SKINTRADE – Scarred For Life

Band: Skintrade
Album: Scarred For Life
Spielzeit: 40:54 min.
Stilrichtung: Melodic Rock, Hardrock
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 24.07.2015
Homepage: www.skintradesweden.com

Skandinavien im Allgemeinen und Schweden im Besonderen hat eine Unmenge an talentierten Musikern zu bieten. Den Überblick zu behalten ist unmöglich. Quasi täglich schießen Bands aus dem Boden – meist von guter Qualität und fast immer sträflich unbeachtet. Die fetten Jahre liegen nun schon so weit zurück, dass sich manch einer nicht einmal mehr daran erinnern kann, wie es in den 1980ern zuging. Dicke Vorschußzahlungen für anstehende Alben, das Klischee von Sex, Drugs And Rock´n Roll oft bis zum Äußersten ausgereizt – der dekadente Lebensstil vieler Musiker sowie die Geldgeilheit der großen Plattenbosse hat viel zerstört. Dennoch reißt der Strom an hörenswerten Neuveröffentlichungen auch im Jahre 2015 nicht ab. Dazu zählt auch das neue Album der Schweden SKINTRADE. Bereits im vergangenen Jahr meldeten sich Matti Alfonzetti (vocals), Stefan Bergström (guitars), Hakan Calmroth (bass) und Hakan Persson (drums) mit „Refueled“ (Rezi HIER) zurück. Die Re-Union selbst geht zurück bis ins Jahr 2011 und ein Jahr später erschien mit „Past & Present“ ein Best-Of-Album mit drei neuen Songs. Neu zur Band gestoßen ist jüngst George Bravo an der Gitarre.

Für „Scarred For Life“ arbeiteten die Schweden ein weiteres Mal mit Oscar Ammer zusammen. Aber SKINTRADE haben sich auch einen Song der amerikanischen Pop-Diva KATY PERRY zur Brust genommen. Dafür griffen sie auf die Dienste von Produzent Geo Slam zurück. Dass der Song Hitpotential hat, muss wohl nicht extra erwähnt werden. Was aber gesagt werden muss ist, dass diese Coverversion einmal mehr zeigt, wie sehr sich ein Stück verändern kann, wenn sie etwas umarrangiert und damit in eine komplett andere Richtung gelenkt wird. Mission erfüllt könnte man sagen.

Natürlich sollte unser Hauptaugenmerk aber natürlich auf den Eigenkreationen liegen. Und auch hier langen SKINTRADE in die Vollen. Mit zeitgemäßem Riffing ausgestattet rockt der Titeltrack gleich zu Beginn des Albums amtlich los. Das Coverartwork zeigt drei Musiker, die sich in Pose werfen. Dahinter einige Marshall-Verstärker und jede Menge Qualm. Der Opener trifft diese Szenerie recht gut. Aber auch das anschließende „Goodbye“ hat mächtig Eier. Weitere Anspieltipps sind das schnellere „LoveHate“, das harte „Storm Will Come“ oder „Lay With Me“, das sich herrlich über seine dreieinhalb Minuten Spielzeit räkelt.

SKINTRADE ist eine Band, die noch nie die Beachtung erfahren hat, die sie verdient gehabt hätte. Dass die Schweden damit nicht alleine da stehen, ist wenig tröstlich. Auf jeden Fall ist „Scarred For Life“ ein weiteres sehr gutes Album in der Diskographie von Matti Alfonzetti und seinen Jungs. Antesten ist Pflicht!

WERTUNG:


Trackliste:

1. Scarred For Life
2. Goodbye
3. Wide Awake
4. Lay With Me
5. Find A Way
6. LoveHate
7. Leave A Scar
8. Broken
9. Storm Will Come
10. 15 Minutes Gone

Stefan

VITNE – Endless Blue

Band: Vitne
Album: Endless Blue
Spielzeit: 19:17 min.
Stilrichtung: Japan Rock, Hair Metal
Plattenfirma: Kagami.Land
Veröffentlichung: 28.07.2015
Homepage: www.vinte.net

Dass der mittlerweile in Norwegen beheimatete Amerikaner Joseph Kimbrell alias VITNE eine große Vorliebe für japanische Rockmusik hat, konnten die Fans bereits auf seinem 2013 entstandenen Debüt „Neon“ (Rezi HIER) erfahren. Dort waren bereits ein paar Songs enthalten, die das jetzt erscheinende Minialbum „Endless Blue“ vorwegnahmen. Auch auf dem neuen, knapp 20 Minuten langen Werk hatte der deutsche Allrounder Julian Angel wieder seien Finger im Spiel. Seit 2011 sind die beiden Musiker eng verbandelt. Neben Angel, der auch dieses Mal für die Gitarrenleads verantwortlich war, arbeitete Kimbrell mit Drummer Phil Robertson zusammen. Allerdings übernahm VITNE selbst neben dem Gesang und Gitarre dieses Mal auch weitere Instrumente selbst. Bass, Synthesizer und Flöte (!) spielte er kurzerhand selbst ein. Mit Matthew Sean Reynolds taucht auch ein zweiter Drummer im Line-Up auf.

Wer „Endless Blue“ als direkten Nachfolger von „Neon“ erwartet, sollte aber wissen, dass sich VITNE hier ausschließlich seinem Hang zu japanischer Rockmusik hingibt. Das wird schon beim verträumten Intro „Rain Of Hope“ deutlich. Der krachende Rocker „Endless Blue“ allerdings geht sofort nach vorne. VITNE spielt mit von Anfang an mit der Fähigkeit der Japaner, von einen Song auf den anderen in eine komplett andere Richtung zu gehen, ohne den Faden zu verlieren. Der Schlüssel dazu liegt auch in den Lyrics, auf die Mastermind Kimbrell dieses Mal besonderen Wert gelegt hat. Insgesamt ist „Endless Blue“ als Ode an den unendlichen Ozean zu sehen – Selbstfindung und Glück stehen im Vordergrund.

Nach dem punkigen Titeltrack folgt mit „Himitsu, Village Of The Sea“ eine akustische Ballade, die verträumter wohl nicht sein könnte. Mit Flöte und klassischer Gitarre gelingt VITNE ein Stück voller Melancholie und Sehnsucht. Nach dem ebenfalls akustisch gehaltenen Instrumenal „Serenity“ gibt es für alle Rockfans aber doch noch einen Fluchtpunkt: „Misery“ ist ein Stück, das akustisch beginnt, dann aber mit Stromgitarren angereichert wird. „The Ocean“ setzt den Schlußpunkt abermals komplett ohne verzerrte Klampfen, dafür mit jeder Menge Herzblut.

„Endless Blue“ wird es dem Rockfan nicht leicht machen. Joseph Kimbrell lehnt sich mit seiner neuen VITNE-Scheibe weit aus dem Fenster. Wer ein Faible für J-Rock hat oder durchaus mal abseits der ausgetretenen Pfade einen Blick riskiert, dem wird dieses Minialbum dennoch viel Freude bereiten. „Endless Blue“ ist ein filigranes Stück Japan-Rock.

WERTUNG:


Trackliste:

1. Rain Of Hope (Intro)
2. Endless Blue
3. Himitsu, Villiage Of The Sea
4. Serenity
5. Misery
6. The Ocean

Stefan

W. Angel´s CONQUEST – Taste Of Life

Band: W.Angel’s Conquest
Album: Taste of Life
Spielzeit: 52:00 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma:  Ferrum
Veröffentlichung: 08.06.2015
Homepage: www.conquest-ua.com

Die ältestes Power Metal Band der Ukraine ist wieder am Start. Bereits 2001 ließen W.ANGEL’S CONQUEST die Metalwelt mit ihrem Debütalbum „Endless Power“ aufhorchen. Die Band spielt eine Metalmischung die man irgendwo zwischen PAGAN’S MIND, SYMPHONY X und HELLOWEEN ansiedeln kann. Nun kehrt die Truppe um Gitarrist und Gründer W.Angel mit ihrem neuen, fünften Album „Taste of Life“ zurück auf die große Metalbühne.
Auf dem neuen Album ist zum ersten Mal der neue Sänger Konstantin „Laars“ Naumenko zu hören, nachdem Mastermind W.Angel vom Sängerposten zurückgetreten ist.
Ich selbst ging vollkommen unbedarft an die Scheibe ran, weil ich die Band bisher nicht kannte, mit dem Opener „Revolution“ Wird aber relativ schnell klar das ich hier als Liebhaber der genannten Spielart und Bands genau an der richtigen Adresse bin! Schnell, kraftvoll aber doch melodisch prescht die Nummer vorwärts und der Ohrwurmchorus setzt sich relativ schnell im Ohr fest. So muss das zu Beginn doch sein!
In einem ähnlichen Fahrwasser, wenn auch nicht ganz so schnell, ist man dann bei den anschließenden „Mirror of Truth“ und „Sunrise“ unterwegs. Auch hier haben wir wieder einen tollen Chorus zu vermelden der einen schon nach kurzem in Mark und Bein übergeht. Beide Daumen gehen hier also direkt wieder nach oben und deswegen kommen die Tracks auch direkt mal auf unsere Anspieltippliste!
Und das eingeschlagene Qualitätslevel bleibt auch im Anschluss schön hoch, da hätten wir das pfeilschnelle „Martian Gods“, das atmosphärische und stampfende „Spirit of Freedom“, „Fellowship“ mit seinen einprägsamen Melodien und die tolle, sanfte Ballade „Blooming Day“.
Als Fan des Melodic Power Metal Genre wird man echt begeistern sein, das verspreche ich euch!
Dem bärenstarken Mittelteil folgen dann noch der Titeltrack „Taste of Life“ der ebenfalls wieder begeistern kann so wie die beiden Abschlusstracks „Don’t Live like a Slave“ und „The Road“ die zwar auch ihre starken Momente haben, das bisherige Qualitätslevel aber leider nicht ganz halten können.
Aber egal die vorherigen Burnersongs entschädigen dafür umso einiges!

Anspieltipps:

Schlechte Tracks gibt es hier relativ wenig zu vermelden, ein bisschen hervorstechen tun aber dann doch “Mirror of Truth”, “Sunrise”, “Spirit of Freedom”, “Blooming Day” sowie “Taste of Life”.

Fazit :

Junge, Junge was für eine tolle Scheibe kommt denn da wie aus dem Nichts um die Ecke gebogen? W.ANGEL’S CONQUEST bieten auf ihrem fünften Album jedem Fan des Melodic Power Metals den perfekten Sommersoundtrack! Jeder der genannten dürfte hier sein Sahnestückchen finde, allerdings muss er ein Faible für hohen Gesang und massig Keyboardunterstützung haben.
Sollte dies der Fall sein kann ich euch die Platte nur wärmstens ans Herz legen und schade das die Band bislang nicht ganz so präsent war, hoffentlich ändert sich das jetzt, denn verdient hätten es die Mannen alle Male! Eine tolle Platte!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Revolution
02. Mirror of Truth
03. Sunrise
04. Martian Gods
05. Spirit of Freedom
06. Fellowship
07. Blooming Day
08. Taste of Life
09. Don’t Live like a Slave
10. The Road

Julian

Luca Turilli´s RHAPSODY – Prometheus, Symphonia Ignis Divinus

Band: Luca Turilli’s Rhapsody
Album: Prometheus, Symphonia Ignis Divinus
Spielzeit: 69:44 min
Stilrichtung: Cinematic/Symphonic Metal
Plattenfirma:  Nuclear Blast Records
Veröffentlichung: 19.06.2015
Homepage: www.ltrhapsody.com

Den Gitarristen Luca Turilli vorzustellen hieße die berühmten Eulen nach Athen zu tragen, der Gute ist bekannt als tragende Säule von Italiens Symphonic Exportschlager Nummer 1 RHAPSODY OF FIRE.
2011 entschloss sich Luca RHAPSODY OF FIRE nach 11 Jahren zu verlassen und seine eigene Band zu gründen. Er wollte das der Sound mehr in die Soundtrack also Cinematic Ecke wandert und das war wohl mit den alten Bandmitgliedern nicht zu machen.
Er scharrte also ein paar alte RHAPSODY OF FIRE Weggefährten um sich, und ergänzte die neue Band um Schlagzeuger Alex Landenburg (21 OCTAYNE) und Sänger Allesandro Conti (TRICK OR TREAT). Danach ging man ins Studio um das Debütalbum „Ascending to Infinity“ einzuspielen welches 2012 erschien.
Nun ist man also mit Album Nummer Zwo namens „Prometheus, Symphonia Ignis Divinus“ zurück und alles soll nochmal eine Spur größer werden als bisher.
Man brauche alleine sieben Monate zum komponieren, drei Monate Produktion und arbeitete mit ganzen zwei Chören zusammen. Dazu hat man mit Ralf Scheepers (PRIMAL FEAR) und David Readman (PINK CREAM 69) zwei bekannte Gastsänger an Bord.
Volle Pulle nach vorne also, gestartet wird das neue Machwerk dann mit dem Opener „Nova Genesis“. Und man merkt gleich das hier nicht gekleckert sondern geklotzt wird. Der Begriff Cinematic Metal passt hier wirklich perfekt, denn schon diese erste Nummer, die eigentlich nur ein einleitendes Intro ist, ist vollgestopft mit allerlei klanglichen Sachen. Chöre, Bombastteile und auch ein bisschen Metal findet man hier.
Der erste richtige Song „Il Cigno Nero“ geht dann ein wenig weg vom Cinematic Genre und bietet eigentlich recht standardmäßige RHAPSODY Kost egal von wem.
Das besondere ist hier noch, die Nummer ist auf italienisch, sonst kann sie aber nicht großartig hervorstechen. Business as usual halt!
Viel besser gefällt dann das anschließende, epische „Rosenkreuz“ welches als Hintergrundthematik die Geschichte eines Templerordens erzählt. Hier ist die Mischung aus Cinematic und Symphonic Metal recht gut gelungen.
Recht ordentlich sind auch die anschließenden „Anahata“ und „Il Tempo Degli Dei“ geworden. Letzteres wird wieder komplett auf italienisch vorgetragen.
So bis jetzt ist da Album so lala würde ich sagen, ein, zwei starke Nummer aber auch etwas an Schatten. Leider wird dieser Schatten im weiteren Verlauf recht groß muss ich sagen denn man befindet sich eigentlich nur noch in der Cinematic Ecke und die wird zwar toll ausgefüllt, es passiert an jeder Ecke was, aber auf Dauer wird man echt damit überfrachtet und es kommt kein richtiger Hörgenuss auf wie ich finde!
Dazu fällt im weiteren Verlauf auf das Sänger Allesandro Conti zwar eine tolle stimmlich Bandbreite hat, aber manchmal echt den Druck und die Kraft vermissen lässt. Selbiges kann man auch teilweise über die Produktion sagen, manchmal fehlt irgendwie der notwendige Druck!
Trotz allen Meckerns, komplett für die Füße sind die weiteren Songs natürlich nicht, „One Ring to rule them all“ und „Prometheus“ lassen sich ganz gut hören.

Anspieltipps:

Mit “Rosenkreuz”, “Anahata”, “Il Tempo Degli Dei” und “Prometheus” sind die beste Tracks recht schnell ausgemacht.

Fazit :

Die Kritikpunkte am neuen LUCA TURILLIS RHAPSODY OF FIRE Album habe ich ja eigentlich schon am Ende der Rezi aufgezählt. Und gerade die Songs die einfach viel zu voll geknallt sind, die teilweise schwache Produktion sowie der manchmal drucklose Gesang sind dann wirklich die Punkte die das Album dann leider bewertungstechnisch im Keller halten!
Cinematic Fans dürften mich dafür sicherlich steinigen, für sie ist die Scheibe bestimmt ein Fest, aber bei mir sieht das anders aus.
Es dürfte hier so sein wie bei einigen anderen Bands auch, entweder man liebt sie oder man hasst sie! Vom hassen bin ich meilenweit entfernt aber mich packt das neue Album einfach in der Summe nicht genug.

WERTUNG:

Trackliste:

01. Nova Genesis
02. Il Cigno Nero
03. Rosenkreuz
04. Anahata
05. Il Tempo Degli Dei
06. One Ring to rule them all
07. Notturno
08. Prometheus
09. King Solomon and the 72 Names of God
10. Yggdrasil
11. Of Michael the Archangel and Lucifers Fall Part II Codex Nemesis

Julian

ENUFF Z’NUFF – Enuff Z’Nuff / Strength (Re-Releases)

Band: Enuff Z’Nuff

Album: Enuff Z’Nuff / Strength (Re-Releases)
Spielzeit: /
Stilrichtung: Hard Rock
Plattenfirma: Rock Candy Records
Veröffentlichung: 22.06.2015
Papa, sind das Männer oder Frauen?“ Das fragte mein Sohn mich als wir die neuesten Rock Candy Re-Releases von ENUFF Z’NUFF auspackten. Eine durchaus berechtigte Frage, denn das Chicagoer Quartett um Bandchef/Bassist Chip Z’Nuff und Sänger Donnie Vie präsentierte sich vor allem auf Ihrer ersten Scheibe als kunterbunte Paradiesvögel in einem an und für sich schon optisch auffälligen Genre. Allerdings hatte die Truppe noch etwas anderes im Schminkkästchen als Neon und Pink, nämlich überbordendes Talent und, noch wichtiger, ein goldenes Händchen in Sachen Songwriting. Man nehme die Pop-Sensibilität von Cheap Trick, das Harmonie-Verständnis der Beatles und die Testosteron geschwängerte pure Energy der frühen Van Halen und heraus kommt der Heavy Pop von ENUFF Z’NUFF. Als Lieblinge der Kritiker und solch namhafter Unterstützer wie z.B. Howard Stern oder Paul Stanley gelang es ENUFF Z’NUFF mit Ihren ersten beiden Scheiben Klassiker des Genres abzuliefern, die auch heute noch tadellos funktionieren.

Enuff Z’Nuff“ (1989)


Als ENUFF Z’NUFF ihr selbstbetiteltes Debüt 1989 in die Läden hieften war die Hard-Rock bzw. Pop/Sleaze-Szene eigentlich schon durch und die Grunge Welle türmte sich am Horizont auf. Talentfreie Bands wie Warrant oder Poison hatten Millionen von Alben verkauft und dem Genre durch ihr recht sinn- und substanzbefreites Liedgut einen bemitleidenswerten Ruf eingebracht. Als ENUFF Z’NUFF auf der Bildfläche erschienen ging ein erleichtertes Raunen durch die Szene – die Kritiker überschlugen sich mit Lob und MTV wurde nicht müde die Videos zu „New Thing“ oder „Fly High Michelle“ in die heimischen Wohnzimmer zu senden. Dabei waren die Grundzutaten ähnlich wie bei der Konkurrenz, die Songs aber, die hatten es in sich: die beiden bereits erwähnten Hits sowie das tonnenschwere „In The Groove“ oder die Melodiewundertüten „For Now“ und „I Could Never Be Without You“ waren Hits wie sie im Buche stehen: auf den Punkt und ohne ein Gramm Fett zuviel. Gitarrist Derek Frigo, vorher in Diensten der Kapelle Le Mans, brachte das nötige Quentchen Dreck und Virtuosität ein und trotz den beiden nur durchschnittlichen Songs „Little Indian Angel“ und „Kiss The Clown“ ist „Enuff Z’Nuff“ ein absoluter 10-Punkte Klassiker der in jedes gut sortierte Hardrock Regal gehört.

Strength“ (1991)


Von den überschwenglichen Reaktionen und dem grossen Erfolg des Erstlings beflügelt wurde Album Nummero Zwo zur Nagelprobe für die Band, die bereits beim Erstling aufgrund von ausuferndem Drogenkonsum und den restlichen üblichen Rock & Roll Lastern ihre lieben Schweirigkeiten hatte auf Kurs zu bleiben. Vielleicht sind das innere Ringen und der enorme Erwarttungsdruck von aussen mit einer der Gründe, warum „Strength“ einen ganzen Zacken düsterer und, wohl auch den steigenden Ansprüchen der Songschreiber Z’nuff/Vie an sich selbst geschuldet, anspruchsvoller ausfiel. Mancher mag sagen, dass das Ergebnis auch einen Ticken überambitioniert ausgefallen ist. Angesichts solcher Highlights wie „Heaven Or Hell“, „Baby Loves You“, „Mother’s Eye“ oder den unschlagbaren Balladen „Time To Let You Go“ sowie „Holly Wood Ya“ ist es wohl nur dem sich damals rasant wandelden Zeitgeist zuzuschreiben, dass ENUF Z’NUFF nicht mehr richtig durchstarten konnten und Alice In Chains und Co das Feld überlassen mussten. Die Überlänge der Platte ist der vielleicht einzige Haken an einem ansonsten makellosen und zeitlosen Stück Rockmusik das dem Debüt weitstgehend ebenbürtig ist.

Rock Candy Records typisch sind beide Re-Realeases äusserst lecker angerichtet: beiden Scheiben wurden jeweils 2 Bonus Tracks spendiert, ein Remastering lässt die zeitlose Musik in neuem Glanz erstrahlen und wie gewohnt sind die mit zahlreichen Hintergrund Geschichten gespickten Liner-Notes das Sahnehäubchen obendrauf. Zuschlagen!

WERTUNG
(„Enuff Z´Nuff“)
(„Strength“)

Trackliste:

„Enuff Z’Nuff“

01. New Thing
02. She Wants More
03. Fly High Michelle
04. Hot Little Summer Girl
05. In The Groove
06. Little Indian Angel
07. For Now
08. Kiss The Clown
09. I Could Never Be Without You
10. Finger On The Trigger
11. Fly High Michelle [Live]
12. New Thing [Live]

„Strength“

01. Heaven Or Hell
02. Missing You
03. Strength
04. In Crowd
05. Holly Wood Ya
06. The World Is A Gutter
07. Goodbye
08. Long Way To Go
09. Mother’s Eye
10. Baby Loves You
11. Blue Island
12. The Way Home _ Coming Home
13. Something For Free
14. Time To Let You Go
15. Kitty [Bonus Track]
16. Let It Go [Bonus Track]


Mario

TUFF – The Glam Years 1985-1989

Band: Tuff
Album: The Glam Years 1985-1989
Spielzeit: 40:39 min.
Stilrichtung: Hair Metal
Plattenfirma: RLS Records
Veröffentlichung: .2015
Homepage: www.facebook.com/StevieRachelle

Die US-Hairsprayband TUFF schrammte damals haarscharf am Ruhm vorbei. Als ihr offizielles Debüt „What Comes Around Goes Around“ 1991 bei Atlantic Records herauskam, war die Zeit zu knapp, um den Ruf als Newcomer noch ausbauen zu können. Das dekadente Jahrzehnt mit Sex, Drugs & Rock´n Roll lag ja auch über ein Jahr zurück. Nach und nach schwappte die Grungewelle aus den USA über auf die ganze Welt. Schon kurze Zeit später standen 95% aller alten Bands – zumindest über kurz oder lang – vor dem Schutthaufen ihrer Karrieren. Kurt Cobain und Kollegen sind den Dinos ordentlich an den Karren gefahren. Der Rest ist Geschichte…

Aber als besagtes Erstlingswerk 1991 erschien, existierte die Band bereits sechs Jahre. Anfangs bestand sie aus Jimmy L´Mour (Jim Gillette) am Mikrofon, Jorge DeSaint an der Gitarre, Todd Chaisson (später Chase) am Bass und Michael Raimondo (später Lean) am Schlagzeug. Das 1986 erschienene Demotape „Knock Yourself Out“ enthielt vier Stücke. Diese machen den Anfang der neuen Compilation „The Glam Years 1985-1989“, die jetzt in digitaler Form veröffentlicht wird. Mit Jim Gillette als Frontmann, der kurze Zeit später von Stevie Rachelle ersetzt wurde, klangen TUFF mehr nach Glam. Das eröffnende „Glamour Girl“ ist das beste Beispiel dafür. Kommt „Forever Yours“ aggressiver aus den Boxen, klingen die nächsten Songs „Dressed For Dancin´“ und „Candy Coated“ eher nach Schülerband. Auch die beiden Bonüsse „Bang-Bang“ und „Ooh Ahh“ sind eher in unteren Schubladen zuzuordnen.

Nach diesem durchwachsenen Start gibt es im weiteren Verlauf durchaus hörenswerte Demos auf die Lauscher. Allen voran „Round ´Em Up“, „Summertime Goodbye“ oder „Want Trouble – You Got It“, die alle 1988 aufgenommen wurden. Aber auch die im Jahr darauf entstandenen Stücke wie „Forever Yours“ oder „Ain´t Worth A Dime“ zeigen eine hungrige Band. Leider bieten TUFF mit dieser Veröffentlichung nicht sonderlich viel ungehörtes. Lediglich die erste EP sowie einige wenige Songs mit Rachelle am Mikro waren bisher nicht auf CD zu bekommen. Die meisten anderen Demos hat man im Zuge der 2012 erschienenen, teilweisen Neueinspielung von „What Comes Around Goes Around…Again“ (Rezi HIER http://rock-garage-magazine.blogspot.de/2012/04/tuff-what-comes-around-goes-aroundagain.html) bereits der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. So ist „The Glam Years 1985-1989“ zwar eine lückenlose Werkschau aller in den Achtzigern entstandenen Songs, wer aber schon den 2012er Silberling in der Sammlung stehen hat, wird sich wohl noch überlegen müssen, ob er sich dieses Teil anschaffen sollte. Wer allerdings nur das 1991er Original hat, kann bei dieser Zusammenstellung schon schwach werden. Auf die gute alte Zeit…

WERTUNG:


Trackliste:

01. Glamour Girls
02. Forever Yours (1986 Mix)
03. Dressed For Dancin‘
04. Candy Coated
05. Bang-Bang
06. Ooh Ahh
07. Round ‚Em Up
08. Summertime Goodbye
09. Want Trouble – You Got It
10. Sinner Street
11. Forever Yours
12. Ain’t Worth A Dime
13. Good Guys Wear Black

Stefan

BLACKLIST UNION – Back To Momo

Band: Blacklist Union
Album: Back To Momo
Spielzeit: 49:32 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: New Ocean Media
Veröffentlichung: 12.06.2015
Homepage: www.blacklistunion.com

War das 2012 veröffentlichte Album „Til Death Do Us Part“ eine doch recht düstere Angelegenheit, schwenken die L.A. Rocker BLACKLIST UNION auf ihrem mittlerweile vierten Werk „Back To Momo“ um und binden neben den altbekannten melancholischen Parts eine gehörige Siebziger-Schlagseite in ihren Sound ein. Daraus ergeben sich organischere Songs, die nicht selten an GUNS´N ROSES oder späte VAIN erinnern, ohne allerdings die große Party-Attitüde zu haben. BLACKLIST UNION (BLU) beleuchten eher die dreckige Seite der Megaseller.

Schon die aktuelle Single „Alive-N-Well Smack In The Middle Of Hell“ zeigt nach einem kurzen Intro eindrucksvoll, zu was die Amis in der Lage sind. Frech rocken Tony West und seine Mannen drauf los. Verflogen sind all die negativen Gedanken, die man beim Hören des Vorgängers noch hatte. Und auch „Shake It Off“ punktet mit einem derart lässigen Riffing, dass einem fast die Spucke wegbleibt. Für „Mirror, Mirror On The Wall“ verfallen BLU zwar noch kurzzeitig in alte Verhaltensmuster. Schlimm ist das aber ganz und gar nicht, denn schon mit „Evil Eye“ ist die Rotzigkeit wieder zurück („Prince Of The City“ von SWEET F.A. lässt grüßen) und mit „SuperJaded“ biegt sogar gleich das nächste Highlight ums Eck. Dass Tony West ein Rock´n Roll Outlaw ist, hätte er nicht extra erwähnen müssen, dennoch covern die Jungs den alten Klassiker der Australier ROSE TATTOO hier recht gekonnt. Der Titeltrack ist sehr Achtziger-lastig ausgefallen, die altehrwürdigen VAIN waren hier sicherlich ein Einfluss. Auch das flotte „We Are No Saints“ oder „Meet Me On Zen Street“ können überzeugen. Einige Songs haben dann aber doch ein zu ähnliches Riffing, weshalb es zwei oder drei weniger auch getan hätten.

„Back To Momo“ hat mehr Siebziger und weniger Neunziger und kokettiert wie nie mit den Achtzigern. Das gefällt dem Schreiber dieser Zeilen auf Anhieb um einiges besser. Musste man sich auf dem Vorgänger noch Gedanken machen, ob sich Mastermind West nicht doch eines Tages etwas antun wird, präsentiert er sich hier fast schon lebensbejahend und putzmunter. BLACKLIST UNION zeigen auf ihrem vierten Werk ihr ganzes Können und legen mal eben das mit Abstand beste Album ihrer Karriere in die Ladenregale.

WERTUNG:


Trackliste:

1. Intro
2. Alive-N-Well Smack In The Middle Of Hell
3. Shake It Off
4. Mirror, Mirror On The Wall
5. Evil Eye
6. SuperJaded
7. Rock´n Roll Outlaw
8. Back To Momo
9. We Are Not Saints
10. It´s All About You
11. Meet Me On Zen Street
12. Graveyard Valentine
13. Wined, Dined & 69´d
14. Read Between The Lines

Stefan

GÖLDEN PALACE – A Little Rock´n Roll/Touch Me There

Band: Gölden Palace
Album: A Little Rock´n Roll/Touch Me There
Spielzeit: 35:07/15:57 min.
Stilrichtung: Surf Punk
Plattenfirma: Kagami.Land
Veröffentlichung: 01.07.2015
Homepage: www.goldenpalaceband.com

In Kürze erscheint ein neues Minialbum des seit 2010 in Norwegen lebenden Amerikaners Joseph Kimbrell alias VITNE. Aufmerksame Beobachter des sympathischen Musikers werden festgestellt haben, dass er in der Vergangenheit gerne im Hair Metal Genre gewildert, einige Jahre früher aber auch schon mal gerne eine Schippe Heavy Metal in seine Musik integriert hat. Mit seiner alten Band GÖLDEN PALACE verhält es sich aber ganz anders. Erster Unterschied ist schon mal, dass er hier lediglich Gitarre spielt und die Band selbst in der alten Heimat in Charleston/South Carolina ansässig ist. Ursprünglich wurde die Band 2004 gegründet und ging aus der Asche der Punkband 5TH MARCH hervor, in der Sänger Alex Goss, Gitarrist Joseph Kimbrell (vorher noch am Bass) sowie Drummer Johnny Emmel zusammen lärmten.

Mit GÖLDEN PALACE wollten die Jungs unter Hinzunahme von Bassist Graham Spees (dem ersten Drummer bei 5TH MARCH) aber ganz andere Musik machen. Zwar ist der Vierer im Punk verwurzelt, sie reichern ihren Sound mit einer gehörigen Portion Beach Music an. So entsteht ein wildes Gebräu aus sommerlicher Leichtigkeit und knallhartem Punk, das auf den ersten Blick etwas verwirrend ist. Aber ihre Helden NOFX, LESS THAN JAKE aber auch THIN LIZZY oder MÖTLEY CRÜE lassen sich hier und da im Sound von GÖLDEN PALACE blicken.

Speziell die Band um den singenden Bassisten Phil Lynott hat es GÖLDEN PALACE beim Opener „Is It A Crime?“ angetan. Mit den typischen Double-Leads geht es musikalisch ziemlich in die Richtung der Iren. Ganz anders das lockere „Summer Song“. Mit leichtem Surf Sound und harmonischen Backing Vocals machen die Amis hier ein ganz anderes Fass auf. Das folgende „Sheets Of Fire“ haut eher eine punkige Kerbe ins Holz. Dieser Mischung bleiben GÖLDEN PALACE auch im weiteren Verlauf des 10-Trackers treu: dabei kristallisieren sich Songs wie „A Little Rock´n Roll“ oder „Paradise“ als weitere Highlights heraus.

Nachdem die Band im Jahr 2007 eine Auszeit nehmen musste, wollten sie im Jahr darauf wieder voll durchstarten. Mit dem zweiten Gitarristen Andy Adkins hat sich die Combo auch personell verstärkt und Joseph Kimbrell, der frisch von der Schule kam, wo er eine Ausbildung zum Tontechniker absolvierte, übernahm erstmals den Aufnahmeprozess. Ende 2008 begannen die Jungs, das zweite Album in Angriff zu nehmen. Dieses wurde allerdings nie fertiggestellt. Als Kimbrell 2009 verkündete, dass er nach Europa gehen wird, kamen die Arbeiten ins stocken. Jetzt haben sich GÖLDEN PALACE wieder zusammengerauft und so steht nicht nur bald ein Re-Union Konzert zum 10-jährigen Bestehen in ihrer Heimat an, mit „Touch Me There“ gibt es auch eine neue EP mit bis dato unveröffentlichten Songs. Ähnlich wie das Debüt startet auch diese mit einem rockigen bzw. punkigen Song („With Or Without Your Love“), gefolgt von einer luftigen, sommerlichen Nummer namens „Summer Heat“. Beide geben eine gute Figur ab, wenn man den wilden Mix der Band erst einmal verinnerlicht hat. Nach der Ska-Nummer „Let Us Be“ folgt mit „Holy City Skank“ allerdings eine etwas strange Angelegenheit. Das rüde „From The Inside Out“ und das augenzwinkernde „Jessica Thompson“ können allerdings wieder gefallen. Dazwischen packt der Fünfer das kurze Intermezzo „Gregorian Scant“. Der Name verrät es schon, es handelt sich um einen gregorianischen Chant. Dies ist ein weiterer Beweis dafür, dass GÖLDEN PALACE stilistisch mehr sind, als ein Surf Punk Band.

GÖLDEN PALACE ist eine außergewöhnliche Band, die sich nicht in ein Korsett zwängen lassen will. Ihre vielfältigen Einflüsse verarbeiten die Amis zu einer interessanten Mischung. Das Debüt „A Little Rock´n Roll“ hat trotz Remastering etwas mit seinem dünnen Sound zu kämpfen. Der Großteil der Songs spricht jedoch für sich. Auf ihrer aktuellen EP „Touch Me There“ ist der Klang etwas besser und auch das Songwriting wirkt erwachsener. Die Schönheit mancher Stücke wird erst auf den zweiten oder dritten Blick sichtbar. GÖLDEN PALACE bieten sowohl Musik für die nächste Party als auch leichten Sound für den nächsten Strandurlaub, das ist doch mal eine feine Sache.

WERTUNG:

(„A Little Rock´n Roll“)

(„Touch Me There“)

Trackliste:

„A Little Rock´n Roll“

1. Is It A Crime?
2. Summer Song
3. Sheets Of Fire
4. A Little Rock´n Roll
5. I Wanna Be In Love
6. Paradise
7. Right Now
8. Wild Irish Rose
9. Saving Sage
10. Still Here

„Touch Me There“

1. With Or Without Your Love
2. Summer Heat
3. Let Us Be
4. Holy City Skank
5. From The Inside Out
6. Gregorian Scant
7. Jessica Thompson

Stefan

DENDERA – Pillars Of Creation

Band: Dendera
Album: Pillars of Creation
Spielzeit: 47:28 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Metalbox Recordings
Veröffentlichung: 22.06.2015
Homepage: www.dendera.co.uk

Die Jungs von DENDERA lieferten ihr Debütalbum „The Killing Floor“ 2013 ab, die Rezi dazu findet ihr ebenfalls hier bei uns. Nun steht das zweite Album „Pillars of Creation“ in den Startlöchern und stilistisch hat sich bei der Band eigentlich nicht viel getan. Nach wie vor präsentiert man uns Heavy Metal in modernen Gewand der seine Trademarks aus England ebenfalls nicht verleugnet.
Man vergleicht die Jungs sogar mit den Übervätern IRON MAIDEN, natürlich eine Spur moderner und härter. Gut so weit würde ich jetzt nicht gehen, aber das DENDERA irgendwie klanglich nach NWOBHM nur in die Neuzeit katapultiert klingen, da gehe ich auf jeden Fall mit.
Wie auch immer, der Albumopener „Claim our Throne“ beginnt erstmal recht träge und sanft bevor treibende Drums und pumpende Bassläufe das Ruder fest übernehmen. Der Track entwickelt sich dann zu einem Midtemposong erster Güte, der einen interessanten Aufbau und einen eingängigen Chorus besitzt und somit ohne Problem direkt als Anspieltipp verbucht werden kann.
Was man direkt auch festhalten kann ist, das der Gesang der auf der ersten Platte noch etwas zwiespältig war, dieses Mal wesentlich gereifter und voller daher kommt. Sehr schön verbessert!
Dies beweisen die Jungs dann auch gleich direkt mit den nächsten beiden Nummern „Bloodlust“ und „In High Tide“ die beide auf ihre Art und Weise überzeugen können. Ersterer ist ein schneller Banger im Gegensatz zum zweiten der eher im Midtempobereich gehalten ist.
Beim anschließenden „Disillusioned“ wähnt man sich erst in einem mächtigen Smasher, so sehr drücken die tiefen Gitarrenriffs, aber im Chorus wird das Ganze dann auf einmal schön melodisch und sehr eingängig. Eine sehr interessante Nummer die der Band ebenfalls sehr gut zu Gesicht steht!
Apropos Gesicht das wahrt man auch bei den nächsten Tracks absolut! Schlechte Songs suchen wir in der Folge wirklich vergebens, man kommt eher aus dem Grinsen nicht mehr raus wenn man so gelungenen Nummern wie „The Daylight Ending“, „The Chosen One“ und dem überlangen Abschlussbrecher „Edge of Tomorrow“ lauschen darf.
Ein rundherum gelungenes zweites Album!

Anspieltipps:

Mit “Claim our Throne”, “Bloodlust”, “Disillusioned” sowie “The Daylight Ending” dürftet ihr hier am ehesten Freude haben.

Fazit :

Na bitte, so soll es doch sein! Auf dem zweiten Album von DENDERA merkt man das man sich wirklich hingesetzt hat und die Schwächen des Debüts ausgebessert hat.
Eine glasklare Steigerung zum Debütalbum und eine absolut lohnende Investition für Fans von Heavy Metal der immer mal wieder in die NWOBHM und Modern Schiene reinluckt. Weiter so Jungs!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Claim our Throne
02. Bloodlust
03. In High Tide
04. Disillusioned
05. The Daylight Ending
06. The Chosen One
07. Unholy
08. Edge of Tomorrow

Julian

HEAVENS GATE – Best For Sale!

Band: Heavens Gate
Album: Best for Sale!
Spielzeit: 79:13 min
Stilrichtung: Melodic Power Metal
Plattenfirma: Limb Music
Veröffentlichung: 10.07.2015
Homepage: –

Eigentlich könnte diese Besprechung in unsere Kategorie Klassiker der Woche fallen. Denn die deutsche Band HEAVENS GATE existiert seit rund 16 Jahren nicht mehr, war aber in den 80igern und 90igern eine DER führenden Melodic Power Metal Bands Deutschlands die vor allem in Asien große Erfolge hatte.
Die beiden Hauptakteure der Band sind mit Sicherheit Sänger und Gründer Thomas Rettke sowie der später hinzugestoßene Gitarrist Sascha Paeth. Beide sind mittlerweile eher als Produzenten tätig, begeistern aber weiterhin uns Metaller mit ihrer Musik.
Die drei ersten Studioalben der Band „In Control“, „Livin‘ in Hysteria“ und „Hell for Sale“ gehören bis heute zu den stärksten Power Metalalben der damaligen Zeit und haben auch heute noch ihre volle Daseinsberechtigung. Mit den beiden letzten Alben „Planet“ von 1996 und „Menergy“ von 1999 driftete die Band zwar in etwas modernere, progressiveren Gefilde ab, aber der alte Sound war ebenfalls jederzeit spürbar. Trotzdem trennte sich die Band und da die Alben heutzutage nur noch schwer zu bekommen sind, gibt es nun für alle Sammler und Fans die die Band noch nicht kennen mit „Best for Sale!“ eine wunderbare Zusammenstellung der besten Hits der Band.
Und auf dem Silberling ist wirklich alles vertreten was Rang und Nahmen hat, angefangen beim Openertrack „In Control“ vom gleichnamigen Album über die Kracher „Surrender“, „Tyrants“, „Livin‘ in Hysteria“ oder „Best Day of my Life“. Alle aufgezählten Songs sind von den beiden ersten Alben „In Control“ und „Livin‘ in Hysteria“ und sind in der ersten Hälfte der Scheibe zu finden.
Erwähnenswert ist noch das die Stücke, wie auch alle restlichen Tracks, komplett neu abgemischt wurden und somit einen heute gängigen Sound bekommen haben.
In der zweiten Hälfte des Albums wird sich dann ordentlich dem Album „Hell For Sale“ gewidmet bevor man sich dem vorletzten Album „Planet E“ zu wendet, von dem „nur“ noch drei Songs erhalten sind.
Vom letzten und mag man den Kritikern glauben schlechtesten Album „Menergy“ hat es sogar nun als Abschlusnummer „Mastermind“ geschafft.
Gerade die letzten vier Tracks zeigen deutlich im Vergleich zu allen vorherigen Nummern den Stilbruch den die Band damals vollzogen hatte. Es geht hier etwas progressiver, nicht mehr ganz so hart zur Sache.
So mit bekommt man einen tollen Überblick über die Licht als auch die Schattenseiten von HEAVENS GATE.

Anspieltipps:

Bei einer Best Of Zusammenstellung entfallen die logischerweise, aber gerade die erste Hälfte sollte man sich ganz genau anhören!

Fazit :

Mein letzter Satz nimmt es eigentlich schon vorweg, man bekommt hier mit “Best for Sale” den besten Überblick über eine DER deutschen Power Metalbands Deutschlands der 80iger und 90iger und Fans die die Band noch nicht kennen sollten dies nun schleunigst nachholen, denn einfacher geht es nun wirklich nicht an alle Hits zu kommen! Noch dazu wenn sie einmal poliert und abgestaubt wurden wie in diesem Fall. Also worauf wartet ihr noch? Ab in den Laden und den Silberling sichern!

WERTUNG: ohne Wertung

Trackliste:

01. In Control
02. Surrender
03. Tyrants
04. Path of Glory
05. Livin‘ In Hysteria
06. The Neverending Fire
07. Flashes
08. Best Days of my Life
09. Gate of Heaven
10. Under Fire
11. White Evil
12. Rising Sun
13. He‘s the Man
14. Planet Earth
15. On the Edge
16. Noah‘s Dream
17. Mastermind

Julian