinner.
Danach folgt dann die tolle MEAT LOAF Coverversion von „I‘d Do Anything for Love (But I won‘t do that)“. Endlich wagt sich mal wieder eine Metalband an diesen Evergreen und das die Mucke hier natürlich wie die Faust aufs Auge passt ist relativ schnell klar!
Mit „Ravenheart“ und „Now & Forever“ folgen dann die schon angesprochenen Neueinspielungen die nichts von ihrer alten Klasse verloren haben. Tolle neue Umsetzung mit neuer Sängerin.
Als Abschluss ertönt dann noch die Coverversion des SONATA ARCTICA Songs „Don‘t Say a Word“ welche auch ebenfalls sehr ordentlich ins XANDRIA Universum integriert wurde.

Anspieltipps:

“Voyage of the Fallen”, “Unembraced” sowie “I‘d Do Anything for Love (But I won‘t do that)” sollte man sich auf jeden Fall genauer anhören!

Fazit :

EP’s sind mittlerweile nicht mehr das gängigste Mittel um eine neue Platte “anzukündigen”. Diese XANDRIA EP allerdings ist wirklich ein Glanzstück seiner Zunft! Mit einer knappen Spielzeit von 35 Minuten, ist sie fast so lang wie manches “richtige Album”, eine tolle Songzusammenstellung aus neuen, alten und Coversongs ist hier ebenfalls inklusive und eine ordentliche Produktion ist auch mit an Bord.
Von daher lohnt sich hier der Kauf von Fans der Band sowie Anhänger des Genre auf jeden Fall!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Voyage of the Fallen
02. Unembraced
03. In Remembrance
04. I‘d Do Anything for Love (But I won‘t do that)
05. Ravenheart
06. Now & Forever
07. Don‘t say a Word

Julian

CHAOS MAGIC – Chaos Magic

Band: Chaos Magic
Album: Chaos Magic
Spielzeit: 53:00 min
Stilrichtung: Symphonic Metal
Plattenfirma: Frontiers Music
Veröffentlichung: 03.07.2015
Homepage: keine gefunden

Caterina Nix ist eine chilenische Sängerin die nun zusammen mit Timo Tolkki (Ex STRATOVARIUS etc.) ein gemeinsames Bandprojekt namens CHAOS MAGIC ins Leben gerufen hat. Caterina selbst begann ihre Karriere bei der Band AGHONYA und wirkte auch schon bei TIMO TOLKKI‘s AVALON Projekt mit. Von daher ist die Gute keine Unbekannte im Genre und bekam nur von Frontiers Records die Möglichkeit ihre volle, symphonische Seite auf der Debütscheibe von CHAOS MAGIC auszuleben. Man kann die Mucke am Ehesten vielleicht mit den Genreveteranen von WITHIN TEMPTATION vergleichen, gewürzt mit einigen Popanleihen.
Der Gute Timo hat das Album größtenteils mitgeschrieben, eingespielt und später auch produziert.
Als Opener fungiert das schon vorab als Video veröffentlichte „I‘m Alive“. Dieses ist im Midtempobereich angesiedelt und bietet einen eingängigen Chorus sowie eher eine poppige Ausrichtung. Als Einstieg schon mal recht ordentlich, wenn man denn auf etwas handzahmeren Rock/Metal steht.
Anschließend gibt es mit „Dangerous Game“ einen Song auf die Ohren, der leicht über produziert wirkt. Der Bass drückt zu Beginn recht stark, das er schon scheppert, die in den Strophen vorhandenen Synthies gab es auch schon mal besser zu hören und scheinen zu einem Markenzeichen von Herrn Tolkki zu werden. Kurzum es gibt wahrlich bessere Songs, ein wenig Langeweile kommt hier auf.
„One Drop of Blood“ ist da wieder ein ganz anderes Kaliber und nimmt gekonnt die Qualität des Openers auf, wobei man auch hier wieder sagen muss, für beinharte Metaller ist das hier mit Sicherheit nichts!
Und weiter geht es mit dem Qualitätsauf und ab. „Seraphim“, „From the Stars“ und „Passionflow“ sind eher durchschnittlichere Nummern, „A Little too late“, welches dazwischen steht geht aber wieder durchaus in Ordnung.
Bislang, man merkt es ja schon, sind die schwächeren Songs hier aber eindeutig in der Überzahl, ob sich das nochmal bei den letzten Tracks ändert?
Nein, leider nicht wirklich! Geboten wird auch im weiteren Verlauf eher durchschnittlicher Symphonic Metal mit Pop Anleihen, der zwar nicht weh tut aber auch nicht dauerhaft überzeugen kann. Zusätzlich bewegen wir uns ständig eigentlich nur im Ballladenbereich was ebenfalls nicht förderlich für den Gesamteindruck ist.
Rühmliche Ausnahme ist „Right now“ was ganz ok ist….mehr aber dann leider auch wieder nicht!

Anspieltipps:

“I’m Alive”, “One Drop of Blood” und “A Little too late” stechen hier aus dem Einheitsgrau etwas heraus.

Fazit :

Tja da haben wir es wieder, eine Platte die irgendwie den typischen Charakter eines Frontiers Projektes erster Güte hat! Man nehmen den aktuellen Haus und Hofproduzenten Timo Tollki, der größtenteils auch alle Instrumente einspielt, packt die typisch schwammige Produktion darüber und nimmt eine durchaus passable Symphonic Metalstimme. Fertig ist ein poppiges Symphonic Metalwerk was insgesamt eher durchschnittlich ist, keinem weh tut, aber auch keine Bäume ausreißt!
Standardkost, nicht mehr aber auch nicht weniger!

WERTUNG:


Trackliste:

01. I’m Alive
02. Dangerous Game
03. One Drop of Blood
04. Seraphim
05. From the Stars
06. A Little too late
07. Passionflow
08. Dead Memories
09. Please don‘t tell me
10. Right now
11. The Point of no return

Julian

THE BURNING CROWS – Murder At The Gin House

Band: The Burning Crows
Album: Murder At The Gin House
Spielzeit: 43:37 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Burning Crows Records
Veröffentlichung: 03.08.2015
Homepage: www.theburningcrows.com

Mit ihrer überragenden ersten Scheibe „Behind The Veil“ (Rezi HIER) konnten die Briten THE BURNING CROWS beweisen, aus welchem Holz sie geschnitzt sind – und dass ihre EP „Never Had It So Good“ (Rezi HIER) kein Glücksgriff war. Immer noch stehen Whippz (vocals, guitars), Lance Daniels (guitars), Will Lockett (bass) und Chris Chapman (drums) auf ihren eigenen Beinen, denn auch das zweite Langspielalbum wurde über Pledgemusic vorfinanziert und erreichte bereits nach 12 Tagen sein Ziel und endete nach Ablauf auf 250%. Einflüsse von außen bzw. einer Plattenfirma fallen hier also komplett weg. Einzig Produzent Nick Brine wird hier und da ein Wörtchen mitgeredet haben. THE BURNING CROWS haben erneut mit ihm in den Rockfield Studios zusammengearbeitet. Herausgekommen sind zehn neue Stücke, die erneut die glorreiche Vergangenheit britischer Rockmusik mit der Gegenwart verbinden sollen.

Das klingt zunächst etwas anders, wie man es bisher von THE BURNING CROWS gewöhnt war. Denn der Opener „Hell To Pay“ hat eine gehörige Metall-Legierung erhalten. Mit sattem Riffing und schleppendem Beat walzt der Song den Weg für die Briten frei. Das folgende „Come On“ erinnert schon eher an das Debüt, wobei die Jungs dem Song einen gehörigen Ohrwurm verpasst haben. Stark! Auch die erste Singleauskopplung „Shine“ (Video HIER) hat echtes Hitpotential. Hier schielt das Quartett erstmals auf einen Radioeinsatz. „Alright“ bietet abermals hochkarätigen Hardrock bevor die Ballade „Goodbye (To The Sunshine)“ erstmals den Fuß vom Gaspedal nimmt.

Die zweite Hälfte der Platte eröffnet „1137“ etwas ungestüm. Das ist wirklich der erste Song, der aus dem Rahmen fällt und irgendwie nicht so in den Kopf will. Mit „Little Bit More“ bekommen die Briten aber zum Glück wieder die Kurve und setzen mit dem rock´n rolligen „Feels Like Home“ noch einen drauf. Das sonnige „She´s The Summertime“ und die abschließende, mit Streichern verfeinerte Ballade „Holding On“ zeigen weitere Facetten der Band auf.

THE BURNING CROWS beweisen mit ihrem zweiten Longplayer „Murder At The Gin House“ eindrucksvoll, wie Rockmusik heute klingen kann. Mit Herz und Leidenschaft rocken sich die Briten durch zehn neue Songs, die wahrlich keine Wünsche offen lassen. Insgesamt ist die Ausrichtung etwas kommerzieller aber natürlich ist das Songwriting ebenso gewachsen. Wer gedacht hat, „Behind The Veil“ sei reine Glückssache gewesen, wird mit dem zweiten, nicht minder großartigen Streich „Murder At The Gin House“ Lügen gestraft. Ich bleibe dabei: diese Band ist eine der besten, wenn nicht die beste neue Band der letzten Jahre von der Insel!

WERTUNG:


Trackliste:

1. Hell To Pay
2. Come On
3. Shine
4. Alright
5. Goodbye (To The Sunshine)
6. 1137
7. Little Bit More
8. She´s The Summertime
9. Feels Like Home
10. Holding On

Stefan

TALISMAN – Vaults (Deluxe Edition)

Band: Talisman
Album: Vaults
Spielzeit: 48:46 + 53:14 min.
Stilrichtung: Melodic Rock
Plattenfirma: Sunhill Production
Veröffentlichung: 17.08.2015
Homepage: www.talismanmusic.se

Unlängst hatte Marcel Jakob seinen sechsten Todestag. Am 21. Juli 2009 nahm er sich das Leben und stürzte so die Rockwelt in tiefe Trauer. Sein enger Freund und Wegbegleiter JEFF SCOTT SOTO war ein weiterer wichtiger Bestandteil am Erfolg von TALISMAN. Dennoch haben sich zumindest in Demoversioinen noch andere weitere namhafte Stimmakrobaten bei den Schweden verdingt. „Vaults“ bringt Licht ins Dunkel und öffnet sprichwörtlich die Archive der Band. Verteilt auf zwei CD´s werden hier 28 Demos und alternative Versionen geboten, die mit solchen Hochkarätern wie Matti Alfonzetti, Thomas Vikstrom, Göran Edman oder Stefan Berggren aufwarten.

Leider wurden sämtliche hier vertretene Versionen bereits auf den Re-Releases der einzelnen Alben verwendet, dennoch gewähren uns TALISMAN hier geballt tiefe Einblicke, wie die Band ohne Soto hätte klingen können. Natürlich ist der Sound nur Demostandard, interessant sind die Alternativen zu den veröffentlichten „Originalen“ aber dennoch. Die Songs sind und bleiben unverzichtbar für alle Scandirock-Fans.

Speziell die Fassungen mit Edman am Mikrofon haben einen besonderen Reiz. Fanden „Day By Day“ und „Lightning Strikes“ bereits offiziell Verwendung auf der 1996 erschienenen „Best Of“, finden sich hier sechs Songs dieser Sessions. „I´ll Be Waiting“, hieß noch „If You Need Somebody“ und „Standing On Fire“ nannte sich „Under Fire“. Desweiteren befinden sich mit „Open Your Eyes“ und „Oceans“ zwei nicht verwendete Songs darunter. Natürlich werden auch spätere Stationen ausgiebig beleuchtet und so bleiben wohl keine Wünsche offen – außer vielleicht das ein oder andere noch nicht bekannte Stück.

„Vaults“ ist leider nicht viel mehr als eine Zusammenfassung schon veröffentlichter Demos. Mal abgesehen davon, dass die hier vertretenen Vokalisten zum Besten zählen, was die skandinavische Musikszene zu bieten hat, wäre es wirklich schön gewesen, wenn es mehr richtig unveröffentlichtes Material gegeben hätte. Nach den luxuriösen Neuauflagen der einzelnen Alben schließt sich mit dieser Doppel-CD der Kreis. Wer diese noch nicht in seinem Regal stehen hat, kann sich diesen Doppel-Silberling vielleicht doch dazustellen. Auf der anderen Seite zeigt „Vaults“ aber auch, dass diese Band wohl nicht mehr viel zu sagen hat – schade aber irgendwie auch logisch.

WERTUNG: ohne Wertung

Trackliste:

CD 1:
01. Time After Time (Single Version)
02. U Done Me Wrong (Demo – Jeff Scott Soto Vocals)
03. Give Me A Sign (Demo – Jeff Scott Soto Vocals)
04. Comin’ Home (Demo – Jeff Scott Soto Vocals)
05. Wasting R Time (Humanimal Sessions)
06. Todo Y Todo (Spanish Version Of All & All)
07. To Know Someone Deeply (Humanimal Sessions)
08. Angel (Demo – Matti Alfonzetti Vocals)
09. Time After Time (Demo – Matti Alfonzetti Vocals)
10. Give Me A Sign (Demo – Matti Alfonzetti Vocals)
11. Fighting For Your Life (Demo – Matti Alfonzetti Vocals)
12. Lovechild (Demo – Matti Alfonzetti Vocals)
13. Rainbows End (Demo – Thomas Vikstrom Vocals)
14. Njbbwd (Demo – Marcel Jacob Bass Solo)

CD 2:
01. Master Of Patience (Demo – Thomas Vikstrom Vocals)
02. Riding On The Wind (Demo – Thomas Vikstrom Vocals)
03. Live For Our Dreams (Demo – Thomas Vikstrom Vocals)
04. Comin’ Home (Demo – Stefan Berggren Vocals)
05. Time After Time (Demo – Stefan Berggren Vocals)
06. Girl Of Mine (Demo – Matti Alfonzetti Vocals)
07. Day By Day (Demo – Goran Edman Vocals)
08. Dangerous (Demo – Goran Edman Vocals)
09. If You Need Somebody (Demo – Goran Edman Vocals)
10. Under Fire (Demo – Goran Edman Vocals)
11. Lightning Strikes (Demo – Goran Edman Vocals)
12. Break Your Chains (Demo – Goran Edman Vocals)
13. Open Your Eyes (Demo – Goran Edman Vocals)
14. Oceans (Demo – Goran Edman Vocals)

Stefan

DARKTRIBE – The Modern Age

Band: Darktribe
Album: The Modern Age
Spielzeit: 52:03 min
Stilrichtung: Melodic Power Metal
Plattenfirma: Scarlet Records
Veröffentlichung: 21.07.2015
Homepage: www.darktribe.fr

Nach dem Debütalbum „Mysticeti Victoria“, welches bei Massacre Records erschien, gibt es nun endlich neuen Stoff in Form des zweiten Albums „The Modern Age“ von den französischen Melodic Power Metallern von DARKTRIBE. Schon das erste Album hatte mich fest im Griff, deswegen war ich gespannt ob und wie sich die Jungs weiterentwickelt haben. Die Band hat auf jeden Fall nach dem Debüt einige Shows gespielt, unter anderem mit NIGHTMARE, GIRLSCHOOL oder KILLERS und begab sich 2015 dann ins Studio um die Nachfolgescheibe einzuspielen.
Produziert wurde das gute Stück übrigens von Jacob Hansen der schon bei so Bands wie DORO, EPICA oder PRIMAL FEAR die Finger mit im Spiel hatte.
So genug der Vorrede, mit dem Intro „Humanizer“ steigt man gewohnt stimmungsvoll, passend zum Thema schön Sci Fi mäßig, in die Scheibe ein.
Mit dem ersten richtigen Track „Red House of Sorrow“ geht man dann direkt in die Vollen und heftige Gitarrenriffs schlagen uns gleich entgegen. Es entwickelt sich ein flotter Midtemposong der vor allem vom geilen Chorus und dem klasse Gesang lebt! Ein Einstieg nach Maß würde ich sagen, sehr stark.
Das gleiche Rezept nimmt man auch bei den folgenden Songs „My Last Odyssey“, dem Titeltrack „The Modern Age“ und dem etwas ruhigeren „At Last Will“ zu Hilfe. Die Ohrwurmdichte bzw. die erstklassigen Hooklines sind hier wirklich in der Überzahl.
Mit einem mehrstimmigen Gesang beginnt dann das melodische „No Train to Earth“ welches ebenfalls direkt von Beginn an überzeugen kann.
Bislang also nur Hits in der ersten Hälfte, ganz kann man dieses hohe Qualitätsniveau leider nicht halten in Hälfte Nummer Zwo, aber trotzdem haben wir hier natürlich noch starke Songs an Bord! Da hätten wir zum Beispiel, „Wild Call“ oder das flotte „Anthem for a Planet“, welche auch direkt beim ersten Mal zünden.
Der Rest ist auch nicht wirklich schlecht, aber im Vergleich zur ersten Hälfte einfach zu gewöhnlich.

Anspieltipps:

Mit “Red House of Sorrow”, “My Last Odyssey”, “The Modern Age”, “No Train to Earth” sowie “Anthem for a Planet” sind diese schnell ausgemacht.

Fazit :

Die Jungs von DARKTRIBE schaffen es mit ihrem aktuellen Werk spielend das schon nicht schlechte Debütalbum zu übertrumpfen. Hier wirkt alles runder, organischer und einfach eingängiger!
Wieder hat man ein tolles Konzeptalbum geschrieben, welches Fans des Genre mit Sicherheit begeistern wird. Man darf nur keine Abneigung haben gegen Keyboards, aber ansonsten gibt es hier nicht viel zu meckern und deshalbt beide Daumen hoch also für DARKTRIBE!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Humanizer
02. Red House of Sorrow
03. My Last Odyssey
04. The Modern Age
05. At Last Will
06. No Train to Earth
07. Holy Water Day
08. Wild Call
09. Rainwar
10. Anthem for a Planet
11. Darkside of Imagination

Julian

ZANDELLE – Perseverance

Band: Zandelle
Album: Perseverance
Spielzeit: 59:03 min
Stilrichtung: US Metal
Plattenfirma:  Pure Steel Records
Veröffentlichung: 24.07.2015
Homepage: www.zandelle.net

Fünf Alben veröffentlichten die US Metaller von ZANDELLE bislang. Das Neuste hört auf den Namen „Perseverance“ und ist bereits das dritte Album was in Folge bei den Jungs von Pure Steel Records erscheint. Das nenne ich mal Labeltreue!
Geboten bekommen wir auf dem neuen Werk den altbekannten US Metal der aber immer wieder in den Power Metal reinluckt und eine Verwandtschaft zu frühen HELLOWEEN nicht verbergen kann.
Dazu kommt mit George Taslikis ein Shouter mit hohem Wiedererkennungswert und fertig ist das neue ZANDELLE Album welches die Band weiter nach vorne bringen soll.
Ob ihnen das gelingt finden wir nun zusammen mit dem Albumopener „Resurgence“ heraus. Wie so üblich haben wir hier ein Intro, welches noch nicht allzu viel Aussagekraft hat, aber gut gemacht ist es alle Male!
Die erste „richtige“ Nummer „Unending Fortitude“ kommt dann direkt flott und melodisch, ganz so wie man es von der Band gewohnt ist, aus den Boxen. Sie bietet einen tollen Chorus, sowie einen bestens aufgelegten George. Die Produktion ist etwas schwammig, ansonsten kann ich beim Opener aber nicht viel meckern!
Ähnliches könnte ich auch beim anschließenden „Lycanthrope“ sagen. Gewohnt erstklassig spielt man sich durch die Nummer und lässt keinen Zweifel aufkommen das man in der etwas längeren Veröffentlichungspause eingerostet sein könnte.
Den ersten schwächeren Song haben wir dann mit „Shadow Slaves“ zu verkünden. Die ganze Nummer kommt einfach nicht in Fahrt und plätschert nur so dahin und somit auch an einen vorbei.
Wesentlich besser gefallen dann wieder die anschließenden „End Game“, „Beyond the Point“ und das abwechslungsreiche „Innocence Lost“.
Die Produktion ist aber immer noch etwas mau, das hat und wird sich auch nicht mehr wirklich bessern, soviel kann ich schon mal vorweg nehmen.
Was aber wesentlich besser ist als die Produktion sind die folgenden Tracks „Midnight Reign“, der Titeltrack „Perseverance“ und das tolle „Avenger of the Fallen“. Hier zeigen die Jungs das sie auch nach ein paar schwächeren Tracks wieder zurückkommen können.
Das abschließende, längere „Revengeance“ ist zwar auch ganz in Ordnung, fällt aber im Vergleich zu den vorherigen Songs dann doch ein wenig ab.

Anspieltipps:

Mit “Unending Fortitude”, “Lycanthrope”, “Beyond the Point”, “Perseverance” sowie “Avenger of the Fallen”  seit ihr am Besten bedient.

Fazit :

Auf dem neuen ZANDELLE Album geht es ganz schön auf und ab. Mal sind die Songs erste Sahne, mal auch wieder nicht, die Produktion lässt ebenfalls zu wünschen übrig, aber trotzdem muss ich sagen begeistert das neue Werk dann abschließend, und nach ein paar Durchläufen dann doch!
Das Gesamtpaket ist hier einfach sehr stimmig und das Album macht einfach Spaß. Fans des Genre und der Band kommen hier mit Sicherheit voll auf ihre Kosten, man sollte allerdings mit den ständig präsenten Keyboards zurecht kommen.
Dann steht einem Hörgenuss aber nichts mehr im Wege.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Resurgence
02. Unending Fortitude
03. Lycanthrope
04. Shadow Slaves
05. End Game
06. Beyond the Point
07. Innocence Lost
08. Midnight Reign
09. Perseverance
10. Avenger of the Fallen
11. Revengeance

Julian

EDEN – Eden

Band: Eden
Album: Eden
Spielzeit: 44:38 min.
Stilrichtung: AOR, Melodic Rock
Plattenfirma: Eigenvertrieb
Veröffentlichung: .2015
Homepage: www.facebook.com/edenrockaor

Mit HUNGRYHEART hatten wir unlängst eine, wenn nicht die beste Melodic Rock Band aus Italien mit ihrem neuen Album „Dirty Italian Job“ am Start. Und just zu diesem Zeitpunkt kommt mit EDEN ein weiterer, vielversprechender Vertreter dieser Zunft aus Italien mit seinem selbstbetitelten Debüt auf uns zu. Die Band aus Rom existiert seit 2011 und wurde von Stefano Mastrangeli (guitars), Patrizio Izzo (vocals) und Giordano Latini (bass) gegründet. Mittlerweile komplettieren Alessandro Iovannitti (drums) und Paolo Castellani (keyboards) das Line-Up. Klingt nach einem klassischen Fünfer in bester AOR-Manier. Und tatsächlich wollen die Römer eine Mischung aus den üblichen Verdächtigen JOURNEY, SURVIVOR, EUROPE und BON JOVI machen.

Das ist ja auf den ersten Blick natürlich nichts Neues, aber mal ganz ehrlich: machen das andere Bands anders? So lange die Qualität stimmt, sollte doch jeder machen können, was er will und irgendwie basiert jede Band auf ihren Vorbildern. Die zehn Tracks auf „Eden“ atmen den Spirit der Mid-Achtziger und sind gespickt mit guten Melodien und werden wirklich kompetent vorgetragen. Die Stimme von Patrizio Izzo ähnelt der eines jungen Timo Tolkki (STRATOVARIUS), die Musik lehnt sich natürlich eher an die eben genannten Vorbilder an. Und so starten die Römer nach dem Intro „Sounds From Eden“ mit „Dreamin´“ sehr gut. Klassischstes AOR-Futter bieten EDEN hier an. Aber auch AOR-getriebene „Fear Has Gone“, das knackige „I Know You Know“ oder das straight rockende „Enemy“ haben einen hohen Standard. Schlechte Songs wird man auf diesem Silberling nicht finden.

Wer denkt, aus Italien kommen nur nervige Fantasy-Metalbands, den belehren EDEN eines Besseren. Mit ihrem in Eigenregie veröffentlichten Erstling setzen sie die Latte doch auf eine gute Höhe. Der Sound passt und die Songs haben Energie und Leidenschaft. Auf diese Jungs sollte man ein Auge haben…

WERTUNG: 


Trackliste:

1. Sounds From Eden (Intro)
2. Dreamin´
3. Fear Has Gone
4. I Know You Know
5. My Time
6. Enemy
7. Feel The Fire
8. A Change In Life
9. The Call
10. Into The Night

Stefan

IN VAIN – The Little Things that Matter

Band: In Vain
Album: The Little Things that Matter
Spielzeit: 40:40  min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma:  Pure Steel Publishing
Veröffentlichung: 31.07.2015
Homepage: www.invainmetal.com

Das Unterlabel Pure Steel Publishing ist schon eine feine Sache. Bands die einfach nur eine Vertriebsmöglichkeit suchen finden hier eine geeignete Plattform. So auch die Jungs von IN VAIN. Eine spanische Band die über Pure Steel nun ihr drittes Album „The Little Things that Matter“ weltweit veröffentlichen. Selbiges wurde 2014 schon mal in Eigenregie veröffentlicht.
Die Truppe zelebriert krachenden Heavy Metal der auch vor Thrashausflügen nicht halt macht. Eine gewisse Ähnlichkeit zu frühen GRAVE DIGGER Werken kann der Band nicht vorenthalten werden.
Mit dem Opener „No Future for the World“ steigt man standesgemäß in die Scheibe ein. Hier ist direkt mal Rübeschütteln angesagt und die tiefer gestimmten Gitarren, wie auch der Gesang, erinnern nicht von ungefähr an die alten METALLICA Sachen. Man pflügt gerade zu durch den Opener, hat einen knackigen Chorus im Gepäck und überzeugt auch spielerisch auf ganzer Linie. Der Einstieg ist also schon mal gemacht.
Ähnlich kraftvoll kommen die anschließenden „Dragon Huntress“, „From your Cradle to my Grave“ und „Serenity Valley“ aus den Boxen gekrochen. Wobei hier Track Nummer drei qualitativ der Gewinner ist.
Und der eingeschlagene Weg wird auch in der Folge zu keine Zeit verlassen, man fährt weiter im schnellen Heavy Metalfahrwasser und trifft die Melodic mal mehr mal weniger gut. Glanzperlen im weiteren Verlauf sind mit Sicherheit das mit einem tollen Chorus ausgestattete „The Ballad of Lucifer“ und das tolle etwas epischere „King in the North“. Leider haben wir mit dem anschließenden „Pipa‘s Song“ und dem abschließenden Titelstück auch zwei Durchhänger zu verkraften, hier schafft man es nicht an das Niveau der Anspieltipps anzuknüpfen und bewegt sich eher im durchschnittlicheren Fahrwasser.

Anspieltipps:

“No Future for the World”, “From your Cradle to my Grave”, “The Ballad of Lucifer” sowie “King in the North” sind hier die Glanzstücke.

Fazit :

In Summe hätte ich mir vom aktuellen IN VAIN Album aufgrund der ersten Höreindrücke doch etwas mehr erwartet. So bleibt es abschließend bei einer soliden Leistung die keinem Genrefan weh tun sollte und durchaus auch ihre Berechtigung findet.
Für den ganz großen Wurf hat es hier aber leider nicht gereicht, von einem totalen Verriss sind wir aber natürlich auch noch weit entfernt. Solide zwar, aber nicht weltbewegend!

WERTUNG:


Trackliste:

01. No Future for the World
02. Dragon Huntress
03. From your Cradle to my Grave
04. Serenity Valley
05. The Ballad of Lucifer
06. Guardian Angels
07. King in the North
08. Pipa‘s Song
09. The Last Waltz

Julian