DEMON EYE – Tempora Infernalia

Band: Demon Eye
Album: Tempora Infernalia
Spielzeit: 39:33 min
Stilrichtung: Hardrock/Doom Metal
Plattenfirma: Soulseller Records
Veröffentlichung: 08.05.2015
Im Januar des letzten Jahres legten DEMON EYE ihr Debüt „Leave the light“ vor und konnten mich damals direkt als Fan gewinnen. Mit „Tempora Infernalia“ steht jetzt der zweite Langspieler in den Startlöchern. Die erfolgreiche Ausrichtung des Erstlings wurde beibehalten, die Jungs aus North Carolina verbinden weiterhin Doom Metal der Marke TROUBLE, PENTAGRAM und BLACK SABBATH mit Rock-Elementen a la DEEP PURPLE. Gelegentlich werden psychedelische Farbtupfer eingestreut, dazu gibt es auch vereinzelt krachende Metal-Gitarren in IRON MAIDEN Manier. Und diese Mischung funktioniert auch auf „Tempora Infernalia“ hervorragend.
Es finden sich wieder jede Menge Stampfer die zum Headbangen einladen, angefangen beim Opener „End Of Days“ über „See The Signs“ bis hin zu „Give Up The Ghost“. „Listen to the Darkness“ entpuppt sich als echtes Groovemonster und geht als der direkte Nachfolger von „Secret Sect“ des Vorgängers durch. „I’ll Be Creeping“ rockt locker und leicht aus den Boxen bis „Black Winds“ richtig Fahrt aufnimmt. „Please, Father“ schlägt sehr ruhige Töne an und erinnert stark an BLACK SABBATHs „Planet Caravan“.
Wem das Debüt gefallen hat, der kann auch diesmal bedenkenlos zuschlagen. Wer DEMON EYE bisher verpasst hat sollte diese Lücke dringend schließen. Erstklassiger Retro-Doom/Rock bei dem man sich immer wieder in Erinnerung rufen muss, dass man es hier nicht mit einer vergessenen Perle aus den späten 70ern / frühen 80ern zu tun hat, sondern einer Band die erste seit 2012 aktiv ist. Und diese Aussage darf als klare Kaufempfehlung verstanden werden.
WERTUNG:




Trackliste:
01. End Of Days
02. Listen To The Darkness
03. I’ll Be Creeping
04. See The Signs
05. Poison Garden
06. In The World, Not Of It
07. Black Winds
08. Give Up The Ghost
09. Please, Father
10. Sons Of Man

Chris

CIVIL WAR – Gods and Generals

Band: Civil War
Album: Gods and Generals
Spielzeit: 49:35 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Napalm Records 
Veröffentlichung: 08.05.2015
Homepage: www.civilwar.se
Und hier ist schon der zweite Streich der 2013 aus ehemaligen SABATON Mitgliedern plus  ASTRAL DOORS Fronter Patrik Johansson zusammengestellten Band CIVIL WAR. Nach dem das Debütalbum „The Killer Angels“ bei dem schwedischen Label Despotz Records erschien, hat man sich nun in die Hände eines erfahreneren europäischen Label nämlich Napalm Records begeben. Sicherlich keine schlechte Entscheidung wie ich finde!
Das musikalische Konzept des Debüts wird beim, die Tage erscheinenden, zweiten Album „Gods and Generals“ knallhart fortgeführt ohne dabei eine kleine Weiterentwicklung zu vernachlässigen. 
Eine Weiterentwicklung der unschönen Art gab es auch personell, Bassist Stefan ‚Pizza‘ Erikkson sowie Gitarrist Oskar Montelius haben die Band mittlerweile aus unterschiedlichen Gründen verlassen und werden wohl auch nicht ersetzt.
Ob das zweite Album an die Qualität des Debüts anschließen kann, finden wir nun zusammen heraus. Gestartet wird die Platte mit dem Opener „War of the World“.
Leichte und sehr ruhige Klänge erwarten uns zu Beginn des Albums, ein bisschen asiatisches Feeling schwingt hier mit. Nach einer knappen Minute legen die Jungs aber so richtig los und es entwickelt sich ein flotter Midtemposong der natürlich mit seinem Chorus und dem eingängigen Aufbau gut punkten kann. Als Opener geht der Song auf jeden Fall absolut in Ordnung.
Als Nächstes folgt das schon bekannte „Bay of Pigs“ welches sich direkt in die Gehörgänge schraubt und sich dort wie Klebstoff festsetzt! CIVIL WAR as its best würde ich hier sagen. Hätte auch auf dem Debütalbum stehen können!
Das folgende „Braveheart“ beginnt etwas untypisch für die Band mit Klavierklängen und bleibt auch im weiteren Verlauf sehr abwechslungsreich mit dem Tempowechseln. An sich keine schlechte Nummer, aber kein Vergleich zu dem was uns nun bevorsteht!
Denn ich übertreibe nicht wenn ich sage dass nun Ohrwurm auf Ohrwurm folgt!
Egal ob ich mir die epischen, atmosphärischen „The Mad Piper“ und „Tears from the North“, das bombastische „USS Monitor“ oder die eher klassischen Metaltracks „Adminral over the Oceans“ und „Back to Iwo Jima“ reinziehe, alles ist absolut erstklassige Heavy/Melodic Metalmucke, die Fans der Genre die Freudentränen kommen lassen sollten.
Und wenn man dann noch so bombenstarke Abschlusstracks wie „Schindler’s Ark“ (hier hört man übrigens auch mal eine andere Gesangsseite von Patrik) und „Gods and Generals“ in der Hinterhand hat, tja dann haben wir es hier wohl mit einem absolute Meisterwerk zu tun!
Anspieltipps:
10 Tracks, davon kein absoluter Durchhänger, da kann man sich nur die gesamte Platte reinziehen,  ein geiles Teil!
Fazit :
War das Debütalbum der Jungs von CIVIL WAR schon ein absolut hörenswertes Werk des Metals hat man es auf dem zweiten Album geschafft sich nochmal zu steigern und sich ganz klar vom alten SABATON Sound, der noch auf dem Debüt das ein oder andere Mal anzutreffen war, abzugrenzen.
Man schwingt hier eher genau in der Schnittmenge zwischen Patrik Johanssons Stammband ASTRAL DOORS und eben SABATON.
„Gods and Generals“ ist ein geiles Metalalbum geworden welches sich Fans der Genre und der angesprochenen Bands nicht entgehen lassen sollten!
Da heißt es nur, auf zum Plattendealer des Vertrauens und sich dieses Meisterwerk sichern!
WERTUNG:




Trackliste:
01. War of the World
02. Bay of Pigs
03. Braveheart
04. The Mad Piper
05. USS Monitor
06. Tears from the North
07. Admiral over the Oceans
08. Back to Iwo Jima
09. Schindler’s Ark
10. Gods and Generals

Julian

MIST – Inan‘

Band: Mist
Album: Inan‘
Spielzeit: 18:02 min
Stilrichtung: Doom Metal
Plattenfirma: Soulseller Records
Veröffentlichung: 08.05.2015

Sommer, Sonnenschein – und Doom Metal aus Ljubljana, Slowenien von MIST. Das Wetter passt da nicht wirklich rein, also fix die Jalousienrunter und schon kann es losgehen. Nach einem Demo aus dem Jahre 2013 legen die vier Damen Neža (Bass), Mihaela (Schlagzeug), Ema (Gitarre) und Nina (Gesang) zusammen mit dem Hahn im Korb Blaž (Gitarre) nun mit „Inan'“ eine erste EP vor. Hierzulande dürften MIST einigen Lesern von ihrem letztjährigen Auftritt am Hammer of Doom Festival ein Begriff sein.

Die Band hat sich – na klar – dem traditionellen Doom Metal verschrieben und drei neue Stücke eingespielt sowie das bereits von der Demo bekannte „Phobia“ neu aufgenommen. Die rauchige Stimme von Nina kommt richtig gut, die Songs sind mal rockig groovend wie der eröffnende Titeltrack, mal erhaben und düster („Frozen Velvet“). „Under the Night Sky“ legt eine gute Schippe Heavyness drauf und ist mein persönlicher Favorit, erinnert er doch stark an die „Epicus Doomicus Metallicus“ Zeiten von CANDLEMASS, wenn auch mit einer eigene Note. Neben der obligatorischen Nennung von BLACK SABBATH kann man auch PENTRGRAM und SAINT VITUS zu den weiteren Einflüssen zählen.

„Inan'“ ist ein sehr gelungener Appetithappen, hoffen wir auf eine schnelle Lieferung des Hauptgangs in Form des ersten Langspielers der Band. Doom Metal Maniacs sollten die Band auf jeden Fall im Blick haben.

WERTUNG:





Trackliste:

01. Inan‘
02. Frozen Velvet
03. Under the Night Sky
04. Phobia

Chris

HAMMER KING – Kingdom of the Hammer King

Band: Hammer King
Album: Kingdom of the Hammer King
Spielzeit: 47:53 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Cruz Del Sur Music
Veröffentlichung: 04.05.2015
Patrick Fuchs, hier nennt er sich Titan Fox, dürfte dem ein oder anderen als Sänger von ROSS THE BOSS und IVORY NIGHTS ein Begriff sein. Ihm zur Seite stehen Gino Wilde (Gitarre), K.K. Basement (Bass) und Dolph A. Macallan (Schlagzeug). Letzterer war früher Mitglied der Mittelalter-Rocker von SALTATIO MORTIS. Gemeinsam ziehen die vier Mannen nun unter dem Banner HAMMER KING in die Schlacht. Das Debüt nennt sich auch noch „Kingdom of the Hammer King“. Klar, man denkt sofort an MANOWAR, MAJESTY oder HAMMERFALL. Passt auch alles, haben sich doch auch HAMMER KING dem episch angehauchten Heavy /Power Metal verschrieben.
Allerdings klingt die ganze Sache etwas zu wenig eigenständig. Zwar klar besser als das gruselige aktuelle Machwerk der deutschen Kollegen von MAJESTY, doch über weiter Strecke nicht zwingend und fesselnd genug um gleich ganz oben mitzuspielen. „Kingdom of the Hammer King“ ist ein solider Erstling, der Spaß macht und durchaus überzeugende Momente vorweisen kann. Nicht mehr, nicht weniger. Gleiches lässt sich auch über Sänger Titan Fox sagen, gehobener Standard aber kein neuer Harry Conklin. Die Lyrics muss man zwar, wie bei den genannten Kapellen ebenfalls, am besten ignorieren. Allein die Songnamen strotzen nur so von Hämmern und Königen.
Produziert wurde die Scheibe von Charles Greywolf  von POWERWOLF, und der hat einen sehr guten Job gemacht. Die Songs tönen druckvoll und zeitgemäß ohne klinisch zu wirken. So muss Metal 2015 klingen.
Insgesamt erinnern mich HAMMER KING ein wenig an KING LEORIC, ebenfalls eine Band mit guten Ideen, die aber nur mit einzelnen Songs aus der Masse hervorstechen können. Die Hard Power Metal Warrior mögen das bestimmt anders sehen und werden das Debüt von HAMMER KING abfeiern, von mir gibt es ein „gut aber ausbaufähig“.
WERTUNG:




Trackliste:
01. I) Kingdom of the Hammer King
02. I am the King
03. Aderlass; The Blood of Sacrifice
04. Chancellor of Glory
05. II) I am the Hammer King
06. Blood Angels
07. Visions of A Healed World
08. Figure in The Black
09. We Are The Hammer
10. III) Glory to the Hammer King

Chris

SLEAZY WAY OUT – Satisfy Me

Band: Sleazy Way Out
Album: Satisfy Me
Spielzeit: 36:21 min.
Stilrichtung: Hair Metal
Plattenfirma: Eigenvertrieb
Veröffentlichung: 13:02.2015
Homepage: www.sleazywayout.com

Schon beim Blick auf das Cover Artwork wird schlagartig klar, welche Musik die Jungs aus Montreal zocken. Und auch der Bandname lässt nur eine Schlussfolgerung zu: hier wird das Haar hochtoupiert, was das Zeug hält und die Gitarren fliegen tief. Die Geschichte von SLEAZY WAY OUT geht zurück bis ins Jahr 2011, als sich Cleve (guitars) und Stacey Sleaze (vocals) in einem Club treffen und mit der musikalischen Gesamtsituation unzufrieden sind. Daraufhin beschließen sie, gemeinsame Sache zu machen und zusammen mit Xav (bass) und Dan (drums) stehen sie jetzt mit ihrem Debütalbum „Satisfy Me“ nebst eindeutigem Cover in den Startlöchern.

Mit ordentlich Feuer unterm Hintern und Stacey´s Stimme, die irgendwo zwischen CINDERELLA´s Tom Keifer und BRITNY FOX´s Dean Davidson liegt, rockt das Quartett mit „Born To Booze“ los. Und wie – der Sound ist zwar etwas rumpelig, aber der Song geht voll auf die Zwölf und es reichen die Zeilen „I Wanna Party Tonight“. Schon wird die Kehle rauh und die Lust auf eine Hopfenkaltschale steigt ins Unermessliche. Das folgende „Satisfy Me“ schlägt in eine ähnliche Kerbe während „All The Way To Heaven“ ein wenig Gas heraus nimmt, aber immer noch genügend Fuck-You-Attitüde besitzt. Mit diesem Song-Trio starten die Kanadier wirklich großartig in ihr Longplay-Debüt.

Dieses hohe Level können sie im weiteren Verlauf zwar nicht mehr halten, für kompetente Partymucke sorgen aber dennoch Songs wie „I Want It“, „Hotter Than Fire“ oder „Goin´Wild“. SLEAZY WAY OUT machen auf „Satisfy Me“ vieles richtig. Sie scheren sich weder um Trends oder Balladen sondern ziehen einfach ihr Ding durch. Und das macht Spaß und gute Laune. Für die nächste Party solltet Ihr zumindest den Opener „Born To Booze“ fest mit einplanen (gleich nach „Last Call For Alcohol“ von HCSS und „Thank God For Jack Daniels“ von den SEX SLAVES). Dann kann nicht mehr viel schief gehen, außer das Bier geht aus. Da seid Ihr dann aber selber schuld, an der Musik hats dann nicht gelegen. Cheerz!

WERTUNG: 


Trackliste:

1. Born To Booze
2. Satisfy Me
3. All The Way To Heaven
4. I Want It
5. Secret
6. Wasted Chance
7. Hotter Than Fire
8. Rock The Groove
9. Goin´ Wild
10. Voodoo Queen

Stefan

JETTBLACK – Disguises

Band: Jettblack
Album: Disguises
Spielzeit: 45:17 min.
Stilrichtung: Hardrock, Heavy Metal
Plattenfirma: Cherry Red
Veröffentlichung: 06.04.2015
Homepage: www.jettblackuk.com

Mit ihrem zweiten Langspieler „Raining Rock“ (Rezi HIER) haben die Briten JETTBLACK eine ordentliche Sohle aufs Parkett gelegt. Zwischendurch gab es einen Appetithappen in Form der EP „Black Gold“ (Rezi HIER) und jetzt stehen die beiden Sänger und Gitarristen Will Stapleton und Jon Dow mit Bassist Tom Wright und Schlagzeuger Matt Olive erneut in den Startlöchern um mit dem neuen Album eine neue Ära in der Bandgeschichte einzuläuten. Denn was vor einiger Zeit noch stark retro angepinselt war, hat sich im Laufe der Zeit immer mehr zu modernem Heavy Metal gemausert. Auf „Disguises“ gehen die Briten diesen Weg konsequent weiter und fegen praktisch sämtliche Überbleibsel der alten Zeiten weg.

Zwar ist der Opener „Slaves“ ein waschechter Hardrocker und hat auch einen eher warmen Anstrich erhalten, aber spätestens bei der ersten Single „Explode“ wird klar, dass JETTBLACK einen ähnlichen Weg eingeschlagen haben wie die Kollegen von SANTA CRUZ unlängst auf ihrem selbstbetitelten Zweitwerk. Das schleppende „Poison Rain“ hat aber genauso Klasse wie das harsche „Broken Bones“ oder der Heavy Groover „Evidence“. Weitere Songs, die man antesten sollte sind der erstklassige Titeltrack sowie das melodiöse „Kick In The Teeth“.

Alten Fans wird „Disguises“ anfangs sicher übel aufstoßen und eigentlich enthält die Platte keinen waschechten Hit. Aber sie rockt in weiten Teilen mehr als amtlich und hat man den ersten Schock ob des Soundwechsels erst einmal verdaut, muss man dem dritten Longplayer von JETTBLACK attestieren, dass er durchaus gelungen ist und sogar Spaß macht.

WERTUNG:


Trackliste:

1. Slaves
2. Explode
3. Poison Rain
4. Evidence
5. Disguises
6. Broken Bones
7. Black & White
8. Kick In The Teeth
9. Enemy
10. Human
11. Smoke & Mirrors

Stefan

NASHVILLE PUSSY – Ten Years Of Pussy

Band: Nashville Pussy
Album: Ten Years Of Pussy
Spielzeit: 74:29 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: SPV
Veröffentlichung: 08.05.2015
Homepage: www.nashvillepussy.com

Alles beginnt mit einer kleinen Unwahrheit. Denn NASHVILLE PUSSY bestehen in der Tat schon sehr viel länger als die im CD-Titel angegebenen zehn Jahre. Hintergrund ist vielmehr, dass diese Kompilation „nur“ Songs der drei bei SPV erschienenen Platten der Amis enthält. Das ist sehr schade, denn speziell die beiden Silberlinge „Say Something Nasty“ (2002) und „High As Hell“ (2000) gehören ganz sicher mit zum Besten, was das gemischte Doppel so auf dem Kerbholz hat. Aber auch der räudige Erstling „Let Them Eat Pussy“ hat seine Momente und so ist der hier vorliegende Doppeldecker leider nur die halbe Miete, wenn man sich bisher nicht mit NASHVILLE PUSSY auseinander gesetzt hat.

Ihr letztes Studiowerk „Up The Dosage“ (Rezi HIER) war eine starke Angelegenheit. Die Band selbst betitelte es als IHR Back In Black. OK, das ist ein bisschen hoch gegriffen, aber das Ding hat mal wieder richtig Laune gemacht. Fast fünf Jahre waren da seit dem letzten Output „From Hell To Texas“ (Rezi HIER) ins Land gezogen. Die erste Scheibe für SPV trug den Titel „Get Some“ und erschien 2005. Jetzt werfen die Labelverantwortlichen also diese drei Platten in einen Topf und kreieren daraus laut eigenen Aussagen „die ultimative Rock´n Roll-Party-Scheibe“.

Dass NASHVILLE PUSSY eine enorm starke Live-Performance abliefert, ist schon lange kein Geheimnis mehr, wer das zu Hause noch einmal nachhören möchte, für den haben SPV die Bonusscheibe „Live In Nottingham“ dazugepackt, die neben einer räudigen Version von „Nutbush City Limits“ auch Songs der frühen Alben enthält. In der Tat ein schönes Dokument, ein audiovisueller Bonus wäre aber sicher noch eine Etage höher zu bewerten.

Anyway: „Ten Years Of Pussy“ ist ein schöner Überblick über die letzten drei Studioplatten, wer diese schon sein Eigen nennt, wird außer der Live-EP keinerlei Mehrwert erhalten. Es gibt keine Outtakes bzw. unveröffentlichtes Material. Das vorhandene reicht aber in der Tat, um eine Rock´n Roll Party zu starten. Nicht mehr – aber auch nicht weniger!

WERTUNG: ohne Wertung

Trackliste:

CD1: Best Of

1. Come On Come On
2. Rub It To Death
3. I´m So High (feat. Danko Jones)
4. Going Down Swinging
5. Before The Drugs Wear Off
6. Hate And Whiskey
7. The South Is Too Fat To Rise Again
8. Pussy Time
9. Til The Meat Falls Off The Bone
10. Pillbilly
11. Why Why Why
12. Up The Dosage
13. Lazy Jesus (feat. Lemmy)
14. Ain´t Your Business
15. Good Night For A Heart Attack
16. Stone Cold Down

CD2: Bonus „Live In Nottingham“

1. One Way Down
2. Nutbush City Limits (feat. Ron Heathman)
3. Struttin´ Cock
4. Late Great USA
5. Go Motherfucker Go
6. You´re Goin Down

Stefan

FATE´S RIGHT BAND – Knucklebuster Hits (EP)

Band: Fate´s Right Band
Album: Knucklebuster Hits
Spielzeit: 13:39 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Eigenvertrieb
Veröffentlichung: 09.01.2015
Homepage: www.facebook.com/Fates-Right-Band 

Neues von der Schwedenfraktion gibt es von FATE´S RIGHT BAND. Der etwas umständliche Bandname (ein Wortspiel zu Fate´s Right Hand – des Schicksal´s rechte Hand) soll dabei nicht darüber hinwegtäuschen, dass die jetzt erschienene EP „Knucklebuster Hits“ durchaus Potential hat. Das hat zum Einen damit zu tun, dass sich hier NOCTURNAL RITES Shouter Jonny Lindkvist verdingt und mit dem doppelten Brüderpaar Jari und Marko Aalto (guitar bzw. bass) sowie Jonas Andersson (drums) und Jens Mann (guitars) eine echt kuriose Besetzung entstanden ist. Vier Songs haben die Schweden auf ihre EP gepackt, die sie in den Garageland Studios in Umea unter den Fittichen von Ronnie Björnström aufgenommen haben.

Recht zeitlos rockt mit „Big No No“ der erste Song los. Die kraftvolle Stimme von Lindkvist passt wie die Faust aufs Auge und der saftige Rock´n Roll hinterlässt einen wohligen Schauer, der über den Rücken kriecht. Das melodiöse „Learn To Live With A Broken Heart“ ist meilenweit davon entfernt, cheesy zu sein und ist dennoch einfach gestrickt. Etwas härter krabbelt „That´s Me“ aus den Boxen und das abschließende „This Boy Don´t Cry“ tönt am energischsten.

Nach nicht einmal einer Viertelstunde ist schon Schluss, das ist schade. Aber die Qualität stimmt und so gibt es nicht viel, was es auszusetzen gäbe. „Knucklebuster Hits“ liefert vier coole Hardrock-Nummern, die durchaus eine eigene Handschrift erkennen lassen und Spaß machen. Noch dieses Jahr wollen die Schweden eine weitere EP in Angriff nehmen. Einen Longplayer hingegen schließt das Quintett zum jetzigen Zeitpunkt erst einmal aus. Aber wir haben auch nichts gegen gelegentliche Happen, wenn sie so gestrickt sind wie „Knucklebuster Hits“.

WERTUNG:


Trackliste:

1. Big No No
2. Learn To Live With A Broken Heart
3. That´s Me
4. This Boy Don´t Cry

Stefan

WITHIN SILENCE – Gallery Of Life

Band: Within Silence
Album: Gallery of Life
Spielzeit: 51:40 min
Stilrichtung: Melodic Metal
Plattenfirma:  Ulterium Records
Veröffentlichung: 08.05.2015
Homepage: www.facebook.com/withinsilenceband

Und wieder mal ertönt der Newcomeralarm hier bei unserer Rock-Garage. 2008 gründeten sich die Band WITHIN SILENCE. Taktgeber damals waren Martin Klein und Richard Germanus. Bis 2012 war es recht ruhig um die Band, man nahm ein paar Songs auf und brachte eine Single auf den Markt.
Ab 2013 nahm das Ganze aber so richtig Fahrt auf, man spielte einige Shows mit so Größen wie DARK MOOR, THEOCRACY oder BLAZE BAYLEY in der Heimat der Slowakei und man begann mit den Arbeiten am Debütalbum „Gallery of Life“ welches nun den Weg in die Plattenläden findet.
Der Stil der Band kann als Mischung zwischen Melodic und Power Metal bezeichnet werden und dürfte Fans der Bands SONATA ARCTICA, STRATOVARIUS oder THEOCRACY direkt begeistern.
Mit einem atmosphärischen „Intro“ startet das Debütalbum und mit dem anschließenden „Silent Desire“ wird das erste Mal so richtig Fahrt aufgenommen. Melodic Metal der Oberklasse wird uns hier geboten, das wird schon nach den ersten Takten recht schnell klar. Ein angenehmer Gesang, eingängiger Refrain und ein melodischer Aufbau erwarten uns hier. Erster Anspieltipp check!
Das flotte, aber nach wie vor melodische, „Emptiness of Night“ folgt dann auf dem Fuße. Hier wird klar das Sänger Matrin Klein durchaus auch die tiefere Gesangsart gut drauf hat, der Song an sich ist zwar etwas mittelmäßiger geraten, hat aber durchaus auch seine starken Momente.
Stärker ist man dann wieder bei den folgenden Tracks „Elegy of Doom“, „The Last Drop of Blood“ und „Love is Blind“ unterwegs. Hier schwingt man die ganz große Melodic Metal Kelle und wird mit Sicherheit die Fans des Genres zufrieden stellen. Der Mittelteil ist den Jungs also ganz hervorragend gelungen, mal gucken wie sich der letzte Abschnitt der Scheibe präsentiert?
Das anschließende „Anger of Sorrow“ ist dann ein etwas bedächtiger und anfänglich auch ruhigerer Song geworden. Bietet nicht ganz die Qualität und Eingängigkeit der Vorgänger, ist aber ansonsten auch nicht sooo schlecht.
Besser kommen dann wieder „Judgement Day“, „The World of Slavery“ und „Road to the Paradise“ aus den Boxen gekrochen und setzen sich mit ihren Ohrwurmrefrains ohne Probleme in den Gehörgängen fest.
Mit dem abschließenden „Outro“ wird die Platte so beschlossen wie sie auch begonnen wurde, mit einem atmosphärischen, instrumentalen Stück. Eine runde Sache also.

Anspieltipps:

Mit “Silent Desire”, “Elegy of Doom”, “The Last Drop of Blood”, “Love is Blind” sowie “Judgement Day” wird man hier am ehesten warm.

Fazit :

Die Jungs von WITHIN SILENCE zaubern uns mit ihrem Debütalbum auf jeden Fall ein ganz dickes Lächeln ins Gesicht! Zumindestens wenn man Anhänger des Melodic Metal Genre ist.
Es gibt recht wenig schwache Songs, komplette Ausfälle gibt es gar keine und über die musikalische Leistung der Jungs müssen wir auch nicht diskutieren.
Alles in Butter also für die Genrefans! Von mir gibt es daher empfehlende 8,5 Punkte, für die Höchstnote sollte man noch ein bisschen mehr an einem eigenen Sound basteln, es klingt irgendwie alles zu sehr nach den genannten Vorbildern. Das ist zwar nichts schlechtes, reicht dann aber in Summe nicht für die absolute Topbewertung.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Intro
02. Silent Desire
03. Emptiness of Night
04. Elegy of Doom
05. The Last Drop of Blood
06. Love is Blind
07. Anger and Sorrow
08. Judgement Day
09. The World of Slavery
10. Road to the Paradise
11. Outro

Julian

UNLEASHED – Dawn Of The Nine

Band: Unleashed
Album: Dawn Of The Nine
Spielzeit: 49:06 min
Stilrichtung: Death Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast Records
Veröffentlichung: 24.04.2015
Homepage: www.unleashed.se

The longships are back! Zum zwölften Mal ziehen die Schweden von UNLEASHED in die Schlacht. Sind die ersten fünf Studioalben absolute Klassiker des schwedischen Death Metal, so schwankte die Qualität danach immer wieder. Während „Midvinterblot“ und „Odalheim“ den Glanztaten aus Anfangstagen in nichts nachstanden, waren Alben wie „Hell’s Unleashed“ oder „As Yggdrasil Trembles“ eher durchschnittlich. Stellt sich die Frage wo sich „Dawn Of The Nine“ einreihen wird.

Der Opener „A New Day Will Rise“ haut mich noch nicht vom Hocker, dafür verpasst „They Came To Die“ dem Hörer die volle Breitseite Oldschool Schwedentod. Härtegrad und Geschwindigkeit werden nach oben geschraubt, Johnny Hedlund klingt wie ein Nordmann auf Beutezug. „Defenders Of Midgard“ ist ein typischer Midtempo-Song, allerdings fehlt diesem die Wucht von ähnlich gelagerten Krachern wie „The Longships Are Coming“. Und dieses etwas schwankende Niveau sorgt dafür, dass sich „Dawn Of The Nine“ genau zwischen den eingangs erwähnten Alben einreicht. Solide, aber nicht die volle Breitseite, welche UNLEASHED in vergangenen Jahren, besonders beim direkten Vorgänger, bereits abgeliefert haben.

Blind zuschlagen sollten hier also nur Die-Hard Fans, alle anderen legen besser ein paar Probedurchläufe beim Plattenhändler ihres Vertrauens ein, um ihren persönlichen Platz für „Dawn Of The Nine“ im bisherigen Backkatalog der Schweden zu finden.

WERTUNG:


Trackliste:

01. A New Day Will Rise
02. They Came To Die
03. Defenders Of Midgard
04. Where Is Your God Now?
05. The Bolt Thrower
06. Let The Hammer Fly
07. Where Churches Once Burned
08. Land Of The Thousand Lakes
09. Dawn Of The Nine
10. Welcome The Son Of Thor!

Chris