DAN REED NETWORK – Fight Another Day

Band: Dan Reed Network
Album: Fight Another Day
Spielzeit:  min.
Stilrichtung: Rock, Pop, Funk
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 03.06.2016
Homepage: www.danreed.com

Irgendwann kommen sie alle wieder. Nach diesem Prinzip war es quasi nur eine Frage der Zeit, bis die Funkrocker DAN REED NETWORK wieder gemeinsame Sache machen. Sänger und Namensgeber Dan Reed war nicht nur persönlich in der ganzen Welt unterwegs, für seine Alben findet er immer neue Vertriebspartner. Auch für die neuerliche Kollaboration mit den alten Kumpanen von DAN REED NETWORK hat es ihn zu einem bekannten Label verschlagen. Einst bei Majorlabels wie Polygram, hat das Multi-Kulti-Funkrock Kollektiv für ihr offizielles Reunion-Album „Fight Another Day“ bei Frontiers Records angedockt.

Dass Dan Reed (vocals, guitars, piano etc.), Brion James (guitars, programming), Dan Pred (drums) und Melvin Brannon II (bass) seit jeher zu der Kategorie Musiker gehören, die auch live absolut überzeugen können und bei allen technischen Raffinessen im Studio auf eine grundsolides musikalisches Fundament bauen können, ist ein offenes Geheimnis. Der neue Mann Rob Daiker (keyboards) ist da sicher keine Ausnahme. Dennoch wartet „Fight Another Day“ mit allerlei modernen Elementen auf. Und doch setzt sich der Grundtenor aus Rock- und Funkanteilen auch auf dem neuen Album durch. Vielleicht sind DAN REED NETWORK anno 2016 mehr Rock als je zuvor.

Das zumindest geht einem durch den Kopf, wenn man sich den Eröffnungstrack „Divided“ anhört. Verhältnismäßig straight rocken die Amis da, und auch das folgende „The Brave“ hat den Rock´n Roll im Blut. Und doch kommt der Fünfer hier schon mit einer gehörigen Funk-Kante daher, nicht ohne das alles mit einem eingängigen Refrain zu würzen. Wer auf Material im „alten Stil“ wartet, wird bei „Infected“ fündig und mit „Save The World“ haben DRN sogar wieder eine Reggae-Nummer im Programm. Rockiger geht es z.B. bei „Give It Love“ zu. Dazwischen finden sich viele ruhige Songs.

DAN REED NETWORK bieten über die komplette Spielzeit außergewöhnliche Musik für besondere Stunden. Wer auf harte Riffs und schnelle Soli steht, konnte noch nie viel mit der Band anfangen. Das bleibt natürlich auch beim neuen Album „Fight Another Day“ so. Wer auf technisch perfekt umgesetzten Pop/Rock/Funk steht, wird seine helle Freude an der Rückkehr dieser tollen Band haben.

WERTUNG:


Trackliste:

1. Divided
2. The Brave
3. Infected
4. Champion
5. Ignition
6. Give It Love
7. B There With U
8. Save The World
9. Eye Of The Storm
10. Reunite
11. Heaven
12. Sharp Turn
13. Stand Tall

Stefan

VOLTRAID – The Phantom Song

Band: Voltraid
Album: The Phantom Song
Spielzeit: 29:44 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Eigenvertrieb
Veröffentlichung: .2016
Homepage: www.voltraid.com

Riff-Rock bajuwarischer Prägung lieferten VOLTRAID bereits auf ihrem Longplay Debüt „Enter The World“ (Rezi HIER) in sehr guter Qualität. Zwar hat es einige Zeit gedauert, bis der Vierer aus Ingolstadt neues Material nachlegt, aber jetzt haben Florian Jung (vocals, guitars), Lorenz Deschu (guitars), Daniel Gliedl (drums) und Michael Handschuh (bass) mit ihrer aktuellen EP „The Phantom Song“ etwas Neues am Start.

Fünf Songs finden sich auf „The Phantom Song“, wobei der Titeltrack das Herzstück des Silberlings darstellt. Nicht nur, dass die Nummer mit fast 8 Minuten ordentlich lang ausfällt, für den Song wurde im nahe gelegenen Manching ein sehr amtliches Video dazu gedreht (siehe unten).

Los geht’s aber erstmal mit dem Track „Right Now“, einem Midtempo Riff-Rocker, dem Flo Jung mit seiner prägnanten Stimme abermals einen ganz eigenen Stempel aufdrückt. So setzen sich VOLTRAID auch 2016 von den unzähligen, gleich klingenden Kollegen ab, die ebenfalls dem riffbetonten Rock´n Roll australischer Machart frönen.

Danach folgt fast 8 Minuten lang geballte Rock´n Roll Power. „The Phantom Song“ ist eine gut durchdachte und umgesetzte Laudatio an DEN Kampfjet schlechthin. Zwar geht „The Phantom Song“ bei Weitem nicht über Schallgeschwindigkeit sondern ist erneut im mitwipp-freundlichen Tempo angesiedelt, aber trotz der beachtlichen Spielzeit wird das Teil einfach nicht langweilig. Echt stark gemacht. Als Zugabe haben die Jungs noch ein sogenanntes „F4 Sound Edit“ auf die EP gepackt. Eine Version mit – wie der Name schon verrät – eingearbeitetem Sound des Kampfflugzeugs. Zum Abschluss gibt es noch jeweils eine akustische Version der beiden Hauptstücke dieser EP.

Unter dem Strich haben VOLTRAID auf „The Phantom Song“ zwar nur zwei neue Songs anzubieten, diese sind aber auf sehr hohem Niveau und machen richtig Laune und sind auf jeden Fall etwas für Eure nächste Party. Support the (German) Underground – VOLTRAID haben es definitiv verdient!

WERTUNG:

Trackliste:

1. Right Now
2. The Phantom Song
3. The Phantom Song (F4 Sound Edit)
4. Right Now (Accoustic Version)
5. The Phantom Song (Accoustic Version)

Stefan

HUMAN FORTRESS – Defenders of the Crown (Re Release)

Band: Human Fortress

Album: Defenders of the Crown (Re Release)

Spielzeit: 63:51 min

Stilrichtung: Power Metal

Plattenfirma: Massacre Records

Veröffentlichung: 22.04.2016


Vor kurzem erst veröffentlichen HUMAN FORTRESS ihr neustes Album „Thieves of the Night“ welches wie das Comeback Album „Raided Land“ beim neuen Label AFM Records erschien. Beide Rezis findet ihr übrigens auch hier bei uns.

Nun dachte man sich wohl beim alten Label Massacre Records das dies eine gute Gelegenheit wäre das zweite Album der Band „Defenders of the Crown“, welches 2003 erschien nochmal neu zu veröffentlichen. Eigentlich ein recht kluger Schachzug, denn die Urfassung dürfte mittlerweile nur noch schwer zu bekommen sein und auch heutzutage hat das Album viele Fans und wird als eines der besten der Band angesehen.

Damals noch zu hören war der Originalsänger Jioti Parcharidis der leider aufgrund seiner Gesundheit seine musikalische Karriere beenden musste. Was wirklich jammerschade ist, der Mann hat einfach eine geile Stimme, was wir hier auch mal wieder hören können. Das Album wurde übrigens teilweise neu eingespielt, denn es finden sich dort zwei bislang unveröffentlichte Demosongs die, sogar mit Jiotri am Mirko, neu von der Band eingespielt wurden!

Also auch deswegen lohnt sich dieser Re Release auf jeden Fall. Gehen wir nochmal kurz Stück für Stück auf das Werk ein. Als Opener kommt der Midtempotrack „Knights in Shining Armour“ aus den Boxen, der direkt aufgrund seines Ohrwurmrefrains hängen bleibt. Qualitativ in die gleiche Schiene ballern dann auch der Titeltrack „Defenders of the Crown“ und das atmosphärische „Gladiator of Rome“ mit seinem Einführungsstück „Colloseum“. Hier wird mächtig aufgefahren und jeder Melodic Powermetalfan dürfte beim Genuss dieser Stücke ins Schwärmen geraten!

Aber wir sind noch lange nicht am Ende die ganzen Metalperlen hier aufzuzählen, den davon gibt es auch in der Folge noch einige. „Holy Grail Mine“, „Schattentor“ oder „The Vailant“ sind hier Beispiel dafür.

Etwas aus der Reihe fällt das eher epische „Border Raid in Lions March“ und das ruhige „Siege Tower“ welches den Mittelteil der Scheibe repräsentieren.

Abschließend gibt es dann noch die schon angesprochenen unveröffentlichten Songs zu hören, die sich ebenfalls wunderbar in das bisherige Songmaterial einfügen und viel zu gut sind um ewig in der Kiste zu versauern! Ein toller Abschluss eines DER Meilensteine der bisherigen Bandgeschichte!


Anspieltipps:


Hier gibt es kaum schlechte Songs zu vermelden, ein bisschen hervorstechen tun aber “Knights in shining Armour”, “Defenders of the Crown”, “Gladiator of Rome”, “Holy Grail Mine” sowie “Schattentor”.


Fazit :


“Defenders of the Crown” ist heute wie damals ein erstklassiges Melodic Power Metalalbum welches jedem Fan des Genre absolut zusagen sollte! Ergänzt durch die ebenfalls starken Bonussongs ergibt sich somit ein Package welches Metalheads die die damalige Scheibe noch nicht im Schrank stehen habe, definitiv zugreifen lassen sollte!

Ein Meilenstein der Band, der auch 13 Jahre später nichts von seiner Klasse verloren hat!


WERTUNG:




Trackliste:


01. Knights in Shining Armour

02. Defenders of the Crown

03. Collosseum

04. Gladiator of Rome

05. Holy Grail Mine

06. Border Raid in Lions March

07. Siege Tower

08. Schattentor

09. Skin & Feather

10. Sacral Fire

11. Mortal’s Sinful Wrath

12. The Vailant

13. Human Fortress (Bonus)

14. We are Legion (Bonus)


Julian

MERCURY FALLING – Introspection

Band: Mercury Falling

Album: Introspection

Spielzeit: 58:12 min

Stilrichtung: Melodic Metal

Plattenfirma: Zyx

Veröffentlichung: 13.05.2016


Von den deutschen Dark Melodic Metaller von MERCURY FALLING hatte ich, das muss ich zu meiner Schande gestehen, noch nichts großartig gehört! Dabei existieren die Jungs schon seit 1997 und mit „Introspection“ erscheint dieser Tage schon das vierte Album der Band. Naja man kann ja auch nicht alles kennen heutzutage!

Die Band zockt Melodic Metal der düsteren Sorte der auch ab und an mal ins Progressive Gefilde reinschaut und man hat schon ordentlich Liveerfahrungen mit so Bands wie AXXIS, FREEDOM CALL oder SKYCLAD sammeln können.

Erneut als Produzententeam fungiert wie auch schon auf den Vorgängeralben das Duo Jens Ludwig (EDGUY) und Piet Sielck (IRON SAVIOR).

Mit dem atmosphärischen „Journey to the Dark Side“ beginnt die neue Scheibe. Ein überlanges Intro welches uns in die Scheibe einführen soll.

Das anschließende „Skinwalker“ beginnt das erstmal recht druckvoll mit ordentliche Keyboardunterstützung bevor sich der Song dann direkt zum ersten Anspieltipp dieser Scheibe mausert! Grund hierfür sind der tolle Chorus sowie die knackige Bridge. Ein überzeugender Track direkt zu Beginn!

Und die Qualität bleibt dann auch in der Folge hoch „Of Sinners & Saints“ wandert ebenfalls direkt auf unsere Anspieltippliste, das stampfende, epische „Art of War“ ist ebenfalls ganz oben mit dabei und bei „Save me“ kann Fronter Michael Papst so richtig zeigen wie variabel und flexibel er ist. Eine tolle gesangliche Leistung, wie übrigens auch schon etwas aggressiver zuvor bei „Art of War“.

Ganz an diese Qualität können die folgenden Songs nicht ganz antreten, aber das ist eigentlich meckern auf hohem Niveau, denn hier von Durchhängern zu sprechen wäre zu kritisch, denn richtig gut ins Ohr gehen die Tracks trotzdem! Beispiele gefällig? Kein Problem, checkt einfach mal „What Remains“ oder das ruhigere „All Things fall apart“ an und ihr werdet wissen was ich meine!

Zum Abschluss hat sich die Band noch etwas ganz besonders ausgedacht, ein fünfteiliges Epos, quasi der Titeltrack der 20 Minuten alles auffährt was die Band bislang auch ausgezeichnet hat. Ein ganz dickes Ausrufezeichen an die Konkurrenz wird hier abgegeben und man merkt hier mit jeder Note wie viel Arbeit darin steckt. Ganz großes Kino zum Ende meine Herren!


Anspieltipps:


Dieses Mal habe ich “Skinwalker”, “Of Sinners & Saints”, “Art of War”, “Save me” und das “Introspection” Epos hier für euch.


Fazit :


Mein lieber Scholli, da fahren MERCURY FALLING aber mal fett auf, auf ihrem neuen Album! Schmissige Tracks direkt zu Beginn die aber auch immer die ernste, progressive Note durchblicken lassen, ein Wahnsinnssänger oben drauf und dann noch ein fünfteiliges Epos zum Abschluss, DAS soll den Jungs mal einer nach machen!

Ganz klar, die Band liefert hier ihr bisher bestes, reifeste Werk ab und bekommt jetzt hoffentlich auch mal etwas mehr Beachtung, denn verdient haben sie diese nun alle Male! Es gibt hier also eine ganz klare Kaufempfehlung für Genrefans von mir!


WERTUNG:




Trackliste:


01. Journey to the Dark Side

02. Skinwalker

03. Of Sinners & Saints

04. Art of War

05. Save me

06. Daybreaker

07. What Remains

08. King for One Day

09. All Things fall apart

10. Introspection I Metamorphosis

11. Introspection II Echoes

12. Introspection III Metamorphosis II

13. Introspection IV Ghost of me

14. Introspection V Whole Again


Julian

STRATOVARIUS – Best Of

Band: Stratovarius

Album: Best Of

Spielzeit: 121:11 min

Stilrichtung: Power Metal

Plattenfirma: ear Music

Veröffentlichung: 20.05.2016


Über 30 Jahren im Geschäft haben die Jungs von STRATOVARIUS so gut wie alles erreicht was es in diesem Geschäft zu erreichen gibt! Die Zeiten waren nicht immer einfach für die Band, aber gerade mit den letzten drei Studioalben „Elysium“, „Nemesis“ und „Eternal“ hat man bewiesen das man es immer noch drauf hat und hat vielleicht die beste Leistung der Bandkarriere abgeliefert!

Nun veröffentlicht man eine „Best Of“ die es in Sich hat! Ganze 2 ½ Stunden Musik auf zwei CDs und wer sich die Digi Pack Version leistet bekommt nochmal eine dritte CD dazu auf der ein Livemitschnitt des Konzertes von Wacken 2015 zu finden ist.

Der Fan bekommt hier also einiges für sein Geld, ach ja einen neuen Song hat die Band übrigens auch parat und das Ganze Package wurde nochmal neu abgeschmischt, na wenn das mal nichts ist!

Auf alle Songs einzugehen würde definitiv den Platz dieser Rezi sprengen, daher gebe ich euch hier nur einen kurzen Überblick über die Aufteilung und was euch alles erwartet.

Direkt als Opener hat man den neuen Song „Until the End of Days“ gepackt. Dieser ist schön flott, melodisch und zeigt ziemlich gut auf welchem Level die Band heutzutage musiziert! Manch Fan dürfte die Nummer vielleicht etwas zu kommerziell ausgefallen sein, aber ich finde sie genau richtig! Schmissig, passend zum Sommer locker und fluffig und einfach geil!

Danach folgt dann ein Hit auf dem anderen, eine Reihenfolge bzw. Chronologie durch die bisherigen Scheiben ist nicht auszumachen, alles ist wild durcheinander gewürfelt. Zwar erkennt man die einzelnen Phasen der Band, aber es wirkt trotzdem alles wie aus einem Guss. Und das ist wirklich mehr als beachtlich wenn man bedenkt das wir hier 30 Jahre Bandgeschichte vor uns haben!

Wenn ich mich nicht verguckt habe gehen die Tracks sogar bis ins Jahr 1994 zurück zum Album „Dreamspace“ und das war noch zu Zeiten als ein gewisser Timo Tolkki hauptverantwortlich für die Band war und richtige geile Metalsongs schreiben konnte.

Kurzum man berücksichtigt nicht nur die letzten Hitalben der Band, obwohl diese natürlich hier gut zur Geltung kommen, sondern geht auch ganz weit zurück in der Bandhistorie.

Alles erklingt, wie schon erwähnt, in einem perfekten Klang und aus einem Guss aufgrund des neuen Abmischens, von daher brauchen wir hier glaube ich nicht mehr Worte zu verlieren als notwendig!


Anspieltipps:


Erübrigt sich denke ich bei einer Best Of!


Fazit :


Also was die Jungs von STRATOVARIUS hier auf die Beine gestellt haben ist wirklich aller Ehren wert! 30 Jahre Bandgeschichte auf 2 CD’s, die aufgrund des neuen Songs und des neuen, verbesserten Klangs der alten Hits, auch für alteingesessene Fans durchaus erwerbenswert sind! Neue Fans, die bislang noch nichts von der Band gehört haben (gibt es die überhaupt?) bekommen hier eine rundum Bedienung STRATOVARIUS und mit der zusätzlichen Live CD ist das Ganze eine 1 mit Sternchen in jeglicher Hinsicht!


WERTUNG: keine Wertung


Trackliste:


CD 1


01. Until the End of Days (New Song)

02. My Eternal Dream

03. Eagleheart

04. Speed of Light

05. S.O.S

06. Forever Free

07. Wings of Tomorrow

08. No Turning Back

09. Break the Ice

10. Distant Skies

11. Will the Sun Rise?

12. A Million Light Years Away

13. Under Flaming Skies

14. Darkest Hours

15. Winter Skies

16. I walk to my own Song

17. Maniac Dance


CD 2


01. Halcyon Days

02. Will my Soul ever rest in Peace?

03. Destiny

04. Paradise

05. Deep Unknown

06. Elysium

07. Black Diamond

08. If the Story is over

09. Unbreakable

10. Forever

11. Shine in the Dark

12. Hunting High and Low


Julian

FIRST SIGNAL – One Step Over The Line

Band: First Signal
Album: One Step Over The Line
Spielzeit: ? min.
Stilrichtung: Melodic Rock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 03.06.2016
Homepage: www.frontiers.it

Vor sechs Jahren landete die erste Platte des Projekts FIRST SIGNAL auf unseren Plattentellern. Die Kollaboration von Frontiers Records, HAREM SCAREM Frontmann Harry Hess (dessen Hauptband damals bekanntermaßen nicht aktiv war) und Produzent Dennis Ward war für Fans der kanadischen Hardrocker eine tolle Sache. Schon zwei Jahre später schob Hess ein Soloalbum mit ähnlichem Material nach und seit 2013 sind HAREM SCAREM selbst mit diversen Werken erneut in den Ring gestiegen. Zugegeben, das unerwartet starke Comebackalbum „13“ (Rezi HIER) war schon eine Überraschung, umso verwunderlicher ist jetzt diese Neuauflage von FIRST SIGNAL.

Für „One Step Over The Line“ wurde Daniel Flores (FIND ME etc.) als Produzent hinter die Glasscheibe gestellt, die Instrumente übernehmen Michael Palace (guitars, bass) und Flores selbst (keyboards, drums). Geboten wird ziemlich plüschiges Songmaterial, das natürlich von der tollen Stimme eines Harry Hess lebt. Die Songs selbst sind dabei leider absolute Massenware. Zwar allesamt hochmelodisch und durchaus ohrwurmtauglich, aber auch genauso austauschbar. Nach einigen äußerst starken Monaten mit richtig geilen Releases ist mit der Neuauflage dieses ziemlich verzichtbaren Projekts auch ein Stück Normalität eingekehrt im Hause Frontiers – leider.

WERTUNG:


Trackliste:

1. Love Run Free
2. Love Gets Through
3. Still Pretending
4. Broken
5. Kharma
6. Minute Of Your Time
7. She Is Getting Away
8. December Rain
9. Weigh Me In
10. Pedestal
11. One Step Over The Line

Stefan

JORN – Heavy Rock Radio

Band: Jorn
Album: Heavy Rock Radio
Spielzeit:  min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 03.06.2016
Homepage: www.jornlande.com

Jorn Lande hat nicht nur eine der herausragendsten Stimmen der Rockszene, er ist auch ein Arbeitstier. Egal ob unter seinem eigenen Banner JORN, als Gastsänger bei AVANTASIA, bei seinem Projekt ALLEN/LANDE mit SYMPHONY X Sänger Russell Allen oder in zahlreichen anderen Bands oder Projekten – zuletzt 2015 zusammen mit dem ehemaligen WIG WAM Gitarristen Trond Holter (BABYSNAKES) und dem gemeinsamen „Dracula – Swing Of Death“ (Rezi HIER) – der Norweger ist gefragt wie nie. Natürlich nicht zuletzt von seinem Plattenlabel. Die Verantwortlichen haben ihm unlängst ein Coveralbum aufs Auge gedrückt.

Darauf zu hören sind viele Hits, die mehr oder weniger vorhersehbar waren, aber auch ein paar Überraschungen gibt es zu bestaunen. Allen voran sicher die brachiale Version von „I Know There´s Something Going On“ von Ex-ABBA Ikone FRIDA. Das Original hat in den Achtzigern für Furore gesorgt, blieb aber der einzige Hit der Schwedin als Solokünstlerin. Für seine Version hat Herr Lande den typisch fetten Sound seiner eigenen Platten adaptiert und siehe da: auch so funktioniert die Nummer tadellos. Auch der Soloausflug von KISS-Vortänzer PAUL STANLEY würdigt Jorn mit dem wohl besten Track seines gleichnamigen Albums „Live To Win“ von 2006. Daneben finden sich bereits hunderte Male gecoverte Hits wie JOURNEY´s „Don´t Stop Believing“, das unsägliche „Hotel California“ der EAGLES oder JOHN FARNHAM´s größter Erfolg „You´re The Voice“. Ferner würdigt der Norweger weitere Größen der Rockszene wie QUEEN, DIO, IRON MAIDEN, DEEP PURPLE oder BLACK SABBATH.

Ein Coveralbum ist von vorneherein ein zweischneidiges Schwert. Meist ist das Original über jeden Zweifel erhaben, nur selten erreicht das Remake dessen Klasse. Auch auf „Heavy Rock Radio“ ist das so – lediglich der Opener kann so richtig überraschen und ist auch gleichzeitig der stärkste Track dieser Sammlung. Unterhaltsam ist dieses Dutzend Neuinterpretationen schon, ob man sie in der heimischen Sammlung haben muss, ist Geschmackssache.

WERTUNG: ohne Wertung

Trackliste:

1. I Know There´s Something Going On (FRIDA)
2. Running Up That Hill (KATE BUSH)
3. Rev On The Red Line (FOREIGNER)
4. You´re The Voice (JOHN FARNHAM)
5. Live To Win (PAUL STANLEY)
6. Don´t Stop Believing (JOURNEY)
7. Killer Queen (QUEEN)
8. Hotel California (THE EAGLES)
9. Rainbow In The Dark (DIO)
10. The Final Frontier (IRON MAIDEN)
11. Stormbringer (DEEP PURPLE)
12. Die Young (BLACK SABBATH)

Stefan

ASTRALION – Outlaw

Band: Astralion

Album: Outlaw

Spielzeit: 58:42 min

Stilrichtung: Melodic Power Metal

Plattenfirma: Limb Music

Veröffentlichung: 06.05.2016


Knapp zwei Jahre nach ihrem selbstbetitelten Debütalbum REZI bringen die finnischen Melodic Metaller von ASTRALION ihr zweites Album „Outlaw“, erneut unter Flagge von Limb Music, auf den Markt. 2015 war das mit Abstand beste Jahr der Band bislang, spielte man doch ordentlich live, blickte auf ein ordentlich verkauftes Debüt zurück und begann im Sommer dann mit den ersten Aufnahmen zum Nachfolger. Diese verzögerten sich dann leider aufgrund einer Erkrankung des Keyboarders, so das man erst Anfang 2016 alles im Kasten hatte.

Laut eigener Aussage machte man qualitativ nochmal eine Sprung nach vorne, wir werden jetzt zusammen herausfinden ob dem wirklich so ist.

Als Opener ertönt „Deathphone“ der mit einer kleinen Einleitung startet. Musikalisch bewegen wir uns knietief im gleichen Metier wie auch schon auf dem letzten Album, was auch gut so ist, denn genau das wollen die Fans der Band ja hören!

Leider kommt die Nummer irgendwie nicht ganz so eingängig aus den Boxen wie man es für einen Opener erwarten würde. Ein guter Track ist das Ganze zwar immer noch, aber irgendwie finde ich ihn hier etwas deplatziert.

Flotter, keyboardlastiger und auch eingängiger geht es dann bei „Black Adder“ zur Sache. Hier machen die Jungs alles richtig und das Teil dürfte den Fans direkt zusagen.

Über „Sacrificed & Immortalized“ decken wir dann mal schnell den Mantel des Schweigens, denn hier bleibt wirklich so gar nichts hängen.

Besser kommen dann wieder die anschließenden „Be Careful what you wish for“, „Nighmares never give up“ und „Wastelands of Ice“ aus den Boxen. Zwar haben wir auch hier keine absoluten Übertracks am Start, aber das atmosphärische „Wastelands of Ice“ kommt dem eindeutig sehr nahe und landet so auf unserer internen Hitliste.

Bislang ist die Hitausbeute noch recht mager, mal schauen ob das auf den letzten Metern besser wird?

Das Titelstück „The Outlaw“ ist auf jeden Fall ein schöner, schneller Midtempotrack der direkt zündet und begeistert, dem steht dann auch „Ghosts of Sahara“ in Nichts nach.

Bevor das überlange „The Great Palace of the Sea“ einen abwechslungsreichen und erstklassigen Abschluss der Scheibe hinbekommt, haben wir mit „Heading West“ erneut einen Song der auch nach mehrmaligen Durchläufen wieder nicht so recht zünden will.


Anspieltipps:


Hier solltet ihr euch “Black Adder”, “Wastelands of Ice”, “The Outlaw”, Ghosts of Sahara” und “The Great Palace of the Sea” auf jeden Fall reinziehen.


Fazit :


Eigentlich kann ich hier ein ähnliches Fazit ziehen wie auch schon beim Debütalbum der Jungs. Licht und Schatten halten sich hier ziemlich gut die Waage, aber leider kommt die neue Platte ziemlich spät richtig in Schwung. Die erste Hälfte ist bis auf ein, zwei Ausnahmen doch eher durchschnittlich geraten!

Der zweiten Hälfte ist es zu verdanken das das zweite Album von ASTRALTION doch noch einen starken Gesamteindruck hinterlässt. Beim nächsten Mal muss eindeutig mehr kommen will man nicht im großen Veröffentlichungskonzert untergehen!


WERTUNG:




Trackliste:


01. Deathphone

02. Black Adder

03. Sacrificed & Immortalized

04. Be Careful what you wish for

05. Nightmares never give up

06. Wastelands of Ice

07. The Outlaw

08. Ghosts of Sahara

09. Heading West

10. The Great Palace of the Sea


Julian

MYRATH – Legacy

Band: Myrath

Album: Legacy

Spielzeit: 50:52 min

Stilrichtung: Folk/Prog Metal

Plattenfirma: Nightmare Records

Veröffentlichung: 12.02.2016

Homepage: www.myrath.com


MYRATH sind vielleicht eine DER bekanntesten Metalbands Tunesiens! Die Jungs zocken eine Art Folk/Prog Metal mit Rockeinflüssen den sind gekonnt als Oriental Metal bezeichnen. Vor kurzem erschien das vierte Album „Legacy“ welches auch bei uns groß beworben wird und die Vorabsingle „Believer“, zu welcher übrigens auch ein tolles Video gedreht wurde, schlug quasi ein wie die sprichwörtliche Bombe!

Live war die Band auch schon ordentlich unterwegs, traten sie doch schon mit so Größen wie W.A.S.P, HIM oder DREAM THEATER auf.

Mit „Jasmin“ dem stimmungsvollen und passenden Intro beginnt der neue Silberling. Das folgende „Believer“ sollte schon bestens aus dem Internet bekannt sein und gehört zum eingängigsten und besten was wir hier auf der Platte finden werden. So viel sei schon mal direkt vorweg genommen! Die Nummer schraubt sich wirklich unaufhaltsam in die Gehörgänge und verweilt da eine relativ lange Zeit.

„Get your freedom back“ kommt dann wesentlich druckvoller und metallischer um die Ecke schafft es aber ebenfalls durch seine tolle Melodic direkt im Kopf hängen zu bleiben.

Bei „Nobody’s Lives“ geht es dann sehr stark in die Folkecke, das Ganze hat einen ziemlich orientalischen Touch, wer das mag ist hier bestens aufgehoben, dürfte aber mit Sicherheit nicht die breite Masse ansprechen.

Wesentlich metallischer geht es dann wieder bei „The Neddle“ zur Sache, bevor wir mit „Through your Eyes“, „The Unburnt“ einen eher epischen Doppelpack haben. Aus diesem Dreierpack der den Mittelteil der Platte darstellt geht der mittig platzierte Track glasklar als Sieger hervor!

Im Anschluss begeistert uns dann die gefühlvolle Halbballade „I want to Die“ bevor das etwas unspektakuläre „Duat“ den letzten Teil der Scheibe einleitet.

Hier ist das abschließende „Storm of Lies“ ganz klar der Gewinner und wandert so ebenfalls auf unsere Anspieltippliste.


Anspieltipps:


Zum antesten sollte man sich auf jeden Fall “Believer”, “Get your freedom back”, “Through your Eyes”, “I want to Die” sowie “Storm of Lies” wählen.


Fazit :


Die Jungs von MYRATH haben auf jeden Fall ein interessantes, neues Albums geschaffen mit welchem sie sicherlich nicht nur ihre alten Fans begeistern werden! Man hält sehr gut die Waage zwischen dem klassischen Progressiven Metal und dem hier orientalisch angehauchten Folk Metal.

Eine Hand voll richtig starker Tracks hat man ebenfalls an Bord, daher kann ich hier ohne Probleme eine Kaufempfehlung für Freunde des Genre aussprechen! Fans müssen die Scheibe eh haben.


WERTUNG:




Trackliste:


01. Jasmin

02. Believer

03. Get your freedom back

04. Nobody’s lives

05. The Needle

06. Through your eyes

07. The unburnt

08. I want do Die

09. Duat

10. Endure the Silence

11. Storm of Lies


Julian

THE SILENT RAGE – The Deadliest Scourge

Band: The Silent Rage

Album: The Deadliest Scourge

Spielzeit: 51:26 min

Stilrichtung: Power Metal

Plattenfirma: Alone Records

Veröffentlichung: 22.04.2016


Mit „The Deadliest Scourge“ bringen die Griechen von THE SILENT RAGE, nach zwei EP’s, dieser Tage endlich ihr lang erwartetes Debütalbum raus! Die Band existiert seit 2009 und hat live schon für einige Hochkaräter der Szene eröffnet. Zu nennen wären hier RAGE, GRAVE DIGGER und STRATOVARIUS.

Auf dem Debütalbum sind einige musikalischen Gäste zu hören, Apolli Papathanasio (SPIRITUAL BEGGARS, Ex FIREWIND) sowie Yossi Sassi sind hier die bekanntesten.

Die Band steht beim griechischen Label Alone Records unter Vertrag bei denen die Scheibe auch erscheint.

Als Opener tönt uns „Signal of War“ entgegen welches nur ein überlanges Intro geworden ist. Die erste metallische Duftmarke setzt man dann mit „My Race won’t last“. Schön, abwechslungsreich und eingängig ballert man sich quasi durch die Nummer und hinterlässt einen wirklich starken ersten Eindruck!

Diesem starken ersten Statement stehen dann der Titeltrack „The Deadliest Scourge“, mit schön variablen Gesang, „Stormwarrior“ und „Between Harmony & Sorrow“ in Nichts nach.

Die erste Hälfte wird dann relativ brachial von „Sin of a Pilgrim“ beschlossen.

In der zweiten Hälfte begegnet uns zwar nicht immer die selbe Qualität wie in Hälfte Eins, richtig starke Tracks haben wir hier aber immer noch am Start.

Beispiele gefällig? Kein Problem, „Leading the Legions“, „A Piece of Eden“ und das abschließende „Shadow Spirit“ sind mit Sicherheit die prägendsten Nummern hier.

Letzteres ist dann sogar eine richtige Ballade geworden wo die Band sich auch nochmal von einer ganz anderen Seite zeigt. Inklusive Flöten, Dudelsack und Akkustikgitarre.


Anspieltipps:


Direkt anchecken solltet ihr auf jeden Fall “My Race won’t last”, “The Deadiest Scourge”, “StormWarrior”, “Leading the Legions” sowie “A Piece of Eden“,


Fazit :


Für ein Debütalbum kommt das erste Statement von THE SILENT RAGE insgesamt ziemlich amtlich aus den Boxen! Hier wird knallharter Power Metal aufgefahren ohne großartigen Keyboardfirlefanz oder Quotenballaden. Der Gesang ist hier ebenfalls weit entfernt von FREEDOM CALL und Co und man wartet sogar mit Growls auf.

Natürlich ist auf einem Debüt auch nicht alles Gold was glänzt und man hätte das Ganze etwas kompakter, kürzer gestalten können, aber ich denke THE SILENT RAGE haben einen starken Erstling hingelegt der mit Sicherheit seine Fans finden wird! Ich bin gespannt was wir noch von der Band hören werden.


WERTUNG:




Trackliste:


01. Signal of War

02. My Race won’t last

03. The Deadliest Scourge

04. Stormwarrior

05. Between Harmony & Sorrow

06. Sin of a Pilgrim

07. Leading the Legions

08. Proselytize the Masses

09. The Right to Dream

10. Thoughts Collapse

11. A Piece of Eden

12. Shadow Spirit


Julian