BITCH QUEENS – Kill Your Friends

Band: Bitch Queens
Album: Kill Your Friends
Spielzeit: 33:22 min.
Stilrichtung: Punkrock
Plattenfirma: LuxNoise
Veröffentlichung: 30.01.2015
Homepage: www.bitchqueens.com

Dass es in der Schweiz weit mehr als Riff Rock Bands gibt, haben die BITCH QUEENS schon mit ihrem Debüt „Female Shotgun“ bewiesen. Dort haben sie durchblitzen lassen, dass ihre Vorliebe für die RAMONES oder MOTÖRHEAD nicht von Ungefähr kommt und dass sie durchaus im Stande sind, amtlich zu rocken. Das ist nun über vier Jahre her und seitdem hat sich der Vierer aus Basel natürlich weiterentwickelt. Auf ihrem jüngsten Langspieler „Kill Your Friends“ sind aber immer noch die RAMONES zu finden und auch Bands wie die BACKYARD BABIES oder die FOO FIGHTERS schienen sich während der Aufnahmen zu den neuen Tracks im Studioplayer gedreht zu haben. Das Cover für „Kill Your Friends“ hat darüber hinaus einen kleinen Horrorpunk Einschlag. Der ist in der Musik von Mel (vocals, guitars), Ace (drums), Danny (guitars) und Marc (bass) allerdings nicht so stark ausgeprägt wie man beim Betrachten des Artworks vermuten würde.

Dennoch mischen die Jungs bei Songs wie „Who Are You“ derartige Einflüsse in ihren Sound. Die Platte beginnt mit dem Titeltrack aber erstmal in bester RAMONES Gedächtnis Manier und auch „Gimme A Kiss“ atmet den Spirit der Punk-Ikonen. Aber auch flotte Punkrocker wie „That Girl“ oder „Take Out The Trash“ (so ein Song hat schon lange gefehlt) sind eine feine Sache. Dazwischen finden sich mit dem melodiösen „Again, Again And Again“ oder „Get Out Of My Way“ weitere Anspieltipps.

Die BITCH QUEENS machen Punkrock mit viel Energie und herrlicher Fuck-Off-Attitüde. Das ist nicht neu, das ist nicht „in“, aber es macht Spaß. Und so sollten Punk Liebhaber auch die neue Scheibe der BITCH QUEENS antesten. Die Qualität stimmt.

WERTUNG:


Trackliste:

1. Kill Your Friends
2. Gimme A Kiss
3. Again, Again And Again
4. Who Are You
5. That Girl
6. Waste Me
7. Get Out Of My Way
8. Take Out The Trash
9. Lick It (Like You Like It)
10. Joan Is A Creep
11. Bullseye Baby
12. Tick, Tick, Tick

Stefan

CARE OF NIGHT – Connected

Band: Care Of Night
Album: Connected
Spielzeit:  min.
Stilrichtung: Melodic Rock, AOR
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 23.01.2015
Homepage: www.facebook.com/careofnight

Der erste Name, der beim Lesen des mitgelieferten Promo-Infos ins Auge sticht ist WIGELIUS. Die Brüder Erik und Anders Wigelius haben vor 2 ½ Jahren über Frontiers Records ihr Album „Reinventions“ veröffentlicht und sind damit bei mir nicht gerade auf Gegenliebe gestoßen. Zu wenig Eigenständigkeit, zu wenig zwingende Kompositionen und der Anschein, als wäre dies das x-te Projekt, das irgendwo in einem Kellerstudio lieblos zusammengeschustert wurde, hinterließen einen äußerst faden Beigeschmack. Aber was haben CARE OF NIGHT mit WIGELIUS zu tun? Musikalisch nicht viel, zumindest auf personeller Ebene. Denn die beiden Brüder haben diese Scheibe lediglich produziert. Die Grundausrichtung von CARE OF NIGHT ist aber durchaus ähnlich, wenngleich die Musik, die Kristofer von Wachenfeldt (keyboards) und Jonathan Carlemar (guitars) zuvor mit ihrer Band  SEVEN TEARS gemacht haben, ungleich härter war. Nach deren Auflösung wagten die beiden zusammen mit dem ehemaligen Kollegen Fredrik Lager am Bass mit CARE OF NIGHT einen Neuanfang. Lager wurde durch Jonas Rosengren ersetzt und mit Calle Schönberg (vocals) und Linus Svensson (drums) geeignetes Personal gefunden, um die Band zu komplettieren.

„Connected“ liefert melodischen und knackigen Hardrock mit AOR-Anleihen, der durchaus überzeugen kann. Bei den ersten Takten des Openers „Cassandra“ fühlt man sich zwar eher an eine Piano-Ballade von LIONEL RICHIE erinnert, aber nach einer halben Minuten nimmt der Song Fahrt auf. Hi-Tech AOR trifft auf einen treibenden Beat und einen leider etwas dumpfen Sound. Das hat aber den Vorteil, dass hier nicht zu viel Weichspüler im System zirkuliert. Mit seinen prägnanten Keyboards und schönen Melodien, die sich gleich im Ohr festsetzen, ist „Cassandra“ ein sehr gelungener Start. Flotter gehen die Schweden bei „Heart Belongs“ zu Werke. Freunde von WORK OF ART oder eben WIGELIUS sowie TOTO und Kollegen dürften hier sicher auf ihre Kosten kommen. Mit „Those Words“ leiten CARE OF NIGHT aber eine Kehrtwendung ein, die man nach zwei dermaßen starken Nummern nicht vorausahnen konnte. Nach und nach werden die Songs belangloser und lassen den guten Eindruck schließlich vollends verblassen. Einzig das namensgebende „Connected“ reißt das Ruder noch einmal herum, kann aber unterm Strich nicht mehr viel ausrichten.

Was von „Connected“ bleibt, sind drei Ausrufezeichen für die drei richtig guten Songs. Warum gehe ich mit CARE OF NIGHT so hart ins Gericht? Ganz einfach, neben den angesprochenen Stücken gibt es fast nur lauwarme Suppe, die uns schon von so vielen anderen Projekten und Bands aufgetischt wurde. Selbst ein Midtempo-Kracher wie „Unify“ ist mit seinem langweiligen Refrain absolut wirkungslos und  Songs wie „Say A Prayer“ sind nicht mehr als Massenware. Eine EP mit 4 Songs würde die Essenz aus „Connected“ ziehen, der Rest ist nur überflüssiges Beiwerk. Schade eigentlich…

WERTUNG:


Trackliste:

Cassandra
Heart Belongs
Those Words
Dividing Lines
Say A Prayer
Contact
Please Remember
Unify
Give Me Strength
Say You Will

Stefan

IMPERA – Empire Of Sin

Band: Impera
Album: Empire Of Sin
Spielzeit: 49:34 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Escape Music
Veröffentlichung: 23.01.2015
Homepage: www.impera.org

Wie schnell die Zeit vergeht, kann man nicht nur im Spiegel sehen, wo das ein oder andere Fältchen mehr im Gesicht auszumachen ist oder wieder ein paar Haare weniger auf dem Kopf zu sehen sind. Wie brutal schnell 1 ¼ Jahre ins Land ziehen, wurde mir jüngst bewusst, als es daran ging, die neue Platte von IMPERA zu rezensieren. Deren letztes Album „Pieces Of Eden“ datiert auf Oktober 2013 und es kommt mir vor, als hätte ich die Zeilen erst vor kurzem geschrieben. Dabei haben sich Chefdenker und Namensgeber J.K. Impera und seine Mitstreiter Tommy Denander (guitars), Mats Vassfjord (bass) sowie Matti Alfonzetti, der Mann mit der tollen Stimme dieses Mal gleich 3 Monate länger Zeit gelassen, um ein neues Werk in die Regale zu wuchten.

Dass die Jungs was auf dem Kasten haben, hat jeder Einzelne in der Vergangenheit in unzähligen Bands bewiesen. IMPERA ist eine Spielwiese, die dem Vierer nach eigenen Aussagen enormen Spaß bereitet. Dennoch geriet der Sound auf dem mittlerweile dritten Longplayer „Empire Of Sin“ ziemlich düster. Zumindest wenn man Titel wie „The Beast Is Dead“ oder „Evil (Become A Believer) heranzieht, denn diese zeugen von jeder Menge Wut in der Magengegend. Klassischer tönen da schon Nummern wie „Don´t Stop“ oder „Thunder In Your Heart“. Auch das von John Leven (EUROPE) mitverfasste „Hole In The Sky“ hat die Dramatik diverser 70er Helden, klingt aber up to date – ein wunderbarer Midtempo Stampfer.

Und warum wird den Fans ein erstklassiger Song wie „Never Enough“ vorenthalten? Denn der Bonussong der Japanversion von „Empire Of Sin“ ist einer der besten Kompositionen der Band überhaupt. Driften IMPERA anfangs etwas ab und servieren zwei härtere Songs, sollte der geneigte Melodic Rock Fan im weiteren Verlauf ein immer breiteres Grinsen auf sein Gesicht bekommen, denn die Anteile an guter Laune und dementsprechendem Riffing werden immer größer, bis sie in besagtem „Never Enough“ gipfeln. Ich kann nur jedem empfehlen, ein paar Tacken mehr auszugeben und sich die Nippon-Version ins Haus zu holen.

Mit „Empire Of Sin“ präsentieren IMPERA ihr bisher stärkstes Lebenszeichen, was vielleicht daran liegt, dass mehr Wert auf lockere Arrangements gelegt wurde und vom konstruierten Hardrock der Anfangstage schon lange nichts mehr zu hören ist.

WERTUNG:


Trackliste:

The Beast Is Dead
Evil (Become A Believer)
Don´t Stop
Hole In The Sky
End Of The World
Thunder In Your Heart
Lights In The Sky
Darling
Lost Boy
Fly Away

Stefan

ORDEN OGAN – Ravenhead

Band: Orden Ogan
Album: Ravenhead
Spielzeit: 48:29 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma:  AFM Records
Veröffentlichung: 16.01.2015
Homepage: www.ordenogan.de

ORDEN OGAN sind einst als absolute Hoffnungsträger in Sachen Power Metal aus Deutschland gestartet, mittlerweile hat sich die Band vollkommen in der Szene etabliert und konnte mit dem letzten Album „To the End“ so richtig Fuß fassen.
Nun steht uns das neue Album „Ravenhead“ ins Haus und Mastermind Seeb Levermanns knackige Analyse Mehr Metal, mehr Refrains und mehr ORDEN OGAN, lässt Großes vermuten und wir werden jetzt zusammen herausfinden ob das so zutrifft.
Mit dem Bandtrack „Orden Ogan“, welches nur ein Intro ist, beginnt die Scheibe, als Einleitung ok, mehr aber natürlich musikalisch nicht. Das erste Mal so richtig in die Vollen geht es dann mit dem anschließenden Titeltrack „Ravenhead“ welches sich ohne Problem in die bisherigen Hits der Band einreiht. Irgendwie klingt das Ganze direkt nach ORDEN OGAN, man merkt sofort das die Jungs hier keine Gefangenen machen wollen! Melodisch, kraftvoll und mit einem Mörderchorus ausgestattet frisst sich die Nummer geradezu in die Gehörgänge.
Mit dem Videotrack „F.E.V.E.R“ setzt man dann direkt noch einen drauf, hier ist das Grundtempo zwar geringer, aber die Eingängigkeit ist nochmal eine Spur höher als beim Vorgänger. Sehr cool sind auch die Pianopassagen, die dem Ganze nochmal eine besondere Note verleihen. Geiler Track!
„The Lake“ und „Evil Lies in every Man“ reihen sich in das bisherige Songgefüge dann wunderbar ein, den Vogel schießt man dann aber wieder mit „Here at the End of the World“ ab, bei dem es einen Gastauftritt zu vermelden gibt, Obergrabschaufler Chris Boltendahl greift hier zum Mikro und verleiht der schnellen, epischen Nummer seine ganz eigene Note.
Tja und was soll ich hier groß jeden einzelnen Song runter beten, auch in der Folge gibt es kaum ein Schwäche von ORDEN OGAN auszumachen!
Sie zocken sich professionell durch die restlichen Songs, weiter Glanzpunkte lassen sich mit dem folklastigen „A Reason to Give“, dem eingängigen „Deaf among the Blind“ und „Sorrow is your Tale, bei dem es mit HAMMERFALL Fronter Joacim Cans einen weiteren Gastauftritt zu vermelden gibt, schnell ausmachen und bringen die Platte dann mit dem gefühlvollen „Too Soon“ zum einen ordentlich Abschluss.

Anspieltipps:

ORDEN OGAN auf dem Höhepunkt ihres Schaffens, ein einziger Anspieltipp, das ganze, verdammte Album!

Fazit :

Nach dem letzten, schon überragenden, Album “To the End” war ich gespannt ob sich die Jungs von ORDEN OGAN nochmal steigern können, klare Antwort JA und wie!
Dieses Mal gibt es keinen einzigen, schwachen Song auf der neuen Platte, alles wirkt wie aus einem Guss und präsentiert die Band auf dem bisherigen Höhepunkt ihres Schaffens.
Fans der Band und des Genre müssen hier zuschlagen! Das erste schwermetallische Highlight des Jahres zusammen mit dem SERIOUS BLACK Debüt.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Orden Ogan
02. Ravenhead
03. F.E.V.E.R
04. The Lake
05. Evil Lies in every Man
06. Here at the End of the World
07. A Reason to Give
08. Deaf among the Blind
09. Sorrow is your Tale
10. In Grief and Chains
11. Too Soon

Julian

Hier geht´s zum Interview mit Seeb Levemann:

SERIOUS BLACK – As Daylight Breaks

Band: Serious Black
Album: As Daylight breaks
Spielzeit: 41:43 min
Stilrichtung: Melodic Metal
Plattenfirma:  AFM Records
Veröffentlichung: 16.01.2015
Homepage: www.serious-black.com

Ein neuer Stern am Melodic Power Metal Himmel! SERIOUS BLACK heißt die Truppe die aus sechs langjährigen und sehr bekannten Metalmusikern besteht. Mit an Bord sind Roland Grapow (Gitarre, MASTERPLAN), Thomen Stauch (Schlagzeug, Ex BLIND GUARDIAN), Urban Breed (Gesang, Ex BLOODBOUND, TRAIL OF MURDER), Dominik Sebastian (Gitarre, EDENBRIDGE), Jan Vacik (Keyboard, Ex DREAMSCAPE) und Mario Lochert (Bass, EMERGENCY GATE).
Dabei sprechen die Jungs selbst nicht von einer Supergroup, sondern sehen sich als richtige Band, die ihre Songs zusammen schreiben, auf Tour gehen und nicht nur für ein Album zusammen arbeiten.
Das Ergebnis dieser ersten Zusammenarbeit liegt nun in Form des Debütalbums „As Daylight breaks“ vor und der Opener „I seek no other Life“ zeigt uns direkt mal wo der Metalhammer hängt! Schnelle Drumläufe, knackige Gitarrenriffs und der klasse Gesang von Fronter Urban erwarten uns direkt zu Beginn. Garniert mit einem Ohrwurmchorus dürfte die Nummer direkt jeden Melodic Metalanhänger in Mark und Bein übergehen. Geil!
Und die nächsten Ohrwürmer folgen direkt auf dem Fuße, „High and Low“ beginnt zwar aufgrund des Keyboards etwas handzahmer, steigert sich dann aber speziell im Chorus wieder extrem, so das wir auch hier direkt von einem erstklassigen Anspieltipp sprechen können.
Weiter geht es dann mit der Halbballade „Sealing my Fate“, die ebenfalls schnell als gelungen abgehakt werden kann, ist natürlich auch eine absolute Gesangsnummer wo Urban so richtig glänzen kann!
„Temple of the Sun“ ist dann eine stimmungsvolle Einleitung zum Historienepos „Akhenaton“. Diese Nummer könnte auch ohne Probleme als Historiensoundtrack durchgehen und versetzt einen so richtig schön in die dazu passende Stimmung. Ein geiler Track, bis jetzt gibt es wirklich nicht viel auszusetzen, an diesem Debütalbum!
Und dieser Umstand, bleibt auch bei den anschließenden Tracks so, speziell „Trail of Murder“ und der Titeltrack „As Daylight breaks“ scheinen in der Folge als leuchtendes Beispiel für erstklassigen Melodic Metal heraus.
Im Abschlussdrittel lässt man dann auch nicht großartig nach, die Qualität bleibt stets im oberen Level und somit kann man SERIOUS BLACK nur zu diesem Bomben Debütalbum gratulieren!

Anspieltipps:

Das gesamte Album ist extrem stark, hier müsst ihr euch schon komplett durch hören!

Fazit :

SERIOUS BLACK machen Mucke die ich einfach liebe, Melodic Metal der mal mehr mal weniger in den Power Metalbereich rein schielt und noch dazu schön eingängig ist! Man merkt natürlich das hier keine Anfänger am Werk sind und das alle Bandmitglieder mit ordentlich Metalerfahrung daher kommen.
Für dieses geniale Debüt muss ich fast die Höchstnote zücken, ein bisschen Luft nach oben lasse ich mir aber noch für das bestimmt bald folgende zweite Album.
Glasklare Kaufempfehlung für die Genrefans, wer hier nicht zuschlägt ist wirklich selbst Schuld!!

WERTUNG:


Trackliste:

01. I seek no other Life
02. High and Low
03. Sealing my Fate
04. Temple of the Sun
05. Akhenaton
06. My Mystic Mind
07. Trail of Murder
08. As Daylight Breaks
09. Setting Fire to the Earth
10. Listen to the Storm
11. Older and Wiser

Julian

Hier geht´s zum Interview mit Mario Lochert:

BATTLE BEAST – Unholy Savior

Band: Battle Beast
Album: Unholy Savior
Spielzeit: 44:23 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast Records
Veröffentlichung: 09.01.2015
Homepage: www.battlebeast.fi

Mit dem sehr erfolgreichen selbstbetitelten Vorgänger, vielen Konzert- und Festivalauftritten und dem Labelprimus Nuclear Blast im Rücken haben sich die sechs Finnen um Frontröhre Noora Louhimo eine ordentliche Fanbasis erarbeitet. Jetzt legen die Jungs & Mädels mit dem dritten Studioalbum „Unholy Savior“ nach.

Erwartungsgemäß gibt es keinen Kurswechsel zu verzeichnen, BATTLE BEAST bleiben dem keyboardlastigen Power Metal europäischer Ausprägung treu und wildern somit in den gleichen Jagdgründen wie SABATON, POWERWOLF, ALESTORM und Konsorten.

Das wird auch gleich beim Opener „Lionheart“ klar, der Song eröffnet mit allen Markenzeichen der Finnen den dritten Langspieler: Power, Eingängigkeit und Melodie. Es folgt der Titeltrack, der es etwas ruhiger angehen lässt und trotzdem das Potential hat zum festen Teil der Liveshows der Finnen zu werden. Bei „I Want The World… And Everything In It“ zieht Noora alle stimmlichen Register, keift, schreit und singt sich die Seele aus dem Leib. Weitere Anspieltipps wären „Madness“, das flotte „Speed And Danger“ und der Midtempo-Stampfer „Far Far Away“.

Deplatziert wirkt lediglich die ziemlich lahme Ballade „Sea Of Dreams“ die recht uninspiriert vor sich hin dümpelt.

Ansonsten bieten BATTLE BEAST ihren Fans genau was diese hören wollen: bombastischen Power Metal, eingängig und hochmelodisch. Ab und zu überschreitet „Unholy Savior“ zwar die Grenze zum Kitsch und manche Songs verzichten selbst auf einen Hauch Innovation und gehen dafür lieber auf Nummer sicher. Aber auch damit dürften die Fans kein Problem haben. Die großen Ohrwürmer des Vorgängers finden sich nach den ersten Durchläufen (noch?) nicht, ein sehr ordentliches Album ist „Unholy Savior“ aber auf jeden Fall geworden.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Lionheart
02. Unholy Savior
03. I Want The World… And Everything In It
04. Madness
05. Sea Of Dreams
06. Speed And Danger
07. Touch In The Night
08. The Black Swordsman
09. Hero’s Quest
10. Far Far Away
11. Angel Cry

Chris

NIGHT DEMON – Curse Of The Damned

Band: Night Demon
Album: Curse of the Damned
Spielzeit: 44:03 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: SPV/Steamhammer
Veröffentlichung: 19.01.2015
Homepage: www.nightdemon.net

Nach der starken selbstbetitelten EP gehören NIGHT DEMON aus Ventura, Kalifornien, für mich zu den großen Hoffnungsträgern für 2015. Lange warten musste ich auch nicht, gleich im Januar erblickt das Debüt „Curse of the Damned“ das Licht der Welt. Jarvis Leatherby (Gesang und Bass) und Brent Woodward (Gitarre) haben sich mit Dusty Squires am Schlagzeug einen neuen Mann ins Boot geholt.

Dann gleich mal ab damit, Regler auf Anschlag und los geht die wilde Fahrt. Der Opener „Screams In The Night“ ist eine flotte und eingängige Nummer, ganz im Stile der „Night Demon“ EP und huldigt in tiefen Zügen dem Geist des NWOBHM. So darf es weiter gehen!

Der Titeltrack ist dann leider etwas schwächer ausgefallen. Dem Song fehlt der Biss, die Handbremse wird nie wirklich gelöst. Besonders das Schlagzeug klingt etwas sehr stumpf und kraftlos. Überhaupt ist der Produktion im Vergleich zur EP der Schwung ein wenig verloren gegangen. „Satan“ entfaltet erst ab der Hälfte sein Potential und läuft gerade zu Beginn etwas an mit vorbei. „Full Speed Ahead“ macht dann seinem Namen alle Ehre und hat auch wieder das Feuer, welches der Band so gut zu Gesicht steht. Tolle Melodien, starke Riffs. Es geht doch!

Im weiteren Verlauf verhält es sich ähnlich, die Songs wechseln zwischen solide bis hin zu gut. Unter dem Strich ist das Debüt „Curse of the Damned“ für mich ein klein wenig enttäuschend, es fehlt an der Energie von Kollegen wie ENFORCER oder STALLION. Schlecht ist das Album aber auf keinen Fall, solider aber eben nicht weltbewegender traditioneller Heavy Metal. Nicht mehr, nicht weniger. Genrefans werden voll auf ihre Kosten kommen, alle anderen sollten der Scheibe auf jeden Fall ein paar Umdrehungen spendieren.

Live gibt es die Amis übrigens am 31.01. in Würzburg auf dem Metal Assault zu sehen. Und auch wenn das Debüt mich nicht komplett überzeugen kann, freue ich mich drauf die Jungs in Aktion zu erleben.

WERTUNG: 


Trackliste:

01. Screams In The Night
02. Curse Of The Damned
03. Satan
04. Full Speed Ahead
05. The Howling Man
06. Heavy Metal Heat
07. Livin‘ Dangerous
08. Mastermind
09. Run For Your Life
10. Killer
11. Save Me Now

Chris

ALPHA TIGER – IDentity

Band: Alpha Tiger
Album: iDentity
Spielzeit: 49:53 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Steamhammer / SPV
Veröffentlichung: 16.01.2015
Homepage: www.alphatiger.de

In zuverlässiger Regelmäßigkeit hauen die nicht mehr ganz so taufrischen „Newcomer“ ALPHA TIGER aus dem schönen Sachsen neue Alben raus. Das nun vorliegende Werk „iDentity“ ist das dritte und soll nahtlos an die mehr als achtbaren Erfolge anknüpfen, die die Band sich mit „Man or Machine“ (2011) und „Beneath The Surface“ (2013) in der Szene erarbeitet haben. Dank einer topmodernen Produktion von Tommy Newton (u.a. UFO, Victory, Gamma Ray) ist „iDentity“ dann auch ein echtes Brett geworden, dass mit einer geballten Ladung Energie und spürbarer Spielfreude aus den Boxen knallt.

Wenn im Promotext davon die Rede ist, dass ALPHA TIGER sich mit der aktuellen Scheibe endlich von den ewigen Vergleichen mit Queensryche oder Fates Warning freigeschwommen haben, so ist dies zwar tendenziell richtig. Dank der nach wie vor eindrucksvollen, Geoff Tate sehr ähnlichen Stimme von Sänger Stephan Dietrich und Songs wie „Scripted Reality“ werden die Sachsen aber wohl auch weiterhin den ein oder anderen Vergleich über sich ergehen lassen müssen. Das muss an sich ja auch nichts Schlechtes bedeuten, denn solange die großen Vorbilder merklich schwächeln und den glorreichen Zeiten ziellos hinterherhecheln, ist das Erbe bei dem jungen Quintett bestens aufgehoben. Dennoch haben sich die Jungs hörbar Mühe gegeben den neuen Songs eine eigene Note zu verleihen und die Eigenständigkeit im Vergleich zu den ersten Scheiben weiter auszubauen: Nach den beiden noch recht klassichen US-Metal Highlights „Lady Liberty“ (ein echter Ohrwurm) und „Scripted Reality“ gibt es mit „Long Way Of Redemption“, dem Titeltrack und „Revolution In Progress“ weitere famose Tracks, die klar in Richtung internationaler Konkurrenz wie Taking Dawn, White Wizzard oder Knight Fury schielen und die handwerklichen Fähigkeiten der Saitenfraktion bestens zur Schau stellen. Nach der saustarken ersten Hälfte geht es gegen Ende der Platte leider etwas bergab. Besonders das AOR-lastige, verkrampft auf Kitsch getrimmte „Closer Than Yesterday“ kaufe ich der Band einfach nicht ab. Da kann der Herr Dietrich noch so inbrünstig singen wie er will, das Songwriting tendiert gegen Ende der Platte leider etwas Richtung sosolala.

Macht aber nix, denn was ALPHA TIGER bis dahin abgeliefert haben ist auf international konkurrenzfähigem Niveau und sollte der Band auf für die weitere Zukunft so manche Tür öffnen. Der mit einem gewohnt schicken Artwork ausgestattete Langdreher kann als CD + DVD Digipak (mit einem Mitschnitt vom 2013er Bang Your Head Festival), Standard CD und Doppel-LP im Gatefold (nebst dem Album auf CD) erstanden werden. Da dürfte für jeden was dabei sein.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Intro
02. Lady Liberty
03. Scripted Reality
04. Long Way Of Redemption
05. Identity
06. We Won’t Take It Anymore
07. Revolution In Progress
08. Closer Than Yesterday
09. Shut Up & Think
10. This World Will Burn

Mario

ANGRA – Secret Garden

Band: Angra
Album: Secret Garden
Spielzeit: 54:27 min
Stilrichtung: Melodic Power Metal
Plattenfirma: earMusic
Veröffentlichung: 16.01.2015
Homepage: www.angra.net

Nach vier Jahren ohne neues Material ist der Moment, auf den die Fans allzu lange gewartet haben, nun endlich in greifbare Nähe gerückt. Das neue Album von ANGRA, “Secret Garden”, steht in den Startlöchern und präsentiert die Band in Bestform. “Secret Garden” bringt all das zusammen, was dazu beigetragen hat, Angra zu einer der Größen in ihrem Genre werden zu lassen: unbestechlich modernen Sound und absolut kreative Kompositionen.
So lauten die Worte des mir vorliegenden Infosheets zum neuen ANGRA Album.
Und man mag den markigen Worte des Labels Glaube schenken, denn ANGRA scheinen die Zwangspause gut genutzt zu haben. Mit Fabio Lione (RHAPSODY OF FIRE) konnte man einen prominenten neuen Sänger finden, nach dem überraschenden Ausstieg von Edu Falaschi und man hat ein Konzeptalbum auf die Beine gestellt, welches wohl seines Gleichen sucht, schenkt man den Vorabhöreindrücken glauben. Zusätzlich hat man mit Simone Simons und Doro Pesch zwei weibliche Gastsängerinnen auf dem neuen Werk.
So genug, der schnöden Worte, lassen wir mit dem Opener „Newborn Me“ die Musik sprechen. Nach einer kleinen, stimmungsvollen Einleitung startet der Song so richtig durch und begeistert mit einer mitreißenden Atmosphäre und der dazugehörigen Eingängigkeit wo natürlich der gelungene Chorus dran Schuld ist. Ein ordentlich Beginn!
Atmosphärisch geht es dann auch bei den anschließendenen „Black Hearted Soul“ und „Final Light“ zu Beginn zu, die Tracks entwickeln aber nicht ganz die Klasse wie der Vorgänger, können aber trotzdem noch als gut abgestempelt werden.
Von ganz anderem Kaliber ist dann das ruhige „Storm of Emotions“, welches seine Stärken ganz klar in der Ruhe und der Intensität hat. Manch einem mag das zu poppig sein, ich finds genial!
Apropos Pop, es folgt das THE POLICE Cover „Synchronicity II“ welches zwar cool aus den Boxen tönt, aber einfach nicht genug nach ANGRA klingt.
In der Mitte des Albums erwartet uns dann der Titeltrack „Secret Garden“ mit den weiblichen Vocals von Simone Simons. Symphonisch gehört das Ganze natürlich zur absoluten Elite, wer Power Metal sucht ist hier aber definitiv falsch.
Sehr progressive und abwechslungsreich tönen dann die folgenden „Upper Levels“ sowie „Crushing Room“ aus den Boxen, letzterer Track beinhaltet dann den Gastauftritt von Doro Pesch. Ein sehr gelungenes Stück, welches die Herren hier aus dem Hut zaubern.
Die zum Abschluss servierten „Perfect Symetry“ und „Silent Call“ präsentieren dann ANGRA wie man sie kennt, mal kraftvoll, mal ruhig, verspielt aber immer mit dem gewissen Hang zur Melodic. Fans sollten von den beiden Abschlussnummern nicht enttäuscht werden.

Anspieltipps:

Mit “Newborn Me”, “Storm of Emotions”, Secret Garden” sowie “Crushing Room” wird man hier am ehesten warm.

Fazit :

So wenig zu meckern, und dann trotzdem “nur” 8 Punkte von mir? Ja irgendwie war ich sehr überrascht, es gibt keine wirklichen richtigen Ausfälle, aber insgesamt sind zu viele Songs auch einfach nur gut und manchmal sind mir ANGRA hier einfach auch zu handzahm.
Dazu kommt mit Fabio Lione ein Fronter der natürlich ein richtig guter Sänger ist, aber einfach aufgrund seiner vielen Gastauftritte in der letzten Zeit zu viel in den Ohren klingt. Entwöhnung nennt man das glaube ich.
Insgesamt gibt es natürlich immer noch eine Kaufempfehlung für Fans der Band und des Genre von mir, Bäume ausreißen tut man mit der Platte aber leider irgendwie nicht!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Newborn Me
02. Black Hearted Soul
03. Final Light
04. Storm of Emotions
05. Synchronicity II
06. Violet Sky
07. Secred Garden (feat. Simone Simons)
08. Upper Levels
09. Crushing Room (feat. Doro Pesch)
10. Perfect Symetry
11. Silent Call

Julian

GOV´T MULE – Dark Side Of The Mule

Band: Gov’t Mule
Album: Dark Side Of The Mule
Spielzeit: /
Stilrichtung: (Blues) Rock
Plattenfirma: Provogue / Mascot Records
Veröffentlichung: 05.12.2014
Homepage: www.mule.net

Seit Gitarrist Warren Haynes sich 1994 mit GOV’T MULE ein zweites Standbein neben seiner Hauptband Allman Brothers gegönnt hat, durfte die Bluesrock Gemeinde bereits rund 14 durch die Bank hochklassige Studioalben genießen. Die Band ist für Ihr lockeres Verhältnis zu Bootlegs Ihrer oft ausufernden Shows bekannt und vertreibt über Ihre Homepage Mitschnitte Ihrer Live-Shows. Ähnlich wie z.B. Dream Theater peppen auch GOV’T MULE Ihre Gigs gerne mit speziellen Setlists auf, in denen sie bestimmten Bands durch Coverversionen Ihren Respekt zollen. So z.B. im Jahre 2008 geschehen, als das Quartett im Bostoner Orpheum Theatre ein rund 90 minütiges Set aus Pink Floyd Songs spielte. Anlässlich des 20 jährigen Bestehens der Band erschien Ende 2014 ein Mittschnitt dieses Abends auf CD/DVD, welcher uns nun zur Besprechung vorliegt. Dass quasi zeitgleich das neue Pink Floyd Album in den Läden stand und das Interesse an den Pionieren des Psychedelic Rock wieder verstärkt aufflammte wollen wir mal als Zufall betrachten.

Das Deluxe-Package aus 3 CDs und einer DVD bietet ordentlich was fürs Geld: eine schnieke Verpackung und (siehe Tracklist unten) eine prall gefüllte Setlist. Da GOV’T MULE immer schon eine packende Live-Band war, ist die DVD, die inhaltlich mit den CDs deckungsgleich ist, natürlich das Medium der Wahl. Es versteht sich wohl von selbst, dass eine Band wie GOV’T MULE keine Unsummen für überflüssige Pyrotechnik oder unsinnige Bühnenelemente ausgeben kann. Die Bild- und Tontechnisch recht rohen Aufnahmen (nicht zu verwechseln mit schlecht oder billig!) lassen den Zuschauer Teil des Events werden und geben authentisch wieder was die Band, an diesem Abend unterstützt von einem Saxophonisten und 3 Backgroundsängerinnen, auf die Bühne zaubern können. Zwischen eine Handvoll eigener Songs, die den Abend einleiten bzw. ausklingen lassen, wurden die Highlights der Pink Floyd Diskographie gepackt und, dank einiger geschmackvoller Lasershow-Elemente, schön kompakt wiedergegeben. Wie immer beeindruckend ist Haynes‘ leidenschaftliches, über alle Zweifel erhabenes Gitarrenspiel, dass den Pink Floyd Songs die nötige eigene Note verpasst um das Ganze nicht zum seelenlosen Kopieren verkommen zu lassen. Ob „Have a Cigar“, „Comfortably Numb“ oder die Jahrundertballade „Shine On You Crazy Diamond“ – sowohl Pink Floyd Fans als auch  GOV’T MULE werden an dem wertige Paket Ihre Freude haben. Somit ist „Dark Side Of The Mule“ nett aber nicht unbedingt essentiell.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Brighter Days
02. Bad Little Doggie
03. Brand New Angel
04. Gameface
05. Trane / Eternity’s Breath / St. Stephen Jam
06. Monky Hill
07. Child Of The Earth
08. Kind Of Bird
09. One Of These Days
10. Fearless
11. Pigs On The Wing, Pt. 2
12. Shine On You Crazy Diamond, Pts. 1 – 5
13. Have A Cigar
14. Speak To Me
15. Breathe (In The Air)
16. On The Run
17. Time
18. The Great Gig In The Sky
19. Money
20. Comfortably Numb
21. Shine On You Crazy Diamond, Pts. 6 – 9
22. Wish You Were Here
23. Million Miles From Yesterday
24. Blind Man In The Dark

Mario